Umfang 660 seiten
Das stille Kind ist das vergessene Kind
Über das Buch
Methodenvielfalt und Interdisziplinarität als Schlüssel zum Erfolg
Therapeut*innen der Sprachtherapie-Logopädie und der Psychotherapie stellen in ihrer täglichen Arbeit fest, dass das Störungsbild des selektiven Mutismus immer noch zu wenig bekannt ist oder in seiner Bedeutung für Kinder und Eltern verkannt wird. Das stille, passive und angepasste Verhalten im Unterrichtskontext entspricht nicht dem mitteilsamen, aktiven, oft dominanten Verhalten zu Hause. Das löst große Irritationen aus – auf Seiten der Schule durch das beharrliche Schweigen des Kindes – auf Seiten der Eltern, die ein völlig anderes Kind zu Hause erleben.
Die Autor*innen des Fachbuchs sehen sich in diesem Dreieck und auch in anderen Settings als Mediator*innen für Verständnis und Verstehen dieses Störungsbildes: Neben Fallbeschreibungen präsentieren sie aktuelle Zugänge und innovative Methoden für die Therapie des selektiven Mutismus und geben ihre Erfahrungen und Erkenntnisse aus ihrem Praxisalltag weiter. Nur eine in den Methoden vielfältige, innovative und interdisziplinäre Therapie wird Kinder mit diesem Störungsbild ermutigen, verbal in Interaktion zu treten.
Teil 1: Der innovative Charakter des Buches begründet sich neben aktuellen Erkenntnissen und Aspekten wie z.B. dem Unsafe-Word Modell auch auf den Daten der Ergebnisse einer Befragung von Betroffenen, Angehörigen, Lehrpersonen und Therapeut*innen: Sie sind für alle therapeutischen Berufsgruppen relevant. Zudem werden im Buch drei in der Praxis neu entwickelte Ansätze vorgestellt: Gruppentherapie bei selektivem Mutismus, Beratung unter Berücksichtigung von Elementen aus der Soziokratie 3.0 und ein innovatives Onlinecoaching.
Teil 2: Die Fallbeschreibungen und -analysen bilden die verschiedenen methodischen Ansätze ab, unter Berücksichtigung von Aspekten wie Mehrsprachigkeit, Interkulturalität und Migration. Mehrere Beiträge verweisen auf die Besonderheiten des Settings Schule mit kreativen und innovativen Zugängen.
Teil 3: In repräsentativen Fallgeschichten der Angehörigen und Betroffenen zeigt sich die Vielfalt der Symptome. Sie betonen die Bedeutung maßgeschneiderter Interventionen.
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