Buch lesen: «Zeuge und Aussagepsychologie»
Zeuge und
Aussagepsychologie
von
Gabriele Jansen Rechtsanwältin und Fachanwältin für Strafrecht, Köln
2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage
eine Marke der Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH
Zeuge und Aussagepsychologie › Herausgeber
Praxis der Strafverteidigung |
Begründet von |
Rechtsanwalt Dr. Josef Augstein (†), Hannover (bis 1984) Rechtsanwalt Prof. Dr. Werner Beulke, Passau Prof. Dr. Hans-Ludwig Schreiber, Göttingen (bis 2008) |
Herausgegeben von |
Rechtsanwalt Prof. Dr. Werner Beulke, Passau Rechtsanwalt Prof. Dr. Dr. Alexander Ignor, Berlin |
Schriftleitung |
Dr. Felix Ruhmannseder, Wien |
Zeuge und Aussagepsychologie › Autorin
Gabriele Jansen ist Rechtsanwältin und Fachanwältin für Strafrecht in Köln
Kontakt: kanzlei@rechtsanwaeltin-jansen.de
Impressum
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Vorwort der Herausgeber
Es ist nahezu eine Binsenweisheit, dass der Zeugenbeweis das gebräuchlichste, aber auch das problematischste Beweismittel ist. Weniger ausgeprägt sind ein tieferes Wissen um die vielfältigen Gründe unrichtiger Zeugenaussagen und die Bereitschaft, diese bei der Würdigung von Zeugenaussagen in Rechnung zu stellen. Auf der Grundlage des Diktums von der Beweiswürdigung als „ureigener“ richterlicher Tätigkeit beherrschen bis heute alltagstheoretische Vorstellungen von der Glaubhaftigkeit bzw. Unglaubhaftigkeit einer Aussage die forensische Praxis. Das gilt selbst in den schwierigen Fällen beispielsweise des Wiedererkennens oder wenn Aussage gegen Aussage steht, bei denen das Bundesverfassungsgericht die Beachtung aussagepsychologischer Erfahrungsregeln für geboten erachtet.
Dem Strafverteidiger eröffnet die weitverbreitete Ignoranz dieser Erfahrungsregeln ein weites Betätigungsfeld, das er im Interesse seines Mandanten bestellen kann und auch muss. Es gehört zu den Pflichten eines Verteidigers, möglichen Fehlern in Zeugenaussagen nachzuspüren und diese im Rahmen des rechtlich Möglichen zu thematisieren. Gegebenenfalls muss er unter Berücksichtigung der höchstrichterlichen Rechtsprechung auf die Einholung eines aussagepsychologischen Gutachtens hinwirken. Selbst wenn ein solches Gutachten vorliegt, kann sich der Verteidiger nicht zurücklehnen, sondern muss das Gutachten seinerseits auf mögliche Fehler hin, die nicht eben selten sind, kontrollieren.
Für all diese Bereiche einer verantwortungsvollen Verteidigungstätigkeit bietet das Buch von Gabriele Jansen, das jetzt in 2. Auflage vorliegt, ein einzigartiges, unverzichtbares Hilfsmittel. Ohne Übertreibung darf man sagen, dass es bereits die Erstauflage zu einem „Klassiker“ der Praxis der Strafverteidigung gebracht hat. Die Verfasserin, die als Strafverteidigerin mit besonders breiter Erfahrung im Bereich der Beurteilung von Zeugenaussagen hohes Ansehen genießt, hat es verstanden, die wichtigsten Erkenntnisse der modernen Aussagepsychologie in gut verständlicher Form aufzubereiten und auch für den nicht einschlägig ausgebildeten Praktiker handhabbar zu machen. In der 2. Auflage hat sie ihre Darstellung nicht nur auf den neuesten Stand gebracht und um zahlreiche Praxistipps ergänzt, beispielsweise in Form weiterer Checklisten, sondern den Text auch inhaltlich erweitert. So setzt sie sich beispielsweise mit der möglichen Einflussnahme von Opferhilfeeinrichtungen auf Zeugenaussagen gesondert auseinander.
Das Buch ist Ratgeber für die Praxis und zugleich Nachschlagewerk. Die vielfältigen gezielten Literaturhinweise nicht nur in den Fußnoten, sondern im laufenden Text, ermöglichen es dem interessierten Leser, sich rasch in Spezialmaterien einzuarbeiten und Forschungsergebnisse in die alltägliche Arbeit einzubringen. Die Verfasserin hat in bewunderungswürdiger Weise Pfade in den Dschungel der aussagepsychologischen Fachliteratur geschlagen, die es dem Benutzer ermöglichen, darauf zu wandeln und sich ihrer zu bedienen. Hinzu kommt die sorgfältige Analyse der gesamten einschlägigen Rechtsprechung. Jeder Strafverteidiger und jede Strafverteidigerin, aber auch alle anderen Akteure im Bereich der Strafrechtspflege werden aus der Lektüre des Buches großen Nutzen ziehen.
Mit dem Dank an die Verfasserin verbindet sich der Wunsch, dass der Neuauflage der ihr gebührende Erfolg beschieden sein möge.
November 2011
Passau Werner Beulke Berlin Alexander Ignor
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Herausgeber
Abkürzungsverzeichnis
Einführung
Teil 1 Zeugenaussage
I.Einführung in die Aussagepsychologie
1.Historie
2.Aufgabe und Zielsetzung aussagepsychologischer Begutachtung
3.Methodisches Prüfkonzept
a)(Nicht) erlebnisbezogene Aussage
b)Hypothesengeleitete Begutachtung
c)Psychologische Glaubhaftigkeitsprüfung
4.Aufzeichnung der Originalaussage
5.BGH-Rechtsprechung zu aussagepsychologischen Gutachten
a)BGH 1954
b)BGH-Grundsatzentscheidung 1999
c)Nachfolgeentscheidungen
6.Qualität aussagepsychologischer Gutachten
7.Ausweitung des Anwendungsbereichs der Aussagepsychologie
8.Aussagepsychologische Fachliteratur
II.Glaubwürdigkeit des Zeugen – Glaubhaftigkeit der Aussage
III.Höchstrichterliche Rechtsprechung zur Beurteilung von Zeugenaussagen – unter Berücksichtigung aussagepsychologischer Aspekte
1.Die „ureigenste Aufgabe“ des Gerichts
a)Grundwissen des Richters
b)Aussage gegen Aussage
2.BGH-Rechtsprechung: Gutachten ist Indiz für die Glaubhaftigkeit der Aussage
3.BGH-Rechtsprechung zur Hypothesenbildung
4.BGH-Rechtsprechung zur Beurteilung der Aussagekompetenz
a)Aussagekompetenz bei kindlichen Zeugen
b)Aussagekompetenz bei psychischen Auffälligkeiten
c)Erinnerung
d)Erfindungskompetenz
5.BGH-Rechtsprechung zur Fehlerquellenanalyse
a)BGH-Rechtsprechung zur Entstehungsgeschichte der Aussage
aa)Kindliche Zeugen
bb)Erwachsene Zeugen
cc)Mitbeschuldigter
dd)Beschuldigter – Einlassung
ee)Beschuldigter – falsche Alibibehauptung
b)BGH-Rechtsprechung zur Motivationslage
6.BGH-Rechtsprechung zur Aussageanalyse
a)BGH-Rechtsprechung zu Merkmalen in der Aussage
b)BGH-Rechtsprechung zur Aussagekonstanz
7.BGH-Rechtsprechung zum Aussageverhalten
a)Zögerliches Anzeigeverhalten
b)Körpersprache
c)„Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht“
8.BGH-Rechtsprechung zu Merkmalen in der Aussage des Beschuldigten
IV.Gutachteneinholung
1.Zur Beurteilung der Aussagekompetenz
a)Eigene Sachkunde des Gerichts
b)Hinzuziehung eines Sachverständigen
c)Auswahl des Sachverständigen
2.Zur Beurteilung der Aussagequalität
a)Eigene Sachkunde des Gerichts
b)Begutachtungsanlässe
aa)Begutachtungsanlässe aus aussagepsychologischer Sicht
bb)Begutachtungsanlässe nach der BGH-Rechtsprechung
c)Auswahl
aa)Zuständigkeit für die Auswahl
bb)Aussagepsychologe
3.Leiten und Lenken des Sachverständigen, § 78 StPO
V.Aussagepsychologischer Sachverständiger
1.Zum Begriff des „Sachverständigen“
2.Der „Rechtspsychologe“
3.Nr. 70 RiStBV
VI.„Besondere“ Zeugen
1.Zeuge vom Hörensagen = Aussageempfänger
2.Opferzeuge
3.Nebenkläger als Zeuge
4.Der durch die Presse gesteuerte Zeuge
Teil 2 Zeugenvernehmung
I.Vernehmungsbedingungen
1.Ort der Vernehmung
2.Videovernehmung
3.Dauer der Vernehmung
4.Anwesenheit Dritter bei der Vernehmung
5.Hinzuziehung eines Sachverständigen zu der Vernehmung
6.Anwesenheit des Beschuldigten bei der Vernehmung des Zeugen
a)§ 168c StPO
b)§ 247 StPO
7.Ausschluss der Öffentlichkeit in der Hauptverhandlung
8.Gerichtliche Zeugenbegleitung
9.Hilfsorganisationen i. S. d. § 406h StPO
10.Zeugenschutzprogramme
11.Belastungserleben von Kindern vor Gericht
II.Durchführung der Vernehmung
1.Vorladung
2.Person des Vernehmenden
a)Spezialkenntnisse
b)Geschlecht des Vernehmenden
c)Einstellung zum Deliktsbereich
d)Subjektive Einschätzung des Erkennens von Täuschungen
e)Aussagepsychologische Kenntnisse
3.Mehrere Fragesteller bei der Vernehmung
4.Erwartung an die Vernehmung
5.Kommunikationsprozess zwischen Fragendem und Befragtem
6.Einzelvernehmung § 58 Abs. 1 StPO
7.Vernehmungsablauf
a)Informatorisches Vorgespräch
b)Belehrung zur Wahrheit § 57 StPO
c)Angaben zur Person
d)Belehrung nach § 52 StPO
e)Belehrung nach § 55 StPO
f)Unterrichtung über den Untersuchungsgegenstand
g)Schriftliche Aussage
h)Aufzeichnungen des Zeugen als Gedächtnisstützen
i)Aktenkenntnis des Zeugen
k)Zweiteilung der Vernehmung in Bericht und Befragung
aa)Berichterstattung
bb)Befragung
cc)Vorhalte
l)Wiederholte Befragung
m)Voreinstellung des Vernehmenden
n)Reihenfolge der Befragung des Zeugen
o)Kinder
aa)Wiederholtes Befragen
bb)Autorität des Befragers
cc)Fragerechte bei kindlichen Zeugen
dd)Anwesenheit einer Vertrauensperson bei der Vernehmung
ee)Informatorisches Vorgespräch
ff)Belehrung des kindlichen Zeugen zur Wahrheit, § 57 StPO
gg)Verwandtschaftsverhältnis des kindlichen Zeugen zu dem Beschuldigten
hh)Unterrichtung über den Untersuchungsgegenstand, § 69 Abs. 1 S. 2 StPO
ii)Berichterstattung
kk)Altersadäquate Befragung
ll)Vorhalte an kindliche Zeugen
III.Inhalte der Vernehmung
1.Aussageentstehung und Aussageentwicklung – Suggestionseffekte
a)Erstaussage – (Erst-)Aussageempfänger
b)Vernehmung des Aussageempfängers als Zeugen
c)Inhalt der Vernehmung zur Aussageentstehung
2.Materiell-rechtliche Vorwürfe
3.Alternative Erklärungen für das Zustandekommen der Aussage
4.Aussagebestimmende Motive
5.Identifizierung von Beschuldigten
IV.Ausdrucksverhalten während der Aussage
V.Dokumentation der Vernehmung
1.Informatorisches Vorgespräch
2.Protokollerstellung
3.Verwendung von Vordrucken
4.Zeitpunkt der Protokollerstellung
5.Unterschrift auf dem Protokoll
6.Aufzeichnung auf Tonträger
7.Videovernehmung, Videoaufzeichnung
8.Eindrucksvermerk
Teil 3 Aussagepsychologische Begutachtung
I.Formelles
1.Auftrag
2.Anknüpfungstatsachen
a)Akteninhalt als Anknüpfungstatsachen
b)Protokolle über polizeiliche Aussagen des zu begutachtenden Zeugen
c)Vermerke von Aussageempfängern
d)Polizeiliche Vermerke über Vernehmungen
e)Beeinflussung des Sachverständigen durch das Aktenstudium
3.Freiwilligkeit der Begutachtung
4.Keine Belehrungspflicht des Sachverständigen gegenüber Zeugen
5.Rahmenbedingungen der Begutachtung
a)Ort der Begutachtung
b)Häufigkeit/Dauer
c)Entspannte Gesprächsatmosphäre
d)Anwesenheit Dritter
e)„Ausklang“
6.Exploration
a)Keine Standardisierung der Exploration
b)„Warming up“ – Rapport
c)Hypothesenbildung
d)Exploration zur Aussagekompetenz
e)Exploration zur Aussageentstehung
f)Exploration zum Tatvorwurf
aa)Erstattung eines freien Berichtes
bb)Befragung
g)Audio- und Videoaufnahme der Exploration
7.Informatorische Befragung Dritter
8.Berücksichtigung von Außenkriterien
9.Eigene Ermittlungen
II.Unterscheidung erlebnisbegründeter von nicht erlebnisbegründeter Aussage
1.Bewusste (intentionale) Falschaussage
2.Unbewusste Falschaussage (Irrtum)
III.Hypothesengeleitete Aussagebeurteilung
1.Hypothesengeleitetes Vorgehen – Nullhypothese
2.Ausschlussmethode
3.Relevante und eng am Sachverhalt ausgerichtete Hypothesenbildung
4.Pseudodiagnostisches Hypothesentesten – Konfirmatorische Teststrategie
5.Hypothesenbildung ist kein abgeschlossener Prozess
IV.Spezifizierungen der Nullhypothese
1.Hypothese: Vollständig erfundene bewusste Falschaussage (Fantasiehypothese)
a)Keine Wahrheitsprüfung
b)Bewusste Falschaussage als Leistung
c)Qualitäts-Kompetenz-Vergleich
d)Täuschung
aa)Erkennen von Täuschungen
bb)Täuschungsfähigkeit
cc)Täuschungsstrategien
e)Merkmalsorientierte Inhaltsanalyse
aa)Methodik
bb)Glaubhaftigkeitsmerkmale
cc)Selbstpräsentation
f)Motivation zur bewussten Falschaussage
g)Voraussetzung der bewussten Falschaussage
h)Zurückweisung der Hypothese der bewussten Falschaussage
2.Hypothese: Teilweise erfundene bewusste Falschaussage
3.Hypothese: Übergang von der bewussten zur autosuggestiven Falschaussage
4.Hypothese: Aggravation, Entharmlosung, Modifikation
a)Persönlichkeitsspezifische Besonderheiten
b)Persönlichkeitsstörungen
aa)Borderline Persönlichkeitsstörungen
bb)Dissoziale Persönlichkeitsstörungen
cc)Histrionische Persönlichkeitsstörungen
c)Jugendliche
5.Hypothese: Übertragung
6.Hypothese: Induktion
7.Hypothese: Suggestion
a)Prüfung der Suggestionshypothese
b)Beurteilung der Suggestionshypothese
c)Hypothese: Autosuggestion
d)Hypothese: Bewusste/unbewusste Fremdsuggestion
V.Die aussagepsychologische Leitfrage – fallübergreifende Analysebereiche
VI.Aussagekompetenz
1.Wahrnehmung
a)Aufmerksamkeit des Zeugen
b)Erwartungen des Zeugen
c)Art des erlebten Ereignisses
d)Erfahrung
e)Motivation
f)Wirklichkeitskontrolle
g)Reality monitoring – Realitätsüberwachungskriterien
h)Wahrnehmungsfehler, -beeinträchtigungen
i)Kindliche Zeugen
k)Wahrnehmungsbeeinträchtigung bei Drogenkonsum, Alkoholeinfluss
2.Erinnerung/Gedächtnis
a)Gedächtnisarten
aa)Episodisches – autobiografisches Gedächtnis
bb)Kurzzeit-, Arbeits- und Langzeitgedächtnis
cc)Implizites – explizites Gedächtnis
b)Erinnerung an das Ereignis
c)Erinnerung an Emotionen
d)Sich ähnelnde Ereignisse
e)Lücken konstruktiv schließen
f)Stress
g)Subjektive Gewissheit
h)Verfälschung von Gedächtnisinhalten – Nachträgliche Informationen
aa)Falschinformationseffekt
bb)Pseudoerinnerung – gezielte Einflussnahmen
i)Kindliche Zeugen
k)Ältere Menschen
l)Erinnerungsstörungen bei psychischen Störungen
m)Vergessen/Verdrängen/Traumatische Erfahrungen
aa)Vergessen
bb)Verdrängen
cc)Traumatische Erfahrungen
n)Entstehung eines Verdachts in therapeutischen Gesprächen
3.Wiedergabe
a)Fehler – Irrtum bei der Wiedergabe
b)Kindliche Zeugen
c)Erheblich intelligenzgeminderte Personen
d)Psychische Auffälligkeiten
4.Untersuchungsmethoden
a)Testverfahren
aa)Projektive Verfahren
bb)Standardisierte Verfahren
cc)Bildgebende Diagnostik und neuropsychologische Testverfahren
dd)Prüfung der Übertragbarkeit der Testergebnisse auf die konkrete Aussage
b)Überprüfung der Fantasiefähigkeit
c)Überprüfung der Erinnerungsfähigkeit
d)Deliktspezifische Kenntnisse des Zeugen – Sexualanamnese
e)Suggestibilitätsprüfungen
f)Fallneutrale Exploration
g)Begutachtungsrelevante Zeiträume
h)Krankenakten
VII.Qualitäts-Kompetenz-Vergleich – Erfindungskompetenz
VIII.Fehlerquellenanalyse
1.Entstehungsgeschichte der Aussage
a)Suggestive Einflüsse auf die Aussage des Zeugen – Feststellung und Beurteilung –
aa)Suggestive Einflussnahmen
bb)Induzierung von Stereotypen
cc)Gruppen- oder Konformitätsdruck
dd)Feedback/Reaktion des Aussageempfängers
ee)Autorität des Befragers
ff)Extreme Mangelsituation
gg)Ankündigung positiver oder negativer Konsequenzen
hh)Belohnung erwarteter Antworten
ii)Nachträgliche andere Bewertung
kk)Änderung der Opfer-Rolle in eine aktive Zeugen-Rolle
ll)Aufforderung zu Konfabulation
mm)Appetenz-Aversions-Konflikt
b)Suggestive Befragung
aa)Offene Fragen
bb)Fragen mit möglicher suggestiver Wirkung
cc)Empfindungen des Vernehmenden
dd)Voreinstellung des Befragers – Theorie der kognitiven Dissonanz – Confirmation bias
c)Befragung als Lernprozess – Wiederholtes Befragen
d)Befragungsprozess
e)Beeinflussung durch das Aktenstudium
f)Aufdeckungsarbeit
g)Anatomische Puppen
h)Parteilicher Umgang mit dem Opfer durch Hilfevereine
i)Zur Rolle ärztlicher Einrichtungen bei der Verdachtsabklärung
k)Geständnis und Widerruf
2.Motivationsanalyse
IX.Realkennzeichenanalyse – Kriterienorientierte Inhaltsanalyse
1.Anwendungsbereich
2.Methodische Voraussetzungen
3.Keine Anwendung bei suggerierter Aussage
4.Zur Realkennzeichenanalyse in der Grundsatzentscheidung des BGH
5.Validität der Realkennzeichen
6.Spezielle Fragestellungen
7.Simulierbarkeit von Realkennzeichen
8.Realkennzeichen im Einzelnen
a)Allgemeine Merkmale
aa)Logische Konsistenz
bb)Quantitativer Detailreichtum
cc)Unstrukturierte Darstellung
b)Spezielle Merkmale
aa)Raum-zeitliche Verknüpfungen
bb)Interaktionsschilderungen
cc)Wiedergabe von Gesprächen
dd)Schilderungen von Komplikationen im Handlungsablauf
c)Inhaltliche Besonderheiten
aa)Schilderung ausgefallener Einzelheiten
bb)Schilderung nebensächlicher Einzelheiten
cc)Phänomengemäße Schilderung unverstandener Handlungselemente
dd)Indirekt handlungsbezogene Schilderungen
ee)Schilderung eigener psychischer Vorgänge
ff)Schilderung psychischer Vorgänge des Beschuldigten
Schilderung des Erlebens von phänomenaler Kausalität
Schilderung multimodaler Wahrnehmungen
Schilderung von Wirklichkeitskontrolle
d)Motivationsbezogene Inhalte
aa)Spontane Verbesserung der eigenen Aussage
bb)Eingeständnis von Erinnerungslücken
cc)Einwände gegen die Richtigkeit der eigenen Aussage
dd)Belastungen/Entlastungen des Beschuldigten
ee)Unterscheidung zwischen nicht-motivationalen und motivationalen Merkmalen
e)Deliktspezifische Aussageelemente
9.Konstanzanalyse
a)(In)Konstanzen
b)Präzisierbarkeit
X.Berücksichtigung von Außenkriterien
XI.Beurteilung der Glaubhaftigkeit der Aussage
XII.Dokumentation der Begutachtung
1.Benennen der Anknüpfungstatsachen
2.Benennen des Ortes der Begutachtung/der Anzahl der Explorationsgespräche
3.Benennen der Hypothesen
4.Benennen der Untersuchungs-, Testverfahren
5.Trennung von Datenbericht und psychologischer Interpretation
6.Dokumentation des Explorationsgespräches
XIII.Überprüfung des Gutachtens
XIV.Methodenkritische Stellungnahmen
XV.Besonderheiten
1.Gutachten ohne Exploration
2.Vorübergehende Vernehmungsunfähigkeit des Zeugen
3.Zeitablauf
4.Nur mündlich erstattetes Gutachten
5.Antrag auf Beiziehung der Unterlagen des Sachverständigen
6.Aufbewahrung der Untersuchungsmaterialien
7.Vorläufiges Gutachten
8.Begutachtung des Beschuldigten
9.Erstattung der Gutachtenkosten
10.Verhaltensauffälligkeiten
Teil 4 Prozesse
Anhang
Literaturverzeichnis
Stichwortverzeichnis