Das Geheimnis der Hohepriesterin

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Das Geheimnis der Hohepriesterin
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Gudrun Anders

Das Geheimnis der Hohepriesterin

Das intuitive Rider-Tarot

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Titelseite

Tarot – was ist das?

Sind Tarotkarten positiv oder negativ?

Arbeiten mit Affirmationen

Allgemeine Hinweise zum Umgang mit Tarotkarten

Die Grundeinteilung der Tarotkarten

Symbole im Tarot und ihre Deutung

Ordnungsprinzipien im Tarot

Die Karten im Überblick

Die GROSSEN Arkana

Der Narr

Der Magier

Die Hohepriesterin

Die Herrscherin

Der Herrscher

Der Hierophant

Die Liebenden

Der Wagen

Die Kraft

Der Eremit

Rad des Schicksals

Gerechtigkeit

Der Gehängte

Der Tod

Mässigkeit

Der Teufel

Der Turm

Der Stern

Der Mond

Die Sonne

Das Gericht

Die Welt

Die Kelche

König der Kelche

Königin der Kelche

Ritter der Kelche

Bube der Kelche

As der Kelche

II Kelche

III Kelche

IV Kelche

V Kelche

VI Kelche

VII Kelche

VIII Kelche

IX Kelche

X Kelche

Die Stäbe

König der Stäbe

Ritter der Stäbe

Bube der Stäbe

Königin der Stäbe

As der Stäbe

II Stäbe

III Stäbe

IV Stäbe

V Stäbe

VI Stäbe

VII Stäbe

VIII Stäbe

IX Stäbe

X Stäbe

Die Münzen

Bube der Münzen

Ritter der Münzen

Königin der Münzen

König der Münzen

As der Münzen

II Münzen

III Münzen

IV Münzen

V Münzen

VI Münzen

VII Münzen

VIII Münzen

IX Münzen

X Münzen

Schwerter

Ritter der Schwerter

Bube der Schwerter

König der Schwerter

Königin der Schwerter

As der Schwerter

II Schwerter

III Schwerter

IV Schwerter

V Schwerter

VI Schwerter

VII Schwerter

VIII Schwerter

IX Schwerter

X Schwerter

Entspannung – die Welt der inneren Bilder

Tarot – Meditation I

Tarot - Meditation II

Tarot - Meditation III

Tarot - Meditation IV

Eine Atemreise durch das grosse Arkanum

Atemreise durch das grosse Arkanum

Tarotlegungen

Die Tageskarte

Tarot zur Problemlösung

Eine Situationsanalyse

Deine persönliche Beziehung zum Tarot

 

Deine persönlichen TarotKarten berechnen.

Das „keltische Kreuz“

Erklärungen zum ‚keltischen Kreuz'

Eine Beispiellegung zum keltischen Kreuz

Die intuitive Deutung dieser Legung

Nachwort

Danksagung

Es war einmal ein Narr …

Über die Autorin

Impressum neobooks

Titelseite

Das Geheimnis

der Hohepriesterin

Das intuitive Rider-Tarot



Gudrun Anders



Impressum


© Alle Rechte und Copyrights bei der Autorin.

Nachdruck - auch auszugsweise - nicht gestattet.

Überarbeitete Neuauflage November 2012.

Coverbild: Fotolia 2521049 - hellsehen © Maria.P.

Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de.

Printed in Germany.

Herausgeber:

Gudrun Anders

Ferberberg 11

52070 Aachen

Telefon 0241 - 70 14 721

www.gudrun-anders.de


Tarot – was ist das?

Tarot ist schon seit langem mehr als nur ein Orakelspiel und auch mehr als ein kurzer Blick in die Zukunft. Tarot wird heute als Mittel zur Problemlösung, als Mittel zur Selbstfindung und Selbsterfahrung benutzt, als Spiegel deiner inneren Möglichkeiten, aus dem eigenen Inneren heraus eine Veränderung im Denken, Fühlen und Handeln zu ermöglichen.

Genau dazu setzte ich Tarot auch ein: Um dir zu helfen, dir selbst durch einen Blick in die Karten etwas näher zu kommen. Dadurch wird eine Hilfestellung bei der Lösung und Bewältigung deiner alltäglichen Lebensprobleme möglich. So ist das Arbeiten mit Tarotkarten als Spiegel deines Inneren zu verstehen, damit die Balance in deinem Leben wieder hergestellt werden kann. Wenn wir aus unserem bewussten Denken heraus für eine Aufgabe unseres täglichen Lebens keine befriedigende Lösung finden, dann muss diese wohl da gesucht werden, wo unser Verstand aufhört – auf der Herzensebene, der Ebene des Fühlens.

Viele Menschen, die zu Sitzungen zu mir kamen oder Seminare besuchten, waren verblüfft von der Einfachheit, mit der diese Bildchen uns die Lösung unserer Probleme aufzeigen. Sie kamen mit der Vermutung oder Erwartung, ich hätte das Kartenlegen von meiner Großmutter gelernt oder eine lange Ausbildungszeit dafür absolviert. Sie hatten Recht, zumindest, was die Ausbildungszeit angeht, denn das Leben und die Selbstbeobachtung lehrt dich das Tarot. Ein Tarotkartenleger kann zwar auch von der rationalen Seite aus an die Deutung der Karten herangehen, was sicherlich weitergehende und tiefere Einsichten in die Zusammenhänge bringen kann. Aber es ist nicht notwendig, um die Bedeutung der Karten zu verstehen.

Jeder Mensch kann sehen. Jeder Mensch ist mehr oder weniger mit seinen eigenen inneren Bildern vertraut, so kann jeder sich eine Tarotkarte anschauen, sagen, was ihm dazu einfällt und damit einen Anstoß für seinen eigenen Problemlösungsprozess bekommen. Und so kann jeder, der eine Frage hat, diese durch das Tarot beantwortet bekommen. Daher ist das Wichtigste: Lernen Sie sehen ohne zu bewerten und ohne zu urteilen. Das was Sie sehen, ist einfach das, was Sie nun einmal sehen. Wenn Sie einen Schmetterling sehen, dann sehen Sie einen Schmetterling und erst später in der Interpretation die Freiheit, oder was immer ein Schmetterling für Sie bedeutet. Das ist dann ihr persönlicher Anteil, der zur Interpretation ihres Problems herangezogen werden kann.


Sind Tarotkarten positiv oder negativ?

Diese Frage ist eigentlich nicht so leicht zu beantworten. Denn eigentlich sind sie weder das eine, noch das andere und trotzdem beides gleichzeitig. Tarotkarten sind. Ohne eine weitere Bezeichnung. Sie sind ein Bild, das ein Mensch1 gemalt hat, um sein inneres Wesen nach außen auszudrücken. Alles, was wir persönlich darin sehen, ist eine Interpretation unseres Geistes, der aus den eigenen Erfahrungen, Stimmungen, Eindrücken etc. sich selbst ein neues „Bild“ daraus zusammen bastelt.

Ein Bild kann daher nicht negativ oder positiv sein, es ist ein neutrales Bild. Unsere eigenen Gedanken darüber können aber sehr wohl negativ oder positiv sein, abhängig davon, wie unsere momentane Stimmung ist, welches Thema wir gerade zu bearbeiten haben, welche Erlebnisse uns gerade beschäftigen und so weiter. So geben uns Tarotkarten einen Spiegel in die Hand, einen Spiegel in dem wir unsere eigenen negativen oder positiven Gedanken beobachten lernen können, um für uns selbst wieder ein neutrales Ergebnis zu erlangen.

Denken wir nur positiv über eine Karte, sehen wir den negativen Anteil in ihr nicht. Denken wir nur negativ über eine Karte, sehen wir den positiven Anteil nicht. In beiden Fällen fehlt uns der Ausgleich, der die „Neutralität“ zurück bringt. Denken wir nur positiv über eine Karte, sollten wir unseren kritischen Verstand einmal fragen, welche Risiken oder Gefahren sich in einer Situation verstecken. Denken wir nur negativ, sollten wir mit Affirmationen (positiven Gedanken) arbeiten, um unsere innere Harmonie wieder herzustellen.

Arbeiten mit Affirmationen

Affirmationen sind positive Gedanken, Bejahungen einer negativen Sichtweise und meines Erachtens unerlässlich für Wohlbefinden, Glück, Zufriedenheit und Gesundheit.

Für mich heißt das nicht, das ich mit Affirmationen diese Welt beschönige und das rosarote Paradies daraus mache (das meistens nicht da ist, obwohl es auf einer anderen, spirituellen Ebene, sehr wohl hier auf Erden ist), sondern versuche, der Welt eine positive Seite abzugewinnen, um das Beste daraus zu machen. Es heißt nicht, unsere Ängste zu verdrängen, sondern im Gegenteil, sich diesen zu stellen. Wenn wir mit positiven Gedanken arbeiten, sind uns unsere negativen Gedanken (unsere Ängste) bewusst, so dass wir daran arbeiten, sie zu überwinden.

Wenn also bei der Ziehung einer Tarotkarte ein Gedanke auftaucht, wie: „Ich bin wohl ziemlich gefangen in einer Situation...“, dann heißt das zum einen, dass ich mir gerade meiner Ängste bewusst werde (zum Beispiel der Angst, für immer in Unfreiheit leben zu müssen oder niemals richtig frei sein zu können oder zu dürfen) und damit das Werkzeug in der Hand halte, diese Angst nach und nach zu überwinden.

Sobald ich das weiß, kann ich anfangen, auch den Gegenpol dieses Gedankens zu (re-) aktivieren: „Ich bin frei.“ Dadurch habe ich die Möglichkeit, mir weitere Gedanken bewusst zu machen, die mich daran hindern wollen, frei zu sein, denn das bin ich, das ist die absolute Wahrheit über die Situation, die nicht erkannt wird, aber ein universelles Gesetz ist. So kann ich mit dem Gedanken „Ich bin frei“ mich nach und nach aus festgefahren Gedankenstrukturen und / oder Situationen lösen. Aber das alleinige „runterbrabbeln“ von Affirmationen bringt keinen Effekt, wir müssen uns auch den Ängsten stellen und diese mittels der Affirmationen lösen, um zu lernen, uns frei zu fühlen.


Allgemeine Hinweise zum Umgang mit Tarotkarten

Entspannen Sie sich, bevor Sie mit dem Tarot beginnen. Vermeiden Sie bitte Hast und Eile und sorgen Sie dafür, dass Sie für eine kurze Zeit möglichst nicht gestört werden können. Unser Kopf muss sich ein wenig entspannen können, damit er die Bilder des Inneren zulassen kann. Je entspannter man ist, desto einfacher ist es, Bilder zu sehen und auch die Bilder des Tarots auf der intuitiven Ebene zu verstehen. Im Zustand der Entspannung können wir uns besser einfühlen, sehen viele Dinge nicht so rational – und damit werden Lösungen einfacher.

Verschaffen Sie sich eine angenehme Atmosphäre z.B. durch gedämpftes Licht oder Kerzen. Vielleicht zünden Sie ein Räucherstäbchen an oder benutzen ein schönes ätherisches Öl, um den Raum für Sie behaglicher zu machen. Wirklich schade wäre es, wenn Sie dies ausschließlich für ihre Tarot-Sitzungen machen. Jeder sollte sich jeden Tag eine kleine Auszeit schaffen, um von den Anstrengungen des Tages loslassen zu können. Dafür sind Kerzen und ätherische Öle wie geschaffen. Sie zaubern im Nu eine heimelige Atmosphäre!

Bevorzugen Sie für eine große Auslegung die Abend- oder Nachtstunden, wenn auch Ihr Geist etwas zur Ruhe gekommen ist und die Anstrengungen des Tages vorbei sind. Vielleicht ist es Ihnen auch schon aufgefallen, dass die Tage viel hektischer sind. Energetisch ist hier viel los, am Abend jedoch ziehen sich viele Menschen zurück und auch die Gesamtenergie wandelt sich. Man öffnet sich für die Nacht, für den Schlaf, der Körper ist müde und eine Entspannung fällt normalerweise viel leichter. So ist es auch leichter, aus den Karten Informationen zu bekommen.

Bereiten Sie sich geistig vor. Stellen Sie sich innerlich darauf ein, jetzt eine Tarot-Sitzung zu machen. Öffnen Sie sich für die Karten und für das, was sie Ihnen sagen wollen. Nur wenn Sie offen sind, können Sie die Informationen, die Sie durch das Auslegen der Karten erhalten auch richtig für sich nutzen. Lassen Sie die Karten bitte liegen, wenn Sie sich innerlich sowieso auf Abwehr befinden. Meistens bringt das gar nichts. Warten Sie dann lieber ab, bis Sie sich ein wenig beruhigt haben und klarer und entspannter sind. Ich lehne oftmals Tarot-Sitzungen mit Klienten ab, die angespannt, getrieben oder gehetzt wirken – sie sind in der Regel für die kommenden Informationen nicht offen oder nicht offen genug.

Sieh einfach hin! Meine Erfahrung mit dem Tarot ist, dass es niemals lügt! Es sagt uns immer die Wahrheit und zwar offen und schonungslos ehrlich, auch dann, wenn wir es uns selbst vielleicht manchmal nicht eingestehen möchtest. Bitte innerlich darum, die richtige Karte zu ziehen und du wirst die absolut perfekte Karte für die jeweilige Situation erhalten! Stelle deine Frage, zieh die Karte und schau dir einfach das Bild an! Was hat es mit der Situation zu tun? Fühlst du dich vielleicht auch so wie auf dem Bild?

Versuche deine Negativität zu überwinden. Lerne, positiv zu denken! Ich weiß, ich weiß. Jetzt kommen die ganzen Ausreden auf den Tisch, die uns daran hindern, positiv über andere Menschen oder Dinge zu denken und zu reden. Aber es hilft alles nichts, denn positiv lebt es sich bei weitem einfacher und leichter als negativ. Ganz abgesehen von den vielen kleinen Wehwehchen, die man sich mit negativen, destruktiven Denken so an den Hals ziehen kann. Positiv denken lernen ist eine Lebensaufgabe, da die innere Haltung immer und immer wieder aufs Neue geprüft werden muss.

Vergegenwärtige dir, dass du es hier nicht mit einfachen Spielkarten zu tun hast, sondern mit Urbildern (Archetypen), in denen sich das menschliche Denken und Verhalten seit seinen Anfängen widerspiegelt. Jeder Mensch kennt die auf den Bildern des Tarots dargestellten Situationen – zumeist aus eigener Erfahrung oder aus Erzählungen, was jedoch weitaus seltener ist. Die angeschauten Bilder rufen lediglich eine Erinnerung in uns wach, die wir dann ausdrücken können. Und indem wir dieses Ausdrücken, geben wir alten Gefühlen oder Ansichten den Raum, den sie schon seit langem haben wollten. So machen wir uns Gedanken und Gefühle bewusst und bereiten uns durch diese Bewusstwerdung unserer inneren Strukturen den Weg zum Loslassen und erschaffen uns die Möglichkeit zur Veränderung.

 

Das Tarot kann keine ‚Ja-’ oder ‚Nein’-Fragen beantworten. Sie sollten daher eine Frage stellen, die sich auf einen Entwicklungs- oder Erkenntnisprozess in Ihrem Leben bezieht. Nur so können Sie den vollen Nutzen aus den Informationen ziehen. Ein Beispiel: Eine Frau hat Kummer mit ihrem Partner. Sie möchte wissen, ob es zu einer Trennung kommt und fragt: „Wird mein Partner mich verlassen?“ Das Tarot kann diese Frage so nicht beantworten, da auf den Karten weder „Nein“ noch „Ja“ steht. Stattdessen könnte sie fragen, wie ihre Gefühle zu ihrem Partner sind oder was sie tun kann, damit die Partnerschaft wieder funktioniert. Eine entsprechende Frage an das Tarot könnte lauten: „Welche Gefühle hindern mich, mit meinem Partner glücklich zu sein?“ Oder: „Was kann ich tun, um die bestehenden Probleme mit meinem Partner zu bereinigen?“ Die Bilder des Tarots geben auf diese Fragen konsequent ehrliche Antworten!

Sei ehrlich zu dir selbst! Wahrlich keine einfach Aufgabe - jedenfalls manchmal. Zu oft haben wir uns kleinen oder mittelgroßen (gelegentlich auch einmal großen) Not- und Lebenslügen so verstrickt, dass es einfacher erscheint, diese bis an unser Lebensende beizubehalten, anstatt den Irrtum zuzugeben und von vorne anzufangen. Wie ich schon erwähnte, lügt das Tarot nicht und oftmals sind die Karten ehrlicher als wir selbst. Aber dazu sind sie auch da! Lebenslügen blockieren unsere Lebensenergie und das Tarot als Spiegel unserer Seele deckt diese Dinge natürlich auf. Das ist kein Grund, dem Tarot böse zu sein, weil es dich so entblößt. Im Gegenteil. Wir können dem Tarot dankbar dafür sein, dass es uns hilft, die Steine aus dem Weg zu räumen, die einen unbeschwerten Weitergang behindern.

Zu einem bestimmten Thema sollten Sie das Tarot nur einmal am Tag befragen, damit es nicht zu Beeinflussungen oder Umdeutungen und Fehlinterpretationen kommt. Vertrauen Sie den Auskünften Ihrer Legung und arbeiten Sie an der Änderung. In der nächsten Sitzungen werden Sie die Veränderungen in Ihrem Denken auch in den Karten bemerken. Sollte es vorkommen, dass Sie den Wunsch hegen, die Karten am gleichen Tag noch einmal befragen zu wollen, kann es sein, dass sie bei der ersten Befragung nicht genügend in die Tiefe gegangen sind. Legen Sie die schon gezogenen Karten lieber noch einmal aus, erlauben Sie sich, die Karten mit ihren Gefühlen anzusehen. Erlauben Sie sich, die aufkommenden Gefühle wirklich wahrzunehmen, dann erhalten Sie auch die Lösung für Ihre Frage!

Sie dürfen Ihrer Intuition vertrauen! Gerade für Anfänger ist es oft schwierig, wirklich das zu sagen, was dir in den Sinn kommt. Alte innere Fesseln und Glaubenssätze halten uns davon ab, spontan das zu sagen, was eigentlich liebend gern durch unseren Mund den Weg nach draußen finden möchte. Wenn wir uns dann von unserem kritischen Verstand überrumpeln lassen und etwas ganz anderes von uns geben, ärgern wir uns später über uns selbst, wenn wir unserer intuitiven Sichtweise wieder einmal keinen Raum gegeben haben. Es kann unter Umständen für Dich und andere eine sehr wichtige Erfahrung sein, wenn du deiner Intuition freien Lauf lässt. Vielleicht kannst du gerade durch deine intuitiven Gedanken anderen weiterhelfen und zu neuen Einsichten beitragen! Unterlässt du also deine spontanen Reaktionen, beraubst du nicht nur dich, sondern auch andere möglicherweise um eine wertvolle Bereicherung! Vertraue Deiner Intuition! Du kannst mit Intuition niemals etwas verkehrt machen, außer, dass du vielleicht einmal nicht ganz recht bekommen hast (was sich erst noch herausstellen muss).

Konzentrieren Sie sich auf Ihre Frage bzw. ihr Problem, wenn Sie sich mit den Karten beschäftigen, bevor sie die Karten ziehen. Ihr Unbewusstes wird dafür sorgen, dass Sie die für Sie z.zt. richtigen Karten ziehen. Es ist wie ein unsichtbares Band, das sich bildet und dadurch ermöglichst, dass die „richtigen“ Karten – nämlich die, die ihnen in diesem Moment auch etwas zu sagen haben – gezogen werden. Vertrauen Sie darauf, dass die Antwort richtig ist. Sie ist es bestimmt, denn die gezogene Karte hat etwas mit Ihnen und der Lösung des Problems zu tun. Garantiert!

Lassen Sie sich bei allem Zeit! Wenn nötig, verlängern Sie die Vorbereitungszeit etwas, bis Sie das Gefühl haben, wirklich für eine neue Erfahrung bereit zu sein. Manche Menschen brauchen dafür nur wenige Minuten, andere wiederum eine halbe Stunde. Wenn ich telefonische Anfragen erhalte, dann habe ich nur wenige Sekunden Zeit, um mich von dem, was ich gerade tue abzuwenden und mich vollkommen auf die Tarot-Sitzung einzustellen – auch das geht mit ein wenig Übung. Aber schöner und intensiver für Sie selbst ist es, wenn Sie sich die nötige Zeit nehmen und eine Tarotlegung in Ruhe vornehmen können.

Breiten Sie die Karten in aller Ruhe vor sich aus. Manche Menschen breiten die Karten als Fächer aus. Wiederum andere mischen sorgfältig und ziehen die Karten dann von oben. Andere machen drei Häufchen und nehmen die oberen Karten. Wie Sie die Karten ziehen, bleibt vollkommen Ihnen überlassen. Gehen Sie jedoch immer langsam und behutsam vor. Nur so können Sie die tieferen Zusammenhänge erkennen und erspüren. Es hat sich bewährt, für die Kartenziehung die linke Hand zu benutzen, da dieses die Hand ist, die zum Herzen führt, bzw. vom Herzen geleitet wird. Die rechte Hand wird eher dem intellektuellen oder rationalen Denken zugeschrieben.

Die erste Eingebung ist meistens die Beste! Ich habe es schon erwähnt, dass die erste Eingebung, deine Intuition, dein erster Eindruck meistens der wirklich treffende Punkt ist. Achte auf deinen ersten Gedanken ganz genau! Sprich ihn aus ohne Zensur deines Verstandes und beobachte die weiteren Reaktionen. So kannst du interessante Varianten und viel Spannung in deine Tarotlesungen bringen.

Urteilen Sie nicht vorschnell und versuchen Sie, Ihren kritischen Verstand einmal weg zu lassen. Nehmen Sie sich Zeit, über die gezogenen Karten ausreichend nachzudenken. Meditieren Sie über die Karten! Jede Karte übermittelt Ihnen eine Botschaft, die bereits in Ihrem Denken und Fühlen vorhanden war, Ihnen nur jetzt in diesem Augenblick der Tarot-Sitzung bewusst gemacht wird. Und versuchen Sie, bitte, das Zensieren der Karten – oder schlimmer noch: Das Zensieren und Bewerten Ihrer eigenen Gefühle – zu unterlassen. Nichts auf der Welt ist nur gut oder nur schlecht. Und die Karten als solches geben keinerlei Bewertung ab. Ihr Verstand ist es, der bewertet und in Gut und Böse einteilt. Die Karten enthalten Bilder, die in Ihnen bestimmte – emotionale oder rationale - Reaktionen hervorrufen. Diese Reaktionen sind nur Ihre Reaktionen und ein anderer Mensch hat sicherlich ganz andere Reaktionen, Ideen und Gefühle bei der gleichen Karte. Also, versuchen Sie bitte, die Bewertungen zunächst zurückzustellen, so kommen Sie viel weiter, erhalten konkretere Auskünfte und sind mit sich und den gefundenen Antworten zufriedener.

Wenn Sie für eine Frage mehrere Karten zur Deutung heranziehen, bilden Sie Assoziationsketten, um der Problemlösung näher zu kommen. Achten Sie auf Ihre Gedanken! Sie sind wertvolle Hilfen, um die Hürde des Erkennens zu bemeistern. Fragen Sie sich, was die Bilder miteinander verbindet. Haben sie vielleicht ein ähnliches Gefühl, eine sehr ähnliche Grundstimmung, die sie Ihnen vermitteln? Sieht es in Ihrem Leben momentan vielleicht ähnlich aus? Fragen Sie sich, was Sie tun würden, wenn Sie die Person auf der Karte wären. Was würden Sie Ihr raten? Und was raten Sie demnach sich selbst? Was würden Sie sich wünschen, wie die Situation – ähnlich wie in einem Märchen vielleicht - für die Person auf der Karte weitergeht? Beobachten Sie Ihre Gedanken, vielleicht schreiben Sie sie auf. So können Sie sich Ihre Gedanken bewusster machen und damit beginnen, sie zu verändern – z.B. mittels Affirmationen.

Es gibt keine festgelegten Bedeutungen für die Tarotkarten. Eine Tarotkarte kann so viele verschiedene Deutungsmöglichkeiten haben, wie es Menschen auf der Welt gibt. Und das sind eine ganze Menge. Jeder Mensch hat seine eigenen Erlebnisse, jeder Mensch hat seine eigene Geschichte. Jeder Lebenslauf setzt sich aus anderen Bausteinen zusammen - und damit kann jede Karte eine andere Bedeutung haben - und das im täglichen Wechsel!

Benutzen Sie das Tarot nicht zum Spaß oder als vergnügliches Partyspiel. Das kann Aussagen verwässern oder gar zu großen Missverständnissen führen. Sie sollten das Tarot wirklich nur dann benutzen, wenn Sie ernsthaft eine Antwort erhalten möchten. Als ich vor vielen Jahren anfing, mich intensiv mit dem Tarot auseinander zu setzen, schleppte ich mein Spiel auch abends mit in die Kneipe und legte allen möglichen Leuten die Karten. Schon ein wenig im Umgang mit den Tarotkarten geübt, sprudelte ich dabei mit meinen Gedanken nur so heraus und habe vielen Leuten – die es gar nicht hören wollten! – die neu entdeckten Wahrheiten und Weisheiten nur so um die Ohren geknallt. Ich habe damit zwar sehr viel Gelächter geerntet, aber auch viele grimmige Mienen! Benutzen Sie die Karten nur dann, wenn die anderen auch wirklich eine Auskunft haben wollen und bereit sind, zuzuhören.

Du darfst dich mit deinem Atem in deine Gefühle hinein entspannen! Es hat sich bewährt, vor dem Ziehen einer Karte einen tiefen Atemzug zu nehmen, um so Entspannung in deinen Körper hineinzulassen und damit deinen Gefühlen freie Bahn zu geben, denn Gefühle spielen auch beim Tarot eine große Rolle. Letztlich kann man viele innere Blockaden auf blockierte, nicht zugelassene Gefühle zurückführen und genau die können mit dem Tarot ans Licht befördert werden. Sollten deine Gefühle beim Tarotlegen einmal sehr stark werden, so nimm ein paar tiefe und lange Atemzüge und freunde dich damit mit den neuen Gefühlen an. Durch den Atem hast du die Chance, diese Gefühle in dir zuzulassen und zu integrieren, damit sie dich künftig nicht mehr so stark belasten.

Spiele mit dem Tarot! Spiele! Warum sonst sollte man wohl spielen? Tarot ist, denke ich, kein bunter Zeitvertreib, sondern durchaus eine recht ernstzunehmende Angelegenheit, die dir in den verschiedensten Situationen und Lebenslagen weiterhelfen kann. Wenn du also durch Tarot Hilfe bekommst, liegt eigentlich kein Grund vor, warum du es nicht mit Freude machen solltest. Wenn Du keine Freude dabei empfindest, an deiner eigenen Entwicklung zu arbeiten, solltest Du besser in ein Fitness-Studio gehen oder dir anderweitig die Langeweile vertreiben, denn dann ist, glaube ich, Tarot nicht der richtige Weg für dich.

Deine Gefühle sind schon in dir. Deine Angst davor unbegründet. Viele von uns, wenn nicht sogar die meisten, haben bereits in der Kindheit gelernt, dass es besser ist, manche Gefühle (wie z.B. Wut und Ärger oder auch Trauer) nicht auszudrücken, weil es in vielen Situationen gefährlich erschienen ist. Die Zeiten sind vorbei, denn uns kann nichts geschehen, wenn wir ehrlich und aufrichtig unsere innersten Gefühle ausdrücken lernen. Warum sollten die anderen nicht wissen, dass dich eine gewisse Situation ärgerlich macht? Warum sollten andere nicht sehen, dass du wegen irgendetwas traurig bist? Wahre Gefühle animieren auch die anderen dazu, mit ihren eigenen Gefühlen ehrlicher umzugehen und es entsteht eine Atmosphäre von Harmonie und Verbundenheit, die nicht entstehen würde, wenn ein jeder seine beliebte Ich-hab-keine-Emotionen-Maske aufsetzt und damit - oft unbewusst - eine Distanz zu den anderen schafft, die wahre Nähe und Intimität nicht zulässt. Frag' dich einfach selbst, welcher Aspekt des Gefühlslebens dir wichtiger ist und handle dann danach!

Beim Tarot kommt es oftmals darauf an, zwischen den Zeilen zu lesen. Lassen Sie auch spontane Gedanken und Gefühle, die in Ihnen aufsteigen, bei der Deutung zu. Lassen Sie auch die Gedankengänge zu, die Sie sonst nicht beachten würden. Vielleicht sind genau das die Gedanken, die Ihnen künftig weiterhelfen werden. Zwischen den Zeilen lesen heißt auch, den eigenen Gedanken freien Raum zu geben und zu hinterfragen, welche Zusammenhänge zwischen den einzelnen Karten bestehen könnten. Wie ist die Verbindung zwischen den Karten? Was könnte das bedeuten? Sind sie gar gegensätzlich? Wenn ja: Wie kommt es dazu?

Trotz allem denke daran: Wir alle sind unwissend! Alles im Leben kann falsch sein, alles kann richtig sein. Niemand von uns weiß im Vorwege ob irgendetwas richtig oder falsch ist. Niemand kann im Nachhinein nachvollziehen, ob nicht eine andere Entscheidung besser oder schlechter gewesen wäre. Alles ist wie es ist - und so wie es ist, ist es gut! Du kannst mit deinen Kenntnissen und Fähigkeiten Tipps, Hinweise, Ratschläge geben, aber du weißt niemals, ob es richtig oder falsch für den betreffenden Menschen ist. Im Grunde weißt du gar nichts, denn niemand kann das sogenannte Schicksal voraussehen. Du kannst es einfach nicht wissen, sondern nur Empfehlungen geben. Und das ist o.k., denn die Lebensgestaltung - und damit auch die Verantwortung - obliegt jedem von uns selbst.

Du trägst die Verantwortung für Dich! Du hast die Verantwortung für dich und alle deine Taten. Niemand sonst. Du kannst auch niemandem die Verantwortung übertragen. Und: Du kannst für niemanden anderes als dich Verantwortung tragen! Wenn du etwas gesagt oder getan hast, stehe dazu, vertrete deine Meinung. Wenn sie in zwei Jahren oder auch in zwei Stunden anders ist, ist sie eben anders. Aber was du gesagt oder getan hast, kann niemals mehr rückgängig gemacht werden - und deshalb musst du die volle Verantwortung dafür übernehmen, ob du willst oder nicht. Aber achte sorgfältig darauf, dass dir niemand Verantwortung in die Schuhe schieben will, die wirklich nicht zu dir gehört. Dazu gehört sehr viel Feingefühl, das aber recht schnell antrainiert werden kann.

Das alles mag sich im ersten Moment recht streng und dogmatisch anhören, aber keine Angst, das ist es sicher nicht. Es sind nur gut gemeinte Hinweise, die sich in der Praxis recht gut bewährt haben und die allgemeine Handhabung und Deutung der Karten erleichtern. Was Sie letztlich daraus machen, bleibt vollkommen Ihnen selbst überlassen.