Memoiren eines mittelmäßigen Gymnasiasten

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Memoiren eines mittelmäßigen Gymnasiasten
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

So geht ORGANISATION: Von oben sieht man nur SCHEISSE, von unten nur ARSCHLÖCHER!!

Memoiren eines mittelmäßigen Gymnasiasten

Diese Lektüre ist geeignet, Psychiater und Gutachter vom Sinn und Unsinn ihrer Berufsauffassung abzubringen! Die haben mir eine Psychose, Demenz, Alkoholismus und Schizophrenie in die Krankheitsakte genagelt. Haha Dieser Dr. Matzel aus Stadtlohn hat mir nur guten Tag gewünscht und hat dann ein 30-seitiges Bösachten erstellt und behauptete darin, ich sei schon in der Kindheit in der Psychiatrie gewesen. Uiuiuiuuuuiuuuu Doc Tor Matzel hahahahaha, übel! Der blöde Kerkhoff, seines Zeichens Leiter der Bocholter Betreuungsbehörde, hat mir auf den Lebensweg eine Dauerbetreuung und ständige Psychiatrieaufenthalte vorhergesagt. Hahaha, Kerkhoff, Du hinterhältiger Saubock, zusammen mit dem Richter Kuhlmann nehmen die Amateurbetreuer ihre Betreuten aus und diese Säcke decken den Mantel des Schweigens drüber. Pfui! Genau wie Bruder Skand-Albert, der mir die Pilleneinnehmerei lebenslang vorhergesagt hat.

Mein Name ist Heribert Ernst Wendholt, geboren am 19.08.1954, dem Weltmeisterjahr Deutschlands, in Bocholt. Hinzuzufügen ist, dass ich als 4. Sohn von fünfen von meinem Vater Leo, Jahrgang 1920, seines Zeichens stadtbekannt als Rektor und seiner Frau Klara, Jahrgang 1922, ins ach so unbekannte Leben bugsiert wurde. Ich war leider gehandicapt durch meine Sehschwäche von minus 13 auf dem rechten Auge, was 10% des Normalen entspricht und minus 6,5 auf dem linken Auge, was 70% des Normalbürgers entspricht. Ich trug demnach eine auffällige Brille mit dicken Gläsern, die ich hasste.

Mein Lieblingsbuch: Carlo Manzoni – Der Finger im Revolverlauf

Mein klassisches Lieblingsstück: Bolero von Maurice Ravel

Meine Lieblingsgruppe: The Resignators von DownUnder http://www.bandcamp.com/Heribert

Mein Lieblingsprofessor: Prof. Dr. Homringhausen/Inst. F. Bodenkunde Gießen

Mein Lieblingsfussballer: Uwe Bein HSV/Frankfurter Eintracht

Wir lebten in einem Einfamilienhaus an der Dinxperloerstr. 106, in Bocholt, kurz vor dem benach-barten Holland und waren vollauf beschäftigt mit dem Aufwachsen in eine unbekannte Zukunft. Diese war für mich eigentlich vorbestimmt in dieser ländlichen Umgebung und ich hätte nie gedacht, was so auf mich wartet.

Mit 5 Jahren kam mein Vater, Rektor an der Norbertschule auf die Idee, mich bei der Korrektur von Diktaten und Rechenaufgaben hinzuziehen. Mir machte das Spass. Ich lernte Schach und schlug schließlich meinen Vater immer. Nur in Mühle war er besser und hat mich NIE gewinnen lassen. Ich bin immer noch baff, wie er das hingekriegt hat. Beim Mensch-ärgere-mich-nicht war ich beim Würfeln und setzen so schnell, dass meine Brüder immer nachgerechnet haben.

Meine älteren Brüder Albert und Ludger waren mir schon entwachsen und ich unternahm viel mit meinem lieben Bruder Franz-Josef, der 2 jahre älter war als ich. Ich habe meine älteren Brüder bewundert und zum Vorbild gehabt. Bis ich erfuhr, dass sie sich mit meinem Vater wegen seines Kriegseinsatzes gestritten haben und ihm vorwarfen, dass er hätte wie ein Widerständler zu handeln. Ab da hielt ich beide für bekloppt. Beide wollten partout nicht Beamte werden. Haha. Der älteste Skand-Albert ist Jugendamtsmitarbeiter in Mülheim geworden und für die Zerrüttung tausender Familien verantwortlich, Ludger ist Sportlehrer geworden und für mich eine unzugängliche, rechte Sau.

Wir waren privilegiert, was man erst später bemerkt, denn wir hatten trotz räumlicher Enge ein eigenes Haus und einen großen Garten. Hier verbrachte ich meine Jugend und fing im Frühjahr, bewaffnet mit einem Einmachglas, Bienen, Hummeln, Wespen und Schmetterlinge und versorgte sie mit frischen Blüten. Ausserdem machte es mir mordsspaß, den Garten umzugraben, einen kleinen Pflanzgarten mit Himbeeren und allerlei Kleingewächsen anzulegen. Meine Freunde waren Rudi Overgoor, Edu Meinen, Willi Elting, Karl-Heinz Bode, Ralf Bickmann und die Merting`s, Klaus und Michael. Rudi machte es Spaß ein Pfennigstück in die Nase zu stecken und aus dem Mund herauszubugsieren. Blutig! Der Vater von Kalle hat uns Holzschwerter geschnitzt. Wir haben damit gekämpft wie mittelalterliche Ritter. Schließlich kam unsere Zeit der Seifenkisten. Wir haben die Köpfe zusammengesteckt und wenn irgendwo ein alter Kinderwagen herumstand, waren sofort die Räder konfisziert. Rudi Overgoor (Ofenrohr) war Chefkonstrukteur. Dazu eine paar holzkisten von Geuting. Der alte Geuting hatte immer Spaß mit seiner Frage, ob ich für 10 Pfennig Haumiblau haben wollte (Hau mich blau). Irgendwann hatte ich raus, dass das ein Scherz war. Ich ging bei Geuting`s immer für uns einkaufen, kannte alle Preis und durfte dafür die Rabattmarken sammeln. 3% hieß bei Einkleberei von 50 Märkchen gab es 1,50 DM. Bei Schmitz kauften wir regelmäßig unsere Milch. Manchmal mehrmals am Tag. Albert hat immer schon auf dem Weg nach Hause die halbe Kanne leergesoffen. Für Pastwa haben wir manche Botengänge gemacht, die hatten eine Heißmangel und wir haben die fertige Sachen zu den Kunden gebracht, War sehr beliebt, Frau Pastwa war großzügig. Wir haben auf der Walramstraße „Pimpeln“ gespielt. Da wird eine Furche in den Boden gezogen, darauf ein Stöckchen gelegt, das mit einem größeren Stock hochgehoben und weggeschlagen wird. Ausserdem haben wir bei Kamperschröer hinter der Hecke gelegen, ein Portomonnaie auf den Fahrradweg bugsiert, mit einem dünnen Faden versehen, der nicht zu sehen war. Es war belustigend, wenn die Fahrradfahrer das Portomonnaie sahen, abstiegen und wir dann das Ding am Faden ganz langsam ein Stück wegzogen, wie bedröppelt die Leute waren.

Mit den Merting`s klauten wir grundsätzlich im Sommer bei Kamperschröer die geilen Speckkirschen. Wir mußten immer höllisch aufpassen, weil der alte Kamperschröer, wenn er etwas bemerkte, sofort mit seinen holländischen Holzpantinen angeschossen kam – so schnell wie Armin Hary – und uns mit einer Grepe (Mistgabel) bedrohte. Einmal waren wir oben im Baum und die blöden Mertings rissen wieder ganze Äste ab, um die in Ruhe leerzuräumen. Wie aus dem Nichts war der alte Kamperschröer da und alle flohen und sprangen von oben aus dem Baum. Ich war völlig konsterniert und verhielt mich ruhig. Schließlich verschwanden alle und ich konnte in Ruhe abhauen.

Wir gruben uns an freien Flächen Erdbunker, die wir mit Holzplatten abdeckten, und rauchten schon mit 9 Jahren Zigaretten darin. Bernd Geuting und Kollegen waren mit mir im Speicher von Pastwas Haus. Wir rauchten, was das Zeug hielt.Ich mußte leider die blöde Kirchenzeitung austragen. Also mußte ich alle 4 Wochen den Beitrag dafür kassieren. Bei Stening bin ich immer gern aufgeschlagen, da gab`s meistens Trinkgeld, 50 Pfennig! Die blöde alte von Petzold hingegen hielt mir eine Standpauke wegen unserer Raucherei in den Erdbunkern. Blöde Kuh.

Auch bei Rudi Peters, den ich durch den Fussball kennenlernte bauten wir Erdbunker. Ich saß mit meiner Zigarette ganz allein drin als irgendein Idiot anfang auf der Holzplatte herumzuspringen. Plötzlich kam die ganze Platte und die draufliegenden Erde runter und ich saß drunter. Nur mein rechter Arm war frei und mit dem fuchtelte wie wild durch die Gegend. Gotseidank hat mich jemand rausgezogen, sonst wäre ich wahrscheinlich erstickt.

Unsere Intimfeinde waren der Russlanddeutsche Buckermann/Ivanowitsch mit seiner Bande, den wir zeitweise auf freien Feldern mit Steinwürfen bedachten, und da ich am weitesten werfen konnte, (später Bundesjugendspiele 90 Meter mit dem Wurfball) schlugen wir sie meistens in die Flucht. Wir bauten uns Fletschen (Schleudern) und schossen mit Krampen auf Spatzen. Nie etwas getroffen!

Ich verbrachte viel Zeit draußen und erkundete schon als 10-jähriger die gesamte Umgebung. Dabei fand ich an einer Allee in der Nähe Apfel- und Birnbäume, die niemandem zu gehören schienen, aß mich dort satt mit Früchten und dachte, ich hätte das Paradies entdeckt.

Meine Eltern waren sehr nachsichtig mit mir, so dass ich auch spät abends mit den älteren Kindern Versteckenspielen durfte und auch sonstigen Schabernack treiben konnte.

Erste Erfahrungen mit sexuellen Fantasien machte ich dort mit der älteren Schwester von den Mertings, Dorothee. Ich fragte sie – als wir in einem Kornfeld allein waren, ob ich sie vernaschen dürfte. Sie antwortete ganz cool: „Probiers mal“ Da sie einen Kopf größer als ich war, war die Angelegenheit für uns beide erledígt.

Unsere Nachbarn waren die Unland. Sie hatten 4 Töchter. Als die Eltern eines Tages außer Haus waren, besuchte ich sie und war unversehens im Zimmer von Agnes. Die ältere Schwester Elisabeth war zugegen, leitete uns in Agnes Bett und befahl mir, nur oberhalb der Gürtellinie aktiv zu werden. Ich gehorchte und hatte Spaß.

Wir hatten guten Kontakt zu Unland`s und spielten Doktorspiele mit ihnen. Geil aus heutiger Sicht.

Dann kam mit 7 Jahren der Fussball. Ich meldete mich beim 1.FC Bocholt an und bekam von dem Lehrer und Fussballförderer Gehrke dafür eine schon vom Liegen im Kofferraum seines Autos weiße Schokolade. Für mich war`s klasse. Ich mußte keine Beiträge bezahlen, weil ich nach Bruder Albert, Franz-Josef, der dritte im Verein war.

Ich spielte auch in der Freizeit – bis zur Vergasung mit Ralf Bickmann – Fussball und die Nachbarn müssen rotiert haben. Denn wir spielten gegen einen Drahtzaun, du das machte enormen Krach.

Am liebsten spielte ich in der Halle. Da konnte ich meine Technik ausspielen. Ich konnte den Ball mit der Sohle so schnell vor und zurückziehen, dass das kein Auge wahrnahm.

Die Schule war mir leicht, ich war in der Diepenbrockschule Klassenbester, eine Montessorischule.

Ich war verliebt in die zweitbeste und auch im Wettbewerb mit ihr, Ulrike Jansen, Tochter eines Zahnarztes und bildhübsch mit langen blonden Haaren. Wir haben unserem Klassenlehrer Kösters, der ein blindes Auge hatte zum Geburtstag einen Standaschenbecher geschenkt. Ulrike und ich haben ihn hinbefördert.

 

Dann kam Franz-Josef ins Spiel. Er hatte Klavierspielen gelernt und war glänzend darin. Wir hörten zu Hause nur staunend zu, wenn er die neusten Hits interpretierte. Sagenhaft. Er war ein Naturtalent. Er spielte in einer Band, die einen Sänger suchte, und plötzlich stand ich im Rampenlicht. Ich hatte eine glockenhelle Stimme (vor dem Stimmbruch) und wir spielten in Kirchen Jazzmusik und ich sang. Ich kriegte natürlich Geld dafür und war voll dabei. Die Kirchen waren proppevoll, wenn wir da waren und ich vergaß mein Lampenfieber und wir tourten durch den Niederrhein. Geil. Ausserdem machten wir Musik bei Jugendtanztee`s, war für mich sehr interessant. Ich lernte neben Klavier noch ein Art Blasklavier und übte „Rue de Longeer“

Wir machten eine 14tägige Reise in die Türkei. Die ganze Bande mußte zuerst den VW Bully abkleben und dann farbspritzen. Sah aus wie neu. Wir fuhren über Österreich, Jugoslawien. Ich hatte Durst. Weil das Wasser zu teuer war, bekam ich jeweils Bier. War auch nicht schlecht. Ich war 10 und Voll-Alkoholiker. Haha. Wir düsten die Jugo-Küste ab. Ich erinnere nur dass ich in einem küstennahen Süßwassersee einen „abgeseilt“ habe. Wir kamen schließlich am Bosporus an. Die Türken sind saunett und haben uns vor ihren Landsleuten gewarnt. Ich war geplättet, als ich in der ersten überdachten Einkaufsstrasse/Basar durchgereicht wurde. Dann in die Hagia Sophia. Ich sehe auf der Bosporusbrücke zum ersten Mal einen Wasserträger. Er hat sein Gefäß auf dem Rücken und viele halten ihn an, trinken das gekühlte Wasser. Wir gingen und gingen und erhielten öfter einen Apfeltee. Ich liebe Türken. Egal. Ich hasse deutsche Frauen, außer Karla . In Salzburg Schnürlregen. Wir auf einen Campingplatz und brutzelten Bratkartoffeln mit Eiern und Speck. Himmlisch. Auf dem Rückweg über Bulgarien und Jugoslawien verreckt etwas im Bully. Stillstand und nichts geht mehr. Gottseidank ist der Bruder von unserem Bandleader Heinz Niessing Mitarbeiter von VW und organisiert das Ersatzteil. Erinnerlich sind die Adolf-Straßen in Bulgarien aus Einzelelementen zusammengeklebt. Es geht immer auf die Federung, wenn es „wock“ machte und der Wagen auf dem nächsten Element ankommt. Dann falschen Sprit getankt, zu geringe Oktanzahl, der Motor klopft wie bekloppt. Unterwegs haben wir einen Film gedreht, in dem ich der Hauptdarsteller als Koch bin. Den zeigen wir später in BOH den Mitschülern.

Dann kam der Stimmbruch und vorbei war die Sängerkarriere.

Zuhause hat mir meine Mutter gezeigt, wie man Kuchen backt. Nach kürzester Zeit war ich perfekt im Backen von Marmor-, Sand- und Nusskuchen. Nur mit dem Käsekuchen stand ich auf Kriegsfuss, weil der immer einsackte. Ich wurde an Onkel Werner ausgeliehen und backte dort einen Marmorkuchen. Hat mir 5 DM gebracht.

Ich war erfolgreich im Fussball und war zuständig für alle Standard-Situationen: Ecken schlug ich meistens von links direkt ins Gehäuse, wenn ich beim Torwart Defizite entdeckte, ansonsten war Erich Müller da, der alles reinmachte, was irgendwie seinen Kopf berührte. Wir waren ein tolles Team. Elfmeter waren meine Spezialität: Ich guckte nach rechts und machte ihn links rein oder umgekehrt. Never lost this game. Man muß nur so tun, also ob man den Fuss nach rechts oder links öffnet – dann auf die Reaktion des Keepers achten – dann ist`s leicht. Bei der D-Jugend – Kreismeisterschaft war ich der Star als Mittelstürmer. Ich machte 2 Tore. Eins mit dem Kopf, das 2. mit dem besten Teil des Mannes aus jeweils kürzester Entfernung. Mein Vater hat sogar zugeguckt, ich war stolz wie Oskar. Im Rückspiel war ich ganz cool und habe eine Ecke von links mit meinem rechten Huf (meine Spezialität) versenkt. Wir wurden also Kreismeister. Ein Bild kam in die Zeitung und wir waren obenauf.

Ich mußte bei Entscheidungen immer als Erster ran und hab fast NIE versagt! Ich liebe Heraus-forderungen! Nur bei einem Turnier bei den Padjacken (Holland) hatten die wohl einen Ball, der mit Blei gefüllt war. Ich lief an und machte meine Täuschung: der Torwart war in der falschen Ecke und ich bugsierte die regennasse Kanonenkugel gerade mal 10 m weit, dann blieb sie liegen. So`n Scheiß.

Wir haben viele Reisen unternommen. Unter anderem nach Schweden zu einem Turnier. Nach einem schwachen Start sind wir auf das favorisierte Team von Orgryte mit einem Nationalspieler gestoßen. Das Match war so heiß, dass plötzlich alle Zuschauer von allen anderen Plätzen herüberkamen und uns anfeuerten. Andreas hat gewütet wie ein Stier und schließlich einen Elfmeter herausgeholt. Ich war etwas irritiert, hab ihn aber sicher verwandelt . 1:1 . Wir wurden Dritte. Als wir duschen gingen, folgten uns plötzlich schwedische Mädchen in die Kabine. Tolle Atmosphäre. Wir haben uns gefühlt wie die deutsche Nationalmannschaft.

Dann war da unsere Tour nach Merzig. Da erinnere ich mich ungern dran. Wir haben haushoch überlegen gespielt. Ich stand an der Mittellinie und mußte 3-mal von dort allein auf den Torwart zugehen. Ich war so irritiert, dass ich jeweils dachte, ich wär abseits, dass ich dem Torwart den Ball abgegeben habe. So eine Blamage. Wir waren privat untergebracht. Ich mußte mit dem Pennen warten bis die Wirtsleute das „Aktuelle Sportstudio“ ZDF bis zur letzten Minute geschaut hatten.

Weiterhin muß ich Rudi Peters ins Spiel bringen, ein liebenswerter Chaot, der nur Unsinn im Kopf hat. Mit dem haben wir einige Turniere gespielt, da waren uns alle Teams weitaus überlegen. Bis: wir habe gezecht ohnegleichen und die Turniere gewonnen! Rudi wollte beim Elfmeterschießen zaubern und wir waren im Endspiel um den Cup. Er lief ganz lässig an, visierte den rechten Winkel an und schoß: drüber. Wir waren alle sauer auf ihn.

Rudi verdanke ich die Bekanntschaft mit den scharfen Kreilkamp-Schwestern. Ich war heiß wie Nachbars Lumpi und die beiden Schwestern luden uns ein, als die Eltern nicht da waren. Aber es blieb nur beim „Wollen“. Ebenfalls durch Rudi habe ich die heiße Sabine kennengelernt. Sie war Arzthelferin, hatte langes blondes Haar, wohnte irgendwo in der Nähe von der Markgrafenstrasse. Ich baggerte sie auf einer Fete an, sie war zugänglich. Ich durfte sie zu Hause besuchen. Sie ließ zu, dass ich ihre Oberweite untersuchte, auch im Kino, aber ansonsten war sie ganz verschlossen. Wir guckten Dr Schiwago und ich habe ihre Titten abgemessen.

Dann wurde im Studio B ständig gewürfelt: Chicago. Wer drei 1er hatte hatte Chicago und gewonnen. Da ist so manche Runde über`n Tisch gegangen. Olaf hat gekellnert und dabei seine Sex-Bekanntschaften gemacht. Wir haben immer interessiert zugehört, wenn er berichtete, wohin es ihn getrieben hatte.

Rudi Peters Familie war nicht auf Rosen gebettet. Wir haben mit ihm und seinem Vater dauerhaft Doppelkopp gespielt – um hohe Einsätze – der Alte hat immer gewonnen. Gott gönn`s ihm. Er hat, genau wie Andreas Wienholt, der Erbsenzähler, kräftig nachgeholfen, wenn er selbst ausgeteilt hat. Nur unauffälliger als Andreas, der sich immer versuchte, die fetten Trümpfe zuzumischen. Wir haben drauf bestanden, abzuheben und haben dann mehrere kleine Häufchen mit wenig Karten erzeugt, aber der Saukopp hat die in der gleichen Reihenfolge wieder zusammengelegt, wenn wir nicht drauf geachtet haben. Ich habe immer was dazugetan, selten gewonnen, während Andreas immer gewonnen hat. Die Peters-Doppelkopp-Orgien waren legendär.

Auch bei Wienholt`s fanden ab und zu Kartenspiele statt. Der alte Wienholt war Lokomotivführer und war so auf`s Sparen versessen, dass er immer mit seinem Diesel mit 20 km/h nach Holland schlich und da volltankte. Er spielte gut Doppelkopf. Wienholt`s hatten nebenbei einen Laden. Da sind wir nachts nach einer Sauftour eingezogen und hatten Hunger. Ich habe ein gefrorenes Hähnchen in der Mikrowelle heiss gemacht. Dann hat Olaf reingebissen und es war noch steinhart gefroren. Wir haben`s dann weiter in Etappen in die Mikrowelle. Später sahen wir die Beutel mit den gefrorenen Innereien im Bauchraum. Würg, kotz.

Wenn wir bei uns spielten, war mein Vater mit dabei. Ihm machte es sichtlich Spaß mit uns jungen Leuten. Meine Mutter hat uns jeweils mit Schnittchen versorgt. Bier gab`s aus Flasche.

Durch den Fussball lernte ich Herbert Niklas, eine absolute Frohnatur kennen. Er hatte Klaus Bruckmann zum Freund. So freundeten wir uns an. Dazu stieß mein Klassenkamerad Stephan Büdding, ein absoluter Stoiker. Er hörte während der Hausaufgaben Radio und ich half ihm bei Latein und Griechisch. Wir wurden dann später Freunde. Wir bauten Stephan`s Keller als Partykeller aus und klebten dort jede Menge Eiersteigen an die Decke und spritzten die farblich um. Jeden Samstag war ein Kiste Pivo fällig, dann ging`s in die Stadt. Stephan mochte es, zu chillen. Das Wort gab es noch nicht, aber Stephan hat chillen erfunden. Wir sind mit einer Flasche Bier und Zigaretten bewaffnet auf eine Wiese, habe uns in die Sonne gelegt und genossen.

Auch die Hülshorsten`s hatten einen Partykeller. Herbert freundete sich mit Angelika an und die beiden schmusten im Partykeller herum, Stephan hatte seine Göke, die so hängende Augenlider hatte, dass ich bei ihrem Anblick immer an den Porsche Targa dachte. Ich war solo und langweilte mich.

Wir vier waren schon Stadtgespräch, denn Klaus kam auf die Idee, dass wir in gleicher Montur auftreten sollten: rote Springerstiefel, enge schwarze Kordhosen, gestreifter Pulli, schwarzer wadenlanger Mantel und ich hatte dazu einen Schlapphut. Ich kam mir vor wie verkleidet.

Der Vater von Stephan grinste sich eins und meinte wir sähen aus wie Totengräber.

Uns focht das nicht an. Wir zogen so gekleidet durch Bocholt.

Durch Zufall kamen wir auf den Trichter, dass 20 Centimes Stücke exakt gleichgross und schwer waren wie das deutsche 1 DM Stück. Ich zur Stadtsparkasse, so 30 Stück getauscht. Dann nächtens zu einem Zigarettenautomaten. Es klappte. Ich hatte hinterher Muskelkater vom Ziehen der Laden, aber mein Plastiktüte war voll mit Zigarettenschachteln.

Unsere Mofa-Zeit kam. Klaus kaufte sich ein Ciao-Moped, Herbert ebenfalls, Stefan und auch Klassenkamerad Ulrich Hörnchen ein Mofa mit Federung. Ich arbeitete in den Ferien bei Borgers und mußte dort eine Schweinearbeit im Akkord machen. Ich habe mir öfter in die Hose gepißt, weil die Idioten an der Maschine keinen Wechsel gemacht haben bzw mich einfach vergaßen. Dort habe ich Akkord kennengelernt. Kasim und Nasim aus Bosnien macht Teppichfliesen im Akkord. Irgendso ein Türke schaltete an der Stanze die Sicherungsvorrichtungen aus und jagte für alle anderen den Akkord so hoch, dass die einen echten Hass bekamen. Dieses A… bediente tatsächlich mit seinem Kinn den Stanzauslöseknopf. Dann war da der Franzose, der in eine Maschine gezogen und umgemacht wurde, die zum Zerfräsen von Textilien da war. Sie hatte Stachelwalzen. Wenn Du da reingerätst, hast du nicht den Hauch einer Chance.

Ich kaufte mir eine Ciao Mofa – wegen des Preises – ohne Federung vorne. Es war Easy-Rider-Time. Wir bauten und frisierten die Mofas um, meine fuhr schließlich mit einer kleinen Scheibe 60 und kam nur schwer auf Touren. Herbert, die alte Sau, hat sich meine kleine Scheibe ausgeliehen und ist damit mit seinem Moped auf 110 gekommen. Dann hat sich diese Wildsau mit einer Hand an eine LKW gehängt und mitziehen lassen. Die hohen Lenker und der lange Sattel waren zwar unbequem, sahen aber geil aus.

Wir beschlossen, Urlaub zu machen! Ziel Hollands Küste. Da ich irgendwie verhindert war, sind Klaus, Stephan und Herbert vorgefahren und der Bruder von Klaus hat mit seinem Peugeot unser Gepäck nach Nordwijk auf den Campingplatz gebracht. Ich dann zu Hause eine dicke Packung Zeitungen unter meine Parka gepackt, Geld, Papiere und dann los – quer durch Holland mit meinem frisierten Hobel. In Amsterdam war ich etwas unsicher, aber die Padjacken sind nicht abweisend – außer zu Deutschen - . Ich kam sicher in Nordwijk an. Auf dem Zeltplatz erst ein paar Bierchen für die Nierchen. Dann rein nach Nordwijk mit unseren frisierten und mit Hochlenker versehenen Mofas. Wir fühlten uns wie Easy-Rider in Neverland. Herbert, der alte Kostnichtsverächter machte uns bekannt mit Änneken und Nelleken. Die begleiteten uns durch die nächste Zeit. Abends gingen wir essen beim Chinesen. Ich wählte Bami Pangang (ich machte daraus mit Baby fang an). Als ich dann Sambal Ölek drauf tat, war alles vorbei. Ich hatte einen Brand ohnegleichen. Wasser half nicht, nur eine Zigarette linderte den Schmerz.

Ich lernte die bildhübsche Cokky Caspers kennen. Sie sprach wenig, aber typisch holländisch, wenig kontaktscheu. Ich hatte das Gefühl, dass da noch ein Freund im Hintergrund war. Aber wir knutschten, was das Zeug hielt und sie machte mir klar, dass unterhalb der Gürtellinie nichts laufen würde. So begnügte ich mich mit ihr am Strand und kostete das Erlaubte weidlich aus. Wir haben uns dann im Weiteren Briefe geschrieben, mit feurigen Liebesschwüren. Sie sah klasse aus in ihren Hotpants. Ihr geht`s hoffentlich gut!

 

In der Schule fiel mir Jürgen Hungerhoff in meinen Fokus. Er war eine absolute Frohnatur und wenn wir entspannt in der Pause herumstanden, dann kniff er uns in den Po und rief „Brustkrebs“. Dann fasste er uns auch ins Gemächt und lachte sich schimmlig, wenn wir davon in die Knie gingen. Wir freundeten uns an. Meine Brüder Ludger und Albert machten bei den Hungerhoff`s legendäre Sauf-partys in deren Partykeller. Der alte Hungerhoff war Allgemeinarzt und die waren genau wie wir 5 Söhne. Wie die Orgelpfeifen. Der alte Hungerhoff hat mir mal das Leben gerettet als er meine Bauchschmerzen sofort als Blinddarmentzündung diagnostierte. Ich kam im Krankenhaus direkt unters Messer – mit Lachgas betäubt. Ich verbrachte fast jeden Nachmittag mit Jürgen. Wir hörten die aktuelle Hitparade und Jürgen kannte alle Bands und Texte der Songs.

Hungerhoff`s Jürgen sammelte die neuesten Platten und hörte rund um die Uhr Musik. Ich bin mal mit ihm zur Hansa in die Stadt gegangen. Er hat erst nach heruntergesetzten Platten geschaut, dann die Preisschildchen sauber abgeknibbelt und auf die sauteuren Doppelalben geklebt. Ach so geht das!

Manchmal verabredeten Andreas, Lutte Schmeink, Stikkum, (Bernhard Loskamp) uns zum Kartenspielen. Dann nachmittags bei Boni ins Restaurant. Jeder bekam einen Verzehrbon und alles, was verzehrt wurde, wurde eingeknipst. Wenn man den Verzehrbon verlor, waren 10 DM Strafe fällig. Wir kamen auf den Trichter, alles auf einen Verzehrbon buchen zu lassen, der ging dann immer verloren.

Im Sommer ging der alte Hungerhoff, der eine Jagd hatte, auf selbige. Ich durfte als Treiber mit. Ich habe gar nichts mitgekriegt und bin über die Felder getapert. Und alles war vorbei. Im Keller stand eine Aufzuchtkiste für Wachteln mit Infrarotlampe. Jürgen und und bauten ein Floß aus leeren Flaschen und fuhren auf der Aa, die direkt am Grundstück vorbeifloß. Wir jagten mit dem Luftgewehr Wasserratten, die immer quietschten, wenn sie getroffen wurden. Ich habe auf die großen Scheiben des gegenüberliegenden Hallenbades geschossen und es machte bei jedem Treffer „ziiiiioooong“. Dann war der kleine Bruder Heiner mit seiner Lederhose im Garten unterwegs. Jürgen legte an und jagte ihm einen Schuss auf den Po. Bernward heulte auf, war aber unverletzt. Mir machte so ein grober Unfug Spass.

Die Hungerhoffs hatten eine große Voliere im Garten und ich wusste plötzlich, wie ein Dompfaff und sonstige Flügelviehzeug aussah.

Die Hungerhoff`s sahen sich alle total ähnlich. Das war schon fast wie im Adel.

Im Weiteren interessierte sich plötzlich die Freundin des Freundes von Franz-Josef, Klaus Struck, für mich. Martina Blum sah toll aus und als ich sicher war, dass sie nicht mehr mit Klaus Struck zusammen war, war ich Nr.1 für sie. Ich hatte meinen gelb-schwarz angemalten Käfer und sie wollte unbedingt damit fahren. Also habe ich sie gelassen. Als sie mehrere Bordsteine und sonstige Hindernisse genommen hatte, kamen wir überein, dass besser ich fahre. Sie war trotzdem klasse. Ich habe sie häufig vernascht, aber leider war sie etwas eigen. Denn wenn mein kleiner Heri eindringen wollte, kniff sie das Möschen so zu, dass es mir weh tat und mir alles flitzen ging. Scheidenkrampf? Leider waren wir beide nicht so entspannt, drüber zu reden. Einmal fuhren wir nach Holtwick auf eine Wiese, um ungestört Sex zu haben. Danach, muss ich rückwärts über eine Brücke und oh Mist, es war stockdunkel, ich komme vom Weg ab und plötzlich hängte ein Hinterrad über`m Graben. Mit Hilfe von Leuten, die das gesehen haben, habe ich den Käfer wieder flott gekriegt.

Dann trat Karla v.M. in mein Leben. Blond Kurzhaarschnitt und schwarze Augenbrauen. Absolut modelhaft. Sie war ein Erlebnis und ich habe jetzt wieder Kontakt zu ihr. Ihr Vater war Veterinär und demnach auch ständig in Bereitschaft. Die Mutter war eine echte Dame. Ich habe es genossen, wenn ich dort eingeladen war. Karla ist und bleibt meine Favoritin. Leider verloren wir uns in meinem Studium aus den Augen. Ich trennte mich von ihr, um ihr nicht zu schaden, denn ich hätte sie gern an mich gebunden, wenn ich gewußt hätte, wie eine Familie zu ernähren. Der Vater hätte mich gern zum Veterinär umgeschult und zum Schwiegersohn gemacht. Er fühlte sich durch mich an seine Studentenzeit erinnert und hatte ein gutes Gedächtnis, erzählte so manches Prötken. Die Schwestern von Karla habe ich immer hochgenommen. Sie waren empört. Dann war ich plötzlich unentbehrlich und sollte ständig kommen.

Zu Andreas ist noch zu bemerken, dass seine Eltern genau solche Sparbrötchen waren wie er selbst. Er erhielt ein gutes Taschengeld, hatte immer was zu Schnoopen (Süßigkeiten zu essen) in der Tasche und gab uns Zigaretten, wenn wir blank waren. Er führte anscheinend exakt Buch darüber, er wußte immer, was er zu bekommen hatte. Bis zur Unterprima waren wir Klassenkameraden. Er tat gar nix für die Schule und hing immer in der Frittenbude Nähring ab. Er flipperte dort und gewann sich damit seine Pommes-Rationen. Das war die heiße Flipperzeit! Nach der Schule ging`s immer gleich um die Ecke beim Studio „B“. Dort war eine Kneipe und wir flipperten zu 4 oder mehr Runden Bier aus. Meine Qualitäten reichten aus, um immer im Mittelfeld zu landen, so dass ich gelegentlich total zu nachmittags zu Hause landete. Der Flipper war von Bally, der gefiel mir nicht so wie die von Gottliebs, die man durch die Gegend tragen konnte.

Andreas mußte wie ich eine Griechisch-Klassenarbeit bei Trudemarie Bröker schreiben: wir saßen angespannt und ich sah, dass Andreas Blut und Wasser schwitzte und gar nichts gebacken bekam. Also schrieb ich meine Arbeit ab, baute 2 kleine Fehler ein und ging dann nach vorn, um meine Areit abzugeben. In der anderen Hand hatte ich den Zettel mit den Ergebnissen für Andreas. Der riss mir als ich vorbeiging den aus der der Hand. Ich hatte aber da Gefühl, dass Trudemarie das gemerkt hat. Sie hat aber nichts gesagt. Als wir die Ergebnisse bekamen: ich eine Zwei Andreas eine eins - wurde er massiv von Trude gelobt. Hat mir 10 DM von ihm gebracht. Die zwei „Fehler“ …..

Sie haben die kostenlose Leseprobe beendet. Möchten Sie mehr lesen?