An einen partner vergeben

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

2


„Der Transfer ist wohl für den Körper anstrengend, daher schläft sie.“

Ich hörte die Stimme, aber regte mich nicht. Ich hatte es recht bequem und wollte nicht aufwachen.

„Ja, das mag stimmen, aber sie ist schon seit vier Stunden in diesem Zustand.“ Seine Stimme war tiefer, herrschender, deutlich von meinem Zustand frustriert. „Goran, vielleicht ist meine Partnerin während des Transports beschädigt worden.“

Beschädigt?

„Es sind keine Anzeichen von Beschädigung festzustellen.“ Eine weitere Stimme. „Sie ist schmächtig und benötigt daher vielleicht zusätzliche Erholungszeit.“

Schmächtig? Ich wurde noch nie als schmächtig bezeichnet. Klein vielleicht, aber schmächtig? Das war beinahe komisch. Ich konnte meinen Körper nicht dazu bringen, sich zu bewegen, und so konnte ich nicht sehen, wer da etwas anderes in mir sah als mein übliches kurviges, äußerst solides Erscheinen. Es war, als würde ich gerade aus einem langen Nickerchen aufwachen und war damit zufrieden, so zu verweilen. Ich fühlte mich warm, wohlig und sicher, nicht am Rande eines...oh!

Meine Augen flatterten auf, und ich blickte nicht auf die kalten grauen Wände im Inneren der Abfertigungsanlage, in der ich die letzten paar Tage verbracht hatte. Stattdessen schien ich in einer Art rustikalen Struktur zu sein, deren Decke und Wände aus robuster Leinwand gefertigt war. Ich konnte nicht viel vom Raum einsehen, da drei Männer über mich gebeugt waren. Meine Augen weiteten sich beim Anblick ihrer Größe. Sie waren beeindruckend groß und... nun, groß. Ich hatte noch nie einen so großen Mann gesehen, schon gar nicht drei davon. War ihre Größe normal?

Alles an ihnen war dunkel. Schwarzes Haar und schwarze Augen, schwarze Kleidung über gebräunter Haut. Sie erinnerten mich an die Männer aus der Mittelmeerregion Europas. Aber ich war vom Abfertigungszentrum nicht nach Europa geschickt worden, auch nicht in den nahen Osten, sondern auf einen anderen Planeten. Trion? Wo war das? Wie weit war ich von zu Hause weg? Aufseherin Egara hatte nicht gesagt, wie weit dieser Planet entfernt war, bevor sie ihren Finger über ihr Display gewischt und mich abtransportieren hatte lassen. Es war alles so schnell gegangen, als wenn man vor einer Operation einschläft und danach ohne jegliches Bewusstsein darüber aufwacht, was in der Zwischenzeit passiert war.

Ich lag auf meiner Seite, nicht mehr in dem unbequemen Stuhl im Abfertigungsraum, sondern auf einem schmalen Bett. Meine Hand- und Fußgelenke waren nicht länger gefesselt, und ich fuhr mir mit den Fingerspitzen der rechten Hand durchs Haar hinter meinem Ohr.

Ja. Da war es. Ich atmete erleichtert aus. Der kleine Knoten, den das Implantat des Justizministeriums hinterlassen hatte. Das Modul, das mich, wie sie mir versprochen hatten, eines Tages nach Hause zurück bringen würde. Bis dahin musste ich als Evelyn Day überleben, eine verurteilte Mörderin.

Ich blinzelte verwirrt und versuchte, mich zu orientieren. Ich wusste schon mein ganzes Leben lang über alternative Planeten Bescheid, aber in den Medien waren nie Bilder von ihnen zu sehen gewesen. Transport auf andere Planeten war Militärpersonal vorbehalten, sowie den Frauen im Bräute-Programm. Daher hatte ich mir immer vorgestellt, dass Aliens ganz anders wären als Menschen, aber das war eindeutig ein Irrtum. Diese Männer waren, wenn sie ein gutes Beispiel für die Rasse dieses Planeten waren, äußerst gutaussehende Exemplare, und sehr menschenähnlich. Gutaussehend war vielleicht nicht das richtige Wort. Intensiv, feurig, männlich. Umwerfend schön.

Dennoch ließen ihre Kraft und rohe Energie, ihre schiere Größe, und die äußerst plausible Möglichkeit, dass sie mir wehtun könnten, mich hastig zurückweichen.

Die Wand in meinem Rücken gab nach, und ich musste mich mit der Hand am Boden abstützen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ich war auf allen Vieren, und der Blick der Männer schweifte von meinem Gesicht auf meinen Körper hinunter. Obwohl die Luft warm war—wo immer ich auch war—konnte ich sie doch auf meiner Haut spüren. Als ich an mir hinunterblickte, sah ich, dass ich definitiv keine Gefängnisuniform trug. Ich war nackt.

„Wo sind meine Kleider?“, kreischte ich, versuchte, mich zu bedecken, und blickte um mich. Der Raum war spartanisch, nur mit dem Bett eingerichtet, auf dem ich saß, und einem Tisch in der Mitte des Raumes. Der Raum war nicht besonders groß, oder vielleicht war das die schiere Größe der drei Männer vor mir, die einen großen Teil des Raumes einnahmen. Große schwarze Truhen standen an einer Wand entlang und metallische Geräte, die wie eine Mischung aus Krankenhaus-Maschinen und Küchengeräten aussahen, standen darauf.

„Du wurdest transportiert und abgefertigt, wie der Brauch es vorsieht“, sagte einer der Männer.

„Aber... ich bin nackt.“ Meine Hände erstarrten und ich blickte nach unten, als ich meine Nippel spürte. Sie waren von goldenen Ringen durchstochen. Als wäre das nicht genug, führte eine goldene Kette von einem Ring zum anderen und hing bis knapp über meinen Nabel hinunter.

Ich... ähm, ich hatte Nippel-Piercings. Ich konnte meinen Blick nicht von dem seltsamen Anblick abwenden. Die Ringe waren kleiner als ein Fingerring, die Kette war dünn wie eine Schnur und mit kleinen goldenen Scheiben verziert.

„Ich erkenne an deiner Reaktion, dass es auf der Erde nicht Brauch ist, geschmückt zu sein.“ Ich blickte nicht zum Sprecher hoch.

Geschmückt? Überraschenderweise taten die Nippel-Piercings nicht weh, obwohl sie brandneu waren. Sie sollten doch bestimmt schmerzen. Als ich zehn war, hatte ich mir die Ohren stechen lassen und es hatte weit über einen Monat gedauert, bis die Löcher abgeheilt waren. Ich konnte jetzt aber keinen Schmerz spüren, nur ein leichtes Ziehen an ihnen durch das Gewicht der Kette. Es war ganz leicht, aber beständig... und erregend. Meine Nippel wurden steif, und ich stöhnte auf und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Willkommen auf Trion. Ich bin Tark, dein neuer Meister, und du befindest dich in der medizinischen Einheit des Außenposten Neun. Ich habe dich zur ärztlichen Untersuchung nach deinem Transfer hierher gebracht, da du nicht erwacht bist.“ Der Mann rechts sprach, seine Stimme tief und irgendwie vertraut. Seine dunklen Augen trafen auf meine und hielten den Blick. Ich konnte nicht wegsehen, und wollte es auch nicht, denn ich fühlte... etwas. Kein Mann auf der Erde hatte mich je so intensiv angesehen. Es war, als würde er rein mit seinen Augen bereits Besitz von mir ergreifen.

Warum klang seine Stimme vertraut? Eigenartig, aber ich schüttelte den Gedanken als unmöglich ab. Er blickte auf einen der anderen Männer, dann wieder auf mich, klar und eindringlich. „Das ist Goran, mein zweiter Befehlshaber.“ Der andere Mann nickte mir zu. Er wirkte jünger als Tark und war ein paar Zentimeter kleiner, aber nicht weniger kräftig gebaut. „Und das hier ist Bron, der hier auf Außenposten Neun stationierte Arzt.“

Der dritte Mann schenkte mir ebenso eine leichte Verneigung mit dem Kopf und schwieg. Er hielt seinen Blick nicht wie Tark auf meine Augen gerichtet, sondern ließ ihn über meinen Körper schweifen. Ich bewegte meine Hände, um mich besser zu bedecken, aber ich wusste, dass er alles sehen konnte.

Alle drei trugen schwarze Hosen, jedoch während die anderen beiden Männer schwarze Hemden trugen, war das von Tark grau. Der Schnitt ähnelte dem, was Männer auf der Erde trugen, aber ich hatte noch nie so breite Schultern oder gut definierte Körper gesehen. Dies waren starke Männer, und ihre Kleidung hob das zusätzlich hervor.

Tark war der einzige Mann, der zu mir sprach. „Evelyn Day, du bist mir vom interplanetarischen Abkommen zugewiesen worden. Obwohl mir dein guter Gesundheitszustand versichert wurde, kann es sein, dass der Transfer dir geschadet hat. Du hast länger als erwartet im Schlaf verbracht. Bron wird dich auf Beschädigungen untersuchen. Hoch mit dir.“

Er streckte mir seine große Hand entgegen. Ich beäugte erst sie, dann ihn, vorsichtig. Misstrauisch.

„Mich untersuchen?“, fragte ich, und mein Blick weitete sich noch mehr. Ich konnte das Blut in meinen Ohren rauschen hören und begann zu keuchen. „Dazu... dazu besteht kein Grund. Wie du gesagt hast, ich bin einfach nur... schmächtig.“

Er trat einen Schritt näher, mit weiterhin ausgestreckter Hand. „Ich bin anderer Meinung. Ich kümmere mich um mein Eigentum.“

Geduldig wartete er, dann seufzte er.

„Ich verstehe, dass deine Alternative ein Gefängnis auf der Erde war. Ich freue mich über deine Wahl, denn von allen möglichen Partnerinnen im interplanetarischen Abkommen waren deine unterbewussten Bedürfnisse am besten auf unsere Lebensart abgestimmt. Es scheint, dass wir beide einander genau das bieten werden, was wir beide brauchen.“

Er pausierte, und ich ließ die Worte auf mich wirken. Würde er mir geben, was ich brauchte? Wie konnte er das, wenn was ich brauchte war, nach Hause zu kommen, auszusagen, und mein altes Leben zurückzubekommen?

Er streckte die Hand aus und fuhr mit seinen Knöcheln über meine Wange. „Deine Vergangenheit ist unwichtig, Gara. Du gehörst nun mir, und du musst mir in allen Dingen gehorchen.“ Seine Stimme sank tiefer und sein Tonfall sagte mir, dass ihm nichts verwehrt werden sollte.

Ich verzog das Gesicht. Ich war von seinen Worten nicht begeistert, aber die zärtliche Berührung warf mich aus der Bahn.

Ich nahm seine Hand, da ich keine Wahl hatte. Sie war so groß, meine Handfläche versank in seiner. Die Berührung war warm, der Griff sanft, aber ich bezweifelte, dass er mich meine Hand wegziehen lassen würde. Ich würde nicht an den Männern vorbeikommen, wenn ich zu fliehen versuchte, und selbst wenn ich ihnen entkommen sollte, wusste ich immer noch nicht, wo ich überhaupt war. Der einzige Weg zur Erde zurück war über den Transporter, und sie würden mich nicht zu einem Transport-Modul bringen, ganz zu schweigen davon, dass ich nicht wusste, wie man eines bediente. Ich saß wahrlich und wahrhaftig fest, mit ihm. Zumindest, bis ich für die Aussage zurückberufen wurde. Der Staatsanwalt hatte aber gemeint, es könnte Monate dauern. Monate mit diesem Mann auf einem fremden Planeten? Ich schluckte.

 

Er half mir auf die Füße und ich schwankte, was auch die Kette bewegte, die von meinen Brüsten baumelte. Ich stand auf etwas, das sich wie ein dünner grauer Bodenbelag anfühlte. Er bedeckte nicht den gesamten Raum, denn rund um ihn herum war bis unter die Wände Sand zu sehen. Sand? Waren wir in der Wüste? War es deswegen so warm und ihre Haut so hübsch gebräunt? Der Anblick meiner nackten Füße neben den drei Stiefelpaaren wirkte eigenartig.

Die Wände waren undurchsichtig. Im Raum verteilt standen hohe Lampen, die ihn in sanftes Licht tauchten.

Ich hob meine freie Hand, um das Schwanken zu stoppen. Er stützte mich, und ich lehnte meinen Kopf zurück, weit zurück, um seinem Blick zu begegnen. „Was...was wirst du mit mir tun?“

Seine dunklen Augen erforschten mein Gesicht, dann streiften sie tiefer über meinen Körper. Ich errötete in dem Bewusstsein, dass er—und die anderen—alles sehen konnten.

„Du bist die erste Erdenfrau, die wir sehen, und ich muss es mir genauer ansehen.“ Der Blick des Arztes schweifte wie der von Tark über meinen Körper, aber bei ihm fühlte ich mich... bloßgestellt und schmutzig. Ich kannte diesen Blick. Lustmolche waren anscheinend nicht auf die Erde beschränkt.

Ich stellte mich ein wenig hinter Tark, wie hinter ein Schild. Sein Geruch, den sein Hemd verströmte, war berauschend. Sauber, scharf, mit einem Hauch Mysterium. Was es auch war, ich mochte es. Lag das daran, dass wir aufeinander abgestimmt waren?

„Ich muss nicht untersucht werden, und Sie werden mich ganz bestimmt nicht genauer ansehen. Es geht mir gut, sonst hätten sie mich nicht geschickt. Ich bin außerdem kein wissenschaftliches Experiment. Ich bin eine Partnerin.“ Ich streckte mein Kinn hoch und sprach mit fester Stimme, aber ich war diesen Männern ausgeliefert. Ich hatte keine Ahnung, ob der Begriff Partner hier auf Trion irgendeine Art Status hatte, aber bestimmt würde kein Mann einem anderen gestatten, seine Partnerin rein zum Vergnügen zu untersuchen.

Ich blickte nicht hoch, aber ich konnte sehen, dass Tark von mir auf die beiden Männer vor mir blickte.

„Du erlaubst ihr, in diesem Ton mit mir zu sprechen?“, fragte Bron Tark mit einem giftigen Blick auf mich.

Tarks andere Hand ballte sich zur Faust. „Soll ich dir etwa erlauben, meine Partnerin mit einem Ständer in der Hose zu untersuchen?“

Der Mann rutschte unbehaglich herum und hatte den Anstand, beschämt auszusehen.

Tark hob seine Hand zu einem abfälligen Winken, und ich spürte ein Grollen tief in seiner Brust mehr, als ich es hörte. „Goran, bring ihn von hier fort. Ich werde meine Partnerin selbst untersuchen.“

Goran nickte, packte den Arzt am Arm und zerrte ihn davon. Mit einem letzten funkelnden Blick über die Schulter wurde Bron durch eine Klappe in der gegenüberliegenden Wand aus dem Zelt geführt. Ich sah kurz die Umrisse von anderen Zelten, aber der Blick war gleich wieder blockiert.

Nun, da er mit mir alleine war, blickte Tark zu mir hinunter, ein hochragender Krieger hungrig nach seiner Braut. Ich konnte nicht glauben, dass dieser Mann mein Partner war. Obwohl ich immer davon geträumt hatte, jemand Besonderen zu finden, war es doch etwas völlig anderes, schon im Voraus zu wissen, dass er der Mann war. Es gab keine Dates, kein Umwerben, um Gemeinsamkeiten und Kompatibilitäten zu entdecken. Es war eigentlich ein wenig beunruhigend. Dazu kam noch, dass ich auf einem neuen Planeten war, am anderen Ende der Galaxis!

Durch die dünnen Wände konnte ich Geräusche hören: Stimmen, seltsame mechanische Geräusche, ungewöhnliche Klänge, die wohl von Tieren kamen. Pferde vielleicht? Was für Tiere hatten sie hier auf Trion?

„Was Bron sagt, ist wahr. Du hast nicht so mit ihm zu sprechen.“

Meine Augen weiteten sich. „Er hatte sich für einen Arzt nicht richtig verhalten“, entgegnete ich.

Er brauchte einen Moment, als würde er überlegen. „Du bist neu hier, daher werde ich das berücksichtigen bei deiner Bestrafung.“

„Bestraf—“

Er hob die Hand und schnitt mir das Wort ab. „Unverschämtheit ist nicht gestattet.“

Ich verzog das Gesicht. „Er war es doch, der unverschämt war.“

Tark rollte die Schultern zurück und schien fünf Zentimeter zu wachsen. „Wer wird hier gerade unverschämt?“

Er machte mit seinen langen Beinen zwei Schritte auf eine schlichte, kurze Bank zu. Sie schien aus Holz zu sein, aber ich hatte keine Ahnung, ob das stimmte. Gab es auf Trion überhaupt Bäume?

Er setzte sich und streckte mir die Hand entgegen. „Komm her.“

Ich blickte auf seine Finger, lang und rund, aber bewegte mich nicht. „Warum?“

„Damit ich dir deine erste Lektion über Trion erteilen kann.“

Das erschien mir vernünftig—immerhin war ich erst seit etwa fünf Minuten auf dem Planeten. Ich näherte mich ihm. Bevor ich wusste, wie mir geschah, hatte er mich um die Taille gepackt und über seine Knie gelegt. Ich war nicht gerade eine kleine Frau, und er manövrierte mich herum, als wäre ich ein schmächtiges Nichts.

Meine Hüften lagen auf seinen festen Schenkeln, mein Oberkörper neigte sich dem grauen Bodenbelag entgegen, meine Brüste baumelten nach unten. Die Kette, die zwischen ihnen hängte, streifte über den Boden. Meine Zehen berührten den Boden und ich versuchte, mich hochzustemmen.

„Was tust du da?“, schrie ich, während mir das Blut in den Kopf rauschte. „Lass mich hoch!“

Tark legte mir eine warme Hand ins Kreuz, um mich auf seinem Schoß festzuhalten, und als ich austrat, hakte er eines seiner Beine um meine Fußgelenke.

„Halt still, Gara. Ich habe mir schon gedacht, dass du recht bald eine Straf-Lektion brauchen würdest, aber nicht so bald.“

„Strafe?“, schrie ich. „Du hast doch gesagt, dass du mir etwas über Trion beibringst!“

„Das tue ich. Angefangen hiermit.“

Ich hörte das Schnalzen seiner Hand auf meinem Po, bevor ich es fühlte. Ein scharfes Stechen brannte sich über meine nackte Haut.

„Tark! Lass das, du überheblicher... Mistkerl!“

Er schlug mich noch einmal. Und noch einmal. Jedes Mal schlug seine Handfläche auf einer neuen Stelle auf. Schon bald fühlte sich meine Haut an, als würde sie in Flammen stehen, stechend und heiß.

Ich stöhnte, mein Haar fiel mir übers Gesicht und ich strich es zur Seite. Nach einem besonders harten Klatsch mit seiner Hand griff ich nach hinten und versuchte, meinen Po zu bedecken. Anstatt ihn dadurch abzuhalten, umfasste er einfach meine Handgelenke mit seiner freien Hand und machte weiter.

„Bist du jetzt bereit, zuzuhören... mit geschlossenem Mund?“, fragte er und streichelte über meine erhitzte Haut. Bestimmt war sie leuchtend rot und geschwollen.

Aus Angst, ein Wort zu sagen, nickte ich nur mit dem Kopf und sackte dann über seinem Schoß zusammen.

„Ach, Gara. Deine Unterwerfung zu sehen, bereitet mir Freude.“ Bevor ich über diese Aussage überhaupt nachdenken konnte, fuhr er fort. „Wir sprechen hier auf Trion mit Ehrerbietung. Ich meine, dies wird auch als Manieren bezeichnet.“

Ich fischte mir eine Haarsträhne aus dem Mund und mir wurde klar, dass Tark mich als jemanden ohne Manieren ansah. Dachte er denn, dass die Erde voll von Wilden war?

„Es steht dir nicht zu, mit dem Arzt zu diskutieren. Es ist meine Aufgabe, dies an deiner Stelle zu tun. Er war unverschämt, wie du sagtest, aber es war meine Aufgabe als dein Partner, deine Ehre zu verteidigen. Deine Stellung als Frau in dieser Gesellschaft zu verteidigen. Dich zu beschützen. Als du dich einmischtest, hast du mir das weggenommen und mich dadurch ebenfalls entehrt.“

Das war zwar ein wenig altmodisch, aber ich konnte die Logik dahinter verstehen. Ich strich mit den Fingern über den glatten Bodenbelag. Es war seltsam, ein Gespräch zu führen, während mein Gesicht so nahe am Boden war, aber es war ja auch seltsam, gezüchtigt zu werden. Nun, überhaupt auf Trion zu sein, war schon seltsam. „Du meinst, ich habe mich dir unterzuordnen?“

„Bist du mit den Sitten und Bräuchen auf Trion vertraut?“

Ich schüttelte den Kopf.

„Bin ich dir vertraut?“

Ich schüttelte erneut den Kopf.

„Doktor Bron oder die Untersuchung, die er an dir vornehmen wollte?“

„Nein“, antwortete ich.

„Wenn ich auf der Erde auftauchen würde, würdest du nicht wünschen, dass du mit mir sprechen könntest, mich anleiten, während ich lerne, mich zurechtzufinden?“

Ich biss wieder die Zähne zusammen. Ich hasste es, dass seine Argumentation nicht unbegründet war.

„Ja.“

Er gab meine Handgelenke frei und half mir, aufzustehen, nahe genug, dass ich zwischen seinen gespreizten Beinen zu stehen kam. Mein Po war heiß und brannte von den Hieben. Er war so groß, dass seine Augen nicht auf gleicher Höhe mit meinen Brüsten waren. Das hieß nicht, dass ich mich deswegen weniger bloßgestellt und verletzlich fühlte, jetzt sogar noch mehr, da er mir mein Fehlverhalten vor Augen geführt hatte.

„Ich muss mir dein Implantat ansehen.“

Seine Worte rissen mich aus meinen Gedanken. Es überraschte mich, wie bereitwillig er das Thema wechseln konnte. Er hatte mir meine Strafe erteilt, und jetzt gingen wir zum nächsten Punkt über?

„Ich nehme an, dein Neuroprozessor funktioniert ordnungsgemäß, da du alles zu verstehen scheinst, was man dir sagt.“

Ich verzog das Gesicht. „Wie bitte?“ Wovon redete er da? Was für ein Neuroprozessor?

„Keine Angst, meine Kleine.“ Ich war durchschnittlich groß und etwa zwei Kleidergrößen breiter, als ich gemäß den medizinischen Tabellen auf der Erde sein sollte. Ich war nicht klein, aber jetzt, wo ich so vor meinem neuen Partner stand, fühlte ich mich geradezu winzig, und sehr, sehr weiblich.

Tark hob seine Hände an meinen Kopf und strich mit seinen Fingern seitlich an meinem Gesicht hoch bis an die Schläfen, knapp über meinen Augen. Er musste gefunden haben, wonach er suchte, denn als er ganz sanft zudrückte, spürte ich zwei fremde Knubbel in meine Schädelknochen drücken. Es tat nicht weh, aber fühlte sich definitiv merkwürdig an.

„Was ist das denn?“ Sobald Tark seine Hände entfernt hatte, hob ich meine eigenen zitternden Finger an die gleiche Stelle und fühlte die kleinen Knubbel unter meiner Haut.

„Es sind moderne Neuroprozessor-Units, oder NPUs. Alle modernen Mitgliedsrassen des Interstellaren Bräute-Programms bekommen sie bei der Geburt eingepflanzt. Die NPUs erhöhen die Kapazität deines Gehirns, Sprachen und Mathematik zu verarbeiten und zu lernen, und verbessert das Gedächtnis. Wir unterhalten uns gerade in der Hauptsprache meines Planeten, die vor deiner Ankunft auf deine NPUs geladen wurde.“

Ach Du Scheiße. Ich war jetzt also ein Cyborg oder sowas?

„Ich habe Alien-Technologie in meinem Kopf implantiert? Laufen da kleine Kabel zu meinen Gehirnzellen? Wie integriert sich das NPU-System in das organische Gewebe und kommuniziert mit ihm?“ Mein medizinisch geschulter Verstand hatte hundert Fragen und keine Antworten.

Tarks Augen wurden groß, und seine Lippe zuckte. „Na, du bist vielleicht neugierig.“

Anstatt meine Fragen zu beantworten, blickte er auf den Tisch in der Mitte des Raumes. „Leg dich wieder hin, Evelyn Day.“ Seine Stimme war immer noch tief, aber ihr fehlte die bissige Schärfe, die sie hatte, als er mich verprügelte.

Ich konnte meinem Partner nicht entkommen, oder dem, was er mit mir vorhatte. Ich konnte es versuchen, aber entschied mich dagegen, da mein Hintern sehr weh tat und noch unter den Konsequenzen meiner vorigen Taten zu leiden hatte. Während der Arzt meinen Zorn entfacht hatte, weckte Tark in mir völlig andere Gefühle. Ich war nicht froh darüber, dass er mich verprügelt hatte—ganz und gar nicht—aber er hatte ein gutes Argument geliefert, und ich war im Unrecht gewesen. Mir gefiel, dass nach Erteilung der Strafe das Thema damit abgeschlossen war. Also beschloss ich, dass auch ich es hinter mir lassen sollte. Davon lernen wollte ich natürlich, da ich nicht wünschte, es noch einmal erleben zu müssen. Ich fasste nach hinten und rieb mir sanft über die heiße Haut.

 

Eigenartig. Er hatte etwas an sich. Seine Kraft, sein beschützendes Gehabe—er hatte mich vor dem Arzt beschützt—und seine Dominanz hatten einen starken Reiz. Wenn ich mir ansah, wie gut sich sein großer Körper unter der dunklen Kleidung abzeichnete, wollte ich ihm Freude machen. Davon abgesehen juckte es mir in den Fingern, über seinen Arm zu streichen und seinen Bizeps zu fühlen, über seine breiten Schultern, seine Brust entlang. Bestimmt würden seine Bauchmuskeln hart und wohlgeformt sein. Und weiter unten...

Ich ging zum Tisch hinüber, und Tark folgte. Er legte die Hände an meine Hüften und hob mich auf die metallene Oberfläche. Ich zischte auf, als das kühle Metall meinen überhitzten Po berührte.

„Leg dich hin“, befahl Tark.

Ich leckte mir über die Lippen und legte mich auf den Tisch zurück, während ich zusah, wie seine Augen über meinen Körper streiften. Anders als der Arzt blickte Tark mich zwar eindeutig mit Erregung an, aber auch mit einer Art Ehrfurcht. Ich konnte deutlich das hitzige Schweifen seines Blickes spüren, als würden in Wahrheit seine Finger die Kurven meines Körpers nachzeichnen.

„Wie ich schon sagte, musst du untersucht werden, um sicherzustellen, dass du gesund bist. Ich habe viel mit dir vor, Gara.“

Ich konnte nicht anders, als mir beim heiseren Klang seiner Stimme über die Lippen zu lecken.

„Ich werde dich nun berühren.“

Ich stöhnte auf, als seine Hand sich um meine Brust legte. Die Berührung war sanft, und doch fühlte ich raue Schwielen auf seiner Handfläche.

Er sah zu, wie sich mein Nippel zusammenzog, dann strich er mit dem Daumen über die steife Wölbung und spielte mit dem goldenen Ring.

„Wofür... wofür sind die Ringe?“, fragte ich mit leiser Stimme. Mir schauderte bei dem Gedanken daran, dass ein Fremder—der zugleich mein Partner war—mich berührte.

„Wir schmücken unsere Frauen und finden die Ringe sowohl hübsch aus auch erregend.“ Er betrachtete meine Brust, während er sprach. „Alle unsere Partnerinnen bekommen Ringe in ihre Nippel. Es ist ein Zeichen von Besitz und Respekt.“

„Sie tun nicht weh“, sagte ich.

Da lächelte er. „Das hoffe ich auch. Meine Berührung soll dir Lust bereiten, Gara, sonst nichts.“

Nein, sie taten überhaupt nicht weh. Vielmehr fühlte sich das sanfte Ziehen und Zerren des Metalls wunderbar an. Meine Nippel waren immer schon empfindlich gewesen, aber nun streckte ich meinen Rücken durch, um mich fester in seine Hand zu pressen.

„Du wurdest gemäß unserer gesellschaftlichen Bräuche abgefertigt. Für gewöhnlich dauert es mehrere Wochen, bis die Ringe abgeheilt sind, und ich hatte nicht die Absicht, so lange zu warten, bis ich dich...hier berühre.“ Er schnippte gegen den Ring, und ich stöhnte auf. „Ein Vorteil des Transfers... für uns beide.“

„Und die Kette?“

Tark hob die Kette hoch, und mir fiel auf, dass ein kleines Wappen in mehrere winzige goldene Scheiben eingeprägt war, die in die schimmernde Schnur eingearbeitet waren. „Dieses Symbol ist mein Geburtswappen und das Wappen meiner Ahnen. Es bedeutet, dass du mir gehörst. Bis ich dich endgültig in Besitz genommen und markiert habe, gilt es dir auch zum Schutz.“

„Schutz?“ Ich verstand nicht, wie Ringe in meinen Nippeln mich vor irgendetwas beschützen konnten, aber solange er mit ihnen weiter spielte, war es mir auch egal.

„Niemand wird es wagen, den Besitz des Obersten Ratsherren anzurühren.“ Er klang wie ein besitzergreifender Höhlenmensch. „Genug gefragt. Leg die Hände über deinen Kopf und lass mich meine Partnerin untersuchen.“

Ich erstarrte, meine Hände vor mir verschränkt. „Tark, ich will nicht—“

„Das hier...“ Er senkte seine Hand ein wenig und zupfte sanft an der Kette, was ein lustvolles Brennen von beiden Nippeln direkt an meinen Kitzler sandte, „...ist außerdem ein Werkzeug, das ich einsetzen werde, um dir Gehorsam beizubringen, Gara. Nur eine der vielen Arten, auf die dein Körper lernen wird, sich meinem hinzugeben—und dich davon abzuhalten, zu widersprechen.“

Er ließ die Kette los, und sie fiel wieder auf meine Haut zurück, das zuvor kühle Metall von seiner Berührung erwärmt. Tark umschloss sanft meine beiden Handgelenke mit seinen großen, starken Händen und manövrierte mich vorsichtig herum, bis meine Hände über meinem Kopf auf dem Untersuchungstisch lagen, wie er es verlangt hatte.

„Oder ich kann dich auf den Bauch drehen und noch einmal verprügeln. Du hast die Wahl.“

Ich verdrehte beinahe die Augen, aber das würde er mit Sicherheit als Unverschämtheit ansehen.

„Das ist nicht wirklich eine Wahl“, brummte ich.

Er schenkte mir ein kleines Lächeln. „Du lernst schnell, Gara. Hör zu, ich werde dir niemals Schaden zufügen. Aber ich werde auch nicht zulassen, dass du dir selbst schadest. Bron“—er spuckte den Namen des Mannes geradezu hervor—„ist neu in meine Dienst, und nach diesem Vorfall werde ich umgehend einen neuen medizinischen Offizier bestellen, sobald wir zum Palast zurückkehren. Ich würde nicht zulassen, dass er meinen Frim behandelt, geschweige denn meine Partnerin.“

Also war er vorhin nicht auf der Seite des Arztes gewesen. Wenn ich vorhin nur ruhig geblieben wäre, so hätte Tark den Mann fortgeschickt und ich wäre nun genau in der gleichen Lage—ohne den schmerzenden Hintern.

Tarks düsterer Blick hob sich von meinen aufragenden Brüsten zu meinem Gesicht. „Ich werde dich nun berühren, und du musst mir sagen, ob du vom Transfer irgendwelche Schmerzen oder Beschwerden hast.“

Seine Hände strichen über meine nackten Arme zu meinen Brüsten, über die Kurven meiner Rippen zu meinen Hüften. Gänsehaut lief mir über die Haut. Er erlernte meinen Körper, als wäre ich ein faszinierendes Beispielexemplar von etwas, das er noch nie zuvor gesehen hatte—und nicht unbedingt auf sexuelle Art. Aber seine sanfte Berührung besänftigte meine Furcht. Als ich mich nicht mehr hinter der Furcht verstecken konnte, konnte ich nicht anders, als mich auf andere Dinge zu konzentrieren.

Die Wärme seiner Hände. Das Rasen meines Herzens. Seine Berührung war wie Feuer auf meiner Haut, und er war äußerst gründlich. Trotz der geistigen Argumente dagegen, einem Fremden zu gestatten, mich so intim zu berühren, und trotz all der Anstrengungen der letzten paar Wochen wusste mein Körper genau, was zu tun war und was ich wollte. Ich reagierte mit solch starkem Verlangen, dass es mich erschreckte. Seine Hände streiften meine Beine hoch und glitten zwischen meine Schenkel.

Ich stöhnte bei der zärtlichen Berührung, und mein Körper bäumte sich vom Tisch hoch, als hätte ich einen elektrischen Schlag bekommen. Ich presste die Knie zusammen und fixierte so seine Hand. Er ließ meine Handgelenke los und strich über die sanfte Rundung meines Bauches, bis er die Kette fand und zart an ihr zog. Ich schrie auf und schloss die Augen. Beim Anblick von ihm über mir, so dominant, so intensiv, hatte ich Gedanken, die mir nie zuvor in den Sinn gekommen wären. Wie etwa einem völlig Fremden zu gestatten, mit meiner Pussy zu spielen. Nein, nicht nur gestatten, sondern es zu wollen. Ich wollte, dass mein Partner mich berührte.

Was zum Geier war los mit mir? Hatte ich beim Transfer den Verstand verloren? Hatte er mich so geil gemacht? War eine Art sexueller Neuroprozessor-Stimulator im Spiel, der meine Libido erhöhte? Andererseits konnte es auch an dem Testosteron liegen, das ihm aus den Poren strömte.

„Öffne die Beine, Gara. Sofort. Hab keine Angst.“

„Ich habe keine... ich bin nicht...“ Ich hatte keine Angst davor, dass er mir wehtun würde. Ganz im Gegenteil. Ich hatte Angst vor mir selber, Angst, dass ich ihm alles geben würde, was er nur wollte. Ich kannte ihn überhaupt nicht, aber seine zärtlichen Hände und strengen Befehle drohten, alle meine Hemmungen zu durchbrechen, alle meine Regeln über Männer. Dabei war ich ihm gerade erst begegnet.

Sie haben die kostenlose Leseprobe beendet. Möchten Sie mehr lesen?