Buch lesen: «Love attacks»
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 9783865066480
© 2011 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers
Einbandgestaltung: Brendow Verlag, Moers
Titelgrafik: fotolia
Satz: Satzstudio Winkens, Wegberg
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014
Cover
Titel
Impressum
LOVE ATTACKS – LIEBESATTACKEN
ATTACKE # 1: KEIN SEX IM WHIRLPOOL
ATTACKE # 2: SCHREIBE AN ODER ÜBER JEMANDEN, DER DICH INSPIRIERT
ATTACKE # 3: BABYSITTING-SERVICE FÜR ALLEINERZIEHENDE
ATTACKE # 4: »OPERATION FATTY« ODER: SCHMEISST EINE PARTY, UM JEMANDEN ZU EHREN
ATTACKE # 5: POSITIV BLEIBEN
ATTACKE # 6: DRECK WEG!
ATTACKE # 7, # 8 UND # 9: GUTE NACHRICHTEN!
ATTACKE # 10: KLINGELING UND WEG
ATTACKE # 11: DIE ABGELAUFENE PARKUHR IST DOCH NICHT ABGELAUFEN
ATTACKE # 12: WERDE EIN FAN!
ATTACKE # 13: ZUSAMMEN ESSEN
ATTACKE # 14: SAG WAS NETTES (IN MÖGLICHST VIELEN SPRACHEN)
ATTACKE # 15: PATENSCHAFTEN
ATTACKE # 16: HIT AND RUN
ATTACKE # 17: MIT 10 EURO DIE STADT VERÄNDERN
ATTACKE # 18: DIE UNTERBRECHUNG … ZU EHREN VON
ATTACKE # 19: LASS JEMANDEN SITZEN
ATTACKE # 20: »SEI DIE VERÄNDERUNG, DIE DU DIR FÜR DIESE WELT WÜNSCHST!« (MAHATMA GANDHI)
ATTACKE # 21: HAUSAUFGABENHILFE
ATTACKE # 22: SPIELPLATZ
ATTACKE # 23: DER ALTERNATIVE ADVENTSKALENDER
ATTACKE # 24: TARGET-PARTY
ATTACKE # 25: TALENTVERSTEIGERUNG
THINK IT OVER # 1: GESTRANDET
ATTACKE # 26, # 27 UND # 28: ETWAS TUN FÜR DIE, DIE SCHON ETWAS TUN
ATTACKE # 29: SCHICK JEMANDEN IN DEN URLAUB!
ATTACKE # 30: JEMANDEN ZUM ESSEN EINLADEN, OHNE DASS DER ES WEISS
ATTACKE # 31: KOMPLIMENTE
ATTACKE # 32: UMZUGSSERVICE
ATTACKE # 33: DIE SINLGE-MOM-MAFIA
ATTACKE # 34: LADE EINEN BETTLER ZUM ESSEN EIN
ATTACKE # 35: Brief An Einen Manager
ATTACKE # 36: GROSSER BRUDER, GROSSE SCHWESTER
ATTACKE # 37: FRAG NACH! FRAG ANDERE NACH IHREN ERFAHRUNGEN
ATTACKE # 38: SPENDE 10 STUNDEN PRO WOCHE
ATTACKE # 39: WERDE EIN ANONYMER SPASS-SPENDER!
ATTACKE # 40: EHRENTITEL
ATTACKE # 41: WEINEN IST MEDIZIN
ATTACKE # 42: LACHEN AN DER RICHTIGEN STELLE
ATTACKE # 43: FLASHMOB
ATTACKE # 44: DIE LIEBLINGSLISTE
ATTACKE # 45: TALENT-TAUSCHBÖRSE
ATTACKE # 46: RETTE EIN HUHN!
ATTACKE # 47: HUNGRY PLANET
ATTACKE # 48: »ADVENTS-KONSPIRATION«
ATTACKE # 49: ST. NIKOLAUS
ATTACKE # 50: »WEIHNACHTSDATE«
ATTACKE # 51: »HAT NICHT EINER BOCK ZU HELFEN?«
ATTACKE # 52: NACHHALTIG FREIWILLIG MELDEN
NACHWORT: EINE KLEINE GESCHICHTE ÜBER DEN URSPRUNG DER LIEBESATTACKEN
THINK IT OVER # 2: DAS GEMÜSEBEET UND DER FIESE NACHBAR
Lasst uns aufeinander achten! Wir wollen uns zu gegenseitiger Liebe ermutigen und einander anspornen, Gutes zu tun.
HEBRÄER 10, 24
Das ist einer meiner absoluten Lieblingsverse: Passt aufeinander auf, und wenn ihr zusammen seid, dann spinnt ein bisschen rum, unterhaltet euch, wie ihr gemeinsam anderen Menschen etwas Gutes tun könnt! Spornt euch immer wieder zu kreativen Liebesattacken an, mit denen ihr eure Umwelt erfreuen könnt!
Das englische Wort für »anspornen« ist übrigens »spur«, das man unter anderem auch mit »Sporen« übersetzen kann – diese spitzen Dinger also, die der Cowboy hinten am Stiefel hat, um sein Pferd zu ärgern und es zu Höchstleistungen anzutreiben. In diesem Sinne kann man den Vers auch als eine Aufforderung verstehen, seine Freunde ein bisschen zu nerven, bis sie endlich den Hintern hochkriegen, um Gutes zu tun.
Wie das praktisch aussehen kann, wenn Leute diesen Vers tatsächlich ernst nehmen, bekommt unsere Familie immer wieder am eigenen Leib zu spüren. Gute Freunde von uns probieren diesen Vers tatsächlich ab und zu aus, und bei diesem Rumspinnen und Anspornen sind schon ein paar richtig coole Aktionen entstanden.
Liebesattacken sozusagen!
Und die sind ganz wichtig! Ich glaube, dass Jesus seine Botschaft nicht als theoretischen, theologischen Diskussionsstoff verstanden hat, damit wir am Ende alle das Richtige glauben, sondern vielmehr als revolutionäre Ideen, wie, ganz praktisch, mit Gottes Hilfe, eine neue Welt entstehen könnte.
Vor einiger Zeit hatten wir während eines Sommercamps unsere Camper aufgefordert, sich geheime Liebesattacken füreinander auszudenken. Es gab nur drei Regeln:
1. Spielt einem anderen Zimmer einen »guten Streich«!
2. Keiner darf jemals wissen, wer den »guten Streich« gespielt hat.
3. Das »attackierte« Zimmer muss innerhalb von 24 Stunden gemerkt haben, dass es »liebesattackiert« worden ist!
Und so geht die Geschichte weiter: Als am nächsten Tag kleine und große Camper hin und her flitzen, um sich gegenseitig die Zimmer aufzuräumen, Blumen und Schokolade und Liebesgedichte zu hinterlassen – der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt –, kommt ein Zeitungsreporter ins Camp, um den Leiter zu interviewen. Er bemerkt die Liebesattacken und denkt, dass dieser Umgang miteinander hier normal ist. Am nächsten Tag erscheint ein langer Artikel, in dem der Reporter die Camper in den höchsten Tönen lobt und träumt: »Wie würde unser Land aussehen, wenn alle mitmachen würden beim Liebesattackieren? Ist eine neue Welt vielleicht doch möglich?«
Genau das war die inspirierende Botschaft von Jesus Christus!
Auf den nächsten Seiten findet ihr deshalb ein paar Ideen, wie das ganz einfach und ganz praktisch aussehen könnte.
Die Idee:
Während einer richtig stressigen Zeit bei uns zu Hause kam eines Abends ein Anruf: »Habt ihr morgen Abend schon was vor?« Hatten wir nicht, zum Glück. »Dann nehmt euch auch nichts vor! Wir kommen rüber. Essen machen oder Aufräumen ist nicht nötig!« Nach und nach wurde uns der Plan klar.
Es folgte Attacke Schritt Nummer 1:
Die Familienparty, zu der wir nicht eingeladen waren.
Russ, Julie und ihre vier Kinder kamen zu uns nach Hause, brachten Pizza und eine DVD mit, kümmerten sich um unsere drei kleinen Kinder und schickten uns zu unseren anderen Freunden, Dave und Sue. Der Auftrag lautete: Wir sollten Badesachen mitnehmen und uns ruhig Zeit lassen. Julie wollte unsere Kinder ins Bett bringen und warten, bis wir irgendwann spät wieder eintrudeln würden.
Dann Attacke Schritt Nummer 2:
Die Party, zu der nur wir eingeladen waren.
Als wir, mit Badeanzug und -hose bewaffnet, bei den anderen Freunden ankamen, die nebenbei auch noch einen Swimmingpool und einen Whirlpool besaßen, hatten die beiden ihre eigenen Kinder bei Babysittern abgegeben, und auf dem Tisch standen ein vorbereitetes Fondue, ein leckerer Nachtisch und zwei verschiedene Flaschen guter Wein.
Und letztendlich Attacke Schritt Nummer 3:
Der Whirlpool!
Nachdem Dave und Sue uns alles erklärt hatten, gingen sie selbst zu einem Picknick und wünschten uns viel Spaß. Sie hatten schon Handtücher hinterlegt und versprachen uns zwinkernd, laut zu hupen, wenn sie gegen 23 Uhr wieder zurückkommen würden. Nur an eine Regel sollten wir uns halten: »Kein Sex im Whirlpool!«
Warnung:
Das Witzige an den Liebesattacken ist, dass sie wirklich gefährlich sein können. Als ich an diesem Abend äußerst leicht bekleidet zu meiner Frau in den Whirlpool sprang, bemerkten wir auf einmal, dass sich direkt hinter uns, ganz ungeplant, ein Gärtner an irgendetwas im Garten zu schaffen machte. Eigentlich kein Problem – nur sieht mein Freund Dave von hinten ähnlich aus wie ich, aber seine Frau Sue hat garantiert keine roten Haare. Was sich der Gärtner gedacht hat, wird hoffentlich für immer ein Geheimnis bleiben!
Aber es war einer der coolsten Abende, an die ich mich erinnern kann. Was wären wir ohne solche Freunde? Das Beste war, dass alle eine Menge Spaß hatten. Sich umeinander zu kümmern und die Welt zu verbessern ist oft anstrengend und manchmal traurig, aber es belebt und verändert vor allen Dingen auch den »Liebesattackierer«. Von genau so einer Welt, mit solchen Freundschaften, hat Jesus geträumt und gesagt, dass sie möglich ist!
Die Idee:
Ich finde kaum etwas inspirierender, als auf Menschen zu treffen, die ihre Arbeit so richtig fröhlich und gerne ausüben.
Charly ist so ein inspirierender Mensch. Vor ein paar Jahren musste ich eines Morgens – für mich viel zu früh – auf dem Flugplatz sein, um von Vancouver nach Calgary zu fliegen. Und dabei bin ich ein richtiger Morgenmuffel, der vor neun Uhr morgens und ohne genügend Espresso im Blut eigentlich nicht zu genießen ist! An besagtem Morgen (also eigentlich: nachts …) torkelte ich deshalb irgendwie aus meinem Auto, um mich von einem Shuttlebus zum Check-in befördern zu lassen.
Und dann kam Charly, der Busfahrer. Innerhalb von 15 Minuten schaffte er es, durch seine Fröhlichkeit, Hilfsbereitschaft und seinen Enthusiasmus aus zwölf griesgrämigen, verschlafenen Passagieren eine Gruppe von Reisenden zu formen, die gut gelaunt, lachend, miteinander erzählend und vor sich hin summend auf ihre Schalter zugingen.
Der tätowierte, muskulöse Busfahrer hatte gar nicht so viel gemacht: Er hatte uns einfach fröhlich gedient! Er war einer der wenigen Leute, die ich kenne, die ihren Job absolut gerne und mit Leidenschaft machen. Total inspirierend eben.
Ich habe die Geschichte von Charly schon vielen Leuten erzählt, nur ihm selber nie … Oder seinen Vorgesetzten!
Die Attacke:
Verteile doch heute einfach mal ein paar Lobesworte, wo sie angebracht sind. Du kannst auch eine Karte oder eine E-Mail schreiben, in der du einem Vorgesetzten eines Unternehmens mitteilst, dass dich einer ihrer Mitarbeiter sehr inspiriert hat und dir seine Arbeit sehr gefallen hat. Falls es unter den Umständen angemessen ist, kannst du ja vielleicht sogar irgendwo das schöne Wort »Gehaltserhöhung« unauffällig einbauen.
Die Idee:
Vor ein paar Monaten hat mich meine Frau mit unseren drei Kindern sitzen gelassen und ist zurück zu ihrer Mama gezogen. Zum Glück nur für zwei Wochen.
Obwohl wir nach ein paar Tagen eine ganz gute Routine entwickelt hatten, kann ich nur sagen, dass ich durch diese Erfahrung einen beachtlichen Respekt für jede alleinerziehende Mama und jeden alleinerziehenden Papa gewonnen habe. Kinder zu haben ist das Schönste auf der Welt, aber eben auch sauschwer und anstrengend. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie das wäre, das immer alles alleine hinkriegen zu müssen!
An einem besonders schweren Tag in dieser Zeit ist dann der Himmel in Form einer Familie aus unserer Gemeinde auf die Erde geknallt. (Ich muss wohl ziemlich gestresst ausgesehen haben.) Auf jeden Fall haben unsere Freunde uns für den nächsten Tag zum Frühstück eingeladen, und zwar mit der Abmachung, dass ich irgendwann verschwinde und meine Kinder erst nach dem Abendbrot wieder abhole. Das Resultat waren drei fröhliche Kinder, die den ganzen Tag mit neuen Freunden und Spielsachen gemalt, gespielt und gefeiert hatten, und ein ziemlich entspannter »kurzzeitig-allein-erziehender Daddy«.
Die Attacke:
Denkt euch ein System aus, wie ihr euch als Gruppe so organisiert, dass ihr gestressten Eltern – besonders denen, die die Erziehungsarbeit ganz alleine machen müssen – ab und zu mal einen freien Tag oder Abend ermöglichen könnt.
Der kostenlose Auszug ist beendet.