Das große GAPS Kochbuch

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

2. GAPS in der Familie

Die Einführung der GAPS-Ernährung für die ganze Familie erfordert viel Entschlossenheit.

Kinder müssen spüren, dass die Entscheidung für diese Veränderung unwiderruflich ist und dass sie von nun an nur das auf ihren Tellern finden werden, was die Diät zulässt.

Ideal ist natürlich, wenn alle Familienmitglieder das Gleiche essen, weil es zum einen die Organisation vereinfacht und zum anderen sicherstellt, dass die gesamte Familie gesünder wird. Die gemeinsame Durchführung dieses neuen Ansatzes ermöglicht jedem Einzelnen, seinen Körper zu entgiften, und festigt die Familienbande.

Für eine erfolgreiche Umsetzung kann es nützlich sein, die Kinder zu motivieren, indem man sie mit kleinen Geschenken oder einer sehr kleinen Menge ihrer Lieblingsspeise belohnt, sogar mit Leckereien, auf die man während der Diät verzichten sollte (Schokolade, Chips etc.).

Unter bestimmten Umständen kann es einige Wochen dauern, bis die GAPS-Diät vollständig und ohne Abweichungen umgesetzt werden kann. Bisweilen kann dies aber auch sehr schnell der Fall sein.

Wichtig ist es, Tränen, Geschrei und Wutausbrüchen nicht nachzugeben, solange das Ziel, das Sie sich gesetzt haben, noch nicht erreicht ist.

Loben Sie Ihr Kind in dieser Phase der Veränderung so oft wie möglich.

Seien Sie nicht beunruhigt, wenn Ihr Kind einige Tage lang wenig oder überhaupt nichts isst. Ein Kind isst, wenn es Hunger hat. In unserer Familie dauerte es drei Tage, bevor unsere Kinder, die damals zweieinhalb und vier Jahre alt waren, die Brühen, Suppen und zwei Stunden lang gekochtes Fleisch – die als einzige Mahlzeit auf den Tisch kamen – auch nur anrührten. Nachdem sie getestet hatten, ob wir fest blieben, aßen sie mit gutem Appetit!

Achten Sie auf eine ansprechende Präsentation der Speisen, um die Mahlzeiten aufzuheitern und attraktiver zu machen.

3. Nahrungsergänzungsmittel

Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel sind während der GAPS-Behandlung nützlich, ja sogar unerlässlich. Bei der Wahl dessen, was wir unserem Darm anbieten, ist jedoch Vorsicht geboten, da ein schlecht gewähltes Ergänzungsmittel eine bereits entzündete und geschädigte Darmwand reizen und damit den Heilungsprozess beeinträchtigen kann.

Die Nahrungsergänzung muss im Laufe der GAPS-Behandlung jeweils individuell angepasst werden.

Ich werde hier nur über die grundlegenden Ergänzungsmittel sprechen.

A. Die Probiotika


Definition Probiotisch bedeutet »für das Leben«. Es handelt sich um nützliche Bakterien, die in Form von Kapseln eingenommen werden, um die Darmflora neu zu bilden oder auszugleichen, um das Immunsystem zu stimulieren und die Gesundheit der Darmwand zu stärken.
Wie wählt man Probiotika aus? Die Kapseln müssen mehrere unterschiedliche Bakterienstämme enthalten, die auf natürliche Weise auch unser Verdauungssystem bevölkern: In erster Linie sind dies Laktobazillen, Bifidobakterien und bodenbasierte Bakterien. Ein gutes Probiotikum muss mindestens acht Milliarden Bakterienzellen pro Gramm enthalten. Es muss stark genug sein, um eine therapeutische Herxheimer-Reaktion hervorzurufen, die durch Anpassung der Dosierung kontrolliert werden muss.
Weitere Informationen Wenn Sie Ihr Wissen über dieses Thema vertiefen möchten, empfehle ich Ihnen das Kapitel zu Probiotika in dem Buch GAPS – Gut and Psychology Syndrome : Wie Darm und Psyche sich beeinflussen von Campbell-McBride zu lesen (Campbell-McBride 2015, S. 316).

B. Die essenziellen Fettsäuren


Definition Man spricht von essenziellen Fettsäuren, weil diese unerlässlich für uns sind. Wir können nicht auf sie verzichten und müssen sie über die Nahrung zuführen. Die Rede ist von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Jede einzelne Zelle unseres Körpers ist auf diese Fettsäuren angewiesen, um zu funktionieren und zu überleben.
Wie wählt man Fettsäuren aus? Jemand mit GAPS müsste diese Fettsäuren in einer bereits umgewandelten Form zuführen, weil er nicht in der Lage ist, sie selbst umzuwandeln, um sie resorbieren zu können. Er oder sie muss diese Fettsäuren folglich in Form von Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) zuführen, deren beste Quellen die Öle von Kaltwasserfischen sind: Lachs, Sardinen sowie Makrelen. Eine zusätzliche Aufnahme von EPA und DHA – in Form von Kapseln oder in flüssiger Form – ist unbedingt erforderlich. Anmerkung: Die Kapseln müssen einen höheren Gehalt an EPA als an DHA aufweisen, um eine gute Funktion des Gehirns sicherzustellen. Bei Epilepsie sollte die Verträglichkeit geprüft werden.
Weitere Informationen Wenn Sie Ihr Wissen über dieses Thema vertiefen möchten, empfehle ich Ihnen das Kapitel zu essenziellen Fettsäuren in dem Buch GAPS – Gut and Psychology Syndrome: Wie Darm und Psyche sich beeinflussen von Campbell-McBride zu lesen (Campbell-McBride 2015, S. 343).

C. Lebertran


Definition Lebertran ist ein seit Jahrhunderten bekanntes Heilmittel. Er wird GAPS-Patienten verabreicht, weil er große Mengen der Vitamine A und D enthält, die nur schwer korrekt assimiliert werden können. Diese beiden Vitamine sind dafür ausgelegt, gemeinsam zu arbeiten und sind nicht voneinander zu trennen. Andererseits können diese Vitamine nur in dieser natürlichen Form von einem geschädigten und toxischen Darm aufgenommen werden. Vitamin A ist unerlässlich für die Vorbeugung einer Dysbiose im Darm, für ein reibungsloses Funktionieren des Immunsystems (es wurde früher auch als »Antiinfektionsvitamin« bezeichnet), für die Entwicklung des Gehirns sowie für die Sehkraft und das Wachstum. Vitamin D, das unser Körper nur dann produziert, wenn wir uns der Sonne aussetzen, ist unerlässlich für die Kontrolle des Blutzuckers sowie für die Resorption von Calcium und Phosphor. Dieses Vitamin beeinflusst mehr als 200 unterschiedliche Gene und soll sich regenerierend auf die DNA auswirken. Bei Epilepsie sollte die Verträglichkeit geprüft werden.
Wie wählt man Lebertran aus? Verwenden Sie bevorzugt fermentierten Lebertran.
Weitere Informationen Wenn Sie Ihr Wissen über dieses Thema vertiefen möchten, empfehle ich Ihnen das Kapitel zu Lebertran in dem Buch GAPS – Gut and Psychology Syndrome: Wie Darm und Psyche sich beeinflussen von Campbell-McBride zu lesen (Campbell-McBride 2015, S. 358).

D. Die Verdauungsenzyme


Definition Eine Dysbiose geht mit einer schwachen Magensäureproduktion einher, da die Toxine die Produktion dieser Säure reduzieren. Die Magensäure soll Pepsin aktivieren, ein Enzym, das Proteine verdaut. Bei einer Person mit GAPS funktioniert dieser Mechanismus nicht und die Proteine werden nicht angemessen verdaut. Die Milch- und Glutenproteine sind die Proteine, die für Menschen mit GAPS am problematischsten sind, weil sie nicht verdaut und in opiumähnliche Substanzen umgewandelt werden: in Casomorphine und Gliadomorphine. Diese binden sich im Gehirn an die Opiatrezeptoren an und blockieren damit die normale Aktivität des Gehirns. Ein Mangel an Magensäure beeinträchtigt die Verdauung und öffnet Tür und Tor für alle Mikroben.
Wie wählt man Verdauungsenzyme aus? Das beste Ergänzungsmittel ist Betain-HCL (200 bis 300 mg) und Pepsin (100 mg).
Weitere Informationen Wenn Sie Ihr Wissen über dieses Thema vertiefen möchten, empfehle ich Ihnen, das Kapitel zu Verdauungsenzymen in dem Buch GAPS – Gut and Psychology Syndrome: Wie Darm und Psyche sich beeinflussen von Campbell-McBride zu lesen (Campbell-McBride 2015, S. 369).

4. Zur Förderung der Entgiftung

Menschen, die am GAPS leiden, sind mit Toxinen überlastet und unfähig, diese auf natürliche Weise zu beseitigen, da es ihnen an wichtigen Nährstoffen (Enzymen, Mineralstoffen, Spurenelementen) mangelt. Giftstoffe sammeln sich folglich in verschiedenen Bereichen ihres Körpers an.

 

Zusätzlich zur GAPS-Behandlung muss also darauf geachtet werden, dass keine Toxine in das Wohnumfeld gelangen können. Verwenden Sie Bio-Haushaltsreiniger und -Waschmittel sowie Bio-Kosmetik, ersetzen Sie Teppichboden durch Parkett und sorgen Sie für eine regelmäßige Durchlüftung aller Räume.

Weitere Mittel zur Unterstützung der Entgiftung des Körpers und Steuerung von Entgiftungsreaktionen (oder Herxheimer-Reaktionen, siehe weiter unten):

1. Nehmen Sie jeden Abend ein Bad mit abwechselnd

• einer Tasse Bittersalz (regt die Entgiftung an, reduziert Entzündungen, fördert die Durchblutung und trägt zu Entspannung und gutem Schlaf bei),

• einer Tasse Apfelessig oder Backnatron (trägt dazu bei, den pH-Wert der Haut zu verbessern und fördert eine intakte Hautflora),

• einer Tasse Algenpulver oder Meersalz (remineralisiert den Körper).

Man sollte die Dosierung je nach Verträglichkeit individuell anpassen und 20 Minuten in der Badewanne bleiben.

2. Gehen Sie häufig ins Freie, um frische Luft zu bekommen und von der Sonne (ohne Sonnencreme) zu profitieren.

3. Schmücken Sie Ihre Wohnung mit luftreinigenden Pflanzen wie Efeu, Ficus und Grünlilie.

4. Verbannen Sie den Mikrowellenherd.

5. Verwenden Sie hauptsächlich Bio-Nahrungsmittel, um keine weiteren Toxine aufzunehmen.

6. Statten Sie den Wasserhahn in Ihrer Küche mit einem Filter aus, um Wasser ohne Chlor, Pestizide, Metalle etc. verwenden zu können.

7. Trinken Sie viel, um die Ausscheidung von Toxinen zu unterstützen.

8. Achten Sie auf täglichen Stuhlgang. Nehmen Sie Einläufe vor, falls erforderlich (siehe Campbell-McBride 2015, S. 412).

9. Vermeiden Sie Schwimmbäder und Pools mit gechlortem Wasser sowie chemische Produkte im Innen- und Außenbereich Ihres Hauses.

10. Verwenden Sie ausschließlich Bio-Körperpflegeprodukte.

11. Vermeiden Sie hormonelle Verhütungsmittel und fluorhaltige Zahnpasten.

12. Vermeiden Sie Impfungen.

13. Springen Sie Trampolin zur Anregung der Lymphdrainage.

14. Finden Sie einen ruhigen Lebensrhythmus.

15. Geben Sie Ihrem GAPS-Kind während dieser Zeit sehr viel Liebe.

16. Üben Sie Toleranz sich selbst gegenüber.

5. Die Auswirkung auf das Gewicht

Im Allgemeinen nimmt jeder, der mit der GAPS-Behandlung beginnt, drei bis 4 Kilogramm an Wasser und Toxinen ab.

Danach ist die Reaktion individuell unterschiedlich. Aber in der Regel werden alle, die an Gewicht zunehmen müssen, auch zunehmen, und alle die abnehmen müssen, an Gewicht verlieren, bevor sich das Körpergewicht stabilisiert.

Bei allen werden der Körper und die Knochen im Laufe der Diät gestärkt. Eine Gewichtszunahme kann also bedeuten, dass der Körper an Stärke gewinnt.

6. Herxheimer-Reaktionen (oder »Die-off«-Reaktionen)

Ziel der GAPS-Behandlung ist es, die überall im Körper, vor allem aber im Verdauungssystem vorhandenen Toxine zu beseitigen.

Diese Toxine sind das Ergebnis des Absterbens der Mikroorganismen und Parasiten oder Stoffwechselabfälle, die in großen Mengen produziert werden und bisweilen nicht schnell genug aus dem Körper ausgeleitet werden können.

Dies führt zu mehr oder weniger heftigen unerfreulichen Reaktionen, die manchmal mit einer vorübergehenden Verstärkung der Anfangssymptome einhergehen.

Die Auswirkung dieser Symptome kann von einigen Stunden bis zu einigen Tagen andauern.

Liste der wichtigsten Herxheimer-Reaktionen

• Durchfall

• Müdigkeit

• Verstopfung

• Ungewöhnliche Verfärbung des Stuhls

• Übelkeit

• Erbrechen

• Kopfschmerzen

• Muskelschmerzen

• Depression

• Schlafstörungen

• Verhaltensstörungen

• Mundgeruch

• Übel riechender Urin

• Juckreiz

• Pickel

• Schleimbildung

• Herzrasen

• Krämpfe

• Blähungen

• Fieber

• Weitere individuelle Symptome, die vor Beginn der Diät bestanden haben

Diese Symptome sind ein Zeichen dafür, dass die innere Reinigung stattfindet.

Diese Reaktionen können auch als »Heilungskrise« bezeichnet werden.

Es ist wichtig, mit dieser Krise zu arbeiten und sie zu unterstützen, während man auf bessere Zeiten wartet. Aber die Entgiftung muss kontrolliert werden und uns ermöglichen, unseren täglichen Verpflichtungen nachzugehen. Es wäre deshalb gut, die Nahrungsergänzungsmittel oder Nahrungsmittel, die diese Heilkrise auslösen, zu begrenzen und die Entwässerungsmittel zu erhöhen, Bäder zu nehmen, saubere Luft zu atmen und für ausreichend Schlaf zu sorgen, um diese unangenehmen Symptome in Schach zu halten.

Zuerst werden die jüngsten Krankheiten auf diese Weise behandelt, darauf dann die bereits lange zurückliegenden. Zwischen diesen Absterbereaktionen treten Zeiten des Wohlbefindens auf, die im Laufe der Zeit immer länger werden. Das Gleichgewicht kommt nach und nach zustande.

7. Allergietest

Wenn Sie vermuten, auf ein bestimmtes Nahrungsmittel allergisch zu reagieren – was eine echte Gefahr darstellen würde –, sollten Sie einen Allergietest durchführen, bevor Sie dieses Nahrungsmittel konsumieren: Zerdrücken Sie feste Nahrungsmittel zu einer Paste, vermischen Sie diese Paste mit etwas Wasser und geben Sie vor dem Schlafengehen einen Tropfen dieser Mischung auf die Innenseite Ihres Handgelenks. Lassen Sie den Tropfen auf der Haut trocknen und decken Sie ihn dann mit einer Kompresse und einem Pflaster über Nacht ab. Am Morgen prüfen Sie, ob Ihre Haut eine Reaktion zeigt. Ist keine Rötung zu erkennen, nehmen Sie das Nahrungsmittel nach und nach in Ihren Speiseplan auf und beginnen Sie mit einer kleinen Menge. Testen Sie das Nahrungsmittel immer in der Form, in der es auch verzehrt wird. Wenn Sie beispielsweise rohes Eigelb einführen möchten, müssen Sie es auch in rohem Zustand und nicht gegart testen.

8. Heft für Notizen

Ein Notizbuch ist für alle Patienten mit GAPS ein unverzichtbares Werkzeug, um die Tag für Tag erzielten Ergebnisse objektiv beurteilen zu können.

In meiner Familie habe ich acht Jahre lang jeden Abend vor dem Schlafengehen meine Beobachtungen niedergeschrieben. Dann, im Zuge der Heilung meiner Kinder, habe ich die Abstände vergrößert und nur die Veränderungen in der Behandlung, der Ernährung und im Verhalten notiert.

Immer wenn ich diese Reihe von Aktenordnern ansehe, erinnert mich das an den langen Weg, den wir zurückgelegt haben!

Es gab Zeiten, in denen ich ohne diese Beobachtungen verzweifelt wäre, weil ich manchmal gedacht habe, dass sich nichts verändert. In diesen Augenblicken hat mich mein Mann immer dazu aufgefordert, einen Blick in meine Notizen zu werfen, und ich bin jedes Mal mit einem Lächeln auf den Lippen zurückgekehrt, weil es immer positive Entwicklungen gab – selbst wenn sie minimal waren –, die ich nicht wahrgenommen hatte!

9. Den Zeitpunkt des Beginns festlegen

Nehmen Sie sich, bevor Sie mit der GAPS-Behandlung beginnen, die Zeit:

• das Grundlagenwerk von Dr. Natasha Campbell-McBride zu lesen: GAPS – Gut and Psychology Syndrome: Wie Darm und Psyche sich beeinflussen,

• die benötigten Küchenutensilien zusammenzutragen,

• die für die Rezepte erforderlichen Zutaten zusammenzutragen,

• Ihre Umgebung zu informieren (am Anfang darf vom Kurs nicht abgewichen werden),

• einen Zeitplan zu erstellen, damit Sie jeden Tag kochen können,

• das Notizbuch bereitzulegen,

• eine gute Quelle für die grundlegenden Nahrungsergänzungsmittel zu finden,

• einen Laden für Knochen, Fleisch und Gemüse – vorzugsweise Bio – in Ihrer Nähe zu finden.

10. Die zugelassenen Milchprodukte und ihre Rezepte

Milchprodukte enthalten Laktose (Zucker) und Casein (Protein).

Genau wie etwa 25 bis 90 % der Bevölkerung, denen es an einem bestimmten Enzym, der Laktase, mangelt, verdauen Menschen mit GAPS in der Regel keine Laktose.

Das Casein stellt ein weiteres Problem dar: Dieses für einen kranken und durchlässigen Darm schwer verdauliche Protein verwandelt sich in Casomorphine. Diese Peptide ähneln in der Struktur den Opiaten.

Die Casomorphine überwinden zunächst die geschädigte Darmschranke, dann die Blut-Hirn-Schranke und wirken sich auf nicht weniger als 32 Bereiche des Gehirns aus, was zu schwerwiegenden Problemen führen kann (Seh- und Hörvermögen, Kommunikation).

Die gute Botschaft ist, dass bei der »selbst gemachten Fermentation« von Bio-Rohmilch, die nicht pasteurisiert ist (biologisch lebendige Milch), die Proteine vorverdaut und die Laktose zersetzt werden. Aus diesem Grund können einige Menschen mit GAPS Milchprodukte in dieser Form vertragen. Andere müssen zunächst viele Monate warten, um sie tolerieren zu können.

Ich rate immer dazu, mindestens während der ersten drei Wochen der GAPS-Diät auf Milchprodukte gänzlich zu verzichten.

Danach kann eine sehr kleine Menge Ghee (ein Teelöffel am Anfang) hinzugenommen werden. Wird es gut vertragen, können nach sechs Wochen andere Milchprodukte in den verschiedenen Phasen eingeführt werden.

Wird Ghee nicht vertragen, sollten Sie mindestens drei Monate warten, bevor Sie einen erneuten Versuch unternehmen.

Ruft Ghee Reaktionen hervor, dauert es im Allgemeinen viele Monate, bis Milchprodukte vertragen werden. Zunächst muss die Darmschleimhaut instand gesetzt werden, damit das Leaky-Gut-Syndrom (durchlässiger Darm) heilen kann. Manchmal ist es sogar unmöglich, Milchprodukte wieder in den Speiseplan aufzunehmen. Menschen mit Asthma oder schweren Ekzemen, mit Epilepsie oder Langzeitschizophrenie werden selten Milchprodukte wieder einführen können (Campbell-McBride 2015, S. 163–164).

Warum sollten Milchprodukte verzehrt werden?

Die bei der Fermentation entstehende Milchsäure wirkt sich beruhigend und heilend auf die Darmschleimhaut aus. Darüber hinaus produziert sie Vitamine (B, Biotin, K2) sowie aktive Enzyme.

Anmerkung: Produkte aus Ziegen- oder Schafsmilch sind häufig eine gute Alternative zu Kuhmilchprodukten, weil sie oft besser vertragen werden.

Zusammenfassung des Einführungsprogramms für Milchprodukte in 6 Phasen.

Versuchen Sie nach mindestens dreiwöchiger Befolgung der GAPS-Diät dieses Programm in dieser Reihenfolge parallel zur Diät umzusetzen. Jede Phase sollte mindestens 6 Wochen umfassen.


Produkt Wie einführen?
1 Ghee, selbst gemacht (S. 30) Mit einer kleinen Menge Ghee einen Allergietest (S. 23) durchführen. 1. Tritt eine Hautreaktion auf => den Verzehr von Ghee einstellen und 3 Monate warten, bevor erneut ein Hauttest durchgeführt wird. 2. Tritt keine Hautreaktion auf => das selbst gemachte Ghee zu Beginn teelöffelweise einführen, beobachten und den Verzehr einstellen, falls eine Reaktion auftritt.
2 Butter aus Bio-Rohmilch (Bauernhof, Bio-Laden) Mit einer kleinen Menge Butter einen Allergietest durchführen. 1. Tritt eine Hautreaktion auf => den Verzehr von Butter einstellen und 1 Monat warten, bevor erneut ein Hauttest durchgeführt wird. 2. Tritt keine Hautreaktion auf => Butter zu Beginn teelöffelweise einführen, beobachten und den Verzehr einstellen, falls eine Reaktion auftritt.
3 probiotischer Joghurt und Kefir (S. 31) Mit einer kleinen Menge Joghurt oder Kefir einen Allergietest durchführen. 1. Tritt eine Hautreaktion auf => den Verzehr einstellen und 1 Monat warten, bevor erneut ein Hauttest durchgeführt wird. 2. Tritt keine Hautreaktion auf => den selbst gemachten Joghurt oder Kefir zu Beginn teelöffelweise einführen, beobachten und den Verzehr einstellen, falls eine Reaktion auftritt.
4 Sauerrahm (S. 32) Mit einer kleinen Menge Sauerrahm einen Allergietest durchführen. 1. Tritt eine Hautreaktion auf => den Verzehr von Sauerrahm einstellen und 1 Monat warten, bevor erneut ein Hauttest durchgeführt wird. 2. Tritt keine Hautreaktion auf => den Sauerrahm zu Beginn teelöffelweise einführen, beobachten und den Verzehr einstellen, falls eine Reaktion auftritt.
5 Hüttenkäse (S. 33) Eine sehr kleine Menge Hüttenkäse verzehren und 3 bis 5 Tage warten, um sicherzugehen, dass keine verzögerte Reaktion auftritt. Kommt es zu keiner Reaktion, die Menge nach und nach erhöhen.
6 Hartkäse, 3 Monate gereift Ein sehr kleines Stück Käse verzehren und 3 bis 5 Tage warten, um sicherzugehen, dass keine verzögerte Reaktion auftritt. Kommt es zu keiner Reaktion, die Menge nach und nach erhöhen.
7 Nach zweijähriger Einhaltung der GAPS-Diät: Milchprodukte aus dem Handel Versuchen, handelsüblichen Naturjoghurt mit lebenden Milchsäurebakterien sowie pasteurisierten Sauerrahm einzuführen.

Sie haben die kostenlose Leseprobe beendet. Möchten Sie mehr lesen?