So schlank wie ich will!

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So schlank wie ich will!
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Das Buch

Was hilft wirklich dauerhaft zum Wunschgewicht? Metabolic Balance, Weight Watchers oder Brigitte-Diät? Arginin, Chitosan, Low Carb oder irgendein anderes Wundermittel? Oder eher Homöopathie, Hypnose oder gar ein chirurgischer Eingriff? Brigitte van Hattem hat Dutzende von Diäten, Substanzen und Ernährungsprogrammen unter die Lupe genommen und mehr als 5 Jahre lang Hunderte von Abnehmwilligen über ihre Erfahrungen befragt. Das Ergebnis: Es gibt sie tatsächlich – Diäten, die ihr Geld wert sind und auf Dauer zum Erfolg führen. Nur sind die Wege so unterschiedlich wie die Menschen, denn nicht jede Diät passt zu jedem „Typ“.

Die über 60 authentischen Erfahrungsprotokolle geben Orientierung im Diäten-Dschungel und machen Mut und Lust, die eigene „Ideal-Diät“ zum Wunsch- und Wohlfühlgewicht zu finden.

Die Autorin

Brigitte van Hattem ist Hörfunk- und Medizinjournalistin, arbeitete für Funk und Fernsehen und schreibt seit über zehn Jahren für Zeitschriften. Schwerpunktthema ist Medizin mit all ihren Aspekten; dazu gehört auch das große Thema Übergewicht. Brigitte van Hattem lebt und arbeitet in Süddeutschland.

Brigitte van Hattem

So schlank wie ich will!

Wege zum Dauerwohlfühlgewicht


Inhaltsverzeichnis

Umschlag

Das Buch / Die Autorin

Titel

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Warum wird jemand überhaupt zu dick?

Gibt es eine Pille gegen Übergewicht?

Kapitel 1 Den Körper bewegen

Minus 25 Kilo: Karin (39)

Minus 16 Kilo: Bernd (40)

Minus 20 Kilo: Hera (45)

Minus 12 Kilo: Inge (50)

Kapitel 2 Training im Studio

Minus 62 Kilo: Kirsten (41)

Minus 40 Kilo: Andrea (46)

Minus 26 Kilo: Renate (50)

Minus 18 Kilo: Brigitte (48)

Minus 43 Kilo: Jeanette (53)

Minus 27 Kilo: Heidrun (23)

Minus 25 Kilo: Eleonore (35)

Kapitel 3 Gruppen ohne Ersatzmahlzeiten

Minus 24 Kilo: Selina (32)

Minus 36 Kilo: Ursula (49)

Minus 23 Kilo: Hanna (44)

Minus 50 Kilo: Anita (33)

Minus 33 Kilo: Katja (43)

Kapitel 4 Gruppen mit Ersatzmahlzeiten

Minus 70 Kilo: Sabine (43)

Minus 40 Kilo: Camilla (50)

Minus 50 Kilo: Dr. Angelika Schaller (54)

Minus 35 Kilo: Petra (37)

Kapitel 5 Ersatzmahlzeiten

Minus 12 Kilo: Katja (56) und Werner (58)

Minus 22 Kilo: Carla (54)

Minus 14 Kilo: Daniela (39)

Kapitel 6 Internet

Minus 23 Kilo: Barbara

Minus 25 Kilo: Gertrud (45)

Minus 20 Kilo: Katrin (41)

Minus 16 Kilo: Marianne (40)

Kapitel 7 Wenig Fett

Minus 57 Kilo: Susanne Schmidt (55)

Minus 25 Kilo - Lioba (36)

Kapitel 8 Wenig Kohlenhydrate

Minus 50 Kilo: Annemarie (65)

Minus 23 Kilo: Lydia (43)

Minus 13 Kilo: Judith (24)

Minus 40 Kilo: Bettina (50)

Minus 22 Kilo: Gisela (57)

Minus 60 Kilo: India (42) und Neris (44)

Minus 20 Kilo: Birgit (48)

Kapitel 9 Eingriffe in den Fettstoffwechsel

Minus 25 Kilo: Eveline (34)

Minus 43 Kilo: Sabine (41)

Minus 50 Kilo: Sonja (25)

Minus 16 Kilo: Sabrina (43)

Minus 30 Kilo: Ricarda (25)

Minus 32 Kilo: Ayse (39)

Kapitel 10 Exoten

Minus 10 Kilo: Irina

Minus 70 Kilo: Antje (32)

Minus 16 Kilo: Marianne (60)

Minus 28 Kilo: Marion (47)

Minus 30 Kilo: Angela (32)

Minus 22 Kilo: Helga (63)

Kapitel 11 Adipositas-Chirurgie

Magenverkleinerung

Magenband-Operation

Magenballon

Der Magenbypass

Kostenübernahme

Minus 90 Kilo: Iris Paul-Feußner

Minus 75 Kilo: Lea

Minus 57 Kilo: Ramona Gerbing

Minus 53 Kilo: Inka (36)

Minus 57 Kilo: Anke (57)

Minus 100 Kilo: Alexandra

Minus 65 Kilo: Ilona (40)

 

Minus 68 Kilo und minus 103 Kilo: Heidi (29) und Achim (32)

Minus 96 Kilo: Ulrich (46)

Danksagung

Literatur, Quellen und Links

Impressum

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,

es gibt viele verschiedene Methoden, Gewicht zu verlieren. Der eine schafft es mit einem geänderten Freizeitverhalten, der andere braucht eine Gruppe, der nächste gezieltes Coaching. Auch eher exotische Methoden wie Hypnose oder Homöopathie haben ihre Berechtigung, genauso wie die Adipositas-Chirurgie, die bei massivem Übergewicht helfend eingreifen kann.

Aber weil kein Mensch dem anderen gleicht, muss jeder seinen eigenen Weg zum Wohlfühlgewicht finden. Dabei will dieses Buch Hilfestellung leisten – aber auch gleichzeitig dazu anregen, vielleicht einmal einen ganz anderen Weg zu beschreiten. Lassen Sie sich von den vielen, vielen Erfolgsmeldungen motivieren und inspirieren!

Seit fünf Jahren stelle ich in den Frauenzeitschriften „Frau im Blick“ und „Das Beste für die Frau“ (beide Conpart-Verlag Hamburg) auf jeweils zwei Seiten Frauen vor, die mit Hilfe irgendeiner Methode abgenommen haben. Mittlerweile habe ich mit Hunderten von Frauen und einigen Männern gesprochen, die einen mehr oder weniger weiten und schweren Weg hinter sich hatten. Ein paar von ihnen haben ihr Gewicht sogar halbiert. Je krasser ihre Gewichtsabnahme war, desto mehr hat sich das Leben dieser Menschen verändert. Und desto wichtiger war es für sie, abzunehmen.

So unterschiedlich die Wege dieser einzelnen Menschen auch waren, zu ihrem Ideal- oder Wohlfühlgewicht zu kommen, ein paar Dinge hatten sie alle gemeinsam. Die meisten von ihnen ignorierten ihr Übergewicht lange Zeit oder behaupteten, sich trotz allem wohlzufühlen. Erst als sie abgenommen hatten, gaben sie freimütig zu, „sich selbst in die Tasche gelogen zu haben“.

Viele Übergewichtige kamen an einem ganz besonderen Tag aufgrund eines ganz besonderen Ereignisses an den Punkt, an dem sie sagten: „So geht es nicht mehr weiter! Jetzt fange ich ein neues Leben an!“ Das war einmal der Moment, als im Flugzeug der Anschnallgurt peinlicherweise nicht mehr zuging und die Stewardess eine Sonderanfertigung bringen musste. Das war aber auch einmal die Bemerkung des eigenen Kindes, das plötzlich zugab, sich für einen zu schämen. Einmal waren es die Urlaubsfotos, die frisch entwickelt auf dem Tisch lagen und schonungslos zeigten, was sich die Frau bislang nicht eingestanden hatte - nämlich dass sie viel zu dick ist.

Bis hier ähneln sich alle Geschichten. Doch welchen Weg die Übergewichtigen dann gehen, um ihre Pfunde loszuwerden, ist ganz unterschiedlich. Manchmal beschließen ganze Familien, abzunehmen, manche schließen sich Gruppen an, manche motivieren sich auf eine ganz bestimmte Art und Weise, andere ziehen Experten zu Rate, lassen sich das Blut untersuchen oder homöopathische Mittel spritzen, und und und. Viele Wege führen nach Rom, und manchmal schlagen Übergewichtige auch Wege ein, die ich persönlich niemals gehen könnte. Aber schlussendlich heiligt der Zweck oft die Mittel.

Nicht immer ist alles glatt gelaufen. Es gibt Geschichten hinter den Geschichten. Sie eignen sich selten für die Veröffentlichung in einer Frauenzeitschrift, sollen aber hier erzählt werden.

Obwohl alle meine Interviewpartner einer Veröffentlichung zugestimmt haben – wofür ich mich nochmals ganz herzlich bedanken möchte - habe ich für dieses Buch ihre Namen verändert und ihre Wohnorte weggelassen. Nur die Namen der Frauen, die selbst Bücher über ihre Erfahrungen beim Abnehmen geschrieben haben und auch die Namen von Menschen, die im öffentlichen Leben standen oder stehen, habe ich belassen.

Was das Alter der Frauen anbelangt, so habe ich das Alter angegeben, das sie hatten, als ich mit ihnen das Interview führte. Was ihre Abnehmerfolge angeht, so habe ich niedergeschrieben, was die Frauen mir selbst gesagt haben. Ich habe das nicht hinterfragt und nicht überprüft, ich habe niemanden auf die Waage gestellt oder Zeugen befragt, ob die Angaben auf das Gramm genau stimmen. Ich habe auch niemals infrage gestellt, ob eine bestimmte Gewichtsabnahme in einer bestimmten Zeit medizinisch möglich sein kann. Denn ich weiß aus eigener Erfahrung, dass der menschliche Körper keine genormte Maschine ist und es immer wieder Menschen gibt, die mehr oder weniger schnell abnehmen als andere - so wie es Menschen gibt, die mehr oder weniger schnell zunehmen.

Warum wird jemand überhaupt zu dick?

Besonders nach Schwangerschaften, bei Hormonbehandlungen und in Zeiten schwerer Krankheiten kann Menschen die Kontrolle ihres Gewichts entgleiten. Bei manchen tut auch die genetische Veranlagung ein Übriges. Mittlerweile gibt es auch Forschungen, die beweisen, dass Adeno-Viren Übergewicht auslösen können. So wurde ein Vertreter dieser Virengruppe (Ad-36) bei fettleibigen Kindern und Erwachsenen häufig nachgewiesen.

Die Beweise sind erdrückend: Im Tierversuch legten Hühner oder auch Mäuse nach einer Infektion mit dem Virus etwa 70 Prozent mehr Speck an. Auch Kinder, bei denen man eine Infektion mit dem Virus nachweisen konnte, waren viel dicker als Kinder, die nicht infiziert waren.

Es wäre nicht das erste Mal in der Medizingeschichte, dass eine Krankheit – in diesem Fall die Adipositas – durch eine Infektion erklärt werden könnte, die bislang einem unsteten Lebensstil oder der Psyche angelastet wurde. Man erinnere sich zum Beispiel an das Magengeschwür, das stets Cholerikern angedichtet wurde, von dem aber mittlerweile bekannt ist, dass ein Keim namens Helicobacter wesentlicher Mitverursacher ist.

Auch die Theorie vom guten und vom schlechten Futterverwerter gilt mittlerweile als belegt. Es besteht schon lange die Vermutung, dass manche Bakterien im Darm Ballaststoffe zersetzen können, die durch ihre Unverdaubarkeit eigentlich keinen Beitrag zur Energiezufuhr leisten. Doch diese Bakterienstämme können Ballaststoffe zu Fettsäuren abbauen, die dann resorbiert werden und so zusätzliche Kalorien bringen. Die Natur meinte es mit diesem Futterverwerter gut, denn aus wenig Nahrung möglichst viel Energie ziehen zu können, ist eine Grundvoraussetzung, um in Mangelzeiten zu überleben. In Zeiten des Überflusses begünstigt sie jedoch die Ansammlung der ungeliebten Fettpolster.

Wie Übergewicht überhaupt entsteht, darüber gibt es ständig andere Theorien. Und viele Theorien darüber, wie man dagegen angehen kann. Das bezeugen auch die vielen Diätratgeber auf dem Markt, die über die Jahre immer wieder andere Tipps gegeben haben: Mal waren die Kohlenhydrate schuld am Dicksein, mal die Fette, mal die Mischung. Vermutlich sind alle Theorien richtig, treffen aber einfach nicht auf jeden zu. Was für den einen stimmig ist, kann für den anderen bloßer Unsinn sein. Dennoch versuchen die meisten Ratgeber, alle über einen Kamm zu scheren. Dabei gibt es nichts Individuelleres als den eigenen Körper. Genauso individuell muss der Weg sein, um abzunehmen.

Gibt es eine Pille gegen Übergewicht?

Nach all meinen Erfahrungen muss ich diese Frage leider verneinen. Es gibt ja noch nicht einmal einen Königsweg, der für alle den gleichen Effekt hat. Selbst Sport schützt – leider – nicht vor Übergewicht. Wird nach dem Training hemmungslos drauflos gefuttert, schlägt die Schweinshaxe bei Läufern genauso an wie beim Couch-Potatoe. Selbst eine dauerhafte Umstellung der Ernährung garantiert uns keine Traumfigur.

Es muss bei allem Fortschritt doch irgendjemand geschafft haben, diätetische Sünden mittels einer kleinen, möglichst nebenwirkungsarmen Pille ungeschehen zu machen! Tatsächlich lässt der verzweifelte Griff nach pharmazeutischer Hilfe bei Übergewicht bei den Pharmafirmen die Kassen klingeln.

Bärbel Drexel beispielsweise, Dirndl-Trägerin beim Münchener Einkaufssender HSE Home Shopping Europe, hat uns 2003 sogenannte Low Carb-Presslinge angeboten, die sie angeblich „nur für uns“ aus ihrem Urlaub mitgebracht hatte. „Wenn Sie die nehmen, dann können Sie bis zu 2.000 Kohlenhydratkalorien essen, ohne dass sie anschlagen“, erklärte Drexler vollmundig und ohne über das Wortungetüm „Kohlenhydratkalorien“ zu stolpern. „…Also, wenn Sie mal was vorhaben, eingeladen sind, zu einer Hochzeit oder so, da ist das ideal!“ Doch wenn es das Zaubermittel schlechthin gewesen wäre, auf das wir alle gewartet haben, warum hat sie es nicht selbst genommen? Sie ist schließlich auch nicht gerade zierlich.

Vermutlich handelt es sich hierbei um ein Faserstoff-Produkt, das Kohlenhydrate im Darm bindet. Meist führe das zu fürchterlichen Blähungen, so Dr. Harry König, Facharzt für Allgemeinmedizin und Naturheilkunde in Karlsruhe. „Im schlimmsten Fall kommt es sogar zu einer Unterzuckerung!“

Als ähnlich unangenehm hat sich auch das verschreibungspflichtige Medikament Xenical erwiesen. Es wurde 1998 auf dem europäischen Markt zugelassen und soll dafür sorgen, dass das Fett unserer Schweinshaxe gar nicht erst verstoffwechselt wird. Tatsächlich hemmt der in Xenical enthaltene Wirkstoff Orlistat das im Darm vorkommende fettspaltende Enzym Lipase. So kann nur noch etwa 60% des aufgenommenen Fettes vom Körper verwertet werden. Die Folge: fettige und flüssige Stühle, Blähungen und andere Magen-Darm-Beschwerden. Lohn der Mühe: Amerikanischen Studien zufolge soll Xenical in Verbindung mit einer fettarmen (!) Diät und Bewegung tatsächlich zu einer Gewichtsabnahme führen. Doch wird die Diät gelockert, ist auch das mit Xenical verlorene Gewicht schnell wieder drauf. Und auch hier warnt der Fachmann: „Fettlösliche Vitamine, wie beispielsweise das Vitamin E, bleiben bei Xenical auf der Strecke“, so Dr. Harry König.

Die preiswerte Alternative gibt’s rezeptfrei in der Apotheke und heißt Formoline L 112. Der Inhalt: Chitosan. Was Ernährungsmediziner und Ernährungswissenschaftler lange vermuteten, hat eine wissenschaftliche Studie bewiesen: Der angebliche „Fettmagnet“ Chitosan macht nur den Geldbeutel schlanker. „Die aus Krabbenschalen gewonnene Substanz bewirkt keinen klinisch signifikanten Gewichtsverlust im Vergleich zu einem Placebopräparat“, so der Artikel im International Journal of Obesity 2004.

Zu dem gleichen Ergebnis kamen auch die Autoren eines Übersichtsartikels zur Bewertung verschiedener Schlankheitsmittel in der anerkannten Fachzeitschrift „Ernährung & Medizin“. „Den chito­sanhaltigen Medizinprodukten fehlt ein wissenschaftlich fundierter Leistungsnachweis, so dass deren Rechtmäßigkeit in Frage gestellt werden muss“, so Mitautor Professor Dr. N. Andreas von der Universität Hannover.

Eine weitere Pille auf dem Schlankheitsmarkt heißt Reductil und greift als Appetitzügler in den Stoffwechsel unseres Gehirns ein. Wir fühlen uns satt, kämpfen aber mit teils heftigen Nebenwirkungen. „Die Patienten klagen über Verstopfung, Übelkeit, Mundtrockenheit und Schlaflosigkeit, ihnen ist schwindlig, sie haben Schweißausbrüche, einen erhöhten Blutdruck und einen schnellen Puls“, beschreibt Dr. Harry König das Martyrium der Abnehmwilligen.

Die Zauberpille ganz ohne Nebenwirkungen könnte aus einer ganz anderen Richtung kommen. Dr. Jürgen Reimann, Sachverständiger für Nahrungsergänzungsmittel und diätetische Lebensmittel und Fachapotheker für Arzneimittelinformation und pharmazeutische Analytik in München verweist auf das große Geheimnis des Ex-Brustschwimm-Weltmeisters Mark Warnecke: „Er hat mit Hilfe von Aminosäuren innerhalb kürzester Zeit 18 Kilogramm abgenommen, gleichzeitig Muskulatur zugelegt und seine Leistung hat nicht darunter gelitten.“

Aminosäuren stehen in vielen Bereichen der Gesunderhaltung hoch im Kurs. „Sie können eine ganzheitliche Adipositastherapie mit reichlich Bewegung wirksam unterstützen“, kommentiert Professor Dr. Jürgen Spona, Aminosäurenexperte aus Wien und wissenschaftlicher Beirat der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik. Dabei fördern sie zum einen die Fettverbrennung und zügeln gleichzeitig den Appetit. Bei diesen Prozessen spielen vor allem die Aminosäuren Arginin, Ornithin, Lysin und Phenylalanin eine entscheidende Rolle. „Arginin, Ornithin und Lysin gelten als Stimulanzen des Wachstumshormons, das die Fettmobilisierung und Fettverbrennung fördert“, erläutert Professor Spona. Phenylalanin stimuliert die Produktion eines weiteren Hormons, nämlich die des Cholecystokinins, von dem bekannt ist, dass es den Hunger dämpft.

 

So richtig überraschen dürften diese neuen Erkenntnisse eigentlich nicht, denn Aminosäuren sind Eiweißbausteine und eine eiweißreiche Ernährung kam in den letzten Jahren nicht nur in Sportlerkreisen zu Ruhm und Ehre. In einem von dem Fernsehsender RTL 2005 ausgerichtetem Diät-Duell traten vier Teams gegeneinander an: Low Carb gegen Weight Watchers gegen Brigitte-Diät gegen Strunz forever young. Bei Low Carb wird auf Kohlenhydrate wie Brot, Reis und Nudeln verzichtet, Obst, Gemüse und Salat sind jedoch Bestandteil der täglichen Ernährung. Die Weight Watchers geben ihren Lebensmitteln Punkte, von denen sie eine Gesamtzahl am Tag nicht überschreiten dürfen. Die Brigitte-Diät setzt auf ein Kalorienlimit bei einer insgesamt fettarmen Ernährung, während die Strunz forever young Diät Eiweiß und viel Bewegung zu den Abnehm-Garanten erklärte.

Der klare, aber überraschende Sieger dieses Diät-Duells war das Team um Dr. Strunz. Die Probanden hatten schon nach zwei Monaten über 18 Kilo mehr als jedes der anderen Teams abgespeckt. Damit wurde zum ersten Mal bewiesen, wie wichtig sowohl ein hoher Eiweißanteil in der täglichen Ernährung als auch regelmäßig betriebener Sport für die schlanke Linie ist. Tatsächlich finden sich in diesem Buch auch einige Fallbeispiele von Frauen, die mit einer eiweißreichen Diät einfach und wirkungsvoll abgenommen haben.

Dass Eiweißstoffe beim Abnehmen helfen, bestätigt auch der Internist und Orthomolekular-Experte Dr. Friedrich Douwes aus Bad Aibling, der seinen Patienten gelegentlich ein entsprechendes Präparat empfiehlt. „Gleichzeitig wird auch die Libido angeregt, was den Effekt noch unterstützt“, schmunzelt der Wahlbayer, der jedoch – zugegeben – auch ständig gegen die Zentnerlast der eigenen Pfunde kämpft.

Und auch Nahrungsergänzungsmittelexperte Dr. Jürgen Reimann entspricht rein äußerlich dem Bild eines „ganzen Mannes“ und trägt Bauch. Aber er sieht es gelassen. „Glauben Sie mir, wenn es wirklich ein Mittel gäbe, das dagegen hilft, würde ich anders aussehen!“, sagte er mir im Interview.

Aber: Es gibt Menschen, die trotz der fehlenden Wunderpille abgenommen haben. Lesen Sie, wie sie es geschafft haben und suchen Sie sich von den vielen aufgezeigten Wegen den Weg aus, der Ihrer sein kann. Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute dabei!

P. S.: Dieses Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn Ihr eigener Weg zur Gewichtsabnahme anders aussah, aber erfolgreich war, dann schreiben Sie mir bitte.

Brigitte van Hattem

Kapitel 1
Den Körper bewegen

Wer jahrelang keinen Sport getrieben hat oder in der Schule schon eine „sportliche Niete“ war, tut sich schwer mit dem Ratschlag, sich mehr zu bewegen. Daher haben wohl auch die meisten Frauen, mit denen ich gesprochen habe, erst dann mit Sport und Bewegung angefangen, nachdem sie abgenommen hatten. Doch es gibt auch Menschen, die abnehmen, weil sie sich mehr bewegen. Von ihnen handelt dieses Kapitel.