Eisenmangel. Kompakt-Ratgeber

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Eisenmangel. Kompakt-Ratgeber
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Impressum



Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

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 abrufbar.



Dr. med. Heike Bueß-Kovács





Eisenmangel







Ursachen, Symptome und wirksame Selbsthilfe







Kompakt-Ratgeber





E-Book (epub): ISBN 978-3-86374-292-8



(Druckausgabe: ISBN 978-3-86374-290-4, 2. aktual. und erw. Auflage 2020)



Mankau Verlag GmbH



D-82418 Murnau a. Staffelsee



Im Netz:

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Internetforum:

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Redaktion:

 Julia Feldbaum, Augsburg



Endkorrektorat:

 Susanne Langer-Joffroy M. A., Germering



Cover/Umschlag:

 Andrea Barth, Guter Punkt GmbH & Co. KG, München



Layout:

 X-Design, München



Satz und Gestaltung:

 Lydia Kühn, Aix-en-Provence, Frankreich



Energ. Beratung:

 Gerhard Albustin, Raum & Form, Winhöring



E-Book-Herstellung und Auslieferung:

 Brockhaus Commission, Kornwestheim,

www.brocom.de



Abbildungen/Fotos:

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Hinweis für die Leser:

 Die Autorin hat bei der Erstellung dieses Buches Informationen und Ratschläge mit Sorgfalt recherchiert und geprüft, dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Verlag und Autorin können keinerlei Haftung für etwaige Schäden oder Nachteile übernehmen, die sich aus der praktischen Umsetzung der in diesem Buch vorgestellten Anwendungen ergeben. Bitte respektieren Sie die Grenzen der Selbstbehandlung und suchen Sie bei Erkrankungen einen erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker auf.






Vorwort





Nach Schätzungen der WHO leiden über 30 Prozent der Weltbevölkerung an Eisenmangelanämie – Eisenmangel ist somit eine der häufigsten Gesundheitsstörungen weltweit. Die Symptome des Eisenmangels sind facettenreich: Besonders chronische Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrationsmangel und Leistungsabfall sollten an einen Eisenmangel denken lassen! Aber auch ein Eisenüberschuss kann zu ganz ähnlichen Symptomen führen. Das ist die schlechte Nachricht.



Die gute ist: Störungen des Eisenstoffwechsels, insbesondere ein Eisenmangel, lassen sich ausgezeichnet behandeln! Weder braucht es eine aufwendige Diagnostik noch eingreifende Therapien. So bringt die Messung weniger Blutparameter einen Eisenmangel ans Tageslicht. Mit bewusster Ernährung und modernen Präparaten können die Eisenspeicher rasch aufgefüllt, Gesundheit und Wohlbefinden wiederhergestellt werden. Die Botschaft für Sie als Leserin und Leser: Nehmen Sie gesundheitliche Probleme, die auf eine Störung des Eisenhaushalts deuten könnten, nicht einfach hin. Werden Sie aktiv, konsultieren Sie Ihren Arzt und lassen Sie Ihre Werte untersuchen. Sie werden staunen, wie schnell Sie Vitalität, Leistungskraft und Lebensfreude wiedererlangen!







Inhalt





Vorwort



Inhalt



Einführung





Wunderwirkstoff Eisen







Das Element Eisen







Eisenvorkommen in der Natur







Eisen im Körper: die wichtigsten Aufgaben und Funktionen







Eisen: zentrales Element des Blutes







Laborwerte







Eisenmangel und Eisenüberschuss







Wenn zu wenig Eisen im Körper ist …







Was geschieht bei Eisenmangel?







Verminderte Blutbildung







Kreislauf- und Atemprobleme







Energiemangel







Geschwächtes Immunsystem







Probleme mit Haut, Haaren und Nägeln







Die wichtigsten Laborwerte für die Haarausfalldiagnostik







Gestörter Hormonstoffwechsel







Risikogruppen für einen Eisenmangel







Schnelltest Eisenmangel








Die Eisenspeicherkrankheit







Ursachen und Zeichen der Hämochromatose







Wie lässt sich eine Hämochromatose diagnostizieren?







Welche Therapien helfen, den Eisenüberschuss zu normalisieren?







Wie ist die Prognose?







Eisenüberschuss durch die Ernährung?







Eine Extraportion Eisen







Strategien für einen gesunden Eisenhaushalt







Ausgewogene Ernährung: die Basis für Ihre Gesundheit







Welche Lebensmittel sind besonders reich an Eisen?







Köstliche Rezepte







Was fördert die Eisenaufnahme, was hemmt sie?







Eisensubstitution durch Nahrungsergänzungsmittel?







Wann ist eine Mikronährstofftherapie mit Eisen angezeigt?







Die wichtigsten Fragen und Antworten vom Bundesinstitut für Risikobewertung





Hilfreiche (Web-)Adressen



Register







Einführung





Eisen ist ein ganz zentrales und lebenswichtiges Element, das im Körper essenzielle Aufgaben erfüllt. So ist Eisen beispielsweise für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich. Der Sauerstoff, den wir mit jedem Atemzug in unseren Körper aufnehmen, wird in den roten Blutkörperchen an Eisen gebunden und kann so durch den gesamten Blutkreislauf bis zu jeder Zelle transportiert werden. Eisen hat aber noch viele andere Funktionen, es stärkt Abwehrkräfte, Leistungsfähigkeit und Vitalität, es sorgt für eine gesunde Haut sowie gesunde Haare und Nägel. Der Organismus kann Eisen nicht selbst bilden, deshalb muss das metallische Element mit der Nahrung aufgenommen werden.

 



Eisenmangel kann fatale Folgen haben und sich mit schweren körperlichen und seelisch-geistigen Einschränkungen zeigen. Ein ganz typisches Symptom eines Eisendefizits ist Blutarmut, die sich mit Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsabfall, Konzentrationsstörungen, Abwehrschwäche und Blässe im Organismus niederschlägt. Doch auch zahlreiche andere Krankheiten und Störungen, die Betroffene und auch viele Ärzte zunächst gar nicht in Zusammenhang mit Eisenmangel bringen, können zu chronischen seelischen und körperlichen Leiden führen und die Lebensqualität enorm beeinträchtigen:





Energielosigkeit ist ein typisches Zeichen für einen Eisenmangel.










▶ Depressive Verstimmungen, Ängste, Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit, Erschöpfung bis hin zum Burn-out sind häufiger als gedacht auf ein Eisendefizit zurückzuführen!



▶ Schwindel, Schlafstörungen, allgemeine Schwäche sowie Kreislaufstörungen und Herzbeschwerden treten häufig in Zusammenhang mit Eisenmangel auf!



▶ Zappeligkeit, Unruhe bis hin zum handfesten ADHS sowie Wachstumsstörungen bei Kindern und Jugendlichen haben oft mit einem aus der Balance geratenen Eisenhaushalt zu tun!



▶ Die Funktionen der Schilddrüse hängen nicht nur in existenzieller Weise von Jod, sondern auch von Eisen ab. Schilddrüsenfunktionsstörungen sowie die gefürchtete Hashimoto-Thyreoiditis, eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, hängen – für viele Menschen völlig unbekannt – ganz oft mit einem Eisenmangel zusammen!



Aber nicht nur ein Zuwenig an Eisen, sondern auch ein Zuviel, das beispielsweise durch erblich bedingte Stoffwechselkrankheiten hervorgerufen wird, können vielfältige Auswirkungen auf den Organismus haben.



Welche Rolle spielt Eisen im Körper? Wer hat ein erhöhtes Risiko für einen Eisenmangel und welche Symptome zeigen sich dann? Wie können Eisenmangel- oder



Eisenüberschusskrankheiten vom Arzt diagnostiziert und behandelt werden? Wie lässt sich der Eisenbedarf mit der Ernährung decken, und welche Nahrungsmittel sind besonders eisenreich? Diese und andere wichtige Fragen werden in diesem Ratgeber beantwortet. Sie erhalten viele wertvolle Tipps zu einer ausgewogenen Ernährung und zu den Möglichkeiten einer gezielten Substitution mit Nahrungsergänzungsmitteln. Außerdem erfahren Sie, wie der Arzt Störungen des Eisenhaushalts auf die Spur kommen und welche therapeutischen Maßnahmen er ergreifen kann. Die gute Nachricht: Störungen des Eisenhaushalts lassen sich sehr gut diagnostizieren und behandeln. Ein Eisenmangel beispielsweise kann durch die Messung weniger Blutparameter festgestellt und mit wirkungsvollen Medikamenten ausgeglichen werden.



INFO





MASSEINHEITEN KURZ ERKLÄRT





Gebräuchliche Maßeinheiten in der Labormedizin sind Gramm (g), Milligramm (mg), Mikrogramm (µg), Liter (l), Deziliter (dl) und Milliliter (ml).



Dabei sind:



1 g = 1000 mg



1 mg = 1000 µg



1 l = 1000 ml



1 dl = 100 ml



1 ml = 1000 µl



Die Konzentrationen in der Labormedizin sind oft sehr niedrig, deshalb werden häufig die dezimalen Vorsätze verwendet:



Milli = 10

–3



Mikro = 10

–6



Nano = 10

–9



Pico = 10

–12



Diese Mengen sind so winzig, dass sie unsere Vorstellungskraft übersteigen. Dennoch lassen sie sich mit modernen labormedizinischen Methoden genau messen.

















Wunderwirkstoff Eisen





Wer meint, dass das metallische Element Eisen nur im Gestein vorkommt, irrt . Eisen zirkuliert auch im menschlichen Körper, wenngleich nur in winzigen Mengen. Im Organismus hat das Metall wichtige Funktionen und wirkt bei ungefähr 180 Körperprozessen mit.







Das Element Eisen





Eisen ist eines der chemischen Elemente des Periodensystems. Es hat die Abkürzung Fe, die für das lateinische Wort Ferrum steht. In Bezug auf den Massenanteil ist Eisen nach Sauerstoff, Silizium und Aluminium das vierthäufigste Element in der Erdkruste und das zweithäufigste Metall – nur Aluminium kommt noch häufiger vor.





Eisenvorkommen in der Natur





Am häufigsten kommt Eisen in Erzgesteinen vor. Selten kann man das Metall auch in Meteoriten entdecken. Bevor die Menschen lernten, Eisen aus Erzen zu gewinnen, nutzten sie das Meteorit-Eisen, das im alten Ägypten als ›Eisen des Himmels‹ bezeichnet wurde. Da es von großer Seltenheit war, galt es als besonders wertvoll und wurde bevorzugt zu Schmuck verarbeitet. Die ältesten Fundstücke stammen aus Mesopotamien und wurden von den dort damals ansässigen Sumerern hergestellt. In der Stadt Ur fanden Archäologen einen Dolch mit einer Klinge aus Gestirn-Eisen sowie einem bronzenen Griff, der um 3100 v. Chr. geschmiedet worden war. Weltweit gibt es unterschiedliche Eisenerzvorkommen. Besonders reich an Eisenerzen sind Australien, Brasilien und China.










Eisen im Körper: die wichtigsten Aufgaben und Funktionen





Eisen wird als Spurenelement bezeichnet, weil die Mengen des metallischen Elements nur verschwindend gering sind und sich im Mikrogrammbereich bewegen. Der Körper kann Eisen nicht selbst bilden, deshalb muss das Spurenelement über die Nahrung aufgenommen werden. Welche große Bedeutung Eisen für den Organismus hat, ist schon seit Jahrtausenden bekannt. Der griechische Gelehrte Herodot (ungefähr 490–430 v. Chr.) empfahl bereits, rostige Nägel in saure Äpfel zu stecken und diese dann zu verzehren. So sollte nach seiner Vorstellung die Eisenzufuhr erhöht werden.



Eisen wird im Blutserum gemessen, oft auch mit anderen Werten, die beim Eisenstoffwechsel mit eine Rolle spielen, wie zum Beispiel Ferritin oder Transferrin. Frauen haben als Normalwert 60–180 µg/dl Eisen im Blut, Männer 70–180 µg/dl. Bei Kindern liegt der Normalwert zwischen 30 und 140 µg/dl.





Eisen: zentrales Element des Blutes





Wie Sie ja schon wissen, spielt Eisen eine existenzielle Rolle bei der Blutbildung und der Versorgung aller Zellen mit lebenswichtigem Sauerstoff. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Erythrozyten, der rote Blutfarbstoff Hämoglobin sowie das Muskeleiweiß Myoglobin.





Erythrozyten





Die roten Blutkörperchen werden in der Fachsprache Erythrozyten genannt. Sie enthalten den Blutfarbstoff Hämoglobin, der für die Sauerstoff- und Kohlendioxidbindung zuständig ist. Die Erythrozyten verteilen so den Sauerstoff im ganzen Körper und transportieren ihn zu allen Zellen. Die winzig kleinen roten Blutkörperchen haben eine scheibenförmige Gestalt mit einer leichten Einbuchtung in der Mitte. Ihre Größe beträgt nicht mehr als 7,5 µm. Sie bestehen zu 90 Prozent aus Hämoglobin und enthalten auch Wasser. Die Erythrozyten werden im Knochenmark gebildet und durchlaufen dabei mehrere Entwicklungsstadien. Ihre durchschnittliche Lebensdauer liegt bei ungefähr vier Monaten. Täglich werden viele Millionen neue Blutkörperchen gebildet.



Sind zu wenig Erythrozyten im Blut vorhanden, kommt es zu einer Blutarmut, medizinisch Anämie genannt.



Eine Anämie kann verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Blutverlust nach einer Operation oder eben auch Eisenmangel. Der Körper benötigt nämlich zur Bildung der Erythrozyten neben B-Vitaminen und anderen Substanzen vor allem Eisen. Zirkulieren zu viele Erythrozyten im Blut, wird das in der medizinischen Fachsprache als Polyglobulie bezeichnet. Ein erhöhter Erythrozyten-Wert ist meist auf Sauerstoffmangel zurückzuführen. Dieser Sauerstoffmangel kann ganz natürlich bedingt sein, etwa durch einen Aufenthalt im Hochgebirge, aber auch durch Herz- oder Lungenerkrankungen verursacht werden.



Bei Frauen liegt die Untergrenze der ErythrozytenAnzahl bei 3,9 Millionen pro Mikroliter Blut. Die Obergrenze befindet sich bei 5,3 Millionen pro Mikroliter Blut. Bei Männern beträgt die Untergrenze der ErythrozytenAnzahl 4,3 Millionen pro Mikroliter Blut. Die Obergrenze liegt bei 5,7 Millionen pro Mikroliter Blut.





Die roten Blutkörperchen versorgen den Körper mit Sauerstoff.













Hämoglobin





Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff in unserem Blut. Das Wort setzt sich aus dem griechischen ›haima‹ für Blut und dem lateinischen ›globus‹ für Kugel zusammen. Das Eiweißmolekül befindet sich in den roten Blutkörperchen und vermag Sauerstoff an das Eisen zu binden, das sich an zentraler Position im Inneren des Hämoglobins befindet. Nur wenn dem Körper ausreichend Eisen zur Verfügung steht, kann der Sauerstofftransport durch das Hämoglobin im menschlichen Organismus optimal funktionieren.



Ist der Hämoglobin-Wert erniedrigt, liegt zumeist ein Eisenmangel mit den Folgeerscheinungen der Anämie vor. Ein erhöhter Hämoglobin-Wert kann bei Bergsteigern auftreten, die sich länger in großen Höhen aufhalten. Auch bei starken Rauchern kann manchmal ein erhöhter Hämoglobin-Wert gemessen werden.



Bei Frauen liegt die Untergrenze des Hämoglobins bei 12 g/dl Blut Deziliter Blut. Die Obergrenze befindet sich bei 16 Gramm pro Deziliter Blut.



Bei Männern beträgt die Untergrenze 13,5 Gramm pro Deziliter Blut. Die Obergrenze liegt bei 17 Gramm pro Deziliter Blut.





Myoglobin





Bei Myoglobin handelt es sich ebenso wie beim Hämoglobin um ein Protein, also einen Eiweißstoff. Dieses befindet sich allerdings nicht im Blut, sondern in der Muskulatur. Auch Myoglobin trägt Eisen in sich. Das Protein vermag sechs Mal mehr Sauerstoff zu binden als Hämoglobin. So kann es als Sauerstoffspeicher im Muskelgewebe dienen. Myoglobin kommt in der Skelettmuskulatur und in der Muskulatur des Herzens vor. Vor allem für Leistungssportler, die extremen Belastungen ausgesetzt sind, ist ein ausreichender Myoglobin-Gehalt in den Muskeln sehr wichtig.



INFO





EISENKUNDE





Eisen gelangt über die Nahrungsaufnahme als sogenanntes (tierisches) Häm-Eisen (vor allem aus Fleisch) und (pflanzliches) Nicht-Häm-Eisen (vor allem aus Gemüse) in das menschliche Verdauungssystem. Im Darm wird das Spurenelement absorbiert, also aufgenommen, und über spezielle Transportenzyme dorthin geschleust, wo der Körper es benötigt und mit ihm z. B. das Hämoglobin synthetisiert.



Die Gesamtmenge des Eisens im Körper verteilt sich auf das Eisen im Hämoglobin, im Myoglobin sowie in den eisenhaltigen Enzymen. Ein kleinerer Teil wird als Depot-Eisen in Form von Ferritin und Hämosiderin in Milz, Leber, Muskulatur und Knochenmark gespeichert. Dieses Depot-Eisen dient als Reserve für Zeiten besonderer Knappheit, etwa bei Krankheiten oder strengen Diäten.






Eisen in Enzymen und Hormonen





Das Spurenelement Ferrum ist nicht nur am Sauerstofftransport zu den Zellen beteiligt, sondern wirkt auch bei der Bildung zahlreicher Enzyme und Hormone mit. Enzyme sind eine Art Katalysatoren, die unzählige Stoffwechselprozesse ankurbeln. Hormonelle Botenstoffe haben ebenfalls unzählbare Aufgaben im Körper und wirken vor allem an den verschiedenen Drüsen sowie im Immun-, Nerven- und Herzkreislaufsystem. Zu den eisenhaltigen Enzymen zählen beispielsweise Monooxygenasen, Dioxygenasen, Oxidoreduktasen. Diese Enzyme katalysieren Reaktionen im Fettstoffwechsel, in der Atmungskette und sind sogar Schlüsselenzyme beim Aufbau der DNA, der Doppelhelix, auf der sämtliche Erbinformationen in unseren Zellen gespeichert sind.

 



Bei solch vielfältigen und essenziellen Funktionen ist es nicht verwunderlich, dass ein Ungleichgewicht im Eisenstoffwechsel gravierende Auswirkungen auf unsere körperliche Leistungsfähigkeit sowie unsere seelischgeistige Konstitution haben kann. Ob Haut, Haare oder Nägel; ob Herz, Muskeln oder Nerven; Immun-, Stoffwechsel- oder Kreislaufsystem: Eisen in ausgewogener Konzentration ist unabdingbar für die Gesundheit von Körper und Seele.



Im nächsten Kapitel erfahren Sie, wie sich ein Eisenmangel an den verschiedenen Organen niederschlägt und welche Personen besonders gefährdet sind, einen Eisenmangel zu entwickeln.





Laborwerte







Serum-Eisen





Frauen: 23–134 µg/dl



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