Das Glück, Eltern zu haben
Über das Buch
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Über dem Kinderheim Sophienlust lastete die brütende Hitze eines Sommertages. Es war früher Nachmittag. Die Kinder hatten sich in den Schatten der Parkbäume geflüchtet und dösten vor sich hin. Keines von ihnen hatte rechte Lust zum Spielen. Es war viel zu heiß dazu.
Neben Fabian Schöller lag die schwarze Dogge Anglos. Sie hatte alle viere von sich gestreckt, und aus ihrer Schnauze hing schwer die rote Zunge herab.
»Es ist langweilig«, meinte Fabian gähnend.
»Du sagst es!«, bestätigte Horst Reiher, ein zehnjähriger Junge aus Maibach, der seine Ferien in Sophienlust verbrachte, weil seine Eltern auf einer Geschäftsreise waren, zu der sie ihn nicht hatten mitnehmen können.
»Wir könnten zum Ferienlager laufen«, schlug die zehnjährige Vicky Langenbach vor. Wie Fabian Schöller gehörte sie mit ihrer Schwester Angelika, zu den Dauerkindern von Sophienlust. Michael, der große Bruder der beiden, studierte zusammen mit Sascha von Schoenecker in Heidelberg.
»O ja!«, rief die kleine Heidi Holsten. Sie sprang von ihrem Platz unter einer alten Linde auf. »Der Herr Gebhardt ist immer so nett.«
»Aber erst müssen wir Tante Ma oder Schwester Regine fragen«, sagte die vernünftige Angelika.
»Ich geh fragen!« Heidi rannte durch den Park zum Haus. Auf einmal schien es nicht mehr heiß zu sein. Sie sprang die Stufen der Freitreppe empor. »Tante Ma!«, schrie sie. »Tante Ma!«
»Was ist denn passiert, Heidi?« Schwester Regine kam aus dem Büro der Heimleiterin, die von den Kindern liebevoll Tante Ma genannt wurde.
Schwester Regine war eine hübsche junge Frau mit blonden Haaren und blauen Augen. Seit sie ihren Mann und ihr zweijähriges Töchterchen Elke
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