Das wilde ABC meiner Männer | Erotischer Roman

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Mit diesen Worten dreht er sich um und verschwindet aus meiner Sichtweite.

***

Den restlichen Tag bin ich sehr nervös. Was bedeutet: gebührend empfangen? Eilig gebe ich ein paar Suchbegriffe im Internet ein.

***

Als Bastian klingelt, bin ich bereit. Nackt öffne ich ihm die Tür und knie vor ihm nieder. Zart streicht er mir übers Haar und gibt mir somit das Zeichen, mich erheben zu dürfen.

»Du hast also deine Hausaufgaben gemacht, Schlampe! Das freut mich!«

Schlampe? In mir brodelt die Wut, aber ich sage nichts dazu und halte den Kopf gesenkt.

Die Nacht ist der Hammer! Ich glaube, so viele Orgasmen hatte ich noch nie.

Sogar die Schmerzen, die er mir zufügt, mit Peitschen, Wachs, Klemmen und sonstigen Hilfsmitteln, bereiten mir große Lust und Vergnügen. Das Einzige, womit ich wirklich ein Problem habe, ist, ständig von ihm gedemütigt und beleidigt zu werden. Dabei sind Wörter wie Schlampe, Hure und Fickfleisch, noch die harmlosesten.

Unsere Treffen laufen immer nach dem gleichen Schema ab: Ich knie vor Bastian nieder und dann haben wir harten Sex. Obwohl, so ganz stimmt das auch nicht, da ich nie abschätzen kann, in welcher Stimmung Bastian gerade ist. Ist er in Spiellaune oder nicht? Er kann sehr zärtlich sein, aber auch sehr brutal. Die Sessions mit ihm haben mir schon einige Striemen und Narben eingebracht. Der Sex an sich ist immer gigantisch, aber mir fehlt etwas in dieser Beziehung. Nur was ist es? Ist es Liebe? Nein, ich liebe Bastian nicht. Und er liebt mich nicht. Da bin ich mir sicher!

Ich habe einfach das Gefühl, nicht weiterzukommen. Wir drehen uns im Kreis und bestenfalls gibt es eine sexuelle Steigerung. Aber beziehungstechnisch können wir keine neue Ebene erreichen. Diese Erkenntnis stimmt mich traurig, denn ich erahne, dass es früher oder später keinen Sex mehr mit Bastian in meinem Leben geben wird. Und auch dieser Gedanke entsetzt mich. Geht es mir bei Bastian wirklich nur um Sex? Bin ich wirklich eine Schlampe, wie Bastian mich gern nennt?

***

»Weißt du, Finja, du denkst einfach zu viel«, sagt Bastian eines Abends, als ich bei ihm bin.

Zärtlich schiebt Bastian mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht hinters Ohr.

Wie schon so oft habe ich das Gefühl, dass Bastian meine Gedanken lesen kann. Augenblicklich erröte ich.

»Ich kann einfach nicht nichtdenken«, gebe ich daher kleinlaut zu.

»Weil du mir nicht genug vertraust!«

»Das stimmt so nicht! Ich vertraue dir, aber ich kann mich dir nicht völlig unterwerfen.«

»Das weiß ich! Und das habe ich auch immer respektiert! Weißt du, Finja, ich mag dich. Das mit dir ist wirklich toll, aber mir reicht das so nicht auf Dauer!«

Verwirrt blicke ich Bastian an. WAS? Macht er etwa Schluss?

»Warum?«

Tief in meinem Inneren kenne ich die Antwort. Auch ich habe schon mehr als einmal daran gedacht, dass es mir so nicht reicht. Aber jetzt hier von Bastian abserviert zu werden, schmerzt. Ich fühle mich so nackt, wie ich tatsächlich bin.

»Mir ist klargeworden, ich möchte eine Sklavin, die das tut, was ich sage. Ohne zu denken oder zu zögern. Eine, die devot ist und mir hörig. Ich weiß, das kannst du nicht sein und ich würde dich nie so verändern können. Und ich würde es auch nicht wollen, denn du bist eine tolle Frau, Finja. Komm mit!«

Bastian zieht mich hinter sich her. Ein letzter Fick also!

Routinemäßig fesselt Bastian meine Hände und legt mir eine Augenbinde an. Ich spüre, wie er mit einer Spreizstange meine Beine fixiert. Den ersten Hieb platziert er auf meinen Titten. Vor Schreck zucke ich zusammen, doch ich liebe diesen Schmerz und meine Nippel richten sich hart auf.

Dann durchzuckt mich ein brennender Schmerz. Nippelklemmen! Gott, ist das geil! Wieder spüre ich einen Schlag. Diesmal auf meiner weit geöffneten Fotze. Mein Stöhnen ist laut. Bastian lässt die Gerte bei jedem Schlag auf eine andere Stelle meines Körpers treffen, was den Reiz natürlich erhöht, da ich nichts sehen kann. Und so zucke ich bei jedem Hieb erneut zusammen.

Dann herrscht Ruhe. Ich höre meinen eigenen Atem. Nervös winde ich mich in meinen Fesseln. Ein Gefühl, schutzlos ausgeliefert zu sein, durchströmt mich. Angstvoll rufe ich nach Bastian, aber er reagiert nicht auf meine Rufe. Mich erfasst regelrechte Panik und ich beruhige mich erst wieder, als mich der nächste Gertenschlag trifft.

»Oh, Finja, wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du mir vertrauen musst?« Bastians Stimme klingt verärgert. »Was soll ich jetzt nur mit dir machen? Stärkere Nippelklemmen vielleicht ...«

Mit einem Ruck zieht Bastian an der Kette, die die Nippelklemmen verbindet. Der Schmerz ist kaum ertragbar für mich und ich schreie auf.

»Oder ein Branding?«

»Nein, Bastian, bitte! Ich vertraue dir! Wirklich! Bitte!« Ich wimmere vor Angst.

»Halts Maul, du Nutte! Sonst verpasse ich dir einen Knebel!«

Knebel? Noch mehr Angst durchflutet mich. Ich muss mich zusammenreißen und Bastian vertrauen! Nur ist das leichter gesagt als getan.

Bastian scheint mein Unbehagen zu spüren. Er beugt sich über mich und küsst sanft meine Stirn. »Ich habe für dich eine ganz besondere Überraschung, Drecksstück! Komm her, Schlampe!«

Schlampe? Wer ist noch hier? Mein Hirn läuft auf Hochtouren, aber ich traue mich nicht, zu fragen. Viel zu groß ist die Angst vor einem Knebel in meinem Mund.

»Los, besorg es ihr, wie ich es dir vorhin erklärt habe!«

Wer? Was hat er vorhin noch mal erklärt? Doch weiter komme ich nicht mit meinen Gedanken, denn ich spüre zwei zarte Hände meinen Körper erkunden. Nein, das sind definitiv nicht Bastians Hände!

Der Geruch eines süßlichen Frauenparfüms steigt mir in die Nase. Also, wenn Bastian hier nicht einen Typen mit Frauenparfüm angeschleppt hat, werde ich gerade von einer anderen Frau gestreichelt. Diese Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag und ich verkrampfe mich augenblicklich.

Wieder schnellt ein Hieb mit der Gerte auf meine Nippel.

»Genieße und denke nicht so viel! Verstanden?«

Bastian ist also noch da. Er will zusehen, wie mich diese Frau beglückt. Ein Gefühl der inneren Ruhe durchströmt mich: Bastian wird auf mich aufpassen.

»Ja, Sir!«

Ich spüre Bastians Lächeln, weiß, dass er stolz auf mich ist.

»Braves Mädchen! Und nun mach dein Maul auf!«

Ein Knebel? Aber warum? Ich ... Meine Gedanken werden gestoppt, als ich Bastians harten Schwengel in meinen Mund gleiten fühle. Er steckt ihn ganz tief in meinen Rachen. Dann greift Bastian um meinen Hals und ertastet seinen Schwanz von außen. Ich bekomme kaum Luft, Tränen schlängeln sich über meine Wangen, aber ich ertrage das Ganze, denn ich möchte, dass Bastian stolz auf mich ist.

»Du hast viel gelernt, süße Finja! Schlampe sieh hin! So geht ein guter Blowjob!«

Bastian zieht seinen Penis, ohne abgespritzt zu haben, wieder aus meinen Mund und ich japse gierig nach Luft. Als ich wieder klar denken kann, wird mir bewusst, dass er mich vor der anderen Frau gelobt hat. Augenblicklich umspielt ein Lächeln meine Mundwinkel.

Die Finger der anderen Frau berühren nun meine harten Nippel oberhalb der Klemmen. Lust und Schmerz durchzucken mich und ich stöhne laut auf.

Ich spüre, wie die Klemme von meiner rechten Brust entfernt wird. Der Schmerz ist brennend und durchströmt meinen ganzen Körper.

Die Frau massakriert weiter meinen geschwollenen Nippel, knetet meine Titte sadistisch. Wahrscheinlich ist das ihre Rache für mein Lob von Bastian. Aber so leicht gebe ich nicht auf! Ich werde alles für Bastian ertragen und ihn noch stolzer machen.

Ohne von meiner rechten Brust abzulassen, beginnt die andere, mich nun zu lecken. Gott, ist das geil, wenn sie an meinem Kitzler saugt. Augenblicklich werde ich noch feuchter, sodass mir mein Mösensaft die Arschbacken hinabläuft.

Ich spüre Finger in mich gleiten. Da die Dehnung immer größer wird, scheint sie es mit allen Fingern versuchen zu wollen.

»Herr, ich schaffe es nicht über meine Knöchel.« Ihre Stimme klingt leise und zart.

Das Geräusch der Gerte lässt mich zusammenzucken, aber ich spüre keinen Schmerz, vernehme aber stattdessen das Wimmern der anderen. Es scheint kein lustvoller Schlag gewesen zu sein und ich muss zugeben, innerlich freue ich mich darüber, lasse mir aber nichts anmerken.

Wieder bewegen sich die Finger in mir. Diesmal aber fester und entschlossener. Bastian scheint die Hand der anderen zu führen. Brutal schiebt er die gesamte Hand der Frau in meine Fotze. Laut fährt er sie an, endlich eine Faust zu machen. Dann penetriert er mich mit ihrer Hand, bis ich laut schreiend zum Orgasmus komme. Die Stöße von der Faust werden sanfter. Scheinbar hat Bastian die Hand der Frau wieder losgelassen.

Ich spüre, wie mir die Spreizstange von den Knöcheln entfernt wird und die Faust aus meinem geweiteten Loch gezogen wird. Augenblicklich bin ich traurig darüber, dass die Session zu Ende ist. Umso überraschter bin ich allerdings, als mich Bastian auf den Bauch dreht. An meinem Po merke ich seine Erektion. Geschickt zieht er mich auf die Knie, drückt meinen Oberkörper nach vorn und meine Beine auseinander.

»Los, Schlampe, bereite sie für mich vor!«, höre ich ihn.

Blankes Entsetzen kommt in mir auf. Soll sie mich etwa jetzt anal fisten? Ich zwinge mich zur Ruhe, versuche, Bastian zu vertrauen und probiere dabei, so locker wie nur möglich zu sein.

Geräuschvoll spuckt die andere auf meine Rosette, verteilt ihren Speichel und dringt dann in mich ein. Ihre spitzen Fingernägel verletzen mich dabei und ich verkrampfe mich.

 

Auch diesmal scheint Bastian meine Gedanken lesen zu können.

»Nimm einen Dildo!«, herrscht er die andere an.

Ungeschickt schiebt sie mir den Gummipenis in mein enges Loch und lässt ihn rein und raus gleiten. So langsam entspanne ich mich und beginne, ihr Tun zu genießen.

Während sie mich stößt, spielt ihre Hand mit meinem Kitzler. Augenblicklich entfacht meine Lust erneut und der Orgasmus lässt auch nicht lange auf sich warten. Ich schreie meine ganze Geilheit heraus, als mich der Höhepunkt erreicht. Dabei drücke ich den Dildo aus meinem Hintereingang. Scheinbar hatte die andere ihn nicht richtig festgehalten.

Ich vernehme eine schallende Ohrfeige, dann das Weinen der Frau. Wütend und schimpfend stößt Bastian sie vom Bett. Dann kniet er sich hinter mich und dringt ohne Vorwarnung und weitere Gleitmittel in mein enges Loch. Der Schmerz durchzuckt meinen Körper. Bastian fickt mich hart und schnell. Immer wieder lässt er zwischendurch seine Handfläche auf meine Pobacken klatschen.

Schwer keuchend ergießt sich Bastian in mir und sackt dann auf mir zusammen. Da ich sein Gewicht so nicht halten kann, lasse ich mich bäuchlings aufs Laken gleiten.

So liegen wir eine gefühlte Ewigkeit da, ohne zu sprechen.

Irgendwann rappelt Bastian sich auf und löst die Fesseln an meinen Handgelenken. Dann nimmt er mir die Augenbinde ab. Ich blinzle in die Helligkeit und suche automatsch meine Umgebung nach der anderen Frau ab.

»Geht es dir gut?«, fragt er.

»Ja! Wo ist sie?«

»Nicht mehr da!«

Augenblicklich weiß ich, dass ich nicht mehr Informationen über sie bekommen werde und ich komme zu der Erkenntnis, dass es mir egal ist.

»Du warst wirklich gut heute! Ich danke dir, süße Finja!«

Sein Lob schmeichelt mir und augenblicklich fühle ich mich befreit.

***

Auf dem Weg nach Hause denke ich an meinen letzten Fick mit Bastian zurück. Bisher dachte ich, alles schon einmal erlebt zu haben, aber Bastian hat mich mal wieder eines Besseren belehrt.

Diesen Sex, wie ich ihn die letzten drei Jahre mit Bastian genossen habe, werde ich wohl nie vergessen und ich werde ihn vermissen, das wird mir schmerzlich in diesem Moment bewusst.

Cedric

»Kommst du mit, Finja? Wir wollen zum Strand.«

»Und was ist mit unseren Hausaufgaben?«, frage ich und schaue ungläubig meine beste Freundin Lucia an.

»Ach, Finja, vergiss die Hausaufgaben. Wir sind vierzehn Jahre alt, da gibt es Wichtigeres als Schule!«

»Und was soll das sein?«

»Jungs natürlich! Los, komm schon! Sei keine Spielverderberin.«

Resigniert packe ich meine Schwimmsachen in die Tasche. Nein, eine Spielverderberin möchte ich natürlich nicht sein! Obwohl mir wirklich schleierhaft ist, was Lucia an Jungs findet. Außer laut und kindisch sind die doch nichts.

***

Der Strand ist völlig überfüllt. Überall sind Handtücher ausgebreitet.

»Da hinten sind die anderen. Komm schon. Und lächle mal, Finja!«

»Und welchen dieser Jungs findest du so toll?« Ich blicke von meinem Handtuch hinüber zu den Jungs unserer Klasse.

»Oh Gott, Finja, von denen ist es natürlich keiner. Das sind doch alles noch Kinder! Schau mal dort drüben! Die Typen, die Volleyball spielen. Die sind doch voll süß!«

Ja okay, da hat Lucia recht, süß sind sie, aber auch bestimmt drei oder vier Jahre älter als wir. Wieso sollten die gerade an uns Interesse haben? Zumal der Fanclub der Jungs, bestehend aus leicht bekleideten Mädchen ihres Alters, direkt neben dem Spielfeldrand sitzt.

»Lass uns mal rübergehen.«

WAS? Das kann nicht Lucias Ernst sein!

»Kennst du die denn?«

»Nicht alle, aber das lässt sich ja ändern. Mein Bruder ist auch da. Also komm!«

Mein Bruder ist auch da ... Als ob das alles ändert.

Lucia ist gnadenlos. Sie zieht mich hinter sich her und merkt nicht mal, dass ich das eigentlich gar nicht möchte.

Direkt vor dem Spielfeldrand stoppt Lucia und redet mit einigen der Mädchen. Ich glaube, die sind nur so nett zu Lucia, weil sie die kleine Schwester von Chris ist. Jeder findet Chris toll! Er ist der Kapitän der Fußballmannschaft, Klassenbester und ein absoluter Frauenschwarm.

Augenblicklich komme ich mir völlig fehl am Platz vor.

»Hi! Dich habe ich ja hier noch nie gesehen. Wer bist du?«, fragt einer der Jungs.

Der Typ kann doch wohl unmöglich mich meinen! Unsicher blicke ich mich um.

»Ja, dich meine ich!«, sagt er.

»Ähm, ich bin Finja, eine Freundin von Lucia.«

»Eine Freundin von Lucia also. Oooookay ... Ich bin Cedric.« Mit einem Zwinkern läuft Cedric wieder zurück zu seinen Freunden aufs Beachvolleyballfeld.

Was war das denn eben?

»Was wollte denn Cedric von dir?« Argwöhnisch mustert mich meine beste Freundin.

»Keine Ahnung! Er fragte nur, wer ich bin.«

»Finja, sei bloß vorsichtig bei dem!«

»Klar, das bin ich doch immer.«

***

Jeden Tag in der letzten Woche habe ich immer an ihn denken müssen. Braungebrannt, Sixpack, etwas zu langes blondes Haar, aber trotzdem sexy. Cedric ... Allein der Name ist so göttlich wie flüssige Schokolade.

Lucias Warnung geht mir durch den Kopf, aber so ein Typ will ja eh nichts von mir. Ich bin eher ein langweiliger Bücherwurm und keine sexy Badenixe.

»Huhu! Erde an Finja! Was ist nur los mit dir in den letzten Tagen?« Entsetzt blickt Lucia auf meine gemalten Herzchen. »Oh nein, bitte nicht, Süße! Nicht ein Typ wie Cedric!«

»Keine Sorge, der will eh nichts von mir.« Halbherzig versuche ich zu lächeln.

»Ich bin immer für dich da, das weißt du doch hoffentlich?«

Glücklich blicke ich meine beste Freundin an. Ein Gefühl der Sicherheit durchströmt mich. Ich weiß, Lucia versteht mich und wird immer zu mir halten. Das gibt mir Kraft und Mut.

»Warum warnst du mich vor Cedric?«

»Weil er jede nur ins Bett bekommen will.«

»Und woher weißt du das?«

»Weil auch ich ihm mal verfallen war.«

Ungläubig schaue ich Lucia an. Ehrlich? Davon weiß ich ja gar nichts.

»Es ist halt nichts, worauf ich stolz bin.« Lucia scheint in meinen Gedanken lesen zu können.

Ich nicke traurig.

»Ach komm, wegen diesem Typen blasen wir jetzt kein Trübsal! Heute Abend steht Tanzen im ›Casablanca‹ auf dem Plan!« Lucia lässt einen lauten Jubelschrei ertönen.

Mal wieder schafft sie es, mich mit ihrer Fröhlichkeit anzustecken.

***

Im »Casablanca« herrscht reges Treiben. Die Luft ist stickig, die Musik viel zu laut, aber die Leute scheinen ausgelassen und glücklich zu sein.

»Hi Finja! Tanzt du?«

Verwirrt drehe ich mich um und blicke direkt in Cedrics wunderschöne tiefblaue Augen. Oh mein Gott, er ist hier! Er hat sich meinen Namen gemerkt! Und wie war die Frage? Tanzen?

In meinem Hirn herrscht Leere. Nervös blicke ich mich nach Lucia um. Ich brauche sie, brauche ihre Hilfe, um aus diesem Schlammassel wieder rauszukommen. Doch von Lucia fehlt jede Spur.

Energisch verneine ich mit einem Kopfschütteln, aber mein Herz schreit: »Ja, ja, ja!«

»Ach komm schon, Finja. Nur ein Tanz.« Mit diesen Worten zieht Cedric mich hinter sich her auf die Tanzfläche und legt dort wie selbstverständlich meine Arme auf seine Schultern. Seine Hände legt er um meine Taille und drückt mich fest an sich.

Augenblicklich flattern Millionen von Schmetterlingen durch meinen Bauch.

Sein Duft ist männlich. Er riecht nach Seife und Deo. Ich könnte stundenlang so tanzen, seine Berührung genießen, seinen Geruch einatmen.

»Du bist wirklich wunderschön!«

Echt jetzt, wunderschön? Tief in einem verborgenen Winkel in meinem Gehirn weiß ich, dass es nur eine Masche ist, aber mein Herz, dieser miese Verräter, schlägt augenblicklich schneller.

»Danke«, antworte ich schüchtern und straffe dann meine Schultern. »Ich bin die Freundin von Lucia!«

»Ich weiß, das sagtest du mir bereits.«

Cedrics Blick zeigt keine Emotionen.

»Lucia hat mir alles von euch erzählt!«

»Wirklich? Dann weißt du ja auch, dass sie mich sitzengelassen hat?«

Ich habe keine Ahnung, was ich darauf antworten soll.

Zum Glück erscheint Lucia als meine Retterin in diesem Augenblick. »Hey, da bist du ja! Cedric!« Lucias Verachtung ist deutlich zu hören.

Schulterzuckend lässt Cedric mich los.

Ich fühle mich wie zwiegespalten. Auf der einen Seite möchte ich mit Cedric weitertanzen und alles von ihm erfahren. Auf der anderen weiß ich, dass ich Lucia gegenüber loyal sein muss.

Also folge ich meiner besten Freundin, ohne mich noch einmal nach Cedric umzublicken.

Die Nacht ist warm, trotzdem beginne ich zu frieren. Teils vor Kälte, teils wegen meiner Gefühle, die Achterbahn fahren.

»Was ist nur los mit dir, Finja? Habe ich dich nicht gewarnt, dass er ein Herzensbrecher ist?«

»Er sagt, du hast ihn abgeschossen.« Meine Worte sind nur ein Flüstern. Ich fühle mich auf einmal so unsagbar müde.

»Und das glaubst du ihm?« Lucia sieht mich mit großen Augen an, in ihrer Stimme hallt die Wut.

Erschöpft zucke ich mit den Schultern und beginne dann zu weinen. Ich hasse es, dass ich immer gleich heulen muss.

»Oh, Finja, bitte nicht!« Liebevoll legt Lucia mir den Arm um die Schulter. »Dich hat es echt ganz schön erwischt, was?«

Undamenhaft ziehe ich die Nase hoch, setze mich dann auf die Bank im Buswartehäuschen und ziehe meine Schultern hoch. »Egal!«

»Ich kann es nicht ertragen, dich so traurig zu sehen! Komm, wir gehen zurück! Dann tanzt du eben mit ihm oder machst irgendwas anderes. Nur bitte weine nicht mehr!«

Tapfer versuche ich zu lächeln, was mir aber gründlich missglückt. »Nein, schon gut. Ich möchte jetzt nur noch nach Hause.«

***

Wie kann man sich nach jemandem so sehnen, ohne ihm jemals wirklich nahe gewesen zu sein? Mein einziger Gedanke ist immer nur Cedric. Egal ob in der Schule, beim Klavierunterricht, beim Lernen ... Er ist immer und stets in meinen Gedanken und nachts träume ich sogar von ihm.

Seit ein paar Wochen habe ich mich nun schon vor dem öffentlichen Leben gedrückt. Ich bin immer gleich nach der Schule nach Hause und habe mich dort eingeigelt. Meine Angst ist es, Cedric zu sehen. Vielleicht sogar mit einem Mädchen.

Das Klopfen an meiner Tür reißt mich aus meinen Grübeleien. Vorsichtig streckt meine Mutter ihren Kopf in mein Zimmer.

»Da ist ein junger Mann namens Cedric für dich.«

WAS? Oh nein, das nicht auch noch! Panisch blicke ich in den Spiegel und versuche notdürftig, mein zerzaustes Haar zu bändigen. Als das Ergebnis einigermaßen akzeptabel ist, nicke ich meiner Mutter zu.

Oh mein Gott, Cedric ist hier! In unserer Wohnung. Und gleich in meinem Zimmer ... Noch bevor meine Nerven völlig mit mir durchgehen, erscheint Cedric im Türrahmen, fährt sich mit den Fingern durch sein zu langes Haar und tritt dann ein. Bevor er die Tür schließen kann, ertönt die Stimme meiner Mutter aus dem Wohnzimmer: »Wenn irgendwas ist, Schatz, brauchst du nur zu rufen!«

»Ja, danke Mama!«

Die Arme stirbt jetzt bestimmt tausend Tode. Schließlich war noch nie ein fremder Junge bei mir.

Unsicher lächle ich Cedric an. Was will er hier?

»Darf ich mich setzen?« Cedric deutet auf meine Bettkannte.

Zaghaft nicke ich, wage aber nicht, zu sprechen.

»Ich habe mir Sorgen um dich gemacht!« Zärtlich schiebt Cedric mir eine lose Haarsträhne hinters Ohr. Seine Berührung, auch wenn sie kaum zu spüren ist, durchzuckt mich wie ein Stromschlag und wieder flattern Schmetterlinge in meinem Bauch.

Er hat sich Sorgen gemacht? Warum? Ob mir Lucia noch mehr von ihm erzählt? Augenblicklich bin ich verärgert.

»Was willst du hier, Cedric?«

»Das habe ich doch gesagt! Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Sonst klebst du immer an Lucia, wie ein siamesischer Zwilling. Doch in letzter Zeit war halt Lucia immer nur noch allein zu sehen.«

»Ich hatte viel zu tun.«

Oh Gott, wie lahm klingt denn diese Ausrede: Ich hatte viel zu tun ... Mann, Finja, hast du denn kein bisschen Würde?

»Und ich dachte schon, du versteckst dich vor mir.« Mit diesen Worten beugt Cedric sich vor, nimmt meinen Kopf in seine Hände und küsst mich sanft. Geschickt gleitet seine Zunge in meinen Mund und mir wird schwindelig, so sehr überschlagen sich meine Gefühle und Gedanken.

 

Gott, kann dieser Typ küssen!

Mein erster Zungenkuss – WOW!

Ohne seinen Kuss zu unterbrechen, schickt Cedric seine Hände auf Wanderschaft. Als sie den Saum meines Shirts erreichen, löst sich ein leises Stöhnen aus meiner Kehle, das aber durch den Kuss erstickt wird. Vorsichtig schiebt Cedric seine Finger unter mein Shirt, streicht zärtlich meinen Bauch hinauf, bis zu meinem BH. Sanft streichelt er meine Brüste durch den dünnen Stoff, und meine Nippel richten sich augenblicklich auf.

Nein, ich darf das nicht, hallt es durch meinen Kopf. Und auch wenn es mir unsagbar schwerfällt, stoppe ich Cedrics Hand mit meiner und löse mich von seinen Lippen.

»Was ist los? Gefällt es dir nicht?« Verwirrt und gleichzeitig erregt blickt Cedric mich an.

»Meine Mutter«, lüge ich halbherzig und deute mit dem Kopf zur Tür.

»Wir machen leise.«

»Nein!«, sage ich bestimmt und hoffe sehr, dass es nicht zu schroff klingt.

»Lass mich dich betrachten, Finja!«

Mit einem schnellen Griff zieht Cedric mir mein Shirt über den Kopf. Sein Lächeln ist lasziv und seine Augen leuchten vor Sehnsucht und Begierde. »Du bist so wunderschön, Finja!«

Nun kann ich nicht mehr denken. Ich bin Wachs in seinen Händen. Von mir aus kann er jetzt alles mit mir machen, nur aufhören soll er nicht.

Cedric drückt mich zurück, sodass ich auf dem Rücken liege. Wieder beugt er sich über mich und küsst mich. Mit seiner linken Hand knetet er meine Brust, mit der anderen fährt er in mein Höschen. Seine Finger kratzen über meinen wenig feuchten Schlitz. Mir schwinden die Sinne, so etwas habe ich noch nie erlebt.

Mitten in seiner Bewegung hält Cedric inne und lässt den Kuss enden. »Ich muss jetzt gehen. Komm heute Abend zu mir!«

WAS? Habe ich was falsch gemacht?

»Nein!«, sage ich bestimmt.

»Doch, Finja, deine Mutter. Schon vergessen?«

»Die ist egal!« Meiner Stimme ist die Verzweiflung deutlich anzuhören.

»Ich bin schon viel zu weit gegangen.« Zärtlich küsst Cedric meine Nasenspitze und erhebt sich dann. »Bis heute Abend, süße Finja.«

Mit einem Zwinkern verschwindet er durch die Tür und lässt mich völlig durcheinander zurück. Was war das denn eben? Ich richte meinen BH und ziehe mir dann mein Shirt wieder an.

Ich soll heute Abend zu ihm kommen ... Abrupt stoppe ich meine Gedanken. SCHEISSE, ich weiß gar nicht, wo Cedric wohnt! Schnell springe ich aus meinem Bett, ziehe mir meine Jeans über und renne nach draußen.

Im Flur fängt mich meine Mutter ab. »Wo willst du so plötzlich hin?«

»Jetzt nicht, Mama! Ich muss Cedric einholen.«

»Er hat mir einen Zettel für dich gegeben.«

Mitten in meiner Bewegung halte ich inne. »Er hat was?«

Zögernd ergreife ich den Zettel und falte ihn auseinander.

Für den Fall, dass du meine Adresse nicht hast ...

Kiefergasse 6

Ich freu mich auf dich! Kuss

Glücklich falte ich den Zettel wieder zusammen und grinse meine Mutter an.

»Ich glaube, wir müssen reden!« Mit diesen Worten geht meine Mutter in die Küche und stellt Teewasser auf.

Oh nein, kommt jetzt wirklich so ein peinliches Mutter-Tochter-Gespräch?

»Mama, ich ...«

»Setz dich bitte, Finja.« Die Stimme meiner Mutter lässt keinen Widerspruch zu.

Okay, okay, bringen wir es hinter uns ... Oh Gott, ist das peinlich! Meine Mutter erzählt mir von Gefühlen, Jungs, Kondomen, Babys, Krankheiten und all solche Sachen, aber ich höre ihr nicht wirklich zu. Meine Gedanken sind schon längst beim heutigen Abend. Was soll ich nur anziehen? Am liebsten würde ich Lucia anrufen, aber ich traue mich nicht. Was würde sie nur dazu sagen? Wird sie mir das je verzeihen?

»Hörst du mir überhaupt zu?«

»Ja, Mama!« Unschuldig lächle ich meine Mutter an. »Mama, bitte! Ich weiß das alles!«

Ich sehe meine Mutter schwer schlucken, aber sie sagt nichts mehr zu mir.

***

Eine Stunde später bin ich völlig fertig und weine. Vorsichtig klopft meine Mutter an meine Zimmertür.

»Finny, Schatz, was ist denn los mir dir?« Mit besorgtem Gesicht blickt sie mich an.

Wann hat sie mich denn das letzte Mal Finny genannt? Das ist ewig her. Sie weiß ganz genau, dass ich es nicht mag, so genannt zu werden. Komischerweise finde ich es aber in diesem Moment wirklich tröstlich.

»Ich weiß nicht, was ich anziehen soll.« Schluchzend werfe ich mich in die Arme meiner Mutter.

»Oh ... Aber wieso fragst du denn nicht Lucia? Habt ihr euch gestritten?«

Verneinend schüttle ich den Kopf und mir laufen dicke Tränen über die Wangen. »Es ist kompliziert!«

»Ruf sie an! Lucia ist deine beste Freundin!«

Mit diesen Worten zieht mich meine Mutter mit sich ins Wohnzimmer und drückt mir dort den Telefonhörer in die Hand. Nach dem zweiten Klingeln vernehme ich Lucias Stimme und nach fünfzehn Minuten steht sie in meinem Zimmer und hört mir gebannt zu.

»... Und dann ist er gegangen. Bitte, Lucia, hass mich nicht!« Erneut habe ich heftig angefangen zu weinen. Lucia streichelt mir liebevoll übers Haar. Ich bin so froh, dass sie da ist.

»Aber ich hasse dich doch nicht! Ich bin froh, dass du es mir gesagt hast! Los, ab unter die Dusche! Ich suche dir in der Zwischenzeit etwas zum Anziehen raus.«

Misstrauisch beäuge ich meine Freundin. Sie scheint wirklich nicht böse auf mich zu sein. Ein riesengroßer Stein fällt mir vom Herzen. Eilig verschwinde ich im Badezimmer.

Als ich kurze Zeit später wieder herauskomme, empfängt mich Lucia mit einem Sandwich und einem Glas eiskalte Cola.

Ich bin so glücklich, die beste Freundin von der ganzen Welt zu haben!

***

Als Lucia mit ihrem Styling-Programm fertig ist, sehe ich wirklich toll aus. Ich trage mein neues blaues Sommerkleid, blaue Ballerina-Schuhe und die Haare hochgesteckt.

Vor Cedrics Haustür verabschiedet sich Lucia von mir mit einer warmherzigen Umarmung. Ich wünschte, sie könnte bei mir bleiben.

»Pass bitte auf dich auf, Finja! Und melde dich, wenn du wieder zu Hause bist. Versprich es! Es ist mir egal, wie spät es ist!«

»Das mache ich, versprochen! Vielen Dank, Lucia!«

Sie lächelt mir zum Abschied nochmal zu, bevor sie davoneilt.

***

Unsicher drücke ich auf den Klingelknopf und warte, bis sich die Tür endlich öffnet. Cedric steht im Rahmen und grinst mich süffisant an. »Hi Finja! Komm rein!«

Noch bevor Cedric die Tür schließt, zieht er mich in seine Arme und küsst mich innig.

Dieser Kuss wäre wirklich hollywoodreif, wenn ich nicht die lauten Stimmen aus dem Nebenzimmer vernehmen würde. Wer zum Teufel ist noch hier?

Abrupt löse ich mich von Cedric und schaue ihn fragend an.

»Es sind ein paar Freunde auf ein Game gekommen. Komm, ich stell sie dir vor, bevor ich dir mein Zimmer zeige.«

Als wir eine halbe Stunde später in Cedrics Zimmer ankommen, bin ich schrecklich nervös. Wieder hat Cedric begonnen, mich zu küssen. Seine Zunge ist fordernd und seine Hände gleichen den Tentakeln eines Kraken. Ich spüre sie an meinem ganzen Körper, über und unter meinem Kleid. Und ohne, dass ich es wirklich mitbekomme, stehe ich plötzlich nackt vor Cedric.

»Du bist so wunderschön, Finja.«

Mit diesen Worten drückt er mich auf sein Bett, entledigt sich schnell seiner Kleidung und liegt dann neben mir. Sanft streichelt Cedric meinen nackten Körper.

Was soll ich jetzt nur tun?

»Hey, ist alles okay?«

Unsicher nicke ich. Am liebsten würde ich jetzt flüchten.

»Was ist los? Du hast doch schon mal?«

Ich schüttle verneinend den Kopf und bin den Tränen ganz nah.

Zärtlich streicht Cedric mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Keine Sorge, ich werde vorsichtig sein! Du willst es doch?« Kritisch mustert er mich.

Mein Hirn schreit: Nein, nein, nein!, aber ich nicke zustimmend.

»Beweise es mir, Finja! Beweise mir, dass du es wirklich willst! Nimm ihn in den Mund.«

Entsetzt blicke ich Cedric an.

»Also doch nicht ... Okay, Finja, es war nett mit dir ...«

»Doch, doch ... Ich ... Ich weiß nur nicht, wie ...« Die Röte steigt mir ins Gesicht. Was mache ich hier eigentlich? Will ich wirklich sein Ding in meinen Mund nehmen? Aber bin ich nicht genau deswegen hier? Wird es nicht von mir erwartet? Wieso stelle ich mich eigentlich wie ein Baby an? Tausende Fragen und Zweifel schwirren durch meinen Kopf. Ich möchte flüchten, traue mich aber nicht.