Buch lesen: «Daniel - Princess»
Daniel
Princess
Transgender – Erotic – Romance
Hannah Rose
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.de abrufbar
1. Auflage
Covergestaltung:
© 2021 Thomas Riedel
Coverfoto:
© 2021 depositphotos.com
Dieses Werk enthält sexuell explizite Texte und erotisch eindeutige Darstellungen mit entsprechender Wortwahl. Es ist nicht für Minderjährige geeignet und darf nicht in deren Hände gegeben werden. Alle Figuren sind volljährig, nicht miteinander verwandt und fiktiv. Alle Handlungen sind einvernehmlich. Die in diesem Text beschriebenen Personen und Szenen sind rein fiktiv und geben nicht die Realität wieder. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen oder Orten sind rein zufällig. Das Titelbild wurde legal für den Zweck der Covergestaltung erworben und steht in keinem Zusammenhang mit den Inhalten des Werkes. Die Autorin ist eine ausdrückliche Befürworterin von ›Safer Sex‹, sowie von ausführlichen klärenden Gesprächen im Vorfeld von sexuellen Handlungen, gerade im Zusammenhang mit BDSM. Da die hier beschriebenen Szenen jedoch reine Fiktion darstellen, entfallen solche Beschreibungen (wie z.B. das Verwenden von Verhütungsmitteln) unter Umständen. Das stellt keine Empfehlung für das echte Leben dar. Tipps und Ratschläge für den Aufbau von erfüllenden BDSM-Szenen gibt es anderswo. Das vorliegende Buch ist nur als erotische Fantasie gedacht. Viel Vergnügen!
Impressum
© 2021 Hannah Rose
Verlag: Kinkylicious Books, Bissenkamp 1, 45731 Waltrop
Druck: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
ISBN siehe letzte Seite des Buchblocks
»Jeder Mensch wird mit zwei Dingen geboren,
einer Seele und einem Körper.
Die Seele eines Transgenders passt nicht zum Körper,
aber er findet den Mut, beides in Einklang zu bringen.«
unbekannt
Kapitel 1
Voller Nervosität starrten eine Augen auf die Tür des Coffeeshops. Ihm waren die missbilligenden Blicke nicht entgangen, die ihm das Mädchen hinter der Theke immer wieder zuwarf, und er hoffte inständig, dass seine Verabredung für diesen Nachmittag bald kam. Mittlerweile war er so pleite, dass er sich nicht einmal mehr eine Tasse Kaffee leisten konnte. Ihm war bewusst, dass sie ihn sicher schon bald zum Gehen auffordern würde, weil er sich die ganze Zeit über an einem Glas Wasser festhielt und einen der nicht gerade zahlreichen Tische blockierte.
Noch während er darüber nachdachte, wurde die Tür aufgestoßen und eine Frau trat ein – so glamourös, dass er glaubte, eine Filmdiva würde den Roten Teppich der Oscar-Verleihung betreten. Sie war groß, gut gewachsen, mit langen dunklen Haaren und einem aufreizenden Make-up – und auch ihr figurbetonter schwarzer Hosenanzug vermittelte den Eindruck, als würde sie direkt von einem Pariser Laufsteg kommen.
Ob sie das ist?, fragte er sich still.
Als ihre Augen auf ihn fielen, sah er, wie sich ihre glänzenden Lippen zu einem Lächeln kräuselten, und kaum, dass sie direkt auf ihn zuschritt, spürte er, wie sich eine neue nervöse Welle in seinem Magen aufbaute.
»Du musst Daniel sein … Richtig?!«, fragte sie ihn mit einem warmen Lächeln, als sie seinen Tisch erreichte.
»Ähm …«, krächzte er und nickte stumm, ehe er sich schnell zusammenriss und auf das konzentrierte, weshalb er hergekommen war. »Es freut mich, Sie kennenzulernen«, fügte er mit trockenem Mund hinzu, während er sich erhob und ihr seine zitternde Hand anbot – wissend, dass bei einem Vorstellungsgespräch der erste Eindruck zählte.
»Ich bin Lorraine, wie du ja schon weißt«, erwiderte sie, ihn dutzend, und schüttelte ihm die Hand. »Sehr erfreut, dich zu kennenzulernen.« Sie hielt inne, indessen sie immer noch seine Hand in der ihren hielt und ihre Augen über sie huschen ließ, als würde sie jeden einzelnen seiner schlanken, feingliedrigen Finger inspizieren und über etwas nachdenken. »Wirklich sehr schön«, murmelte sie und nickte sich selbst zu. »Du hast sehr weiche, zarte und gepflegte Hände.«
Was zum Teufel haben meine Hände mit dem neuen Job zu tun?, fragte er sich verwirrt.
»Ich bestelle mir nur schnell einen großen ›Americano with Cream‹«, fuhr sie fort, »und dann können wir direkt starten ... Kann ich dir auch etwas bestellen?«
»Ähm, … ein ›Latte Macchiato‹ wäre großartig«, lächelte er zurück und beobachtete sie voller Ehrfurcht als sie zur Theke schritt. Sie zeigte eine extravagante Eleganz, war ausgesprochen schön, um nicht zu sagen: heiß! Und ihm war bewusst, dass er bei ihr niemals eine Chance gehabt und sie sich ohne Zweifel für einen kräftigen Macho entschieden hätte, anstatt für einen Typen wie ihn, der bis auf den letzten Penny abgebrannt war.
Zum Zeitpunkt als er auf die kryptische Anzeige geantwortet hatte, die ihm online aufgefallen war, und in der nach attraktiven jungen Frauen und Männer, für eine hochbezahlte Teilzeittätigkeit gesucht wurde, war in ihm die Frage aufgekommen, ob es sich um einen Scherz oder irgendeine Art des Betrugs handelte. Aber Lorraine machte auf ihn nicht eine Sekunde den Eindruck, sich mit ihm einen Spaß zu erlauben oder irgendeine betrügerische Absicht zu verfolgen. Umso mehr reizte es ihn jetzt, mehr über die seltsame, geheimnisvolle Arbeit zu erfahren, die sie ihm anzubieten hatte.
Natürlich er sich Vorfeld bereits seine Gedanken dazu gemacht, ja, sogar darüber, dass es sich dabei um pornografische Filme handeln könnte. Und wenn es tatsächlich so ist?, ging es ihm durch den Kopf – nicht ohne ein freches Grinsen. Später kann ich ja dann noch immer behaupten, ich sei jung gewesen und hätte das Geld gebraucht! Andererseits wusste aber nur zu gut, dass er keineswegs dem Bild dieser coolen Typen in solchen Filmen entsprach. Dazu brauchte er nur einen flüchtigen Blick in den Spiegel zu werfen. Zumindest hat es meinen Freundinnen da unten immer gereicht, beruhigte er sich.
Er schaute Lorraine dabei zu, wie sie die beiden Getränke bezahlte und sie gleich darauf zu ihrem Tisch brachte. Dabei glitt sie auf ihren wahnsinnig hohen High Heels elfengleich durch das Café, als sei es für sie das Einfachste auf der Welt.
»Vielen Dank«, murmelte er, als sie den ›Latte Macciato‹ vor ihn stellte und beobachtete, wie sie ihren ›Americano with Cream‹ an ihre dunklen, glänzenden Lippen hob, nachdem sie sich damenhaft gesetzt hatte, und einen vorsichtigen Schluck nahm.
»Also, … ich nehme an, du fragst dich, was genau ich beruflich mache«, begann sie mit leiser Stimme, als sie ihre große Tasse wieder auf die Tischplatte stellte - und in ihren dunklen Augen funkelte es mysteriös, als sie ihn unvermittelt ansah.
»Ja«, bestätigte er und versuchte weiterhin einen bestmöglichen Eindruck zu hinterlassen. Dabei rief er sich in Erinnerung, dass es sich schließlich nicht um ein Date handelte, sondern um ein Vorstellungsgespräch – das erste, das er seit Wochen führte – und eines, dass er auf keinen Fall in den Sand setzen wollte.
»Nun, Daniel«, nickte sie, wobei sie lächelte, »ich leite ein sehr exklusives Hotel und bin auf der Suche nach entsprechendem Personal.«
»Das klingt großartig«, platzte es aus ihm heraus, und er war sich sicher, dass sie seine deutliche Erleichterung darüber bemerkte, dass es sich nicht um etwas weitaus Unangenehmeres als Hotelarbeit handelte. Doch zugleich machte er sich auch Sorgen, denn er hatte zwar immer als Kellner gejobbt, verfügte aber weder über eine entsprechende Ausbildung noch sonst irgendwelche Erfahrungen im Gastronomie- und Hotelgewerbe.
»Wie sieht es aus? … Hast du in diesem Bereich schon einmal gearbeitet?« Ihre großen dunklen Augen waren in diesem Moment so intensiv auf ihn gerichtet, als würde sie ihn gerade in jedes seiner einzelnen Atome zerlegen.
»Ich habe fast immer gekellnert, in Pubs, aber auch in Restaurants«, antwortete er und fügte schnell hinzu: »Aber ich lerne schnell und habe keine Angst davor, mich einer neuen Herausforderung zu stellen.«
»Nun, das klingt schon mal nicht schlecht, und du scheinst auch sonst ein toller Typ zu sein.« Sie lächelte und nahm einen weiteren langsamen großen Schluck von ihrem Kaffee, wobei sie ihn über den Rand ihrer Tasse mit den Augen fixierte, bevor sie fortfuhr. »Aber um es frei herauszusagen, Daniel … Ich führe ein ziemlich ungewöhnliches Hotel.« Sie machte eine rhetorische Pause, um seine Reaktion auf ihre Bemerkung abzuwarten. »Natürlich gibt es die normalen täglichen Routinen, die erledigt werden müssen … Putzen, kellnern, Arbeiten am Empfang und dergleichen … Aber meine Kunden sind, um es einmal so auszudrücken, schon ziemlich speziell … Und fast alle von ihnen nehmen nur zu gerne die zahlreichen, zusätzlich offerierten Angebote des Hauses in Anspruch, wenn du verstehst, was ich damit zum Ausdruck bringen möchte.«
Unwillkürlich musste Daniel schlucken und augenblicklich rutschte er ein wenig unruhig auf seinem Stuhl herum. Er musste sich eingestehen, dass er ganz und gar nicht verstanden hatte, was sie ihm damit gerade anzudeuten versucht hatte. Nach einer kurzen, irritierten Pause zuckte er leicht mit den Schultern und schenkte ihr ein schwaches Lächeln.
Sie neigte sich ihm ein wenig über dem Tisch zu, und ihre Stimme wurde um eine ganze Spur leiser, als sie ihm erklärte: »Ich spreche davon, dass meine Angestellten den Gästen in jeder gewünschten Weise zu gefallen haben, Daniel ... Meine Klientel erwartet, dass es morgens, wenn es nach einem abschließenden Frühstück, mein Hotel verlässt, wortwörtlich rundum befriedigt ist.«
»Oh, … okay«, murmelte er nickend, während sich in seinem Kopf alles drehte, als ihm klar wurde, was sie damit andeutete. »Verstehe … In Ordnung …« Es muss sich um eine Kombination von Hotel und … Escort-Service handeln … und so wie sie mit mir spricht, scheint es, dass sie mich zum Mitmachen bewegen will?
»Also, was denkst du, Daniel?«, fragte sie, seelenruhig einen weiteren Schluck von ihrem ›Americano with Cream‹ nehmend, während sie ihn mit ihren großen dunklen Augen förmlich durchbohrte. »Glaubst du, dass dich mein Angebot interessieren könnte? … Ich kann dir versprechen, dass es sich finanziell für dich auszahlen wird.«
Er fühlte das heftige Pochen seines Herzens und wie sich ihm ein wenig die Nackenhaare aufstellten, als er über ihre Offerte nachdachte. Sicher, ich brauche das Geld. Mehr als dringend sogar … Und wenn ich für Sex bezahlt werde, warum eigentlich nicht. Ein schöner Nebeneffekt, neben den Routinearbeiten, von denen sie gesprochen hat. Und dennoch war da etwas, das ihn noch von einer direkten Zusage zurückhielt. Was, … wenn die Frauen, mit den ich schlafen müsste, hässlich wie die Nacht sind?! Was, wenn ich dabei versage und einfach keinen hochkriege?!
»Was würdest du davon halten, es einfach einmal mit einer Probeschicht zu versuchen?«, schlug sie ihm mit leiser Stimme vor. »Du hast ein attraktives, hübsches Gesicht … Ich kenne meine Kunden. Sie werden dich mögen.«
Daniel holte tief Luft. Soll ich mich wirklich darauf einlassen? Ihm wurde schwindelig, und er hatte das Gefühl, alles um ihn herum würde sich drehen. »Okay, ja, warum nicht«, murmelte er, ihr und sich selbst antwortend.
»Fantastisch!« Ein vielsagendes Schmunzeln huschte über ihr Gesicht. »Dann schlage ich vor, du fängst gleich heute Abend an.«
Der kostenlose Auszug ist beendet.