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Inhaltsverzeichnis

Das BDSM – Resort

Bargeflüster

Der Sklave des Dämons

Tanz der Lust – Vom Millionär gefesselt

Danksagung

Das BDSM – Resort

Erschöpft ließ Jasper sich in seinen Bürostuhl sinken und schob sich eine erste Gabel Maccaroni mit Käse in den Mund. Obwohl bald der Morgen dämmern würde und er eigentlich im Bett sein sollte, hatte er beschlossen, zuerst noch etwas Warmes zu essen und sich ein wenig zu entspannen. Runterzukommen, nach der anstrengenden Schicht hinter der Theke. Seit das Hotel, in dem er bis vor kurzem als Animateur gearbeitet hatte, geschlossen hatte, arbeitete er in verschiedenen Bars.

Darin hatte er Erfahrung und auch, wenn er den Job grundsätzlich gerne machte, hatte er das Bedürfnis, sich im Sommer nach etwas anderem umzusehen. Die langen Nächte bei lauter Musik, der furchtbare Schlafrhythmus und das nächtliche Dosenfutter machten sich langsam, aber sicher bemerkbar.

Verschiedene Bewerbungen hatte er schon geschrieben, auch wenn kein Job dabei gewesen war, den er unbedingt haben wollte. Doch was konnte es schon schaden, sich ein wenig umzusehen?

Heute Nacht hatte er keine Lust darauf, sich weiter der Jobsuche zu widmen und so loggte er sich in dem Forum ein, in dem er meistens seine Zeit verbrachte, wenn er ein wenig entspannen und sich von den Sorgen des Alltags entfernen wollte. Dabei handelte es sich um ein BDSM-Forum, das vor allem in der LGBTQ+ Community sehr beliebt war. Eine gute Anlaufstelle, um Kontakte zu knüpfen, sich auszutauschen oder auch Spielpartner für Sexdates zu finden.

Wie immer widmete er sich zuerst seinen Nachrichten, führte einige Unterhaltungen weiter und landete, nachdem er sich durch die neusten Threads geklickt hatte, in einer Chatgruppe mit zwei Männern, mit denen er sich des Öfteren unterhielt und die einen ähnlich speziellen Schlafrhythmus hatten wie Jasper.

Nach dem üblichen Geplänkel kamen sie auf Jaspers Jobsuche zu sprechen, ein Thema, über das sie sich hin und wieder unterhielten. Einer der Jungs arbeitete in einer ähnlichen Branche und versorgte ihn so hin und wieder mit neuen Stellenausschreibungen.

Hättest du eigentlich auch Interesse an was Speziellerem?

Speziell? Was meinst du?

Ein Kumpel von mir sucht einen Animateur für ein Ferienresort. Ist aber ein bisschen lockerer da als in anderen Hotels.

Lockerer? Meinst du mit FKK oder so was?

Auch. Viele aus der Szene fahren gerne hin. Ich kenne den, der die Einstellungen macht. Soll ich dir mal den Kontakt geben?

Klar, klingt interessant. Danke.

Jasper notierte sich den Kontakt. Das klang doch wirklich interessant. Blieb nur noch zu klären, ob es sich dabei um einen gewöhnlichen FKK Bereich handelte, der ihn nun wirklich nicht störte, oder um ein etwas interessanteres Klientel. In einem Hotel zu arbeiten, in dem das Spielen erlaubt war, könnte wirklich eine interessante Erfahrung sein. Gleich morgen würde er Kontakt aufnehmen und sich erkundigen, beschloss er, bevor er sich auf den Weg ins Badezimmer und schließlich endlich ins Bett machte.

**

Ein Vorstellungsgespräch hatte er schneller bekommen als erwartet. Vor allem, nachdem er erwähnt hatte, wer ihm den Kontakt vermittelt hatte, schien die Person am anderen Ende der Leitung geneigt zu sein, ihn sofort einzuladen.

Das Resort war zwar einige Fahrtstunden entfernt, doch ein kleiner Abstecher und einige Tage Ruhe konnten nicht schaden, überlegte Jasper.

Am Montag und Dienstag hätte er ohnehin frei gehabt und da bis Donnerstag in der Regel nicht viel los war, hatte er sich jemanden besorgt, der für ihn einspringen würde. Den Termin hatte er am Dienstag und so machte er sich gegen Montagmittag in seinem alten, aber zuverlässigen Wagen auf den Weg.

Die Fahrt verlief ruhig; etwas anderes hatte er an einem Wochentag jedoch auch nicht erwartet. Gegen vier kam er in dem kleinen Ort in der Nähe an, in dem er sich ein Zimmer gemietet hatte. Nachdem er eingecheckt hatte, unternahm er einen Spaziergang an der Strandpromenade, ein Fischbrötchen in der Hand. An so einen Feierabend würde er sich gewöhnen können.

Nun war es jedoch an der Zeit, seinen Tag-Nacht-Rhythmus wieder in normalere Bahnen zu lenken, um morgen pünktlich bei seinem Vorstellungsgespräch sein zu können.

**

Als er dem Navigationssystem zu der Adresse folgte, die man ihm gegeben hatte, stellte Jasper fest, wie abgelegen das Resort war. Nicht, dass ihn das gestört hätte, im Gegenteil, ein abgelegenes Urlaubsresort außerhalb der Touristenviertel klang für ihn nach abgelegenen Stränden, einsamen Spaziergängen und der Möglichkeit, einfach ein wenig Ruhe zu bekommen, wenn ihm der Trubel zu viel wurde. Sehr schön, dachte er, als er den Wagen abstellte und zu Fuß weiterging, um sich an der Pforte anzumelden.

Die Anlage selbst war von einer hohen Steinmauer umgeben, die jegliches Hineinsehen verhinderte. Um hineingelassen zu werden, musste er an der Pforte neben einer Vorrichtung für Checkkarten klingeln und wurde gleich darauf von einer freundlichen Frauenstimme begrüßt.

“Herzlich Willkommen im Ferienresort Peitschenschlag, wie kann ich helfen?”

“Hi, hier ist Jasper Mason, ich habe einen Termin für ein Vorstellungsgespräch um 15:00 Uhr.”

“Achso, hallo Jasper, wir hatten telefoniert! Ich lasse dich rein.”

Schon als er die Adresse bekommen hatte, hatte Jasper sich über den eigentümlichen Namen gewundert. Zu Anfang hatte er vermutet, dass es sich dabei um den Nachnamen der Eigentümer handelte, dann jedoch bei einer raschen Internetsuche festgestellt, dass das Spielen sehr wohl erlaubt war. In wie weit hatte er allerdings nicht herausfinden können; dazu war der Internetauftritt zu diskret gewesen. Für weitere Informationen bat man um einen persönlichen Kontakt.

“Danke!”

Die Tür neben ihm, die offensichtlich für Fußgänger, Rollstuhlfahrer und ähnliches gedacht war, öffnete sich surrend. Ein schmaler Pfad neben der Straße führte ihn zu einem kleinen Haus, in dem sich einem Schild über der Tür nach zu urteilen die Rezeption befand.

“Hallo!”, rief die junge Frau hinter der Theke, als er eintrat.

“Hallo.” Jasper schüttelte die Hand, die sie ihm anbot.

“Ich bin Jessica. Wir duzen uns hier alle, ist das in Ordnung?”

“Ja, natürlich. Ich bin Jasper.

“Schön, dass du da bist, Jasper. Claude wird das Gespräch mit dir führen. Er kommt dich gleich abholen. Setz dich einfach. Möchtest du was trinken?”

“Alles klar. Ein Wasser würde ich nehmen.”

“Ich hole dir eins.”

Jessica verschwand in einem Raum hinter der Rezeption und Jasper machte es sich in einem schwarzen Ledersessel bequem, der in einer Nische neben der Theke stand.

“Hier, bitte schön.”

“Danke.”

Jasper blickte in den unechten Kamin, der dem Raum ein edles Ambiente verlieh, ohne zusätzliche Hitze hinzuzufügen, etwas, das bei diesem Wetter eine Quälerei gewesen wäre.

Es dauerte nicht lange, bis sich die Tür hinter der Theke öffnete und ein muskulöser Mann mit Bürstenhaarschnitt und in einem schwarzen Tanktop hindurchtrat. Also, wenn das die Arbeitsuniform war, dann war das wirklich sehr locker, dachte Jasper, während er den Fremden musterte, der auf ihn zutrat.

“Hi”, begrüßte er ihn und hielt ihm seine Hand hin. “Ich bin Claude. Du musst Jasper sein, nicht wahr?”

“Hi. Ja, das bin ich.”

Sie musterten sich für einen Moment und Jasper spürte, wie seine Wangen noch ein wenig wärmer wurden. Der Mann, der ihm gegenüberstand, war nicht nur unglaublich attraktiv, sondern fiel äußerlich genau in das, was er gesucht hätte, wenn er auf der Suche nach einem potenziellen Datepartner gewesen wäre.

“John hat gesagt, dass du dich melden würdest.” John war derjenige, der Jasper den Kontakt vermittelt hatte.

“Ja, er weiß, dass ich mich gerade nach etwas Neuem umschaue und meinte, das hier könnte passen.”

“Alles klar, soll ich dich ein bisschen rumführen, während wir uns unterhalten?”

“Ja, das klingt gut.”

“Wunderbar. Hier entlang bitte.” Claude hielt ihm die Tür auf und führte ihn aus dem kleinen Haus und tiefer in die Anlage hinein. “Wir haben einige Häuser, die ganz gemietet werden können. In den größeren Häusern dahinten liegen mehrere Ferienwohnungen und einzelne Zimmer. Hast du dich schon ein bisschen informiert, was wir so anbieten?”

“Ja. Vor allem, nachdem John meinte, es gehe hier etwas lockerer zu, war ich gespannt, was er damit meint. Wahrscheinlich bezog sich das darauf, dass es in der Anlage Spielmöglichkeiten gibt, oder?”

“Ich nehme es an. Hat er dir auch gesagt, was genau wir hier suchen?”

“Genau haben wir tatsächlich nicht darüber geredet”, überlegte Jasper. “Ich habe ihn seitdem leider nicht mehr erreichen können, um zu fragen. Aber da ich etwas im Bereich Animation suche, nehme ich an, dass es sich darum handelt? Im Service arbeite ich aber auch gerne, falls ihr da jemanden braucht.”

“Animation ist schon richtig, aber er hat dir nicht gesagt, was für einen Animateur wir genau suchen?”, fragte Claude mit einer hochgezogenen Augenbraue. “Naja, aber ich kenne ihn schon eine Weile; er hätte dich nicht vermittelt, wenn er sich nicht sicher wäre, dass du offen für so eine Position wärst. Die Stelle hat nämlich ihre Besonderheiten.”

 

Bevor Jasper fragen konnte, um welche “Besonderheiten” es sich dabei handelte, erreichten sie ein weiteres Gebäude mit großen Glastüren.

“Das hier ist der Essbereich. Frühstück ist für jeden Gast inklusive, viele buchen all inclusive.” Sie durchquerten einen typischen Hotelessbereich, in dem gerade einige der Gäste einen Nachmittagskaffe oder -tee tranken und sich ein Stück Kuchen genehmigten.

Sofort erkannte Jasper einige Unterschiede zu den Ferienanlagen, in denen er sonst gearbeitet hatte. Ein Schild an der Tür bat die Gäste darum, den Essbereich nicht nackt zu betreten. Daran hatten sich auch alle Anwesenden gehalten, bloß die Halsbänder, Stiefel und, mit Abstand am deutlichsten, die auf dem Boden knienden Personen, von denen ein Teil sogar angeleint war, unterschieden sich deutlich von anderen Hotels.

“Nacktheit und sexuelle Handlungen sind hier aus Hygienegründen nicht gestattet, sonst darf überall in der Anlage gespielt werden. Dadurch dass sich innerhalb der Mauern nur Erwachsene aufhalten dürfen, die eine entsprechende Erklärung unterschrieben haben, und wir dafür gesorgt haben, dass die Anlage von außen nicht eingesehen werden kann, stört sich niemand daran.”

“Ich verstehe. Das ist ein interessantes Konzept”, antwortete Jasper und versuchte, die Gäste nicht anzustarren. Innerhalb einer Ferienanlage hatte das Ganze für ihn noch etwas Surreales, wenn auch Erregendes.

“Da hinten ist der Pool. Außerdem gibt es noch mehrere Whirlpools auf dem Gelände”, erklärte Claude, nachdem sie das Gebäude wieder verlassen hatten.

“Komm, ich zeige dir mein Büro. Es liegt direkt neben unserem Hauptspielbereich. Dort finden auch verschiedene Shows statt.

Und, bist du schon abgeschreckt?”, fragte er plötzlich und schaute grinsend über seine Schulter.

“Ich? Nein, keine Sorge”, lachte Jasper. Was ihm allerdings Sorgen bereitete, war sein Schwanz, der sich mittlerweile aufgerichtet hatte und gegen den Stoff seiner Hose drückte. So ein Verräter, dachte er. Er wollte doch einen professionellen Eindruck machen!

“Hier sind wir. Der hauptsächliche Spiel- und Unterhaltungsbereich.”

Als sie um die Ecke bogen, fiel Jaspers Blick auf eine Art Tanzfläche unter einem weißen Pavillon. Darum verteilt waren in Sitzgruppen gestellte Ledersessel mit kleinen Tischen in der Mitte. Sie waren so ausgerichtet, dass sie einen guten Blick auf die Bühne gegenüber boten, wie sie auch im Unterhaltungsbereich eines jeden anderen Hotels hätte stehen können.

“Dort drüben ist der Eingang für den Indoorspielbereich. Der ist aufgebaut wie ein ganz normaler Fetisch Club. Bar, Tanzfläche, Spielräume, ein Darkroom, sowas.”

Claude führte ihn in sein Büro, das im zweiten Stock des Gebäudes lag. Eingerichtet war es wie ein gewöhnliches Büro, abgesehen von dem Sexspielzeug, das im ganzen Raum verteilt war. Seile, Peitschen, Flogger und diverse Fesselutensilien lagen auf einem Sofa in der Ecke, hingen an den Wänden und nahmen sogar den massiven Schreibtisch ein.

“Tut mir leid, es ist ein bisschen unaufgeräumt. Wir lagern hier ein paar Sachen für die Animation zwischen. Heute ist eigentlich Bondagenight, aber mein Sub ist leider krank geworden; deshalb war ich eben noch mitten in der Planung, um das Ganze umzuorganisieren.”

“Ja, im Hotel ist man doch meistens unterbesetzt.”

“Das stimmt. Deswegen suchen wir ja. Und da John sagte, dass du in der Szene unterwegs bist und einen guten Ruf hast, haben wir dich sofort eingeladen. Leute, die in die Hotelbranche wollen, und sich mit BDSM auskennen, sind schwer zu finden.”

“Das glaube ich sofort. Ich habe noch nie von einem Resort gehört, dass sich in dem Maße auf Fetisch spezialisiert. Auf der Webseite habe ich nicht viele Informationen gefunden, aber damit hatte ich nicht gerechnet. Ich würde sofort selbst hierher in Urlaub fahren”, lachte Jasper.

“Das freut mich. Ja, wir sehen uns als Geheimtipp, wenn ich das so sagen darf. Der Vorteil an Mund-zu-Mund Propaganda ist ganz einfach der, dass die meisten die kommen, vernünftig sind. Wir lassen nur sicheres BDSM zu und unsere Gäste wissen das. Also erzählen sie es in der Regel auch nur Leuten, von denen sie glauben, dass sie gut hierher passen würden, verstehst du?”

“Ja, das verstehe ich. Und für welche Position sucht ihr im Moment? Wie gesagt, ich konnte John in den letzten Tagen nicht erreichen, um ihn auszufragen und am Telefon habe ich nicht mehr Informationen bekommen.”

“Ja, wir haben es aus Gründen, die du dir sicher denken kannst, lieber, wenn wir persönlich mit Bewerbern darüber sprechen können.

Aber dann nehme ich an, dass du noch offen bist und ich dich nicht abgeschreckt habe?”

“Abgeschreckt? Auf keinen Fall! Bisher bin ich ziemlich begeistert, wenn ich so ehrlich sein darf.”

“Das freut mich. Also, wir suchen in erster Linie jemanden für die Animation und gleichzeitig als Aufsicht für die Spielfläche. Das heißt Hilfe bei Shows, vielleicht den ein oder anderen Auftritt als Rope Bunny, wenn du offen dafür bist, Gästeinteraktion. Und auf der Spielfläche ein Auge auf das Geschehen haben, darauf, dass alle Teilnehmer sicher sind, nicht zu viel Alkohol im Spiel ist, sowas.”

“Das klingt wirklich gut. Also was das Beaufsichtigen der Spielfläche und die Gästeinteraktion angeht, sehe ich überhaupt kein Problem. Mit dem Gästekontakt habe ich Erfahrung und ich würde von mir selbst sagen, dass ich ziemlich sicher spiele und Spielrisiken schnell erkenne.

Was Shows dieser Art angeht, habe ich allerdings keine Erfahrung. Wenn ich eingearbeitet werde, sollte das kein Problem sein, aber an solchen Shows habe ich privat bisher nur als Zuschauer teilgenommen.”

“Wenn die Einarbeitung das einzige Problem ist, dann mach dir keine Sorgen. Du würdest sowieso erst einmal jemanden zur Seite gestellt bekommen, der dich begleitet, auch bei der Gästeinteraktion. Um sicherzugehen, dass du weißt, auf was du achten musst, und natürlich, damit wir wissen, wie du arbeitest.

Wenn du noch interessiert bist, würde ich gerne einen Probetag ausmachen. Ich habe mir deine Bewerbung angesehen und vertraue auf Johns Urteil, deshalb würde ich einfach ausprobieren, wie es mit der Zusammenarbeit läuft. Was sagst du dazu?”

“Das klingt gut. Ich bin erstmal bis Donnerstag hier, weil ich am Freitag wieder arbeiten muss. Die Strecke ist schon recht lang, deshalb habe ich mir frei genommen, um mich für ein paar Tage in der Nähe einzuquartieren.”

“Ich verstehe.” Plötzlich breitete sich ein Grinsen auf Claudes Gesicht aus. “Hast du nicht zufällig Lust, das mit den Shows heute Abend schon einmal auszuprobieren?”

“Klar, gerne, wobei könnte ich helfen?”

“Ich habe doch eben gesagt, dass mein Rope Bunny krank geworden ist. Möchtest du einspringen?”

Jaspers Augen weiteten sich. Einspringen? Er? Natürlich hatte er sich schon fesseln lassen, das gehörte zu seinen Kinks, aber noch nie vor Menschen.

“Ich wäre offen dafür. Wie macht ihr das mit den Safewords? Und falls ich eins benutzen müsste, wäre die Show dann nicht ruiniert? Weil ich nicht weiß, wie ich darauf reagiere, auf einer Bühne vor Publikum gefesselt zu werden.”

“Wir benutzen im ganzen Resort das Ampelsystem. Ich nehme an, das ist dir geläufig?”

“Natürlich.”

“Gut. Wir besprechen das natürlich zusätzlich jedes Mal im Detail, bevor etwas stattfindet und erinnern auch auf der Bühne noch einmal daran.

Ich möchte dich nicht dazu drängen, einzuspringen. Aber falls du es tun würdest, wäre es absolut kein Problem, dein Safeword zu benutzen. Das ist es generell nie, aber falls du die Position annimmst, gibt es sowieso irgendwann ein erstes Mal für diese Situation. Warum das Ganze also nicht ausprobieren, bevor du dich entscheidest.”

“Okay, ich würde es gerne ausprobieren”, antwortete Jasper in einem plötzlichen Anflug von Kühnheit.

“Das freut mich. Die Show ist erst heute Abend, warum machen wir nicht noch eine kleine Tour durch den Indoorspielbereich und trinken was zusammen? Immerhin sollte ein Rigger sein Bunny doch etwas kennen, bevor er es einschnürt, meinst du nicht auch?

**

Nachdem Claude ihn durch den Club geführt hatte, der in der Tat hervorragend ausgestattet war, und die beiden sich noch eine Weile mit Getränken in seinem Büro niedergelassen hatten, damit Claude sich noch um einige organisatorische Dinge kümmern konnte, nahm sein potenziell zukünftiger Chef ein weiches Seil zur Hand.

“Wir sollten durchgehen, was wir heute Abend genau vorhaben. Möchtest du mir einmal deine Handgelenke reichen?”

“Klar.”

Gekonnt schlang Claude das Seil um Jaspers schmale Handgelenke und verknotete es so, dass der keine Chance hatte, sich zu befreien. Dabei saß die Fesselung bequem; sie war weder zu eng noch zu locker. Jasper spürte sofort, dass Claude sich mit dem auskannte, was er da tat.

“In Ordnung so?”, fragte er.

“Ja, sitzt gut”, gab Jasper zurück und musste sich zusammenreißen, seine Erregung unter Kontrolle zu halten. Immerhin ging es hier um einen Job, da sollte er doch professionell sein und seinen Schwanz für einen Abend kontrollieren können, oder nicht?

“Wunderbar. Ich würde sagen, wir fangen heute Abend mit ein paar einfachen Fesselungen an. Nichts Hochkompliziertes. Wir werden ankündigen, dass es deine erste Vorstellung ist, damit niemand etwas anderes erwartet.”

“Okay. Was genau stellst du dir vor?”

“Mh, die Hände zusammen, die Füße auseinander, mal sehen. Den Bogen zu deinen Limits hast du ja eben ausgefüllt. Fällt dir sonst irgendwas ein, womit du dich vor Publikum nicht wohlfühlen könntest? Nacktheit, gespreizte Beine, sowas?”

“Nein, alles, was nicht in den Limits steht, ist okay.”

“Okay. Ich würde gerne einen Rahmen verwenden, an den ich dich in verschiedenen Positionen fessele. Normalerweise bauen wir in die Bondage Shows auch gerne ein wenig Spanking ein, aber das würde ich dann heute Abend einfach weglassen.”

“Wieso?”, fragte Jasper und Claude hob eine Augenbraue.

“Wenn du es gerne möchtest, baue ich das natürlich nur zu gerne ein”, grinste Claude. “Womit hättest du´s denn gern?” Er deutete auf die Schlaginstrumente, die hinter ihm an der Wand hingen.

“Mh, gute Frage.” Mit noch immer gefesselten Händen trat Jasper um den Tisch herum und ließ seine Finger durch die verschiedenen Flogger- und Peitschenriemen gleiten. “Wie wäre es mit dem hier?”, fragte er und griff sich einen Flogger, dem er im Vergleich mit den anderen, die dort hingen, eine mittlere Härte zugeordnet hätte.

“Gerne.” Er streckte seine Hand aus und ließ sich den Flogger anreichen, was Jasper wegen der Fesselung ein wenig Mühe bereitete.

“Dann lass uns mal ausprobieren, wie die Chemie zwischen uns im Spiel ist. Du kennst deine Safewords?”

“Ja, Sir.”

“Sehr gut.” Claude grinste.

“Auf geht´s. Dann runter mit der Hose und bück dich für mich über den Schreibtisch.”

“Ja, Sir”, wiederholte Jasper und versuchte der Anweisung trotz der gefesselten Hände zu folgen. Er spürte Claudes Augen auf seinem Körper, die seinem unbeholfenen Entkleidungsversuchen folgten.

“Sehr gut. Und jetzt über den Tisch mit dir.”

Jaspers Gesicht glühte, als er sich vorbeugte und Claude seinen Arsch entgegenstreckte.

“Dann wollen wir mal sehen. Darf ich dich anfassen?”

“Ja, natürlich.”

“Alles klar.” Er spürte seine Finger, die sich unter seinen Bund schoben und ihn seiner Shorts entledigen. “Fangen wir mit zehn Schlägen an. Ich möchte, dass du die ersten drei auf einer Skala von 1-10 bewertest. 1 ist kaum zu spüren und 10 ist unerträglich. Das ist aber hoffentlich beides nicht der Fall.”

“Ich verstehe, Sir.”

“Gut. Dann kommt hier der erste Schlag.” Tatsächlich folgte wie angekündigt der erste Schmerz, als die Riemen auf seine nackte Haut trafen.

“Fünf”, bewertete er die Stärke. Etwas härter könnte er ruhig zuschlagen.

“In Ordnung.”

“Sieben.”

“Gut. Darauf hatte ich abgezielt.”

“Acht.”

“Ist acht für dich in Ordnung?”

“Ja, Sir”, antwortete Jasper. Sein Arsch konnte ruhig eine Tracht Prügel vertragen.

“Gut. Dann versuche ich, bei einer acht zu bleiben. Sag mir, wenn ich davon abweiche, in Ordnung?”

“Ja, Sir.”

Jasper genoss die weiteren Schläge und versuchte, tief durchzuatmen, während sein Hintern malträtiert wurde, hilflos über den Tisch gebeugt.

“Sieben”, antwortete er beim vorletzten Schlag.

 

“Ja, jetzt bist du schön aufgewärmt und kannst etwas mehr vertragen, oder?”

“Ja, Sir.”

“Gut. Bereit für eine neun?”

“Ich bin bereit, Sir.”

Jasper sog scharf seinen Atem ein, als Claude ein weiteres Mal zuschlug.

“Neun, Sir.”

“Wunderbar.” Er beendete das Spanking mit einer weiteren Acht. “Dann kann ich dich denke ich jetzt besser einschätzen. Natürlich kann das abweichen, wenn du vor Publikum stehst, aber ich denke, wir bekommen das hin.”

“Ja, Sir.”

Jasper spürte, dass sein ganzer Körper heiß war und sein harter Schwanz gegen die Schreibtischkante drückte. Was würde er jetzt dafür geben, von Claude dort berührt zu werden?

“Komm hoch.” Er half ihm auf und löste seine Handfesseln, während er sich so hinter ihn stellte, dass er sich anlehnen konnte. Und dafür war Jasper sehr dankbar, denn sein Kreislauf war nach diesem ersten Spanking von einem so attraktiven Dom nicht mehr so stabil wie zuvor.

“Alles in Ordnung Jasper?”

“Ja, alles gut. Ich brauche nur einen Moment, um runterzukommen.”

“Natürlich. Setz dich doch erst einmal und trink einen Schluck.”

“Danke.” Jasper nahm das Glas Wasser entgegen, dass Claude ihm eingeschenkt hatte und trank einen großen, kühlen Schluck.

“Das tut gut.”

“Und, möchtest du die Show immer noch durchziehen?”

“Klar. Jetzt noch mehr als vorher.”

“Das höre ich doch gern.”

“Hier, trink noch was. Dann lass uns doch einmal durchgehen, was wir heute Abend so mit dir anstellen.”

**

Nachdem sie sich ein wenig länger über den anstehenden Abend unterhalten und die Zeit genutzt hatten, um sich ein wenig besser kennenzulernen, war es bald soweit, sich an den Vorbereitungen für die Show zu beteiligen.

“Das ist Evie; sie ist heute Abend hinter der Bühne für uns da.” Jasper schüttelte Evies ausgestreckte Hand.

“Guten Abend! Ich bin Jasper.”

“Hi!” Sie warf ihre schwarze, gelockte Mähne nach hinten und drückte seine Hand kurz, aber fest. “Wenn es Probleme gibt, bin ich sofort da und helfe euch. Egal, was es ist. Ansonsten koordiniere ich die Technik, Beleuchtung, Ton und so weiter. Also wir benutzten zwar nicht so viel, aber koordinieren muss es ja trotzdem jemand.” Sie zuckte mit den Schultern und wandte sich dann an Claude, um die letzten Einzelheiten abzustimmen.

“Danke”, gab Jasper rasch zurück. Sie nickte und unterhielt sich daraufhin in leisem Ton mit Claude über die Technik.

“So, Jasper, wollen wir damit anfangen, dich ein bisschen aufzuwärmen, bevor wir auf die Bühne gehen?”

“Ja, das klingt gut.”

“Und sieh mal, die ersten Gäste sind schon da”, grinste Claude und führte ihn zu einem Vorhang neben der Bühne, den er gleich darauf ein wenig zur Seite schob, sodass beide hindurchsehen konnten.

Das Herz schlug Jasper bis zum Hals, als er die große Menge an Stühlen sah, auf denen sich die ersten Menschen bereits eingefunden hatten.

“Und das wird noch viel voller”, grinste Claude. “Aber mach dir keine Sorgen. Darüber wirst du nicht mehr nachdenken, sobald wir spielen.”

“Wahrscheinlich hast du Recht.”

“Natürlich habe ich Recht. Ich werde dir diese Gedanken ganz schnell austreiben.”

Er führte ihn zurück in eines der Hinterzimmer, wo einige Seile und Spielzeuge bereitlagen.

“Dann dreh dich doch mal um, damit ich deinen Arsch aufwärmen kann. Oh, und werde die Klamotten schon mal los. Die Shorts reicht.”

“Ja, Sir.”

Er entledigte sich seiner Klamotten und spürte Claudes Blick über seinen Körper wandern.

“Ich würde vorschlagen, dass ich deinen Arsch erst einmal mit den Händen aufwärme. In Ordnung?”

“Natürlich, Sir. Soll ich die Härte einordnen?”

“Nein, das wird nicht nötig sein. Außer natürlich, wenn ich in den Bereich komme, in dem deine Grenze liegt. Dann bitte ich dich, mir Bescheid zu sagen. Auch, wenn ich mir natürlich alle Mühe geben werde, dass das jetzt nicht passiert.”

“Verstanden, Sir.”

Als er sich über den Tisch gebeugt hatte, griff Claude zu und knetete Jaspers Hintern.

“Erst einmal das Blut an die richtige Stelle treiben."

Jasper musste ein Aufstöhnen unterdrücken. So wie Claude zupackte, spürte er, dass er als Dom wusste, was er tat.

Plötzlich zog er den Stoff über Jaspers Hintern hinunter und versetzte ihm einen Schlag mit der flachen Hand.

“Dein Arsch bekommt jetzt schon eine tolle Farbe, obwohl ich erst einmal zugeschlagen habe”, sagte Claude mit einem Hauch von Überraschung in der Stimme.

Einige schnelle Schläge später, die er über die gesamte Fläche verteilte, spürte er das vom Spielen wohlbekannte leichte Brennen. Dieses Gefühl war jedoch kein unangenehmes, sondern eher der leichte Vorgeschmack für das, was ihn später am Abend noch erwarten könnte.

“So, das reicht erst mal. Ich möchte dir ja auch nicht den ganzen Spaß vorwegnehmen, oder?”

“Nein, Sir”, antwortete Jasper resigniert. Er hätte gerne noch ein wenig weitergespielt. Außerdem hatte die Empfindung der Schläge die Aufregung verdrängt, die seinen Magen erfüllte, wenn er daran dachte, was ihm noch bevorstand. Die vielen fremden Menschen, die seinen fast nackten Körper sehen würden, während Claude ihn in seine Seile einwickelte und hilflos so fixierte, wie er ihn haben wollte. Er würde zur Schau gestellt werden, ein Objekt zur Unterhaltung des Publikums sein. Bei diesem Gedanken drückte sein harter Schwanz gegen die Tischkante und mit glühenden Wangen richtete er sich auf, nervös, dass Claude seine Erektion sehen könnte.

Natürlich war das auch beinahe das Erste, das seinen Blick zu fangen schien, doch er nahm es bloß mit einem Lächeln zur Kenntnis und sagte: “Freut mich, dass es dir gefällt.”

Jasper zuckte bloß mit den Schultern und richtete seinen Blick auf den Boden. Alles, woran er denken konnte, war, dass gleich das ganze Publikum sehen konnte, wie sich sein harter Schwanz in seiner Shorts abzeichnete.

“So, wir wären fertig. Seid ihr bereit?”, wollte Evie wissen.

“Jap, ich denke schon. Jasper?”, fragte Claude.

“Ja, so bereit wie es halt geht”, gab Jasper wieder.

“Super. Dann lass uns rausgehen und die Gäste unterhalten. Das erste Mal auf der Bühne vergisst man nicht mehr so leicht. Aber du wirst deinen Spaß haben, da bin ich mir sicher.”

Jasper lächelte bloß unbeholfen und ließ sich von seinem Dom zum Bühneneingang führen. Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, spürte er Claudes schwere Hand zwischen seinen Schulterblättern, als er ihn sanft, aber bestimmt hinaus auf die Bühne führte.

Jasper spürte die Blicke des Publikums auf seinem Körper, der sich plötzlich viel heißer anfühlte. Durch die Beleuchtung der Bühne konnte er die einzelnen Gesichter nicht klar erkennen, bloß eine Menge aus verschwommenen Gestalten, die in seiner aufgeregten Wahrnehmung miteinander verschmolzen.

Zwar war er es als Animateur gewohnt, mit Menschen zu interagieren und war eigentlich der Überzeugung gewesen, dass er seine Scheu vor ihnen völlig abgelegt hatte, doch so verletzlich und entblößt vor Fremden zu stehen, in den Wissen, in welche Lage Claude ihn gleich bringen würde, rief die zittrige Aufregung, die er so lange nicht mehr gespürt hatte, wieder hervor.

Bloß ein Mikrophon stand in der Mitte der Bühne bereit, welches Claude gleich zur Hand nahm, um die Gäste zu begrüßen: “Herzlich Willkommen zur Bondagenight! Wir freuen uns, dass ihr euch die Zeit nehmt und euch heute Abend von uns unterhalten lassen wollt.

Für die, die es noch nicht wissen: Ich bin Claude, Rigger, Dom und Animateur. Wenn ihr mich irgendwo im Resort seht, könnt ihr mich jederzeit ansprechen.

Das hier neben mir ist Jasper, mein Sub und Rope Bunny für heute Abend. Das ist nicht nur sein erster Auftritt hier im Resort Peitschenschlag, sondern überhaupt. Eine Premiere also!” Applaus erklang aus der Menge.

“Das ist auch der Grund, warum wir es heute ein bisschen einfacher halten werden. Aber die Shibari- und Hängebondageliebhaber unter euch können sich natürlich danach noch austoben. Ich werde mich gerne daran beteiligen, wenn ihr Tipps oder Hilfestellung braucht.

Aber ich will nicht zu viel drum herumreden, fangen wir doch einfach an!” Erneut applaudierten die Gäste, als Claude das Mikrophon zurück in seinen Ständer stellte. Wie auf Kommando rollte Evie einen mehr als mannshohen Rahmen auf die Bühne, der mehrere metallene Ösen als Befestigungspunkte bot. Auf einem Tisch weiter hinten auf der Bühne lagen schon Seile, andere Fesselutensilien und diverse Spielzeuge bereit, mit denen man einen wehrlosen Sub nur zu gut malträtieren und seine blasse Haut wunderbar rot färben konnte.

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