Buch lesen: «Mein Freund ist mein Zuhälter»
Betty Zoulin
Mein Freund ist mein Zuhälter
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Über das Buch
Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Impressum neobooks
Über das Buch
Seine Freundin möchte anscheinend lieber mit anderen Männern herumflirten. Während er sie auf eine Einkaufstour begleitet, bestätigt sich sein Verdacht. Dann kann sie das in Zukunft gleich professionell unter seiner Aufsicht machen – und bekommt dafür mehr als einen Rabattgutschein!
Kapitel I
Vor einer Stunde hatte er wieder einmal zugesagt, Anna auf eine Einkaufstour zu begleiten. Natürlich mit seinem Geld. Hätte er das bei einer anderen Art von Frau investiert, wäre im Bett längst etwas gelaufen. Sie war bereits 21 und ihre Eltern hatte er beiläufig einmal gesehen. Vielleicht besser, wenn sie ihn mit seinen 36 Jahren noch nicht direkt als ihren Freund angesehen hatten. Aber heute würde er sie endlich fragen, wie sie sich das in Zukunft vorstellte. Hier zwischen den Regalen, wenn niemand in der Nähe war.
Ein paar Minuten stand er mit ihr nun schon vor einem. Vielleicht war ihr bald klar, welche Schuhe sie haben wollte. Nach einer Woche oder zwei würden die ohnehin wieder in einer Ecke stehen. Vorausgesetzt, ihr gefielen hier überhaupt welche. Sie verstand sich nicht wirklich mit ihrer Mutter, wie er bemerkt hatte. Ein paar Mal, ausgehend von seiner sogenannten Freundin, wäre doch fast ein bisschen mehr passiert. Er fragte sich, ob sie diese Vorfälle einfach vergessen hatte und nie wieder darauf zurückkommen wollte. Ja, vielleicht sollte er jetzt etwas deutlicher werden. Es war egal, ob sie wütend wurde oder nicht. An diesem Tag lief sie mit einigen Coupons aus der Anzeige herum. Sie hatte noch nicht einmal die Dinge gefunden, für die sie gültig waren.
„Wie gefallen dir denn diese?“, fragte sie und wandte sich an ihn.
„ Ja, toll, aber den Preis hast du gesehen?“
„Ja, aber ich hätte gedacht…“
„Was denn?“
Wer hatte bitte 129 Euro für ein Paar Schuhe übrig? Seine Freundin vielleicht, und es war ohnehin nur sein Geld. Ja, er sollte er noch deutlicher werden. Dass er ihr vielleicht die für knapp 50 kaufen würde, wenn sie … diese Dinge von vor einer Woche fortsetzte.
Der Laden war riesig, aber kaum jemand hier. Es waren nicht einmal Kameras zu sehen, oder sie waren gut versteckt. Wie funktionierte das Geschäft, wenn vielleicht die Hälfte davon gestohlen wurde? Nicht sein Problem. Ihm fiel eine Geschichte über ein Paar ein, das angeblich unbemerkt zwischen den Regalen herumgespielt hatte. Vielleicht war es in einem Sexshop gewesen, wo es bei diesen abschließbaren Kabinen wahrscheinlich öfter vorkam, aber …
Wieder wandte sie sich ihm zu, und ihr Blick war … unsicher. Als ob sie ihm ein Angebot machen wollte. War sie inzwischen ein wenig offener, als er dachte? Es hätte nicht hier im Einkaufszentrum sein müssen, obwohl er sicher war, dass er mit ihr dort einen Platz finden würde. Wollte sie diese verdammten Schuhe haben oder nicht?
Einmal hatte sie etwas mitgehen lassen. Oder es versucht, vielleicht halb zufällig. Es hätte großen Ärger bedeuten können, aber er hatte die Dinge in Ordnung bringen können. War nicht sein Problem, wenn sie ihr Leben ruinierte. Aber dann brauchte sie nicht mehr bei ihm herumjammern! Es gab überall Detektive und Kameras. Wenn sie zu dumm war, das zu wissen, passierte so etwas eben.
Schließlich wechselte seine Freundin in eine völlig andere Abteilung, und er spürte die Erleichterung. Sie legte einige Accessoires in den Einkaufskorb. Dann vielleicht in die Parfüm–Abteilung nebenan … oder vielleicht an die Kasse? Dort war jemand, der entweder ein Verkäufer oder ein Kaufhausdetektiv sein konnte. Auf jeden Fall sah er stark und wichtig aus, und sie wollte ihn sicherlich etwas zu diesen Gutscheinen fragen. Kam da ein Lächeln von ihm – oder von ihr selbst?
„Ich würde gern was wissen zu diesen Rabatten …“
„Ja, heute haben wir sogar 30 Prozent auf ausgewählte Modeartikel“, antwortete dieser Mann und schaute sie sich genauer an. „Oh, dieser Gutschein hier!“
„Ja, was gibt es damit?“
„Ich müsste mal kurz nachsehen.“
Flirtete seine Freundin etwa mit anderen Männern herum? Mit ihm hatte es auch so ähnlich angefangen. Oder sah es für ihn in diesem Moment einfach so aus? Das sollte sie … aber es könnte ein bisschen ermüdend für ihn werden, wenn das alles länger dauern würde. Aber die Sache erregte ihn plötzlich, oder auch nicht so plötzlich, irgendwie. War schon einige Male so ungefähr gewesen. Wenn sie wirklich nur so seine Freundin sein wollte, sollte er über solche Dinge nicht nachdenken! Nicht ohne einen guten Plan. Es sei denn, sie wollte sich diesmal wirklich auf mehr einlassen.
Dieser Verkäufer-Typ würde wahrscheinlich ein paar Minuten lang nachschauen und ihr dann sagen, dass sie die Coupons doch nicht verwenden konnte. Oder sie müsste erst etwas ausfüllen und bekäme dann wahrscheinlich endlos die Werbung zugeschickt. Aber er konnte das Gefühl nicht loswerden, dass sie etwas vorhatte. Oder dass dieser Mitarbeiter etwas vorhatte.
Sie hatte ihn gerade noch nicht umarmt hat, aber was sollte dieser lebhafte Blickaustausch zwischen den beiden sein? Vielleicht war es genau der Typ Mann, zu dem sie sich hingezogen fühlte? Nun, es sollte ihn eigentlich nichts angehen. Aber er wollte genau wissen, was sie plante.
„Ja, wie ich sagte“, fuhr er fort, „ich müsste etwas in meinem Büro überprüfen …“
Es war bereits an seiner Betonung klar, was das werden konnte. Der Verkäufer näherte sich ihr noch weiter und … klopfte ihr kurz auf die Schulter. Vielleicht zwei Sekunden lang legte er seinen Arm um sie und zog sie in die richtige Richtung. Seine Freundin schien die Art und Weise zu genießen, wie dieser Typ sich aufführte. Zumindest ihrem Blick nach. Nun, er sollte am besten mitgehen und sie dort beobachten. Oder vielleicht …
Der kostenlose Auszug ist beendet.