Wer einmal aus dem Blechnapf frißt
Über das Buch
Fallada beschreibt die Odyssee des Sträflings Willi Kufalt, der fünf Jahre seines Lebens im Gefängnis verbracht hat und nun nach seiner Freilassung ein neues Leben beginnen will: Bindungslos und ohne Familie geht er nach Hamburg, kommt zunächst in einem Fürsorgeheim für ehemalige Häftlinge unter, dass die Gestrauchelten mit eigenwilligen Methoden unterstützt, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Kufalt erfährt erneut Demütigungen und willkürliche Unterdrückung, er erhält keinen freien Ausgang, für seine Arbeit – er muss Adressen schreiben – erhält er nur einen Hungerlohn. So beschließt er, sich auf eigene Füße zu stellen und eine Wohnung zu suchen, stößt nun aber auf eine gnadenlose Gesellschaft, Misstrauen und Ablehnung. Erst als er seine Zeit im Gefängnis verschweigt, findet er eine Unterkunft, sein Versuch, sich mit einigen Bekannten selbständig zu machen, scheitert. Enttäuscht zieht er in die Kleinstadt, in der die ehemalige Haftanstalt liegt, auch hier verschweigt er seine Vergangenheit, baut sich eine Existenz als Abonnentenwerber einer Lokalzeitung auf. Alles scheint sich zum Guten zu wenden, zumal er die junge Hilde kennen- und lieben lernt, die mit ihrem unehelichen Sohn bei ihren Eltern lebt. Doch dann wird Kufalt zu Unrecht eines Diebstahls bezichtigt, wegen seiner Vorstrafe von einem voreingenommenen Kriminalbeamten eingesperrt. Seine Unschuld kann zwar bewiesen werden, doch für Kufalt ist damit jegliche Hoffnung auf ein normales Leben erloschen, der Traum von der ehrbaren Existenz begraben. Er verlässt Hilde, geht nach Hamburg zurück, nun entschlossen, seinen Lebensunterhalt auf illegale Weise zu verdienen. Er trifft auf einem ehemaligen Mithäftling, den verschlagenen Ganoven Batzke, will mit ihm einen Juwelenraub begehen. Doch Batzke lehnt zunächst ab, zieht den Coup dann später auf eigene Faust durch. Dann überschlagen sich die Ereignisse, Kufalt erfährt von Batzkes Tat, sinnt auf Rache, ein Erpressungsversuch schlägt fehl. Verzweifelt bestiehlt er schließlich seine Vermieterin und flieht. Schnell kommt ihm die Polizei auf die Spur, Kufalt wird festgenommen und zu sieben Jahren Haft verurteilt. Somit schließt sich der Kreis, Kufalt kommt wieder dort an, wo er vor Beginn des Romans gewesen ist – in der Unfreiheit. Aber nun erscheint ihm dieser Ort als der einzige Platz, wo er ein ruhiges und geregeltes Leben führen kann – frei sein kann.
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