Buch lesen: «Myome selbst heilen»
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Prof. Dr Ingrid Gerhard und Dr. Barbara Rias-Bucher
Myome selbst heilen
Richtig ernähren – die natürliche Alternative zu Pillen und OPs
E-Book (Epub): ISBN 978-3-86374-460-1
(Druckausgabe: ISBN 978-3-86374-458-8, 1. Auflage 2018)
Mankau Verlag GmbH
D-82418 Murnau a. Staffelsee
Im Netz: www.mankau-verlag.de
Internetforum: www.mankau-verlag.de/forum
Lektorat: Josef K. Pöllath M. A., Dachau
Endkorrektorat: Susanne Langer M. A., Germering
Cover/Umschlag: Manuela Hutschenreiter, X-Design, München
Bildredaktion: Dr. Barbara Rias-Bucher, Lydia Kühn
Layout, Satz und Bildbearbeitung: Lydia Kühn, Aix-en-Provence, Frankreich
Energ. Beratung: Gerhard Albustin, Raum & Form, Winhöring
E-Book-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheim, www.brocom.de
Bildnachweis:
© Shutterstock Artamonov Yury (Titelbild Cover/Umschlag); chainarong06 (Hintergrundbild Vor-/Nachsatz)
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Hinweis für die Leserinnen:
Die Autorinnen haben bei der Erstellung dieses Buches Informationen und Ratschläge mit Sorgfalt recherchiert und geprüft, dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Verlag und Autorinnen können keinerlei Haftung für etwaige Schäden oder Nachteile übernehmen, die sich aus der praktischen Umsetzung der in diesem Buch vorgestellten Anwendungen und Rezepte ergeben. Bitte respektieren Sie die Grenzen der Selbstbehandlung und suchen Sie bei Erkrankungen einen erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker auf.
INHALT
Vorwort Prof. Dr. Ingrid Gerhard
Vorwort Dr. Barbara Rias-Bucher
Fragen und Antworten zum Myom
Mit Pflanzen heilen
Richtig essen bei Myomen
Ernährungspraxis bei Myomen
Zwölf Ernährungstipps bei Myomen
Gute Lebensmittel bei Myomen
FRÜHSTÜCK UND LUNCH
Tofu-»Rührei«
Tofu-Frittata
Bohnenpüree mit Pilzen
Rote-Bete-Püree
Curry-Kürbispüree
Avocado-Tomaten-Brote
Pilzbrötchen
Rohkost-Sandwich
Brote mit Algen-Pesto
Sommerrollen
Tapiokapudding
Porridge mit Cranberrys
Reispudding mit Granatapfel
Gebackene Aprikosen
Melonenpizza
Kichererbsen-Pancakes
Chai-Reis mit Schokolade
Quinoa und Kokos
Carobcreme
Obstbrote
SALATE UND HAUPTGERICHTE
Quinoa-Salat
Gemüsespieße
Tomaten-Melonen-Salat
Salat mit Buchweizennudeln
Bunte Rohkostplatte
Kichererbsensalat
Brotsalat mit Tomaten
Blumenkohl mit Granatapfel
Gurkensalat mit Pfirsich
Auberginensalat
Hummus mit Tomatensalat
Tofuklößchen
Süßkartoffel-Curry
Gebackenes Gemüse
Hähnchen mit Gemüse
Gewürzter Reis mit Gemüse
Wraps mit Erbsen
Wakame-Bällchen mit Salat
Tofupflänzchen auf Gemüse
Tofu mit Mangold
Fischfilet mit Kartoffelbrei
Lachs mit Apfelsaft-Sauce
Gemüse mit Seidentofu
Gnocchi mit Gemüse
Nudelreis mit Gemüse
Nudeln mit Linsen
Kürbis-Fleckerl mit Tomaten
Hafer mit Sommergemüse
Auberginenschnitzel
Pilzpfanne auf Salat
Gemüsepfanne mit Ei
Ravioli mit Lupinenschrot
Chinanudeln mit Kohl
Quinoa mit Ananas
Nudeln mit Tomatengemüse
Kartoffelwedges
Gemüsechips
→ Unsere Symbole helfen Ihnen bei der Rezeptauswahl.
SUPPEN UND SMOOTHIES
Möhrensuppe
Gemüsesuppe
Schnelle Minestrone
Endiviensuppe
Süßkartoffelsuppe
Wintersuppe
Sommersuppe
Erdbeersuppe mit Tomaten
Süße Reissuppe
Sommertee mit Obst
Juni-Bowle
Grüner Smoothie
Smoothie mit Spinat
Grünkohl-Birnen-Smoothie
Rote-Bete-Smoothie
Grünes-Gemüse-Smoothie
BROT UND KUCHEN
Nussbrot mit Knoblauch
Toastbrot
Kräuterkekse
Cranberry-Kekse
Vollkornbrötchen
Matcha-Wakame-Schnitten
Fünfkornbrot
Tofubrot
Dinkelbrötchen
Kürbistorte
Paprikakuchen
Kümmelherzchen
Hirsekekse
Früchtebrot
Möhrenkuchen
Buchweizen-Muffins
Vollkornrohrnudeln
Herbstlicher Obstkuchen
Kuchen mit Kirschensauce
Pfirsich-Heidelbeer-Kuchen
Apfelkompottkuchen
Brottorte
ANHANG
REZEPT- UND SACHREGISTER
Lust auf etwas Neues? Dann probieren Sie doch die leckeren Matcha-Wakame-Schnitten auf Seite 148 aus!
VORWORT
Prof. Dr. Ingrid Gerhard
Myome sind die häufigsten gutartigen Tumoren der Frau. Das Erkrankungsrisiko steigt mit zunehmendem Lebensalter zwischen der Pubertät und den Wechseljahren. In diese Lebensphase fällt für viele Frauen auch der Wunsch nach einer Schwangerschaft. Da Frauen heute beim ersten Kind fast zehn Jahre älter sind als noch vor 50 Jahren (heute im Schnitt 31 Jahre, damals 22 Jahre), ist ihr Risiko, ein Myom zu haben, deutlich erhöht. Myome können nicht nur ein Schwangerschaftshindernis sein, sondern auch zu Komplikationen führen, wie Fehlgeburten, Frühgeburten, Schwierigkeiten während der Geburt. Aber auch ohne Kinderwunsch können Myome sehr lästig werden. Am häufigsten und schlimmsten sind die stärkeren Blutungen in verkürzten Zeitabständen. Dabei geht dem Körper nicht nur viel Eisen verloren, sondern auch andere Mineralien, die ersetzt werden müssen. Es ist deshalb nicht verwunderlich, wenn besonders viele Frauen mit Myomen sich erschöpft und kraftlos fühlen und ihren Alltag nur mit äußerster Kraftanstrengung bewältigen können.
Was würden Sie dafür geben, wenn Sie das Wachstum von Myomen selbst bremsen könnten?
Forschungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass neben seltenen genetischen Ursachen vor allem Lebensstilfaktoren eine bedeutende Rolle für die Entwicklung von Myomen spielen:
✻ Übergewicht durch den Verzehr von zu vielen einfachen Kohlenhydraten (prädiabetische Stoffwechsellage) und von zu vielen tierischen Produkten
✻ Belastung mit hormonell aktiven Umweltgiften
✻ Mangel an Antioxidantien und wichtigen sekundären Pflanzenstoffen in Gemüse, Obst und Kräutern
✻ Mangel an Vitamin D, das eine wichtige Rolle im Östrogen- und Schilddrüsen-Stoffwechsel spielt
✻ Progesteronmangel Diese Faktoren konnten in Zellkulturen und in Tierversuchen eindeutig als Wachstumsbeschleuniger für Myome nachgewiesen werden. Myome entstehen und wachsen, wenn in der Gebärmutter-Muskulatur immer mehr Kollagen produziert wird und die Gefäßversorgung für die Muskelknoten nicht mehr ausreicht. Daraus resultiert ein Sauerstoffmangel, der normale Muskelstoffwechsel kommt zum Erliegen, Umweltgifte werden eingelagert, und der Körper reagiert krankhaft.
Wenn man ein Krankheitsgeschehen, das so viele Ursachen haben kann, erfolgreich behandeln will, reicht es nicht, wenn man nur eine Ursache behebt. Wird ein Myom operativ entfernt, bilden sich an anderer Stelle neue. Nur wenn man von verschiedenen Seiten auf den gestörten Myom-Stoffwechsel einwirkt, können wir Besserung oder sogar Heilung erwarten.
Basis ist die gesunde Ernährung mit Reduktion der einfachen Kohlenhydrate (Industriezucker und Alkohol), stattdessen mit Verwendung von Vollkorngetreide und einer Fülle an Pflanzenstoffen (Gemüse, Salat, Früchte, Nüsse) und guten Pflanzenölen. Tierische Produkte, einschließlich Milch und Joghurt, sollten nur in Maßen verzehrt werden, da sie heutzutage zu viele Hormone und Wachstumsfaktoren enthalten. In der Praxis konnten wir bereits gute Erfolge mit der Ernährungsumstellung bei Myomen sammeln. Diese werden inzwischen bestätigt durch Tierversuche, in denen bestimmte Nahrungsmittel-Inhaltsstoffe (zum Beispiel in Tomaten, Kurkuma, Grüntee) eine Schrumpfung von Myomen hervorrufen.
Zur Verbesserung der Sauerstoffversorgung ist Sport und Bewegung an der frischen Luft anzuraten. Das Sonnenhormon Vitamin D bremst das Myom-Wachstum. Die Darmfunktion muss angeregt und die Leber entlastet werden.
In diesem Buch stellen wir Ihnen viele leicht nachzukochende Rezepte vor, die Ihre Gebärmutter vor Myomen schützen oder bei vorhandenen Myomen deren Wachstum bremsen. Leider ist jedes Myom anders, je nach Lage, Größe und Blutversorgung. Und es gilt: Je kleiner das Myom, desto größer die Chance, dass es verschwindet. In jedem Fall können Sie mit einem »uterusfreundlicheren« Lebensstil selbst dazu beitragen, dass Sie Ihre Gebärmutter bis ins hohe Alter erhalten.
Dieses Buch ist mehr als ein Kochbuch, denn Sie erfahren darin auch, welche kleinen Tricks Ihr Leben erleichtern und Ihre Gesundheit und Lebenskraft verbessern können.
Passen Sie auf sich auf, entspannen Sie sich, und schenken Sie sich täglich einige Streicheleinheiten. Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, besuchen Sie doch einfach einmal das Portal www.netzwerk-frauengesundheit.com.
Ingrid Gerhard
VORWORT
Dr. Barbara Rias-Bucher
Als Ingrid Gerhard mir den Vorschlag machte, gemeinsam ein Buch zu schreiben, das Möglichkeiten aufzeigt, Myome durch eine bestimmte Lebensweise und passende Ernährung zu bekämpfen, war ich als Erstes nur neugierig: Was ist das eigentlich – ein Myom? Woher kommt es? Welche Therapien gibt es? Diese Fragen haben wir gleich am Anfang unseres Buches aufgegriffen und beantwortet. Doch Neugier allein genügte mir nicht. Da ich nie ein Myom hatte, wollte ich nachempfinden, was Betroffene erleben: Wie fühlt es sich an, wenn etwas wächst im Bauch, das dort nicht hingehört? Gefährlich ist es nicht, aber es stört, selbst wenn es (noch) keine Beschwerden macht. Findet man sich damit ab, oder will man es loswerden? Und vor allem: Ist man dann lediglich ein Fall für den Medizinbetrieb, oder kann man selbst Erfolg versprechend handeln?
Genau hier sehe ich das Ziel unseres Buches: Hilfe zur Selbsthilfe. Bei meinen eigenen Beschwerden gehe ich immer diese drei Schritte: Was ist es? Wie reagieren Körper, Geist und Seele darauf? Was kann ich für die Heilung tun? Während unserer Gespräche über die Myom-Schrumpfkur, wie wir unser Konzept bald nannten, erkannte ich, dass die richtige Ernährung ein wesentlicher Teil der Selbsthilfe bei Myomen ist. Überrascht hat mich das nicht, denn seit Beginn der 1980er-Jahre beschäftige ich mich intensiv mit vollwertiger und vegetarischer Ernährung. Was damals oft belächelt wurde, ist inzwischen gesichert: Essen wirkt! Lassen Sie mich hinzusetzen: Und wie! Aus meiner jahrelangen Arbeit und persönlichen Erfahrung mit pflanzenbasierter Ernährung weiß ich, dass es bei vielen Beschwerden und Erkrankungen zuerst auf diese Einsicht, dann auf die bewusste Umstellung der Ernährung ankommt. Allmählich wirken dann Pflanzenkräfte und unsere aktivierten Selbstheilungskräfte zusammen, wir spüren buchstäblich den Erfolg unserer Bemühungen, gesünder zu leben, und bleiben dabei – einfach, weil es uns nun viel besser geht. Dabei handelt es sich keineswegs um einen Placebo-Effekt: Wie sehr unser individueller Lebensstil, die Auswahl der Lebensmittel und wie entscheidend die tägliche Ernährung unsere Gesundheit beeinflussen, haben die Forschungen zu Bioaktivstoffen, zu Darm-Mikrobiota und zum metabolischen Syndrom bestätigt. Auch an der Heilkraft von Pflanzen zweifelt die moderne Wissenschaft nicht. Phytotherapie und Ernährungstherapie stellen wir Ihnen deshalb in eigenen Kapiteln vor.
Selbstverständlich sind auch Rezepte ohne jegliches tierisches Produkt Bestandteil unseres Ernährungskonzepts, denn zur vollwertigen und vegetarischen Küche gehören immer auch vegane Gerichte mit naturbelassenen Zutaten. Nur veganes Convenience-Food passt aufgrund von industrieller Verarbeitung und der Verwendung von Zusatzstoffen nicht zu unserer Myom-Schrumpfkur.
Die Rezepte unserer Myom-Schrumpfkur orientieren sich am Vollwert-Prinzip: Naturbelassene pflanzliche Lebensmittel aus heimischem Anbau bilden die Basis. Wir berücksichtigen das saisonale Angebot und raten, Öko-Produkte zu wählen. Wir empfehlen Frischkost mit viel Gemüse, Obst, Nüssen und Samen, um den Organismus zu entgiften, Vollkornprodukte, um die Insulinausschüttung zu reduzieren, und Lebensmittel, die den Östrogenstoffwechsel ausgleichen.
Nun sollte Essen niemals nur strengen Regeln folgen, und deshalb kommen auch mal ein Stück exotisches Obst oder eine Scheibe Baguette vor. Zudem verwenden wir einige ausgewählte Fertigprodukte, die nicht schaden, jedoch die Arbeit erleichtern und Ihnen helfen, Zeit beim Kochen zu sparen – ein wesentlicher Aspekt für moderne, meist berufstätige Frauen. Gewürzmischungen ohne Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker gibt es in guter Qualität in herkömmlichen Supermärkten. Pflanzliche Drinks und Cremes brauchen wir anstelle von Kuhmilch und Sahne, Tofu als pflanzliche Proteinquelle. Gemüsebrühe können Sie selbst kochen (→ Seite 104), doch gute, nach Wunsch auch hefefreie Instantbrühe bekommen Sie im Naturkost- und Reformhandel. Rohrohrzucker und Butter finden Sie in einigen Kuchenrezepten, allerdings in so kleinen Mengen, wie Sie es bisher vielleicht nicht gewohnt sind. Und nun geht’s los: Schöpfen Sie Kraft und – essen Sie an gegen Ihr Myom!
Ich wünsche Ihnen guten Appetit und von ganzem Herzen gute Besserung!
Barbara Rias-Bucher
FRAGEN UND ANTWORTEN ZUM MYOM
Die Häufigkeit von Myomen nimmt zu. Am stärksten betroffen ist die Altersgruppe zwischen 35 und 53 Jahren. So wird mit Myom-Pille und diversen Operationen (OP) viel Geld verdient, um schließlich einfach die Gebärmutter zu entfernen. Doch es gibt durchaus sanfte Alternativen, und gerade in relativ frühen Stadien haben wir die Chance, das Myom-Wachstum zu bremsen.
WAS IST EIN MYOM?
Myome – gutartige Geschwülste, die aus Muskelgewebe der Gebärmutter bestehen – sind die häufigsten gutartigen Tumoren bei Frauen im gebärfähigen Alter, also zwischen Pubertät und Wechseljahren. Myome können in der Gebärmutterwand auftreten, von dort mehr nach außen zum Bauchfell wachsen oder mehr nach innen Richtung Gebärmutterschleimhaut. Wenn sie nur in der Gebärmutterwand wachsen, spricht man von intramural. Entsprechend unterschiedlich fallen dann die Symptome aus. Manchmal ist die gesamte Gebärmuttermuskulatur myomatös verändert, die Gebärmutter ist dann vergrößert, ohne dass man einzelne Knoten sicher abgrenzen kann. Die Größe der Myome kann variieren und von Daumennagel-
format bis zu 20 cm reichen. Bei derart großen Geschwülsten ist der Bauch sichtbar vorgewölbt – die Patientinnen tragen dann einen regelrechten »Schwangerschaftsbauch«.
WODURCH ENTSTEHEN MYOME?
Die genaue Ursache kennt man noch nicht, doch man weiß, dass verschiedene Faktoren die Entstehung von Myomen begünstigen:
Erstens spielt die genetische Veranlagung eine Rolle: Bei Frauen, deren Mütter Myome hatten, treten die gutartigen Geschwülste häufiger auf. Auch dass Frauen mit schwarzer Hautfarbe vermehrt an Myomen leiden, scheint genetisch bedingt zu sein.
Zweitens nimmt man an, dass Umweltgifte mit Hormonwirkung das Wachstum von Myomen fördern.
Drittens sind Myome generell hormonabhängig: Ihr Wachstum wird vom weiblichen Geschlechtshormon Östrogen stimuliert. Und je mehr das Gleichgewicht zwischen dem eher schützenden Gelbkörperhormon (Progesteron) zugunsten von Östrogen verschoben ist, desto eher können sich Myome entwickeln. Zudem finden sich im Myomgewebe mehr Andockstellen (Rezeptoren) für Östrogene als in der normalen Muskulatur der Gebärmutter, d. h. Myome reagieren zudem auf ein Zuviel an Östrogen empfindlicher und wachsen dann leichter. Doch weil sie auch auf die Nährstoffversorgung übers Blut reagieren, kann man sie durch entsprechende Ernährung schrumpfen lassen.
Da das Wachstum von Myomen an die Funktion der Eierstöcke gekoppelt ist, können sich Myome weder vor der Pubertät noch nach der Menopause entwickeln.
WELCHE SYMPTOME ZEIGEN EIN MYOM AN?
In erster Linie starke, lang anhaltende Monatsblutungen und/oder Zwischenblutungen. Myome können auch richtig schmerzen – bei der Menstruation, beim Geschlechtsverkehr oder bei der gynäkologischen Untersuchung. Wehenähnliche Schmerzen treten auf, wenn ein Myom in der Gebärmutterhöhle hängt und die Gebärmutter sich zusammenzieht, um den Fremdkörper auszupressen. Myome machen sich auch unangenehm bemerkbar, wenn sie auf Organe im kleinen Becken drücken und so unter Umständen deren Funktion einschränken. Sind Nervenenden betroffen, kann dies Rücken-, Bein- oder Ischiasschmerzen verursachen.
KANN MAN EIN MYOM SELBST FESTSTELLEN?
Nur bedingt: Größere Myome können Sie zwar durch Abtasten des Bauches fühlen, doch ob es sich tatsächlich um ein Myom handelt, kann nur Ihre Frauenärztin klären: Bei der Tastuntersuchung oder, früher noch, bei der vaginalen Ultraschalluntersuchung. Manchmal ist es nötig, dass auch noch ein Ultraschall von der Bauchwand aus gemacht wird, wenn die Lage des Myoms unklar ist.
SIND MYOME GEFÄHRLICH?
Gefährlich sind sie nicht, doch manchmal so lästig (siehe oben), dass sie die Lebensqualität beeinträchtigen. Zu Ihrer Beruhigung: Das Risiko einer kanzerogenen Entartung gibt es bei Myomen praktisch nicht: Aus genetischen Untersuchungen von gutartigen und bösartigen Knoten weiß man, dass bösartige Geschwülste der Gebärmuttermuskulatur, die Myosarkome, sich eigenständig entwickeln und nicht aus einer gutartigen Geschwulst hervorgehen.
WAS MÜSSEN SIE BEACHTEN?
Regelmäßige Kontrolle durch Ihre Ärztin oder Ihren Arzt ist wichtig aufgrund möglicher Folgeerkrankungen: Wenn der Blutverlust im Laufe der Zeit zu groß wird, fühlt man sich immer matt und müde, und diese Blutarmut (Anämie) muss dringend behandelt werden. Drücken Myome auf die Harnwege, fühlt sich das an wie eine Reizblase mit häufigem Harndrang; es kann sich aber auch schon um einen Harnwegsinfekt handeln. Druck auf den Darm kann Schmerzen beim Stuhlgang verursachen und zu Verstopfung führen.
KANN DIE PILLE DAS MYOMWACHSTUM FÖRDERN?
Ja, das ist möglich. Ebenso können Schwangerschaft und Hormonersatztherapie zu Beginn der Wechseljahre Myome wachsen lassen. Denn die Anti-Baby-Pille ist im Allgemeinen ein Kombinationspräparat aus Östrogen und Gestagen. In der Schwangerschaft ist der Östrogenspiegel natürlicherweise erhöht. Eine Hormonersatztherapie will Beschwerden mildern oder verhindern, die durch natürlichen Östrogenmangel in der Menopause auftreten.
WAS IST IN DER SCHWANGERSCHAFT ZU BEACHTEN?
Da in der Schwangerschaft viele Östrogene und Wachstumsfaktoren gebildet werden, können auch Myome wachsen. Das kommt besonders in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft bei ungefähr jeder dritten Frau vor, die Myome hat. Da muss dann auch einmal in der Schwangerschaft ein Myom operativ entfernt werden. Das Baby ist dadurch aber nicht gefährdet. Leider kommt es bei Frauen mit Myomen häufiger zu Fehlgeburten, weil die Myome den Raum in der Gebärmutter einschränken oder die Blutzufuhr im Mutterkuchen reduziert ist. In diesem Fall wird Ihre Ärztin Ihnen vielleicht raten, die Knoten entfernen zu lassen. Gelegentlich können Myome eine normale vaginale Entbindung erschweren oder unmöglich machen, dann wird Ihnen Ihr Geburtshelfer einen Kaiserschnitt empfehlen. Auch im Wochenbett können Komplikationen auftreten, wenn sich die Gebärmutter nicht richtig zusammenziehen kann, die Blutungen verstärkt sind und sogar Fieber auftritt.
Rund 50 Prozent der Myome zeigen keine Symptome und verursachen auch keinerlei Beschwerden.
Bedenken Sie, dass die Gebärmutter ein zentrales weibliches Organ ist: Selbst wenn kein Kinderwunsch (mehr) besteht, hat sie Funktionen, die über das Gebären hinausgehen, und viele Frauen spüren, wie stark sie Weiblichkeit, Kräftehaushalt und Selbstwertgefühl beeinflusst.
WANN IST EINE OP ERFORDERLICH?
Eine OP ist dann erforderlich, wenn die beschriebenen Symptome verstärkt auftauchen, die Myome sehr groß sind und/ oder die Myome nicht auf eine medikamentöse Therapie ansprechen. Oder auch, wenn Ihre Ärztin den begründeten Verdacht hat, dass Myome eine gewünschte Befruchtung verhindern, oder – im schlimmsten Fall – eine Fehl-, Tod- oder Frühgeburt durch Myome ausgelöst wurde. Man entscheidet sich heute oft zu einer Operation, bei der einzelne Myome chirurgisch oder mit besonderen Strahlentechniken entfernt oder eingeschmolzen werden. Doch Achtung: Falls man Ihnen gleich eine Entfernung der Gebärmutter empfiehlt, ohne über Alternativen zu sprechen, sollten Sie dringend eine zweite Meinung einholen. Lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen: Myome wachsen langsam, und die Entscheidung für oder gegen eine Operation müssen Sie deshalb auch nicht von heute auf morgen treffen.
WELCHE KONVENTIONELLEN THERAPIEN GIBT ES?
Schmerzen und Krämpfe kann man durch entzündungshemmende Medikamente lindern. Meist versucht es die konventionelle Medizin zunächst mit Hormongaben: Sogenannte GnRH-Analoga oder andere Präparate unterdrücken die Eierstockfunktion vollständig. In leichteren Fällen gibt man Hormonpillen in einer bestimmten Zusammensetzung, wie sie auch zur Verhütung eingesetzt werden. Allerdings wirken die Hormone nur, solange man sie einnimmt. Nach Absetzen dieser Medikamente ist ganz rasch die vorherige Myomgröße mit den gleichen Beschwerden wieder erreicht.
Myome unter 2 cm Größe können auch mit einer Kombination aus Ernährungstherapie und Akupunktur behandelt werden.
Ulipristalacetat – die sogenannte Myom-Tablette – wird gern verabreicht, um vor einer Myom-OP das Myom zum Schrumpfen zu bringen, indem das Hormon Progesteron die Myomzellen nicht mehr zum Wachstum anregen kann.
Bei der Embolisation wird – vereinfacht ausgedrückt – das Blutgefäß zum Myom verschlossen, sodass auch die Nährstoffzufuhr unterbunden ist und das Myom austrocknet. An manchen Myomzentren wird das Myom mit MRT-gesteuertem fokussiertem Ultraschall »verkocht«. Je nach Größe und Lage des Myoms kann auch eine Ausschälung im Rahmen einer Bauch- und/oder Gebärmutterspiegelung funktionieren.
WELCHE ALTERNATIVEN WESTLICHEN THERAPIEN GIBT ES?
Eingesetzt werden in erster Linie Homöopathie, Schüßler-Salze, Phytotherapie und Ernährungsumstellung. Da man Myome sehr treffend auch als »Abfalleimer des Körpers« beschreibt, die Schlackenstoffe sammeln, können Regu-
lationstherapien helfen, die den Organismus entgiften, den Säure-Basen-Haushalt ausgleichen und den Darm sanieren. In der Homöopathie gelten Myome als ein Symptom für körperliche und seelische Blockaden, die mit einer individuell zusammengestellten Abfolge von Präparaten aufgelöst werden, sodass die Energien wieder frei fließen können. Häufig verordnete Mittel bei Myomen sind Lapis albus, Sepia und Hamamelis. Doch welches Präparat für eine Patientin infrage kommt, richtet sich nach den individuellen Symptomen. Mit Schüßler-Salzen setzt man Mineralstoffe ein, die dem Organismus einen gezielten Schubs geben, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren und den gestörten Zellstoffwechsel wieder ins rechte Lot zu bringen; behandelt werden Myome täglich im Wechsel mit Calcium fluoratum D 12 (Nr. 1), Ferrum phosphoricum D 12 (Nr. 3) und Calcium carbonicum Hahnemanni D 6 (Nr. 22). Phytotherapie und Ernährungsumstellung finden Sie ab → Seite 18 beschrieben; der Rezeptteil ab → Seite 42 zeigt Ihnen die tägliche Ernährungspraxis. Natürliche Heilmethoden können Blutungen und Schmerzen lindern, Myome am Wachsen hindern und zum Schrumpfen bringen.
Für welche Therapie Sie sich auch in Absprache mit Ihrer Ärztin entscheiden: Eine Umstellung der Ernährung ist bei Myomen grundsätzlich notwendig, denn die heute übliche Kost mit reichlich tierischen Lebensmitteln, Weißmehlprodukten und Zucker fördert das Wachstum von Myomen.
WELCHE ÖSTLICHEN THERAPIEN BEHANDELN MYOME?
Myome können mit Ayurveda und Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) behandelt werden. Bei Ayurveda wirken achtsame Lebensweise und vorwiegend vegetarische Ernährung, Therapie mit Kräuterpräparaten und bestimmte Reinigungsverfahren zusammen, um den gesamten Organismus – also Körper, Geist und Seele – optimal zu versorgen. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden körperliche und seelische Beschwerden auf eine Störung des Gleichgewichts zurückgeführt. Myome gelten meist als Anzeichen für eine Überforderung des Leber-Funktionskreises, der das freie Fließen der Energien im Organismus regelt. Damit die Myome schrumpfen, müssen diese Blockaden durch Teezubereitungen, Akupunktur, Druckpunktmassage und Bewegungstherapie gelöst werden. Auch die TCM setzt auf eine Ernährung, die den Körper von innen erwärmt, die Leber entlastet und Verschleimungen verhindert.
WANN SIND ALTERNATIVE THERAPIEN SINNVOLL?
Natürlich immer dann, wenn es um Vorbeugung geht: Auch nach einer erfolgreichen (konventionellen) Myombehandlung will man ja verhindern, dass sich erneut Myome bilden. Deshalb versucht man, alle krank machenden Faktoren zu erkennen und idealerweise auch zu beseitigen. Sinnvoll lassen sich alternative Therapien auch zur Schrumpfung kleiner Myome – bis etwa 4 cm – einsetzen. Homöopathie und Schüßler-Salze, ayurvedische Kräutertees und Qigong-Übungen nach TCM wirken bei jeder konventionellen Therapie unterstützend und können den Heilerfolg verstärken, Phytotherapie und richtige Ernährung gehören ohnehin zu jeder Myombehandlung.
Der kostenlose Auszug ist beendet.