Connys Weihnachts-Lesebuch

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Connys Weihnachts-Lesebuch
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Connys

Weihnachts- Lesebuch

Der Nikolaus

Monika – Im Swingerclub

Heiße Wasserspiele

Susis Boot

Eingebettet zwischen Schenkeln

Maria – Ihr Kerl hat’s drauf

Erotische

Geschichten

von

Conny van Lichte

Connys Weihnachts-Lesebuch

von Conny van Lichte

1. digitale Auflage 2014: Zeilenwert GmbH

ISBN 9783943654899

Alle Rechte vorbehalten.

Es ist ohne vorherige schriftliche Erlaubnis nicht gestattet, dieses Werk im Ganzen oder in Teilen zu vervielfältigen oder zu veröffentlichen.

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Der Nikolaus

Die Trennung

Die vortreffliche Wirkung von Werbung

Nikolaustag

Gefühle kehren zurück

Monika im Swinger-Club

Gier, Lust und Geilheit

Frage an Tom

Vor dem Spiegel

Der Club

Lydia

Auf der Spielwiese

Vor aller Augen

Auf dem Tresen

Alleine unterm Dach

Heiße Wasser-Spiele

Mein Traumprinz

Heiß

Drin

Susis Boot

Susis Boot

Geleckt

Liebesspiele im Heck

Das Löffelchen

Eingebettet zwischen Schenkeln

Gestatten Sie, mein Name ist Muschi

Meine Jugend

Meine Hauptaufgabe

Das erste Mal Hausbesuch – ein neues Leben

Das Leben danach

Haushaltsgeräte

Christina

Pause und Umstellungen

Maria Ihr Kerl hat’s drauf

Der Kerl hat’s drauf

Marias Rache

Nachbarschaft

Doch noch ein Kerl, der’s drauf hat

Der Nikolaus

Eine erotische

Weihnachts-Geschichte

von

Conny van Lichte

Die Trennung

Das finstere Novemberwetter drückte auf Heidis Gemüt. Dunkle Wolken, ständig Regen, früh eintretende Dunkelheit, das alles legte sich auf ihre Seele. Ein Jahr zuvor hatte sich ihr Mann von Heidi getrennt. Seitdem saß sie alleine in der großen Wohnung, zog sich von ihren Freundinnen und Freunden zurück, führte ein bescheidenes und lustloses Leben.

Heidi war mal eine sehr attraktive Frau. Im Arbeitsalltag wurde sie auch jetzt noch oft von Kollegen oder Kolleginnen wegen ihrer Figur und ihres Aussehens angesprochen. Heidi mochte das nicht so sehr. Jedes Mal wurde sie daran erinnert, dass sie lange glücklich verheiratet war – und plötzlich eines Tages feststellen musste, dass ihr Mann sie mit seiner Sekretärin betrog.

Heidi warf ihren Mann damals sofort raus. Obwohl sie noch sehr an ihm hing. Trotz all seiner Bitten gab sie ihm keine zweite Chance. Verbittert saß sie nun Wochenende für Wochenende in ihrer Wohnung, blickte in den Fernsehapparat oder einfach nur zum Fenster hinaus und hing ihren trüben Gedanken nach.

Je länger das ging, umso mehr ärgert sie sich über sich selbst. Und darüber, dass ihr Mann, an dem sie eigentlich immer noch hing, zwischenzeitlich auch alleine irgendwo herum saß. Sie wusste schon bald, dass es zum Jahresende hin schlimmer werden würde mit ihrer Trübsal. Alleine des Wetters wegen.

Heidi hielt sich früher für einen fröhlichen Menschen, ja sogar für einen rasanten Feger. Sie ließ keine Party aus, vergnügte sich mit ihrem Mann so oft es ging. Und auch im Bett dachte sie bisweilen eine echte Granate zu sein. Erst als ihr Mann ihr erklärte, dass er nicht nur wilden Sex, sondern auch hin und wieder mal eine zärtliche Umarmung wünschte, ging ihr ein Licht auf.

Heidi hatte nämlich oft Lust. Wenn ihr Mann nach Hause kam machte sie sich sofort über ihn her, ließ sich von ihm in allen erdenklichen Stellungen an jedem Ort ihrer Wohnung vögeln, bis er nicht mehr konnte. Sie war dann sogar stolz, als erste wieder aus dem Bett zu steigen, um sich den nächsten Vergnügungen zu widmen.

Ihr Mann liebte den Sex mit seiner Frau. Aber er wäre auch gerne einmal einfach nur liegen geblieben, hätte Heidi gerne im Arm gehalten und sie vielleicht erst eine Stunde später wieder gevögelt. Daran war aber nicht zu denken. Heidi war damals viel zu aufgedreht. Und dabei übersah sie schlichtweg die Bedürfnisse ihres Mannes.

Als Heidi entdeckte, dass ihr Mann sich mit seiner Sekretärin vergnügte, brach in ihr eine Welt zusammen. So sehr, dass sie von jenem Tag an überhaupt keine Lust mehr auf Sex hatte. Sie bedauerte sich selbst, suchte anfänglich die Schuld ausschließlich bei ihrem Mann und dessen neuem Verhältnis. Erst allmählich entdeckte sie später, dass ein guter Teil der Schuld auch bei ihr lag.

Über das gesamte vergangene Jahr hinweg hatte Heidi nur ganz selten die rein theoretische Lust gehabt, sich mit einem Mann einzulassen. Ihr zuvor unstillbarer Hunger nach Sex war so stark abgekühlt, dass sie darüber an manchen Tagen in Depressionen verfiel.

An einem schönen Sommertag hatte sie ausnahmsweise mal all ihren Mut zusammen genommen, war in einen Sexshop gegangen und kaufte sich einen Vibrator. Kolleginnen hatten ihr von den wundersamen und heilenden Wirkungen eines solchen Spielzeuges erzählt. Den einem realen Schwanz nachgebildeten Dildo steckte sie sich abends in ihre trockene Muschi, schaltete ihn ein und wartete.

Keine Regung. Selbst das Herausziehen des Plastikteiles bereitete ihr Qualen, weil ihr die Feuchtigkeit fehlte.

Die vortreffliche Wirkung von Werbung

Der erste Advent nahte. Heidi verabredete sich mit ihren Eltern. Am Sonntagnachmittag traf sie sich mit ihnen zum Kaffeetrinken. Sie erzählte unter Tränen, wie schlecht es ihr ginge und wie sehr sie immer noch ihrem Mann nachweinen würde. Die Eltern hätten ihrer Tochter gerne geholfen. Aber schon zur Zeit der Trennung merkten sie, dass sie an ihre Tochter nicht mehr heran kamen.

Heidi verabschiedete sich am Abend, setzte sich in ihr kleines Auto und fuhr nach Hause. Auf dem Heimweg passierte sie ein riesiges Werbeplakat, auf dem ein Weihnachtsmann abgebildet war. Er machte Werbung für irgendeine teure Parfümmarke. Sein Mantel stand offen. Darunter sah man eine wohl geformte, sportliche schöne und sonnengebräunte Brust. Als Unterhose trug er eine dunkelrote Boxershorts. Seine muskulösen rasierten Beine schauten vom Knie an abwärts aus dem Mantel heraus. Seine Füße waren mit dicken hellen Wollsocken bekleidet.

Der junge Mann auf dem Plakat lächelte und hielt in der einen Hand einen prall gefüllten Sack und eine Rute und in der anderen Hand präsentierte er das Parfüm. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte sich Heidi von einem Männerbild angesprochen. Sie schaute beim Vorbeifahren lange auf die toll gewölbte Brust und dachte an die Zeiten zurück, zu denen sie auf dem steifen Schwanz ihres Mannes saß, ihn ritt und vor Lust auf seine Brust einschlug. Sie machte das damals gerne, weil sie sich auf diese Weise abreagieren konnte. Und sie wusste, dass der starke Oberkörper ihres Mannes ihre Schläge gut aushalten würde.

 

Nachdem sie diese Erlebnisse in ihren Gedanken hatte passieren lassen, fühlte sie plötzlich ein leichtes Ziehen in ihrem Unterleib. Hatte das etwas mit Lust zu tun? War sie auf den Weihnachtsmann scharf geworden? Zu Hause angekommen ging Heidi sofort in ins Schlafzimmer, zog ihre Jeans aus und fühlte mit ihrem Zeigefinger nach. Tatsächlich! Ihre Möse war feucht. nicht sehr. Aber immerhin.

Heidi stellte sich vor den großen Spiegel an ihrem Schlafzimmerschrank, zog ihren Slip aus, und befreite sich von Bluse und Hemdchen. Sie öffnete ihren BH und stellte sich schlussendlich nackt vor ihren Spiegel.

36 Jahre alt! Ihre Figur hatte im vergangenen Jahr wahrlich nicht gelitten. Ihre Brüste standen noch fest und groß auf ihrem Brustkorb. Ihre Brustwarzen lugten aus kleinen Warzenhöfen frech und steif hervor. Der Bauch, immer noch straff, war eine Augenweide. Sie hatte ihren Körper schließlich 3 Jahrzehnte mit Sport fit gehalten. Selbst das vergangene halbe Jahr, in dem sie nichts mehr gemacht hatte, konnte ihrem Körper noch nichts anhaben. Auch ihre Schenkel waren straff, zeigten keine Orangenhaut, keine Delle, nichts.

Ihren Schritt vernachlässigte sie. Sie rasierte sich längst nicht mehr jeden Tag. Einmal in der Woche reichte. Das gefiel ihr nunmehr gar nicht. Und schon freute sie sich auf ein wohliges Bad, das sie sich einlassen würde und in dem sie ihren Körper pflegen und rasieren würde.

Ihre Frisur, auf einfache Art hochgesteckte brünette lange Haare, konnte eine Überholung gut gebrauchen. Das Schlimmste, so fand sie, war allerdings ihr Blick. Ihre Mundwinkel zeigten nach unten. Nachdem sie jahrzehntelang nur gelacht und gefeixt hatte, betrachtete sie nun im eigenen Spiegel ein jämmerliches, trauriges Spiegelbild. Sie lachte bemüht. Es half ein wenig. Aber an dieser Stelle war ihre Seele viel zu krank, als dass sich das Bild über Nacht ändern würde.

Heidi umfasste mit ihren Händen ihre beiden Brüste, streichelte über ihre Brustwarzen, empfand sogar so etwas wie leichte Lustgefühle und ließ daraufhin beide Hände in ihren Schoß wandern. Die stacheligen kurzen Haare rings um ihre Scham waren nicht gut. Die mussten weg. Mit der Form ihrer Muschi, mit ihren vorsichtig hervorlugenden Schamlippen, war Heidi sehr zufrieden. Ihre Schenkel stießen an dieser Stelle nicht zusammen, so dass zwischen den kräftigen Muskeln ihrer Oberschenkel und ihrer Muschi ein offenes Dreieck entstand, durch welches man hindurch blicken konnte.

Hmm? Wo lag denn gleich dieser Vibrator? Sie erinnerte sich dunkel daran, dass sie ihn irgendwo zwischen ihre Unterwäsche gelegt hatte. Heidi öffnete die Tür ihres Schlafzimmerschrankes und durchwühlte mehrere Regalflächen. Bis sie im hintersten Winkel den Vibrator fand.

Sie holte ihn heraus, betrachtete ihn, schaltete ihn ein. Und siehe da, die Batterien hatten nichts von ihrer Kraft verloren. Der Vibrator summte ganz schön laut vor sich hin.

Heidi trat wieder vor den Spiegel, ging ein wenig in die Knie und hielt sich den Vibrator an ihre Muschi. Es dauerte einige Zeit, bis Heidi spürte, dass sich an ihrem Kitzler ein lüsternes Gefühl entwickelte. Dann aber ging es rasant. Plötzlich kehrten altbekannte Lustgefühle zurück, die sie schon seit mehr als einem Jahr nicht mehr verspürt hatte.

Sie drückte mit beiden Händen die Spitze des Vibrators gegen ihren Kitzler und genoss das Gefühl. Sie erinnerte sich daran, dass sie es sich früher oft selbst gemacht hatte. Damals jedoch nur mit Fingern und Hand. Und wenn sie mal zusätzliche technische Hilfe benötigte, dann stellte sie sich unter die Dusche und gab sich dem Wasserstrahl hin.

Heidi sank nun noch ein Stückchen weiter in die Knie. Das gab ein wahrlich geiles Bild ab, das sie im Spiegel beobachten konnte. Sie schob sich den Vibrator in ihre Möse. Die war jetzt ziemlich feucht. Nicht trocken, wie beim ersten Mal vor langer Zeit.

Der Vibrator flutschte in sie hinein. Und sie konnte ihn auch beinahe ohne Widerstand in ihrer Muschi hin und her bewegen. Heidi ließ den Vibrator in sich herum tanzen, fand Stellen in ihrer Muschi, die besonders lustvoll auf die Berührung mit dem Spielzeug reagierten. Am Ende zog sie den Vibrator wieder aus sich heraus, hielt die Spitze an ihre Klitoris und schaute sich im Spiegel genau an, wie sie allmählich von einer Woge der Lust durchzogen wurde.

Ihre Bauchdecke fing an zu vibrieren. Die Innenseiten ihrer Schenkel zitterten. Dann brach es aus ihr heraus. Sie stöhnte. Tief, erlösend, mit einem Seufzer, der die ganze Unlust der zurückliegenden Monate in sich trug. Der Orgasmus war so heftig, dass sie den Vibrator fallen ließ und einfach zur Seite auf ihr Bett fiel.

Erst als sie sich halbwegs gefangen hatte, konnte sie den am Boden liegenden Vibrator ausschalten. Dann schlug sie notdürftig die Tagesdecke über sich und schlief ein.

Nikolaustag

Die Woche über verfiel Heidi in ihren alten lustlosen Trott. Erst am Wochenende erinnerte sie sich an das Erlebnis vor ihrem Spiegel. Sie würde wieder zu ihren Eltern fahren, um Kaffee zu trinken. Und müsste dabei das große Werbeplakat mit dem Weihnachtsmann passieren. Heidi lächelte. Erwartungsvoll. In all ihrer Einsamkeit wäre ihr beinahe entfallen, dass am Wochenende schließlich nicht nur am Sonntag der zweite Advent, sondern am Samstag zuvor auch Nikolaustag war.

Samstagabend. Heidi hatte soeben ihr Abendessen beendet. Da polterte es im Haus. Schwere Schritte kamen die Treppe hoch, schleppten sich geräuschvoll an ihrer Tür vorbei, entfernten sich in den Stockwerken über Heidis Wohnung. Im dritten und vierten Stock wohnten Familien mit kleinen Kindern. Wahrscheinlich war das soeben der Nikolaus gewesen, der dort oben die Kleinen besuchen musste.

Tatsächlich. Einige Augenblicke später hörte Heidi eine Glocke läuten und eine tiefe Stimme um Einlass bitten. Danach wurde eine Tür geöffnet. Heidi hörte Kindergeschrei. Sie stellte sich nun extra in den Flur und lauschte. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis die Tür wieder aufging. Danach folgten erneut schwere Schritte auf den Treppenstufen, wieder läutete die schwere Glocke, eine tiefe Stimme bat um Einlass, eine Tür wurde geöffnet. Und wieder Kindergeschrei.

Heidi schmunzelte. Die schweren Schritte und die tiefe Stimme passten natürlich nicht zu dem Werbeplakat und dem sportlich gestählten Körper des jungen Mannes, der darauf abgebildet war. Dennoch stellte sich Heidi plötzlich vor, wie es wäre, wenn der junge Mann vom Plakat herab stiege und bei ihr klingelte. Vielleicht nur auf einen heißen Tee oder einen Punsch, vielleicht sogar auf ein Gespräch. An mehr mochte Heidi gar nicht denken.

Jemand öffnete krachend die Tür, hinter der der Nikolaus verschwunden war. Die schweren Schritte hallten im Treppenhaus und der Inhaber der dunklen Stimme polterte allmählich wieder herab. Heidi blieb im Flur gebannt stehen und wünschte sich inständig, dass der Nikolaus – es war doch der Nikolaus? – bei ihr klingeln würde.

Die schweren Schritte kamen näher. Plötzlich brach das Poltern ab. Es rumpelte laut, ein Schrei, und plötzlich gab es einen heftigen Schlag gegen Heidis Tür. Heidi erschrak zu Tode. Direkt vor ihrer Tür musste etwas Schlimmes passiert sein. Heidi überlegte nicht lange sondern öffnete reflexartig. Direkt vor ihr lagen ein leerer Sack, eine eingeknickte Route und ein zappelnder – ja, tatsächlich – Nikolaus.

Der Nikolaus, noch immer in voller Montur, hielt sich ein Bein. Das sah nicht gut aus. Der Nikolaus atmete schwer, sog die Luft pfeifend durch die Zähne tief ein, presste sie laut wieder aus. Er hatte Schmerzen. Heidi beugte sich zu dem Nikolaus herab, nahm seine Kapuze ein Stück zurück, um ihm in die Augen schauen zu können.

Der Bart war seltsam verrutscht. Er bedeckte ein Auge und die Wange. Als Heidi den Bart zur Seite schob kam darunter ein junges Gesicht hervor. Der Mann kniff immer noch schmerzverzerrt die Augen zusammen. Sein Gesicht zierte in Wirklichkeit ein dunkler Dreitagebart. Heidi war viel zu sehr mit dem Unfall beschäftigt, als dass ihr sofort aufgefallen wäre, welch hübsches Exemplar eines jungen Mannes da vor ihr lag. Sie streifte die Nikolaus-Kapuze zurück, zog den Watte-Bart so zur Seite, dass er nicht mehr störte und nahm das Gesicht des Nikolaus tröstend in beide Hände.

„Haben sie Schmerzen?“

„Ja, am rechten Fuß!“ Der Nikolaus atmete weiter durch seine Zähne und beendete den Satz schmerzverzerrt. Heidi blickte nach unten und sah, dass der junge Mann sein Bein immer noch mit beiden Händen hielt. Eigentlich eher seinen Knöchel.

„Ich bin auf diesen blöden langen Mantel getreten und über mich selbst gestolpert. Ich glaube, ich hab meinen rechten Knöchel verknackst.“

„Lassen Sie mal sehen!“

Heidi rollte die Nikolaus-Kapuze so zusammen, dass sie den Kopf des jungen Mannes darauf betten konnte, dann ging sie um den jungen Mann herum und begann, seinen Knöchel zu untersuchen. Der Nikolaus steckte noch in dicken Stiefeln, die sie erst aufknöpfen und dann vom Fuß nehmen musste.

Unter viel Schmerzen des Unfallopfers gelang es Heidi, dem jungen Mann den schweren Stiefel vom Fuß zu ziehen und danach auch noch die dicke Socke auszuziehen. Und da sah sie schon das Malheur. Der Knöchel schwoll bereits an.

„Ei, ei, da haben sie sich eine schwere Verletzung zugezogen“, sagte Heidi und zwinkerte dem jungen Mann zu.

„Schwere Verletzung?“

„Nun ja, ich würde sagen der Knöchel ist schon kräftig verstaucht. Aber sonst ist nicht viel zu sehen.“

Heidi zog die Socke wieder über den nackten Fuß, dann blickte sie dem Nikolaus in die Augen: “Ich nehme sie jetzt mit zu mir in die Wohnung. Ich glaube ich hab noch eine Salbe, die ich auftragen kann. Dann verbinde ich den Fuß. Und anschließend schauen wir mal, dass wir Sie zu einem Arzt bringen.“

Der junge Mann nickte ihr mit schmerzverzerrtem Gesicht zu. Und überließ sich ansonsten seinem Schicksal.

„Versuchen Sie mal aufzustehen!“

Heidi half dem jungen Mann, sich aufzurichten. Am Anfang noch etwas behäbig, dann jedoch ganz sportlich stellte er sich auf das unverletzte Bein. Heidi las derweilen Sack, Rute, Stiefel und Bart vom Fußboden auf, hakte den jungen Mann unter und führte ihn in Ihre Wohnung.

Sie setzte den jungen Mann auf ihrer Couch im Wohnzimmer ab. Dort konnte er sich ablegen und seine Beine über den Rand der Couch strecken. In der Zwischenzeit holte Heidi Verbandszeug und eine Salbe. Dann begann sie, sich mit dem verknacksten Knöchel zu beschäftigen.

Da fiel Heidi ein, wie dumm es von ihr war, den Nikolaus in seinem dicken Nikolaus-Mantel auf ihrer Couch liegen zusagt. Heidi half dem jungen Mann nochmals vorsichtig, sich aufzurichten. Sodann machte sie sich an der Schlaufe des roten Mantels zu schaffen.

„Meine Güte, da haben Sie aber einen dicken Mantel an“, staunte Heidi.

„In der Tat, ich hab mich auch gewundert. Der ist, auch wenn es draußen richtig kalt wird, viel zu dick.“

Weiter kam der junge Mann nicht, denn Heidi hatte die Schlaufe in der Zwischenzeit vollständig geöffnet und wollte soeben dem jungen Mann helfen, den Mantel abzustreifen. Da traf es sie wie aus heiterem Himmel. Der junge Mann trug schlichtweg nichts unter dem Mantel. Er war nackt. Seine rasierte, sonnengebräunte, sportliche kräftige Brust fiel ihr ins Auge.

Heidi wäre beinah umgefallen.

„Was haben Sie denn? Haben Sie denn noch nie einen nackten Oberkörper gesehen?“

Heidi starrte bewegungslos auf den muskulösen Brustkorb. Sie konnte nichts erwidern.

„Hallo! Hallo! Ich weiß noch nicht mal wie sie heißen. Hallo! Aber ich mache mir jetzt Sorgen um Sie!“, lächelte der junge Mann.“

„Oh, bitte entschuldigen Sie, ich bin die Heidi. Ich kann nur nicht …, ich weiß nicht …, sind Sie zufällig aus einem Werbeplakat herausgefallen?“

„Wie bitte? Ich bin die letzten Stufen dieser blöden Treppe runter gefallen. Nicht aus einem Plakat.“

„Aber …, aber …, aber Sie sehen doch aus, wie der Nikolaus auf dem Werbeplakat!“

„Ach herrjeh, dann haben Sie diese Werbung also auch gesehen? Die Agentur sagte schon, ich würde aussehen wie der Typ auf diesem Plakat. Leider hab ich das Plakat selbst noch nie gesehen.“

 

Heidi nahm dem jungen Mann den Mantels endgültig weg und betrachtete den Nikolaus nun in seiner vollen Schönheit. Der junge Mann trug, Heidi konnte es kaum glauben, eine blaue Boxershorts. Keine rote. Also war er auch nicht aus dem Werbeplakat gefallen.

„Sind sie wenigstens zufrieden mit meiner Figur?“, lächelte der junge Mann, bevor er wieder schmerzvoll blickte. Heidi stierte immer noch wie erstarrt auf den Oberkörper des jungen Mannes.

Plötzlich fing sie schrecklich an zu weinen. Sie brach regelrecht an der Seite des jungen Mannes zusammen.

„Was ist denn nur los mit Ihnen?“

So als wäre sie ein Roboter, begann Heidi den jungen Mann am Knöchel zu behandeln. Sie nahm die Salbe, trug sie auf, verteilte sie in über dem immer dicker anschwellenden Knöchel und begann sodann eine Binde darüber zu legen. Fachgerecht verband sie das Gelenk. Als sie fertig war, zog sie dem jungen Mann wieder seine dicke Socke über ihren Verband. Dabei kam sie aus dem Schluchzen nicht heraus. Als sie fertig war griff der junge Mann mit beiden Händen nach ihr und zog sie zu sich heran.

„Es geht doch nicht, dass sie mich hier verbinden und dabei weinen wie ein Schlosshund. Ich hab doch wenigstens ein Anrecht darauf zu erfahren, warum sie weinen.“

Heidi setzte sich dicht neben den jungen Mann und blickte ihn traurig an.

„Ach wissen Sie, vor über einem Jahr habe ich mich von meinem Mann getrennt. Seither lebe ich in Einsamkeit. Ich komme in meiner Freizeit kaum unter die Leute. Und ich wusste bis vor wenigen Tagen auch nicht mehr, dass ich eine Frau bin. Als ich nach dem Kaffeetrinken am ersten Advent von meinen Eltern nach Hause fuhr sah ich dieses Werbeplakat. Der Mann auf dem Plakat hat mich so angemacht, dass ich in der Folge davon plötzlich wieder diese fraulichen Gefühle verspürte.“

„…diese fraulichen Gefühle verspürte? Wie meinen Sie das?“

„Na, wie eine Frau eben so fühlt.“

„Glauben Sie mir, ich bin ein Mann. Man muss einem Mann so etwas genauer erklären.“

„Ich hab plötzlich gemerkt, dass es in meinem Unterleib wieder kribbelt.“

Heidi erschrak über ihre eigenen Worte.

„Wie? Dass es in ihren Unterleib kribbelt? Was verstehen Sie darunter?“

„Nun ja, es hat eben gekribbelt. Ich habe gemerkt, dass da noch etwas ist.“

„Also nun mal Butter bei die Fische. Ich bin Medizinstudent. Ich mache diesen Job als Nikolaus nur um ein wenig Geld zu verdienen, damit ich meiner Freundin ein Weihnachtsgeschenk kaufen kann. Und sowieso. Man kann ganz viel von dem, was da kribbelt, in der Medizin auch genau bezeichnen. Und wo wir schon dabei sind. Meine Freundin möchte gerne von mir zu Weihnachten auch einen Vibrator haben, weil es sie ganz oft da unten kribbelt. Vor allem wenn ich nicht da bin.“

„Hören Sie bitte auf, so zu reden. Mir wird ganz anders zumute.“

Heidi begann schon wieder bitterlich zu weinen.

„Wieso weinen Sie denn, wenn es um so etwas Schönes wie einen Orgasmus geht?“

„Eben darum. Eben, weil ich das schon so lange nicht mehr erlebt habe und auch nicht mehr wusste wie es geht. Und als ich vor kurzem diesen Werbeplakat-Nikolaus sah, war mir plötzlich danach zumute, mal wieder Hand an mich zu legen.“

„Und? Haben sie's gemacht?“

„Ja, noch am gleichen Abend. Ich hab's mir gemacht. Mit einem Vibrator.“

„Es ist irgendwie schon seltsam. Ich bin eigentlich heute Abend als Nikolaus losgelaufen und dachte, kleinen Kindern eine Freude machen zu können. Und nun liege ich bei einer sehr attraktiven jungen Frau auf deren Couch und hör mir geiles Zeug über Werbenikoläuse und Vibratoren an. Finden Sie das nicht seltsam?“

Heidi war in der Zwischenzeit nicht entgangen, dass sich in der Boxershorts des jungen Mannes etwas rührte. Sie versuchte, nicht hinschauen zu müssen. Aber ihr Blick wurde immer wieder von der Körpermitte des jungen sportlichen Studenten angezogen.

„Nochmal – ich bin die Heidi, sag mir doch bitte deinen Namen.“

„Oh, Entschuldigung, ich bin der Sebastian.“

„Sebastian, bleib mal schön so liegen. Ich hol uns einen Kaffee.“ Heidi versuchte, sich und den jungen Mann ein wenig abzulenken.

Sebastian rührte sich nicht, versuchte aber krampfhaft seine Erektion zu verstecken, die unweigerlich infolge des Gespräches entstanden war. Heidi kam sehr schnell mit zwei Tassen zurück. Wahrscheinlich hatte sie den Kaffee noch in einer Kaffeemaschine, dachte sich Sebastian. Sie setzte sich wieder zu Sebastian auf die Couch und gab ihm eine Tasse in die Hand.

„Noch Milch und Zucker?“

„Nö, lieber schwarz.“

„Weißt du, bevor ich mich von meinem Mann getrennt habe, war ich eine ganz Wilde. Ich hab sogar übersehen, dass mein Mann nicht nur fortwährend Sex wollte, sondern manchmal sogar ein wenig Zärtlichkeit. Darüber bin ich über das letzte Jahr hinweg depressiv geworden. Ich hab alles von mir gewiesen, was mit Sex zu tun hatte.“

„Oh je, ich kenne solche Fälle vom Studium.“

„Ich mag ja gar nicht zu viel erzählen. Aber am liebsten hatte ich es, wenn ich ihn hart reiten konnte. Und immer wenn ich kam, hab ich ihn angespritzt. Das mochte er so sehr, dass er dabei auch kam.“

„Wieso erzählen Sie mir eigentlich das alles?“

„Na, wir sind doch eigentlich schon beim ‚du’ angelangt. Und ich dachte, du bist so etwas wie mein Arzt. Obwohl,“ und jetzt kicherte Heidi vergnügt, “obwohl ich doch kurzfristig dein Arzt geworden bin.“ Jetzt lachten beide.

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