Magisches Kompendium - Das Große Werk

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Aus der Reihe: MAGISCHES KOMPENDIUM #26
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Man wird als Mensch immer starten. Man ist geboren worden, man lebt, man ist ein Mensch. Doch, was ist mit den anderen Begriffen, was es mit dem bewusst negativ gewählten Begriff „Fleischhülle" gemeint? Was ist ein Psychonaut und was ist ein Terranaut? Es sind Begriffe, die besagen, dass man seine eigene Seele, seine eigene Psyche bereisen kann, genauso wie man die eigene Erde, die eigene Materie, die eigene Realität und das eigene Umfeld bereisen kann. So wie ein Astronaut den Weltraum erforscht, so erforscht ein Psychonaut seine Seele, seine Psyche und der Terranaut erforscht eben die Erde, Terra. Die Wortbedeutungen sind hierbei recht einfach, denn sie beziehen sich auf die griechischen Elemente „astron / ἄστρον“, was „Stern / Gestirn“ bedeutet und auf „nautes / ναύτης“, was man mit „Fahrer“, „Reisender“ bzw. „Seefahrer“ übersetzen kann. Wenn man also in einem Wort die Endung „-naut“ bzw. „-natues“ nimmt, wird hiermit einfach zum Ausdruck gebracht, dass jemand ein Reisender, ein Fahrer, ein Bummler ist. Es kommt dann ganz einfach auf den vorderen Wortteil an, bzw. was man ausdrücken will. Wenn es um die Luft geht, z. B. um Ballonfahrer oder um Piloten, kann man auch „Aeronaut“ (Aero = Luft) sagen. Auch wenn es um Taucher geht oder U-Bootfahrer, könnte man „Aquanaut“ (Aqua = Wasser) sagen. Da es aber hier um die Erde geht, auf der man inkarniert ist, bzw. auch um die Realität, ist hier der Begriff „Terranaut“ passend, auch wenn man es vielleicht ein wenig überspitzt auf einen Bergmann münzen könnte. Dies gilt auch für den Begriff des Psychonauten, was sich ganz einfach darauf bezieht, dass man eben seine Seele, seine Psyche, seinen Geist bereist, und in diesem agiert. Auch wenn man es sagen könnte, da es ja um den eigenen Geist geht, dann wäre wieder die Wortschöpfung „Pnevmanaut“ passender, da das griechische Wort für Geist „Pnevma“ lautet. Es soll somit zum Ausdruck gebracht werden, dass es hier spezielle Bereiche gibt, die man bereisen muss, wenn man im Großen Werk agiert. Gleichzeitig ist es aber auch so, dass man hier immer wieder auf Hindernisse stoßen wird, die einen vom eigenen Weg abbringen. Jeder ist ein Mensch, jeder kann ein Terranaut sein, jeder kann ein Psychonaut sein, doch viele Menschen sind nichts Weiteres als Fleischhüllen, die ihr Dasein fristen, ohne zu wissen, was sie sind, was sie vermögen und warum sie existieren.

Dies alles erinnert vielleicht ein wenig daran, dass man sich manchmal vorstellen kann, dass das ganze Leben nur eine Illusion ist, dass alles nicht real ist, dass man lapidar sagt, dass man in einer Matrix lebt, in Anlehnung an die Filmtrilogie „Matrix“, was bedeutet, dass man in einer gigantischen Simulation existiert, die miteinander vernetzt ist, und aus der man so gut, wie nicht herauskommen kann. Ja, es erinnert doch ziemlich an viele Alltage, wo immer alles gleich ist. Doch, was ist, wenn dies alles Real ist. Gut, wir gehen mal davon aus, dass wir nicht als energetisches Futter in Alkoven liegen und von Maschinen kontrolliert werden. Doch, was ist, wenn man alles nur träumen würde. Wenn alles zu jedem Zeitpunkt neu entstehen würde? Die „Traumzeit“ (was eigentlich in der Übersetzung etwas krumm und unpassend ist) ist ein fixer Bestandteil der Kultur bzw. der Mythologie der Aborigines. Es geht hier in diesem Konzept nicht um das Träumen selbst, sondern um einen energetischen Fluss.

Im Konzept der Traumzeit geht es darum, dass alles in einer ständigen Bewegung ist, dass es um spirituelle Netzwerke, Gewebe, Matrizen geht, sodass alles miteinander verbunden ist, hierbei aber nicht eine so strenge Linearität hat, wie die Vorstellungen in den monotheistischen Religionen. Es geht hierbei eher darum, dass das komplette Dasein, raum- und zeitlos ist, sodass man in diesem Konzept sagen kann, dass das eigene Leben eigentlich nur eine Illusion ist. Alles ist in einem permanenten, unablässigen Schöpfungsprozess vereinigt, sodass hier immer wieder energetische Kaskaden entstehen, weitere Traumzeiten kreieren, wodurch eine absolute Unendlichkeit erschaffen wird. Dennoch gibt es in diesen Netzwerken Brennpunkte, oder auch Knotenpunkte, die in der Mythologie der australischen Ureinwohner sich an besonderen Orten in der Natur, an Landmarken, manifestieren. Man könnte dies auch mit den sogenannten „Ley-Lines“ oder mit den „kaiserlichen Drachenpfaden“ vergleichen. Die Quelle von allem Leben, ist das energetische Konzept, welches selbst die Traumzeit ist, bzw. welches selbst das gesamte Gefüge ist, was raum- und zeitlos ist. Hier passt natürlich wieder das Wort „Matrix“ sehr gut ins Konzept, wobei hier die Schöpfung allgegenwärtig, fortwährend, unendlich, ohne Anfang und ohne Ende ist. Gleichzeitig existiert aber für den Menschen selbst eine Linearität, eine Bewegung durch diese Traumzeit von A nach B, sodass man in seinen Träumen bzw. über Traumpfade in die Vergangenheit reisen kann, um hier seine Ahnen, seine Wurzeln, sein Selbst zu treffen, zu verstehen und auch anzunehmen. Hierbei sind diese sogenannten Träume aber energetische Reisen, die man eher mit den Arbeiten der Energiekörper in der Magie vergleichen kann. Hierbei geht es aber nicht um eine Begrenzung auf die Astralebene, sondern es sind alle Energiekörper eingeschlossen. Man könnte hier auch sogar eine Verbindung zum sogenannten Lichtkörper schaffen.

So besitzt diese energetische Möglichkeit, die man eben als Traumzeit deklariert, die Quintessenz der Lebensenergie, sodass hier die Verknüpfung zwischen energetischen Körpern sehr deutlich erkennbar ist. In diesem Fall kann man auch sagen, dass jeder Tod, jedes Aufhören der Inkarnation, des Lebens, nicht als ein Ende gesehen wird, sondern als eine Transformation, als eine neue Möglichkeit die Traumzeit zu erfahren.

Dies alles baut eine Brücke zu einem Konzept, was man lapidar mit der Vokabel „Glauben“ umschreiben kann, obwohl noch viel mehr dahinter steckt. Glaube! Was ist das? Statt dem Wort „Glaube“, kann man auch Vokabeln wie „Frömmigkeit“, „Ergebenheit“, „Hoffnung“, „Hoffnungsstrahl“, „Überzeugung“, „Religiosität“, oder auch „Gnosis“ verwenden. Man sagt sehr schnell, dass der Glaube Berge versetzen kann, was dann jedoch von Skeptikern immer belächelt wird, gerade wenn diese das Konzept der Religion nicht verstehen wollen. Die Religion ist für viele Menschen eine helfende Hand, doch so sehr eine helfende Hand in verschiedenen Situationen nötig ist, so ist es dennoch nur eine Krücke, die man irgendwann überwinden und loslassen muss, sodass man auf eigenen Beinen stehen kann. Hier geht es aber auch darum, dass Glaube Berge durch eine Imagination, durch ein Vorstellungsvermögen versetzen kann, was dann wiederum einen Brückenschlag zur Astralebene schafft, da hier „Glaube“ auch mit „Kreativität“ gleichgesetzt werden kann. Auf der astralen Ebene ist es überhaupt kein Problem, einen Berg mal eben zu versetzen. So kommt man aber in Bereiche hinein, wo das Tagesbewusstsein auf Unmöglichkeiten stößt, die es entweder annehmen oder vollkommen verweigern kann. Es geht um das Verwenden von eigenen Energien, es geht um den Zugriff auf den eigenen Wesenskern, sodass man versteht, warum man inkarniert ist, welche Aufgaben man in seiner Inkarnation hat und was die Bedeutung der eigenen Existenz alles umfasst. In diesem Kontext kann man eine Verbindung zur Quanten- und Matrixmagie schaffen, was in diesem Fall aber bedeutet, dass die wortwörtliche Bedeutung der Vokabel „Quant / Quanten / Quantum“ erkannt wird, was aus dem lateinischen mit der Frage „wie viel?“ oder auch „wie groß?“ übersetzt werden kann. Diese Frage kann man in der Quanten- und Matrixmagie dahingehend deuten, dass man selbst fragen muss, wie die eigenen Fähigkeiten sind, wie viel man durch sein eigenes, magisches Ich erreichen kann, welche Möglichkeiten existieren und wie diese fokussiert erreicht und umgesetzt werden (können). Daher ist auch der Begriff der Matrixmagie sehr wichtig, da die Matrix nicht nur ein filigran ist, ein energetisches Netzwerk, ein gewobenes Existenznetz, nein, es ist auch eine Gebärmutter, sodass man sich hier selbst neu erschaffen kann, so wie man alles energetisch erschaffen kann. Hier reden wir natürlich nicht von der allgemeinen realen Ebene, in der man arbeiten geht, essen und trinken muss und auch sonst verschiedene biologische, soziale und kulturelle Verpflichtungen hat.

Wenn man also weiß, dass die Imagination, der Glaube, die Vorstellungskraft, die Kreativität, auf den anderen energetischen Ebenen eine Möglichkeit der Realität auslösen, bekommt der Sinnspruch, „der Glaube versetzt Berge“ ein sehr deutliches Verhältnis zu der Quanten- und Matrixmagie. Die Selbsterkenntnis ist hier das Alpha und das Omega, es geht darum, zu verstehen, was man ist, wer man ist, wie man ist und was man vermag. Die Quintessenz wird auf die magische Formel des „GAHOACHMA“, des „Ehieh Ascher Ehieh“, des „Ich bin, der ich bin“ hinausgehen. Wobei man das henochische Gahoachma“ bzw. das hebräische „Ehieh Ascher Ehieh“ nicht nur mit dem deutschen Satz „Ich bin, der ich bin“ übersetzen kann, sondern auch mit den Sätzen:

Ich bin, der ich bin!

Ich war, der ich bin!

Ich werde sein, der ich bin!

Ich war, der ich war!

Ich werde sein, der ich war!

Ich bin, der ich war!

Ich war, der ich sein werde / der ich gewesen sein werde!

Ich werde sein, der ich sein werde / der ich gewesen sein werde

Dass „Ich bin“ (AHJH (אהיה) oder „Ehjeh“) ist in diesem Fall die Selbsterfahrung des Seins! Die Aussage „Ehjeh Asher Ehjeh“ (hebräischen ist die Schreibweise eigentlich AHJH ASHR AHJA (אהיה אהיה אשר), ist natürlich nicht wirklich neu, dennoch ist es eine magische Quintessenz, die erst dann verstanden wird, wenn man sein höheres Selbst, seinen Atmankörper, kontaktiert und begriffen hat, welche Lebensaufgaben man in der aktuellen Inkarnation besitzt und welche Existenzaufgabe. Doch es ist kein einfaches „Kennen“, es ist vielmehr ein „Erkennen“ und „Verwenden“. D. h., dass die Aussage des „ich bin“ letztlich mit einer vollständigen Kontrolle über sein eigenes Selbst verglichen werden kann. Somit ist es letztlich auch der „höchste Titel“, die man sich in irgendeiner Form selbst geben kann. All die Bezeichnungen, Betitelungen, Möglichkeiten, Etiketten, Benennungen und Markierungen sind menschliche Erfindungen, um sich irgendwie abzugrenzen. Der Magier, die Hexe, der Schamane, der Alchemist, der Druide, der Bokor, der Houngan, die Mambo und, und, und … Es sind alles Titel, die man dadurch zusammenfassen kann, dass man sich entweder selbst als eine Art kosmischen „Avatar“ bezeichnet, oder dass man einfach den Ausspruch: „ich bin, der ich bin!“ verwendet. Die Vokabel „Avatar“ kommt aus dem Sanskrit, und kann wortwörtlich mit „Abstieg“ oder auch „Überquerung“ übersetzt werden, was im hinduistischen Kontext als Manifestation des höchsten kosmischen Prinzips verstanden wird, sodass eine göttliche Schwingung, eine göttliche Energie sich selbst als Lebewesen manifestiert.

 

Hierbei geht es um eine Personifizierung, sodass es auf die göttliche Essenz, die Macht der Quelle, abzielt, was wiederum bedeutet, dass jemand, der diesen Titel trägt, selbst versteht, dass er in die Selbstverwirklichung eintreten kann, wenn das höhere Selbst, der wahre Wille, der Atmankörper, kontaktiert und erleuchtet wurde. Durch die Kontaktierung des eigenen höheren Selbst, des Atmankörpers, wird man auf Energien zugreifen können, auf Netzwerke, auf gewobene Möglichkeiten, die Gigantisches bewirken können. Auch hier greift wieder die Bezeichnung der Quanten- und Matrixmagie da man im Kleinen und im Großen wirken kann. Gut, es ist nicht wirklich ein Geheimnis, dass eben nicht jedes Mal etwas geschieht, wenn man „quantenmagisch“ arbeiten will, bzw. wenn man glaubt, eine Veränderung herbeizuführen. Man kann sein eigenes Leben ändern, man kann auch die Verhaltensweisen vom eigenen Umfeld ändern, doch man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass solche Veränderungen auch immer Makro kosmische Auswirkungen haben. Dies würde zwar für das Ego sehr lustig sein, für die Realität wäre es aber absolut fatal.

Es gibt hier natürliche viele Hürden und Schutzmechanismen, die diesem energetischen Konzept entgegenstehen, denn auch wenn auf der Astralebene alles möglich ist, sodass man hier durch eine Handbewegung makrokosmische Dinge bewirken kann, wird die allgemeine, gemeinsame Realität, die man sich mit den anderen Menschen teil, existent bleiben. Zum Glück ist in diesem Kontext eine der größten Hürden der Zweifel selbst, der sich in der Ratio vollkommen festgebissen hat und sich niemals lösen wird. Zweifel ist immer da, und das ist auch gut so! Man darf ihn nicht als „Feind“ oder als „Gegenspieler“ sehen, sondern eher als „Wächter“ und „Freund“, der es „gut mit uns meint“, da wir uns sehr schnell selbst zerstören würden, wenn wir ohne Weiteres mit dem „Glauben Berge versetzen“ könnten. In diesem Kontext kann man natürlich die Floskel aufwerfen: „Was ist das Gegenteil von Gut? Gut gemeint!“, doch geht es hierbei wahrlich um die eigenen Lebensaufgaben und die eigene Existenzaufgabe. Man kann es sich so vorstellen, dass man eine Spielfigur ist, und dass man sich ganz einfach an die entsprechenden Spielregeln halten muss, wobei man gleichzeitig wieder erwähnen muss, dass man selbst auch der Spielgestalter, der Gegenspieler, der Mitspieler und der Beobachter des Spiels ist. Doch auch wenn hier der Skeptiker, der innere Querulant, der Zweifler des Öfteren nerven kann, kann man dennoch für sich das „ich bin“ ohne Weiteres verwenden. Wenn man will, kann man hier vielleicht noch die Passage „ein gefühlsbewusster Geist“ einpflegen, wobei hier mit dem Begriff „Geist“ eine Energie gemeint ist, die bewusst Materie (den Körper) steuern kann, so als ob der Geist ein Vehikel betritt und es verwendet – natürlich immer im Rahmen seiner und dessen Möglichkeiten.

Die Möglichkeiten von „Fahrer“ und „Gefährt“ sind letztlich die ausschlaggebenden Punkte, die dazu führen, wie die Quanten- und Matrixmagie funktioniert bzw. wie stark der „ich bin“ Charakter agieren muss, damit sich überhaupt etwas in der eigenen Evolution bewegt.

Fahrer! Vehikel! Reisen! Tja, wenn man ein Terranaut bzw. ein Psychonaut ist, wird man ein solches Vehikel benötigen. Wenn man nur eine Fleischhülle ist, dann braucht man so was nicht. Dann reicht ein TV, hirnbetäubende Unterhaltung, kalorisches Essen und am besten Alkohol. Den Rest wird man dann schon erschaffen können, um eine brave Fleischhülle zu sein, die nicht nur den Regierungen, Arbeitgebern und Konzernen Geld in den Rachen reinwirft, Geld, was man nicht hat und sich erst noch leihen muss, nein, der wird auch eine tolle Energietankstelle für alle parasitären Energien sein. In Bezug auf die Adhularchiel (Besondere, sehr destruktive Entitäten, die die Dualität vernichten wollen; weitere Informationen wurden über die Adhularchiel in meinem Buch „Sternenkollektive und stellare Mächte“, der Reihe „Magisches Kompendium“ gegeben) ist man einfach braves und gefügiges Nebelfutter. Wenn man aber ein Terranaut und / oder ein Psychonaut ist, wird man dann doch schon seine eigene Agenda und seine eigenen Zielsetzungen haben. Sehr störend für die „obrigen Energien“, die dies alles überhaupt nicht wollen, da „Futter“ bzw. „Fleischhüllen“ gefälligst brav, gefügsam und produktiv in Bezug auf Zuwachs / Konsum sein sollen.

Tja, wie sieht man sich selbst? Fleischhülle? Nein! Man ist doch ein Rebell! Terranaut? Psychonaut! Ein Traumreisender? Welchen Titel, welche Bezeichnung würde man sich JETZT, in diesem Augenblick selbst geben? Bezeichnungen gibt es viele. Manche stehen in Wörterbüchern und manche muss man einfach selbst erfinden. Gerade jetzt ist jeder, der diese Zeilen liest, ein Buch- oder Literaturnaut. Gut, das Wort gibt es nicht, und es hört sich auch nicht so toll an, doch wenn man es wieder mit dem Griechischen verbindet (Buch = vivlio bzw. Literatur = logotechnia), dann wäre man ein „Vivlionaut“ oder ein „Logotechnianaut“. Wow, was für ein Titel. Einfach mal in einem Gespräch einfließen lassen, was man so gerade ist oder macht. Bei einem Bewerbungsgespräch ist es bestimmt auch lustig und auf einem spirituellen Treffen, einem Seminar, ist das bestimmt auch ein Blick wert. Doch auch wenn es vielleicht ein Blick wert ist, ist das ganze Konzept wertlos, wenn man es nicht selbst mit Leben befüllt. Dies gilt natürlich auch für die Philosophie, für die Lehren der Weisheit, denn auch hier könnte man sagen, dass man ein „Philosofnaut“ ist. Vielleicht es ist leider doch einfacher, dass man sagt, dass man ein Psychonaut ist, der sich auf Seelenreise begibt. Wenn man aber Philosophie und die Psychonautik verbinden will, wird man feststellen, dass Gefühle, dass das Bewusstsein, dass der Glaube und das die Intuition des Menschen Fragmente dieser seltsamen Seele sind.

Da die Seele ein sehr großes philosophisches Konzept ist, welches gigantisch viele Ebenen miteinschließt, ist es hier wiederum sinniger, eine Vokabel zu wählen, die stärker mit dem Tagesgeschehen, mit dem Tagesbewusstsein verbunden ist. Hier ist dann eben wieder die Vokabel „Geist“ oder eben „Pnevma“ zu nennen. Zwar ist der Begriff „Geist“ nicht klar definiert, doch wird sicherlich jeder seine Vorstellungen haben, oder? Abgeleitet ist das Wort von dem indogermanischen Begriff „gheis“, was man in etwa mit „aufgebracht“, „erregt“, „ungestüm“, „ruhelos“ oder auch „schaudern“ übersetzen kann. Selbst der Begriff „begeistert“, der dann eher als „be-Geist-ert“ gelesen werden muss, kann hier verwendet werden. Doch es geht hier um das Wirken des Menschen, dass der Mensch selbst aufgebracht, erregt, ungestüm und auch ruhelos ist, und nicht irgendwelche Energien von verstorbenen Wesen. Es geht eher darum, dass der Geist ein autarkes Lebewesen ist, welches in der Geschichte in der Mythologie sehr gerne als Phönix dargestellt wird, als Phönix, der sich selbst aus der Asche erhebt, da der Mensch immer wieder Schicksalsschläge erleiden muss, sodass im Endeffekt auch sein Körper Beschädigungen durchlebt, und nur der Geist – zumindest im materiellen Sinne – unberührt bleibt. Die Erfahrung zeigt natürlich, dass auch psychische Schäden, oder geistige Schäden, bei einer sehr starken Belastung stattfinden können. Das eigene Muster wird umgeschrieben, die eigenen Schablonen zerbrechen, der Charakter wird geprüft und beginnt sich auch zu verändern. Dennoch ist hier immer die Prämisse zu verstehen, dass es um einen schöpferischen Akt geht, eine schöpferische Tätigkeit, die aus dem Inneren des Geistes, des menschlichen Kerns, hervordrängen kann.

Doch was ist der Geist? Geht es um etwas Unfassbares, etwas Reales, etwas, das wissenschaftlich und auch deduktiv bewiesen werden kann? Oder geht es um etwas Immaterielles, etwas Feinstoffliches, welches aber dennoch an den Menschen gebunden ist, an sein mentales Selbstbild, an sein Gehirn, an seinen gesamten menschlichen Organismus? Immer wieder wird der Geist des Menschen einfach als der Prozess des Denkens verwendet, zumindest wenn man es in der aktuellen Zeit darauf anlegt, über diese Vokabel zu diskutieren und zu philosophieren. Es geht um die eigenen intellektuellen und kognitiven Fähigkeiten, sodass man diese irgendwie benutzt, irgendwie diese zielgerichtet verwendet, sodass man sagen kann, dass man einen „wachen Geist“ oder auch einen „zielgerichteten Geist“ besitzt. Doch wenn es wahrlich nur um die Verstandeskraft des Menschen geht, um seine kognitiven Fähigkeiten, dann wäre dies schon ein Armutszeugnis, denn der menschliche Geist kann noch viel mehr.

Wenn es um reine Logik, deduktives Erfassen, kausale Zusammenhänge und eben den Verstand geht, dann muss man sich fragen, wie Kunst möglich ist, wie Kunstwerke entstehen können, warum Musik einen so erreicht, wie sie einen erreicht, und warum manche Musikstücke einfach nur für den eigenen Geist ekelerregend sind, während andere Musikstücke den Geist wahrlich beflügeln. Es ist alles ein großer Kreislauf, denn wenn man philosophisch Geist und Verstand betrachten will, gibt es selbstverständlich dar Zusammenhänge. Doch hier zeigt sich wieder, dass die verbale Kommunikation, fehlerhaft sein kann. Es geht um eine Tiefe, die allein durch eine Erklärung nicht erreicht werden kann, sondern nur durch ein Fühlen, durch ein Verstehen, durch ein Erleben und durch ein Anwenden. Selbstverständlich wurde immer schon versucht, Geist und Verstand zu definieren, egal ob es nun Philosophen wie René Descartes war, oder auch Immanuel Kant oder andere bekannte Größen.

So hat zum Beispiel der Philosoph René Descartes (der mit seinem Ausspruch: „ich denke, also bin ich“ berühmt geworden ist) in seinem Buch, welches 1637 veröffentlicht wurde und den Titel „Abhandlung über die Methode, seine Vernunft gut zu gebrauchen und die Wahrheit in den Wissenschaften zu suchen“ trägt, über den Verstand Folgendes gesagt:

Der gesunde Verstand ist das, was in der Welt am besten verteilt ist; denn jedermann meint damit so gut versehen zu sein, dass selbst Personen, die in allen anderen Dingen schwer zu befriedigen sind, doch an Verstand nicht mehr, als sie haben, sich zu wünschen pflegen.“

Natürlich merkt man hier, dass die Philosophie ein guter Spielplatz ist, um sich über diese Ideen auszutauschen, das merkt man auch daran, dass der Philosoph Immanuel Kant davon ausgegangen ist, dass der Verstand als ein Vermögen zu sehen ist, wobei es hierbei nicht um Reichtum im materiellen Sinne geht, sondern um die Möglichkeit, sich etwas vorzustellen, sich etwas zu imaginieren, sodass man etwas in die Realität letztendlich hineinruft, was dennoch nicht materiell vorhanden ist. Es geht also um eine Anschauung, egal ob diese empirisch nachzuvollziehen ist oder nicht, sodass man seinen eigenen Standpunkt wieder und wieder verändern kann, ohne sich in diesem Kontext körperlich zu bewegen. Erkenntnis, Wissen und Weisheit müssen in diesem Kontext als Einheit verstanden werden, da der Verstand es auch ermöglicht, Unterscheidungen zu treffen, wodurch wiederum der Mensch sich vom Tier unterscheidet. Hierbei geht es aber auch immer um die Sinnlichkeit, was man dann wieder mit einer intuitiven Erfassung, mit einer emotionalen Betrachtung, vergleichen kann. Doch es geht auch um die Intelligenz, um die Denkkraft, um das Abgrenzen und um das gezielte Arbeiten, sodass man mit seiner Vernunft agieren kann, um nicht Sklave seiner Gefühle zu sein.

Es geht um die Fähigkeit, dass man etwas geistig erfassen kann, dass man es begreifen kann, gegebenenfalls auch beurteilen kann und hierdurch abstrahieren kann, wodurch es wieder eine Verallgemeinerung erfährt, und für alle Menschen anzunehmen ist.

 

Arthur Schopenhauer geht eher davon aus, dass der Verstand sich auf die Kausalität bezieht, auf das Erkennen von Ursache und Wirkung, auf das Handeln, was von Aktion zur Reaktion führt. Wenn man dies alles in der heutigen Zeit klassifizieren will, muss man sagen, dass der Verstand ein gigantischer, leistungsfähiger, neuronaler Rechner, Computer ist, der jedoch eine biologische Selektion durchführen kann, die man am einfachsten mit „ungeschriebenen / unsichtbaren Algorithmen“ vergleichen kann. So wird hier darauf gezielt, dass es nicht um Zufälligkeiten geht, sondern um das Erkennen von Regeln, Kausalitäten, Bestimmungen und Ordnungen.

Dies mag auch alles für den Verstand ohne Weiteres greifen, doch wird man immer noch erkennen können, dass der Geist mehr ist. Dies gilt auch für die Ausdrucksmöglichkeiten der Kunst und der Magie. Unterläuft hierbei die Kunst Regeln, muss die Musik Regeln folgen? Auf der einen Seite gibt es natürlich Regeln, die befolgt werden müssen, um überhaupt etwas zu erschaffen. Musik benötigt Schall, Schall benötigte Luft bzw. Atmosphäre, und um irgendetwas künstlerisch auszudrücken, wird meistens irgendetwas Materielles verwendet. Doch darum geht es nicht. Wenn jeder, zu gleichen Teilen Kunst und Musik anwenden könnte, wenn Kunst und Musik nur auf Regeln basieren würde, könnte jeder Mensch die exakt gleiche Leistung bringen, wie andere. Die Realität zeigt aber ein ganz anderes Bild. Einige sind musikalisch und künstlerisch begabt, und andere sind es nicht. Auch hier geht es wieder um selektive Wahrnehmung, um Bewusstsein, um Talent und um ein Zielgerichtetes arbeiten. Es geht also auch um den eigenen Geist, um eine eigene Geistlichkeit.

Das Spannende ist auch, dass der Geist hochkomplexe Aufgaben durch strategische Planungen und Berechnungen machen kann. Oder ist es der Verstand? Die Vernunft? Die Erfahrung? Wenn man sich von A nach B bewegt, „wer“ oder „was“ plant dann alles, oder wenn man mit dem Auto unterwegs ist, "wer“ oder „was“ sorgt denn dafür, dass man sein Ziel heile erreicht, ohne ins Krankenhaus zu kommen, weil man verunglückt ist, oder im Gefängnis, weil man vollkommen ausgerastet ist? Was ist, wenn man „geisteskrank“ ist, kann man dann kein Auto fahren? Nun, hierauf gibt es keine klaren Antworten, da der Begriff Geist nun einmal mit allem Erdenklichen verwoben werden kann, sodass man hier wirklich etwas wortwörtlich „Schauerliches“ oder „Erschreckendes“ hat.

Der Geist des Menschen besitzt in der Alltagsbezeichnung neben der Wachsamkeit und Achtsamkeit die Fähigkeiten der Konzentration (die man noch beliebig aufschlüsseln und vervielfältigen könnte), sodass das ganze Leben des Menschen von seinem Geist irgendwie dominiert und bestimmt wird.

Vielleicht sind in diesem Kontext die Überlegungen des Philosophen Aristoteles gar nicht so schlecht, da Aristoteles einmal den unbewegten Geist von dem bewegten Geist unterschieden hat. Aristoteles hat in diesem Kontext für sich erkannt, dass die ganze Natur über unendlich viele Gattungen verfügt, die wiederum aus einem Stoff bestehen, der sich allem anpassen kann, gleichzeitig aber auch kausal gesehen werden muss, sodass Ursache und Wirkung verstanden werden, gleichzeitig aber auch wieder energetische Prozesse beinhaltet, sodass hier wahrlich die Kunst berücksichtigt wird, da es existenzielle Unterschiede gibt, die sich wiederum auf die Seele beziehen. Aristoteles geht davon aus, dass die Vernunft deswegen bei den Menschen so beschaffen ist, wie sie nun einmal beschaffen ist, sodass hier die Seele den großen Anteil der Veränderung bewirkt. Er spricht davon, dass man es wie Licht verstehen kann, wie das Zusammenspiel von Farben, und dass in diesem Fall die Vernunft mit der Seele und mit dem Menschen eng verwoben ist, gleichzeitig aber auch trennbar und Leid los ist.

Bei allen Überlegungen, zwischen Vernunft, Geist und den Fähigkeiten des Menschen, muss man dennoch sagen, dass es hier um ein Zusammenspiel geht, um eine Selbsterkenntnis, denn man muss all seine Fragmente verstehen, analysieren, erkennen und annehmen, um ganzheitlich zu agieren. Der Verstand gehört zum Menschen, genauso wie der Geist und wie die Seele. Selbsterkenntnis ist daher das Alpha und Omega, sodass man Charakter, Schwächen, Neigungen, Obsessionen, Zielsetzungen, Stärken und Leidenschaften erkennen kann, wodurch man wiederum seine eigene Existenz verstehen wird.

Man sieht also, dass zwar gerne der Geist einfach mit dem Denken des Menschen verbunden wird, bzw. als Synonym gesehen wird, dass es jedoch nicht ganz so einfach ist. Genau deswegen ist es sinnvoll, die Psyche mit ins Boot zu holen, auch wenn dieser Begriff im griechischen als Synonym für Geist verwendet werden kann. Die menschliche Psyche ermöglicht eine Erweiterung, eine Erweiterung der Definitionsmacht und deren Verwendung, sodass es hier auch um ein erweitertes Wahrnehmen geht, da nun auch Emotionen, Gefühle und intuitive Erfassungen eine Rolle spielen, welche sich weiter vergrößern können, sodass hier die Fähigkeiten und Möglichkeiten der menschlichen Kreativität und die Fantasie zu nennen sind.

Stück für Stück wird der Geist des Menschen mit allen vorstellbaren „geistigen Tätigkeiten“ verwoben, sodass ein undurchdringbares Netzwerk entsteht. Das Wahrnehmen der eigenen Umwelt und des eigenen Lebens, werden hier betitelt, das Sammeln von Erfahrungen und das grundsätzliche Lernen, und selbst das Erinnern, das Planen, das Imaginieren und das Visualisieren von den verschiedensten Dingen wird mit der Vokabel „Geist“ assoziiert. Der Geist ist somit der Verstand des Menschen, aber auch sein Charakter, da es ja auch um Verhaltensweisen geht. Der Geist des Menschen plant, er überlegt, er entscheidet, bastelt fundamentale Grundsätze und kontrolliert irgendwie alles - zumindest aus der philosophischen Sicht. Rein biologisch gesehen wird es wieder schwierig, da der Geist in diesem Kontext auch über unbewusste Abläufe entscheiden kann. Der Körper des Menschen verfügt über unendlich viele Programme, die vollkommen autark ablaufen, und auf die das Tagesbewusstsein keinen Zugriff hat. Beim Unterbewusstsein sieht es schon wieder anders aus, was dadurch zu erklären ist, dass der sogenannte Placeboeffekt, und natürlich auch der sogenannten Noceboeffekt, wirken können, oder? Die Programme, die im Körper ablaufen, wie zum Beispiel Schlagen des Herzens, Abläufe der glatten Muskulatur im Körper, Hirnaktivitäten, Hormonproduktion und, und, und, können natürlich auch beeinflusst werden, beeinflusst werden von der Komplexität des Geistes, da hier wiederum der Glaube Berge versetzt, und es in vielen Experimenten und Studien bewiesen wurde, dass der Placeboeffekt (eine positive Wirkung wird erwartet und tritt ein) und auch der Noceboeffekt (eine negative Wirkung wird erwartet und tritt ein) möglich sind.

Tja alles nicht so einfach, wenn es um den Geist geht. Gut, man könnte auch sagen, dass der Begriff „Geist“, so gut wie unfassbar ist, da jeder Mensch etwas anderes damit verbindet. Das kommt daher, dass man in der heutigen Zeit mit dem Begriff „Geist“ auch so etwas wie Schemen (Gespenster), das Bewusstsein des Menschen (der kluge Geist), eine göttliche Energie (der Heilige Geist), oder auch die Seele des Menschen (Geist) bezeichnen kann. Dies alles ist nicht immer einfach, wenn es um klare Begriffe geht, sodass man hier deutlich versteht, was gemeint ist. In diesem Kontext ist die Sprache nicht ausreichend, vor allem dann nicht, wenn es so viele Sprachen gibt, die irgendwie immer etwas anderes meinen. Gerade in der Magie trifft man auf sehr viele dieser Begriffe, sodass man hier immer selbst schauen muss, in welchem Kontext man die jeweiligen Fremdwörter verwendet, oder ob man diese bewusst genutzt, um gezielte Unterscheidungen zu treffen.