Buch lesen: «Unternehmensbewertung case by case»

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Unternehmensbewertung
case by case

von

Dr. Michael Hommel

o. Professor an der Goethe-Universität Frankfurt a. M.

Dr. Inga Dehmel

Professorin an der Hochschule Harz, Hochschule für angewandte Wissenschaften,Wernigerode/Halberstadt

8., aktualisierte Auflage 2021

mit 14 Abbildungen und 91 Tabellen

Fachmedien Recht und Wirtschaft | dfv Mediengruppe | Frankfurt am Main

1. Aufl. 2005 · ISBN 3-8252-2634-4 (Hommel/Braun)

2. Aufl. 2006 · ISBN 978-3-8252-2634-3 (Hommel/Dehmel, geb. Braun)

3. Aufl. 2008 · ISBN 978-3-8252-2634-3 (Hommel/Dehmel, geb. Braun)

4. Aufl. 2009 · ISBN 978-3-8005-5014-2 (Hommel/Dehmel, geb. Braun)

5. Aufl. 2010 · ISBN 978-3-8005-5021-0 (Hommel/Dehmel, geb. Braun)

6. Aufl. 2011 · ISBN 978-3-8005-5023-4 (Hommel/Dehmel, geb. Braun)

7. Aufl. 2013 · ISBN 978-3-8005-5030-2 (Hommel/Dehmel, geb. Braun))

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN: 978-3-8005-1771-8


© 2021 Deutscher Fachverlag GmbH, Fachmedien Recht und Wirtschaft, Frankfurt am Main

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Druckvorstufe: Lichtsatz Michael Glaese GmbH, 69502 Hemsbach

Druck und Verarbeitung: WIRmachenDRUCK GmbH, Mühlbachstraße 7, 71522 Backnang

Vorwort zur 8. Auflage

„Es gibt nichts Beständigeres als die Unbeständigkeit.“ Diese Erkenntnis von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen gilt auch für die Methoden der Unternehmensbewertung. Obwohl hier die Grundzüge der dominierenden Bewertungsmethoden (Ertragswert- und Discounted Cashflow-Verfahren) gefestigt erscheinen, werden sie im Detail von der Wissenschaft, der Praxis und der Rechtsprechung permanent in Frage gestellt, weiterentwickelt und umformuliert. So haben das Debt Beta und die Wertfindung mittels Roll-Back in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und das Bundesverfassungsgericht schwächte in der Zwischenzeit die Bedeutung der vereinfachenden, substanzwertorientierten Bewertungstechniken, indem es dem Stuttgarter Verfahren die Legitimation für das Steuerecht entzog.

Neben den konzeptionellen Änderungen führen uns allen die letzten, turbulenten Börsenjahre und die lang anhaltende Niedrigzinsphase mit Negativzinsen deutlich vor Augen, wie schnell gut gemeinte und durchdachte Bewertungstools, wie das Capital Asset Pricing Model, an ihre praktischen Grenzen stoßen, so dass ihre unreflektierte Anwendung zwar zu modelltheoretisch eleganten, aber häufig auch zu falschen Bewertungsergebnissen führt. Und die Corona-Pandemie verdeutlich einmal mehr, wie überraschend unkalkulierbar die Zukunft ist.

Auch in der aktualisierten 8. Auflage sind wir unserem Lehrkonzept treu geblieben. Natürlich haben wir in ihr die Entwicklungen in der Literatur aufgenommen. Inhaltlich stehen dort – wie auch in unserem Buch – nach wie vor die Ertragswertverfahren und die DCF-Methoden im Fokus. Dabei ist es uns wichtiger, den Lesern und Leserinnen (und angehenden Unternehmensbewerter:innen) aufzuzeigen, was sie tun, wenn sie bestimmte Verfahren anwenden und an welche Grenzen sie dabei stoßen, als die im Umlauf befindlichen Bewertungsmodelle mit allen ihren Spielarten umfassend darzustellen. Die ökonomische Auseinandersetzung mit den einzelnen Bausteinen der Standardmodelle nimmt deshalb einen breiten Raum ein. Wie in der Vorauflage veranschaulichen wir, soweit möglich, die einzelnen Bewertungsverfahren mit ihren zentralen Abwandlungen an durchgängigen Beispielen und räumen dabei der kritischen Auseinandersetzung mit den jeweils getroffenen zentralen Bewertungsannahmen einen hohen Stellenwert ein. Wir hoffen, dass auch diese Auflage den Zugang zur Unternehmensbewertung und den gängigen Bewertungstechniken mit all ihren Vor- und Nachteilen erleichtert.

Unser besonderer Dank gebührt Frau Noellè-Alicia Stein, M.Sc. für ihren akribischen und unermüdlichen Einsatz beim Erstellen der Neuauflage. Sie wurde dabei tatkräftig unterstützt von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Frankfurter Lehrstuhls und der Hochschule Harz: Herr Carsten Conrad, Frau Uta Halwas-Bruckner, Frau Dr. Theresa Ummenhofer, Herr Dr. Nicholas Zeitler und Frau Sabrina Schmidt. Auch ihnen gebührt unser Dank. Auf Seiten des Verlags Recht und Wirtschaft danken wir besonders Frau Dipl.-Ök. Gabriele Bourgon. Sie hat bereits die Erstauflage aus der Taufe gehoben, mit uns über die Jahre hinweg aufkommende „Kinderkrankheiten“ bekämpft. Ebenfalls danken wir Frau Nadine Grüttner – sie hat uns bei dieser Auflage mit Rat und Tat zur Seite gestanden.


Frankfurt am Main, im März 2021Inga Dehmel
Michael Hommel

Inhaltsverzeichnis

1  Abkürzungsverzeichnis

2  Symbolverzeichnis

3  1. Kapitel: Grundkonzeption der Unternehmensbewertung Fall 1: Barwert, Ertragswert und Rentenbarwertfaktor Fall 2: Zweckabhängige Unternehmensbewertung: Ermittlung von Entscheidungs- und Schiedswerten Fall 3: (Ir-)Relevanz der Substanz Fall 4: Objektivierter Unternehmenswert gemäß IDW S 1 Fall 5: Multiplikatorverfahren

4  2. Kapitel: Ertragswertverfahren – Zwei-Phasen-Modell und Inflation Fall 6: Ertragswertverfahren im Zwei-Phasen-Modell Fall 7: Unternehmensbewertung bei Inflation: Kaufkraftäquivalenzprinzip

5  3. Kapitel: Ertragswertverfahren – Unternehmensbewertung und Steuern Fall 8: Relevanz von Steuern: Verfügbarkeitsäquivalenzprinzip und Steuerparadoxon Fall 9: Unternehmensbewertung im vereinfachten deutschen Steuersystem Fall 10: Besonderheiten der Kursgewinnbesteuerung im deutschen Steuersystem

6  4. Kapitel: Ertragswertverfahren – Cashflow-Ermittlung Fall 11: Vergangenheitsanalyse Fall 12: Prognoserechnung

7  5. Kapitel: Ertragswertverfahren – Berücksichtigung des Risikos Fall 13: Problematik der Risikoäquivalenz Fall 14: Sicherheitsäquivalenzmethode Fall 15: Individuelle Risikozuschlagsmethode I. Erläuterung: Grundkonzeption der individuellen Risikozuschlagsmethode Fall 16: Vergleich von Sicherheitsäquivalenz- und individueller Risikozuschlagsmethode Fall 17: Marktorientierte Risikozuschlagsmethode Fall 18: Ermittlung des Beta-Faktors

8  6. Kapitel: Einfluss von Verschuldung und Unternehmensbesteuerung auf die marktorientierte Unternehmensbewertung Fall 19: Einfluss der Verschuldung auf den Marktwert des Eigenkapitals Fall 20: Einfluss der Unternehmensbesteuerung auf den Marktwert des Eigenkapitals

9  7. Kapitel: Discounted-Cashflow-Verfahren Fall 21: Free Cashflow, Total Cashflow und Flow to Equity Fall 22: DCF-Verfahren im Überblick Fall 23: Autonome und wertorientierte Finanzierungspolitik Fall 24: Equity-Verfahren bei autonomer Finanzierungspolitik (Roll-Back-Verfahren) Fall 25: Einkommensteuer im DCF-Modell* Fall 26: Vergleich von DCF- und EVA-Verfahren

10  Sachregister

11  Autorenprofile

12  Hinweise zum Download der Vertiefungsaufgaben

Abkürzungsverzeichnis


a.A.anderer Auffassung
Abs.Absatz
abzgl.abzüglich
AERThe American Economic Review (Zeitschrift)
AGAktiengesellschaft
AKAnschaffungskosten
AktGAktiengesetz
a.M.am Main
APVAdjusted Present Value
Aufl.Auflage
Aufw.Aufwand, Aufwendungen
AVAnlagevermögen
BBBetriebs-Berater (Zeitschrift)
Bd.Band
BFuPBetriebswirtschaftliche Forschung und Praxis (Zeitschrift)
BGBBürgerliches Gesetzbuch
BGBl.Bundesgesetzblatt
BilRuGBilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz
Bio.Billion(en)
BStBl.Bundessteuerblatt
BVerfGBundesverfassungsgericht
BVerfGEEntscheidungen des Bundesverfassungsgerichts
bzw.beziehungsweise
c.p.ceteris paribus
CAPMCapital Asset Pricing Model
CDAXComposite DAX
CNNCable News Network
CoStHGCorona-Steuerhilfegesetz
DAXDeutscher Aktienindex
DBDer Betrieb (Zeitschrift)
DBWDie Betriebswirtschaft (Zeitschrift)
DCFDiscounted Cashflow
ders.derselbe
d.h.das heißt
dies.dieselben
DStRDeutsches Steuerrecht (Zeitschrift)
EBITEarnings Before Interest and Taxes
EBITDAEarnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization
EBTEarnings Before Taxes
EStEinkommensteuer
EStGEinkommensteuergesetz
et al.et alteri, et alii
etc.et cetera
EUEuropäische Union
EVATMEconomic Value Added (eingetragenes Warenzeichen der Stern Stewart Company)
EZBEuropäische Zentralbank
FAUBFachausschuss für Unternehmensbewertung und Betriebswirtschaft
FBFinanz Betrieb (nunmehr: Corporate Finance) (Zeitschrift)
FCFFree Cashflow
ff.fortfolgende
Fn.Fußnote
FSFestschrift
FTEFlow to Equity
FTSE MIBFinancial Times Stock Exchange Milano Italia Borsa
GAAPGenerally Accepted Accounting Principles
GewStGewerbesteuer
GewStGGewerbesteuergesetz
ggf.gegebenenfalls
GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung
GoBGrundsätze ordnungsmäßiger Buchführung
GuVGewinn- und Verlustrechnung
HARAhyperbolische absolute Risikoaversion
HBRHarvard Business Review (Zeitschrift)
HGBHandelsgesetzbuch
HKHerstellungskosten
Hrsg.Herausgeber
i.d.F.in der Fassung
i.d.R.in der Regel
i.H.v.in Höhe von
IASInternational Accounting Standard(s)
IDWInstitut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V.
IDW ES 1Entwurf des IDW Standards 1
IDW-FNIDW Fachnachrichten
IDW S 1IDW Standard: Grundsätze zur Durchführung von Unternehmensbewertungen (i.d.F. 2008)
IFRSInternational Financial Reporting Standard(s)
inkl.inklusive
insb.insbesondere
int. ed.international edition
JACFJournal of Applied Corporate Finance (Zeitschrift)
JBFJournal of Banking & Finance (Zeitschrift)
JFEJournal of Financial Economics (Zeitschrift)
JFQAJournal of Financial and Quantitative Analysis (Zeitschrift)
Jg.Jahrgang
JoBJournal of Business (Zeitschrift)
JoFJournal of Finance (Zeitschrift)
KGKommanditgesellschaft
KStKörperschaftsteuer
KStGKörperschaftsteuergesetz
LGLandgericht
LiFoLast in – First out
Ltd.Limited
LuLLieferungen und Leistungen
m.w.N.mit weiteren Nachweisen
MScManagement Science (Zeitschrift)
Mio.Million(en)
Mrd.Milliarde(n)
N/Anot applicable
NBERNational Bureau of Economic Research
NOPATNet Operating Profit after Taxes
NOPLATNet Operating Profit Less Adjusted Taxes
Nr.Nummer
NTJNational Tax Journal (Zeitschrift)
OHGOffene Handelsgesellschaft
OLGOberlandesgericht
p.a.pro anno, per annum
rd.rund
REconStatReview of Economics and Statistics (Zeitschrift)
REXPDeutscher Rentenindex
rkr.rechtskräftig
Rn.Randnummer
RWZZeitschrift für Recht und Rechnungswesen
S.Seite
S&PStandard & Poor’s
sog.so genannt, -e, -er, -es
SoliSolidaritätszuschlag
SolzGSolidaritätszuschlaggesetz
Sp.Spalte
STDer Schweizer Treuhänder (Zeitschrift)
stpfl.steuerpflichtig
SWOTStrengths, Weaknesses, Opportunities and Threats
TARThe Accounting Review (Zeitschrift)
TCFTotal Cashflow
u.a.unter anderem
UntStUnternehmensteuer
USUnited States
USAUnited States of America
US-GAAPUnited States Generally Accepted Accounting Principles
v.H.vom Hundert
vgl.vergleiche
VWVolkswagen Aktiengesellschaft
WACCWeighted Average Cost of Capital
WCWorking Capital
WiStWirtschaftswissenschaftliches Studium (Zeitschrift)
WISUDas Wirtschaftsstudium (Zeitschrift)
WPWirtschaftsprüfer
WPgDie Wirtschaftsprüfung (Zeitschrift)
z.B.zum Beispiel
ZBBZeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZfBZeitschrift für Betriebswirtschaft
zfbfZeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung
ZfhFZeitschrift für handelswissenschaftliche Forschung
zzgl.zuzüglich

Symbolverzeichnis


arelative Beteiligungshöhe am Eigenkapital des Unternehmens
AjHandlungsalternative j
AVAnlagevermögen
BUBezugsgröße des zu bewertenden Unternehmens
BVBezugsgröße des Vergleichsunternehmens
BezugsgrößeUBezugsgröße des zu bewertenden Unternehmens
BezugsgrößeABezugsgröße der Alternativanlage
BörsenkapitalisierungVBörsenkapitalisierung des Vergleichsunternehmens
BWSteuerdifferenzBarwert der Steuerdifferenz
Capitalgebundenes Kapital
CFCashflow
CFnach UntStCashflow nach Unternehmensteuern
CFrrealer Nettocashflow
CFvor UntStCashflow vor Unternehmensteuern
CFAsicherer, ewig fließender und gleich bleibender Einzahlungsüberschuss aus der Alternativanlage
CFjCashflow der Handlungsalternative j
CFjsCashflow der Handlungsalternative j im s-ten Umweltzustand
CFmaxMaximalwert der Cashflowbandbreite
CFminMindestwert der Cashflowbandbreite
CFobjektiviertobjektivierter Cashflow
CFPrognoseprognostizierter Cashflow
CFsCashflow bei Eintritt des s-ten Umweltzustands
CFUsicherer, ewig fließender und gleich bleibender Einzahlungsüberschuss aus dem Bewertungsobjekt
cov(.)Kovarianzoperator
diDividendenrendite der Aktie i
DiDividende der Aktie i
dmerwartete Dividendenrendite des Marktportfolios
DmDividende des Marktportfolios
eEulersche Zahl
EBITUEBIT des zu bewertenden Unternehmens
EBITVEBIT des Vergleichsunternehmens
Marktwert des Eigenkapitals eines unverschuldeten Unternehmens
Marktwert des Eigenkapitals eines verschuldeten Unternehmens
EVAEconomic Value Added
EWErtragswert
EWmit SteuerErtragswert nach persönlichen Steuern
EWohne SteuerErtragwert ohne persönliche Steuern
EWUErtragswert des zu bewertenden Unternehmens
FCFFree Cashflow
FCFUntStFree Cashflow nach Unternehmensteuern
FKMarktwert des Fremdkapitals
FKNettoMarktwert des Fremdkapitals abzüglich Marktwert des Tax Shield
FTEFlow to Equity
FTEUntStFlow to Equity nach Unternehmensteuern
FTEnach EStFlow to Equity nach Unternehmen- und nach Einkommensteuer
gInflationsrate
gjInflationsrate in der Periode j
Gesamter CFnach UntStgesamter Cashflow nach Unternehmensteuern, der allen Kapitalgebern zur Verfügung steht
GewinnUGewinn des zu bewertenden Unternehmens
GewinnVGewinn des Vergleichsunternehmens
Marktwert des Gesamtkapitals eines unverschuldeten Unternehmens
Marktwert des Gesamtkapitals eines verschuldeten Unternehmens
GPKäuferGrenzpreis des Käufers
GPUGrenzpreis des zu bewertenden Unternehmens
GPVerkäuferGrenzpreis des Verkäufers
HHebesatz
iZinssatz (allgemein, nominal, risikolos)
iFKFremdkapitalzinssatz
ieeinheitlicher Basiszinssatz
iEStRendite nach Einkommensteuer inklusive Solidaritätszuschlag
iobjektiviertZinssatz (objektiviert)
irRealzins
iststetige Spot Rate
iotRendite einer Nullkuponanleihe mit Laufzeit t = 0 bis t
IInvestitionsauszahlung
kWACCgewogene durchschnittliche Kapitalkosten mit Steueranpassung
kWACC, TCFgewogene durchschnittliche Kapitalkosten ohne Steueranpassung
kiKursgewinnrendite der Aktie i
kmerwartete Kursgewinnrendite des Marktportfolios
KAPtdas zu Beginn des Jahres t in der Finanzinvestition angelegte Kapital
KWKapitalwert
lnnatürlicher Logarithmus
mBezugsgrößeMultiplikator der Bezugsgröße
mCFCashflow-Multiplikator
mEBITEBIT-Multiplikator
mGewinnGewinnmultiplikator
mGewStSteuermesszahl
mUmsatzUmsatzmultiplikator
max!Maximum-Operator
MVAMarket Value Added
nAnzahl der Beobachtungen
NCFNettocashflow
NOPATNet Operating Profit after Taxes
psEintrittswahrscheinlichkeit des s-ten Umweltzustands
PAPreis der Alternativanlage
PtPreis, den ein Kapitalanleger heute entrichten muss, um Anspruch auf eine Geldeinheit zum Zeitpunkt t zu erzielen
PUPreis des zu bewertenden Unternehmens
PVPreis des Vergleichsunternehmens
qAusschüttungsquote
qmdurchschnittliche Ausschüttungsquote des Marktportfolios
riErwartungswert der Rendite des Wertpapiers i
rmErwartungswert der Rendite des Marktportfolios
Erwartungswert der Rendite des Marktportfolios nach Unternehmen- und vor Einkommensteuern
Erwartungswert der Rendite des Marktportfolios nach Unternehmen- und nach Einkommensteuern
r(EK)Erwartungswert der Rendite der Eigenkapitalgeber
r(EK)uErwartungswert der Rendite der Eigenkapitalgeber eines
unverschuldeten Unternehmens
r(EK)vErwartungswert der Rendite der Eigenkapitalgeber eines verschuldeten Unternehmens
Erwartungswert der Rendite der Eigenkapitalgeber eines unverschuldeten Unternehmens nach Unternehmensteuern
Erwartungswert der Rendite der Eigenkapitalgeber eines unverschuldeten Unternehmens vor Unternehmensteuern
Erwartungswert der Rendite der Eigenkapitalgeber eines verschuldeten Unternehmens nach Unternehmensteuern
Erwartungswert der Rendite der Eigenkapitalgeber eines verschuldeten Unternehmens nach Unternehmen- und nach Einkommensteuern
Erwartungswert der Rendite der Eigenkapitalgeber eines verschuldeten Unternehmens vor Unternehmen- und vor Einkommensteuern
RbfRentenbarwertfaktor
ROICReturn on Invested Capital
RWRestwert
s(einfacher Gewinn-)Steuersatz
sEStEinkommensteuersatz inklusive Solidaritätszuschlag
sESt ohne SoliEinkommensteuersatz ohne Solidaritätszuschlag
sGewStGewerbesteuersatz
sKStKörperschaftsteuersatz inklusive Solidaritätszuschlag
sKSt ohne SoliKörperschaftsteuersatz ohne Solidaritätszuschlag
sSoliSolidaritätszuschlag
sTS, UntStSteuerrückerstattungszinssatz infolge des Tax Shield
sUntStUnternehmensteuersatz inklusive Solidaritätszuschlag
effektiver Einkommensteuersatz inklusive Solidaritätszuschlag (auf Kursgewinne)
nominaler Gewerbeertragsteuersatz
SSteuerzahlung
SEStEinkommensteuerschuld inklusive Solidaritätszuschlag
SFSteuerzahlung auf Erträge aus Finanzanlage
SGewStGewerbesteuerschuld
SKStKörperschaftsteuerschuld inklusive Solidaritätszuschlag
SKSt ohne SoliKörperschaftsteuerschuld ohne Solidaritätszuschlag
SUSteuerzahlung auf den Cashflow des Unternehmens
(CF)Sicherheitsäquivalenter Cashflow
tZeitindex
TPlanungshorizont
TCFTotal Cashflow
TCFUntStTotal Cashflow nach Unternehmensteuern
TSUntStTax Shield nach Unternehmensteuern
TSMMarktwert des Tax Shield
u(.)Nutzenoperator
UmsatzUUmsatz des zu bewertenden Unternehmens
UmsatzVUmsatz des Vergleichsunternehmens
var(.)Varianzoperator
ViWert der Aktie i
VmWert des Marktportefeuilles
wWachstumsrate (nominal)
wUmsatzWachstumsrate der Umsätze
wrWachstumsrate (real)
wThesaurierungthesaurierungsbedingte Wachstumsrate
WCWorking Capital
WgfWiedergewinnungsfaktor
xMerkmal
zRisikozuschlag
zmaxmaximal zulässiger Risikozuschlag
ZsUmweltzustand s
αAlpha-Faktor, Durchschnitt der unsystematischen Renditen
βBeta-Faktor, Formparameter
βFKBeta-Faktor des Fremdkapitals
βuBeta-Faktor des unverschuldeten Unternehmens
βvBeta-Faktor des verschuldeten Unternehmens
εStörvariable
γMerkmal
γ̂Regressionswert
γ̂ = g(x)Regressionsfunktion
τFormparameter
μ(.)Erwartungswertoperator

1. Kapitel: Grundkonzeption der Unternehmensbewertung

Fall 1: Barwert, Ertragswert und Rentenbarwertfaktor

Sachverhalt:

Herr Glück kauft im Dezember 2019 von seinem Weihnachtsgeld (5 000 Euro) Lose der Klassenlotterie. Er macht seinem Namen alle Ehre, zieht den Hauptgewinn und erhält von der Lotterie fünf Jahre lang, jeweils am Jahresende und beginnend am 31.12.2020, einen Betrag von 40 000 Euro. Mit dem Losgewinn erfüllt sich Herr Glück einen lang gehegten Traum. Er bucht im Reisebüro unverzüglich eine Weltreise im Wert von 200 000 Euro. Leider kann er die Reise nicht in bar bezahlen. Deshalb finanziert er die Reise bei seiner Hausbank durch die Aufnahme eines Kredits, den er aus dem Lottogewinn zurückzahlen will. Die Hausbank verlangt 10 % Zinsen p.a.

Aufgabenstellung:

 – Definieren Sie den Barwert, den Ertragswert und den Kapitalwert eines Zahlungsstroms, und berechnen Sie den Ertragswert und den Kapitalwert für den Sachverhalt! Wieso übersteigen die Kosten für die Reise den Wert des Lottogewinns?

 – Gehen Sie nun davon aus, dass die Lottogesellschaft Herrn Glück (jeweils am Jahresende) in den ersten zehn Jahren eine Rente von 8 000 Euro überweist, dann 15 Jahre lang einen Betrag von 7 000 Euro und schließlich fünf Jahre lang einen Betrag von 3 000 Euro. Nach diesen 30 Jahren enden die Zahlungen. Berechnen Sie den Ertragswert unter Einsatz des Rentenbarwertfaktors!

 – Unterstellen Sie nun, dass Herr Glück den Lottogewinn nicht für eine einzige Weltreise verwenden will, sondern fünf Jahre lang (jeweils am Jahresende) der europäischen Kälte entfliehen und einen Kurzurlaub auf den Malediven verbringen möchte. Wie teuer darf der Urlaub pro Jahr ausfallen, damit ihn Herr Glück aus dem Lottogewinn der Fallabwandlung (Auszahlung über 30 Jahre) gerade noch finanzieren kann? Berechnen Sie den Betrag unter Einsatz der Annuitätenmethode!