Buch lesen: «Genussvoll kochen bei Histaminintoleranz»
Inhalt
Zwei Hinweise in eigener Sache
Vorwort
Die Histamin-Intoleranz und ihre Hintergründe
Histamin – ein wichtiger Botenstoff aus der Gruppe der biogenen Amine
In welchen Nahrungsmitteln finden sich nun biogene Amine?
Der gestörte Histamin-Abbau im Körper – warum kann Histamin krank machen?
Histamin-Hemmer und Liberatoren – was steckt eigentlich dahinter?
Warum ist Alkohol im Rahmen einer HIT so problematisch?
Gestörter Histamin-Abbau durch Arzneimittelpräparate?
Wer ist von einer Histamin-Intoleranz betroffen?
Das facettenreiche Krankheitsbild der Histamin-Intoleranz – Symptome
Die Symptomatik im Hautbereich
Die Symptomatik im Gehirn
Die Symptomatik im Herz-Kreislauf-System
Die Symptomatik im Magen- und Darmbereich
Die Symptomatik im hormonellen Bereich
Die Symptomatik im Bereich der Atemorgane
Die Symptome der HIT im Überblick
Pseudoallergie, Allergie oder Unverträglichkeit? Was ist nun richtig?
Diagnose – wie kann eine Histamin-Intoleranz festgestellt werden?
Selbsttest – leiden Sie noch an anderen Unverträglichkeiten?
Milch- und Fruchtzucker
Allergien
Glutenunverträglichkeit
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Testauswertung
Histamin-Intoleranz-Diagnosen müssen kritisch hinterfragt werden
Die Eliminationsdiät zum Nachweis einer möglichen Histamin-Intoleranz
Existiert eine allgemeingültige Histamin-Verträglichkeitsgrenze?
Der Provokationstest – der Abschluss der Eliminationsdiät
Achten Sie auf eine ausreichende Vitaminzufuhr!
Schrittweise in eine beschwerdefreie Zukunft – so gelingt die Umstellung
Die wichtigsten To-dos & Facts bei Histamin-Intoleranz
Fleisch- und Wurstwaren
So erkennen Sie frisches Geflügel und Fleisch
Ist Bio-Fleisch wertvoller?
Fisch
Eier im Rahmen einer HIT
Milchprodukte und Käse
Der besondere Fall im Rahmen einer HIT – Hefe
Gemüse und Früchte
Richtig würzen
Öle und Essig
Folgende Gewürze gelten im Rahmen einer Histamin-Intoleranz als bekömmlich und verträglich:
Die wichtigsten No Go´s
Gesund genießen, beschwerdefrei leben – erlaubte & verbotene Lebensmittel
Unsichere Nahrungsmittel – bitte vorsichtig austesten!
Mögliche Alternativen – „unsichere“ Nahrungsmittel ersetzen
120 geschmackvolle & abwechslungsreiche Rezepte
Frühstück, Smoothies & Drinks
Klassische Pfannkuchen
Herzhaftes Energie-Frühstück
Bauchschmeichler-Müsli
Trauben-Hafer-Müsli
Johannisbeeren-Müsli
Balance Porridge
Wärmendes Hirse-Porridge
Exotischer Quark-Traum
Do-it-yourself Heidelbeer-Aufstrich
Mango-Frühstücks-Creme
Johannisbeeren-Quark-Aufstrich
Sommerlicher Pfirsich-Fruchtaufstrich
Cherry-Smoothie
Karibischer Smoothie „vegan“
Melonen-Ingwer-Juice „vegan“
Johannisbeeren-Smoothie
Chia-Heidelbeer-Smoothie
Freche Früchtchen „Smoothie“
Herzhaftes Rührei mit Frühlingszwiebeln & Paprika
Frühlings-Rührei
Suppen & Salate
Basic-Gemüsebrühe
Würzige Kartoffel-Kürbis-Suppe „veggie“
Frühlingssuppe mit Lachs
Petersilien-Zucchini-Suppe
Cremige Pilz-Suppe
Leichter Quinoa-Salat
Sommerlicher Frühlingszwiebel-Süßkartoffel-Salat
Dill-Gurken-Salat
Herzhafter Champignon-Pinien-Salat
Party-Salat mit Kartoffeln
Hauptgerichte
Französische Lauch-Quiche
Kräuter-Kartoffel mit Sour-Cream
Allgäuer Käsespätzle
Kräuter-Hähnchen-Geschnetzeltes
Asiatischer Nudel-Wok
Wärmender Pastinaken-Lauch-Topf
Farfalle mit Pilz-Creme-Soße
Herbstliche Kürbis-Pasta
Frühlingshaftes Schinken-Lauch-Gratin
Kräuter-Rotbarsch mit Süßkartoffeln
Indisches Hähnchen-Curry
Schweine-Steaks mit Kräuter-Quark
Marinierte Hähnchen-Spieße mit exotischer Note
Frühlingszwiebel-Reis mit Rindersteak
Zanderfilet an Kürbis-Möhren-Gemüse mit Kräutern
Würziges Lamm mit cremiger Joghurt-Soße
Herzhafter Hähnchen-Topf
Forelle im Dinkel-Mantel mit Kräuter-Kartoffeln
Pikanter Kokos-Lachs
Lachs in Kräuter-Petersilie-Sahne
Beilagen, Aufstriche & Dips
Selbstgemachter Hummus
Klassische Knoblauch-Soße
Selbstgemachtes Möhren-Ketchup
Griechischer Joghurt-Dip
Frühlings-Aufstrich mit Zucchini & Petersilie
Westfälischer Aufstrich
Mediterraner Thymian-Paprika-Aufstrich
Paprika-Kräuter-Marinade
Kräuter-Frühlingskartoffeln
Fruchtiges Kürbis-Püree
Raffinierte Rosmarin-Kümmel-Kartoffeln
Berner Rösti
Pikanter Chili-Reis
Ofen-Fenchel
Würziges Champignon-Spargel-Gemüse
Mini-Gerichte für den kleinen Hunger
Zucchini-Kurkuma-Muffins
Quark-Gemüse-Küchlein
Herzhafter Gemüse-Eintopf
Kräuter-Frischkäse-Puffer
Gartensuppe Kohlrabi „veggie“
Kräuter-Mozzarella-Muffins
Gefüllte Paprika
Herzhafte Quark-Puffer
Türkischer Fladen mit Paprika „veggie“
Würzige Süßkartoffel-Suppe für den kleinen Hunger
Vegetarische & vegane Gerichte
Paprika-Zucchini-Bowl
Zucchini-Frischkäse-Flammkuchen
Käse-Zucchini-Flammkuchen
Orientalische Gemüse-Couscous-Pfanne
Vegetarische Paprika-Frittata
Pikante Bulgur-Pfanne
Gefüllte Zucchini mit Lauch
Frühlingsrisotto
Vegetarischer Sommer-Salat mit Nudeln
Vegane Kartoffel-Wedges
Winterlicher Rotkohl-Salat
Vegane Kokos-Suppe
Waffeln im „vegan Style“
Veganes Kartoffel-Püree
Gemüse-Cracker „vegan“
Brot & Gebäck
Körniges Quark-Hafer-Brot
Dinkelbrot mit Buttermilch-Note
Süßkartoffelbrötchen
Fitness-Brötchen
Sonnenblumenkerne-Karotten-Brot
Mediterranes Baguette
Möhren-Haselnuss-Muffins
Schneller Quark-Kirsch-Strudel
Dinkel-Apfel-Kuchen
Johannisbeeren-Streusel-Kuchen
Cremige Heidelbeer-Torte
Mandel-Kekse
Sommerliche Honig-Buttermilch-Waffeln
Pistazien-Mango-Muffins
Wohlfühlkuchen „Käsekuchen“
Desserts
Österreichisches Soufflé
Sommerliche Rhabarber-Grütze mit Vanille-Creme
Apfel im „Schlafrock“
Erfrischendes Minze-Beeren-Sorbet
Sweet-Asia-Rice mit Mango-Soße „vegan“
Oma`s Beeren-Grütze
Winterliche Apfel-Zimt-Grütze
Kirsch-Vanille-Auflauf
Topfenknödel mit Aprikosen-Soße
Veganer Heidelbeer-Auflauf
Karibische Mousse
Fruchtiger Vanille-Grießpudding mit Krokant
Exotisches Joghurt-Dessert
Histaminarme Apple-Pancakes
Nektarinen-Sorbet
Bonus für Ihre Ernährungsumstellung
Ernährungstagebuch
Feedback zum Buch
Haftungsausschluss
Medizinischer Haftungsausschluss
Bildrechte
Quellenverzeichnis
Zwei Hinweise in eigener Sache
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Bild 23 Spezial-Ernährungsblog
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Der Autor dieses Buches ist kein Arzt oder sonstiger Mediziner. Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information, Weiterbildung und Unterhaltung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden oder Behandlungen dar. Der Text ersetzt keinesfalls eine medizinische Beratung durch einen Arzt. Bei gesundheitlichen Fragen, Beschwerden oder Problemen konsultieren Sie immer Ihren Arzt!
Vorwort
Liebe Leserin,
Lieber Leser,
bestimmt kennen auch Sie das berühmte Zitat des deutschen Philosophen Arthur Schopenhauer:
„Gesundheit ist nicht alles, doch ohne Gesundheit ist alles nichts!“
Wie wahr dieser Ausspruch doch ist, merken wir im Grunde erst dann, wenn es uns gesundheitlich nicht gut geht und wir in unserer alltäglichen Lebensführung eingeschränkt sind.
Plötzlich machen sich belastende Symptome bemerkbar, die jedoch kein Mediziner wirklich erklären kann oder die einfach nicht ernstgenommen werden. Diese Erscheinungen mindern aber unsere Lebensqualität erheblich, sodass man oft den regulären Alltagsaufgaben kaum mehr nachkommen kann. Wenn sich dann auch noch das Gefühl breitmacht, dass die Beschwerden von Lebensmitteln kommen, die dem Körper eigentlich guttun sollten, entsteht oft eine große Verzweiflung.
Doch wenn gesunde Nahrungsmittel krank machen – was soll man da noch essen? Denn etwas essen müssen wir!
Geht es Ihnen vielleicht ähnlich? Kämpfen auch Sie mit unklaren gesundheitlichen Beschwerden, die sich vor allem nach den Mahlzeiten bemerkbar machen? Unter Umständen kann eine Unverträglichkeit histaminreicher Lebensmittel die Ursache sein.
Sehr viele Menschen, die von einer Histamin-Intoleranz betroffen sind, kämpfen tagtäglich mit unangenehmen Bauchkrämpfen, Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen sowie allergieähnlichen Symptomen. Es ist kaum vorstellbar, dass ein so kleiner Nahrungsbestandteil solche intensiven Beschwerden hervorrufen kann.
Die betroffenen Patienten haben häufig einen sehr langen Leidensweg durch zahlreiche Arztpraxen hinter sich, denn es ist alles andere als einfach, eine konkrete Erklärung und Diagnose für die Beschwerden zu finden. Grund dafür sind die Komplexität der Erkrankung und das so facettenreiche Symptombild. Die unspezifischen Beschwerden beschränken sich nicht ausschließlich auf den Magen-Darm-Trakt und lassen sich somit auch nicht einzig und allein der Histamin-Intoleranz zuordnen.
Das Ziel ist immer die Beschwerdeminderung sowie die Förderung der Lebensqualität. Gerade im Rahmen einer Histamin-Intoleranz ist das oftmals ein schweres Unterfangen, doch es ist definitiv möglich, zum Beispiel durch eine Umstellung der täglichen Essgewohnheiten. Es ist ungemein wichtig, sich mit dem eigenen Körper auseinanderzusetzen und nicht nur stur irgendwelche Listen oder Diätprogramme zu befolgen. Jeder betroffene Patient hat ganz eigene Symptome und auch individuelle Verträglichkeitsgrenzen. Genau diese gilt es herauszufinden, denn jede Histamin-Intoleranz ist anders!
Wichtig ist vor allem, ein Bewusstsein für die einzelnen Nahrungsmittel zu entwickeln und jeden Tag aufs Neue die Lebensmittel auszuwählen, die dem eigenen Körper guttun. Auf diese Weise schaffen Sie die beste Grundlage, um wieder ein aktives, zufriedenes Leben zu führen und sowohl Ihr Wohlbefinden als auch Ihre Gesundheit fördern. Wer die potenziellen Beschwerdeauslöser kennt, der kann frühzeitig präventiv dagegen vorgehen. Grundsätzlich ist ebenso eine begleitende medikamentöse Therapie denkbar, doch die Umstellung der Ernährungsgewohnheiten ist der zentralste Baustein der Behandlung einer Histamin-Intoleranz.
Zudem spielt nicht nur die tägliche Ernährung eine äußerst wichtige Rolle, sondern auch Themen wie Entspannung und Bewegung. Körperliche Aktivität, Regeneration und Erholung haben einen sehr großen Einfluss auf die Verträglichkeit von Histamin. Aus diesem Grund ist es sehr ratsam, diese wichtigen Komponenten in sein Leben zu integrieren.
Dieser Ratgeber möchte das Thema „Histamin-Intoleranz“ näher beleuchten und ein besseres Verständnis für die Ursachen, Auslöser und Symptome schaffen. Gleichzeitig geht es darum, Ihnen mit vielen praxiserprobten, alltagstauglichen und gut verständlichen Tipps den Weg in eine beschwerdefreie Zukunft zu ermöglichen. Neben einem umfangreichen Ratgeber, der Ihnen viel wertvolles Hintergrundwissen und Know-how vermittelt, erwarten Sie hier 120 geschmackvolle Rezepte, die den Weg zur Beschwerdefreiheit hin bahnen möchten.
Sie werden sehen, dass Genuss, Lebensqualität und Wohlbefinden trotz Histamin-Intoleranz machbar sind! Verzicht ist kein Thema, vielmehr können Sie aus einem breitgefächerten Spektrum an gesunden und köstlichen Nahrungsmitteln schöpfen. Es ist sehr wichtig, sich nicht auf etwaige Einschränkungen zu fokussieren, sondern vielmehr auf die Fülle der Lebensmittel zu schauen, die ohne schlechtes Gewissen auf dem Tisch landen dürfen.
Noch ein kurzer Hinweis an dieser Stelle: Aus Gründen der leichten Lesbarkeit wird in diesem Buch bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Wörtern die männliche Form genutzt. Die entsprechenden Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung jedoch grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat lediglich redaktionelle Gründe und beinhaltet keinerlei Wertung!
Haben Sie nun viel Freude beim Lesen und Nachkochen der Rezepte und vor allem: Werden oder bleiben Sie gesund, alles Gute!
Die Histamin-Intoleranz und ihre Hintergründe
Hinter einer Histamin-Intoleranz steckt eine Nahrungsmittelunverträglichkeit – nämlich gegen die Substanz „Histamin“. Doch was ist Histamin eigentlich?
Konkret handelt es sich hierbei um einen wichtigen körpereigenen Botenstoff, also eine im menschlichen Organismus natürlich vorkommende Substanz. So findet sich Histamin vor allem in den Mastzellen der Haut, in der glatten Muskulatur sowie in den Schleimhäuten. Der Botenstoff steckt jedoch nicht nur in den menschlichen Körperzellen, sondern auch in tierischem sowie pflanzlichem Gewebe: Aus diesem Grund wird Histamin auch als „Gewebshormon“ bezeichnet.
Im menschlichen Körper erfüllt das Histamin sehr wichtige Funktionen, denn als Gewebshormon ist es beispielsweise an der Reizung von Nervenzellen beteiligt. Des Weiteren regt Histamin die Magensaftbildung an und sorgt ebenso für eine Weitstellung der Blutgefäße. Selbst auf den Schlaf-Wach-Rhythmus hat Histamin einen Einfluss. Des Weiteren gibt es bestimmte Allergien – wie zum Beispiel eine Tierhaar- oder Pollenallergie – bei denen Histamin von den Haut-Mastzellen in größeren Mengen freigesetzt wird: Infolgedessen treten die klassischen Allergiesymptome auf. Histamin ist also ein wichtiger Botenstoff für entzündliche Reaktionen.
Histamin – ein wichtiger Botenstoff aus der Gruppe der biogenen Amine
Histamin ist ein „biogenes Amin“, das bedeutet ein Umbau- und Abbauprodukt von Aminosäuren.
Amine werden also nach ihrer ursprünglichen Aminosäure benannt: Somit resultiert Histamin aus der Aminosäure Histidin.
Neben Histamin gibt es noch viele andere biogene Amine, die auch für die Betrachtung der Histamin-Intoleranz sehr wichtig sind:
All diese Amine werden – genauso wie Histamin auch – im menschlichen Dünndarm durch ein sehr wichtiges Enzym namens „Diaminoxidase“, kurz DAO, abgebaut.
Das heißt also, dass Histamin mit all den anderen biogenen Stoffen um das DAO-Enzym „konkurriert“. Enthält ein bestimmtes Nahrungsmittel nun besonders viele biogene Amine, kann es durchaus schon mal vorkommen, dass das DAO-Potenzial von diesen Stoffen ausgeschöpft wird. Für die Umwandlung des Histamins bleiben sozusagen keine freien Kapazitäten mehr. Infolgedessen kann es zu einer übermäßigen Histaminanreicherung und somit auch zu einer Überbelastung des Organismus kommen.
Es gibt auch einige biogene Amine, die einen gezielten Einfluss auf den Organismus haben, indem sie zum Beispiel die DAO-Enzymaktivität hemmen, gefäßerweiternd wirken oder als sogenannte Histaminliberatoren fungieren. Doch dazu gleich noch mehr.
Aus diesem Grund kann es sein, dass auch histaminfreie Nahrungsmittel Beschwerden verursachen, weil sie eben viele andere biogene Amine enthalten.
In welchen Nahrungsmitteln finden sich nun biogene Amine?
Lebensmittel wie Sauerkraut, Wein, Bier, lang gereifter Käse oder einige Wurstwaren sind sehr reich an biogenen Stoffen. In den Nahrungsmitteln entstehen diese Amine in erster Linie dann, wenn Proteine durch Verderb-, Vergärungs- oder Fermentierungsprozesse umgewandelt werden. Doch auch rein pflanzliche Nahrungsmittel wie zum Beispiel Birnen, Ananas, Cashewnüsse oder Bananen enthalten sehr viele biogene Amine.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass biogene Amine – wie eben zum Beispiel Histamin – nachträglich nicht mehr aus der Nahrung entfernt werden können. Sind sie in einem Lebensmittel einmal enthalten, lässt sich die Amin-Menge nicht mehr mindern. Einzig und allein in der Lebensmittelherstellung kann noch das Ausmaß der Entstehung von biogenen Stoffen beeinflusst werden. Das gilt in erster Linie für Wurstwaren wie Salami oder Rohwurst: Durch die adäquate Dosierung der Zusatzstoffe wie zum Beispiel Nitritpökelsalz sowie durch die Steuerung des Reifungsprozesses kann der Histamin-Anteil im Nahrungsmittel noch ein wenig reduziert werden.
Der Histamin-Gehalt von Getränken und Speisen ist grundsätzlich unterschiedlich hoch. Bei den meisten Nahrungsmitteln ist die Histamin-Konzentration jedoch so niedrig, dass gesunde Menschen keinerlei Beschwerden nach dem Verzehr zu befürchten haben. Ganz anders sieht es hingegen bei Menschen aus, die an einer Histamin-Intoleranz leiden: Hier genügen nämlich bereits kleinste Mengen, um unangenehme Symptome wie starke Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Juckreiz oder Atembeschwerden hervorzurufen.
Der gestörte Histamin-Abbau im Körper – warum kann Histamin krank machen?
Grundsätzlich können hinter einer Histamin-Unverträglichkeit verschiedene Ursachen stecken.
Eine mögliche ist die – in den meisten Fällen erworbene – Störung beim Histamin-Abbau. Dieser Enzymdefekt schleicht sich meistens im Laufe des Lebens ein und ruft bei vielen betroffenen Menschen im frühen Erwachsenenalter belastende Beschwerden hervor.
Wenn es um den Abbau von Histamin im Körper geht, dann spielen zwei Enzyme eine sehr wichtige Rolle:
1 das Enzym „Histamin-N-Methyl-Transferase“: Dieses findet sich im Zellinneren und kann von dort aus das Gewebshormon Histamin deaktivieren.
2 Das Enzym Diaminoxidase (DAO): Diesem Enzym kommt beim Histamin-Abbau die größere Bedeutung zu, denn es ist in der Lage, den Botenstoff auch außerhalb der Zellen abzubauen.
Das DAO-Enzym baut also das in Nahrungsmitteln enthaltene Histamin ab. Dieses wichtige Enzym wird im menschlichen Körper insbesondere in den Nieren sowie im Darm produziert. Gibt es nun einen vorübergehenden oder einen dauerhaften DAO-Enzymmangel oder ist das Enzym in seiner Funktion gehemmt, kann das Histamin aus der Nahrung nicht mehr oder nicht mehr in einem ausreichenden Maße abgebaut werden. Die Folge ist ein Histamin-Überschuss im Körper, der zu verschiedenen Beschwerden und Symptomen führen kann.
Damit das DAO-Enzym jedoch seine volle Wirkkraft entfalten kann, braucht es bestimmte „Hilfsstoffe“ wie zum Beispiel Vitamin B6 und Vitamin C. Mangelt es also beispielsweise an diesen Vitaminen, kann die Enzymaktivität und somit der ordnungsgemäße Histamin-Abbau ebenfalls eingeschränkt sein. Auch gewisse Arzneimittelpräparate können die Aktivität dieses so wichtigen Enzyms negativ beeinflussen.
Histamin wird jedoch nicht nur über die tägliche Nahrung zugeführt, sondern auch vom Körper selbst gebildet, es entsteht also „endogen“. Umso wichtiger ist eine uneingeschränkte Aktivität des DAO-Enzyms, damit überschüssige Mengen auch wieder abgebaut werden können.
Wenn sich im Körper Histamin doch in zu großen Mengen anreichern sollte, kann es zu Intoleranz-Beschwerden kommen, doch nicht alle Betroffenen leiden unter denselben Symptomen.
Der Grund dafür ist, dass die verschiedenen Zellen und Körperorgane gewisse Andockstellen, sogenannte Rezeptoren, für Histamin haben. Dazu gehören zum Beispiel die sogenannten glatten Muskelzellen in der Wand des Darms, des Magens, der Gebärmutter, der Blutgefäße sowie der Bronchien. Doch auch die Nervenzellen des Körpers, die Drüsenzellen und die Mastzellen (Immunabwehrzellen) besitzen solche Histaminrezeptoren. Indem sich das Gewebshormon Histamin an diese Rezeptoren bindet, entfaltet es seine Wirkung. Ist die Histaminmenge im Körper also permanent hoch, kommt es zu einer ständigen Aktivierung dieser Rezeptoren. Je nachdem, wo das im Körper geschieht, machen sich die einzelnen Unverträglichkeitssymptome bemerkbar.
Abgesehen von einer eingeschränkten DAO-Enzymaktivität gibt es aber auch noch weitere mögliche Ursachen für eine Histamin-Intoleranz. Hierzu gehören beispielsweise:
Der Verzehr histaminhaltiger und histaminreicher Gerichte,
Verzehr von Histaminliberatoren,
Verzehr von Lebensmitteln, die viele biogene Amine enthalten,
Verzehr von Lebensmitteln, die die DAO-Enzymaktivität hemmen,
Magen-Darm-Infektionen,
Angeborener Enzymdefekt beim Histamin-Abbau.