Buch lesen: «Die Ölzieh-Kur»
Inhalt
Ölziehen hat eine lange Tradition
Seit Generationen bewährt
Die Mutter der Medizin und das Ölziehen
Schlürfen für die Gesundheit
Rundum wirksam
Regelmäßig entrümpeln stärkt die Gesundheit
Die Putzkolonnen des Körpers
Mülldepot im Körper
Beeinträchtigende Altlasten
Gesund auf allen Ebenen
Effizientes Zusammenspiel
Die Wirkung im Mund
Öl zieht Schädliches aus dem Körper
Allianz zwischen Körper und Zähnen
„Zeitbomben“ im Mund entschärfen
Ölziehen ist in aller Munde
Ölziehen ist kein Wundermittel
Dagegen kann Ölziehen helfen
Sollte ich ölziehen?
Gesundheits-Check
Fünf Minuten für Ihr Wohlbefinden
Einmal täglich: Ihre Kur
Die beste Zeit
Mund auf
Fest ziehen und saugen
Nichts verschlucken
Weg mit Schaden
Die Dauer der Ölzieh-Kur
Das kann passieren
Die verschiedenen Ölsorten
Gesundheit löffelweise
Unbedingt kalt gepresst
Distelöl
Erdnussöl
Kürbiskernöl
Leinöl
Olivenöl
Rapsöl
Sesamöl
Sonnenblumenöl
Weizenkeimöl
Passende Begleitung
In guter Gesellschaft
Entlastung auf dem Teller
So kommen Sie ins Säure-Basen-Gleichgewicht
Entschlackungs-Kicks
Gönnen Sie Ihrem Körper eine Auszeit
Detoxing – Entgiften mit Genuss
Ihr Sieben-Tage-Plan
Natürlich entschlacken
Heilpflanzen
Artischocke (Cynara scolymus)
Brennnessel (Urtica dioica, Urtica urens)
Ingwer (Zingiber officinale)
Petersilie (Petroselinum crispum)
Kuren zur Entschlackung
Homöopathische Mittel
Schüßler-Salze
Fasten
Darmreinigung
Zur Autorin
Literatur
Weitere Bücher der Autorin
Impressum
Register
Ölziehen hat eine lange Tradition
Ölziehen kann auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken: Es wird bereits seit über einem Jahrtausend praktiziert. Die Methode hat mithin wahrlich eine lange Tradition, was allerdings genau genommen wenig erstaunt. Denn das Wissen darum, dass unser Körper von Schlacken und Giftstoffen regelmäßig entlastet werden sollte, ist keineswegs neu. Daher haben Entschlackungs- und Entgiftungsmaßnahmen seit Anbeginn der Medizingeschichte einen festen Platz im Behandlungskanon der Heilkundigen.
Dieses Buch möchte Sie ins Ölziehen einführen und Ihnen dabei mit Rat und Hilfe zur Seite stehen.
Seit Generationen bewährt
Um gesund zu bleiben, muss unser Körper nicht nur von außen, sondern auch von innen gesäubert werden – wie erwähnt, ist dies keine Erkenntnis der Moderne. Die Ärzte des alten Ägypten haben schon lange vor Beginn unserer Zeitrechnung spezielle Reinigungstherapien verordnet, beispielsweise durch Abführen oder Kräuterzubereitungen zur innerlichen Einnahme.
So ist es wenig verwunderlich, dass auch das Ölziehen so früh mit zum Repertoire der großen Medizintraditionen gehörte. Ölziehen galt als umfassend wirksame Methode zur Reinigung und Entgiftung, daher war es selbstverständlich in der Materia medica jener heilkundlichen Systeme vertreten, auf denen unsere heutige Medizin aufbaut. Dieses Fundament stammt aus Indien, China sowie den Mittelmeerländern. Die Gründerväter der alten gelehrten Medizinsysteme sind Charaka und Sushruta für den Ayurveda, der Gelbe Kaiser für die Traditionelle Chinesische Medizin und die Hippokratiker für die Heilkunde der griechischen und römischen Antike.
Die Mutter der Medizin und das Ölziehen
Eine ideale Medizin heilt nicht nur Krankheiten, sondern beugt ihnen wirksam und nachhaltig vor. Darin sind sich alle Medizintraditionen im asiatischen Raum einig. Deshalb stehen regelmäßige Reinigungsbehandlungen zur Gesundheitspflege bis heute fest auf dem Programm, ähnlich wie im Ayurveda, der traditionellen indischen Medizin, in der das Ölziehen zur Vorbeugung wie auch zur Behandlung eine zentrale Stellung innehat.
Die Wurzeln des Ayurveda reichen bis in das dritte Jahrtausend vor Christus zurück. Der Name setzt sich zusammen aus ayus, leben, und veda, Wissen. Daraus ergibt sich Wissen vom Leben, was exakt den Prinzipien der traditionellen indischen Medizin entspricht: Nämlich medizinische Lehre und Lebenskunst in einem zu sein. Denn die Konzepte des Ayurveda erfassen alle Aspekte des täglichen Lebens – demgemäß finden sie an gesunden wie kranken Tagen gleichermaßen Anwendung.
Ayurveda bildet die Basis vieler Heilsysteme außerhalb Indiens, auch der Traditionellen Chinesischen Medizin. Unsere abendländische Medizin wurde ebenfalls ganz entscheidend vom ayurvedischen Wissensgut beeinflusst: So ist von den Ärzten der Hippokratischen Schule überliefert, dass sie in enger Anlehnung an die ayurvedische Lehre behandelten. Nicht umsonst wird Ayurveda die Mutter der Medizin genannt. Diese hat bis heute nichts an Aktualität verloren. Nachdem die traditionelle Medizin des Subkontinents im Zuge der britischen Kolonialherrschaft lange Zeit unterdrückt worden war, ist sie heute wieder fester Bestandteil des indischen Gesundheitswesens. Mit dem wachsenden Interesse an natürlichen Heilmethoden bekam die Mutter der Medizin schließlich auch in unserem Kulturkreis mehr und mehr Bedeutung. Dabei werden viele der ayurvedischen Therapien inzwischen auch nach heutigen naturwissenschaftlichen Kriterien überprüft. Die Ergebnisse belegen, dass Ayurveda ein enormes Potenzial in sich birgt. Als moderne Ganzheitsmedizin ist er beispielsweise bei einer Reihe von Erkrankungen erfolgreich, bei deren Behandlung unserer westlichen Medizin bislang Grenzen gesetzt sind.
Dr. Fedor Karach
Möchte man mehr übers Ölziehen wissen und begibt sich zu diesem Zweck ins World Wide Web, begegnet man immer wieder einem Namen, nämlich Dr. Fedor Karach, ein Arzt aus der Ukraine. Er soll zahlreichen Quellen zufolge Ende der 1980er-Jahre auf einer Tagung des Allukrainischen Verbandes der Onkologen und Bakteriologen vor der Akademie der Wissenschaften der UDSSR einen Vortrag über das Ölziehen gehalten haben: „Eine von vielen Möglichkeiten, einem kranken oder nicht mehr so gesunden Körper Hilfestellung zu geben“, so der Titel seines Referates.
Die Resonanz darauf war überwältigend. Selbstverständlich fanden sich auch Kritiker, dennoch verhallte die Botschaft nicht ungehört. Bald kam auch im Westen diese Methode zur Gesundheitspflege an und fand immer mehr Anhänger. Dennoch: Der Ursprung des so lang bewährten Verfahrens liegt nicht in der russischen oder ukrainischen Volksmedizin. Ölziehen hat in diesen Ländern zwar ebenfalls eine jahrhundertealte Tradition, wurde jedoch von Indien und China übernommen. Insofern hat Dr. Karach mit seinem Vortrag einigen wieder ins Gedächtnis gerufen, was zwar schon lang bekannt, aber möglicherweise nicht mehr so geläufig war.
Fünf Elemente und drei Typen
Ayurveda basiert auf der Grundannahme, dass die gesamte Natur aus fünf Elementen – Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde – besteht. Angesichts dessen steht nach Auffassung der traditionellen Medizin Indiens auch alles in einer Wechselbeziehung miteinander. Demzufolge beschränkt sich die ayurvedische Diagnostik auch nicht nur auf die Untersuchung des Körpers, sondern schließt stets die psychische Verfassung, den Lebensstil und Beruf, die Ernährung und das klimatische Umfeld des Betreffenden mit ein.
Die zweite Säule, auf der das ayurvedische Konzept ruht, ist die Lehre von den drei Dosha Vata, Pitta und Kapha. Der Sanskrit-Begriff Dosha lässt sich übersetzen mit „Stütze“, was auch schon die Funktion verdeutlicht: Dosha können als biologische Prinzipien oder Bioenergien verstanden werden, die sämtliche Vorgänge im Organismus unterstützen und steuern. Da die Dosha von Geburt an bei jedem Menschen in einem individuellen Verhältnis angelegt sind, geht man im Ayurveda von unterschiedlichen Konstitutions-Typen aus. Diese ermöglichen Aussagen über die individuellen gesundheitlichen Schwächen und Stärken.
Fünf Handlungen zur Pflege der Gesundheit
Alle Behandlungen im Ayurveda zielen darauf ab, die Balance der eben genannten Stützen, der Dosha, zu erhalten oder wiederherzustellen. Dies geschieht zum einen durch pflanzliche Heilmittel. Die Phytotherapie spielt eine Schlüsselrolle im ayurvedischen Behandlungskanon. Die ayurvedischen Pflanzenheilmittel werden nach jahrhundertealten überlieferten Rezepten in traditionellen Verfahren hergestellt. Zum anderen sorgen Reinigungstherapien dafür, dass der Mensch gesund bleibt oder geheilt wird. Die größte Bedeutung haben dabei die Behandlungen des Panchakarma, zu Deutsch „fünf Handlungen“. Diese mittlerweile auch in Europa etablierten und anerkannten Maßnahmen bestehen aus einem fein aufeinander abgestimmten System von Reinigungsbehandlungen und Ölmassagen. Eine davon ist die Gandusha, das ayurvedische Ölziehen.
In der ayurvedischen Heilkunde spielen Kräuter und Öle eine wichtige Rolle in der spezifischen Behandlung.
Wie der Name schon sagt, gliedert sich Panchakarma in fünf Zyklen – jeweils unterteilt in Vorbereitungs- und Ausleitungsphase. Im Zuge der Anwendungen des Panchakarma werden Stoffwechselschlacken und Giftstoffe in den Geweben und Organen zunächst mobilisiert. Anschließend können sie vom Körper ausgeschieden oder abgebaut werden. Dieses „Großreinemachen“ wirkt sich auf allen Ebenen – körperlich, geistig und seelisch – enorm positiv aus. So erhöht sich durch die intensive Entschlackung und Ausleitung schädlicher Rückstände und Schlackenstoffe die Aktivität des Immunsystems. Zudem werden Nerven- und Hormonsystem wieder ausgeglichen. Weiterhin verbessert Panchakarma Kreislauf und Durchblutung und stärkt die Funktionen der Organe. Das sind nur einige der Gründe, weshalb sich diese Behandlungen schon so lange und so gut in der Vorbeugung und Behandlung zahlreicher Erkrankungen bewähren. Warum Therapien zur Entschlackung und Reinigung wie die des Panchakarma und das Ölziehen so gute Wirkungen auf die Gesundheit haben, wird auf den Seiten 19ff. näher ausgeführt.
Die Gandusha
Im Ayurveda wird für das Ölziehen in der Regel erwärmtes Sesamöl oder Ghee, gekochtes Butterschmalz, verwendet. Ayurvedisches Ölziehen unterscheidet sich im Grunde nicht vom Ölziehen, wie wir es hierzulande kennen. Allerdings rät die traditionelle indische Medizin zu einigen Vorbereitungsmaßnahmen. Vor der Gandusha sollte man etwas von dem Sesamöl oder Ghee auf die Handflächen geben und sanft auf Wangen, Nacken und Hals einreiben. Anschließend tränkt man ein kleines Handtuch mit warmem Wasser und nimmt damit das Öl oder Ghee wieder von der Haut ab. Dies bereitet den Organismus auf die Gandusha vor, die so ihre Wirkung voll entfalten kann.
Die Dauer des ayurvedischen Ölziehens kann individuell sehr unterschiedlich sein. Denn als Zeichen dafür, dass es seine Wirkung getan hat, gilt das Tränen der Augen und das leichte Laufen der Nase – das ist beim einen früher und beim anderen später der Fall.
Schlürfen für die Gesundheit
Das Ölschlürfen, wie das Ölziehen auch genannt wird, wird seit langer Zeit auch jenseits der Grenzen Indiens praktiziert. So unter anderem in Tibet, dem Dach der Welt. Auch im Reich der Mitte, um bei den Metaphern zu bleiben, ist diese Behandlung bereits seit vielen Jahrhunderten bekannt und in Gebrauch. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) setzt das Ölziehen bis heute – ähnlich wie im Ayurveda – zur Vorbeugung wie zur Behandlung ein.
Die ölige Gesundheitspflege fand auch in die russische Volksmedizin Eingang, vor allem in Weißrussland sowie der Ukraine war und ist sie sehr geschätzt. Was ganz typisch für die Heiltradition in diesen Regionen ist: Gerade in den endlosen Weiten Russlands waren die Menschen seit jeher darauf angewiesen, sich mit einfachen Mitteln zu helfen. Zugang zu Ärzten und Apotheken hatten nur wenige. Darüber hinaus war dieser „Luxus“ ohnehin nur für die Oberschicht erschwinglich. So machte man sich auf die Suche nach anderen Heilmethoden und -mitteln, wobei man darauf achtete, dass diese für jeden leicht zugänglich und erschwinglich waren. Fündig wurden die russischen Heilkundigen wie auch die medizinischen Laien im Volk vor allem in der Natur: im Reich der Flora, der Bienenzucht und der Landwirtschaft wie auch im Erdreich. Daneben nutzte man auch Wasser und Steine sowie Sonne und Luft als „Medizin“. Der Großteil der russischen Volksheilmittel stammt jedoch aus den Küchen. Auf der Basis dessen ist es naheliegend, dass Speiseöle zur Gesundheitspflege herangezogen wurden. Zum Ölziehen steht in der russischen Volksmedizin bis heute das Sonnenblumenöl ganz oben auf der Liste. Doch auch andere Öle eignen sich gut dazu. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 40ff.
Rundum wirksam
Dass Ölziehen auf eine so lange Erfolgsgeschichte verweisen kann, hat viele gute Gründe. Ölziehen entfaltet seine gesundheitsfördernden Wirkungen überall im Körper, aber auch im geistigen und seelischen Bereich. Das ist angesichts der Einfachheit des Ölziehens sehr beachtlich.
Warum und wie diese einfache Methode so umfassende Effekte entfalten kann und was sie im Einzelnen vermag, wird im folgenden Abschnitt des Buches gezeigt. Zuvor sollen Sie jedoch erfahren, weshalb Entgiftung und Entschlackung so wichtig für die Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Gesundheit sind.
Regelmäßig entrümpeln stärkt die Gesundheit
Auch wenn keine Giftschlange zugebissen hat und sich keine Prise Arsen im Mittagessen befand, ist das körpereigene Entgiftungssystem dennoch häufig überfordert. Um es zu entlasten, sollte es bei seinen täglichen „Aufräumarbeiten“ regelmäßige Unterstützung erhalten. Zu viele ungesunde Nahrungsmittel, zu viel Alkohol, Stress und vor allem auch viele Umweltgifte fordern irgendwann ihren Tribut. Sehr viele Erkrankungen gehen auf das Konto von über Jahre hinweg im Körper angesammelten Giftstoffen und Schlacken.
Die Putzkolonnen des Körpers
Die zentrale Entgiftungsstation des Körpers ist die Leber. Sie baut Blutalkohol und Stoffwechselprodukte, Medikamentenreste und andere Schadstoffe ab und macht Krankheitserreger und Gifte unschädlich. Alles, was der Körper nicht benötigt oder was ihm schaden könnte, wird von der Leber neutralisiert und über den Verdauungstrakt, die Haut sowie die Atmung entfernt.
Mit von der Partie beim permanenten Reinemachen sind die Nieren. Sie produzieren den Urin und filtern alles aus ihm heraus, was noch wichtig für unseren Körper ist und deshalb nicht in der „Kanalisation“ landen soll.
Leber und Nieren sind jedoch nicht die einzigen Organe, die in unserem Inneren für Ordnung sorgen und uns auf diese Weise gesund halten. Dazu tragen auch der Stoffwechsel sowie das Lymphsystem bei. Das komplexe Räderwerk des Stoffwechsels sorgt zum einen für die Aufnahme und Nutzung von Nährstoffen bei der Verdauung. Aus ihnen produziert unser Körper die Energie, die uns am Leben hält. Zum anderen und nicht minder bedeutsam ist der Stoffwechsel für die Ausscheidung von Gift- und Schadstoffen. Schließlich ist – wie schon erwähnt – auch das Lymphsystem am körpereigenen Reinigungsdienst beteiligt. Denn das fein verzweigte Netzwerk, das unseren gesamten Körper durchzieht, ist ein vielseitig tätiges Transportunternehmen – neben dem Blutkreislauf ist es das zweite wichtige Beförderungssystem. So hilft die Lymphflüssigkeit mit, alle Zellen des Körpers mit Nährstoffen zu versorgen. Noch engagierter ist das Lymphsystem allerdings bei den Aufräumarbeiten: Über die zahllosen Lymphgefäße werden Endprodukte des Stoffwechsels, Gift- und Schadstoffe sowie Krankheitserreger aus unserem Körper entfernt.
Die Leistungsfähigkeit unserer körpereigenen Putzkolonnen ist jedoch nicht unerschöpflich. Das ist ein großes Problem: Was Leber, Nieren & Co. nicht mehr entsorgen können, bleibt zwangsläufig im Körper. Und das hat leider oft negative Konsequenzen.
Fast Food sollte so weit als möglich gemieden werden, da die Kombination von ungünstigen Fetten und Kohlenhydraten den Organismus stark belastet.
Mülldepot im Körper
Unser Körper muss keineswegs nur die Nährstoffe aus dem täglichen Essen verarbeiten. Er hat noch weit mehr zu verdauen: Nahrungsmittelzusatzstoffe, wie etwa Konservierungsmittel, Schwermetalle und Hormone aus der Umwelt und leider auch in Lebensmitteln, bei vielen darüber hinaus Nikotin und Alkohol. Dazu addieren sich Medikamente, eine Unmenge an Säuren sowie zunehmend mehr Umweltschadstoffe. Auch im regen Getriebe des Stoffwechsels sammelt sich so einiges an, was auf Dauer nichts im Körper zu suchen hat.
All das muss die körpereigene Müllabfuhr entsorgen, und zwar rund um die Uhr. Nimmt ihr Arbeitspensum jedoch überhand, kann sie ihren Aufgaben nicht mehr voll gerecht werden. Dann kommt es zu Engpässen in der Verstoffwechselung und Ausscheidung. Dieses Problem löst der Körper erst einmal, indem er alles Überflüssige wegpackt, vorzugsweise dahin, wo es nicht umgehend Schaden anrichten kann: in das Bindegewebe und in die Fettzellen, später auch in Sehnen, Muskeln und Gelenke. Das Wichtigste ist schließlich, die Organe vor Schaden zu schützen. Und so nutzt der Körper weniger fragile Depots für seinen Abfall.
Dieser muss allerdings entschärft werden. Das erledigt der Körper, indem er die Abfall- und Giftstoffe mit basischen Mineralstoffen und Spurenelementen neutralisiert. Auf diese Weise entstehen aus dem, was sich in den Lagerstätten angesammelt hat, die so genannten Schlacken. Sie schlummern im Körper vor sich hin. Jedoch keineswegs friedlich: Werden die Schlacken nicht regelmäßig entsorgt, entwickelt sich der Körper nach und nach zu einer Mülldeponie. Um das zu verhindern, kümmern sich Darm, Haut, Nieren, Leber sowie Atmung um Entgiftung und Ausscheidung des Abfalls. Haben nun Leber, Nieren, Darm, Haut und Atmung zu viel zu tun, werden ihre Kapazitäten überschritten. Erschwerend kommt hinzu, dass die Aufräumtruppen mit zunehmendem Alter weniger effizient arbeiten. So kann sich immer mehr Müll im Körper anlagern. Auf das Konto einer Überlastung des Körpers mit Stoffwechselschlacken und Giftstoffen gehen zahlreiche gesundheitliche Störungen und Beschwerden: unter anderem Nahrungsmittelunverträglichkeiten, chronische Müdigkeit, ein geschwächtes Immunsystem, Verdauungsstörungen sowie nachlassende geistige Leistungsfähigkeit und vieles mehr.