Reisebericht über Neufundland in Kanada

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Reisebericht über Neufundland in Kanada
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Ingeborg Schob

Reisebericht über Neufundland in Kanada

Von Land und Leuten, Natur und Tieren, erlebt, erfahren und notiert

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 01 Mein verzwickter Flug nach Neufundland in Kanada

Kapitel 02 Mein Aufenthalt in Montreal

Kapitel 03 Die glückliche Landung auf dem Flugplatz in St.John's

Kapitel 04 Der Hafen und Signal Hill

Kapitel 05 Die Stadt St.John's und Interessantes

Kapitel 06 Fischreichtum

Kapitel 07 Die sportlichen Angler und Jäger

Kapitel 08 Wissenswertes

Kapitel 09 Die liebenswerten Insulaner

Kapitel 10 Fernsehen und Autos

Kapitel 11 Die Gastfreundschaft der Einheimischen

Kapitel 12 Der Caplin kommt

Kapitel 13 Der Squid, der rote Tintenfisch

Kapitel 14 Das versunkene Schlittengespann

Kapitel 15 Wieder ein eisiger Winter

Impressum neobooks

Kapitel 01 Mein verzwickter Flug nach Neufundland in Kanada

Ich fieberte erwartungsvoll meinem Flug nach Neufundland entgegen. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich in ein Flugzeug steigen würde.

Am 10. Dezember 1955 am frühen Morgen in Hamburg hob das Flugzeug vom Boden ab, und ich hatte Todesangst. Der Flieger hatten Propeller. Sie machten fürchterlichen Lärm. Durch die Fenster sah ich, dass alles klein und kleiner wurde. Dann sah ich nur noch die Sonne und Wolken. Ich beruhigte mich.

Die Ausstattung des Flugzeuges war unbequem, weil die Sitze zu eng zusammen gestellt waren. Ich hasste es, mit so vielen Leute auf engen Raum zusammen gepfercht zu sein.

Der Flieger landete in Airport Shipool Amsterdam. Das war der erste Stop. Der zweite Stop sollte Airport Shannon Ireland und der dritte Stop Halifax in Nova Scotia in Kanada sein. Den Flieger in Richtung St. John's dort wechseln, mit Zwischenstop in Gander auf Neufundland. Ich war entsetzlich aufgeregt. Es war das erste Mal, dass ich einen Fuß in ein Flugzeug gesetzt hatte.

Ich verließ Europa, und ich fühlte mich allein. Erreiche ich den Zielort auch sicher? Aber fliegen war für mich die einzige Möglichkeit, innerhalb kürzester Frist nach Neufundland in Kanada zu kommen. Shannon auf Irland wurde erreicht und Fluggäste wechselten den Flieger. Als der Flug fortgesetzt wurde .teilte der Flugkapitän mit, dass der Flieger einen Umweg fliegen müsse. Der Atlantik könne wegen schlechten Wetters nicht überflogen werden. Der nächste Stop sei Reykjavik auf Island.

Dort gelandet, mussten die Passagiere das Flugzeug verlassen. Der Flieger sollte enteist werden. Ich bekam einen Kälteschock, als ich aus dem Flieger trat, denn mir war, als würde ich einen mächtigen Tiefkühlschrank betreten. Über mir war ein herrlich klarer Sternenhimmel. So strahlend glitzernd hatte ich ihn noch nie vorher gesehen. Der Aufenthalt mit einer Tasse Kaffee, in dem kargen Aufenthaltsraum, war ermüdend. Viele Passagiere hatten die Zeit genutzt um ihren Angehörigen oder Geschäftspartnern ihre Verspätung telefonisch mitzuteilen. Ab Reykjavik, hoffte ich, sollte es jetzt wohl ohne Zwischenfälle weiter gehen.

Es wurde ein atemberaubender Flug über die Eisfelder im Nordmeer. Wieder kam eine neue Information von dem Flugkapitän. Es hieß: jetzt ginge es nach Montreal, denn Halifax in Nova Scotia könne wegen der Wetterbedungungen nicht erreicht werden. Ich fragte mich, wie es wohl mit mir weitergehen würde und wann ich wohl auf Neufundland lande.

Kapitel 02 Mein Aufenthalt in Montreal

In Montreal wurde ich durch die Fluggesellschaft in einem Hotel untergebracht. Es war ein Wolkenkratzer. Staunend schaute ich aus dem Fenster: die Autos auf den Straßen waren so klein, wie die Spielzeugautos meiner jüngeren Geschwister. In meinem Hotelzimmer stand riesiges Bett und ein Fernsehgerät. Wieder wurde mir bewusst, wie sehr der Zweite Weltkrieg Deutschland in einen unverzeihlichen technischen Rückstand versetzt hatte.

Meine Entdeckungstouren in Montreal waren interessant und informativ. Es gab einen gewaltigen Bauboom. Überall sah man Stahlskelette von zukünftigen Hochhäusern hochstreben, als wolle man New York Konkurrenz machen. Die Landessprache war Französisch. Im Herzen der Stadt gab es tolle Einkaufszentren. Die Angebote waren überwältigend und ich staunte über die kleinen Preise. Zu dem Zeitpunkt wußte ich nicht, dass die Mehrwertsteuer beim Kaufabschluss aufgeschlagen wurde. Der Einkauf lag mit einer stolzen Summe von 18 % MWST natülich ein gutes Teil höher.

Den unfreiwilligen Aufenthalt in Montreal habe ich wirklich genossen. Er gab mir das Gefühl ohne Verpflichtungen in der großen weiten Welt zu Hause zu sein. Das war eine tolle Erfahrung.

Nach zwei Tagen hatte sich das Wetter erheblich beruhigt. Ich wurde zum Flieger gebracht, der mich nach St. Johns fliegen sollte. Die Menschen um mich herum konnte ich bereits zum Teil verstehen. Sie amüsierten sich darüber, dass wir nun den Milchkannen Trip antreten würden. Das bedeutete, dass der Flieger jeden kleinen Ort mit Flugplatz anfliegen würde. Zwölf Stunden Flugzeit bis zum Zielort St.John‘s, mit etwa zwanzig Landungen und Starts, erwarteten mich.

Wieder wurde ich von Angst begleitet, denn die Propeller des Fliegers zogen eine lange Feuerfahne hinter sich her. Die anderen Passagiere schien das in keiner Weise zu beeindrucken. Sie kannten das wohl. Das Flugzeug landete an Orten, die ich als solche nicht einordnen konnte. Die laufend, kurz aufeinander folgenden Landungen und Starts machten mir zu schaffen. Ich fühlte mich allmählich wie seekrank. Die Landschaft sah unwirtlich aus. Ohne Flugzeug gäbe es kaum eine Möglichkeit sie zu durchqueren. Die unzähligen Seen wirkten vom Flugzeug aus wie schwarze Punkte. Sie erweckten den Eindruck, eine Gegend zu überfliegen, die wie ein Sieb durchlöchert war. Man konnte nicht erkennen, ob sie zugefroren waren oder nicht. Das ganze Land war üppig mit Wasser versorgt und das war vermutlich auch der Grund des starken Wildreichtums.

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