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Geliebter Gebieter - Eine Sklavin im Zeichen Roms | Erotischer Roman

von Helen Carter

Helen Carter wurde 1965 an der englischen Ostküste geboren. Bereits mit dreizehn Jahren begann sie, erste Geschichten zu schreiben. Es dauerte allerdings noch weitere zehn Jahre, bis sie bei den erotischen Romanen ihre wahre Heimat fand. Ihre Familie war mit diesem Genre nicht besonders glücklich. Besonders ihr Vater hatte Probleme mit den sehr expliziten Texten. Doch Helen wich nicht von ihrem Weg ab. Im Gegenteil: Sie begann damit, immer intensiver eigene Erlebnisse in ihre Romane einfließen zu lassen. Und so entstand ein prickelnder Mix aus Fantasie und Realität. Nach ihrem Studium an der Universität von Oxford arbeitete Helen im PR-Bereich. Irgendwann kam der Moment, wo sie sich zwischen ihrer zeitraubenden Arbeit in der PR-Agentur und ihren immer erfolgreicheren Romanen entscheiden musste. Helen wählte den zeitweise recht steinigen Weg der Autorin. Heute lebt Helen in den ländlichen Cotswolds, wo sie ein ruhiges Cottage bewohnt, das ihr Zeit und Muße für ihre Arbeit lässt und dennoch nahe genug am aufregenden Treiben in London und den Küstenorten liegt. Sie ist nicht verheiratet und hat auch keine Kinder, denn – so betont sie – man müsse eine Sache richtig und ohne Abstriche machen. Zudem vertrage sich ihr Leben nicht mit einer gewöhnlichen Form der Ehe.

Lektorat: Marie Gerlich

Originalausgabe

© 2018 by blue panther books, Hamburg

All rights reserved

Cover: Krieger: DianaHirsch @ istock.com depositphotos.com: portokalis, Genika, digitalstorm, hzparisien@gmail.com

Umschlaggestaltung: elicadesign/autorendienst.net

ISBN 9783862773466

www.blue-panther-books.de

I.

»Steh gerade!«

Der Wächter hatte die Tür geöffnet und mit leisen Schritten war jemand eingetreten. Auch wenn Walda neugierig war, wagte sie nicht, in die Richtung zu schauen. Stattdessen drückte sie ihren Rücken durch, wodurch ihre üppigen Brüste noch weiter nach vorn ragten.

Sie war nackt und sie schämte sich deswegen, auch wenn sich nur Frauen in dem großen, üppig verzierten Raum aufhielten.

Ein Mädchen mit schwarzem Haar und zierlicher Figur, die in ein praktisch durchsichtiges rotes Tuch gehüllt war, trat an sie heran. Sie hielt der älteren Frau, die Walda zurechtmachte, einen kurzen Spatel und ein Gefäß mit einer schmalen Öffnung entgegen. Die Frau tauchte den Spatel vorsichtig hinein und zog ihn sogleich wieder heraus. Hauchfeine Goldstücke hingen nun daran.

»Jetzt das Eis«, forderte die Frau eine andere Sklavin auf. Walda fragte sich, wo man bei diesen Temperaturen Eis herbekommen konnte. Sie schrak zusammen, als die Frau mit zwei Brocken Eis ihre Brustwarzen zu reiben begann. Die Kälte schien zahllose kleine Blitze durch ihre Brüste zu schießen, die nicht ruhten, ehe sie ihren Oberkörper vollständig durchdrungen hatten.

Tatsächlich aber erkannte Walda erst jetzt, was der Sinn dieser Übung gewesen war: Ihre Nippel hatten sich zusammengezogen und standen wie hellrosa Pfropfen hoch empor. Eine feine Gänsehaut überzog derweil ihre Brüste und die Vorhöfe ihrer Nippel hatten sich zu kleinen, runzeligen Schatten zusammengezogen.

Die ältere Frau betupfte mit dem Spatel Nippel und Vorhöfe, die augenblicklich golden zu strahlen begannen. Sie trat einen Schritt zurück und betrachtete ihr Werk.

»Nicht übel für eine Germanin.«

»Ich glaube nicht, dass sie den Gästen gefallen wird«, sagte eine der Dienerinnen, die an einer Venusstatue lehnte. Sie trug ein schlichtes, cremefarbenes Gewand, wobei die obere Partie so gegürtet war, dass eine Brust nackt blieb. Sie hatte eine exquisite Figur, was auch die üppigen Stoffbahnen nicht verdecken konnten, und Walda zuckte durch den Kopf, dass diese Frau mehr Attraktivität im kleinen Finger hatte als sie im ganzen Körper. Zudem bewegte sie sich mit einer solchen Eleganz und Lässigkeit, dass Walda kaum die Augen von ihr lassen konnte.

»Jetzt das Gewand!«, sagte die ältere Frau ruhig und die kleine Sklavin brachte ein Gewebe im tiefsten und dabei strahlendsten Grün, das Walda je gesehen hatte. Es erinnerte sie an eine Moossorte, die sie aus ihrer Heimat kannte. Und als die Sklavin es vorsichtig über ihren Unterarmen liegend präsentierte, wirkte es weniger wie Stoff als vielmehr eine schimmernde, durchsichtige Flüssigkeit.

»Heb die Arme an … Und du bring den Schmuck und den Gürtel …«

»Soll sie rasiert werden?«

Die Dienerin hatte begonnen, langsam um Walda herumzugehen, als sei sie keine untergeordnete Person, sondern die Herrin, die alles begutachtete.

»Wie findest du ihr Dreieck?«

Die ältere Frau legte den Kopf ein wenig schief.

»Ich finde, wir sollten sie nur rasieren, wenn der Herr es wünscht. Und bislang hat er nichts dergleichen gesagt. Außerdem, finde ich, passt dieser Rotton nicht schlecht zum Rest.«

»Ja. Du hast recht. Wir rasieren sie nicht.«

Waldas Augen weiteten sich ein Stück, als plötzlich eine Sklavin mit einer Perücke in strahlendem Rot erschien. Sie trug sie so vorsichtig, als wäre sie aus Glas.

»Na endlich. Ja. Genau so habe ich sie mir vorgestellt.«

Die Perücke, die man jetzt auf Waldas Kopf befestigte, strotzte nur so von fantasievoll drapierten Zöpfen, funkelnden Ketten und langen, kunstvoll gedrehten Locken. Die Strähnen flossen über ihren Rücken und schmiegten sich an ihre Arme.

Die Ornatrix, zuständig für Haar und Aussehen der ihr Anvertrauten, befestigte die Perücke mit geschickten Handgriffen und trat immer mal wieder einen Schritt zurück, um ihr Werk zu betrachten.

»Sitzt sie fest?«, fragte eine Dienerin und erntete einen vernichtenden Blick der Ornatrix, die sich offensichtlich in ihrer Berufsehre gekränkt sah.

Nun war wieder die Dienerin an der Reihe, um Walda anzukleiden. Währenddessen passte die Ornatrix auf, dass nichts ihr Werk beschädigte.

»Gib mit der Schulter acht …«, knurrte sie ungehalten, als das Mädchen ein Ende des Stoffes zwischen Haar und Schulter hindurchzog. Gold rieselte auf Waldas Füße, doch sie gab sich alle Mühe, sich nicht zu bewegen.

»Nimm die Spange da vorn. Sie passt zu den Ohrringen und dem Halsreif.«

Walda bewunderte den herrlichen goldenen Schmuck. Noch nie zuvor hatte sie so etwas gesehen. Es schienen Drachen oder Schlangen zu sein, die sich umeinanderwanden und versuchten, ihre langen Zähne in das Fleisch der anderen zu schlagen.

Walda erhaschte im Spiegel aus herrlich poliertem Metall einen Blick auf sich selbst. Welcher Schrecken! Der Stoff bedeckte zwar ihren Körper, war aber so durchsichtig, dass sie praktisch nackt wirkte. Selbst die üppige Rundung ihrer bedeckten Brust war deutlich zu erkennen. Ganz zu schweigen von ihrer entblößten Brust, die lediglich von Goldstaub bedeckt war. Die Stoffbahn führte diagonal über ihre Hüfte und wurde ungefähr auf Höhe ihres Beckens mit einer länglichen Spange zusammengehalten.

Walda war bekleidet und dabei doch vollkommen nackt. Sie ahnte, was man mit ihr vorhatte.

»Ihr hättet Blau nehmen sollen. Das hätte besser zu ihren Augen gepasst.«

Die Stimme kam von einem Bereich hinter Walda, doch sie wollte sich nicht umdrehen. Schritte näherten sich. Ein junger Mann trat in ihr Gesichtsfeld. Er glich keinem der Römer, die sie bis jetzt gesehen hatte. Aber für einen Sklaven sprach er zu frei. Ein Diener vielleicht?

Sein Haar war schwarz und glänzte wie poliert. Dabei fiel es ihm in weichen Wellen bis auf die Schultern – anders als bei den römischen Männern, deren Haare kurz geschnitten und Gesichter glatt rasiert waren. Er aber trug einen kleinen Bart, der lediglich die Partie um Mund und Kinn bedeckte. Seine Nase war zwar lang, doch sie passte zu seinem länglichen Gesicht, das seinen Höhepunkt im intensiven Blick jener braunen Augen hatte, die unter den dichten, am Ende leicht gehobenen Brauen lagen. Sein Teint ähnelte beinahe jener Frucht, die die Römer Oliva nannten und zu jeder Tageszeit und in scheinbar jeder Form aßen.

Eine Sklavin begann damit, Waldas Haar zu kämmen und strähnenweise aufzustecken.

»Sie hat einen prachtvollen Hintern«, sagte der junge Mann, während er um Walda herumging. »Sie wird dem Dominus und seinen Gästen gefallen.« Dabei nickte er, als müsste er sich selbst zustimmen.

Er stand neben dem Spiegel und betrachtete die junge Frau so eingehend, dass sie errötete. Seine Schultern waren breit und sein Oberkörper vergleichsweise lang. Wenn sie sich nur daran hätte gewöhnen können, dass man in ihrer Anwesenheit von ihr sprach, als wäre sie gar nicht da.

»Wirst du nicht an der Orgie teilnehmen, Dominus?«, fragte die alte Frau, die sich solcherlei offensichtlich herausnehmen durfte.

»Nein. Ich reite zu unserem Landhaus und sehe dort nach dem Rechten. Wenn ich zurückkomme, nehme ich mir, was die anderen übrig gelassen haben«, sagte er und grinste dabei süffisant.

Zwei Sklaven traten ein und begannen, die Öllampen anzuzünden.

»Sehr gut. Jetzt sehe ich sie noch besser.«

Walda verstand nicht, warum der junge Mann aufs Land ritt, wenn es bereits dunkel wurde und zudem Gäste erwartet wurden.

»Sind die Haare lang genug?«, fragte die alte Frau und der junge Unbekannte nickte.

Was mochte das nur für ein Mann sein, der um Rat beim Aussehen einer Frau gefragt wurde? Walda erinnerte sich plötzlich wieder daran, dass es Männer gab, deren Lust sich nur auf Männer bezog, und dass die Römer das akzeptierten. Ober er wohl ein solcher war? Seltsamerweise verspürte sie bei diesem Gedanken einen Druck zwischen den Brüsten.

Plötzlich legte er die Arme in den Nacken, drückte seinen Oberkörper durch und ächzte. Dabei spannte sich der Stoff seiner Toga um seinen Unterleib und Walda konnte nicht anders, als die feste Beule anzustarren, die sich dort zeigte.

»Vielleicht bleibe ich auch da. Mal sehen.« Es schien, als wollte er die Hauptattraktion des Abends noch ein wenig mehr reizen. »Will der Dominus Masken?«

»Ja. Die Götter sollen dargestellt werden.«

»Und welche Göttin stellt sie dar?«

Walda spürte den Atem der alten Frau in ihrem Nacken. »Sie wird wohl Proserpina darstellen.«

Der Mann nickte zufrieden. Walda wurde klar, dass er sich allein für sie so neben den Spiegel gestellt hatte. Sie sollte ihn genau anschauen können.

Du bist eitel, dachte sie und musste schmunzeln.

Die Diener waren offensichtlich mit der Beleuchtung zu Ende gekommen und gingen jetzt mit Duftschalen umher. Die Gerüche, die in den Raum krochen, waren erdig. Es fehlte der blumige Anteil jener Öle und Gewürze, die Frauen in ihren Häusern einsetzen ließen. Die Düfte stiegen ihr augenblicklich zu Kopf, denn als sie sich jetzt im Spiegel ansah, empfand sie eine Zuneigung zu ihrem eigenen Aussehen, wie sie es nicht für möglich gehalten hatte. Durch den herrlichen grünen Stoff schimmerte das rötliche krause Haar zwischen ihren Schenkeln, die Warze ihrer goldbelegten nackten Brust erhob sich wie ein kleiner Stöpsel aus dem vergoldeten Vorhof. Und dann diese ungemein künstlerische Frisur. Würde sie mit diesem Meer an Locken, Ketten, Steinen und Zöpfen überhaupt laufen können? Die Perücke war extrem gut befestigt, aber sie spürte sie nicht und das irritierte Walda. Der Gedanke ließ sie schneller atmen und ihre Brüste hoben und senkten sich heftig. So heftig, dass der schöne junge Mann seine Blicke abermals auf sie heftete.

Wer er nur sein mochte … Walda konnte nicht aufhören, über diese Frage nachzudenken. Alles an ihm schien sie zu faszinieren. Vor allem der Blick in seinen Augen, wenn er sie ansah. Eine lodernde Gier. Doch schon im nächsten Moment wies sie diese Vorstellung wieder von sich. Er gehörte auf jeden Fall zum Haus. Warum nahm er sie dann nicht einfach? Das durfte er doch. Er konnte Walda zu Boden werfen oder auf eine der Liegen, sich zwischen ihre Schenkel drängen und sie benutzen. In jeder nur denkbaren Art und Weise. Stattdessen ging er auf und ab und sah sie nur mit diesem merkwürdigen Blick an. War er doch nur an Männern interessiert?

»Vergesst nicht, ihre Füße zu salben«, erinnerte er und die Sklavinnen fielen im nächsten Moment auf die Knie und betupften Waldas Zehen und Fußsohlen mit sanft duftenden Ölen.

»Ihr könnt jetzt gehen«, gab der seltsame Mann von sich und alle verschwanden.

»Setz dich bitte.«

Walda ging langsam zu einem Sessel und ließ sich so vorsichtig wie nur irgend möglich nieder.

»Du siehst wundervoll aus«, sagte er und ging vor ihr in die Hocke, als betete er sie an.

»Und ich weiß nicht einmal, wer du bist …«

»Ist das so wichtig?«, fragte er mit gesenkter Stimme und einem kleinen Lächeln. Gleichzeitig näherte er sich ihren leicht geöffneten Lippen. Waldas Herz begann zu rasen. Das durfte nicht sein. Was immer dieser seltsame Fremde vorhatte, es würde sie in den Abgrund stürzen.

Ihre eigene Gier überwindend, zog sie ihren Kopf entschlossen zurück. Als hätten sie sich abgesprochen, blickten sie beide auf Waldas sich wild hebenden und senkenden Brüste.

»Was hast du? Ich begehre dich. Das ist doch nicht verboten …«

»Es ist sehr wohl verboten. Ich gehöre dem Dominus dieses Hauses. Und nachher findet eine Orgie statt.« Etwas Besseres fiel ihr nicht ein, um sich zu schützen. Was auch immer geschehen mochte – im Zweifel würde man sie dafür bestrafen.

»Und zu der musst du unangetastet sein, ja? Weißt du, was die Gäste des Dominus mit dir machen werden? Diese Männer und Frauen, für die du dich jetzt so unterwürfig aufsparst? Sie werden dich auf jede nur denkbare Art und Weise benutzen. Sie werden jedes deiner Löcher stopfen. Und das nicht nur einmal, sondern wieder und wieder. Wie es ihnen gefällt. Und der Dominus wird nichts dagegen unternehmen, denn sie sind seine Gäste und du bist nur Dreck.«

Er ließ sich auf die Knie hinab und ergriff vorsichtig ihre Hände.

»Ich aber … ich –«, hob er an.

Walda wünschte sich, dieser geheimnisvolle Fremde würde endlich gehen. Seine großen braunen Augen hatten die Macht, sie in den Abgrund zu stürzen. Ihr ganzes Leben war auf einmal verwirrend und gefährlich.

»Du solltest jetzt in deine Räume gehen, Dominus.«

Walda sah, dass er widersprechen wollte, ihm aber auch klar war, dass er damit kindisch und trotzig gewirkt hätte.

»Ich nehme deine Hände … auch wenn ich sie nicht küsse.« Seine Blicke bohrten sich förmlich in Waldas Augen und sie spürte, dass ihre Spalte tropfte wie ein nasses Kissen. Dass sich eine Lust auf seinen Körper in ihr ausbreitete, die kaum noch zu bändigen war.

Als er gegangen war und die anderen den Raum wieder betreten hatten, fragte Walda die Frau: »Wieso darf ich ihn nicht haben, aber in kurzer Zeit alle Gäste des Dominus?«

Die Antwort war eine schallende Ohrfeige, die allerdings so geschickt platziert war, dass nichts von dem bereits vollendeten Kunstwerk zu Schaden kam. Dennoch dröhnte der Schmerz in ihren Ohren. Das war das Leben einer Sklavin. Man wurde gezüchtigt und wusste nicht einmal, weshalb.

»Die Haarteile müssen noch angebracht werden«, sagte die Ornatrix.

Also waren ihre Haare noch immer nicht vollendet. Jetzt ging es an die einzelnen Locken und Kissen. Die Helferin der Ornatrix tupfte mit einem Pinsel eine Flüssigkeit auf das ganze Gebilde und bestäubte Walda danach mit Goldflitter, der an den Stellen kleben blieb, wo die Flüssigkeit war.

»Ja. Das sieht gut aus«, lobte die Ornatrix, wenn auch niemand sagen konnte, ob sie sich selbst lobte oder die Frauen um sie herum.

Die Luft begann abzukühlen und man spürte den herannahenden Abend. Der schwere süße Duft einer Blume, die die Römer Lilie nannten, umhüllte die Villa und drang durch die geöffneten Fenster nach drinnen. Walda atmete tief durch, denn der Duft dieser weißen Schönheiten war perfekter Ausdruck dessen, was sie empfand. Jeder Handgriff, den man an ihr vollführt hatte, steigerte ihre Lust. Und das, wo sie sich eigentlich hätte fürchten oder schämen müssen.

Alles in dieser Villa schien ihr unerwartet, irgendwie verkehrt. Niemand hier behandelte sie wie eine Sklavin. Sie wurde nicht erniedrigt oder in jener furchtbaren Art misshandelt, von der sie schon so oft gehört hatte. Selbst dieser fremdartige junge Mann hatte ihre Hände genommen, als wollte er sie küssen. Was würde als Nächstes kommen?

Noch nie hatte sie einen Mann in sich gehabt. Walda kannte nur die gekicherten Erzählungen ihrer Freundinnen daheim. Angeblich tat es maßlos weh, denn Männer verhielten sich, wie die Mädchen zu Hause erzählt hatten, wie Hengste, die mit aller Gewalt ihr Gemächt in die Stuten stießen. Bei diesem Gedanken bekam Walda Angst und ein heftiges Beben begann ihren Körper zu durchfluten.

Sie wurde für eine Orgie zurechtgemacht. Das aber bedeutete, dass ihr nicht nur ein Mann solches antun würde, sondern mehrere.

»Heb die Arme!«, kommandierte eine der Dienerinnen. Sie zupfte den hauchzarten Stoff vorsichtig oberhalb des Gürtels heraus, sodass er noch üppiger wirkte.

Walda blickte vorsichtig an sich herab. Das konnte unmöglich Stoff sein, schoss es ihr durch den Kopf. Es musste sich vielmehr um grünen Dampf handeln, der ihren Körper ebenso bedeckte wie im gleichen Moment entblößte. Sie wollte ihre Schenkel spreizen und sich selbst berühren. Sie wollte, dass der seltsame Mann mit den langen Haaren zurückkam und sie an jenen Stellen küsste, die nur einem Ehemann gehörten. Sie sehnte sich nach ihm, nach der Berührung seiner Hände, seiner Lippen.

Mitten in diese hitzigen Gedanken hinein vernahm sie Schritte. Stimmen. Musik begann zu erklingen.

»Die Gäste treffen ein …«, sagte die älteste Dienerin, in deren Verantwortung Waldas Erscheinen zu liegen schien.

»Ist sie fertig?«, herrschte die Ornatrix sie an.

»Natürlich ist sie fertig«, zischte diese zurück, wobei sich die Falten in ihrem Gesicht noch mehr vertieften.

»Wir bringen sie dort hinten durch die Türe in den großen Saal. Ein wenig Zeit haben wir noch.«

Zwei muskulöse Sklaven traten hinter einem Vorhang hervor und ergriffen Walda entschlossen unter den Achseln. Mit einem kurzen Japsen hielt Walda erschrocken die Luft an, während die Sklaven sie davontrugen, als hielten sie nichts weiter als einen zierlichen Vogel.

Der Saal, den sie betraten, war mehr als beeindruckend. Wo man keine gewaltigen Blumenarrangements hatte aufstellen können, hingen Blütengirlanden von der Decke. Düfte, wie man sie sich schöner nicht vorstellen konnte, erfüllten die Luft. Auf langen Tischen wurden die unterschiedlichsten Speisen kredenzt, und zwar von nackten Sklaven. Mädchen liefen umher, deren Blöße bis zu den Hüften mit durchsichtigen Stoffbahnen umwickelt war und deren Brustwarzen den gleichen goldenen Überzug trugen wie die von Walda. Musikanten wanderten umher und spielten.

Sie passierten die zahlreichen Speiseliegen, auf denen sich in kürzester Zeit die Gäste verwöhnen lassen würden. Mit einem Ruck wurde Walda in die Höhe gehoben und auf ein Podest gestellt. Die Ornatrix war ihr offenbar gefolgt und umrundete ihren Schützling nun, um etwaige Zerstörungen erkennen und beheben zu können.

»Du bewegst dich auf keinen Fall. Was auch immer geschieht!«, mahnte die oberste Dienerin mit zu Schlitzen verengten Augen. Dann eilte sie davon.

Walda aber sehnte sich nach dem jungen Mann, dessen Namen sie noch immer nicht kannte und von dessen Stand sie keine Ahnung hatte. In ihrer Fantasie berührte er sacht ihre Brüste, deren Vorhöfe sich so verengten, dass die Nippel sich aufstellten.

Und dann begann das Fest. Walda genau gegenüber wurde eine breite Tür geöffnet und die Prozession der Gäste wurde eingeleitet. Musiker gingen voraus, ein Dichter zitierte aus seinen Versen, wurde aber von der Musik und den Gesprächen übertönt. Stimmen erfüllten den Raum und mischten sich mit den Düften, die durch entzündete Duftschalen noch verstärkt wurden.

Und dann sah ihn Walda.

Ein Mann wie die Statue des Jupiter. Für Walda musste der Gott keine wallende Lockenmähne und einen üppigen Bart haben. Schlagartig war ihr klar, dass der Gott der Götter nur so ausgesehen haben konnte: das dunkle, leicht wellige Haar kurz geschnitten, Gesicht und Körper ohne jede Behaarung. Dafür aber jeder Knochen mit wohl trainierten Muskeln überzogen. Das Gesicht aus feinen Linien geformt und die Lippen so voll, als wollten sie einen Gegensatz zu diesem kämpferischen Körper bilden. Der Mann, der jetzt an der Seite stand und jeden einzelnen Gast mit ein paar Worten bedachte, musste einfach ein Gott sein oder zumindest direkt von den Göttern abstammen. Es gab keinen Zweifel: Er war der Herr dieses Hauses und er war die Ursache dafür, dass sie sich an diesem Ort so merkwürdig fühlte. Wie sehr sie sich in diesem Moment wünschte, seine Toga möge sich lösen und herabrutschen, damit sie seinen Anblick so richtig genießen könnte.

Nachdem der Herr des Hauses mit allen gesprochen hatte, verteilte man sich in dem weitläufigen Saal. Sklaven gingen umher und schenkten Getränke aus.

Walda versuchte, starr geradeaus zu schauen und wie erwartet eine Göttin darzustellen, doch bald bemerkte sie diejenigen, die sich zu ihren Füßen versammelt hatten.

Ein Senator mit bereits ergrauten Haaren verkündete: »Ich will sie ficken. Sie ist eine Göttin und ich will sie ficken.« Er hob die Hand und ehe Walda es sich versah, hatte er seinen hochgereckten Zeigefinger unter ihr Gewand und in ihre Spalte geschoben.

Vielleicht mochte der Senator nicht besonders attraktiv sein, doch was sein Finger in ihrer Möse tat, raubte ihr den Atem. Mal quetschte er ihren kleinen Kern, bis er dick und hart war, dann rieb er derart schnell in ihr Loch, dass Walda fürchtete, jeden Moment vor Lust zu explodieren.

»Aber nicht doch, Dominus …«, meinte plötzlich eine ebenso freundliche wie nachdrückliche Stimme. »Wer wird denn die Göttin derart schamlos berühren.« Dazu lächelte der soeben unter den Menschen erschienene Gott.

Doch der ältere Mann, der Walda solche Lust bereitet hatte, war keineswegs willig, bereits jetzt aufzugeben.

»Reicht dem Senator ein Glas Wein und ein Mädchen, das ihn erfreuen kann«, rief der Zeremonienmeister.

Walda wusste nicht, ob sie hinschauen und so ihre Gier anfeuern sollte, oder geradeaus starren, um die Statue zu mimen.

Ein junges Mädchen wurde hinzugeführt. Es trug ein Gewand aus Seide, das mit einer einzigen Fibel über der Schulter befestigt war. Sie bückte sich und ihr langes, offenes Haar rauschte nach vorn. Der Stoff glitt zur Seite und gab den Blick auf ihren kleinen festen Hintern frei.

Walda aber wurde von diversen Rufen und Schreien abgelenkt. Hatten die Gäste schon so viel getrunken?

Der Dichter stieg unter dem Gejohle der Umstehenden auf einen Tisch, auf dem eine römische Matrone lag. Ihr Gewand war vielfältig befleckt, denn der Sklave, der sie gerade ritt, hatte sämtliche Schalen und Platten umgestoßen.

Sein Manuskript hochhaltend, ging der Dichter langsam in die Knie und beugte sich dann so nach vorn, dass sein erigierter Schwanz direkt über dem Gesicht der Matrone schwebte.

»Und so zwang der unkeusche Julius die Magd, ihren Mund so weit als nur möglich zu öffnen …«, feixte er.

Die Gaffer rieben sich unter ihren Gewändern, während sie die Frau anfeuerten.

Der Sklave aber, ein Berg aus Muskeln und Sehnen, packte ihre drallen Schenkel, warf sie über seine Schultern und begann, ihre bereits jetzt überreizte Auster noch weiter zu stimulieren. Die Frau schrie und versuchte, ihre Beine zu befreien, doch für den durchtrainierten Sklaven war es ein Leichtes, die Frau zu halten. Mit zusammengepressten Lippen spie er auf ihr wolliges dunkles Dreieck und schob sodann mit seinem Daumen die Flüssigkeit in ihre geschwollene Auster.

Die von ihm noch immer festgehaltene Matrone keuchte aufgegeilt: »Was tust du mit mir? Du darfst dieses riesige Ding nicht mehr in mich hineinstecken! Ich werde meinen Gemahl holen, auf dass er dich mit der Peitsche züchtigt.«

Das Gelächter kannte keine Grenzen.

»Ach Lavinia … Was meinst du denn, wer dich mit diesem Stier versorgt hat!«, grölte einer der Umstehenden.

Eine Frau griff in eine der Schalen, die mit einer rötlichen Creme gefüllt war, und rieb damit die üppigen Brüste der Patrizierin ein. Dann beugte sie sich über die wild zappelnde Frau und saugte die Creme von deren Titten.

»Oh … Bei allen Göttern … Was tut ihr mit mir?«

»Wir benutzen dich«, zischte ihr die Frau ins Ohr.

»Er soll ihr seinen Schwanz in den Mund stecken!«, forderte eine Frau. Gerade kamen die Musikanten vorbei und drohten, alle Sätze zu ersticken, doch man schickte sie schnell weiter, denn niemand wollte die Gedichte verpassen, die der Dichter zu deklamieren anhob, während die mit Creme beschmierte Frau den Schwanz des Sklaven in den Mund der Matrone dirigierte. Diese gurgelte und würgte, doch es gab keine Gnade.

»Schluck ihn!«, forderte die Menge.

Der Poet tat, als bemerkte er gar nicht, wie sein Schwanz zwischen die Lippen der sich sträubenden Frau geschoben wurde. »Ich trieb es die ganze Nacht mit jener geilen Schlampe«, begann er seinen Vortrag.

»Das wird die hungrige Lavinia gewesen sein«, grölte einer und die anderen brüllten vor Begeisterung.

»Ruhe!«, kommandierte jemand. »Wir wollen ihn hören …«

»Einem Mädchen, deren dreckige Einfälle unübertroffen sind; wir taten es auf tausend verschiedene Arten. Doch dann war ich des altbekannten Krams müde und so bat ich sie um einen Arschfick.«

»Hoho … Jetzt wissen wir, was Lavinia braucht.«

»Jawohl! Dreht sie auf den Bauch, damit der Sklave ihren Hintern mal so richtig dehnen kann.«

»Nie und nimmer!«, keuchte die Patrizierin, an deren schweißnasser Haut die letzten Stoffreste klebten.

»Ich hatte noch nicht zu Ende gesprochen, da hatte sie schon Ja gesagt. So ermutigt fragte ich sie errötend nach etwas noch Schmutzigerem. Und sie sagte abermals Ja.«

»Was wird das gewesen sein?«

»Das ist ein Rätsel! Der Poet stellt uns vor ein Rätsel!«, rief ein anderer.

»Nicht uns … LAVINIA!«

Sie begannen zu lachen, dass ihnen der Schweiß ausbrach.

»Und trotzdem war dies Mädchen keusch in meinen Augen. Und um das Gleiche zu erlangen, mein Freund, würdest du ein wirklich zweifelhaftes Geschäft eingehen müssen.«

Grinsend und dabei Beifall heischend blickte er sich um. Dann riss er plötzlich die Augen auf und schrie in hohem Ton: »Bei Annona … Was geschieht mir?« Er starrte an sich herab und sein Blick verharrte eben dort, wo sein erigierter Ständer tief in Lavinias Kehle ragte.

Grunzend saugte und leckte sie ihn, während ihre schweren Brüste vor und zurück ruckten, immer im Rhythmus der Stöße des unersättlichen Sklaven.

Walda betrachtete die Sehnen und Muskelstränge, die sich unter seiner glänzenden Haut bewegten. Seine Eier, die sie regelrecht zu zwingen schienen, von ihrem Podest zu steigen und sie zu lecken und zu kneten, während Lavinias Saft an ihnen herab und über Waldas Lippen floss. Aber sie durfte auf keinen Fall ihren Platz verlassen, auch wenn sich inzwischen zahlreiche Götter zwischen den Gästen bewegten – alle in einer Manier ausgestattet, die zeigte, dass der Dominus für den heutigen Abend keine Ausgaben gescheut hatte.

Es gab zahlreiche Mädchen, die als Nymphen zurechtgemacht worden waren und mit Wasser,- und Weinkrügen umhergingen, um so den Durst der Feiernden zu stillen. Eine solche stieg nun über einen kleinen Block, bis sie bei Walda auf dem Podest stand.

»Du hast doch sicher Durst«, sagte sie voller Anteilnahme und hob einen gläsernen Wasserkrug in die Höhe.

Das junge Mädchen war wesentlich größer als Walda und so konnte sie ohne Probleme selbst einen großen Schluck Wasser nehmen, die Lippen der Sklavin öffnen und die Flüssigkeit hineinfließen lassen. Sie tat das dies aber nicht, ohne am Ende mit ihrer Zunge Waldas Mund erkundet zu haben.

»Hat das gutgetan?«, fragte die in Blau- und Grüntönen schimmernde Nymphe.

»Ja«, sagte Walda. »Aber ich will, dass du nicht nur meinen Mund kostest …«

Die Nymphe schenkte ihr einen weiteren Schluck ein, dann sagte sie lächelnd:

»Ich kann es dir nicht versprechen, aber vielleicht komme ich nach dem Ende der Feier in dein Zimmer …«

Diese Aussicht genügte Walda. Sie wollte ihre Geilheit befriedigen. Egal mit wem oder auf welche Art. Und so sah sie der Nymphe zufrieden hinterher, während sie sich wieder unter die Gäste mischte.

Und wie sie sich so umsah, entdeckte sie ein bizarres Arrangement. Ein Faun, die Beine mit Fell überzogen und an den Füßen Hufe, kniete auf einem Tisch hinter einer drallen Dienerin, hielt ihre Schenkel umfangen und zog sie dergestalt auseinander, dass jeder ihre dicke Spalte sehen konnte. Während er mächtige, gedrehte Hörner auf seinem Kopf trug, hatte man ihr einen üppigen Kranz aus zahllosen Blüten gewunden. Von diesen Blüten war ein Bett auf dem Tisch bereitet, sodass die beiden wirkten, als befänden sie sich mitten auf einer Blumenwiese. Der eigentliche Zweck aber war der, dass jeder der wollte, zwischen ihre drallen Schenkel treten und ein Stück seines Essens in ihre Auster tauchen konnte.

»Und was machst du, guter Satur, hier bei der äußerst appetitlichen Abundantia?«, fragte ein Mann, der offensichtlich nicht so recht wusste, was man ihm da zur Unterhaltung offerierte.

»Ich befeuchte sie. Ich reibe ihre Spalte so, dass euer Mitgebrachtes stets ansprechend umhüllt wird.«

Der Gast strahlte zufrieden. Er hatte ein Stück Fleisch mitgebracht, schob es tief in ihr Loch, zog es wieder heraus und begann daran zu knabbern.

»Hm …«, brummte er. »Es muss mehr nach ihr schmecken«, verlangte er. Doch noch bevor der wild aussehende Satur etwas tun konnte, hatte der Gast sich nach vorn gebeugt, schloss die Augen und folgte dem herzhaften Duft, der ihn an jene Stelle führte, wo er nun seine Zunge einzutauchen gedachte.

Wie viele Hetären und Huren hatte er in den letzten Monaten gefickt? Er konnte sich nicht erinnern, denn keine war ihm im Gedächtnis geblieben. Aber dieses dralle Mädchen mit einer Möse, wie von den Göttern gemacht … Bei der genügte der Duft ihrer herrlich geölten Haut, der sich mit jenem der Blüten mischte, und er wollte keine andere mehr haben. Er hob den Kopf, ohne sie berührt zu haben, und sah den Gehörnten mit den zotteligen Beinen an.

Genres und Tags

Altersbeschränkung:
18+
Umfang:
232 S. 5 Illustrationen
ISBN:
9783862773466
Rechteinhaber:
Bookwire
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