Richtig ernähren in Schwangerschaft und Stillzeit

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Richtig ernähren in Schwangerschaft und Stillzeit
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Prof. Dr. Ingrid Gerhard und Dr. Barbara Rias-Bucher

Richtig ernähren in Schwangerschaft und Stillzeit

– Tipps für eine vielseitige, vollwertige Ernährung

– 70 Rezepte für einfache Mini- und Maxi-Gerichte

– 30 Rezepte für herzhafte und süße Babybreie

E-Book (epub): ISBN 978-3-86374-310-9

(Druckausgabe: ISBN 978-3-86374-308-6, 1. Auflage 2016)

Mankau Verlag GmbH

Postfach 13 22, D – 82413 Murnau a. Staffelsee

Im Netz: www.mankau-verlag.de

Internetforum: www.mankau-verlag.de/forum

Lektorat: Josef K. Pöllath M. A., Dachau

Endkorrektorat: Susanne Langer M. A., Traunstein

Cover/Umschlag: Andrea Barth, Guter Punkt GmbH & Co. KG, München; Covermotiv: © Guter Punkt unter Verwendung von Motiven von thinkstock: Frau: © Anna Omelchenko, Baby: © graphic-bee, Salat: © Choreograph Bildredaktion: Dr. Barbara Rias-Bucher, Lydia Kühn

Layout, Satz und Bildbearbeitung: Lydia Kühn, Aix-en-Provence, Frankreich

Energ. Beratung: Gerhard Albustin, Raum & Form, Winhöring

eBook-Herstellung und Auslieferung:

Brockhaus Commission, Kornwestheim

www.brocom.de

Bildnachweis:

© Fotolia 5, 6 (oben), 26/27, 90/91: shaiit; 6 (unten), 110: katkalang; 7 (oben), 132/133: victoria p.; 7 (unten), 144, 145, 146, 147, 148, 150, 157, 159, 162, 164: tycoon 101; 8/9: Michael Schütze; 11: Kzenon; 13: miya 227; 14: Karin & Uwe Annas; 15, 139, 142 (oben und unten), 139, 142 (oben und unten): Africa Studio; 16: Konstantin Yuganov; 17, 18 (oben): Soyka; 18: Mara Zemgaliete; 20: Peredniankina; 21: evakid; 22: yurakp; 23 (oben): uckyo; 23 (unten): ExQuisine; 24: Petra Schüller; 25: unverdorbenjr; 28: rimglow; 29: chupacabra; 30: Daxiao Productions; 31: cook_inspire; 33: natashamam35; 34: teressa; 36, 47, 57, 61, 65, 96, 102: okkijan2010; 37: kab-vision; 38: Dmytro Panchenko; U4 (rechts), 41, 153, 156, 158, 160: zia_shusha; 42: Bodler; 45: Titarenko; 44, 64: exclusive-design; 49: Barbara Dudzinska; 50, 63: HLPhoto; 52, 87: fahrwasser; 53, 60: olhaafanasieva; U4 (links), 56: irrez; 59: marysckin; 62: Boris Ryzhkov; 68: Brent Hofacker; U4 (Mitte), 72, 73, 79: lilechka 75; 75: vkuslandia; 77: ruslan 100; 78: nata_vkusidey; 81: Lilyana Vynogradova; 86: mariana_romaniv; 88: ehaurylik; 92: Mny-Jhee; 93: cicisbeo; 95: Iryna Melnyk; 97, 131: Kitty; 100: Vladislav Nosik; 105: superfood; 107: Yevgeniya Shal; 108: ulyanakhorunzha; 109: seagull_l; 114: Simone van den Berg; 120, 121: Sea Wave; 128: sebra; 129: HandmadePictures; 130: GreenArt Photography; 135: sveta; 137: petunya; 141: seralex; 143: pamela_d_mcadams; 167, 168: Viktorija; 161: nys; 169: sarsmis

© Dr. Barbara Rias-Bucher: 54, 67, 71, 74, 82, 83, 84, 112, 113, 117, 119, 123, 124, 125, 126, 127, 140, 154, 155, 170, 171

 

Hinweis für die Leser:

Die Autorinnen haben bei der Erstellung dieses Buches Informationen und Ratschläge mit Sorgfalt recherchiert und geprüft, dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Verlag und Autorinnen können keinerlei Haftung für etwaige Schäden oder Nachteile übernehmen, die sich aus der praktischen Umsetzung der in diesem Buch vorgestellten Anwendungen und Rezepte ergeben. Bitte respektieren Sie die Grenzen der Selbstbehandlung und suchen Sie bei Erkrankungen einen erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker auf.

INHALT

ÜBER DIESES BUCH

ESSEN SIE GUT!

IM GLEICHGEWICHT

IHR TAG IM BIORHYTHMUS

10 TIPPS FÜR SCHWANGERSCHAFT UND STILLZEIT

GUTE LEBENSMITTEL


MINIS UND MAXIS

EINLEITUNG MINIS UND MAXIS

Tomatensuppe mit Polenta

Möhrensuppe mit Topping

Suppe mit Käsebrot

Gemüsesuppe mit Putenbrust

Sanfte Linsensuppe

Grießnockerlsuppe

Dicke Nudelsuppe mit Gemüse

Hühnerbrühe

Graupensuppe

Gemüse-Rührei

Gemüsetopf

Salat mit Obst

Couscoussalat

Bunter Salat mit Fleisch

Fisch mit Gemüse

Polentahappen mit Ricotta

Polenta mit Pilzen

Nudeln mit Schafskäse

Schnelles Ofen-Hähnchen

Schnelle Paprikaschoten

Hähnchencurry

Gemüse mit Joghurtcreme

Blumenkohlcreme

Lachs asiatisch

Fischtopf mit Kokos

Kürbis mit Ziegenkäse

Wraps mit Fleisch

Kartoffelfrikadellen

Quinoa mit Tofu

Reisnudelsalat mit Tofu

Möhren-Bruschetta

Rote-Beten-Brote

Nudeln mit Spinat

Pasta mit Garnelen

Ratatouille

Hirse mit Tomaten und Mais

Stampfkartoffeln

Fisch aus dem Ofen

Zucchiniwaffeln

Gemüsenudeln

Gemüsekuchen

Bärlauchmuffins

Kräutermuffins

Fleischragout mit Gemüse


FRÜHSTÜCK, SÜSSES UND DRINKS

FRÜHSTÜCK UND SÜSSES

Flockenmüsli

Pfannkuchen mit Bananen

Birnen mit Obstsauce

Porridge mit Himbeeren

Dickes Apfelkompott

Zwieback mit Obst

Nektarinenquark

Milchreis mit Apfelkompott

Buchweizenbrei

Mandel-Ingwer-Ecken

Semmelauflauf

Pfirsichkuchen

Heidelbeerkuchen mit Quark

Kindbett-Schnittchen

Nussbrot

Kirschenauflauf

Quarkküchlein

Haferbrot mit Fenchel

Kräutersmoothie mit Gurke

Rote-Beten-Smoothie

Chiasmoothie

Matchasmoothie

Selbst gemachter Still-Tee

Fenchelmilch

Melissentee

Abstill-Tee

Gut für

Unterwegs sind die Mandel-Ingwer-Ecken von Seite 111.



BABYKOST

GESUNDES ESSEN FÜR IHR KIND

10 TIPPS FÜR BABYKOST

Der erste Möhrenbrei

Kürbisbrei

Brokkolibrei mit Kartoffeln

Selleriebrei mit Apfel

Möhrenbrei mit Kalbfleisch

Gemüsebrei mit Hähnchen

Gemüsebrei mit Banane

Zucchinibrei mit Pute

Gemüse-Obstbrei mit Filet

Erbsen mit Kartoffeln

Gemüsetöpfchen

Nudeltöpfchen

Der erste Obstbrei

Obstmus mit Zwieback

Milchfreier Pfirsichbrei

Bananenbrei mit Hirseflocken

Aprikosen-Reisbrei

Birnen-Grießbrei

Obstmus mit Kürbis

Obstmus mit Reisflocken

Obstmus mit Beeren

Milchreis mit Kürbis

Milch-Getreidebrei

Baby-Porridge

Apfelcreme

Quark mit Erdbeeren

Möhrenküchlein

Aprikosen-Grießauflauf



Fürs Kind nur das Beste Ein leckerer Gemüsebrei mit Banane Kommt da gerade recht, zu finden auf Seite 150.

ANHANG

 

REGISTER

ÜBER DIESES BUCH


VORWORT PROF. DR. GERHARD

Endlich sind Sie schwanger, und nichts wird wieder so sein wie vorher. Ab sofort sind Sie nicht nur für sich verantwortlich, sondern Sie sind die wichtigste Person für das neue Leben in Ihnen. Denn in der Schwangerschaft werden Nervenbahnen, hormonelle Regelkreise und Stoffwechselwege erschaffen, die das ganze Leben lang funktionieren sollen. Und Sie haben die einmalige Möglichkeit und Macht, diese Entwicklung durch Ihren Lebensstil positiv oder auch negativ zu beeinflussen. Die Wissenschaft nennt das »pränatale Prägung« oder »intrauterine Programmierung«.

Heute ist es nicht mehr nötig, dass »jede Schwangerschaft einen Zahn kostet«, wie es in früheren Generationen hieß. Wenn Sie Ihre Nahrungsmittel klug auswählen (und dabei wollen wir Ihnen helfen), nehmen Sie genügend Nähr- und Vitalstoffe auf, um sich und Ihr Baby komplett zu versorgen.

Ich freue mich sehr, dass ich mein medizinisches und naturheilkundliches Wissen in diesen Ernährungsratgeber einfließen lassen konnte. Sie finden darin Rezepte, die auf den veränderten Nährstoff- und Vitalstoffbedarf in Schwangerschaft und Stillzeit abgestimmt sind. Nehmen Sie sich Zeit, um die leckeren Gerichte in Ruhe zu genießen. Sie werden feststellen, dass Sie diese vollwertige Ernährung nicht mehr missen wollen, weil sie Ihnen und Ihrer Familie ein Mehr an Gesundheit und Lebensfreude verspricht.

Doch neben der so wichtigen Ernährung gibt es auch noch andere Bausteine für ein gesundes Gedeihen und Aufwachsen Ihres Babys, die in Ihren Tagesablauf eingepasst werden wollen. Ihr Baby profitiert von Ihren Glückshormonen, Ihrer Ausgeglichenheit, dem Sauerstoff, den Sie durch Bewegung und bewusstes Atmen über den Mutterkuchen an Ihr Baby senden. Gönnen Sie sich regelmäßige Auszeiten, in denen Sie sich hinlegen, denn dann wird der Mutterkuchen besonders gut durchblutet, und Ihr Baby bekommt einen Energieschub. Sprechen und singen Sie mit Ihrem Baby.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine wunderbare und unvergessliche Schwangerschaft und Babyzeit.

Prof. Dr. Ingrid Gerhard,

www.netzwerk-frauengesundheit.com


VORWORT DR. RIAS-BUCHER

Herzlichen Glückwunsch – ein Kind in sich zu tragen und zur Welt zu bringen, ist die tiefste Erfahrung, die uns Frauen zuteil wird. In Ihnen wächst neues Leben, entwickelt sich ein Individuum, das neun Monate lang mit Ihnen verbunden ist. Gleich zu Anfang werden Sie ein Maß an Verantwortung empfinden, wie Sie es bisher vermutlich noch nicht erfahren haben: Buchstäblich teilen Sie ja jetzt Ihr Leben mit einem anderen. Aus der Verantwortung ergibt sich die Sorge, und für jemanden sorgen heißt immer auch, ihn zu nähren. Das ist Thema dieses Buches: Eine Ernährung, die Sie während der Schwangerschaft mit allem versorgt, was Sie für Ihr Wohlbefinden und für die Entwicklung Ihres Kindes brauchen. Auch daran soll Ihr Partner teilhaben, und deshalb sind die meisten Gerichte in den ersten beiden Rezeptkapiteln für zwei Personen berechnet. Dann geht es um die Ernährung Ihres Kindes, sobald es zusätzlich zur Muttermilch Brei braucht, zunächst mit Gemüse, dann mit Obst, Milch und Getreide. Wieder gibt es Essen für zwei, weil Sie aus dem Brei auch Ihre eigene Mahlzeit zubereiten können.

Schwangerschaft und Stillzeit schenken Ihnen viele Monate, in denen Sie Ihre Ernährung verfeinern, vielleicht auch gründlich überdenken oder sogar neu aufstellen können. Sie spüren intensiver, was Sie essen und wie Sie essen, einfach, weil Ihr Körper sensibel auf Nährstoffe und Vitalstoffe reagiert, weil Sie schneller merken, wenn er sauer wird und weil Sie dann gern auf basische Lebensmittel zurückgreifen. Und wenn Sie in dieser Zeit ganz bewusst zu zweit essen, machen Sie vielleicht eine neue Erfahrung: Gesundes Essen schmeckt ja richtig super! Bleiben Sie dabei. Dann sparen Sie sich in Zukunft jede Diät, sorgen höchst genussvoll für Ihr eigenes und das Wohlbefinden Ihrer Familie. Und vor allem zeigen Sie Ihrem Kind von Beginn an den Weg zu einer Lebensweise, die unseren individuellen Biorhythmus als Teil der natürlichen Abläufe begreift. Die achtsame und authentische Ernährung, die damit verbunden ist, bedeutet den kostbarsten Bonus für die Zukunft: In einem gesunden Körper wohnen ein wacher Geist und eine fröhliche Seele.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer jungen Familie Glück und Zufriedenheit!

Dr. Barbara Rias-Bucher

ESSEN SIE GUT!

Heute kommt es bei der Schwangerschaftsernährung nur auf die Qualität an, nicht mehr auf die Quantität (→ auch Seite 15). Das heißt, Sie brauchen eine breite Palette an Lebensmitteln, die Eiweiß, komplexe Kohlenhydrate und wertvolles Fett enthalten und dazu noch möglichst viele verschiedene Bioaktivstoffe liefern. Diese Mischkost besteht aus Gemüse und Obst, Kräutern und Salat, Getreide und Kartoffeln, Hülsenfrüchten und Soja. Als Ergänzung gehören Milchprodukte und Eier, Qualitätsfleisch und Fisch dazu, die möglichst aus artgerechter Tierhaltung kommen sollten (→ Seite 58: Hähnchencurry).

Optimal in Schwangerschaft und Stillzeit sind zwei- bis dreimal pro Woche mageres Fleisch, Geflügel, Fisch und Eier. Doch auf keinen Fall sollten Sie Eiweißshakes trinken, um auf Ihr Eiweißsoll zu kommen!

Bunte Vielfalt auf dem Teller garantiert Ihnen die hohe Nährstoffdichte, die jetzt für Sie und Ihr Baby gleichermaßen wichtig ist. Denn eine ausgewogene Ernährung wirkt über die Plazenta positiv auf die Gesundheit Ihres Kindes und

beeinflusst über das Fruchtwasser auch sein späteres Geschmacksempfinden. Sie prägen also schon jetzt Ihr Kind auf eine natürliche, schonende und sogar heilsame Ernährung, die ihm sein ganzes Leben zugute kommen wird.

NATÜRLICH IST AM BESTEN

Eine Studie der Universität Newcastle zu umweltbewusster Landwirtschaft hat ergeben, dass Bio-Produkte mehr Nährstoffe und gesunde Fette aufweisen als industriell verarbeitetes Essen. Verzichten Sie also auf Fertiggerichte und Fast Food, kochen Sie lieber selbst, kaufen Sie bewusst ein, und wählen Sie so oft wie möglich heimische Produkte. Gemüse, Obst, Kartoffeln, Kräuter und Salat aus regionalem Anbau sind gewöhnlich weniger mit Schadstoffen belastet, weil die Verordnungen in Deutschland strenger sind als in anderen Ländern. Bioware ist aus zwei Gründen jetzt besonders gut für Sie: Erstens bilden Pflanzen aus biologischem Anbau mehr gesunde Bioaktivstoffe. Zweitens können Sie viele Bioaktivstoffe in pflanzlichen Lebensmitteln umso besser verwerten, je frischer diese sind – ein weiteres Argument fürs Kochen und Essen nach Saison und aus der Region. Was bei uns wächst, kann reif geerntet werden, schmeckt besser, ist bekömmlicher und oft sogar heilsam gegen Schwangerschaftsbeschwerden (→ das -Symbol bei den Rezepten).


Bioaktivstoffe bildet die Pflanze zu ihrem eigenen Schutz – vor Fressfeinden, UV-Licht oder Infektionen.

Schirmt man sie durch Pestizide gegen Gefahren ab, entwickelt sie auch weniger Schutzstoffe.

WAS SICH IN IHREM KÖRPER TUT

Erstes Trimester: Die hormonelle Umstellung beginnt, oft mit Übelkeit, Erschöpfung, Verstopfung und Sodbrennen. Das heißt für Sie: Essen mit Heilwirkung bevorzugen.

Zweites Trimester: Der Körper legt Reserven an. Das heißt für Sie: vollwertig und besonders vitalstoffreich essen.

Drittes Trimester: Der Körper schafft Polster aus Fett und Wasser, im Bauch ist wenig Platz, denn Sie tragen Ihr Kind – buchstäblich! Das heißt für Sie: häufiger essen und kleine Mahlzeiten mit hoher Nährstoffdichte bevorzugen.

IM GLEICHGEWICHT

Jede Pflanze, die Sie essen können, birgt Kräfte, die auf Ihren gesamten Organismus wirken, und eine Ernährung, die auf pflanzlichen Produkten basiert, ist in Schwangerschaft und Stillzeit optimal, weil sie für einen harmonischen Säure-Basen-Haushalt sorgt. Unser Blut ist mit einem pH-Wert zwischen 7,35 bis 7,45 basisch, und Ihr Baby entwickelt sich im basischen Fruchtwasser mit einem pH-Wert zwischen 8 bis 8,5. Deshalb spielen die basischen Lebensmittel Gemüse, Obst, Kräuter, Blattsalat und Kartoffeln eine wesentliche Rolle für die gesunde Balance:

Erstens produziert der Organismus aus dieser Nahrung so viel Energie wie er auch verbraucht – das garantiert Ihnen, dass Sie nicht unerwünscht an Gewicht zulegen.

Zweitens erhöht der grüne Pflanzenfarbstoff Chlorophyll die Anzahl der roten Blutkörperchen und versorgt unser Blut mit Sauerstoff. Das ist enorm wichtig, denn wenn zu wenig Sauerstoff vorhanden ist, kommt es zur Übersäuerung des Organismus.

Drittens brauchen wir Gemüse und Salat, Kräuter und Obst, weil der Stoffwechsel mit mineralstoffreichen Pflanzen reibungslos funktioniert und die Nahrung vollständig verbrannt wird.

Viertens regen basische Lebensmittel die körpereigene Basenbildung an, vor allem, wenn sie wie Rucola, Artischocken, Endiviensalat, Radicchio oder Wildkräuter auch Bitterstoffe enthalten. Doch für eine vollwertige und ausgewogene Ernährung, die Sie satt macht und die gesunde Entwicklung Ihres Kindes fördert, brauchen Sie zusätzlich Vollkorngetreide, Hirse, Polenta, Joghurt, Naturmolke, Hülsenfrüchte, Bio-Tofu, Nüsse und Kerne. Vor allem Nüsse und Pflanzenöle sichern die Zufuhr wichtiger Omega-3-Fettsäuren.

Wenn Sie eiweißreiche pflanzliche und tierische Lebensmittel kombinieren, bleiben Sie bei der Proteinversorgung im gesunden Rahmen (→ Seite 55: Nudeln mit Schafskäse). Auch Süßes in Maßen ist selbstverständlich erlaubt: Die Rezepte im zweiten Kapitel zeigen Ihnen, wie sparsam man Zucker in Müsli, Gebäck und Nachspeisen verwenden kann, ohne dass der Geschmack darunter leidet. Zu viel Süßes schadet Ihnen und kann beim Kind zu Diabetes führen.


AUF DIE ZUFUHR ACHTEN

Bio-Waren sind weniger mit Umweltgiften belastet als konventionell angebaute Produkte. Da die Entgiftungssysteme erst im Laufe der Kindheit ausreifen, reagiert Ihr Baby und Kleinkind viel sensibler als Sie auf Umweltgifte.

Unser Organismus funktioniert am besten, wenn wir Vitamine, Mineralstoffe und Bioaktivstoffe essen und nicht als Pillen schlucken. Bei abwechslungsreicher Mischkost mit einem hohen Anteil an basischen Lebensmitteln brauchen Sie keine Unterversorgung zu fürchten, denn dabei bekommen Sie die meisten Mineralstoffe und fast alle Vitamine. Ihren Eisen- und Jodstatus sollten Sie vom Arzt ermitteln lassen und mit einem Präparat nur dann ergänzen, wenn ein Mangel festgestellt wird. Vitamin D und Folsäure dagegen müssen Sie präventiv als Präparat einnehmen: Die Vitamin-D-Zufuhr können Sie zwar steigern, wenn Sie viel an der frischen Luft sind – ausreichend Bewegung im Freien kommt Ihnen und Ihrem Kind ja ohnehin zugute. Dennoch müssen Sie den Vitamin-D-Spiegel regelmäßig überprüfen lassen und den Bedarf gegebenenfalls durch ein Vitamin-D-Präparat decken. Folsäure ist im ersten Drittel der Schwangerschaft wichtig, um Missbildungen zu vermeiden, für die gesunde Entwicklung des Kindes und den komplikationslosen Verlauf der Schwangerschaft. Deshalb wird allen Frauen mit Kinderwunsch empfohlen, schon Monate vor der Empfängnis und auf alle Fälle bis zur zwölften Schwangerschaftswoche zusätzlich mindestens 400 Mikrogramm Folsäure als Präparat einzunehmen. Magnesium gehört ebenfalls zu den Mineralstoffen, die fast immer eingenommen werden müssen, denn erstens ist der Bedarf in der Schwangerschaft erhöht und zweitens wird durch stärkeres Schwitzen und vermehrte Harnproduktion mehr Magnesium ausgeschieden. Magnesiummangel verursacht nächtliche Wadenkrämpfe und scheint unter anderem bei Schwangerschaftsübelkeit, Bluthochdruck und vorzeitigen Wehen eine Rolle zu spielen.

VERNÜNFTIG ZUNEHMEN

Der Energiebedarf steigt erst ab dem vierten Schwangerschaftsmonat, allerdings sehr moderat. Und sogar am Ende der Schwangerschaft brauchen Sie nur 200 Kalorien mehr für Ihr Baby. Auf Lebensmittel umgerechnet sind das wahlweise zwei kleine Birnen, eine große Banane oder eine Scheibe Vollkornbrot mit drei Teelöffel Butter und etwas Marmelade.

Als Richtwerte gelten eine Gewichtszunahme zwischen einem und eineinhalb Kilo pro Monat, beziehungsweise zwischen zehn bis maximal 20 Kilo für die gesamte Schwangerschaft.

Für Ihre eigene Gewichtszunahme orientieren Sie sich an Ihrem BMI. Diesen Body-Mass-Index bestimmen Sie, indem Sie zuerst Ihre Körpergröße im Quadrat errechnen: Bei 1,75 m sind das 1,75 × 1,75 m = 3,0625. Nun dividieren Sie Ihr Körpergewicht in Kilo durch diese Zahl: 70 Kilo : 3,0625 = 22,87. Gerundet ergibt das einen BMI von 23.

Sehr schlanke Frauen mit einem

BMI von weniger als 18,5

sollten zwischen 12 und 18 Kilo zunehmen.

Normalgewichtige Frauen mit einem

BMI zwischen 18,5 und 24 sollten

zwischen 12 und 16 Kilo zunehmen.

Übergewichtige Frauen mit einem

BMI zwischen 25 und 29

sollten nur 7 bis 11,5 Kilo zunehmen.

Bei einem BMI über 30

wird eine Zunahme

von 5 bis 9 Kilo empfohlen.



ORIENTIERUNGSHILFE BMI

Dass Schwangere für zwei essen müssen, stimmt heute nicht mehr. Diese Regel stammt noch aus den Zeiten des knappen Nahrungsangebots, als Frauen und Kinder beim Essen gewöhnlich zu kurz kamen und sich mit dem begnügen mussten, was übrig blieb. War eine Frau schwanger, durfte sie dann die paar Monate mal richtig zulangen.

Es ist sehr vernünftig, sich an die BMI-Werte (→ Kasten oben) zu halten. Denn wenn Sie zu viel wiegen, kann auch das Geburtsgewicht Ihres Babys erhöht sein. Und damit steigen die Risiken, z. B. kann es bei der Geburt zu Komplikationen kommen, Ihr Kind könnte später übergewichtig werden, es kann sogar an Diabetes erkranken.

Während der Stillzeit brauchen Sie täglich etwa 700 Kalorien mehr Energie, die Sie mit dem Essen zuführen. Geschieht das nicht, bedient sich Ihr Körper bei den Fettdepots, die er in der Schwangerschaft angelegt hat. Das sollten Sie unbedingt vermeiden, und deshalb sollten Sie auf keinen Fall in der Schwangerschaft oder während des Stillens abnehmen. In Ihrem Fettgewebe werden nämlich Umweltgifte gespeichert, die dann über den Mutterkuchen direkt auf Ihr Baby übergehen. Seine Entgiftungsorgane sind noch so unreif, dass es ernsthaft geschädigt werden kann.

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