Resteessen

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Resteessen
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Hans Pürstner

Resteessen

Besser als ihr Name

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Resteessen - besser als ihr Name

Impressum neobooks

Resteessen - besser als ihr Name

50% der Lebensmittel werden weggeschmissen, so oder ähnlich rauscht es durch den Blätterwald.

Aber zugegeben, selbst ich esse ungern am nächsten Tag dasselbe, was am Vortag super geschmeckt hatte.

Was für ein unschönes Wort: Reste. Dabei geht es ja gar nicht um Dinge, die man auf dem Teller liegengelassen, d.h. nicht aufgegessen hat.

Sondern um ein Stück Schweinebraten, ein paar Nudeln, Knödel oder was auch immer, die man zu viel gekocht hat, in der Sorge, jemand könnte nicht satt werden.

Genau dasselbe, was zuvor mit viel Appetit verzehrt worden war. Nun soll es plötzlich Abfall sein?

Warum eigentlich?

Wird schon beim Produzenten ein Teil davon aussortiert, weil er nicht den übertriebenen Normen von Handel und EU entspricht, so landet ein Teil nach einiger Zeit im Supermarktregal auch wieder im Müll, weil man aus Sorge vor leeren Regalen viel zu viel eingekauft hatte. In Netzen oder Kunststoffbeutel verpackte Ware, die schon bei einem einzigen verdorbenen Stück nicht mehr aussortiert, sondern weggeworfen wird, tut ein Übriges.

Haben die mit viel Mühe und Kosten(!) hergestellten Lebensmittel nun den Bestimmungsort, Ihren Kühlschrank erreicht, heißt das noch immer nicht, dass auch alles tatsächlich im Kochtopf landet und später auf dem Tisch.

Und nun, nachdem Sie für Ihre Freunde gekocht haben und für Ihre Kochkünste gelobt worden sind, findet sich in der Küche noch so einiges an Fleisch, Beilagen oder Gemüse, das übriggeblieben ist, meist wegen der nicht auszurottenden Angst der Hausfrau oder des Hobbykochs, einige Gäste könnten am Ende nicht pappsatt nach Hause gehen.

Der Tiefkühlschrank ist ohnehin dauerbelegt, wenn nicht überfüllt. Also wohin damit?

In meiner Jugendzeit in Österreich gab es dieses Problem kaum, man hatte ja wenig Geld und anders als heute auch keine Discounter, durch deren Preise es halt leichter fällt, Reste wegzuwerfen anstatt sie zu verwerten. So ließ man sich eben was einfallen. Selbst damals wollte man nicht so gerne dasselbe Gericht am nächsten Tag nochmal essen, mochte es auch noch so gut geschmeckt haben.

So erfand man mit Hilfe der vorhandenen Reste einfach ein neues Essen, von denen so einige den Weg als Spezialitäten der Hausmannskost in die Rezeptbücher gefunden haben.

Manche haben mir als Kind sogar besser geschmeckt als das Original, wo man das Fleisch mit Messer und Gabel malträtieren musste, bevor es essbar war

In meiner Zeit als Profikoch, wo ich den Gästen an die 20 Gerichte und mehr zur Auswahl bieten musste, hatte ich natürlich noch öfter das Problem, dass man immer genügend Vorräte brauchte um die á la carte Wünsche der Gäste erfüllen zu können. Da kam es schon mal vor, dass eine Sorte Fleisch oder Fisch nicht so oft bestellt wurde, flugs ein anderes Rezept gewählt und schon wurde es öfter und gerne bestellt.

Die folgenden Rezepte sind naturgemäß einfach formuliert, auf die bei Rezeptbüchern üblichen grammgenauen Mengenangaben habe ich bewusst verzichtet.

Es macht ja keinen Sinn, jedes Rezept allzu penibel zu befolgen und zig Zutaten extra zu besorgen um dann letztendlich doch wieder Reste übrig zu haben.

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