Stopp Babyschrei!

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Stopp Babyschrei!
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Carlos Heklotos

Stopp Babyschrei!

Tipps für geruhsame Stunden

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Inhaltsverzeichnis

Titel

STOPP BABYSCHREI!

Ab wann ist ein Säugling ein Schrei-Baby?

Haben Sie Nerven wie Drahtseile?

Was hilft erst mal gegen das Schreien?

Impressum neobooks

STOPP BABYSCHREI!

Tipps für geruhsame Stunden

Reproduktionen, Übersetzungen, Weiterverarbeitung oder

ähnliche Handlungen zu kommerziellen Zwecken sowie Wiederverkauf oder sonstige Veröffentlichungen sind

ohne die schriftliche Zustimmung des Autors nicht gestattet.

Copyright 2010 - Carlos Heklotos

Beachten Sie bitte bei diesem eBook:

Alle hier genannten Tipps, Empfehlungen und Hilfen für das Schrei-Baby sind Orientierungshilfen. Sie dienen lediglich dem Zwecke der Aufklärung und Bildung. Sie ersetzen auf keinen Fall die Beratung durch einen Arzt oder andere Fachleute wie z.B. Hebammen, Psychologen oder Physiotherapeuten.

Der Inhalt versteht sich deshalb nicht als Ersatz für eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung. Holen Sie bei allen Fragen immer auch den Rat Ihres Arztes oder anderen geschulten medizinischen Fachpersonals ein.

Als Leserin und Leser dieses eBooks, möchten wir Sie ausdrücklich darauf hinweisen, dass keine Erfolgsgarantien oder Ähnliches gewährleistet werden kann. Auch kann keinerlei Verantwortung für jegliche Art von Folgen, die Ihnen oder anderen Lesern im Zusammenhang mit dem Inhalt dieses Buches entstehen, übernommen werden.

Der Leser ist für die aus diesem Buch resultierenden Ideen und Aktionen (Anwendungen) selbst verantwortlich.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort: Machen Sie sich auf Einiges gefasst!

Ab wann ist ein Säugling ein Schrei-Baby?

Wie entwickelt sich Baby-Geschrei?

Ein Kind schreit und das andere nicht – warum?

Konkrete Ursachen

Die Anamnese zur Diagnose

Schrei-Ursache Misshandlung?

Stress als Grund für Schreien?

Schwierigkeiten bei der Geburt

Positive Folgen von Schreien

Was ist ADHS?

Haben Sie Nerven wie Drahtseile?

Machen Sie sich einen Plan gegen das Schreien!

Gehen Sie dem Schreien auf den Grund!

Tagebuch führen

Risikofaktor Schreien?

Ihr Spickzettel gegen das Schreien

Was hilft erst mal gegen das Schreien?

Selbsthilfegruppen

Anti-Schrei-Geheimtipps

Schlusswort

Vorwort: Machen Sie sich auf Einiges gefasst!

Ein Baby ist wie ein neues Leben. Es verändert den bisherigen Rhythmus total. War der Weg dorthin in neun Monaten Schwangerschaft schon anstrengend genug, so kann der neue Erdenbürger erstmal nicht nur Freude bringen. Manchmal verzweifeln unerfahrene Jung-Eltern daran. Sie stehen plötzlich vor Problemen und schwierigen Anforderungen, denen sie in ihrem bisherigen Leben nie begegnet waren. Nächtelang schlagen sie sich um die Ohren, weil ihr „Wonneproppen“ schreit und schreit. Sie unternehmen alles, um ihr Kind ruhig zu stellen – aber vergebens. Und schnell glauben die jungen Eltern, mit ihrem Baby stimme etwas nicht. Sie machen sich Sorgen, ob es vielleicht ernsthaft erkrankt sei. Und dann stehen sie vor einem Rätsel, wenn der Arzt den „Schreihals“ untersucht hat und nichts feststellen konnte. „Machen Sie sich keine Sorgen. Es ist alles ok. Ihr Baby hat vielleicht Blähungen“, bekommen Sie dann zu hören. Und was fangen die Eltern nun damit an?

Eine Zahl ist in diesem Zusammenhang ganz interessant: In Deutschland kommen dreißig Prozent der Kinder mit Kaiserschnitt zur Welt. Man mag über die Gründe diskutieren. Viele meinen, das sei so zwischen Montag und Freitag im Klinikalltag geplant. An Wochenenden hole man halt nicht gern ein Baby zur Welt. Nun gut, das ist eine Betrachtung.

Und Gynäkologen berichten aus ihrer Praxis, dass die meisten Schrei-Babys mit Problemen geboren worden seien: Saugglocke, Steißlage, Mehrlingsgeburten, Steißlage, Kaiserschnitt, Zangengeburt, extrem langer Geburtsvorgang und so weiter. Das alles stellen Traumata für die Neugeborenen dar. Aber nicht jede Problemgeburt entwickelt sich hinterher zum Schreihals.

Es hilft ihnen keiner, mit dem Phänomen des Schrei-Babys klarzukommen. Dreißig Prozent der Neugeborenen schreien unbändig, manche auch schon vom ersten Tag an. Kinderärzte haben wenig Zeit und geben vielleicht zwischen Tür und Angel noch den einen oder anderen gut gemeinten Beruhigungs-Tipp. Dass aber erstmal die Ursache des Schreiens herausgefunden werden muss, darauf kommen die Wenigsten. Der spontane Hinweis auf Blähungen ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Was aber, wenn den Säugling etwas anderes quält?

Erwachsene kann man leicht untersuchen: Da tastet der Mediziner mal den Bauch ab, schaut sich mit Ultraschall einzelne Organe genauer an und fragt vor allem den Patienten. Abgesehen davon, dass Kinderärzte solche Möglichkeiten kaum haben, können sie den kleinen Schreier auch nicht befragen. In ihrer Not greifen die Eltern oft in eine große Trickkiste von Behandlungsmöglichkeiten: Sie schaukeln und wickeln, streicheln und summen Liedchen, geben Tees oder baden das Baby – und alles hilft dann nicht. Was nun?

Dieses eBook gibt jungen Eltern nun eine gezielte Hilfe an die Hand, die Ursachen fürs Schreien erst einmal herauszufinden und dann dagegen gezielt etwas in sanfter Form zu unternehmen. Denn ein wochenlanges oder gar monatlanges Schreien kann ganz schön nerven und an den Rand der eigenen Erschöpfung und Verzweiflung bringen.

Ab wann ist ein Säugling ein Schrei-Baby?

Für die Definition des Schrei-Babys gibt es eine so genannte wissenschaftlich gefundene Dreier-Regel (rule of threes): Ein Baby muss demnach drei Wochen lang an mindestens drei Tagen in der Woche über drei Stunden lang schreien. Dazu kommt noch die Unstillbarkeit der Schrei-Attacken: Nichts hilft wirklich, und das Baby schreit anhaltend durch, kriegt sich gar nicht mehr ein und verschluckt sich dabei auch noch, wird puterrot im Gesicht vor lauter Schreien. Alle Ihre Bemühungen bringen nichts. Ihr Kind schreit einfach – für Sie grundlos – weiter.

Ab diesem Zeitpunkt haben die gestressten Eltern einen echten Schreihals. Dabei wissen die Wenigsten, dass das Schreien bei einem Baby erstmal zum ganz normalen Alltag gehört. Denn wie soll es sich auch sonst artikulieren, wenn die Windeln voll sind, sie Hunger haben oder ihnen ein Bäuerchen quer liegt. Manchmal suchen sie mit Schreien auch nur einfach die Zuwendung der Mutter, körperliche Wärme und wohliges Streicheln. Sie liegen ja die ganze Zeit nur in ihrem Bettchen, während wir Erwachsene mit allen möglichen Dingen beschäftigt sind. Oder etwas unternehmen, aufrecht gehen, kochen oder uns in der Badewanne erholen.

Letztendlich beurteilen einige Mediziner das exzessive Schreien auch medizinisch als „Krankheitswert“ – je nach subjektiv erlebter Belastung des Babys und der Eltern. Danach ergreift man dann auch eine entsprechende Therapie.

Die moderne Medizin ist allerdings heutzutage weit weg davon, das Schrei-Baby als Krankheit zu definieren. Überwiegend wird jetzt davon gesprochen, dass es sich bei Schrei-Babys um ein Beziehungsproblem Kind-Eltern handelt (mit der medizinischen Einordnung als Anpassungsstörung: F 43.2 im international verbindlichen medizinischen Klassifizierungssystem ICD-10).

Man muss sich das einmal plastisch vorstellen: Junge Eltern bekommen zum ersten Mal ein Kind. Sie wissen oft nicht, wie sie damit umgehen sollen, machen einiges falsch und sind schlichtweg erstmal überfordert. Irgendwann sind sie auch genervt, und das überträgt sich aufs Kind. Das kleine Würmchen merkt das – und schreit dagegen an. Dann setzt sich ein quälender Kreislauf in Gang. Das Kind schreit, verschluckt sich, pumpt dadurch Luft in seinen Bauch und bekommt dazu auch noch Blähungen. Gepaart mit vielleicht falscher Ernährung kommt es hier zu einem sich potenzierenden negativen Kreislauf. Es muss nicht immer so sein. Aber die überwiegende Zahl medizinischer Studien und Beobachtungen deutet auf diesen Weg stark hin. Insofern ist der Begriff der Dreimonats-Kolik mit Vorsicht zu sehen, weil in der Folge der 1954 gestarteten Untersuchungen ganz andere Beobachtungen gemacht wurden. Einige Mediziner sprechen gar bei der Drei-Monats-Kolik von einer Fehlinterpretation. Sie ist auch heute nicht in der international gültigen medizinischen ICD-Klassifikation, nach der alle Krankheitsbilder einzusortieren sind, zu finden. Sie mag manchmal auch heute noch gelten. Doch die Ursachen fürs Schrei-Baby sind vielschichtiger. Jeder Fall muss individuell untersucht und behandelt werden.

Heute definiert insbesondere die deutsche Kinder- und Jugendpsychiatrie das exzessive Schreien als ein Leitsymptom der Regulationsstörung im Säuglingsalter: eine für das Alter und den Entwicklungsgrad des Säuglings außergewöhnliche Schwierigkeit, sein Verhalten in gleich mehreren Bereichen entsprechend zu lösen: Schlafen, Hunger, Füttern, Windeln wechseln, Bauchschmerzen, Zuneigung, Trost, angenehmes Liegen, Wahrnehmung der Umgebung und so weiter.

 

Wie entwickelt sich Baby-Geschrei?

Schrei-Babys leiden an dauerhaften, unstillbaren Unruhe- und Schreiattacken. Sie kommen wie aus heiterem Himmel ohne einen ersichtlichen Grund. Alle bisherigen Beobachtungen ergaben, dass ein solches exzessives Schreien meist um die zweite Lebenswoche herum beginnt. In der Regel hört das etwa nach drei bis vier Monaten wieder auf.

Das anfallsartige Schreien der Babys wechselt sich dabei mit Unruhe ab. Bis zur sechsten Lebenswoche nehmen Heftigkeit und Häufigkeit zu. Meist legt sich das dann wieder bis zum dritten Lebensmonat. Doch vier Prozent aller betroffenen Babys schreien bis zum sechsten Monat weiter, selten sogar noch länger.

Das Schreien selbst äußert sich in unstillbaren, rhythmischen Schrei-Attacken ohne erkennbaren Grund. Man sagt im Volksmund: Die Kinder kriegen sich nicht mehr ein. Sie schreien unbändig weiter und ringen dabei nach Luft. Sie reagieren auf nichts mehr. Im Gegenteil: Sie schreien dann eher noch heftiger.

Ein weiteres Merkmal des Schreiens ist: Es tritt häufiger am Abend auf. Grund dafür ist eine Überreizung des Säuglings gegen Abend, weil bei kurzen Schlafphasen (etwa weniger als 30 Minuten) über den Tag verteilt gegen Abend eine Übermüdung des Säuglings mit Überreizung auftritt.

Ein Kind schreit und das andere nicht – warum?

Es ist schon verrückt. Das eine Baby schreit sich die Seele aus dem Leib, und der andere Säugling ist so pflegeleicht, dass es schon unheimlich wirkt. Es ist fast so ungerecht verteilt wie beim Essen. Der eine muss streng haushalten, um sich keinen Rettungsring anzufressen. Ein anderer kann ständig über die Stränge schlagen und nimmt trotzdem keinen Gramm zu (obwohl er es gerne möchte!). Woran liegt das? Was sind die Ursachen des Schreiens?

Dabei ist das gar nicht mal so selten, wie wir in der Einleitung bereits beschrieben haben. Und es muss auch nicht unbedingt negativ sein sowie Spätfolgen in der Entwicklung nach sich ziehen.

Konkrete Ursachen

Wir haben bereits von den Theorien der Drei-Monats-Koliken gehört und dabei festgestellt, dass es eine Variante von vielen sein kann. Aber abgesichert ist das auch nicht. Der kleine Schreihals kann ja nicht sagen, wo der Schuh drückt. Allenfalls kann der Kinderarzt die Magen- und Darmgegend nach Geräuschen abhorchen. Wenn es zu sehr blubbert, kann das Baby unter Blähungen leiden.

Die Forschung auf diesem Gebiet ist leider bis heute noch nicht zu einem klaren Ergebnis darüber gekommen, was die Ursache des Schreiens ist – oder sind es doch mehrere? Aber warum schreien dann alle diese Babys etwa drei Monate lang oder gar länger? Manche vermuten, was aber nicht bewiesen ist, dass es sich um Koliken (Magen-/Darmkrämpfe) handelt. Aber man mag nicht das drei Monate anhaltende Schreien immer nur auf Blähungen im Magen-/Darm-Trakt zurückführen. Die Ursachen des Schreiens im Baby-Alter haben jedoch gleich mehrere Gründe. Keine davon ist jedoch – leider – allgemein akzeptiert.

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