Buch lesen: «Fetisch»
Fetisch
Erotische Geschichten zu unterschiedlichen Fetischen
zusammengestellt von
Eva van Mayen
Impressum:
Titel: Fetisch
Autor: Eva van Mayen
ISBN: 978-3-9592-4766-5
Alle Rechte vorbehalten.
Es ist ohne vorherige schriftliche Erlaubnis nicht gestattet, dieses Werk im Ganzen oder in Teilen zu vervielfältigen oder zu veröffentlichen.
Vorwort
Was ist ein Fetisch eigentlich?
Das Wort „Fetisch“ leitet sich zunächst von dem lateinischen Verb „facere“ (machen) und dem portugiesischen Wort “feitico” (Zauber) ab. Ursprünglich wurden als Fetische bestimmte Gegenstände bezeichnet, denen die Menschen Zauberkräfte zuschrieben.
Erst im 19. Jahrhundert wurde der Begriff erstmals angewandt, um sexuelle Fixierungen auf Objekte zu erklären. Dabei wurde bereits erwähnt, dass es sich nicht nur um das Begehren von „toten“ Objekten handeln würde, sondern auch um das Begehren von einzelnen Körperteile, wie etwa Brüste, Füße oder den Bauchnabel.
Heute versteht sich im sexuellen Bereich unter dem Wort „Fetisch“ eher einen Gegenstand, der als Bestandteil des sexuellen Akts notwendig ist, um sexuelle Erregung und Befriedigung herbeizuführen. Man unterscheidet außerdem zwischen passivem Fetischismus und aktivem Fetischismus.
Somit wird das Wort Fetisch entzaubert. Es ist nicht gleichbedeutend mit Perversion oder gar mit abnormem Verhalten. Sondern schlicht ein ergänzender Bestandteil bei der schönsten (Neben-)Sache der Welt, der körperlichen Liebe.
Die bekanntesten Fetische, beispielhaft aufgezählt:
* Lederfetisch (Gefallen des Materials tritt durch markanten Geruch und über Optik auf)
* Schuhfetisch (Vorliebe zu hohen Stiefeln und generell High Heels)
* Korsettfetisch (hierbei gefällt vor allem das Einschnüren und die Enge des Korsetts)
* Hand- bzw. Fußfetisch
* Strumpf- bzw. Wäschefetisch
* Materialfetisch (harte und weiche) (u.a. Leder, Gummi und Latex, Satin, Fell, Samt)
* Uniformfetischismus (bedeutende Unterkategorie des Kleiderfetischismus)
Eher ungewöhnliche Fetische sind:
* Brillenfetisch (Neigung im Accessoires-Mode-Bereich), Sekretärin
* Piercings (Neigung im Accessoires-Mode-Bereich)
Hinzu kommen Fetische, die sich auf weitere Körperteile wie Brust, Fuß, Ohr, Bauchnabel oder Haare beziehen.
Ebenso gehören menschlich erzeugte ‚Materialien’ mit hinzu. So z.B. Kaviar (= Kot), NS (= Natursekt oder Urin) oder gar Blut.
Es lassen sich darüber hinaus wohl auch ‚Fetische’ als solche bezeichnen, bei denen nicht nur ein Gegenstand zur Erreichung einer sexuellen Erregung notwendig ist, sondern eine mit einem Gegenstand verknüpfte Handlungsweise. So z.B. der
* Geldfetisch (Männer bezahlen Geld, um erniedrigt zu werden)
* Fesselung (die Bewegungsunfähigkeit durch Fesseln oder das Einsperren in einen Käfig erbringt die sexuelle Erregung)
* Trampling, Facesitting (das Herumtrampeln mit Füßen/Schuhen auf dem Oberkörper oder das sich Setzen mit nacktem Po und nacktem Geschlecht auf das Gesicht eines Mannes erregt sexuell)
Damit nun all diese Erklärungsversuche nicht nur theoretischer Natur bleiben habe ich im Folgenden zu vielen Bereichen aus der bunten Welt der Fetische erotische Geschichten zusammengestellt, die jeweils einen Fetisch zum Inhalt haben.
Schnell wird erkennbar, dass die körperliche Liebe oft mit sehr konkreten Vorstellungen verbunden ist, die den Einsatz zusätzlicher ‚Hilfsmittel’ erfordern, um den Liebenden eine erfüllende Sexualität zu bescheren.
Vielleicht erkennen Sie ihre eigenen Verhaltensweisen und Bedürfnisse in der einen oder anderen Geschichte wieder. Oder Sie finden sogar den Mut, Ihre schon oft gehegten Gedanken zusammen mit einer Partnerin oder einem Partner Wirklichkeit werden zu lassen.
Ich wünsche meinen Leserinnen und Lesern nun viel Spaß beim Ergründen von allerlei Fetischen.
Ihre Eva van Mayen
Stiefel- Fetisch
Anke und ihre heißen Overknees
Geburtstage sind immer schon besondere Tage in meinem Jahresablauf, ob die von nahen Verwandten oder meine eigenen.
Aber meinen Siebenunddreißigsten werde ich wohl nie vergessen!
Eigentlich beginnt er wie jeder andere. Ich werde liebevoll von meiner Frau wach geküsst, auf dem üppig gedeckten Frühstückstisch brennen Kerzen. Anke hat wieder einmal meine Lieblingsmusik aufgelegt. Nur etwas ist doch anders. Es ist dieses Mal kein Geschenk zu sehen. Auch wenn ich innerlich etwas enttäuscht bin - so ist es mit Traditionen - lasse ich mir nichts anmerken und wir genießen beide ein gemütliches, gemeinsames Geburtstagsfrühstück.
Zum Glück steht ein Wochenende unmittelbar bevor und ich kann mir heute ein wenig mehr Zeit als sonst lassen, obwohl ich auch an diesem Freitag noch einige Stunden in meiner Firma arbeiten muss.
Kurz bevor ich schließlich unser Haus verlasse, sagt Anke, die jetzt auf einmal etwas aufgeregt zu sein scheint: "Klaus, ich habe mitbekommen, dass du gerade etwas enttäuscht warst. Das kann ich dir aber verraten - dich erwarten heute noch mehrere, besondere Geburtstagsüberraschungen. Heute wird einfach mal alles ein wenig anders sein!“
Noch bevor ich auf irgendeine Weise reagieren kann, ist sie eng bei mir und schon drängt sich ihre Zunge fordernd in meinen Mund. Ich genieße ihre heute herrlich aufdringliche Zärtlichkeit und es fällt mir schließlich trotz aller verbleibenden Neugier schwer, die Wohnung zu verlassen.
Natürlich gibt es in der Firma die obligatorischen Gratulationen zum Geburtstag, aber es dauert nicht lange, bis der tägliche Wahnsinn beginnt um mich wieder ganz in Anspruch zu nehmen.
Es ist wohl kurz vor zwölf, als mich plötzlich draußen vom Flur her ein spezifisches, unverkennbares Geräusch von der Arbeit abhält. Eine Frau lässt ihre Heels energisch und kraftvoll auf den Steinboden hämmern. Nein das sind keine flachen Absätze, sondern sicher brutal spitze Metallstifte, die geradezu rücksichtslos ihr Nähern ankündigen.
Jetzt muss sie meine Türe erreicht haben, ich vernehme ein Klopfen und schon wird die Klinke bestimmt herunter gedrückt. Ich bin ziemlich überrascht als Augenblicke später Michaela Forster selbstbewusst und sicher und ohne eine Reaktion von mir abzuwarten in mein Büro tritt. Ich habe diese Frau vor einigen Monaten als Laborleiterin eingestellt und sie immer nur als kompetente, ausgeglichene, eher äußerlich unscheinbare Mitarbeiterin erlebt.
Die Person, die jetzt in meinem Raum steht ist eine völlig andere. Kein weißer Kittel, keine normalen Jeans, keine bequemen Schuhe. - Nein! - da steht in wahnsinnig geilen Lederstiefeln selbstbewusst nur wenige Schritte von mir entfernt eine beeindruckend gut aussehende Dame. Diese eng anliegenden schwarzen Stiefel mit bestimmt zehn Zentimeter hohen Stilettoabsätzen lassen kein Ende erkennen, da ihr in der oberen Hälfte hautenger knielanger Rock die sichtbaren Teile ihrer Stiefel weit überdeckt. Auch ihr weißes, stark figurbetontes und tief ausgeschnittenes Oberteil gibt mir plötzlich einen ganz neuen Blick auf diese Frau, die heute wie eine stolze Fremde vor mir steht. Liegt das vielleicht daran, dass sie ihre langen Haare strenger zusammengebunden hat oder dass sie viel auffälliger und stärker geschminkt ist oder dass sie heute Schmuck trägt? An einer silbernen Halskette, hängt eine kleine, filigran gearbeitete, schwarze Spinne.
Ich muss zugeben, ich bin verwirrt und kann eigentlich gar nicht anders, als sie einfach nur anzustarren. Von dieser Frau geht ganz plötzlich eine Kraft, schon fast eine Dominanz, aus, die mich sprachlos macht. Und die Forster genießt es. Wie selbstbewusst und sicher sie auf einmal vor mir steht! Und als sie jetzt auch noch ihre Beine spreizt, öffnet sich der Schlitz ihres Rockes und es ist mir erlaubt, mehr von ihren fantastischen Stiefeln zu sehen. Auch wenn sie keine besonderen Verzierungen haben, so sind sie sicher aus feinstem Leder gearbeitet und umfassen tatsächlich größte Teile ihrer wohl proportionierten Oberschenkel.
Ja, die Stiefel sind es, die diese Frau so verändert haben.
Erst jetzt nehme ich wahr, dass Frau Forster in ihrer rechten Hand ein buchgroßes in schwarzes Papier eingepacktes und mit einer roten Schleife verziertes Geschenk hält.
"Ihre Frau bat mich, ihnen dieses Geschenk zu überreichen."
Mit einem wissenden, schon fast überheblichen Lächeln übergibt sie es mir zeitgleich. Und das verstärkt wiederum meine schon bestehende Verunsicherung. Wieso übergibt Anke mir nicht ihr Geschenk persönlich? Welche Rolle spielt hier eigentlich diese Frau in ihren verdammt geilen Stiefeln? Das ist nicht mehr die mir bekannte Angestellte!
"Oh - danke schön, dass sie das übernommen haben. Ich bin schon ganz neugierig was das wohl sein mag?"
"Ich will auch nicht länger stören und wünsche ihnen noch einen schönen und ereignisreichen Geburtstag. - Sie erinnern sich sicher daran, dass ich heute schon um 12 Uhr Feierabend mache."
"Ja, sie sagten es mir, sie haben an diesem Wochenende noch etwas vor? - Ich wünsche ihnen ebenso noch einen richtig schönen Tag."
"Danke. Dass ich den haben werde, da bin ich mir schon jetzt ziemlich sicher."
Michaela Forsters jetzt sogar etwas abrupter Abgang ist für mich genauso spektakulär wie ihr Erscheinen: Eine halbe Drehung und ich blicke auf einen herrlich stramm verpackten Prachtarsch, der unglaublich aufreizend und stolz in Schwung gehalten wird. Was hat diese Frau auf einmal für eine Ausstrahlung!
Ja, ich erlebe eine Stärke, sogar eine Macht der Forster, die ich zuvor noch nicht im Ansatz bei ihr kennen gelernt hatte. Da sie nach dem Eintreten die Türe schon nicht geschlossen hat, kann sie jetzt die freie Bahn des langen Flurs kompromisslos ausnutzen und lässt wieder, ohne sich noch einmal umzudrehen, ihre Heels in einem gleichmäßigen Stakkato brutal auf den nackten Steinboden hämmern. Jeder Tritt geht mir durch Mark und Bein!
Ich sitze völlig sprachlos an meinem Schreibtisch, blicke auf die noch einsehbaren Teile des Flurs, nehme wahr, dass sich ihre Schritte immer weiter entfernen und bekomme, als es schon längst wieder ruhig geworden ist, dieses Geräusch, das sich in mein Hirn regelrecht eingebrannt hat, nicht aus meinen Ohren.
Gott sei Dank sieht keiner wie ich hier sitze. Ich muss mich schon selbst zwicken, um wieder ein wenig zu mir zu kommen. Erst einmal schließe ich die Bürotüre und als ich dann wieder zu meinem Schreibtisch gelange, liegt da das Geschenk.
Seit wann benutzt Anke schwarzes Geschenkpapier? Ich kann gar nicht anders als es in die Hand zu nehmen und bin mir gleich ziemlich sicher, dass es sich um einen Bilderrahmen handeln muss. Geradezu ehrfürchtig öffne ich das sich seidig anfühlende Papier an den Klebestellen und bin schon wieder sprachlos, als ich das erwartete Bild in der Hand halte.
Ich starre regelrecht auf ein perfekt gearbeitetes Foto meiner Frau. Anke als unglaublich scharf aussehende Stiefellady steht unmittelbar vor einem aus Tauen geknoteten Spinnennetz. Dieses gerade schon erlebte bizarre Gefühl, das mich sofort wieder erfasst und in einen eigenartigen Bann zieht, wird durch den grob gemauerten Kellerraum, der nur durch mehrere Kerzenleuchter spärlich beleuchtet zu sein scheint, noch einmal deutlich erhöht. Wie kommt Anke in diesem Outfit nur in solch einen verruchten Keller?
Was ich am wenigsten fassen kann, ist ihr völlig verändertes Aussehen. Die Frau, die mich schon fast arrogant vom Foto aus anschaut, kommt aus einer ganz anderen Welt! Auch wenn ich schon bestimmt hundertmal von solch einem Outfit an ihr geträumt habe, weiß ich jetzt nicht, ob ich mich freuen oder geschockt sein soll.
Wo hat sie nur diese unendlich langen, aus glänzend schwarzem Lack gearbeiteten, vom Fuß bis zum Oberschenkel eng geschnürten, hochhackigen Overkneestiefel her? Sind das nicht genau die Stiefel aus dem Schaufenster des Sexshops auf der Reeperbahn, auf die ich sie während unseres gemeinsamen Bummels im Rahmen unseres Kurzurlaubes nach Hamburg angesprochen habe? Wie entsetzt war sie damals!
Ich sehe ihren vorwurfsvollen Blick und höre Anke sagen: "Solche Stiefel findest du doch wohl nicht gut! Die tragen doch nur Nutten!"
Aber das ist ja noch nicht alles! Aus diesen wirklich heißen Stiefeln, die das erste Drittel ihrer wohlgeformten Oberschenkel bedecken, blicke ich auf halterlose großlöcherige Netzstrümpfe. Dass es sich hier eindeutig um Halterlose handelt ist insofern eindeutig weil die breiten, mit reichlich Spitze verzierten Abschlüsse nur einen millimeterschmalen Streifen nackter Haut sichtbar werden lassen. Diese bilden den Übergang zu einem knallroten, extrem kurzen Lackkleid, das selbst im Stehen nur knapp ihre Scham bedecken kann. Das wirklich scharfe Stück Lack kann sie nur mit Mühe geschlossen haben, denn es spannt sich wie eine zweite Haut um ihren wohlgeformten, schlanken Körper. Es ist oben herum so tief ausgeschnitten, dass ihre Brüste - nein - in diesem Zusammenhang viel zu soft formuliert: Titten! durch eine im Kleid integrierte Hebe aufreizend in Stellung gebracht werden. So ordinär wie meine Frau auf diesem Foto geschminkt ist und all ihre Reize derart provokant darbietet, bringt sie jede Nutte auf St Pauli in Verlegenheit.
Ich höre nicht auf, ergriffen auf dieses Foto zu starren und ertappe mich, wie ich mir wünsche, dass sie sich eben mal schnell umdreht. Wie geil muss Ankes herrlicher Arsch in diesem hautengen Lackteil, kombiniert mit diesen Fick-mich-Stiefeln, erst aussehen?
Was ist hier eigentlich los? Die sich überschlagenden Ereignisse der letzten Minuten haben mich wahnsinnig aufgewühlt, ohne dass ich im Augenblick nur ansatzweise irgendetwas verarbeitet bekomme. Nur eins kann ich nicht leugnen: sie machen mich auch richtig geil.
Immer noch auf das Bild starrend muss ich registrieren, dass in meiner Hose etwas ordentlich in Aufruhr geraten ist. Wenn Anke jetzt nur genau so gekleidet hier in meinem Büro stehen würde. Ich weiß, ich wäre ihr sofort völlig ausgeliefert.
Aber welche Rolle nimmt in diesem Spiel die Forster ein, die heute auch als eine völlig andere hier aufgetaucht ist und bei ihrem Auftritt mindestens ebenso geile Stiefel trug? Bisher war mir nicht bekannt, dass die beiden sich überhaupt schon einmal begegnet sind.
Während zahllose Gedanken und Fragen mein Hirn regelrecht foltern, sehe ich jetzt erst eine Karte, die auf dem Geschenkpapier liegt:
‚Na, überrascht? Gefällt dir deine neue Anke? - Wie gerne würde ich jetzt dein Gesicht sehen! Das hättest Du wohl von deiner so braven Frau nicht erwartet! Aber seitdem ich vor sechs Wochen zufällig den so geheimen Ordner auf deinem Computer entdeckt habe, ist viel mit mir passiert! Das was diese gestiefelten Schlampen auf deinen gesammelten Fotos treiben, wirst du ab jetzt live erleben! Auch wenn du es dir wahrscheinlich im Augenblick noch nicht vorstellen kannst aber mit diesen Wichsvorlagen nehme ich es allemal auf! Und wie es heute an deinem Geburtstag weitergeht, das bestimme ich! Du setzt dich jetzt in dein Auto und fährst in die Innenstadt in unser Lieblingskaffee. Um Punkt 14 Uhr will ich dich an einem bereits reservierten Tisch sitzen sehen. Ich erwarte, dass du auf jeden Fall pünktlich bist! Ein Rückruf macht keinen Sinn, ich habe mein Handy ausgeschaltet.
Ich liebe dich!
Dein Anke
PS: Es gibt da noch ein Paar Stiefel, die du noch nicht kennst!’
Aus mir, Klaus, dem coolen, erfolgreichen, jungen Unternehmer, der eigentlich immer gerade hier in der Firma die Fäden klar in der Hand hält, ist innerhalb weniger Minuten ein kleiner erbärmlicher Wicht geworden. Ich fühle mich ertappt, ohnmächtig und stark verunsichert. Ja, ich gerate in etwas rein, wogegen ich mich nicht wehren kann!
Und jetzt erinnere ich mich plötzlich wieder an die kleine schwarze Spinne, die die Forster an ihrem Hals trug und sehe Anke in grell glänzendem Lack aufreizend vor diesem Spinnennetz stehen.
*
Mich hält nichts mehr in der Firma. Auch wenn ich gewollt hätte, an Arbeit ist nicht mehr zu denken. Ich nehme dieses unfassbare Foto meiner Frau, lege es auf den Beifahrersitz und mache mich auf den Weg in die Innenstadt.
Wieder blicke ich auf das Foto und sehe Anke als gestiefelte Schlampe in geilstem schwarz glänzenden Lack in diesem bizarren Keller provokativ vor dem Spinnennetz stehen. Das was da so heiß fotografiert wurde, ist nicht meine Frau. Wie ablehnend hat sie sich immer verhalten, wenn ich vorsichtig versucht habe, ihr meine Vorlieben etwas näher zu bringen. Und jetzt wäre sie eine absolute Nummer eins in meinem versteckt geglaubten umfangreichen Bilderordner.
Ich kann nicht verstehen, dass sie diese Sammlung von mitunter äußerst bizarr gekleideten hoch gestiefelten oft auch dominanten Frauen, dazu gebracht haben kann, nun selbst so überzeugend in solch eine Rolle zu schlüpfen. Alles andere hätte ich erwartet nur diese Reaktion nicht. Diese Geburtstagsüberraschung ist ihr wirklich gelungen!
Aber sie, die bisher immer was ihr Aussehen betrifft auf ein sehr gepflegtes Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit Wert legt, wird es doch nicht wagen, in solch einem nuttigen Outfit in dem Café zu erscheinen?
Und jetzt geht mir auch noch eine weitere Frage nicht mehr aus dem Sinn: Was sind das nur für unbekannte Stiefel, die sie auf ihrer Karte noch erwähnte? Alleine solch eine Ankündigung lässt meine Fantasie Purzelbäume schlagen.
In der Stadt angekommen, finde ich sofort ein Parkhaus mit freien Plätzen und muss feststellen, dass ich gut eine halbe Stunde zu früh dran bin. Irgendwie fühle ich mich im Augenblick zurückversetzt in die Zeit, als ich fünf Jahre alt war und an Weihnachten auf das Christkind wartete. Der einzige Unterschied ist wohl, dass neben der Ungeduld auf die noch zu erwartenden Überraschungen dieses Mal noch eine sich stetig steigernde Geilheit in mir hinzukommt.
Um die Zeit zu überbrücken schlendere ich alles andere als entspannt durch die kleineren Einkaufsstraßen und kann es kaum fassen, als ich plötzlich fünfzig Meter vor mir Anke entdecke. Eigentlich sind es wieder einmal Stiefel, die mich plötzlich hell wach werden lasen und all meine Sinne fokussieren. Natürlich tragen gerade zur Zeit viele Frauen schöne Stiefel, doch Overknees sind eine absolute Ausnahme. Aber diese schwarzen, eng anliegenden, die Oberschenkel fast bis zur Mitte bedeckenden Prachtexemplare aus Leder sind der absolute Wahnsinn.
Auch aus der Entfernung erkenne ich klar, dass die stiftförmigen Absätze relativ hoch sein müssen und bewundere Ankes beeindruckende Körperhaltung. Die Stiefel kommen deshalb so hervorragend zur Geltung, weil sie eine hauteng sitzende hüftbetonte Jeans trägt, die sich um ihren Prachthintern spannt und diesen wahnsinnig toll zur Geltung bringt. Wie froh bin ich, dass sie heute nur eine kurze bis knapp zur Hüfte reichende Lederjacke trägt! All das was ich begeistert wahrnehme, gehört eindeutig zu meiner Frau, und von ihr geht gerade eine in der Form noch nicht wahrgenommene einzigartige Stärke und Kraft aus. Sie verkörpert hier auf der Straße mein Bild einer wahren Stiefellady!
Und genau diese ihre Sicherheit macht mir jetzt zu schaffen. Wie gerne würde ich sofort auf sie zu rennen, sie auch von vorne sehen, sie in den Arm nehmen und mitten auf der Straße meinen Gefühlen freien Lauf lassen. Was mich zurück hält, ist so etwas wie eine neue Macht, die sie in diesem Augenblick ausstrahlt, und auch ihre klare Anweisung, dass sie mich um Punkt 14 Uhr an einem reservierten Tisch in unserem Lieblingskaffee erwartet. Zum ersten Mal entwickelt sich in mir das Gefühl, dass da eine ganz andere begehrenswerte Frau vor mir her geht, der ich mich heute an meinem Geburtstag unterzuordnen habe. - Was für ein Geschenk!
Ein kurzer Blick auf meine Uhr sagt mir, dass ich noch einige Minuten Zeit habe und der Beschluss fällt mir leicht, ihr möglichst so, dass sie mich nicht entdecken kann, noch ein wenig zu folgen. Spannen war eigentlich noch nie mein Ding. Jetzt auf einmal muss ich auch diese vermutlich unterdrückte Seite in mir wahrnehmen und mir eingestehen, wie sehr mich dies alles erregt.
Aber ich bin nicht der einzige, den sie durch ihr beeindruckendes Erscheinungsbild und Auftreten in ihren Bann zieht. Ich kann nicht glauben, wie viele ihr einen heimlichen Blick zuwerfen, sich nach ihr umdrehen oder sie sogar regelrecht anstarren. Ja, kurz hinter ihr laufen schon die ganze Zeit zwei Kerle, die ihr lüstern auf den Hintern starren. Aber das scheint Anke, die sonst eher zurückhaltend in der Öffentlichkeit auftritt, heute überhaupt nicht zu stören. Ganz im Gegenteil, die Art wie sie in diesen irren Stiefeln geht und so fast zwangsläufig ihren geilen Arsch gekonnt in Szene setzt, scheint ihr richtig Spaß zu machen.
All das ist nicht erklärbar. Und so frage ich mich, welche Zauberpille sie wohl eingeworfen haben muss, um sich von Null auf Hundert derart zu verändern. Oder habe ich vielleicht in der letzten Zeit etwas vor lauter Firmenstress verpasst?
Anke bleibt vor dem Schaufenster eines Wäsche-Ladens stehen, betrachtet eingehend die ausgefallenen Strumpfwaren und Dessous in der Auslage und beschließt schließlich, das Geschäft zu betreten. Irgendwie bin ich froh, dass die beiden komischen Typen ihr nicht bis in den Laden folgen sondern mit einigen laut ausgesprochenen Kommentaren zu den ‚krassen Stiefeln, dem geilen Arsch und dass man die Alte durchficken müsste’ ihren Weg fortsetzen.
Schon ein vorsichtiger Blick durch das Fenster sagt mir, dass der Einkauf etwas dauern kann. Da der vorgegebene Zeitpunkt bald erreicht ist, halte ich es für sinnvoll, nun den von hier aus nahen Treffpunkt unbemerkt aufzusuchen. Erleichterung stellt sich bei mir ein, als ich in dem Café zu dem reservierten Tisch geführt werde, der etwas abseits in einer kleinen Nische steht. Die Aussicht in Kürze meine Anke hier eher für mich haben zu können, steigert meine freudige Erwartung auf all das was wohl bald geschehen wird.
Natürlich ist sie nicht pünktlich. Das führt dazu, dass das Chaos in meinem Hirn sich weiter steigert. Heute Morgen beim Frühstückstisch war eigentlich bis auf die Tatsache, dass sie kein Geburtstagsgeschenk für mich bereit liegen hatte, alles so wie immer.
Und dann taucht Anke plötzlich wie eine Göttin vor der Nische auf. Sie bleibt einfach zwei Meter vor mir stehen, stützt mit ihren Händen ihre Hüften ab, spreizt ihre Schenkel ein wenig und schaut mit einem ganz besonderen Lächeln auf mich herunter. Auch wenn ich meine Frau seit Minuten regelrecht herbeigesehnt habe und mir schon vorher durch Zufall einen Eindruck von ihrem außerordentlich scharfen Outfit machen konnte, kann ich gar nicht anders, als sie nur anzustarren. Ihre makellosen, bestimmt zum ersten Mal heute getragenen, unglaublich hohen und sicher aus feinstem Nappaleder gearbeiteten Stiefel sind von vorne noch überwältigender, als ich es erwarten durfte. Sie passen perfekt!
Noch nie trug Anke Schuhe mit für ihre Verhältnisse so hohen, spitzen, schmalen Absätzen. Diese sind bestimmt zehn Zentimeter und verstärken die Ausstrahlung, die von diesen Langschäftern ausgehen, unglaublich. Aber Anke sieht so, wie sie nun dezent geschminkt vor mir steht, keineswegs so nuttig aus wie auf dem Foto, vielmehr geht von ihr eine elegante Dominanz aus, der ich innerhalb von Sekunden völlig ergeben bin. Als ich, um mich selbst ein wenig wieder in den Griff zu bekommen, tiefer einatme, bin ich überzeugt, einen unverkennbaren Ledergeruch, der von diesen fantastischen Overkneestiefeln ausgehen muss, wahrzunehmen. Auch dies verstärkt den Trancezustand indem ich mich im Augenblick befinde.
"Willst Du mir nicht endlich aus der Jacke helfen?"
Das hat sie noch nie von mir verlangt. Aber ich kann gar nicht anders, als mich sofort bei ihr zu entschuldigen, aufzuspringen und das Versäumte mit einer mir eigentlich unbekannten Ehrfurcht und Ergebenheit auszuführen. Um diesen Fehler auch sogleich wieder gut zu machen, geleite ich Anke dann zu ihrem mir direkt gegenüberliegenden Sitzplatz und rücke ihren Stuhl gefühlvoll, wie ich es eigentlich sonst nur in kitschigen Filmen gesehen habe, zurecht.
Auf dem Weg zurück zu meinem Platz, glaube ich gerade noch so etwas wie ein siegessicheres Grinsen bei ihr erkennen zu können. Aber jetzt verändert sich die Stimmung plötzlich schlagartig und wir beide scheinen wohl in ein kleines Loch zu geraten und sind schließlich froh, dass die Bedienung kommt und unsere Bestellung aufnimmt.
Und ich weiß, dass ich wohl etwas sagen sollte.
"Anke, du glaubst gar nicht was für eine große Freude du mir heute an meinem Geburtstag bereitest. Du bist besonders auch in diesen Wahnsinnstiefeln die tollste Frau der Stadt!"
Gleichzeitig richte ich mich auf, beuge mich über den kleinen Tisch und gebe ihr einen gefühlvollen Kuss, der auch prompt herzlich erwidert wird.
"Klaus, ich hatte richtig Herzklopfen vor diesem Tag und wäre Michaela nicht zufällig wieder in mein Leben getreten, hätte es heute Morgen einen normalen Gabentisch gegeben."
"Du meinst Michaela Forster? Ich glaube ich habe in der letzten Zeit einiges nicht mitbekommen und auch das irre Fotogeschenk von dir, das mich auf der ganzen Fahrt nicht in Ruhe gelassen hat, lässt noch so viele Fragen offen."
"Ja sie war es, sie hat aus mir für dieses Foto eine richtige Stiefelschlampe gemacht. Und, warst du geschockt?"
"Überrascht schon, aber nicht geschockt - obwohl ich schon Angst hatte, du würdest jetzt hier genau so nuttig erscheinen?"
"Und was sagst du wenn ich dir verrate, dass ich ab jetzt sogar Lust habe, hin und wieder mal deine persönliche Stiefelnutte oder vielleicht auch mal deine Herrin zu sein."
"Im Augenblick bist du eher eine Herrin! Auch wenn ich all das nicht richtig begreife, ein größeres Geschenk gibt es für mich nicht!"
"Dein Geburtstag ist ja noch nicht zu Ende, lass dich mal einfach weiter überraschen!"
Jetzt auf einmal fühle ich, wie Anke ihren rechten Stiefel zwischen meine Beine drängt und ihn ganz langsam aber zielstrebig immer höher führt. Dann hat sie meine strategisch wichtigen Stellen erreicht und beginnt auch gleich ein von ihr noch nie zuvor erlebtes geiles Spiel. Gefühlvoll lässt sie ihre Sohle auf meinem Schwanz hin und her wippen, und obwohl ich eine Jeans trage, erfahren meine bereits geschwollenen Eier immer wieder deutlich wie spitz die Stifte ihrer hohen Absätze sein müssen.
"Na, gefällt meiner kleinen geilen Sau diese kleine Vorspeise? Deinem dicken Schwanz nach zu urteilen, ist das ja wohl genau das was du brauchst! - Aber das soll jetzt erst einmal reichen!"
Und schon fühle ich wie ihr Stiefel wieder genau so langsam auf dem Rückweg ist und meine Frau mich schon fast schadenfroh angrinst.
"Anke, ich habe dich noch nie so erlebt! Dein Auftreten, deine Sprache - alles ist anders. Was hat die Forster mit dir nur angestellt?"
"Für dich heißt das heute Lady Forster! Du hast Recht, ich muss dir einiges erzählen. Ich erwarte aber von dir, dass du mich nicht unterbrichst! Sei einfach still und höre zu!"
Und Anke erzählt:
„Als ich deinen riesigen Bilderordner wirklich zufällig entdecke, fühle ich mich enttäuscht und verletzt. Natürlich ist mir schon zuvor deine Vorliebe für Frauen in Stiefeln oder in Lack und Lederkleidung bei verschiedenen Anlässen aufgefallen, nur dass deine Fantasien auch derart bizarre Ausmaße annehmen, habe ich nicht gedacht. Einiges fällt mir jetzt natürlich auch wie Schuppen von den Augen. Die Art und Weise wie du an dem Abend, als wir auf der Reeperbahn waren, der einen Stiefelnutte nachgeblickt hast oder kaum von dem Schaufenster des Sexshops mit all den Stiefeln und Peitschen wegzubekommen warst.
Zuerst bin ich richtig sauer und glaube, dass das, was ich zu bieten bereit bin, dir nicht mehr ausreicht. Dann heule ich vor Wut, verfluche all diese Schlampen auf den Bildern und schwöre, mich niemals auf so etwas einzulassen. Ich sehe aber auch nicht ein, das in mich hinein zu fressen und fasse den Entschluss, sofort in die Firma zu fahren und dich zur Rede zu stellen.
Du kannst mir glauben, als ich mit leicht verheulten Augen mein Auto auf deinem Firmenparkplatz parke, bin ich geladen wie schon lange nicht mehr. Und dann passiert etwas Verrücktes. Plötzlich steht Michaela vor mir. Während unseres Studiums in Bonn waren wir beste Freundinnen, haben uns dann aber, als sie einige Jahre im Ausland verbrachte, völlig aus den Augen verloren. Wie überrascht bin ich zu hören, dass sie vor vier Jahren einen Dr. Forster geheiratet hat und seit einigen Monaten sogar dein Labor leitet. Wir müssen uns sogar schon einige Male knapp verpasst haben.
Michaela war immer schon diejenige von uns beiden, die alles ganz gerne in die Hand nimmt und dann auch sehr zielstrebig sein kann. Natürlich hat sie sofort bemerkt, dass mich etwas bedrückt. Und da sie gerade Feierabend hat, muss ich ihr ohne Chance auf Widerspruch auf eine Tasse Cappuccino in ihr am Stadtrand gelegenes Haus folgen.
Es ist eine alte herrliche Villa, deren Fassade wohl gerade erst frisch renoviert wurde. Der Wohnbereich ist sehr geschmackvoll eingerichtet. Was mir aber direkt auffällt, sind mehrere eingerahmte Fotos von Spinnen mit ihren kunstvoll gewebten Netzen. Die nächsten Sätze unseres Gespräches versuche ich, dir möglichst wörtlich wiederzugeben:
"Ih - git! - ihr mögt Spinnen?"
"Ja, ich mag sie. Ich finde sie faszinierend. - Ich liebe die fantastischen Netze, die sie spinnen, und die Art und Weise wie sie ihre Opfer besiegen."
"Aber wenn die kleinen Tierchen das Gift der Spinne abbekommen, haben die doch nie eine Chance!"
"Genau so ist es - aber es handelt sich ja so oder so in der Regel nur um nutzlose Schädlinge."