Kostenlos

Corona Magazine #355: Dezember 2020

Text
Aus der Reihe: Corona Magazine #355
0
Kritiken
Als gelesen kennzeichnen
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

Kommentar: Die Magie des Machbaren – Wo die Fiktion aufhört und die Wissenschaft beginnt


von Sven Wedekin

»Jede hinreichend fortgeschrittene Technologie ist von Magie nicht mehr zu unterscheiden.«

Dieses Zitat des berühmten Science-Fiction-Schriftstellers Arthur C. Clarke ist wahrscheinlich den meisten Genrefans geläufig. Es erinnert einen daran, dass der Unterschied zwischen in der Realität möglicher Technologie und Zauberei vor allem eine Frage der Perspektive ist.

Aus der Sicht eines Neandertalers wäre ein gewöhnliches Smartphone ein Wunder. Egal wie viel Zeit sich ein Mensch der Neuzeit nehmen würde, er wäre niemals in der Lage, dem Neandertaler verständlich zu machen, wie ein solches Gerät funktioniert, wie es möglich ist, die Stimme eines Menschen, der sich vielleicht tausende Kilometer entfernt befindet, aus einem Kasten zu hören, der kaum größer ist als eine Handfläche. Es würde den geistigen Horizont eines Urmenschen weit überschreiten, und jeder entsprechende Versuch wäre von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Letztlich wäre ein Smartphone für jemanden, für den ein Faustkeil den Höhepunkt menschlichen Erfindergeistes darstellt, reine Magie.

Doch was bedeutet das für den heutigen Menschen?

Theoretisch könnte gleichsam der Mensch heutzutage jederzeit ein Funksignal einer außerirdischen Zivilisation empfangen, das der Erde in Sachen Evolution so weit voraus ist, dass der Mensch die Funktionsweise dieser Technologie einfach nicht verstehen kann.

Dieses Verständnis würde noch weiter erschwert, wenn die Fremden physikalische Zusammenhänge kennen würden, von denen selbst der moderne Mensch absolut keine Ahnung hat. Diese Wesen mögen dazu in der Lage sein, das Universum bis ins subatomare Detail hinein zu manipulieren und dadurch die Naturgesetze, zumindest bis zu einem gewissen Grad, auszuhebeln.

Fantasy vs. Science-Fiction

George Lucas (Willow) hatte solche Überlegungen ganz sicher nicht im Kopf, als er das Drehbuch für Krieg der Sterne (1977) verfasste. Seine Intention war es, einen reinen Fantasyfilm zu realisieren, der sich nicht um Naturgesetze scheren sollte. Einen Film, der – anders als etwa die Handlung von Der Herr der Ringe – im Weltraum spielt. Dadurch begründete Lucas ein neues Genre, das vom Fandom gern mal »Space-Fantasy« bzw. Weltraumoper genannt wird.

Leider wird das Star Wars-Franchise selbst heute noch oft dem Science-Fiction-Genre zugeordnet, weil die Unterschiede zwischen diesen Genres, zumindest auf den ersten Blick, fließend sind.

In der Science-Fiction werden technische und gesellschaftliche Entwicklungen der Gegenwart weiter gedacht und in die Zukunft projiziert. Dadurch erheben entsprechende Autoren den Anspruch, die Weitsicht zu besitzen, die die Voraussetzung für eine halbwegs glaubwürdige Beschreibung der Zukunft ist und dank derer man sich mehr oder weniger darauf verlassen kann, dass die dargestellte Welt zumindest im Bereich des Möglichen liegt.

Doch in Wahrheit ist es so, dass solche Spekulationen auf sehr wackligen Beinen stehen. Niemand kann die Zukunft wirklich mit absoluter Gewissheit vorhersagen. Kein Mensch in der Mitte des 18. Jahrhunderts hätte beispielsweise vorhersagen können, wie sehr die Erfindung der Dampfmaschine die ganze Welt verändern und dass sie eine völlig neue Ära der Menschheitsgeschichte einläuten würde, die noch dazu eines Tages eine Gefahr für das Überleben der Spezies hervorbringen würde – Stichwort Klimawandel.

Insofern ist der Unterschied zwischen Space-Fantasy und Science-Fiction doch nicht ganz so groß, wie es auf den ersten Blick scheint. Denn wo ist der Unterschied zwischen einer hochspekulativen Zukunftsvision und einer rein fiktiven Fantasiewelt, wie man sie in Star Wars sieht?

Auf den ersten Blick ist die Sache klar: Bei Star Wars werden die Naturgesetze ebenso ignoriert wie die Grenzen des technisch Machbaren. Beim Star Trek-Franchise (seit 1966) geschieht dies zwar auch, aber aus irgendeinem Grund gilt Roddenberrys kultiges Franchise offiziell als sogenannte Hard Science-Fiction und nicht als Fantasy.

Leider wird nur ein Bruchteil der Technologien, die der geneigte Fan von Film- und TV-Inkarnation der beiden Franchises kennt, in der Wirklichkeit je umsetzbar sein. Der Warpantrieb ist ebenso absurd wie der Hyperraumantrieb, Phaserkanonen ebenso wie das Lichtschwert. Der Realisierung all dieser Erfindungen schieben die Naturgesetze einen Riegel vor. Sie sind für den Menschen ebenso unmöglich wie es ein handtellergroßes Gerät, mit dem man mit einem anderen Menschen sprechen kann, der auf der anderen Seite der Erdkugel lebt, eben einst für einen Neandertaler war.

Wo das Mögliche beginnt und das Unmögliche aufhört

Der menschlichen Fantasie sind bekanntlich keine Grenzen gesetzt, was leider oft dazu führt, dass man sich in unrealistischen Träumereien verliert und zu glauben beginnt, dass buchstäblich alles möglich ist. Man vergisst seine Grenzen und reagiert dann umso enttäuschter, wenn man bemerkt, dass eben nicht alle Hoffnungen und Wünsche Realität werden können.

Aber woher nimmt man die Gewissheit, welche Hoffnungen für immer unmöglich sein werden und welche nicht?

Gewiss sagt der Naturwissenschaftlicher, was prinzipiell unmöglich ist, wird es auch immer bleiben, ganz egal, was für Fortschritte der Mensch noch machen wird. Nur ist es so, dass sich die Erkenntnisse darüber, was prinzipiell nicht möglich ist, immer weiter verschieben. Im 19. Jahrhundert hielt man es für ausgeschlossen, dass Menschen jemals das Gravitationsfeld der Erde verlassen und mit Raumschiffen ins All vorstoßen könnten. Natürlich wusste man damals noch nichts über die technischen Voraussetzungen, die nötig waren, um dies zu leisten. Man konnte es noch nicht wissen.

Ebenso wenig wussten selbst die klügsten Köpfe der Wissenschaft, dass es jemals gelingen könnte, Atome zu spalten. Genauer gesagt wusste man vor 200 Jahren noch nicht einmal mit absoluter Sicherheit, dass es Atome überhaupt gibt, geschweige denn, wie man die in ihnen schlummernden Energien nutzbar machen könnte.

Bereits heute hat der Mensch es geschafft, die Natur bis zu einem gewissen Grad zu manipulieren und ihr seinen Willen aufzuzwingen. Manche Forscher sind optimistisch, dass es eines Tages möglich sein könnte, Antimaterie in industrieller Massenproduktion herzustellen. Verrückte Aussichten, wenn man bedenkt, was für technische Implikationen ein solcher Fortschritt mit sich brächte. Und was für außergewöhnliche Leistungen der Mensch in den nächsten 200 Jahren zu vollbringen im Stande sein wird. Leistungen, die gläubige Menschen heutzutage höchstens Gott zutrauen würden.

Ist der Himmel die Grenze?

Selbstverständlich sind sämtliche Spekulationen darüber, wozu der Mensch in Zukunft alles fähig sein wird, trotzdem ebenso realistisch oder eben unrealistisch wie die in Star Trek gezeigten Visionen. Doch sie erinnern daran, dass man sich nie sicher sein kann, was der menschliche Geist zu erreichen imstande ist.

Natürlich stellt sich dann die Frage, welche Leistungen etwaige außerirdische Zivilisationen, die dem Menschen womöglich um Millionen Jahre voraus sind, schon erreicht haben. Falls diese – wie obenstehend bereits vermutet – genau wissen, wie das Universum funktioniert, könnten sie aus der Perspektive des Menschen geradezu gottähnliche Fähigkeiten entwickelt haben.

Sie könnten in der Lage sein – und das sei an dieser Stelle nur als ein Beispiel unter vielen genannt –, Maschinen zu entwickeln, die die Grenze zwischen Technologie und Biologie überwunden haben. Die über eine künstliche Intelligenz verfügen und theoretisch jedes erdenkliche Problem lösen, die jede Frage beantworten könnten; der allwissender Supercomputer Deep Thought aus Douglas Adams' Per Anhalter durch die Galaxis (1979) lässt grüßen.

Man kann diesen Gedankengang noch weiterspinnen: Viele Physiker vertreten heute die Meinung, dass es außerhalb des Universums noch eine Unzahl weiterer Universen mit jeweils anderen physikalisch Gesetzen geben könnte. In den meisten von ihnen mag Leben in jeglicher Form unmöglich sein, in anderen jedoch könnte es unvorstellbar andersartige Wesen geben. Und da diese in einem Kosmos mit anderen physikalischen Voraussetzungen existieren, wären sie zu Dingen fähig, die für den Menschen, in seinem Universum mit den darin gegeben Naturgesetzen, wahrhaftig unmöglich sind.

Für den Menschen wären solche Wesen in gewisser Weise allmächtig, da diese nicht an die Grenzen dieser Welt gebunden sind. Sie könnten gar dazu in der Lage sein, künstliche Universen mit wieder anderen Naturgesetzen zu erschaffen.

Damit kommt der Autor dieses Artikels wieder zu der eingangs zitierten Erkenntnis von Clarke. Solange der Mensch selbst nicht den Endpunkt der technischen Evolution erreicht hat (falls es einen solchen überhaupt gibt), kann er letztlich nur raten, was möglich ist und was nicht.

Man sollte daher die Flinte nicht zu schnell ins Korn werfen, wenn man über künftige Entwicklungen nachdenkt. Wenn der Mensch sich vorher nicht selbst auslöscht, mag er in Millionen von Jahren etwa dazu fähig sein, neue Formen künstlichen Lebens zu erzeugen und den Verlauf der Evolution nach Gutdünken zu beeinflussen. Er wäre vielleicht nicht einmal mehr den Gesetzen von Raum und Zeit unterworfen. Diese künftigen Menschen – oder das, was immer sich aus ihnen entwickelt hat – werden womöglich selbst Universen im Labor erschaffen, und sie werden dann von deren Bewohnern als Götter verehrt werden.

 

Es steht nicht fest, ob es wirklich jemals so weit kommen wird. Aber der Mensch hat es selbst in der Hand, wenn er das Reale mit dem Möglichen verbindet.

Rezension: The Mandalorian: Staffel 1

von Jacqueline Mayerhofer


© Peter Gludovatz/JM

Knapp ein Jahr ist es bei Erscheinen dieser Ausgabe des Corona Magazine bereits her, dass der Zuschauer in den Genuss der ersten Star Wars-Live-Action-Serie The Mandalorian kam, die am 12.11.2019 gestartet ist … zumindest international. In Europa lief die Space-Western-Reihe von Jon Favreau (Iron Man) und Dave Filoni (Avatar – Der Herr der Elemente) bekanntlich erst im Zuge des Starts des Streaming-Portals Disney+ im März 2020 an.

Doch wer kennt es mittlerweile nicht, das ikonische Duo, bestehend aus dem Mandalorianer Din Djarin (Pedro Pascal) und seinem Schützling, genannt »The Child« (der innerhalb der Fangemeinde weiterhin liebevoll als »Baby Yoda« bezeichnet wird)?

Staffel 1 des Projekts kam so gut an, dass bereits am 30.10.2020 der Start von Staffel 2 angekündigt wurde. Diesmal fand die Ausstrahlung auch weltweit gleichzeitig auf Disney+ statt, wodurch dem europäischen Raum nicht erneut Spoiler-Gefahr drohte.

Wer noch nicht eingestiegen ist, bekommt nachstehend die Gelegenheit, sich mit einem Episodenguide die Zeit zu vertreiben und damit schon mal sämtliche Erinnerungen an die acht Folgen der ersten Staffel aufzufrischen.

Folge 1: Der Mandalorianer (The Mandalorian)

Mandalorianer und Kopfgeldjäger Djarin verdient sich fünf Jahre nach dem Fall des Imperiums seinen täglichen Sold mit Aufträgen, die er über die Gilde erhält, der er angehört. Als »Mando« von Gildenoberhaupt Greef Karga (Carl Weathers) eines Tages an einen Imperialen weitergeleitet wird, erhält er einen Auftrag der besonderen Sorte: Der Serien-Protagonist soll auf dem Planeten Arvala-7 eine wichtige Person aufspüren.

Dank der Hilfe eines Feuchtfarmers namens Kuiil (Nick Nolte), einem Ugnaught, erreicht Djarin seinen Zielort, kämpft sich zusammen mit einem Attentäterdroiden IG-11 (Taika Waititi) durch ein Banditenlager und stößt schließlich auf sein Auftragsziel: ein fünfzig Jahre altes Kind, das der gleichen Spezies wie der von Jedi-Meister Yoda angehört. Da IG-11 das Kind töten will, entschließt sich Djarin, den Droiden zu zerstören und das Kind in seine Obhut zu nehmen.

Fazit: Ein gelungener Serienstart, der dem Zuschauer nicht nur die dank Boba (Jeremy Bulloch) und Jango Fett (Temuera Morrison) bereits aus den Star Wars-Kinofilmen bekannte Coolness der Mandalorianer präsentiert, sondern gleichzeitig mit einem Kindercharakter besticht, der sich von der ersten Sekunde an in die Fanherzen geschlichen hat. Das Setting ist vertraut, und die gesamte erste Episode fühlt sich einfach so richtig nach Star Wars an.

Folge 2: Das Kind (The Child)

Als Djarin mit dem Kind zu seinem Raumschiff zurückkehrt, muss er sich erst einmal gegen Kopfgeldjäger zur Wehr setzen, nur um dann festzustellen, dass Jawas die Razor Crest zerlegt haben. Nachdem er dabei scheitert, die Jawas an der Flucht mit den Teilen zu hindern, sucht er erneut Kuiil auf, der einen Deal mit den Jawas vorschlägt.

Zusammen mit dem Kind machen sich die beiden zu den Dieben auf und handeln aus, dass Mando ihnen im Tausch für seine Schiffsteile ein Ei besorgen soll. Einen Kampf mit einem Schlammhorn scheint Djarin zu verlieren, das Kind sorgt jedoch mit der Macht dafür, dass die Bestie aufgehalten wird. Djarin nutzt diese Gelegenheit und tötet diese.

Ramponiert und erschöpft kehrt er zurück, übergibt den Jawas das Ei und baut schließlich mit Kuiil zusammen das Schiff wieder zusammen. Der Ugnaught lehnt das Angebot des Helden allerdings ab, mit ihm zu reisen, und die beiden verabschieden sich als Freunde.

Fazit: Auch diese Folge spart nicht mit Action. Djarin ist zwar weiterhin ein eher wortkarger Held, dennoch bekommt man in Form des Kindes eine Überraschung präsentiert. Mando befindet sich offensichtlich in Begleitung eines Mitglieds einer machtintensiven Spezies. Und obwohl das Kind sein Auftragsziel darstellt, hat es seine ganze Kraft dafür aufgebraucht, um den einsamen Kopfgeldjäger zu retten. Eine ergreifende, spannende Folge. Gänsehaut garantiert!

Folge 3: Der Fehler (The Sin)

Djarin kehrt zusammen mit dem Kind nach Nevarro zurück, um es dem Imperialen zu übergeben. Als Bezahlung erhält er eine gewisse Menge Beskar, Mandalorisches Eisen, aus dem Mandalorianer ihre Rüstungen fertigen.

Djarin sucht das Versteck seiner mandalorianischen Kameraden auf und lässt sich neue Teile für seine Beskar’gam (in der Mandalorianischen Sprache Mando’a steht das Wort für »Eiserne Haut«) schmieden. Entgegen der Vorschriften der Kopfgeldjägergilde erkundigt er sich nach dem Kind und beschließt schließlich, es aus den Klauen der Imperialen zu befreien. Nur mit Hilfe seiner mandalorianischen Kameraden, die in diesem Zuge ihre Präsenz auf Nevarro offenbaren, kann er gegen Gildenoberhaupt Karga und die anderen Kopfgeldjäger an- und mit dem Kind entkommen.

Fazit: Eine Folge, die die Herzen von Mandalorianer-Fans höherschlagen lässt. Nicht nur, dass man Djarins Stamm in Aktion sieht, außerdem kann man erleben, wie mächtig Mandalorianer im Team sind und wie episch ein Kampf gegen diese hartgesottenen Krieger aussehen kann. Gleichzeitig lässt sich erkennen, dass Mandos Herz doch weicher ist, als es ihm selbst wohl lieb ist. Ein Held, der mit einem sympathischen Charakter besticht.

Folge 4: Die Zuflucht (Sanctuary)

Djarin und das Kind fliehen zusammen auf den dünnbesiedelten Planeten Sorgan, wo sie vorerst untertauchen wollen. Dort trifft Djarin auf Cara Dune (Gina Carano), eine alderaanische Ex-Schocktrupplerin, die sich nun als Söldnerin verdingt.

Als Einheimische Djarin um Hilfe dabei bitten, gegen regelmäßigen Banditeneinfall vorzugehen und ihm im Gegenzug eine Unterkunft bieten, nimmt er dieses Angebot an. Zusammen mit Dune lehrt Mando die Einheimischen das Kämpfen und die Tatsache, dass sie sich genau so einem imperialen AT-ST werden stellen müssen. Gemeinsam schaffen sie es, die Banditen zu vertreiben.

Djarin möchte das Kind auf dem Planeten zurücklassen, da es sich unter den Einheimischen wohlfühlt, als es jedoch von einem Kopfgeldjäger der Gilde beinahe erschossen wird, erkennt der Held, dass sein Schützling nur an seiner Seite sicher ist. Zusammen fliegen sie wieder von Sorgan weg.

Fazit: Diese Folge führt nicht nur mit Dune einen starken Frauencharakter ein, wie es ihn wesentlich öfter geben sollte, sondern zeigt in Verbindung mit der Witwe Omera (Julia Jones) auch, dass Djarin mit der Tatsache kämpft, seinen Helm nie absetzen zu dürfen und in ihrer Gegenwart weich zu werden scheint. Die beiden Figuren verbindet ein scheinbar romantisches Knistern; es hätte der Folge allerdings definitiv nicht geschadet, dieses wegzulassen. Man weiß auch so, dass Mando trotz seiner Rüstung kein Herz aus Stahl hat.


© Disney+/Lucasfilm Ltd.

Folge 5: Der Revolverheld (The Gunslinger)

Wieder einmal ist ein Kopfgeldjäger der Gilde hinter Djarin her, der das Kind in seinen Besitz bringen möchte. Mando kann ihn zwar unschädlich machen, muss aber auf dem Planeten Tatooine landen, um die Razor Crest zu reparieren. In der Kantine von Mos Eisley trifft er auf einen anderen Kopfgeldjäger namens Toro Calican (Jake Cannavale), der in die Gilde aufgenommen werden will und Djarin um Hilfe bei seinem Versuch bittet, die Elitesoldatin Fennec Shand (Ming-Na Wen) zu ergreifen. Für eine Belohnung in Höhe des gesamten Kopfgelds willigt Mando ein.

Nur mit Mühe gelingt es den beiden, Shand festzunehmen. Als Djarin nach einer Transportmöglichkeit sucht, besticht Shand Calican mit der Information, dass der Mandalorianer viel mehr wert ist als sie, da er ein Verräter der Gilde ist. Calican tötet Shand und möchte Djarin sowie das Kind der Gilde ausliefern – und muss dafür selbst mit dem Leben bezahlen.

Fazit: In dieser Folge darf der Zuschauer aus der Perspektive des wohl coolsten Mandalorianers überhaupt – und zusammen mit dem wohl süßesten Baby der fiktionalen Galaxis – Mos Eisley einen Besuch abstatten, dessen Kantine man schon aus Krieg der Sterne (1977) kennt. Wieder einmal zeigt sich in dieser Folge zudem, wie raffiniert Djarin als Krieger ist und wie er über jede Gefahr triumphiert.

Folge 6: Der Gefangene (The Prisoner)

Djarin erhält von einem alten Weggefährten den Auftrag, zusammen mit vier Begleitern einen Twi’lek aus einem Gefängnistransporter der Neuen Republik zu befreien.

Die Crew – bestehend aus Mando, den Söldnern Xi’an (Natalia Tena), Burg (Clancy Brown) und Mayfeld (Bill Burr) sowie dem Droiden Zero (Richard Ayoade) – infiltriert den Transporter, schaltet sämtliche Droiden aus und befreit den Gefangenen. Als sich Djarins Zwangsgefährten jedoch gegen ihn stellen, zeigt er erst so richtig, was passiert, wenn man sich mit Mandalorianern anlegt und setzt die Feinde einen nach dem anderen schachmatt.

Am Ende stellt sich heraus, dass sein Auftraggeber ihn ebenso hintergehen möchte, doch Djarin gelingt es, diesem die Neue Republik auf den Hals zu hetzen und ihn somit mit seinen eigenen Mitteln zu schlagen.

Fazit: Eine der actionreichsten und definitiv coolsten Folgen der ganzen Staffel. Untermalt von grandiosen Lichteffekten innerhalb des Raumschiffs zeigt Djarin, was er wirklich draufhat. Das Sprichwort: »Leg dich nicht mit Mandalorianern an!« (auf Mando’a: »Ke nu jurkadir sha Mando'ade!«) offenbart sich in Folge 6 erst so richtig. Auch ist auffällig, dass Mando bei keiner drohenden Gefahr auch nur ansatzweise zusammenzuckt, wenn es allerdings um das Kind geht, sieht die Sache vollkommen anders aus.

Folge 7: Die Abrechnung (The Reckoning)

Djarin erhält von Gildenoberhaupt Karga eine Nachricht mit der Bitte, zurück nach Nevarro zu kehren, um dem imperialen Auftraggeber, der immer noch hinter dem Kind her ist, die Stirn zu bieten. Erst wenn dieser Mann Geschichte ist, sind Mando und sein Schützling frei. Außerdem lockt Karga mit dem Angebot, Djarin nicht mehr länger von der Gilde verfolgen zu lassen.

Da der Held keine Wahl hat und das Kind sonst nie in Sicherheit sein würde, rekrutiert er Dune von Sorgan und anschließend Kuiil von Arvala-7.

Kuiil hat inzwischen IG-11 repariert und umprogrammiert, der fortan als Beschützer des Kindes dient.

Nach ihrem Treffen mit Karga und anderen Gildenmitgliedern wird die Gruppe von Mynocks angegriffen. Das machtintensive Kind heilt die Wunden von Karga, der daraufhin gerührt verrät, dass es sich bei dem Ganzen eigentlich um eine Falle für Djarin gehandelt hat. Karga macht nun mit ihnen gemeinsame Sache, während Kuiil mit dem Kind zurück zur Razor Crest kehrt.

Da jedoch alles aus dem Ruder läuft, weil Moff Gideon (Giancarlo Esposito) auftaucht und seine eigenen Leute – inklusive des imperialen Auftraggebers – tötet, stecken Djarin, Karga und Dune bald in einer Kantine fest, umzingelt von Sturmtruppen. Kuiil wird auf der Flucht getötet, und das Kind gerät in imperiale Gefangenschaft.

 

Fazit: Folge 7 stellt genau genommen den ersten Teil eines Zweiteilers dar. Ein ums andere Mal beweist The Mandalorian, wie gelungen die erste Staffel ist und besticht mit atemberaubenden Actionszenen, Charakterisierungs-Vertiefungen und viel Emotionalem, das auf die Tränendrüse drückt.

Außerdem wird in Folge 7 offenbart, dass Mandalorianer nicht über eine Rasse, sondern über ein Kredo definiert werden.

Folge 8: Erlösung (Redemption)

IG-11 bringt das Kind wieder in seinen Besitz und eilt Djarin, Dune und Karga zu Hilfe. Vor der Kantine entbrennt ein Kampf gegen sämtliche Sturmtruppen und Gideon. Djarin wird dabei schwer verletzt und muss erkennen, dass die ihm verhassten Droiden in Form von IG-11 diesmal doch seine Rettung sind.

Die Gruppe flieht in die unterirdischen Gänge. Es stellt sich heraus, dass die dort versteckten Mandalorianer fast alle getötet worden sind. Nur die Waffenschmiedin ist noch anwesend und meint, dass Djarin nun zusammen mit dem Kind einen eigenen Clan mit zwei Mitgliedern darstellt. Sie bleibt zurück, während Mando mit seiner Crew auf einer Fähre durch eine Kanalisation aus Lavaflüssen flieht.

Da der Ausgang von imperialen Truppen umstellt ist, leitet IG-11 seine Selbstzerstörung ein, um die anderen zu retten. Beinahe am Ziel angelangt erscheint jedoch Gideon in seinem TIE-Jäger und beschießt die Gruppe. Djarin gelingt es mit seinem neuen Jetpack, den Feind flugunfähig zu machen und die Gefahr zu neutralisieren.

Schließlich verabschiedet sich Mando mit dem Kind von Karga und Dune, die auf Nevarro bleiben, und fliegt von dem Planeten weg. Wie sich herausstellt, hat jedoch auch Gideon überlebt und sich mit einem Dunkelschwert aus den Trümmern seines TIEs befreit.

Fazit: Folge 8 stellt ein grandioses und würdiges Finale einer inzwischen bestens etablierten neuen Star Wars-Serie dar, das noch viel mehr verspricht. Mando wird darin nicht nur offiziell zum Adoptivvater des Kindes, sondern zeigt sogar Mitgefühl mit IG-11, obwohl die Gründe für seinen Droidenhass fest in seiner Vergangenheit verankert sind. Rührend, spannend – genial!


© Disney+/Lucasfilm Ltd.

Wer sich nach dem Genuss dieses Artikels gleich den Trailer zur zweiten Staffel ansehen will, folgt am besten untenstehendem Link.

In diesem Sinne: Das ist der Weg!

Weiterführende Informationen zum Thema:

https://www.youtube.com/watch?v=eW7Twd85m2g&ab_channel=StarWars – Trailer The Mandalorian, Staffel 2