Ein hohes HDL schützt vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Niedrige HDL-Werte unter 35 mg/dl verdoppeln dagegen das Risiko für Herzkrankheiten.30
schützend: 60 mg/dl | grenzwertig: 40–60 mg/dl | schlecht: unter 40 mg/dl |
Verhältnis schlechtes LDL zu gutem HDL
Das Verhältnis sollte nicht über vier liegen. Das heißt, viermal so viel LDL wie HDL ist noch akzeptabel. Sonst kommen die Cholesterinstaubsauger nicht nach mit der Arbeit.
gut: LDL geteilt durch HDL unter 4 | schlecht: LDL geteilt durch HDL größer als 4 |
Verhältnis Gesamtcholesterin zu HDL
Oft finden Sie auf dem Laborausdruck auch das Verhältnis Gesamtcholesterin zu HDL.
ideal: unter 3,5 | normal: 4 | schlecht: über 5 |
Olivenöl zur Cholesterinsenkung
Relativ wenig bringt es, beim Auto den Ölwechsel nach 200 000 Kilometern vorzunehmen, wenn schon alles durch unlösliche Ablagerungen zugesetzt ist. Der Körper reagiert ähnlich. Die frühzeitige Pflege der Blutbahnen durch einen Ölwechsel zahlt sich am meisten aus. Es gibt drei Strategien:
Fetthysterie: Sie essen insgesamt extrem wenig Fett. Sie senken damit das schlechte LDL, leider aber auch das gute HDL, das überflüssiges Cholesterin von den Arterien entfernt und abtransportiert.
Mehr Kohlenhydrate essen, weniger Fett: Die Kohlenhydratmast führt zu Übergewicht. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes vervielfacht sich. Fett gegen Kohlenhydrate auszutauschen, wie es in den letzten 20 Jahren gemacht wurde, ist eine extrem ungesunde Alternative.
Mediterran essen: Mehr einfach ungesättigte Fette und weniger gesättigte tierische Fette. Olivenöl als Basis senkt das schlechte LDL und lässt das gute Müllabfuhr-HDL unangetastet. Eine Zusammenfassung aus 15 wissenschaftlichen Studien belegt dies.31 Auch die American Heart Association bestätigte dies ausdrücklich.32
Neu! – einfach ungesättigte Fette schützen vor Diabetes
Obwohl weniger Fett gegessen wird, werden die Menschen immer dicker. Vor allem erkranken immer mehr an Diabetes. Wie kommt das? Wie können Sie Ihr Diabetesrisiko senken? Was hat Fett mit der Zuckerkrankheit zu tun? Der Zusammenhang ist einfach: Das einfach ungesättigte Fett, wie es in der mediterranen Ernährung verwendet wird, hebt den Blutzuckerspiegel nicht an wie schnelle Kohlenhydrate. Schnelle Kohlenhydrate sind Weißbrot, polierter Reis, Kartoffeln oder die in der Werbung ständig hochgepriesenen Low-Fat-Snacks für zwischendurch. Sie kommen viel zu schnell als Energie in die Blutbahn und werden von dort mithilfe des Insulins in Ihre Hüftpolster gesteckt. So werden Fettpolster schnell aufgefüllt und Sie immer dicker. Ist die Energie erst einmal weggepackt, haben Sie bald wieder Hunger und essen weitere Kalorien, vielleicht noch einen Low-Fat-Snack hinterher. Und der Kreislauf beginnt von vorn, allerdings: Solange Insulin in der Blutbahn ist, kommt kein Gramm Fett aus den Fettzellen heraus. Sich so zu ernähren ist wie eine Einbahnstraße in Richtung Fettzellen.
gut zu wissen
Teilnehmer | Beobachtungszeitraum | EINFACH UNGESÄTTIGTE FETTE aus Olivenöl sind gut fürs Herz | Quelle |
12 000 Männer | 25 Jahre | Nur ein Fünftel der Herzinfarkte gibt es in den Mittelmeerländern, wo viel Olivenöl, im Vergleich zu Nordeuropa, gegessen wird. In sieben Ländern wurden in der Studie der Fettkonsum und die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen beobachtet. | Circulation33 |
84 082 Frauen | 14 Jahre | Um 20 % sinkt das Risiko für einen Herzinfarkt bei den Frauen, wenn 5 % Kohlenhydrate gegen ungesättigte Fette ausgetauscht werden. | New England Journal of Medicine34 |
14 Studien Gesamtanalyse | Um 20 % kann Olivenöl das LDL-Cholesterin senken. Eine Analyse von 14 Studien für die American Heart Association zeigte, dass einfach ungesättigte Öle wie Olivenöl das schlechte Cholesterin (LDL) genauso gut senken wie die mehrfach ungesättigten Pflanzenöle. | Artheriosclerosis35 |
Mit Fett weniger Hunger und stabiler Blutzuckerspiegel
Wer dagegen mehr einfach ungesättigtes Fett isst, bleibt länger satt, weil die Energie langsamer in die Blutbahn kommt. Fett erhöht natürlich auch nicht den Blutzuckerspiegel wie Kohlenhydrate. Die Bauchspeicheldrüse muss so nicht ständig Blutzucker mithilfe des Insulins wegpacken. So schonen einfach ungesättigte Fette den empfindlichen Insulin produzierenden Teil der kleinen Bauchspeicheldrüse und senken Ihr Risiko für Diabetes.
Wie wirkt sich das nun konkret auf Ihr Diabetesrisiko aus? Eine Studie der Universität Harvard mit 84 000 Krankenschwestern beantwortet diese Frage. Wer dem Trend Lebensmittelindustrie folgt, die alles mit Zucker vollstopft, und so 5 % mehr Kohlenhydrate isst und dafür die einfach ungesättigten Fette vermindert, hat ein 56 % höheres Risiko für Diabetes.36 Die fettreichere mediterrane Ernährung senkt dagegen Ihr Risiko für Diabetes. Essen Sie also ruhig mehr Nüsse, die viele einfach ungesättigte Fette enthalten, als Snack zwischendurch. Und sparen Sie nicht am Olivenöl!
Oliven enthalten 50 schützende Pflanzenstoffe wie Squalene, die herzschützend wirken. Nüsse enthalten Magnesium, Selen und andere noch unerforschte Pflanzenstoffe, die das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen fast halbieren.
special:
Buttergeschmack ohne Reue
Rapsöl mit Butteraroma – die Alternative zu Olivenöl
Sie möchten auf den Geschmack von Butter nicht verzichten und trotzdem die gesunden einfach ungesättigten Fette haben? Dann nehmen Sie schwedisches Albaöl. Dieses Rapsöl mit Butteraroma hat kein Cholesterin oder größeren Anteil gesättigter Fette wie Butter. Albaöl hat 61 % einfach ungesättigte Fette und 10 % Omega-3-Fette. Albaöl kann im Internet bestellt werden und ist auch in vielen Supermärkten erhältlich. Albaöl ist ein Jahr haltbar. Am besten im Kühlschrank. So haben Sie keine Butterreste mehr, von denen Sie dann die Hälfte ranzig wegschmeißen. Das spart Geld.
… für Soßen in der Spargelzeit oder zu Fisch. Für gesunde Sauce béarnaise ist Albaöl ideal. Einfach Albaöl anstatt Butter verwenden. Das Problem, dass Ihre Sauce gerinnt wie bei Butter, besteht nicht mehr! Die Sauce lässt sich auch problemlos wieder aufwärmen. Dosierung: 60 ml Albaöl pro Eigelb.
… für gedünstetes Gemüse statt ausgelassener Butter. Albaöl vor dem Servieren hauchdünn auf das Gemüse geben. Buttergeschmack ohne Reue.
… bei Pastagerichten. Ein wenig Albaöl über die abgetropften Nudeln, und diese schmecken wie in Butter geschwenkt! Da Albaöl reines Öl ist, im Gegensatz zu Butter, die 18 % Wasser enthält, bleibt das Rapsöl auch besser an den Nudeln haften.
… für Hefeteig. Verwenden Sie Albaöl anstatt Butter oder Margarine. Der Teig wird geschmeidiger und lässt sich leichter verarbeiten. Das Öl ist durch die einfach ungesättigten Fette sehr hitzestabil. Bepinseln Sie auch das Blech damit. Etwas mehr Hefe brauchen Sie, wenn Sie Butter durch Öl ersetzen.
… für Kuchen und Gebäck. Verwenden Sie anstatt 250 g Butter 200 ml Albaöl + 50 ml Wasser. Das entspricht dem Fett- und Wasseranteil von Butter. Der Teig lässt sich viel einfacher verarbeiten als mit Butter. Erhöhen Sie die Menge an Backpulver geringfügig.
Info Gesundheit
So gesund ist einfach ungesättigtes Fett
Es oxidiert weniger schnell in der Blutbahn als mehrfach ungesättigte Fette. Positiv für die Arterien, denn oxidierte Fette setzen sich an den Arterien fest.
Es macht die Blutplättchen nicht klebrig wie gesättigte Fette.
Hoher Verzehr senkt die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.
Guter Einfluss von einfach ungesättigten Fetten auf die Blutfette
Senkt das ungünstige LDL. Verbessert so das Verhältnis LDL zu HDL!!
HDL bleibt gleich oder kann leicht ansteigen.
Kann erhöhte Triglyzeride geringfügig senken.
special:
Den Süden aufs Brot!
Die besten Brotauflagen mit einfach ungesättigten Fetten
Sie haben den Wurstalltag mit seiner Mischung aus Nitritpökelsalz, Farbstoffen, gesättigten Fetten, undefinierbaren Schlachtabfallstücken und Antibiotika-Rückständen satt? Dann steigen Sie auf mediterrane schmackhafte Brotauflagen um: Oliven, Tomaten, Avocados, Kräuter und Nüsse sind die Grundlagen. Wenn Sie einmal auf den Geschmack gekommen sind, werden Sie den faden Wurst- und Käseaufschnitt bald langweilig finden.
Bruschetta-Tomaten-Olivenbrot
Kennen Sie vom Italiener. Kleine Stücke Brot werden getoastet oder in Olivenöl mit Knoblauch gebraten. Dann werden klein gehackte Tomaten, Oliven und Basilikumblätter daraufgelegt.
Eingelegte Oliven jeder Variante
Die ganzen Oliven sind unter Garantie nicht industriell verarbeitet. Knoblauch-Oliven, Chili-Oliven, Basilikum-Oliven, Kräuter-der-Provence-Oliven, mit Mandeln oder Paprika gefüllte Oliven. Holen Sie nur frisch eingelegte Oliven. Diese schmecken ganz anders und viel besser als die sauren, in Essig eingelegten Oliven aus dem Glas.
Olivenpaste
Sie haben es gern fett, damit Sie länger satt sind? Nur zu. Wer eher auf Pasten oder Streichfähiges auf Brot steht, kann Olivenpasten kaufen oder sie einfach in 30 Sekunden selber machen. Einfach kurz den Handmixer in ein halbes Pfund entkernte Oliven reinhalten, schon haben Sie eine leckere Olivenpaste jeder Geschmacksrichtung. Sehr gut schmeckt diese Olivenpaste auch, wenn man getrocknete Tomaten, Zwiebelstücke oder Peperoni mitpüriert. Wenn Sie der Paste eine festere Konsistenz geben oder höhere Streichfähigkeit wollen, können Sie etwas Olivenmargarine daruntermischen.
Avocados
Avocados enthalten viel gesundes einfach ungesättigtes Fett. Reife Avocados kann man direkt aufs Brot streichen. Etwas Zitronensaft oder Chilipulver darauf, und Sie haben einen schmackhaften, gesunden Brotaufstrich.
Nussbrotaufstriche
Mandeln und Haselnüsse enthalten 70–80 % einfach ungesättigte Fette. Im Reformhaus finden Sie fertige Mandel- oder Haselnusspasten. Kombinieren Sie diese nach Belieben süß mit Honig oder scharf mit Gewürzen und Chili.
Pestobrotaufstriche
Einfach Walnüsse, etwas Olivenöl, Zitronensaft, Knoblauch und Basilikum zu einem Pestobrotaufstrich pürieren. Walnüsse sind preiswerter als Pistazien und enthalten zusätzlich das wichtige Omega-3-Fett.
Einfach ungesättigte Fette in Lebensmitteln
Die Fettzusammensetzung zwischen Öl, Nüssen und Olivenmargarine unterscheidet sich. Die natürlichen Öle und Nüsse haben immer das beste und damit gesündeste Fettmuster. In Olivenölmargarine werden dagegen gesättigte Fette zur Festigung der Margarine gebraucht. Der Anteil an gesättigten Fetten ist daher doppelt so hoch wie in naturbelassenem Olivenöl und dreimal so hoch wie in Nüssen.
einfach ungesättigte Fette
mehrfach ungesättigte Omega-6-Fette
mehrfach ungesättigte Omega-3-Fette
gesättigte Fette
Nüsse – konzentrierte Nährstoffpakete
Nüsse sind Opfer der Niedrigfetthysterie
Nüsse sind dicht bepackt mit dem Besten, was die Natur zu bieten hat: Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Eiweiß und essenzielle Fette. Kein anderes Nahrungsmittel hat diese wichtigsten Stoffe, auf denen menschliches Leben und Wachstum beruhen, so hochkonzentriert und vollständig auf kleinstem Raum zusammengepackt. Diese Hochkonzentration ist kein Wunder, denn aus einer kleinen Nuss soll schließlich ein ganzer Baum wachsen.
Wegen ihres hohen Nährwertgehaltes wurden Nüsse über Jahrtausende hindurch geschätzt, und sie waren ein wichtiges Lebensmittel in allen Kulturen. Im alten China gehörten Nüsse wegen ihres Nährwertes zu den fünf heiligen Nahrungsmitteln, in Indien werden sie noch heute täglich in Gemüse und Curry eingesetzt, in vielen Ländern wird Nussmilch als Drink serviert. Heute, wo magersüchtige Leitbilder die Medien bestimmen, ist das tägliche Nussnährstoffpaket der Niedrigfetthysterie zum Opfer gefallen, die alles Fett aus der Ernährung verbannt. Die meisten Verbraucher glauben: Je weniger Fett, desto gesünder ist die Ernährung. Kein Fett = gesund. Das ist Unsinn. Die ungesättigten Fette sind gesund, vor allem, wenn sie in naturbelassenen und pflanzenstoffbepackten Lebensmitteln vorkommen. Stattdessen werden hochverarbeitete Industrielebensmittel verzehrt, denen die vielen Hundert natürlichen Stoffe entzogen sind. Einige Vitamine und Mineralien werden dann zugesetzt, damit man es auf die Packung drucken kann. Unsinnige Low-Fat-Produkte, vollgepackt mit Zucker, oder Milchschnitten werden Kindern in die Schule für die Pausen mitgegeben. Nüsse oder »Studentenfutter« – das ist klassisches Gehirnfutter für zwischendurch.
Nüsse ohne Lobby
Ständig sind wir Werbung ausgesetzt. »Funktionale Lebensmittel« der Nahrungsmittelkonzerne, die mit zusätzlichen Stoffen angereichert werden, wollen uns weismachen, besser als die Natur zu sein. Produktmarketing oder Fakten? Für Nüsse oder andere unverarbeitete Lebensmittel wird kaum oder gar nicht geworben. Können Sie sich an die letzte Nuss- oder Haferflockenwerbung erinnern? Die Gewinnspanne für diese Produkte ist einfach nicht groß genug, und Patente auf pure Natur gibt es auch nicht. Die nicht patentierbaren natürlichen Nusswirkstoffpakete aber zeigen in Studien ganz unerwartet gesundheitliche Wirkungen, von denen die Forschung der Pharmaindustrie nur träumen kann.
Nüsse – keine Dickmacher
Nüsse machen nicht dick. Im Gegenteil. Nüsse sättigen längere Zeit durch hohen Eiweißgehalt und einfach gesättigtes Fett. Dadurch bleiben Hungerattacken aus. Das Eiweiß in den Nüssen sendet ein Sättigungssignal aus dem Darm an das Gehirn. Das ungesättigte Fett wird durch die Ballaststoffe in den Nüssen nur langsam in den Körper aufgenommen und sorgt so für eine konstante Energiebereitstellung. Nüsse gehören deswegen zu den besten Gehirnfuttern. Erst nach Stunden kommt Ihnen wieder ein Gedanke an Essen.
Anders bei den beliebten Pausensnacks, den Riegeln mit viel Zucker. Die Blutbahnen werden schnell mit Glukose überschwemmt, und Insulin schafft rasch den Zucker weg. Das Ergebnis: Der Blutzuckerspiegel sinkt und verlangt Nachschub. Die nächste Heißhungerattacke kommt garantiert, der nächste süße Riegel auch – ein Teufelskreis, bei dem wir immer hungriger und dicker werden. Aber nimmt man durch Nüsse wirklich nicht zu? Wir wollten es genau wissen: Eine große Studie an 34 000 Kaliforniern zeigt, dass Menschen, die öfter Nüsse essen, im Durchschnitt weniger Gewicht haben als die, die selten Nüsse essen.38 Das liegt wohl am Sättigungseffekt.
Nüsse sind gute Vitamin-E-Lieferanten. Ausnahme: Wenn Sie viele Walnüsse essen, brauchen Sie zusätzliches Vitamin E. Walnüsse haben einen höheren Anteil an mehrfach ungesättigten Fetten als andere Nüsse. Erst zusätzliches Vitamin E hält diese Fette in Ihren Blutbahnen stabil.37
Energie für Nerven und graue Zellen
Smarte Power für die grauen Zellen: Nüsse. Die Walnuss sieht nicht nur aus wie ein Gehirn, sondern sie enthält Omega-3-Fette für die Funktion des Gehirns und der Nervenzellen. Das Gehirn besteht zu 60 % aus Fett. Und gut ein Drittel ist Omega-3-Fett, das für die extrem schnelle Leitfähigkeit im Gehirn verantwortlich ist.
Nüsse senken Cholesterin und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Nüsse und Cholesterin
Enthalten Nüsse Cholesterin? Diese Frage wird immer wieder gestellt. Nüsse, Pflanzenöle, Oliven, Avocados und andere pflanzliche Lebensmittel enthalten nie Cholesterin. Nur tierische Lebensmittel enthalten Cholesterin.
Es ist daher auch blanker Unsinn, dass auf Inhaltsangaben von Pflanzenölen steht, dass sie »kein Cholesterin« enthalten. Der Verbraucher nimmt dann im Irrglauben an, die Lebensmittelindustrie habe das Cholesterin herausgefiltert und daher sei dieses Öl besonders gut. Haben Sie schon einmal auf einem Apfel gelesen: »Dieser Apfel enthält kein Cholesterin«? Man könnte auf die Idee gebracht werden, dass andere Äpfel es eventuell enthielten. Also: Cholesterin kommt nie in pflanzlichen Lebensmitteln vor. Im Gegenteil: Nüsse können das schlechte Cholesterin um 10–15 % senken.39 40 41 42 Das liegt an den ungesättigten Fetten und anderen verschiedenen Pflanzenstoffen, wie den Phytosterinen, die in ihnen vorkommen.
Nüsse enthalten die besten ungesättigten Fette
Vor allem einfach ungesättigte Fette sind in Nüssen enthalten. Außerdem sind Vitamin E und Pflanzenstoffe vorhanden, um die ungesättigten Fette vor Oxidation zu schützen. In Nussölen gehen während der Raffinierung der Öle die meisten dieser wichtigen Pflanzenstoffe, Vitamine und Spurenelemente verloren.
einfach ungesättigte Fette
mehrfach ungesättigte Omega-6-Fette
mehrfach ungesättigte Omega-3-Fette
gesättigte Fette
Nüsse senken Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 40–60 %
Nüsse sind wie ein exakt zusammengestellter Cocktail aus Hunderten von Wirkstoffen. Viele davon sind noch unerforscht. Andere, wie die Phytosterine, Phenole, Vitamin E, Selen, Zink, Kupfer, Folsäure, die B-Vitamine, das Eiweiß Arginin und die einfach und mehrfach ungesättigten Fette, haben alle in vielen Studien ihre besondere Wirkung gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen gezeigt. Diese Stoffe wirken auf verschiedene Weise mit an der Pflege Ihrer Blutgefäße, an der Senkung des schlechten Cholesterins, an der Fließfähigkeit des Blutes und als Oxidationsschutz für die Blutfette. In Nüssen sind alle diese Stoffe als unnachahmliches Wirkstoffpaket zusammengepackt. Es erstaunt daher auch nicht, dass Nüsse die Häufigkeit von Herzinfarkten um 40–60 % senken können. Kein funktionelles Lebensmittel aus dem Labor wird je diese Wirkung erreichen, die Nüsse auf die Herzgesundheit haben.
gut zu wissen
So verringern Nüsse Herzinfarkte | |||
Studienteilnehmer | Beobachtungszeitraum | Risikosenkung bei täglichem Verzehr | Publikation |
86 000 Frauen | 14 Jahre | 41 % weniger tödliche Herzinfarkte | British Medical Journal43 |
31 208 Männer und Frauen | 6 Jahre | 52 % weniger tödliche Herzkrankheiten | Arch Internal Medicine44 |
35 000 Frauen | 8 Jahre | 67 % weniger Risiko für tödliche Herzinfarkte | New England Journal of Medicine45 |
Nüsse – jeden Tag
Nüsse sollte man eigentlich jeden Tag essen. Viele Menschen haben heute vergessen, wie vielfältig sich Nüsse, angefangen beim Frühstück bis zum Abendessen, auch in scharfen Gerichten, einsetzen lassen.
Die einfachste Art, Nüsse zu essen, ist natürlich, Walnüsse oder Nussmischungen als Snack mit in die Schule oder zur Arbeit mitzunehmen. In den mediterranen Ländern ist es üblich, Pistazien und andere Nüsse zum Aperitif oder auch sonst ganz selbstverständlich auf den Tisch zu stellen. Im Müsli, in Obstsalaten oder auf Salaten anstelle von Croûtons können ebenfalls Nüsse sehr gut verwendet werden.
Nüsse lassen sich aber noch viel breiter einsetzen: als Nuss-Pesto auf Pasta, geröstet auf Suppen, als aromatische Beigabe zu Gemüsen oder bei vielen Fleischgerichten in der Soße.
Die Inder setzen Nüsse in vielen ihrer Currygerichte ein. Im Ofen – 25–30 Minuten geröstet – geben sie eine unverwechselbare aromatische Note beispielsweise auf scharfen Gerichten. Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Mit Erdnusspasten können leckere Soßen für Geflügelgerichte gekocht werden. Besonders die thailändische und die indonesische Küche verwenden Nusssoßen wie Saté in unzähligen Varianten. Diese Erdnusssoßen führen inzwischen auch größere Supermärkte, weil die schnelle asiatische Küche mittlerweile viele Fans auch in Deutschland gefunden hat. Zu der Nusspaste müssen Sie nur noch etwas Milch und Curry zugeben. Sahne ist durch den Fettgehalt der Nüsse nicht mehr nötig. Gemahlene Nüsse können auch genutzt werden, um Soßen anzudicken oder eine besondere Geschmacksnote zu geben.
In vielen südlichen Ländern trinkt man Nussmilch. Diese wird nicht etwa mit Milch gemacht, sondern abgezogene Mandeln oder Walnüsse werden mit Wasser und Honig mit dem Pürierstab zu einem nussigen Drink püriert und kalt serviert. In Spanien kann man diese »Horchata« fertig kaufen oder in Bars bestellen. Sie wird täglich frisch hergestellt.
gut zu wissen
So kaufen und lagern Sie Nüsse
Verdorbene Nüsse sind bitter
Nüsse sollten nie bitter schmecken, denn dann sind die Fette ranzig geworden. Frische Walnüsse haben zum Beispiel eher einen süßen Nachgeschmack und sind hell und gleichmäßig gefärbt. Bittere, nachgedunkelte Walnüsse haben meist zu lange im Supermarkt gelegen. Die ranzigen Fette sind ungesund.
Immer im Kühlschrank aufbewahren
Nüsse gehören nicht in den Küchenschrank! Vor allem nicht, wenn schon die Schale entfernt ist. Lagern Sie Nüsse immer in einem verschlossenen Behälter im Kühlschrank, da sonst die mehrfach ungesättigten Fette durch Licht und Wärme schneller oxidieren. Besonders Walnüsse gehören in den Kühlschrank.
Haltbarkeitsdatum
sollte ungefähr noch 12 Monate gültig sein. Dann kaufen Sie keine Nüsse aus der vorletzten Saison.
Mahlen Sie Nüsse selbst
In der Kaffeemühle sind Nüsse schnell gemahlen. Gemahlene Nüsse sollten sofort verwendet werden und nicht zwischen den Backzutaten im Küchenschrank lagern. Die Kontaktfläche für Sauerstoff ist – im Vergleich zur ganzen Nuss – bei gemahlenen Nüssen ein Vielfaches. Dadurch werden die Fette viel schneller ranzig. Legen Sie gemahlene Nüsse immer in den Kühlschrank!!