MANCHE MENSCHEN MÖGEN MONSTER

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Inhaltsverzeichnis

MANCHE MENSCHEN MÖGEN MONSTER

Annalena und die Monster unter dem Bett

Philip und die kleinen Geister im Haus

Geisterbahn

Imprint

MANCHE MENSCHEN MÖGEN MONSTER

Autor: Helge D. Morche

Copyright: © 2015 Helge D. Morche

Published by: epubli GmbH Berlin

www.epubli.de

ISBN 978-3-7375-7008-4

Annalena und die Monster unter dem Bett


Wie immer hatte Annalena auch heute Abend wieder sehr genau unter ihr Bett geguckt, um sich zu versichern, dass sich dort keine Monster oder andere grausliche Unwesen versteckt hatten.

Dann ist sie ins Bett gestiegen und sie versuchte, einzuschlafen. Vorher hat sie noch Max, das Eichkätzchen, und Jumbo, den kleinen Elefanten, an die Wandseite hingelegt, und beide ein wenig mit dem Kopfkissen zugedeckt. Sie musste die zwei Kleinen ja beschützen und versorgen. Aber es war auch gut, die beiden in ihrer Nähe zu wissen; für den Fall, dass sich im Dunkeln irgendetwas Gefährliches der Schlafstatt näherte.

Annalena döste vor sich hin, aber an richtigen Schlaf war nicht zu denken. Sie war, warum auch immer, äußerst unruhig, und beim leisesten Geräusch schreckte sie hoch. Sie wurde einfach das mulmige Gefühl nicht los, dass sich in Wirklichkeit doch irgendetwas Abscheuliches unter dem Bett aufhielt.

Nachdem sie sich eine ganze Weile von der einen Seite auf die andere gewälzt hatte, wollte sie sich schließlich doch noch einmal vergewissern, dass sich tatsächlich niemand und nichts unter der Schlafstatt verborgen hatte. Weil sie schon recht müde war, stieg sie dazu nicht von ihrem Nachtlager auf, sondern beugte sich stattdessen kopfüber heraus und schaute in dieser Stellung unter ihrem Bettgestell achtsam in jede Ecke. Gott sei Dank entdeckte sie nichts. Sie gähnte und dabei schloss sie die Augen.

Um Himmels Willen! Was war denn das?

Obwohl ihre Lider geschlossen waren, erblickte sie, jawohl, ganz deutlich gewahrte sie jetzt die ganze furchterregende Teufelsbrut, die sich da unter ihrem Bett eingenistet hatte. Sie riss erschrocken ihre Augen auf und ihr Atem ging schwer. Das Pack war jetzt nicht mehr zu sehen. Vorsichtig machte sie ihre Guckelchen wieder zu. Und da waren sie wieder: Ein Krokodil, irgend so ein Urweltmonster und in der Ecke schimmerten zwei bläuliche Gestalten.

Entsetzt machte Annalena den Mund auf und aus tiefer Kehle kam ein lautes und gequältes UUAAHH !


Sie wollte aus dem Bett springen. Da hörte sie ein ganz leises Stimmchen: „Sie hat uns bemerkt. Wir sind entdeckt!“

„Blöder Kerl! Halt deine dumme Klappe und sei nicht so laut! Ich werd mal nachgucken“, flüsterte da jemand.

Langsam kam das Scheusal aus der Urzeit unter dem Bett hervorgekrochen und drehte sich um. Es hob seinen Kopf und schaute Annalena an. Die hatte ihre Augen fest geschlossen und hielt dem Blick tapfer stand. Das Untier kam ihr irgendwie bekannt vor. Sie hatte so was schon in dem Buch mit den Dinosauriern gesehen. Nur hatte sie sich die Bestie noch viel größer vorgestellt.

„Trix, Tritse, Triziterito.....” stammelte Annalena.

„Genau“, sagte das Triceratops.

Nun kam auch das Krokodil unter dem Bett hervor gewatschelt. Sein Kopf war seltsam eckig und er schien aus Holz zu sein.

„Das ist gar kein richtiges Krokodil“, dachte Annalena, „das Viech kenn ich vom Puppentheater.“

„Stimmt! Aber irgendwann hatte ich absolut null Bock, mich andauernd von diesem beknackten Kasperle mit seiner dämlichen Klatsche verdreschen zu lassen!“

Annalena wartete nun ergeben darauf, dass auch die komischen Leuchttypen hervor kommen würden. Die beiden hatten auffallend lange Finger und sehr große Zehen an den Füßen. Und an ihren kleinen Köpfen waren weder Augen noch Nase oder Ohren. Ihr Schädel bestand eigentlich nur aus einem verhältnismäßig großen Mund und sonst nichts.

„Wie sehen die denn aus!“

„Na, guck doch selber!“

„Die haben ja gar keine Augen!“

„Wir sehen und hören und riechen mit unseren Fingern und mit unseren Zehen!“

„Ja, unsere Finger und Zehen sind unsere Augen, Ohren und Nasen!“ Die Stimme der kleinen Kerle war eintönig und klang wie die Sprachausgabe von einem Computer.

„Und warum flimmern die so blau?“

„Alle Marsmenschen funkeln blau, wenn sie sich bewegen. Und wenn sie sich nicht rühren, dann sind sie unsichtbar!“ schnarrte blechern und scheppernd der Knirps.

„Ich dachte immer Marsmenschen sind grün!“

„Das ist ein weit verbreiteter Irrtum! Marsmenschen sind blau, wenn sie irgendetwas machen und wenn sie sich gar nicht regen, dann kann man sie auch nicht sehen!“

„Was, zum Teufel, wollt ihr denn hier überhaupt?“ empörte sich Annalena nun.

„Reg dich bloß nicht auf! Wir stöbern doch nur ein wenig im Zimmer herum. Wir werden uns jetzt was zu knabbern suchen. Wir brauchen gar nicht viel. Wir sind ja äußerst genügsam.“ Die unerwünschten Mitbewohner quasselten nun alle durcheinander. „Bestimmt finden wir einen Keks oder ein Gummibärchen oder sonst was. Manchmal liegt da auch noch ein Socken rum, den wir verspeisen können. Oder irgendwelche Unterwäsche. Wir entdecken immer etwas!“

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