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Die Dorf-Plage

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– Da jedoch Jan trotz des Gemurmels seines nachtrippelnden Kameraden immer fortlief, waren die beiden Trinkgesellen bald, hinter der Ecke des Tannenwaldes verschwunden.

Eine Viertelstunde darnach sah man von allen Seiten ganze Schwärme von Landleuten das Dorf verlassen und über die Felder nach Hause zurückkehren. – Der Abendgottesdienst war zu Ende.

Auch Clara verfügte sich nach ihrer Wohnung und trat heiteren Sinnes in das Häuschen.

»Ah, der Vater hat sich bewegen lassen,« sagte sie zu sich selbst; »er ist ausgegangen. Es ist das erste Mal und wir dürfen endlich seine Besserung, das Verschwinden seiner nagenden Schwermuth erwarten . . . Auch die Brauerin hat mir neue Arbeit geschickt . . . Oh was sah ich doch für ein schönes Halstuch vor dem Fenster des Küsters hängen; das hat mir in die Augen gestochen; und ich denke wohl, daß ich endlich dazu komme . . . Der Vater wird sich nicht wenig freuen, wenn er damit zur Kirche gehen kann . . . denn ich schäme mich wahrhaftig über den Fetzen, den er jetzt um den Hals trägt. Und er weiß, nichts davon; ich nähe, wenn er zu Bette ist . . . Jetzt schnell zur Mutter Bethe, daß ich ihr die Neuigkeit bringe . . . und diesen Abend spielen wir allzusammen Karten . . . und wer verliert, muß drei Vater Unser beten und kriegt noch dazu einen Nasenzwicker. Was wird’s lustig hergehen!«

Flugs verließ sie das Haus und eilte zu Torfs.

VII

– » Guten Tag, Mutter Torfs. Was wir heute für schönes Wetter haben!«

– »Ihr seht so fröhlich aus, Clara?«

– »Ja, ja, ich bin es auch.«

– »Setzt euch ans Feuer; wir wollen ein bisschen plaudern. Es steht wohl gut dahinten im Häuschen?«

– » Denkt euch, Mutter Torfs, mein Vater ist spazieren gegangen! Das ist gewiß ein gutes Zeichen, daß er anfängt, sich in sein Schicksal zu fügen, und allmälig von seinem Trübsinn wieder aufkommt?«

– « Spazieren gegangen? Clara, liebes Kind, heute an einem Sonntage, wo alle Schenken überall, wagenweit offen stehen!«

– »Ach nein, Mutter Bethe; er ist bloß ein wenig über die Felder gegangen, um frische Luft zu schöpfen. Vor den Schenken darf euch nicht bange sein. Wenn mein Vater hätte trinken wollen, jeden Tag hätte er Gelegenheit dazu gehabt; aber seid überzeugt, er hält fest bei seinem Vorsatz . . . und wenn es jetzt ein bisschen heller wird in seinem Gemüthe, dann zweifle ich nicht, daß er für immer von diesem unseligen Fehler geheilt ist.«

– »Ich glaube auch, daß Alles im besten Gange ist. Mag vielleicht auch dieß oder jenes noch dazwischen kommen, Lukas wird nicht ablassen, bis er . . . bis ich euch meine Tochter nennen kann. Seht ihr, von außen sieht Lukas seinem Vater nicht sonderlich gleich; aber von innen, da sind sie beide über einen Kamm geschoren worden. Lukas, sollte man meinen, ist fromm und sanft und geduldig, wies ein Kind; aber glaubt mir, Clara, es sitzt ihm ein harter Kopf auf den Schultern; und er, so gut als sein Vater, wenn er sich etwas vorgenommen, das er für gut erachtet, da mögt ihr schwatzen und treiben wie ihr wollt, er läßt sich nicht davon abbringen, bis die Sache nach seinem Kopfe ausgeführt worden. Die Torfs alle sind etwas starrköpfig: es liegt das im Blute der Familie.«

– »Aber, Mutter Torfs, Lukas wollte doch hier sein nach der Kirche, wo bleibt er denn so lange?«

– »Er ist mit seinem Vater nach der Sankt—Georgs—Gilde gegangen; man hält dort Sitzung und sie werden beide wohl noch ein Stündchen ausbleiben.«

– »Ich habe mir sagen lassen, daß man Torfs in der Gilde zum Dekan wählen wolle. Ist’s wahr?«

– »Es scheint so, aber Torfs wird’s ausschlagen. Er will sich nicht mit neuen Sorgen belasten. Denn die Gilde steht auf einem schlechten Fuß und wenn Torfs die Wahl annähme, so würde er sich abmühen, sie wieder auf guten Stand zu bringen, denn lieber thut er nichts, als etwas zur Hälfte.«

– »Es wäre doch schön, wenn Pächter Torfs Dekan hieße. Seht einmal, Mutter Bethe, was das für eine Ehre für die Familie wäre.«

– »Ach, liebes Kind, du machst mich lachen! Unschuldiges Mädchen, du sorgst schon für die Ehre der Familie, bildest dir wohl ein, es sei Palm-Sonntag und Ostern stehe vor der Thüre? . . . aber Spaß bei Seite, ich sagte euch eben, daß die Torfs alle etwas störrisch von Charakter seien; wenn ihr aber glaubt, daß das ein Gebrechen ist, so irrt ihr gewaltig. Denn ihr müßt wissen, daß sie nichts beschließen, es sei denn, daß sie es vierundzwanzig Stunden im Kopfe herumgetragen haben; ja zuweilen gehen sie Jahr und Tag mit einem Gedanken um, ehe sie endlich ans Werk schreiten. Und täuschen sie sich auch hin und wieder, nun, irren ist menschlich und sie haben sich nichts dabei vorzuwerfen. Aber gute Arbeiter, das sind die Torfs alle, und auf ihre Pflichten gegen Gott und Menschen eifrig bedacht. Ja; sie treiben es so weit, daß man sich fast ärgern möchte, nie eine Gelegenheit zu finden, etwas an ihrem Thun oder Lassen auszusetzen.«

– »Es fällt mir da etwas ein, Mutter Bethe. – Könnten sie denn nicht drüben in der Gilde den Lukas zum Dekan machen?«

– »Was denkt ihr denn; er ist noch viel zu jung. Clara, Clara, laßt dieses thörichte Sinnen und Trachten;z ihr müßt nicht so hoch hinaus wollen. Ehre und Ruhm sind nichts als Wind; blast über eure Hand, ihr sollt es wohl fühlen und denkt, es sei etwas daran, und doch ist es Nichts . . . Daß ich euch vorhin sagte, die Torfs hätten einen harten Kopf, das hat seine guten Gründe. Man muß sie nämlich bei der rechten Seite anzupacken wissen, sonst geht man schief. Seht, wenn es einmal so weit gekommen ist, daß ihr hier, an diesem Herd, Baasin (Wirthin) Torfs heißet – es macht euch lächeln, nicht wahr? – dann müßt ihr wohl darauf merken, was in Lukas Kopf vor sich geht, und wenn ihr denkt, er gehe mit etwas um, das gefährlich werden könnte, dann fangt bei Zeiten an, eure Bemerkungen zu machen und laßt nicht ab – und müßtet ihr ihn auch ein wenig martern – bis daß er sein Vornehmen « aufgegeben habe. Wenn ihr »aber nichts ausrichtet und er einmal seinen Beschluß gefaßt hat, dann durchkreuzt ihn nicht länger. Das können die Torfs nicht vertragen.«

– »Ach, Mutter, wenn man sich gern hat, dann läuft doch Alles von selber.«

– »Nein, nein, Kind, Nichts läuft von selber auf dieser Welt. – Worauf ihr vor Allem Acht geben müßt, ist, daß er niemals – niemals hört ihr? – eine Viertelstunde länger im Wirthshaus bleibe, als in der ersten Zeit eurer Haushaltung. Sobald ihr so etwas wahrnehmt, dann fangt ihr an, ihm einen leisen Verweis zu geben, dann wenn’s nichts hilft, ein saures Gesicht zu machen, zu weinen, wenn’s sein muß, und hört nicht eher auf, als bis er sich bessert. Denn seht, die Männer können unserem Willen doch nicht widerstehen und geben gerne nach, nur um das »ewige Gekreisch«, wie sie das nennen, los zu sein. – Von der Plage der Dörfer, dem Branntwein, brauche ich nicht zu reden. Ihr habt euer ganzes Leben einen lebendigen Beweis dessen, was sie anzurichten vermag, vor Augen gehabt. Lukas auch; aber wer kann in die Zukunft blicken? Ein Unfall, eine Widerwärtigkeit stellt sich ein; da trinken die Männer gerne ein Gläschen, um sich den Verdruß wegzuschwemmen, wie sie sagen, und oft ist es nach diesem Gläschen um ihr ganzes Lebensglück geschehen. Da habt ihr zum Beispiel, droben auf dem Lysterberg, den Weber Mees; bis ins vierzigste Jahr ist er ein ehrlicher Mann geblieben, der redlich sein Brod verdiente. Da wird plötzlich eines seiner fünf Kinder durch des Brauers Pferd todt geschlagen; außer sich vor Schmerz, läßt er sich von schlechten Freunden verleiten, um sich die Seele wieder aufzuheitern, zum ersten Mal in seinem Leben ein Schnäpschen zu trinken. Aber was geschah; der Weber Mees ist ein Säufer geworden und – ganz und gar zu Grunde gerichtet. Um sich den Kummer um den Tod eines einzigen seiner Kinder zu vertreiben, hat er die vier übrigen an den Bettelstab gebracht. Ja, Clara, wenn es auf den Dörfern nicht besser wird mit dem leidigen Branntwein trinken, dann werden wir noch Schlimmes erleben. Wäre es noch so, daß die Trunkenbolde allein dabei litten, dann könnte man sich drein ergeben und sagen: Sie haben ihren gerechten Lohn; aber daß Frau und Kind, oft auch noch Mutter und Vater, darüber vor Hunger vergehen und sich zu Tode grämen müssen vor Elend und Schande, das ist doch nicht recht und ich behaupte, daß ein Trinker kein Herz im Leibe haben muß, – um unschuldige Wesen so unmenschlich zu vergessen und sie wissentlich und willentlich leiden zu machen . . . Aber ihr sitzt so still da, Clara? Ihr denkt wohl an etwas Anderes.«

– »Ich bin verstimmt, Mutter Bethe; eure Worte machen mir Angst. Ihr sprecht, als ob Lukas auch sich vom Trunke fortreißen lassen könnte. Und doch ist keine Ursache dazu da. Ist denn die Welt so verdorben, daß man nicht einmal von einem Tag zum andern sicher sein kann?«

– »So dürft ihr’s nicht aufnehmen, liebes Kind; ich meine nur, daß man immer ein wachsames Auge auf alle möglichen Vorkommnisse haben müsse. Noch eins müßt ihr wissen. Die Frau scheint in einer Haushaltung nur die Sklavin zu sein, die immer nichts als zu gehorchen habe; das ist aber nur Schein. Unter hundert Haushaltungen sind neunzig so beschaffen, wie sie die Frau gemacht oder hat werden lassen. Darum gebe ich euch den Rath, des Morgens immer am ersten auf zu sein, früher noch als die Dienstboten, und dafür zu sorgen, daß Jedermann zeitig an die Arbeit gehe; nie zu leiden, daß man des Abends länger als nöthig aufbleibe, denn dadurch wird nur Oel verschwendet und es macht noch obendrein die Männer schlaff und träge. Jedem müßt ihr ein gutes Beispiel geben; wo die Pächterin zu viel aufs Sitzen hält oder mit verschränkten Armen da steht, da läuft der Wagen aus dem Geleise und fressen die Pferde ohne Nutzen ihr Haber. In Allem, Clara, müßt ihr auf Reinlichkeit sehen; die Sauberkeit im Hause heitert das Herz auf und macht fröhlich. Und dann vollens die Sparsamkeit; die Sparsamkeit, Kind, ist die erste Pflicht einer Frau. Die Männer, die nehmen es nicht so genau; aber es thut ihnen doch wohl, wenn sie am Ende des Jahres ein Häufchen Geld im Kasten liegen sehen, obschon sie nicht viel darnach fragen, wer es mit Mühe zusammengescharrt hat. Nichts dürft ihr verloren gehen lassen; Alles hat seinen Werth. In der Stadt ist ein Mann, der durch Aufsuchen von altem Eisen und zerschlissenen Lumpen reich geworden ist. Ein Teller, an dem ein Stück abgebrochen ist, kann immer noch Dienste thun; und wenn er endlich doch in Stücke fällt, dann könnt ihr sagen, daß er statt des neuen, den ihr gekauft haben würdet, gebrochen und ihr somit diesen erspart habt. Und so mit Allem. Wenn,euer Lukas seine Jacke oder seinen Kittel euch ablassen will, weil sie zu schlecht geworden, setzt einen Fleck oder zwei darauf und sie sind wieder auf ein halbes Jahr gut. Und auch nachher müßt ihr sie nicht gleich für ein Paar Kreuzer dem Lumpensammler verkaufen. Aus einer alten Hofe des Vaters muß die Mutter noch eine Jacke für ihren ältesten Jungen zu machen wissen, und wenn sie für diesen zu klein geworden, so paßt sie noch immer für das folgende Brüderchen, bis daß am Ende sich nichts mehr daraus schneiden läßt, als ein Paar Socken7 für den Vater. – Aber in einem Stück, Clara, dürft ihr nicht haushälterisch sein; ich meine das Essen; nicht, daß leckere Speisen auf den Tisch kommen müssen, aber genug, um sich satt daran zu essen. Es ist ganz verkehrt, den Dienstboten das Essen spärlich zuzumessen; am Ende findet man sich nur dabei betrogen. Wer harte Arbeit verrichtet, muß auch gut essen, und was man dabei zusetzt, kommt nachher doppelt wieder herein. Mit den Thieren ist es gerade so. Als wir unser Pferd kauften, war es mager und fast unbrauchbar zur Arbeit und trotz seiner Wohlfeilheit glaubten wir dennoch einen schlechten Kauf gemacht zu haben. Aber wir haben dem armen Thier tüchtig zu fressen gegeben, und es ist stark geworden, ja kaum möchte man im Dorfe ein Pferd finden, das mehr Arbeit verrichtet, als unseres! Auch die Kühe, wenn ihr die nicht pflegt und besorgt, als wären sie eure eigenen Kinder, dann geht’s hinter sich mit euerer Wirthschaft. Die Kühe, merkt euch das, sind die Grundpfeiler eines Pachthofs und man muß darauf bedacht sein, so viel daraus zu ziehen, als sich daraus ziehen läßt, sie dabei aber immer gesund und stark zu erhalten suchen. – Ich werde euch das Nähere darüber einmal im Stalle selbst lehren. – Ich habe unsern Pastor einmal predigen hören, ich weiß nicht mehr über welchen Text, aber es war von den Götzenbildern einiger Völker der alten Zeiten die Rede. Da gab es nun welche, die die Sonne oder den Mond, andere, die einen Elephanten oder einen Vogel oder sonst was Anderes anbeteten; aber es gab auch ein Land, wo die Leute glaubten, Kühe und Ochsen seien Götter, und sie aus Ehrfurcht nicht zu schlachten sich getrauten. Als ich das hörte, wollte es mir dünken, diese Leute seien nicht recht bei Verstand gewesen, aber am Ende haben sie doch so Unrecht nicht gehabt . . . Denn seht, Clara, die Kuh ist die Königin aller Thiere und die Wohlthäterin der Menschen. Ohne die Kuh ist kein Ackerbau möglich, und die Menschen – wie es ja auch wirklich in gewissen Ländern geschieht – würden einander ausfressen, wenn Gott die Kuh nicht geschaffen hätte . . . Aber Clara, wie wird, euch? Ich glaube gar, ihr weint?«

 

– »Ach, es ist Nichts,« stammelte das Mädchen, »ich denke an mein armes weißes Mütterchen, das uns so lange ernährt und dann zuletzt zum Danke vor der Zeit hat sterben müssen. Ja, was ihr da gesagt, ist wohl wahr, Mutter Bethe. Diese Art Socken setzen die in Belgien allgemein üblichen Holzschuhe voraus.

– »Also ihr habt doch auf das, was ich euch gesagt, Acht gegeben; es wollte mir, scheinen, ihr seid zerstreut gewesen; der Lukas ging euch wohl im Kopfe herum, nicht wahr? Nun, ich finde das ganz natürlich.«

– »Ganz und gar nicht, ich habe recht gut aufgemerkt und ich danke euch tausendmal für euren guten Rath. Eure Worte sind mir tief in die Seele gegangen, ich dachte nicht, daß es so schwer sei, eine Hausmutter zu sein, aber jetzt leuchtet es mir ein.«

– »Ja, ja, und das Büchlein ist noch lange nicht zu Ende. Wartet nur, bis ich auf das Kapitel von den Kindern zu sprechen komme. Wir haben deren drei gehabt, aber meine Marie und mein Peterchen sind in den Himmel gegangen, als sie ungefähr sieben Jahre alt waren. – Doch es ist noch nicht an der Zeit, davon zu sprechen; ich bin noch immer am Stall und am Vieh; aber mich dünkt, ich höre die Tritte meines Mannes. Kommt, wir wollen einstweilen die Karten zurechtlegen.«

Der alte Torfs und sein Sohn traten herein. Der Letztere ging stracks auf Clara zu und sprach leise mit ihr. Ihre beiderseitige Heiterkeit gab zu vermuthen, daß jene ihm erzählt habe, wie ihr Vater sich habe bewegen lassen, einen Spaziergang über die Felder zu machen.

– »Nun,« rief Frau Torfs ihrem Manne zu, »wie ist es drüben abgelaufen? Ihr seid doch wohl nicht Dekan geworden?«

– »Nein, nein,« schmunzelte der Alte, »man hat zwar keine Mühe gespart . . . «

– »Ja, ja, Vater, sagt’s doch nur heraus,« fiel ihm Lukas in die Rede. »Denkt euch, Mutter, sie hatten den Vater gewählt, aber da fing er an, mit sich selbst lange zu Rathe zu gehen, wie ihr ja wißt, daß er es gerne zu thun pflegt. Ich sah es ihm an, daß er es anzunehmen im Begriffe stand, aber da trat ich ihm zufällig auf die Zehen und da rief er auf einmal: Ich danke euch für die Ehre und mein letztes Wort ist »nein.« Man kennt den Vater, und so war nichts mehr zu antworten als: »er thuts aus Aerger,« was auch allerseits geschah.«

– »So, so, Torfs,« scherzte die Mutter, »also ihr wart doch einen Augenblick Willens, Dekan zu sein.«

– »Es ist was daran,« erwiederte der Greis. »Wenn man so alle seine Freunde einem zureden und dabei einen Beweis ihrer Zuneigung geben sieht, da läßt man sich leicht fortreißen und es hat mir wirklich leid gethan, sie durch meine Weigerung betrübt zu haben. Aber nichts weiter darüber! Laßt uns ein Kartenspiel thun, damit mir die Sache aus dem Kopfe schwindet . . . Aber wo ist Jan Staers, ich hatte ihn auf halb vier Uhr bestellt und es ist schon vier Uhr vorüber?«

– »Der Vater ist ein wenig lustwandeln gegangen, um sich an der frischen Lust zu erquicken,« sagte Clara. »Ich habe ihm gesagt, Pächter Torfs, daß ihr es gerne sähet und er hat eingewilligt. Er wird sogleich da sein, er hat wohl auf die Uhr nicht Acht gegeben?«

– »So? Ausgegangen ist er? Gut, wir wollen immerhin einstweilen anfangen. Setzt euch an den Tisch Halt, Lukas, nicht neben Clara, das junge Volk hilft sich gegenseitig, und das Spiel muß ehrlich getrieben werden.«

Der alte Torfs vertheilte die Karten.

»Trumpf—König!« rief Clara voller Freude. »Zwanzig . . . und Bube . . . und Mariage macht sechzig! Ich hab' gewonnen; ich gäbe, ich weiß nicht was, darum, wenn ihr am wenigsten zähltet, Lukas. Ihr würdet einen Knipps kriegen, der nicht von Stroh sein soll. Paßt nur auf, Junge, ich habe ihn schon zur Hand.

Hierbei zeigte sie ein dickes Schwefelhölzchen und sagte:

– »Seht, das heißt ein Knipps, der soll euch die Nase kneipen, daß ihr zwanzig Gesichter auf einmal schneidet.«

– »Ist—s möglich?« lachte Mutter Bethe »Holt das muthwillige Mädchen das schwerste Hölzchen aus der Büchse. Wenn ich aber die Verlierende bin?«

– »Ja dann machen wir den Schlitz etwas tiefer. Dieser da ist bloß für Lukas bestimmt. Das soll ihn lehren, mich so zu plagen, wie er am letzten Sonntag gethan.«

– »Nun, nun, aufgemerkt, heißt das Kartenspielen?« bemerkte der alte Torfs.

– »Es wird mir wahrhaftig für meine Nase bange,« murmelte Lukas, seine Karten beschauend. »Ich glaube, daß man die Karten für mich ausgesucht hat. Nichts als Achter und Neuner und keinen einzigen Trumpf!«

– »Treffzehn!« rief der Greis, indem er nach Bauernart die Karten auf die Tafel schlug, als fiele ein Quaderstein aus der Luft.

– »Treffaß! mir der! Stich!« frohlockte die Mutter.

– »Herzkönigin!« sagte letztere wieder beim Auswerfen.

– »Ich will nicht kaufen,« sagte Clara, »dann kriegt Vater Torfs auch einen Stich. – Da, Laubneun! . . . Und nun an mir. Trumpfneun und Aß fallen . . . – Eins, zwei, drei! Alles für mich. Lukas hat keinen einzigen Stich. Junge, deine Nase her! Die Vaterunser mag dir der Vater auf die Rechnung schreiben!«

– Lukas mußte mit dem zwickenden Schwefelhölzchen sitzen bleiben, ohne mit der Hand daran zu greifen, bis daß das zweite Spiel zu Ende sei.

– Die Gesichter, die er dabei schnitt, erweckten ein helles Gelächter in der kleinen Gesellschaft und Clara ergötzte sich ganz besonders daran.

Auf einmal wurde Alles still.

Lukas warf das Schwefelhölzchen unter den Tisch und die andern sprangen alle von ihrem Sitze auf.

Baes Knops, ein Pächter aus dem Dorfe, war fast ungehört ins Zimmer getreten und sagte nach flüchtigem Gruße:

– »Hier geht’s lustig her, – wie’s scheint; thut mir leid, daß ich die Freude stören muß, aber ich habe euch etwas mitzutheilen, das euch, wie ich glaube, nicht unangenehm sein wird. Ihr werdet es jedenfalls lieber wissen als nicht.«

»Alle horchten voller Neugierde auf seine Mittheilung.

–– »Seht!« fuhr Knopf fort, »ich war diesen Nachmittag nach dem »Bunten Ochsen « gegangen, um nach meinem Thomas mich umzusehen, den ein paar liederliche Gesellen dahin verleitet haben sollten. Das zählt erst achtzehn Jahr und lechzt schon nach Branntwein; sollte man nicht graue Haare davon bekommen? Ich fand den Thomas nicht, – aber beim Nachhauseweg ging ich zufällig über die Hügel, durch den Tannenwald, um auch bei Kobe Snoeks nach meinem Burschen zu sehen . . . Da höre ich hinter dem steinernen Kreuz plötzlich ein Knurren; ich trete hinzu – und wen finde ich dort ausgestreckt liegen?«

Alle erbleichten und Clara stützte sich zitternd auf die Rücklehne eines Stuhles.

– »Wen? den Sandbauer!« fuhr der Baes Knops fort.

– »Gott sei gedankt,« rief die wieder ausathmende Clara mit emporgehobenen Armen.

– »Gott sei gedankt, sagt ihr?« wiederholte Knops. »Hört nur weiter! Ich war kaum fünf Schritt vorwärts gegangen, da lag noch einer. Den faßte ich bei den Händen, zog ihn hin und her, um ihn wieder wach zu schütteln. Aber es half Alles nichts, er lag da wie ein Klotz; kaum war noch ein Athem an ihm bemerkbar. Ihr errathet von selber, wer es war? Es war Jan Staers . . . «

Clara sank mit einem Schrei auf den Stuhl und schlug sich die Hände vor die Augen. Lukas und seine Mutter standen bleich und unbeweglich in der Mitte der Stube. Der Vater Torfs hingegen wurde hochroth vor Zorn und stampfte mit Ungestüm auf den Boden.

– »Ich wollte bloß gesagt haben,« bemerkte Pächter Knops, indem er nach der Thüre ging, »daß es gut wäre, ihr nähmet einen Schubkarren, um den Betrunkenen nach Hause zu führen, sonst bleibt er die ganze Nacht dort liegen! Denkt nicht daran, ihn unter die Arme zu nehmen, er hat gar keine Empfindung mehr . . . Ich habe das Meinige gethan, jetzt guten Tag allzusammen!«

Clara stand auf und sprach bittend und unter heftigem Thränenguß zu Vater Torfs und Lukas:

– »Ach, Baes Torfs, lieber Lukas, kommt mit und helft mir! Er kann doch nicht die Nacht über dort liegen bleiben!«

– »Ich?« rief unwillig der Alte . . . »Ich sollte bei hellem Tage mit diesem gewissenlosen, undankbaren Trunkenbolde aus der Straße hinschlendern! Das fehlte noch . . . Ich kenne ihn nicht mehr, will ihn nie gekannt haben. Zwischen uns hört jedes Verhältniß auf . . . Es thut mir leid, Clara, aber so tief es mich schmerzt, auch euch kenne ich nicht mehr, armes Kind.«

Lukas stand wie zerschmettert da, den Blick zur Erde gesenkt, und zitterte fürchterlich.

– »Aber,« schrie Clara aufs Neue, »ich kann doch meinen Vater nicht allein fort tragen! Laßt immerhin Alles zwischen uns gebrochen sein, vielleicht wird mir doch bald der Tod aus meiner Lage helfen . . . Aber für dieses Mal noch, ich bitte, seid barmherzig und thut ein Werk christlicher Liebe! Ich verspreche euch, Vater Torfs, daß ich nie wieder den Fuß über eure Schwelle setzen will . . . denn ich begreife wohl, daß es so sein muß . . . und ich habe Lukas viel zu lieb, als daß ich ihm noch . . . Aber, um Gotteswillen, geht mit. Bringt meinen armen Vater nach Hause . . . und überlaßt uns dann unserem unseligen Schicksal.«

Auch Lukas hatte die Hände zusammengefügt und schien seinen Vater um Erlaubniß zu bitten, Clara folgen zu dürfen, und Mutter Bethe unterstützte dieses Gesuch mit einem traurigen mitleidsvollen Blicke.

 

Als Clara zu bemerken glaubte, daß der Alte nachzugehen bereit war, warf sie sich auf die Kniee und rief:

– »Ich will mit meinem Vater in ein anderes Dorf ziehen, weit von hier, und ihr sollt uns nicht wieder zu sehen bekommen!«

Der Greis hob das Mädchen von der Erde und sagte, nach seinem Hute greifend:

– »Wohlan denn, euch zu Liebe, aber es ist das letzte Mal. Komm, Lukas, wir wollen gehen . . . Aber laßt mich noch einmal von ihm hören! von ihm oder sonst etwas, das ihn nahe oder fern angeht, und ich werde dir zeigen, Lukas, daß ich Meister im Haus bin.«

Mutter Bethe fand sich etwas erleichtert, setzte sich und fing an bitterlich zu weinen, als sie ihren Mann mit Lukas und Clara hinausgehen sah.

Der kürzeste Weg, um zum Hügel zu gelangen, wo nach Knops’ Angabe Jan Staers liegen mußte, führte durch das Dorf, und Clara drängte in ihrer liebevollen Hast den Pächter Torfs, diese Richtung zu nehmen; aber dieser zog es vor, quer durch die Felder zu gehen, um nach der Tannenallee zu kommen. Hier nahm er seinen gewohnten langsameren Schritt, brach das bisher beobachtete Stillschweigen und sagte mit bekümmerter Seele:

– »Es ist doch recht unglücklich! Alles war im besten Gang! Ich hatte ernstlich darüber nachgedacht, wie ich mich zu benehmen habe, um ihn wahrlich wie einen Bruder zu behandeln, und ihm die Ueberzeugung beizubringen, daß er in meiner Wirthschaft so viel gelten sollte, wie ich selber. Noch vor Ostern solltet ihr getraut werden, Kinder, und in unserem kleinen Hofe euch niederlassen, während wir, Jan Staers und ich, auf dem steinernen Hofe, wacker darauf zu gearbeitet hätten, um euch ein hübsches Erbtheil zu hinterlassen! Ein wahres Paradies für uns Alle hatte ich mir schon ausgesonnen . . . Und dieser sinnlose, schwachköpfige Trunkenbold geht hin und verkauft für ein Glas Branntwein das Glück seines Kindes! . . Ja, weint nur, liebe Clara, denn euer Loos ist der Thränen werth. Aber es wird Gott im Himmel euch all dieses bittere Leid einst reichlich vergelten.«

– Weder Lukas noch Clara sprach ein Wort. Sie schwankten, Beide dem tiefsten Schmerze überliefert, schluchzend und weinend an der Seite des Vaters dahin.

Da begann der Alte aufs Neue:

– »Seht, Kinder, ihr müßt vernünftig sein. Ihr wißt ja, daß ich Alles aufgeboten habe, um euch glücklich zu sehen, – und wenn ihr nun euch nicht in euer unvermeidliches Schicksal ergeben wollt, wisset ihr, was daraus entstehen wird? Dem alten gebrochenen Torfs und der Mutter Bethe verbittert ihr noch den kurzen Rest ihrer Tage.«

»Nein, das werden wir nicht,« sagte Clara mit erstickter Stimme. »Wohl weiß ich, was aus mir werden wird, mein Plätzchen auf dem Kirchhof ist schon abgesteckt aber gleichviel, von mir sollt ihr, die ihr meine Wohlthäter seid, weder Schande noch Verdruß zu erleben haben . . . Ich werde Lukas vergessen und mir meine Liebe zu ihm aus dem Kopfe schlagen und still in meiner Einsamkeit zu Gott auf den Knieen beten, daß er euch allen lange heitere Tage schenken möge.«

Dem Jüngling entfuhr ein Schrei der äußersten Bestürzung.

– »Und du Lukas,« seufzte das Mädchen, »auch du mußt mich vergessen, es muß einmal so sein . . . Und willst du mir ja noch deine Liebe zu erkennen geben, selbst wenn wir uns nicht mehr sehen, o so gedenke meines armen Vaters in deinen Gebeten, daß Gott wenigstens der Seele des unbußfertigen Sünders sich gnädig erweise!«

– »Clara, liebes Kind, das heißt vernünftig gesprochen,« sagte der Greis tief gerührt. »Glaubt mir, die Hälfte meiner Habe gäbe ich darum, um euch eurer traurigen Lage zu entreißen, aber unser Herrgott hat es anders beschlossen. – Lukas, mein Sohn, sei auch du gefaßt und trage dein Geschick mit Geduld: versprich deinem alten Vater, daß du einer unmöglich gewordenen Hoffnung entsagst.«

Der Jüngling blieb heftig erschüttert stehen und erwiederte unter Zittern und den Blick starr auf den Vater gerichtet:

– »Ich entsagen? Sie vergessen? Nein! niemals! Clara täuscht euch: sie lügt! Sie will mich vergessen. Aber das kann, das wird sie nicht. Glaubt ihr, Vater, es sei genug zu sagen: ich will nicht mehr an sie denken. Die Treulose, sie mag mich vergessen, wenn sie’s im Stande ist; aber Lukas, seht ihr, der ist kein Wetterhahn, der sich nach dem Winde dreht. Das, was ich aufgeben soll, ist so mit meinem Herzen verwachsen, daß es nicht auszureißen ist, so lange ich lebe.«

– »Lukas, Lukas!« klagte der Vater, »so willst du denn Vater und Mutter unglücklich machen.«

– »Nein, nein!« rief der Jüngling in fieberhafter Aufregung. »Ich werde nicht wieder von Clara sprechen, sie nicht mehr sehen, sie meiden, aus Liebe zu euch, Vater; aber nie werde ich je eine andere lieben . . . Ich werde warten, Jahre lang harren – und sollte ich inzwischen graue Haare bekommen; aber Clara muß einst noch meine Frau werden . . . es sei denn, daß der Tod eines von uns beiden von der Erde abfordere.«

Die Jungfrau hatte mit Angst und Zittern diese Aeußerung seines verzweifelten Entschlusses angehört. Unfähig, der Gewalt ihrer Empfindungen länger zu widerstehen, sprang sie auf Vater Torfs zu, und gleichsam um den Zorn, den Lukas’ Worte in seinem Gemüth erweckt haben konnten, abzubitten, schlang sie ihren Arm um seinen Hals und neigte den Kopf an seine Brust, indem sie angstvoll ihm zurief:

– »Vater Torfs, vergebt’s ihm; ich bitte, vergebt’s ihm!« Des Alten Gesicht veränderte sich plötzlich; er schob das Mädchen leise von sich und sagte:

– »Still! es kommen Leute. Laßt uns eilen!

Schnelleren Schrittes setzten sie alle ihren Weg fort. Sie schlugen den Blick zur Erde und hofften, daß die Leute, die ihnen entgegen kamen, an ihnen vorbeigehen würden, ohne ihre Aufgeregtheit gewahr zu werden; aber als jene noch in einiger Entfernung von ihnen waren, rief ihnen einer derselben zu:

– »Ihr holt ohne Zweifel den Jan Staers? Es ist schlecht bestellt mit ihm dieses Mal. Im »Bunten Ochsen« findet ihr ihn nicht mehr; er ist mit dem Sandbauer schwärmen gegangen . . . wenn man das gehen heißen kann . . . tappend wie ein Blinder von einem Baum zum andern!«

– »Seht ihr’s nun?,« scherzte ein Zweiter. »Hatt’ ich’s nicht längst gesagt, Pächter Torfs, daß man einen alten Mohren nicht mehr weiß waschen kann?«

Ohne darauf zu antworten, ging der Greis seines Weges und sie gelangten bald an den Fuß des Hügels, auf dem zum Gedächtniß des verunglückten Darinckx das steinerne Kreuz sich erhebt.

Hier suchten sie eine Weile zwischen den Bäumen und entdeckten auch bald den ausgestreckten Körper des betrunkenen Jan Staers.

Clara’s Vater mußte heftige Nervenkrämpfe gelitten haben, ehe er in gänzliche Besinnungslosigkeit gerathen war; dies bezeugte die aufgewühlte Erde zu seinen Füßen, sowie das abgerissene Gras in seinen krampfhaft geschlossenen Händen. Die Augen waren geschlossen, die Lippen blau.

Clara ließ sich mit einem Schrei auf die Kniee niederfallen, faßte die Hände des Vaters und benetzte sie mit reichlichen Thränen.

Auch Torfs und sein Sohn knieten hin, riefen den Hingestreckten beim Namen und zerrten ihn an Kopf und Gliedern; – aber es gelang ihnen nicht, das geringste Gefühl in seinem erstarrten Körper zu wecken.

– Der Alte schüttelte bedenklich den Kopf, gebot seinem Sohne, sich still zu verhalten, bog sodann seinen Kopf über die Brust des Unglücklichen, um zu horchen, ob er noch athme.

Dieß gab ihm die Ueberzeugung, daß er noch lebe und er sagte zu Lukas:

»Mach’ ihm die Halsbinde los; es wird ihn erleichtern.«

»He, was giebt’s da?« ertönte nun eine Stimme aus dem Gebüsche hervor. »Geht eures Weges und laßt doch die Leute schlafen!«

»Es ist der Sandbauer,« brummte Lukas; »der verdammte Schurke, der Schuld ist an all’ unserem Ungemach.«

Der Sandbauer hatte sich mittlerweile auf den Ellbogen gestützt und schaute mit höhnischer Neugierde auf das, was in seiner Nähe vor sich ging.

»Ja, ruft so lange ihr wollt,« murmelte er aufs Neue. »Er ist vor morgen früh nicht zu Hause. Das will es mit unser einem aufnehmen im Branntweintrinken! Wohl zehn Kerls wie Staers will ich unter den Tisch trinken. Doch ich glaube gar, ihr seid’s, der Schalenbeißer, will sagen Pächter Torfs. Ihr, Schlaukopf, wolltet ihn erst am Montag bezahlen, damit der Vogel des Sonntags nicht ausfliegen möge. Gut, daß er noch in seiner Kiste ein kleines Büchschen besaß . . . «

7Diese Art Socken setzen die in Belgien allgemein üblichen Holzschuhe voraus.