Voll fertig! Bin ich nur müde oder schon krank?

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Auswertung

a) Haben Sie mindestens 50 % der Fragen 1 bis 12 mit Ja beantwortet, so stecken Sie in einem Stresssyndrom und Ihnen kann ein Burn-out drohen.

b) Haben Sie mindestens 50 % der Fragen 1 bis 12 und von den Fragen 8, 13 bis 23 und 33 insgesamt 5 mit Ja beantwortet, so erfüllen Sie bereits alle Kriterien eines chronischen Müdigkeitssyndroms nach Holmes. (Holmes 1988)

c) Haben Sie b) erfüllt und die Fragen 16, 24 oder 25 mit Ja beantwortet, so kann ein Kopf-Genick-Gelenks-Problem der Auslöser sein (siehe Seite 113).

d) Haben Sie die Fragen 8, 12, 15 und 33 mit Ja beantwortet und sind familiär mit Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Angststörungen belastet, so sollten Sie eine Hämopyrrollaktamurie ausschließen lassen (siehe Seite 136).

e) Haben Sie b) erfüllt und zusätzlich die Frage 33 mit Ja beantwortet, so kann bei Ihnen ein chronisch aktiver Infekt vorliegen, den Sie ausschließen lassen sollten (siehe Seite 54).

f) Haben Sie b) erfüllt und zusätzlich die Fragen 27 bis 31 mit Ja beantwortet, so kann ein multiples chemisches Syndrom (MCS) vorliegen oder ein Umwelt- bzw. Schwermetall-Zahngift Sie belasten (siehe Seite 66 ff.).

g) Haben Sie b) erfüllt und zusätzlich die Frage 14 oder 15, 21 oder 22 sowie 26 mit Ja beantwortet, so kann bei Ihnen eine hormonelle Entgleisung vorliegen (siehe Seite 124).

h) Haben Sie b) erfüllt und zusätzlich die Fragen 18, 19 und/oder 20 mit Ja beantwortet, so kann eine Gluten- oder Laktose- oder Histaminintoleranz vorliegen (siehe Seite 164 ff.).

Bitte markieren Sie im Folgenden jeweils den Bereich, der der Stärke Ihrer Beschwerden im Durchschnitt der letzten vier Wochen entspricht:


Bei einer durchschnittlichen Belastungsstärke von 5 aufwärts brauchen Sie medizinische Hilfe!

Entwickelt sich hier ein neues Problem unserer Zeit? – Wenn man die von 2004 bis 2012 signifikant angestiegene Anzahl an Krankheitstagen durch Müdigkeit und Erschöpfung betrachtet, so mag man das schnell glauben. Und die Tendenz ist weiter steigend. (Siehe Abbildung)


© BKK Dachverband e. V. Quelle: siehe Bildquellenverzeichnis.

Abdruck mit freundlicher Genehmigung.

Chronische Müdigkeit und Burn-out nehmen an Häufigkeit ständig zu. (Kersten 2011) Dennoch steht die Schulmedizin dieser Entwicklung eher ratlos gegenüber und scheint keine dauerhaft wirksamen Therapien anbieten zu können. Angesichts dieser alarmierenden Zahlen ist es daher unabdingbar, dass man sich diesem Thema auf neuen therapeutischen Wegen nähert.

Wenn Müdigkeit chronisch wird

Die normale, gesunde Müdigkeit des Körpers lässt sich durch ausreichend Schlaf und Erholung beheben. Wenn man nach einer durchzechten Nacht morgens müde ins Bett fällt, ist man in der Regel nach ein paar Stunden Schlaf wieder fit. Auch nach einer längeren stressigen Phase körperlicher und geistiger Belastung kann die auftretende Erschöpfung durch eine ausgleichende Phase der Erholung behoben werden.

Wenn die Müdigkeit aber Wochen oder Monate andauert und nicht durch Schlaf behoben werden kann, wird die Erschöpfung zu einem belastenden, chronischen Dauerzustand. So war es beispielsweise bei der Studentin Julia, die sich seit ihrer Examensvorbereitung nun schon 6 Monate zutiefst erschöpft fühlte und sowohl körperlich als auch geistig völlig ausgelaugt und kraftlos war. Sie lebte immer eingeschränkter, schaffte ihre Alltagsaufgaben nicht mehr, wurde immer mutloser und endete schließlich trotz bestandenem Examen in einer Depression. Auch stundenlanger Schlaf brachte ihr keine Erholung mehr. Die Erschöpfung war noch von weiteren Symptomen begleitet: unerklärliche Muskel- oder Gelenkschmerzen und Spannungskopfschmerzen. Ein typisches Beispiel, wie die Literatur bestätigt. (AWMF-Register 2011)

Freunde und Kollegen hielten immer mehr Abstand von Julia, denn ihnen fehlte das Verständnis für diese chronische Müdigkeit. Außenstehende können sich nur schwer in die Beschwerden einfühlen und verstehen nicht, dass diese total erschöpften Menschen zur Regeneration unfähig sind. Gut gemeinte Ratschläge wie „Mach doch einfach mal Urlaub!“ oder „Schlaf dich mal richtig aus!“ zogen Julia neben ihrer erheblich reduzierten Lebensqualität auch emotional nur noch tiefer herunter, weil sie in solchen Momenten mitbekam, dass die anderen das Problem nicht verstanden oder – noch schlimmer – glaubten, Julia simuliere nur.

Syndrome: Chronische Müdigkeit und Burn-out

Diese beiden Syndrome sind in ihrer Symptomatik mit der im Vordergrund stehenden völligen Erschöpfung und Ermüdung sehr ähnlich, obwohl sie unterschiedliche Auslösefaktoren haben. Ihre Leitsymptome sind die folgenden (vgl. Fukuda u.a. 1994):

• Müdigkeit und Erschöpfung

• Schlafstörungen und fehlende Erholung im Schlaf

• Merkfähigkeit- und Konzentrationsstörungen

• Angst/Panik, den Anforderungen nicht mehr gewachsen zu sein

• Stimmungsschwankungen, Depressionen, Sorgen

• Sozialer Rückzug

• Ablenkung durch Rauchen oder Essen oder Alkohol oder Internet

• Chronische aktive oder wiederkehrende Infekte

• Chronische Schmerzen an Muskeln und Gelenken

• Körperliche Beschwerden: Rückenschmerzen, Verspannungen, Verdauungsprobleme, Magenschmerzen, Sodbrennen, Herz-Kreislauf-Probleme

• Kopf-Genick-Unfälle mit Kopf-Nacken-Schmerzen und Schwindel

• Unterzuckerung mit Heißhungerattacken

• Störungen des Hormonhaushalts

Während das chronische Müdigkeitssyndrom relativ abrupt durch kurzfristig einwirkende Stressoren ausgelöst werden kann (vgl. Royal Colleges of Physicians PaGP 1997), entsteht das Burn-out-Syndrom in langjähriger Entwicklung vor allem durch eine Überforderung des Einzelnen vor dem Hintergrund spezifischer Persönlichkeitsmerkmale. (Skapinakis u.a. 2004) Den Boden dafür bietet eine Gesellschaft, in der die Hälfte der Beschäftigten unter permanentem Zeit- und Leistungsdruck steht, viele davon sogar an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Das chronische Müdigkeits-Syndrom ist mittlerweile als Krankheit bestätigt, doch das Burn-out-Syndrom gilt im ICD-10 (= Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) immer noch als Problem der Lebensbewältigung und wird nicht als Krankheit anerkannt. (AWMF-Register 2011)

Viele sehen Burn-out als Modekrankheit, die mittlerweile jeder für sich in Anspruch nimmt, der stressige Phasen zu überstehen hat. Immerhin gilt Burn-out in gewisser Weise als „gehobener Defekt“, denn wer ausgebrannt ist, muss zuvor mit Ehrgeiz, Idealismus und Perfektionismus in Flammen gestanden haben. Dabei handelt es sich um eine schwerwiegende chronische Erkrankung, die seit Jahren von der Medizin unterschätzt wird.

Es ist tatsächlich nicht einfach, eine Krankheit zu verstehen, die sich chronisch-schleichend entwickelt und so viele unterschiedliche Ausprägungen zeigen kann. Erste Symptome werden von den Betroffenen lange Zeit nicht wahrgenommen oder sogar verdrängt, Erschöpfung wird ignoriert oder heruntergespielt. Es ist ein sehr komplexes und facettenreiches Leidensbild, das die gesamten eigenen Kraftreserven aufbraucht, bis nichts mehr geht, bis es zu einer totalen Erschöpfung auf körperlicher Ebene mit gleichzeitig bestehenden psychischen Problemen kommt. (AWMF-Register 2011)

Gefährdet sind Menschen, die mit hohem Engagement ihre Aufgaben bewältigen, denen aber Erfolg und Anerkennung auf längere Zeit hin versagt bleiben. Oder Menschen in sozialen Berufen wie Krankenschwestern, Altenpfleger, Ärzte, Lehrer, Seelsorger und pflegende Angehörige, die sich für andere über Jahre hinweg aufopfern. Auch Schüler, Hausfrauen, Arbeitslose oder Rentner können betroffen sein. Auffällig ist, dass immer mehr Jugendliche an Erschöpfungssymptomen leiden. Junge Menschen im allerbesten Alter leben – statt sich des blühenden Lebens zu erfreuen – immer eingeschränkter, schaffen durch den andauernden Stress in der Schule und im Studium ihre Alltagsaufgaben nicht mehr, werden mutlos, bekommen depressive Züge und die Freunde distanzieren sich. Falsche, stark kohlenhydratlastige Ernährung, ihre Pubertät, mangelnde Anerkennung, Konkurrenzdenken, Mobbing und private Probleme führen zusätzlich zu Müdigkeit, Leistungsabfall und Gereiztheit, bis irgendwann Seele und Körper streiken und nichts mehr geht. Gefährdet sind aber auch Menschen mit immer wiederkehrenden oder chronischen Infekten, Gift- oder Kopf-Genick-Gelenks-Belastungen, autoaggressiven Erkrankungen (wie Rheuma) oder Tumorerkrankungen. (AWMF-Register 2011)

H. Freudenberger definiert Burn-out als Energieverschleiß, als Erschöpfung aufgrund von Überforderung, die von innen oder von außen – durch Familie, Arbeit, Freunde, Liebhaber, Wertesysteme oder die Gesellschaft – kommen kann und einer Person Energie, Bewältigungsmechanismen und innere Kraft raubt. Burn-out ist ein Gefühlszustand, der begleitet ist von übermäßigem Stress und der schließlich persönliche Motivationen, Einstellungen und Verhalten beeinträchtigt. (Freudenberger 1994, S. 24) Warum lässt ein gesunder Körper das zu? Weil überschießende Stresshormone zu Fehlfunktionen in den Energiekraftwerken der Zellen, den Mitochondrien, führen, wie wir später noch ausführen werden.

 

Die neuesten Ergebnisse aus der Hirnstressforschung und der mitochondrialen Medizin (Natelson u.a. 2005) geben Aufschluss darüber, dass Burn-out und chronisches Müdigkeitssyndrom ernst zu nehmende, chronische Erkrankungen des Körpers sind, die die „neuro-endokrino-immuno-molekulare Achse“ in uns erheblich verändern. Zur Erklärung:

– neuro = das Gehirn und seinen Stoffwechsel betreffend

– endokrino = den Hormonstoffwechsel betreffend

– immuno = das Immunsystem betreffend

– molekular = die Zellen und Mitochondrien betreffend

Diese Achse kann durch externe Faktoren beeinflusst werden:

• Dauerhafter psychischer Stress und körperliche Überlastung

• Umweltgifte (Metalle, Pestizide, Lösungsmittel)

• Chemische Zusatzstoffe in Lebensmitteln

• Künstliche Strahlung (insbesondere Funkstrahlung)

• Entzündliche Belastung durch Viren, Pilze oder Bakterien

• Falsche Ernährung (Fastfood mit hohem Kohlehydratanteil)

• Körperliche Überlastung (Leistungssport)

• Verletzungen und Instabilitäten im Kopf-Genick-Gelenk

Warum unser Lebensstil uns fertigmacht

Chronische Müdigkeit und Erschöpfung gilt derzeit als eine Zivilisationskrankheit, die wir als negatives Resultat der modernen Lebensformen vor allem in den westlichen Industrienationen auffassen. Unsere Umwelt und unser „Lifestyle“ haben sich drastisch verändert: Terminstress im Privaten wie im Beruf; Ernährung ist Nebensache, nur noch Fastfood – keine gesunde Ernährung mehr; Vorrang für Medienkonsum und soziale Medien, in der Freizeit lieber „chillen“ (entspannen, faul sein) – keine Bewegung, kein Sport; Leben in Ballungsgebieten mit massiver Umweltbelastung durch Toxine und Strahlungen (Smartphone, WLAN etc.). Die Hauptklage solcher Menschen: chronische Erschöpfung. Diese fundamental veränderte Lebensweise bedeutet extremen Stress für den Organismus.

Viele Patienten haben uns ihre Belastungen geschildert – wir könnten die gravierenden Probleme selbst nicht besser darstellen:

„Ich erlebte massive Konkurrenz in Unternehmen, beschleunigte Arbeitsabläufe und permanente Veränderungsprozesse waren die Regel in meinem beruflichen Leben: Das überforderte mich und meine Mitarbeiter gleichermaßen und setzte uns immens unter Stress.“

Dieser Stress führte zu einer permanenten Ausschüttung aller Stresshormone. Welche Auswirkungen das auf unsere Zellen hat, lesen Sie im nächsten Kapitel.

„Wachsende schulische und später auch berufliche Belastung sowie permanenter Freizeitstress waren meine täglichen Begleiter.“

Viele sind heute der Meinung, dass Stress „in“ sei, denn alle haben ständig ihre Zeit verplant und werden an ihren Leistungen gemessen. In der Freizeit wird auf dem gleichen Level weitergemacht wie im Job, ein Termin hetzt den anderen, jede Minute ist verplant.

„So konnte ich nicht mehr abschalten oder mich erholen. Auch bei meiner Schwester (6 Jahre) erlebte ich immer mehr Freizeitstress, unter dem sie zu leiden begann. Sie lernte bereits im Kindergarten Fremdsprachen, ging in ihrer Freizeit Hobbys nach, lernte verschiedene Musikinstrumente oder machte täglich Sport. Ihr Leistungspensum in der Schule stieg, nach den Hausaufgaben stand sie unter Zeitdruck, da jede freie Minute ausgefüllt sein musste. Zeit für Erholung und Entspannung hatte sie genauso wenig wie ich.“

Auch hier erlebten beide eine Dauerausschüttung ihrer Stresshormone.

„Ich war ein intensiver Nutzer aller möglichen mobilen Kommunikationsmittel wie Smartphone, IPad etc. Ich war ständig künstlicher Strahlung (insbesondere Funkstrahlung) ausgesetzt und massiv reizüberflutet. Ich ging mit dem Smartphone ins Bett und stand mit ihm auch wieder auf. Nachts konnte ich nicht schlafen und tagsüber fühlte ich mich andauernd gestresst und müde.“

Wir erfahren heute eine extreme Zunahme künstlicher Strahlung (insbesondere Funkstrahlung) und Reizüberflutung durch exzessive Nutzung moderner Kommunikationsmedien. Niemals zuvor waren wir so starker künstlicher Strahlung ausgesetzt wie heute: Wir stecken in einem immer dichter werdenden Netz elektromagnetischer Schwingungen und elektrischer sowie magnetischer Felder und Wellen. Immer mehr Ärzte und Wissenschaftler weisen auf den Zusammenhang zwischen immunologischer Überforderung und Elektrosmog hin. Insbesondere die elektromagnetischen Felder von Bahnstrom, Trafostationen, Hochspannungsleitungen und manchen elektrischen Geräten oder die dauerhaft strahlenden Funktechniken im Haus wie WLAN und DECT-Schnurlostelefone sind es, die das Immunsystem belasten und zusätzlichen Stress – Dauerstress – bedeuten. Regeneration durch einen ruhigen Schlaf wird immer weniger möglich. Auch hier entstehen negative Auswirkungen auf die Ausschüttung der Stresshormone und damit auf die Zellen.

„Nach der Lektüre Ihrer Informationsbroschüre habe ich einmal auf meine Lebensmittel geachtet: Ich bin erschrocken, wie viele Chemikalien in der Nahrungskette enthalten sind. Ich habe mich daraufhin komplett auf frische, biologisch wertvolle Produkte umgestellt und erlebte schnell einen Anstieg meiner Energie.“

Mit jedem Glied der Nahrungskette nimmt die Konzentration der Chemikalien zu. Damit haben die Lebewesen am Ende der Nahrungskette immer die schlechtesten Karten: Die Kuh frisst gespritztes Gras, wir essen das Fleisch der Kuh oder trinken ihre Milch. Die Meere sind mit Chemikalien belastet, das von Plankton aufgenommen wird – Wirbellose fressen das Plankton – kleine Fische fressen die Wirbellosen – große Fische fressen kleine Fische – wir essen die großen Fische. Die größten und fettesten Fische wie Thunfisch und Schwertfisch haben daher den höchsten Gehalt an Quecksilber, polychlorierten Biphenylen (PCB) und anderen Dioxinen. Täglich nehmen wir so Chemikalien auf, die sich in den Tieren angesammelt haben.

„Ich habe auf Ihren Rat hin einmal die Zutatenliste meiner Lebensmittel gelesen. Ich bin entsetzt, wie viele chemische Zusatzstoffe ich zu mir nehme: Geschmacksverstärker, Aromastoffe, Farb- und Konservierungsstoffe, Gelier- und Verdickungsmittel, Emulgatoren, Trenn- und Süßungsmittel sowie Zuckerersatzstoffe.“

Mehr als 300 chemische Zusatzstoffe für Lebensmittel sind in der EU zugelassen und werden in der Lebensmittelindustrie ständig verwendet, um die Produkte haltbarer, schmackhafter, cremiger oder farbiger zu machen. Bei fast der Hälfte raten Verbraucherschützer vom häufigen Verzehr ab, andere halten sie grundsätzlich für bedenklich – darunter auch Farbstoffe in Süßigkeiten für Kinder.

„Sind Gifte in Alltags- und Wohnraumchemikalien für mich gefährlich und ursächlich für meine Müdigkeit?“

Unser modernes Leben ist geprägt von einer Masse an toxischen Chemikalien, mit denen wir ständig in Kontakt kommen. Egal, ob Plastikflaschen, Deos oder Shampoos, Kosmetik, Kleidung, Putz- und Waschmittel, sie alle können gesundheitsschädliche Chemikalien (Bisphenole, Aluminium, Tenside etc.) enthalten, die uns allmählich vergiften. Auch Möbel können krank machen. Viele Menschen reagieren auf die jahrelangen Ausdünstungen von Teppichen, Polstergarnituren oder Lacken, Fußbodenbelägen (Formaldehyde) und Baumaterialien. Typische erste Symptome einer Vergiftung sind Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme und Müdigkeit.

„Ich lebe in einer Stadt, in der sehr häufig Smog herrscht und wo in langen Smogphasen die Luft hochgradig belastet ist, sodass ich massive Luftnot bekomme und dann für Tage extrem müde bin.“

Nach dem jüngsten Report der Europäischen Umweltagentur (EEA) leiden mehr als 95 % aller Stadtbewohner in der EU zumindest zeitweise unter zu hoher Luftverschmutzung. Nach dem Report ist sie die Ursache für 458 000 Todesfälle pro Jahr. (EEA 2014) Die belastete Luft macht uns nicht nur müde, sondern kann auch der Grund für chronische Lungenerkrankungen sein.

„Ich habe wenig auf meine Ernährung geachtet: Sandwiches, Hamburger, Döner, Pizza, Pommes frites und Co. waren stets auf meinem Speiseplan. Ein bis zwei Stunden nach dem Essen erlebte ich immer einen drastischen Energieverlust mit einer erheblichen Müdigkeit. Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren, schlief manchmal sogar am Arbeitsplatz ein, hatte massive Blähungen und wurde immer dicker. Nachts wurde ich mehrfach wach und schwitzte stark. Seitdem ich mich nach der modifizierten LOGI-Kost ernähre, sind alle diese Probleme Vergangenheit.“

Die Ernährung ist heute bei vielen auf Fastfood beschränkt. Das Angebot ist groß, Fastfood ist an jeder Ecke billig und schnell zu bekommen. Und das trägt dazu bei, dass viele Menschen im Alltagsstress häufig in Schnellrestaurants essen. Die zu vielen Kohlehydrate, gesättigten Fette und dadurch zu vielen Kalorien und Vitalstoffverluste machen Fastfood allerdings zu einem sehr ungesunden und gefährlichen Vergnügen. Abgesehen davon, dass der Bauchumfang wächst, machen sich Müdigkeit und Antriebslosigkeit breit, da der Organismus mit der Verwertung der Nahrung lange beschäftigt ist, ohne dass er aus ihr genügend Energie erhält, um sich wach und fit zu halten.

„Ich habe eine Blutbestimmung meiner Vitamine und Spurenelemente durchführen lassen und war erstaunt: Obwohl ich meinte, mich immer gesund zu ernähren, und obwohl viel Obst und Gemüse auf meinem Speiseplan stand, hatte ich Mangel an Vitamin D, Vitamin B1-B2-B12, Folsäure, Q10, Kupfer und Selen! Seitdem ich diese Defizite ausgleiche, habe ich keine Schlafstörungen und keine Müdigkeit mehr, wache morgens mit viel Energie auf und kann mein tägliches Arbeitspensum problemlos erfüllen und habe noch genügend Kraft für meinen abendlichen Sport, genial!“

Nähr- und Vitalstoff-Mangelzustände (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente) sind heute die Regel. Auch wenn man sich vermeintlich gesund ernährt – die Qualität unserer Lebensmittel hat extrem nachgelassen. Niemals zuvor waren die Nährstoffverluste der Nahrung durch ausgelaugte Böden und Überdüngung, durch lange Transportwege, lange Lagerzeiten, Konservierung und unsachgemäße Zubereitung so groß wie heute.

Vom Stress zur Multisystem­erkrankung

Wenn man an Stress denkt, ist damit meistens ein negatives Gefühl verbunden. Stress kann aber durchaus auch positiv sein, nämlich dann, wenn er uns fordert, den Organismus beansprucht, aber ihm nicht schadet. Positiver Stress (Eustress) erhöht die Aufmerksamkeit, motiviert und steigert Leistungsfähigkeit und Produktivität – wenn Aufgaben erfolgreich gelöst werden; wenn man zum Beispiel an einem Projekt maßgeblich mitarbeitet und bis zum Fertigstellungstermin unter Zeitdruck steht, aber sicher ist, dass das Endergebnis ein Erfolg wird.

Stress wird erst dann als negativ empfunden, wenn er häufig oder dauerhaft auftritt und körperlich oder psychisch nicht kompensiert werden kann. In diesem Fall wird die Situation als bedrohlich oder unangenehm gewertet; es dominiert das Gefühl, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein. Negativer Stress (Disstress) schadet schließlich dem Organismus – wenn man beispielsweise einmal wieder dermaßen unter Zeitdruck steht, dass man sich Arbeit am Wochenende mit nach Hause nehmen muss, weil man sie sonst nicht schafft. Diese Arbeit ist unbefriedigend, muss aber erledigt werden. Dazu kommt, dass man sich nicht um die Familie kümmern kann und ein schlechtes Gewissen hat. Und man zweifelt an sich selbst: „Bin ich vielleicht zu langsam, dass ich die Arbeit nicht in der Firma schaffe? Bin ich nicht gut genug?“


Psychischer Stress ist rein subjektiv, dabei kommt es auf die Einschätzung des Einzelnen an. Eine Anforderung wird in Sekundenbruchteilen analysiert und aufgrund der persönlichen Erfahrungen bewertet. Da kann die gleiche Anforderung für den einen eine motivierende Herausforderung – positiver Stress – sein, für den anderen jedoch eine schier unlösbare Aufgabe, die kaum zu bewältigen ist – negativer Stress.

Neben psychischen Stressoren wie Über- oder auch Unterforderung, Ängste und Konflikte gibt es auch eine Menge externe Stressoren, die auf unseren Körper einwirken. Dies sind Nebenwirkungen unseres modernen „Lifestyles“, etwa Belastungen durch Chemikalien in der Nahrung, Umwelt- und Alltagsgifte, Elektrosmog, Fehlernährung, chronische Infekte, Traumen und Hormonstörungen. (Mutter 2009)

 

Wir werden im Folgenden aufzeigen, dass jeder Stress, sei es psychischer oder externer Stress (Umwelt), körperlich messbare Auswirkungen auf uns hat und dass Stress auf dem Weg über die Schädigung der mitochondrialen Funktion die Ursache für völlige Erschöpfung und für die Entstehung von Multisystemerkrankungen ist.