Buch lesen: «Interstellare Bräute® Programm Sammelband»
Interstellare Bräute® Programm Sammelband
Bücher 13 - 16
Grace Goodwin
Inhalt
Willkommensgeschenk!
Interstellare Bräute® Programm
Ihre skrupellosen Partner
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Epilog
Von den Viken erobert
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Epilog
Die Gefährtin des Commanders
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Ihr perfektes Match
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Epilog
Willkommensgeschenk!
Interstellare Bräute® Programm
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Über Die Autorin
Willkommensgeschenk!
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Interstellare Bräute® Programm
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Ihre skrupellosen Partner Copyright © 2020 durch Grace Goodwin
Interstellar Brides® ist ein eingetragenes Markenzeichen
von KSA Publishing Consultants Inc.
Alle Rechte vorbehalten. Dieses Buch darf ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis des Autors weder ganz noch teilweise in jedweder Form und durch jedwede Mittel elektronisch, digital oder mechanisch reproduziert oder übermittelt werden, einschließlich durch Fotokopie, Aufzeichnung, Scannen oder über jegliche Form von Datenspeicherungs- und -abrufsystem.
Coverdesign: Copyright 2020 durch Grace Goodwin, Autor
Bildnachweis: Deposit Photos: Angela_Harburn, anasaraholu
Anmerkung des Verlags:
Dieses Buch ist für volljährige Leser geschrieben. Das Buch kann eindeutige sexuelle Inhalte enthalten. In diesem Buch vorkommende sexuelle Aktivitäten sind reine Fantasien, geschrieben für erwachsene Leser, und die Aktivitäten oder Risiken, an denen die fiktiven Figuren im Rahmen der Geschichte teilnehmen, werden vom Autor und vom Verlag weder unterstützt noch ermutigt.
1
Harper Barrett, Sektor 437, MedRec-Einheit, Transportstation Zenith, Latiri-Sternencluster
Dunkles Haar. Stechend grüne Augen. Der Mann, der mich die letzten paar Minuten vom anderen Ende der Bar aus beobachtete, sah aus wie der fleischgewordene feuchte Traum einer jeden Frau.
Abgesehen davon, dass er kein Mensch war. Sondern ein Alien.
Und diese Bar befand sich nicht in Downtown Los Angeles, wo ich aufgewachsen war. Das hier war die Transportstation Zenith und jeder Alien-Krieger im Raum war mindestens zwei Meter groß, kampferprobt und außerordentlich kräftig. Und das waren noch die kleineren.
Mit meinen eins-achtundsiebzig hatte ich mich immer wie eine Bohnenstange gefühlt. Zu groß. Zu blond. Zu hübsch. Zu tussihaft, um ernst genommen zu werden. Männer hielten mich dank meinen blonden Haaren und meinen D-Körbchen ausnahmslos für ein Dummchen. Aber der Alien hier? Wie hypnotisiert kam er auf mich zu. An der üblichen, höflichen Distanz machte er nicht Halt. Nein, er kam mir nahe. Viel zu nahe.
“Diese Haarfarbe habe ich noch nie gesehen,” sagte er und strich mir mit der Hand eine widerspenstige Strähne aus dem Gesicht. “Wunderschön.”
Ich musste lachen und blickte mit geübtem Augenaufschlag zu ihm auf, es war der sprichwörtliche Flirt. Seine unbefangene Beinahe-Berührung hatte meine Haut zwar nicht wirklich gestreift, das Herz schlug mir aber trotzdem bis zum Hals.
Wahnsinn. Dieser Typ. Unglaublich heiß. Er war von Kopf bis Fuß in eine schwarze Kampfmontur gehüllt, die ich nie zuvor gesehen hatte. Definitiv kein Koalitionsmodell. Und das Silberband an seinem Oberarm war mir ebenso wenig geläufig. Keine Offiziers- oder Rangabzeichen. Nichts, was darauf deutete, dass er zur Koalition gehörte. Ich kannte die Alienrassen in der Koalitionsflotte, hatte ihre Verletzten vom Schlachtfeld auf Transportflächen gezerrt, sie mit ReGen-Stiften behandelt und ihnen beim Sterben die Hand gehalten. Dieser Typ aber? Er war anders und jede Zelle meines Körpers schrillte in höchster Alarmbereitschaft.
Warum aber mieden ihn die anderen Krieger im Raum? Warum warfen sie ihm fast schon verängstigte Blicke zu? Wie einem Tiger im Käfig? Nein, kein Tiger. Einer Schlange. Einer gefährlichen, giftigen Schlange. Die meisten dieser Krieger gaben sich sonst draufgängerisch, allzeit bereit zuzuschlagen. In seiner Gegenwart aber schienen sie allesamt den Schwanz einzuziehen.
Faszinierend. Ich wollte mir nichts anmerken lassen, aber meine Pussy wurde ganz heiß und hibbelig, meine Brüste schwer, mein Puls hämmerte wie wild. Schhh. Als ob ich seit … einer Ewigkeit keinen Sex mehr gehabt hätte. Halt. Nein. Ich hatte seit einer Ewigkeit keinen Sex mehr gehabt und dieser Typ mit seinen massiven Schultern und seinem bohrenden Blick bewirkte, dass mein Körper jetzt die Befriedigung dieses elementaren Bedürfnisses einforderte.
Und zwar sofort.
An der Bar arbeitete eine hochgewachsene Atlanin, sie war etwa eins-fünfundachtzig groß mit Brüsten so groß wie Melonen und herrlich kastanienbraunem Haar. Sie war umwerfend. Und sie schmachtete diesen Typen an, als ob sie ihn von oben bis unten abschlecken wollte.
Leider verspürte ich genau dasselbe Bedürfnis.
Er lächelte sie an und sie reichte ihm einen Drink. Ihre Hand verweilte auf dem Glas und ihre Fingerspitzen strichen unverhohlen einladend über seine.
Am liebsten wollte ich ihr die Augen auskratzen.
Scheiße. Ich schüttelte den Kopf und wandte mich wieder meinem Drink zu; ich war fest entschlossen mich zusammenzureißen. Wenn er die Barkeeperin wollte, konnte ich es ihm nicht verübeln. Wäre ich eine Lesbe gewesen, dann hätte ich sie schließlich auch abgeschleppt.
Dieser Typ hatte Achtung, Ärger in Großbuchstaben auf die Stirn tätowiert. Und wahrscheinlich noch ein paar andere Wörter. Bad Boy. Sexy Schmacko. Rebell. Aufreißer. Oh ja. Ein totaler Aufreißer und Weiberheld. Wahrscheinlich hatte er schon die Hälfte der weiblichen Zunft dieser Station durchgenommen.
Kannte ich alles schon. Mein Ex auf der Erde war auch fremdgegangen. Danke, aber einmal so einen Typen zu haben reichte mir vollkommen.
“Warum guckst du so misstrauisch?” fragte er und der tiefe Klang seiner Stimme fuhr bis in meine Knochen. Ich bekam eine Gänsehaut, seine Stimme glich einer physischen Berührung. Meine Nippel stellten sich zu harten Spitzen auf und ich hatte Mühe normal weiterzuatmen. Gefährlich? Hah! An meiner Risikobewertungskompetenz musste ich wohl noch arbeiten und außerdem meinen Wortschatz ausbauen. Gefährlich war nicht einmal annähernd korrekt.
“Ich dachte, nur die Typen auf der Erde haben grottenschlechte Anmachsprüche,” entgegnete ich.
“Anmachsprüche?”
“Du hast noch nie eine Blondine gesehen? Echt jetzt? Mehr hast du nicht drauf?”
“Das ist die Wahrheit.” Langsam senkte er den Kopf und sein dunkles Haar fiel verwegen über seine Stirn.
Hatte ich schon erwähnt, dass er mich an Joe Manganiello erinnerte? Den heißen Feger aus der Serie True Blood? Während ich zwar davon ausging, dass dieser Typ kein Vampir war und null Absichten hegte, mich zu beißen, so machte er doch einen auf düsteren, grüblerischen TV-Helden. Ich hob mein Glas mit jenem Gebräu, das hier draußen im Weltall als Lagerbier durchging und machte ein paar Prillonischen Kriegern am anderen Ende des Raumes ein Zeichen. Einer war dunkelhäutig mit bernsteinfarbenen Augen und dunklen, rostbraunen Haaren. Aber der andere? Golden wie ein Löwe. Definitiv blond. Sie waren heiß, aber nicht atemberaubend. Nicht wie dieser Typ hier. “Und wie nennt man das?” Ich deutete auf den helleren der beiden Krieger.
Er kam näher an mich heran und würdigte die Prillonen nur mit einem herablassenden Augenflunkern. “Sie sehen aus wie von der Sonne verbrannt. Ihre Haut ist dick und hässlich.” Er hob seine Hand, dorthin wo mein jetzt zerzauster Pferdeschwanz ein paar rebellische Strähnen freigegeben hatte. “Du bist reines Licht. Weich. Zerbrechlich.”
Blanker Hohn. Wenn er nur wüsste. Ich war siebenundzwanzig, nicht siebzehn. Und ich war drei Jahre lang Krankenschwester in einer hoffnungslos überlaufenen Notaufnahme eines Großstadtkrankenhauses gewesen, bis ich vor fast zwei Jahren auf der Transportstation Zenith stationiert wurde und im Dienste der Koalition auf dem Schlachtfeld die Notfall-Triage und Erstversorgung übernahm. Ich war eine Art Space-Sanitäterin—was mich immer noch verblüffte, wann immer ich zu lange darüber nachdachte. Ich, rein und zerbrechlich? Wohl kaum. Ich versuchte nicht mit den Augen zu rollen, als ich mich von ihm abwandte.
Ich war zwar kein unbeschriebenes Blatt, aber Gefühle hatte ich immer noch. Und nachdem ich meinen Kumpel Henry unter einem Haufen Hive hervorgezogen und in seine einst warmen, schelmischen braunen Augen geblickt hatte—die plötzlich ganz kalt und leblos waren—schmerzte mein Herz. Ich brauchte jetzt wirklich etwas mehr als nur ein Bier. Henry Swanson stammte aus London. Ein Brite. Vom 22. Luftwaffenregiment. Ein knallharter Militärveteran. Lustiger Akzent. Verdammt guter Pokerspieler. Vor zwei Tagen noch hatte er Zigarren gepafft und unserem Kommandanten bei einem Spiel ordentlich in den Arsch getreten.
Vor fünf Stunden hatte ich seine Leiche unter einem Haufen ebenfalls toter Feinde hervorgezogen.
Wenigstens hatte er fünf dieser Bastarde mit sich genommen.
Daher war jetzt mehr als nur ein Drink vonnöten, um den Schmerz zu betäuben.
Ich blickte zur Atlanischen Barkeeperin auf. “Kann ich ein Glas Whiskey haben?”
Sie blickte einfühlsam und mir wurde klar, wie hübsch sie war. “Sicher, Liebes. Jack, Johnnie, Jim oder Glen?”
“Glen.”
“Einen miesen Tag gehabt?” Ihr Job hielt sie zwar auf der Transportstation, aber sie wusste, mit was wir es zu tun hatten, welche Gräuel wir zu Gesicht bekamen. Wie wir uns fühlten.
“Ja.”
Sie nickte und schob mir ein Glas mit einem Schuss synthetischen Whiskey rüber. Die S-Gen-Anlage der Transportstation—also der Materiegenerator, der all unsere Kleidung, unser Essen und anderen Kleinkram von den verschiedenen Koalitionsplaneten materialisierte—war für Jim Beam, Johnnie Walker, Jack Daniels und Glenlivet programmiert worden, sowie einer Auswahl an Wodka, Gin, Bier, Wein und allen erdenklichen Alkoholsorten von der Erde. Auch mit vollkommen unbekannten Drinks von den anderen Planeten. Nachdem ich mir im College mit Tequila die Eingeweide ausgekotzt hatte, ließ ich meistens die Finger von Hochprozentigem.
Heute war aber nicht so wie meistens. Für eine Weile wollte ich einfach alles um mich herum vergessen. Zumindest, bis sie mich zur nächsten Säuberungsmission riefen.
Mein mysteriöser Alien-Schmacko beobachtete, wie ich mir den Whiskey hinter die Riemen kippte und genüsslich die Augen schloss, als der Alkohol sich seinen Weg meiner Kehle entlang brannte und ich das Schnapsglas wie einen alten Freund behutsam auf den Tresen stellte.
“Willst du noch einen?” wollte die Barkeeperin wissen.
“Nein Danke. Wir sind die zweite Einsatztruppe.” Wir würden nicht als Nächstes ausrücken, nicht sofort jedenfalls, aber wir waren das Backupteam für den nächsten Notfall. Was bedeutete, dass ich mich nicht im Whiskey ertränken und in meinem Bett zusammenklappen konnte, so, wie ich eigentlich gerne wollte. Ich fummelte an meinem Armband herum, meiner Verbindung mit dem Alarmsystem und dem Rest meines Teams. Es war dunkler als meine grüne Sanitäteruniform und in der Mitte befand sich ein leuchtendes Bändchen, welches Einsatzbefehle, Koordinaten und was immer wir auf Bodenmission gebrauchen konnten, kommunizierte. In diesem Moment aber leuchtete das farbige Band in der Mitte hellblau. Babyblau. Zuckerwatteblau. Je nach Status änderte es die Farbe. Rot hieß einsatzbereit, blau auf Reserve und schwarz bedeutete, dass wir nicht im Dienst waren. Wir nannten das Totzeit und diese war genauso selten wie kostbar.
Auf der Zenith gab es nur drei Teams mit Rettungssanitätern und wir alle hatten mehr als genug zu tun.
“Was bedeutet das, zweite Einsatztruppe?” Er starrte mich an, als versuchte er ein Puzzle zusammenzusetzen. Als ich ihn ignorierte, lehnte er sich unbeirrt nach vorne, fast so, als würde er …
“Hast du mich gerade ausgeschnüffelt?” platzte es aus mir heraus. Wir blickten uns in die Augen und ich fühlte mich wie ein Reh im Scheinwerferlicht. Ich hätte aufstehen und einfach nur davonrennen sollen. Warum also war ich wie angewurzelt und beinahe erpicht darauf zu sehen, was er als Nächstes tun würde? Ich kam mir vor, als würde ich mit einer Kobra tanzen und der Kick war berauschend.
“Normalerweise muss ich nicht erst mit den Frauen reden, um sie ins Bett zu kriegen.” Seine Augen waren hellgrün, um einige Stufen heller als meine; meine Mutter hatte immer gesagt, sie wären smaragdgrün. Seine aber waren intensiv, fast schon hypnotisierend und voll und ganz auf mich fokussiert.
“Weniger Gequatsche wäre auch besser für dich.”
Er grinste amüsiert und sein Blick wanderte über mein Gesicht, auf meine Lippen, dann strich er mir übers Haar. Ohne es zu wollen neigte ich den Kopf in Richtung der hitzigen Berührung. Seine Hand war dermaßen groß, sie erinnerte mich an unseren Größenunterschied. Ich war groß, aber er war einen Kopf größer, wenn nicht mehr. Ohne Zweifel war er überall groß. Seine Hand glitt nach unten, über meine Schulter und weiter, bis zu meiner Hand, dann hob er sie hoch. “Du kommst von der Erde.”
“Ja,” bestätigte ich, obwohl seine Bemerkung nicht wirklich als Frage gemeint war. “Noch nie einen Erdling gesehen?” Meine Frage triefte nur so vor Sarkasmus, aber sein Lächeln wurde nur noch breiter.
“Nur einen.” Er gab keine Einzelheiten preis und ich fragte nicht nach. Wen er kannte oder wen nicht war mir vollkommen egal. Ging mich nichts an. Abgesehen davon, dass wenn es eine Frau war, ich ihr auch die Augen auskratzen wollte, was einfach nur beknackt war. Was er alles machte und mit wem, das ging mich nun mal nichts an. Keine Einmischung und basta.
“Warum rieche ich Blut?” Er schnüffelte erneut, seine Augenbrauen zogen sich zusammen und jeder Anflug von einem Flirt war verschwunden.
Ich zuckte die Achseln. Sicher, ich hatte geduscht und eine frische Uniform übergezogen, aber niemand aus meinem Team war zur Krankenstation gegangen, um unsere Kratzer und blauen Flecken versorgen zu lassen. Wie immer waren wir zurückgekommen, hatten den Schmutz des Todes abgewaschen und waren schnurstracks zur Bar marschiert. Wir waren es gewohnt Leute zu verlieren, aber Henrys Verlust schmerzte mehr als üblich. Er war ein wahrhaftiger Joker, jener Komiker und Spaßvogel, der mit allem davonkam und den Alltag auf dieser abgelegenen Station fast schon heiter machte. Alle Erdlinge auf der Station waren über seinen Tod informiert worden. Und das bedeutete, dass sie hier runterkommen und ihren Kummer ersäufen würden. In ein paar Stunden würde es hier rappelvoll werden.
Vielleicht sollte ich mir noch ein zweites Glas Whiskey gönnen. Das lautstarke Gesinge und Angestoße würde sich über Stunden in die Länge ziehen. Ich seufzte und rieb meine Schläfen. Ich spürte bereit den aufziehenden Kopfschmerz.
Sexy Alien kniff die Augen zusammen, als er meine Hand sah—also die, die er nicht gerade festhielt—und den dunkelgrünen Verband. “Du bist verletzt.”
Er wechselte zu meiner ramponierten Hand und in seinem Griff kam ich mir ganz klein vor. Seine Berührung war persönlich, intim und ich fühlte mich irgendwie besonders. Ich war hin und weg. Und ich musste feststellen, dass ich buchstäblich danach gierte. Er nahm sich die Freiheit und hielt meine Hand in seiner; als ob ich ihm gehörte. Dann wickelte er den straffen Verband ab.
“Das ist nichts. Wirklich.” Meine Handfläche hatte einen kleinen Schnitt, von einem zerfetzten Metalltrümmer. Ich hatte auf Mission schon Schlimmeres davongetragen. Sehr viel Schlimmeres.
Er drehte meine Handfläche nach oben, legte sie in seine und seine Finger strichen sanft über die Schnittwunde. Sie hatte zu bluten aufgehört, bevor ich zurück zur Zenith transportiert war. Ein Kratzer. Ich begrüßte den stechenden Schmerz. Manchmal war es das einzige Mittel, um sicher zu sein, dass ich noch lebte. Ich hatte mir nach dem Rücktransport ein paar extra Minuten Zeit genommen und sichergestellt, dass Henrys Leichnam in die Leichenhalle gebracht wurde und war dann zu meinem Team gestoßen.
Über Schmackos Schulter hinweg sah ich unseren zweiten Offizier, Rovo, und er beobachtete mich. Er war mit den anderen da, aber der Blick, den er uns zuwarf, brachte mich erstmal ins Stocken. Sein besorgter Blick—was mich betraf ein ganz normaler Ausdruck für Rovo—wanderte von mir auf den Rücken meines Begleiters. Dem Schmacko musste aufgefallen sein, dass ich abgelenkt war und er blickte seinerseits Richtung Rovo. Eine halbe Sekunde lang stierten sie sich an, eine Art Kräftemessen unter Alphamännern von dem ich sowieso nichts verstand. Aber ich machte mir keine Sorgen. Ich war sicher. Mein gesamtes Team war hier, sie saßen an der Wand aufgereiht und behielten mich im Auge, während sie sich ausquatschten und so diesen beschissenen, trostlosen Planeten von dem wir eben gekommen waren, vergaßen.
Wir kämpften um tote Planeten. Es erschien lächerlich, ergab aber Sinn. Niemand wollte einen Hive-Stützpunkt in diesem Sonnensystem. Verdammt, nicht einmal in dieser Galaxie. Folglich stritten die Koalitionstruppen um ein Stück Dreck. Um strategische Positionen. Um die Hive fernzuhalten.
Weltraum oder Erde, gewisse Sachen waren nicht im Geringsten anders. Nicht, wenn es um Gut und Böse ging. Krieg.
Er drehte sich wieder um, Rovo hatte er wohl schon vergessen. Er hielt immer noch meine Hand. Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet, als ich mich auf der Suche nach einem Drink zur Bar begeben hatte. Eigentlich sollte ich jetzt bei meinen Teamkollegen am anderen Ende des Raumes sitzen, aber nein. Seit er in meinen persönlichen Bereich eingedrungen war, hatte ich mich nicht vom Fleck gerührt. Ich wollte es nicht. Selbst seine kitschige Bemerkung hatte mich nicht vertrieben.
Dieser Typ? Heilige Scheiße. Ich wollte alles tun, was er von mir verlangte. Was immer er sagte. Jetzt sofort.
Warum? Weil ich keine Zweifel hatte, dass er gut war. Sehr, sehr gut. Und hier draußen im Sektor 437, auch bekannt als der äußerste Quadrant im Nirgendwo, war meine Vagina vor mangelnder Zuwendung so ausgetrocknet wie die Trionische Wüstenlandschaft. Ein bisschen männliche Aufmerksamkeit würde mir guttun.
Insbesondere von jemandem, der so aussah wie er. Der mich anglotzte, als wolle er mich an Ort und Stelle verschlingen. Oder über die Schulter werfen und auf der nächstgelegenen horizontalen Fläche flachlegen—vielleicht würde er es auch einfach in der Vertikalen durchziehen. Eine Wand würde für eine schnelle Nummer reichen. Heiß, feste und derbe. Gefährlich? Vielleicht.
Aber genau danach sehnte ich mich. Etwas Waghalsiges. Etwas, das mich zittern und keuchen ließ vor Verlangen, vor Bedürftigkeit. Ich wollte jetzt nicht rational bleiben.
Ich wollte spüren.