Schwarzes Kleid mit Perlen
Über das Buch
Shirley Kaszenbowski, geborene Silverberg, eine bürgerliche Frau mittleren Alters, trägt ein schwarzes Kleid und dazu eine Perlenkette. In dieser Ausstattung verlässt sie ihren Mann, um ihrem Geliebten Coenraad hinterher zu reisen. Eine kuriose Odyssee beginnt.
Die auf Postkarten festgehaltenen Erinnerungen an gemeinsame Nächte in Barcelona, Genua oder Hongkong trägt Shirley immer bei sich. Ihr Geliebter Coenraad ist in geheimer Mission unterwegs und dabei ein Meister der Verwandlung. Getarnt als Kellner, Obdachloser, Touristenführer oder Verkäufer erkennt ihn Shirley zumeist nur an seiner Stimme, wenn überhaupt. Um Hinweise auf ein Rendezvous zu entdecken, muss sie versteckte Botschaften im «National Geographic» finden und entschlüsseln. In Erwartung der nächsten Nachricht irrt sie durch Museen und Hotellobbys – mit offenem Herzen und ungebrochenem Elan. Währenddessen wird sie in vielen absurden Begegnungen auch mit ihrer bewegten Vergangenheit und Erinnerungen an ihre verrückten Eltern konfrontiert.
Bei ihrer Heimkehr findet Shirley nicht nur ein völlig umdekoriertes Haus vor, sondern auch eine neue Frau im Ehebett. Sie legt sich kurzerhand als Dritte dazu. Dann aber zieht die ebenso eigenwillige wie tatkräftige Shirley lieber wieder hinaus in die Welt, dieses Mal ohne Perlenkette.
Weinzweigs skurriler Roman, der das Zeug zum Kultbuch hat, wurde von Brigitte Jakobeit, Trägerin des Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preises, kunstvoll ins Deutsche übertragen.