Vom Minirock und dem Männerpo

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Das Komma macht’s

„Heiratet denn der Maik die Grit?“

„Nein, er will sie nicht.“

„Das habe ich auch gehört, nur hast du ein Komma

vergessen: Er will, sie nicht.“


Meine Liebesgeheimnisse


Etwas solltest du gleich wissen,

Liebe heißt nicht einfach küssen,

anziehend müssen Partner sein,

ständig Lügen? Dazu: „Nein!“


Neugierig aufeinander bleiben,

keine bösen Spielchen treiben,

bleibt euch einfach immer treu

und die Liebe wird wie neu.


Wenn auch mal die Fetzen fliegen,

muss die Liebe trotzdem siegen,

auch hier ist Abwechslung gefragt,

weil euch das ein Kenner sagt.


Aus der Wendezeit – Einsichten

Alles ist jetzt offener geworden: die Grenzen, die Ansichten, aber auch die Aussichten und Einsichten. Über gewisse Sichten freuen wir Männer uns natürlich ganz besonders. Früher war es gerade mal das Magazin oder die Funzel im Eulenspiegel, die uns in der Beziehung etwas gaben. Wo sonst bekam man mal ein hübsches Aktfoto zu sehen? Dass da ein gewisser Nachholbedarf besteht, muss eigentlich jede Frau einsehen.

Inzwischen weiß auch mein Freund Paul, welche Zeitungen, Magazine und Illustrierte ihm etwas bieten. Glücklicherweise ist sein Sohn schon erwachsen und er braucht sie nicht, wie früher das Magazin, vor ihm zu verstecken. „Jedenfalls gucke ich jetzt viel weniger fern als damals“, meinte Paul zufriedenstellend. Das hat sogar seine Frau anerkennend festgestellt. Allerdings gibt er zu, dass sie lange dachte, er kaufe sich verschiedene Blätter, manchmal sogar die Bild, um sich allseitig zu informieren. Stimmt schon, das auch. Aber viel mehr noch reizen ihn die erfreulichen Ausblicke in kurvenreiche Gegenden bildhübscher Mädchen und Frauen. Als seine Frau Gerlinde dahinterkam, empfand sie das offenbar als Vorwurf. Sie fing an, öfter zum Friseur und zur Kosmetik zu gehen, kaufte sich ein paar neue Sachen, auch ein schwarzes Nachthemd und recht gewagte Dessous. Richtig flott wurde sie. Auffällig führte sie alles vor Paul spazieren. Natürlich musste er jetzt beweisen, was noch in ihm steckte. Doch plötzlich Stiche im Rücken und in der Brust, auch Atembeschwerden. Der Arzt schrieb Paul krank und verordnete viel Ruhe. Gerlinde sorgte vorbildlich für ihn. Nur hat sie jetzt neuerdings viel außer Haus zu tun. Jetzt ist Paul wieder einigermaßen hergestellt und kann seine Zeitschriften selber holen. Er muss sogar. Gerlinde ist vor drei Tagen ausgezogen. Sie hat einen anderen.


Vorsichtshalber

Frau Meier packt mit ihrem Kind

den großen Koffer ganz geschwind,

denn Papa muss dienstlich verreisen,

im Ausland ganz groß sich beweisen.

Für seinen Hunger Brot und Wurst

und Tafelwasser für den Durst,

Beruhigungstee, wenn er dann schuftet,

Parfüm, dass er nicht gleich verduftet.


Affenliebe

Sagt ein Affe zum anderen:

„Ich habe im Internet erfahren, dass meine Frau

fremdgeht.“

„Und was machst du jetzt?“

„Ich suche jetzt im Internet nach einer affengeilen

neuen Frau.“


Die Zählung

Man zählt die Häupter seiner Lieben,

im Dorf sind sie stets gleich geblieben.

„Erfassen Sie Geburten nicht?“,

fragt man den Bürgermeister Schlicht.

„O doch, stets wenn ein Kind geboren,

geht uns ein junger Mann verloren.“


Die Künstlerehe

Die Künstlerehe funktioniert,

wenn Inge kocht und Herbert malt,

der Küchenduft ihn inspiriert,

sein Frauchen über’s Kunstwerk strahlt.

Und hinterher, ganz ohne Zwist,

erraten beide, was es ist.

Aus der Wendezeit: Sex-Beratung

Nachdem es heutzutage so einfach geworden ist, ein Gewerbe zu eröffnen, wollte ich die Gunst der Stunde nutzen. Ich brauchte dazu aber die Hilfe meiner Freundin Beate. Sie war auch gleich Feuer und Flamme für meine Idee. Wir besorgten uns einen Laden, statteten ihn rundherum aus und setzten folgende Anzeige in die Tageszeitung: „Geschäftseröffnung – Sex-Beratung – ab 6. Mai 1990 – H+B – Herbert und Beate. Täglich ab 6 Uhr geöffnet, Torgau, Am steilen Hügel 6. Am Wochenende nach Vereinbarung.“

Als Eröffnungstermin hatten wir uns extra den Mai ausgesucht, weil er bekanntlich im Volksmund als Wonnemonat bezeichnet wird. Auf der Demo am 1. Mai rührten wir noch einmal die Werbetrommel und rollten unser Transparent mit folgendem Slogan aus: „Es lebe der 6. Mai – Mit Sex sind Sie bei H+B dabei!“

Das zündete. Immer wieder wurden wir gefragt, ob das nicht ein verspäteter Aprilscherz sei, da man den Torgauer Amtsschimmel kannte. „Aber nein“, antwortete Beate, „bitte beehren Sie uns mit Ihrem Besuch!“

Als ich mit Beate am Eröffnungstag um 5.30 Uhr auf unseren Laden zuging, war mir doch ein bisschen mulmig zumute. Würden überhaupt Leute kommen?

Doch es stand sogar schon eine Menschentraube vor unserer Eingangstür. Junge, mittlere, ältere – nur Männer, wie ich blitzschnell feststellte.

Punkt sechs zog ich die Rollos hoch und öffnete. Zwei Herren im mittleren Alter drängelten sich zuerst hinein. Sie zeigten beide ihren Ausweis und wollten unsere Gewerbegenehmigung sehen. Als wir ihnen sagten, dass wir keine hätten, verlangten sie unsere Personalausweise. Zuerst zeigte Beate ihr Dokument, beim Studieren des Dokumentes gingen die grimmigen Mienen der Herren in ein Schmunzeln über, und sie sagten, dass alles in Ordnung sei. Wünschten uns sogar guten Erfolg. Und das, weil Beate fast genauso heißt wie die Sex-Shopping-Lady Beate Uhse aus Flensburg, nur mit einem Unterschied: Uhse ohne h.


Im Puff, da war es hundekalt,

da machte kaum ein Kunde halt.


Warum ist der Beruf des Friseurs so erotisch?

Weil er Frauen lockt!


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