Buch lesen: «Vom Wienerwald zur Buckligen Welt»

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Vom Wienerwald zur Buckligen Welt
Wiener Becken &
Wiener Alpen erleben

Alexandra Gruber

Wolfgang Muhr


Inhalt

Schiene, Berg und Tal

Der ewige Wächter der Kalten Rinne

20-Schilling-Blick, Semmering, Ghega-Museum, Breitenstein

Weinseligkeit unter Schienen

Vinodukt, Payerbach

Beschleunigte Gipfelsiege

Schneebergbahn und Rax-Seilbahn, Rax-Schneeberg-Gebiet

Ein Kino, nah am Himmel

Hohe Wand

Poesie des Wassers

Myrafälle, Muggendorf

Rolltreppenfahren in der Klamm

Steinwandklamm, Furth an der Triesting

Blühende Einöde

DIE WÜSTE Mannersdorf, Kalkofen Baxa

Wiener Neustadt

Das urbane Herz des Industrieviertels

Wiener Neustadt

Offiziersschmiede und Kaisergrab

Theresianische Militärakademie, Wiener Neustadt

Verborgene Schätze vor den Vorhang

Stiftspfarre Neukloster, Wiener Neustadt

Als den Menschen Flügel wuchsen

Flugmuseum Aviaticum, Wiener Neustadt

Das Wohnzimmer am Hauptplatz

Café Bernhart, Wiener Neustadt

Arbeit, Industrie und altes Handwerk

Bäriges Vermächtnis

Auf den Spuren von Arthur Krupp, Berndorf

Als Habsburgs erste Schlote rauchten

Nadelburg, Lichtenwörth

Bestseller der Wissenschaft

Die Arbeitslosen von Marienthal, Gramatneusiedl

Das flüssige Gold des Waldes

Pecherei Rendl, Waidmannsfeld

Die Burgherrin und ihr Reich aus Glas

»Die Gläserne Burg«, Weigelsdorf

Mini-Momentaufnahmen in Vitrinen

Zinnfigurenwelt Katzelsdorf

Honigsüßes wie aus alten Zeiten

Lebzelterei Rachenzentner, Mödling

Eisige Verführung

Eis Greissler, Krumbach

Der Nachlass der Sommerfrischler

Wo der Kaiser Urlaub machte

Schlossgärtnerei Wartholz, Reichenau an der Rax

»Hier Amt, was beliebt?«

Historisches Postamt Küb, Payerbach

Schlafende Schönheit am Zauberberg

Südbahnhotel, Semmering

Patina in Gelb-Grün

Fischauer Thermalbad, Bad Fischau-Brunn

Wo der Kaiser Fährmann spielte

Schloss Laxenburg

Ritt auf der Wüste Gobi

Trabrennbahn Baden

Das Erbe der Vergangenheit

Feiern wie die alten Kelten

Keltisches Freilichtmuseum, Schwarzenbach

Tor ins Altertum

Römerstadt Carnuntum, Petronell-Carnuntum

Die Boygroup Gottes

Stift Heiligenkreuz

Zwei Tote und ein Mythos

Karmel Mayerling, Alland

Ein Staatsmann und zwei Republiken

Renner-Museum, Gloggnitz

Der Urahn der Grünen

Josef Schöffel, Mödling

Ein Genie auf Sommerfrische

Beethovenhaus Baden, Beethoven-Gedenkstätte, Mödling

Sentimentales Sammelsurium

Museum Traiskirchen

Kunterbuntes Gedächtnis einer Region

Triestingtaler Heimatmuseum, Weissenbach

Der Nachlass der Doktoren

Rollettmuseum Baden

Kulturgeschichte des Glücks

Puppen- und Spielzeugmuseum Baden

Unterirdische Welten

Rutschpartie durch die Finsternis

Hermannshöhle, Kirchberg am Wechsel

Wo einst die Musketiere kämpften

Seegrotte Hinterbrühl

Elfenreigen beim Frauenloch

Allander Tropfsteinhöhle

Fluchttunnel und Luftschutzraum

Kriegsstollen, Neunkirchen

Wasser, Wind und Holz

Der Kanal, den die Dampflok überrollte

Wiener Neustädter Kanal

Vom Weg des Wassers

Wasserleitungsmuseum Kaiserbrunn, Wiener Wasserleitungswanderweg

Der Holzknecht, der ein König wurde

Hubmer-Gedächtnisstätte Naßwald, Schwarzau im Gebirge

Windkraft auf Augenhöhe

Windkraftanlage Lichtenegg

Wundersames, Kurioses und Rekorde

Wundersames Weihnachtslicht

Wallfahrtskirche Hafnerberg, Altenmarkt an der Triesting

Wo der Amtsschimmel dreimal reitet

Tauchen am Wechsel

Der Weltrekord im Keller

Modellsammlung, Wiener Neudorf

Kolossales auf dem Kreuzberg

Speckbacher Hütte, Breitenstein

Kleine Welt mit Weltrekord

Modellpark »Erzherzog Johann«, Mönichkirchen

Anhang

Quellen- und Literaturhinweise

Danksagungen

Bildnachweis

Im Sinne der bestmöglichen Lesbarkeit schließt die Verwendung der männlichen Form stets auch Frauen mit ein.


Liebe Leserin, lieber Leser!

Eine vielfach noch gängige Bezeichnung für den Südosten Niederösterreichs lautet Industrieviertel. Dieser Name lässt im Kopf sofort Bilder von rauchenden Fabriksschloten, zubetonierten Landstrichen und Überstunden am Fließband entstehen. Kein Wunder, dass die Touristiker damit noch nie glücklich waren. Darum unterteilten findige Marketingstrategen das facettenreiche Viertel in kleinere Regionen, um sie gesondert unter klingenden Begriffen wie Wiener Alpen, Bucklige Welt, Wienerwald oder Thermenregion bewerben zu können.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist das »Viertel unter dem Wienerwald«, wie es ursprünglich bezeichnet wurde, verkehrstechnisch eng mit der Bundeshauptstadt verbunden. Ab diesem Zeitpunkt strömten die Sommerfrischler in das Rax-Schneeberg-Gebiet, auf den Semmering, in die Kurorte oder in den Wienerwald. Für sie wurden mondäne Villen und Hotels, Thermalbäder und später auch Seilbahnen gebaut. Im Industrieviertel schuf das technische Genie Carl Ritter von Ghega die erste Hochgebirgsbahn der Welt, erdachte Karl Renner seine Strategie zur Gründung der Zweiten Republik und holte sich Ludwig van Beethoven Inspirationen auf ausgedehnten Wanderungen. In seinem mittleren und nördlichen Teil liegt das Gebiet, das ihm seinen Namen gab. Die Industrialisierung zog hier früh ein und hinterließ selbstbewusste Orte und Städte, die ihre Geschichte und Geschichten heute stolz präsentieren.

Um seine Besonderheiten aufzuspüren, durchquerten wir monatelang das vielfältige Viertel. Wir streiften durch die weitläufigen, verlassenen Salons und Zimmerfluchten eines Fin-de-Siècle-Hotels, erforschten unterirdische Höhlen und Kriegsstollen, begaben uns auf die Spuren des Raxkönigs, staunten über ein wundersames Weihnachtslicht und eine makabre Schädelsammlung, schmunzelten über kuriose Begebenheiten in einem amtsschimmelgeplagten Dorf, besuchten ein 1.000 Meter hohes »Kino« und einen nachts künstlich beleuchteten Wasserfall, kamen auf Tuchfühlung mit Steinböcken, setzten auf einer Trabrennbahn aufs falsche Pferd, wandelten wie Riesen durch eine Miniaturwelt, entschleunigten in den Sehnsuchtsorten der Sommerfrischler, folgten dem Weg des Wassers und dem Ruf der Berge, lauschten der Boygroup Gottes, feierten wie Kelten und Römer und begegneten dem Wächter von Ghegas Erbe.

»Nomen est omen« trifft in diesem Fall wohl nicht zu. Oder denken Sie noch immer an rauchende Fabriksschlote?

Wien, September 2019

Alexandra Gruber und Wolfgang Muhr

Schiene, Berg und Tal



1 20-Schilling-Blick, Semmering Ghega-Museum, Breitenstein
2 Vinodukt, Payerbach
3 Schneebergbahn und Rax-Seilbahn, Rax-Schneeberg-Gebiet
4 Hohe Wand
5 Myrafälle, Muggendorf
6 Steinwandklamm, Furth an der Triesting
7 DIE WÜSTE Mannersdorf, Kalkofen Baxa

Wussten Sie, dass …?

… die Semmeringbahn die erste Hochgebirgseisenbahn der Welt war?

… in der Steinwandklamm Regierungsmitglieder den fast zwanzigfachen Eintrittspreis eines Durchschnittsbürgers bezahlen müssen?

… der höchstgelegene Bahnhof Österreichs auf dem Schneeberg liegt?

… in Furth an der Triesting das größte Spiegelei der Welt gebraten wurde?

120-Schilling-Blick, Semmering Ghega-Museum, Breitenstein
Der ewige Wächter der Kalten Rinne

Vom Wolfsbergkogel aus hat man den fulminantesten Blick auf die erste Hochgebirgseisenbahn der Welt. Das Vermächtnis ihres Erbauers wird im Ghega-Museum wie ein Schatz gehütet.

Der Ausblick von der Besucherplattform am Wolfsbergkogel ist einfach umwerfend. Unsere Augen wandern immer wieder aufs Neue von links nach rechts über das Kalte-Rinne-Viadukt, die Polleroswand, das Krausel-Klause-Viadukt bis nach Breitenstein und wieder zurück. Sie folgen einem Bindeglied aus Stahl, dem Schienenstrang der Semmeringbahn. Dahinter erheben sich mächtig die Rax und der Schneeberg.

Dieses großartige Alpenpanorama wurde im letzten Jahrhundert mehrfach auf Briefmarken und Banknoten gedruckt. Am bekanntesten ist die Abbildung auf der Rückseite des vorletzten (1968–1989) 20-Schilling-Scheins. Auf der Vorderseite war der gebürtige Venezianer Carl Ritter von Ghega (1802–1860) verewigt, der Erbauer der Semmeringbahn. Mit der ersten Hochgebirgsbahn der Welt vollbrachte er eine technische Meisterleistung im frühen Industriezeitalter. Das Wunderwerk der Technik bildet eine perfekte Symbiose mit der umgebenden Natur und überwindet eine Höhendifferenz von 457 m. Auf 41 km Länge passiert die Bahn 15 Tunnel und überquert 16 Viadukte sowie 100 Brücken.

Als Wien und Triest Mitte des 19. Jahrhunderts mit einer Bahnlinie direkt verbunden werden sollten, gab es ein großes Hindernis: den Semmering. Die Experten waren sich uneins, wie diese Herausforderung zu meistern sei. Schließlich setzte sich Ghega mit seinen Plänen durch. Unter der Leitung des Ingenieurs wurde 1848 mit dem Bau der Strecke begonnen, rund 20.000 Arbeiter waren im Einsatz. Etwa 1.000 von ihnen starben während dieser Zeit, einige bei Unfällen, noch mehr durch Seuchen. Trotzdem, nach einer Bauzeit von lediglich sechs Jahren war der Abschnitt fertiggestellt. Die ideale Gebirgslokomotive wurde speziell für diese Trasse von Wilhelm Freiherr von Engerth (1814–1884) konstruiert. 1853 befuhr sie erstmals erfolgreich die gesamte Strecke, 1854 wurde die Semmeringbahn für die Allgemeinheit eröffnet.

Der Blick von Georg Zwickls Haus auf die Kalte Rinne.

Der berühmte 20-Schilling-Blick ist ein beliebtes Fotomotiv.

Die Bahn und ihre Umgebung wurden 1998 mit dem Prädikat UNESCO-Weltkulturerbe geadelt. Das wunderbare Panorama, das wir vom Wolfsbergkogel aus genießen, kennt man seit 1968 unter der Bezeichnung »20-Schilling-Blick«. Auf der Besucherplattform entdecken wir ein Schild mit dem Konterfei Ghegas und dem Hinweis: »Ca. eine Stunde zum Museum«. Unser Interesse ist geweckt.

Ghegas Vermächtnis

»Mit jedem Wort, das ich über Ghega gelesen habe, wuchs meine Begeisterung über diesen Mann«, sagt Georg Zwickl. »Er hat mit eisernem Willen und gegen viel Widerstand ein Gesamtkunstwerk geschaffen.« Der Museumsgründer und seine Lebensgefährtin Helene Srnec leben im Wächterhaus Nummer 167 direkt gegenüber der zerklüfteten Polleroswand und gleich neben dem mächtigsten und wohl auch bekanntesten Viadukt der Semmeringbahn, das über die Kalte Rinne führt. Gefühlt alle fünf Minuten taucht ein Zug aus dem Inneren des Berges auf und fährt in einem eleganten Bogen in wenigen Metern Entfernung an seinem Haus vorbei. 120 Züge täglich passieren diese Strecke, früher waren es 360. »Ich hör das gar nicht mehr«, sagt Zwickl gelassen und zieht an seinem Zigarillo. Die ungewöhnliche Lage in 845 Meter Höhe oberhalb der Kalten Rinne hat sich der ehemalige Busfahrer ganz bewusst als Wohnsitz ausgesucht. 2008 erwarb er das alte Bahnwärterhaus von den ÖBB. »Es war eine Ruine. Zehn Jahre stand es leer, beim Dach hat es reingeregnet.« Aufwendige Renovierungsarbeiten folgten. Der Pensionist schätzt, dass sein Heim um 1850 gebaut worden ist. »52 dieser Häuschen hat es entlang der Bergstrecke von Gloggnitz bis Mürzzuschlag gegeben. Die Bahnwärter mussten in Hör- oder Sichtweite zueinander wohnen, denn sie verständigten sich damals mit akustischen und später auch mit optischen Signalen.«

Zuvor lebte Zwickl viele Jahre in Baden, aber dieser Ort nahe der Kalten Rinne zog ihn schon immer magisch an. »Ich spürte jedes Mal, dass hier etwas Bedeutendes passiert ist, ich wusste aber nicht, was.« Bis eines Tages ein Einheimischer vorbeikam und ihm erzählte, dass Carl Ritter von Ghega sehr oft den Waldweg hinter dem Bahnwärterhäuschen hinaufgewandert sei. Von diesem Platz aus hatte der Ingenieur einen großarten Blick auf sein Viadukt. »Nach dem Gespräch rief ich alle möglichen Leute an und fragte, ob irgendwo ein Ghega-Museum existiere. Es gab keines, weder in Österreich noch in Italien. Also habe ich eines gegründet.«

Zwickls 120 m2 großes Haus ist zweigeteilt. Den ersten Stock bewohnt er gemeinsam mit seiner Partnerin, im Erdgeschoß befindet sich sein Museum. »Das Staatsarchiv hat mich während der Gründungsphase sehr unterstützt.« Während unseres Gesprächs wird er vom Läuten seines Handys unterbrochen. »Nein, ich sitze nicht faul auf der Terrasse, ich gebe ein Interview«, sagt Zwickl und lacht. Nachdem er aufgelegt hat, erklärt er: »Das war ein Freund, der gerade mit dem Zug vorbeigefahren ist.« Dass ihm ständig die Lokführer aus den Fahrerkabinen zuwinken, ist uns bereits aufgefallen. Den 68-jährigen und sein Ghega-Museum mit dem angeschlossenen kleinen Gastronomiebetrieb kennt man in der Umgebung. Die Einheimischen kommen gerne zur Kaffeejause vorbei. »Helenes Palatschinken sind ein Traum. Manche Leute besuchen uns nur deswegen.« Das Geheimnis sei der fluffige Teig, Genaueres will die Küchenchefin nicht verraten.

Die Wanderer hingegen werden von der herrlichen Aussicht angelockt, auf Wunsch führt sie Zwickl durch die Ausstellung. »Ich hatte schon Besucher aus Australien oder China hier«, erzählt er. Vor allem aus Deutschland kämen viele Ghega-Fans.

Gekommen, um für immer zu bleiben

»So haben sie zur Jahrhundertwende Gleise verlegt«, erklärt Zwickl. Er führt uns durch sein Museum und zeigt auf ein Schwarz-Weiß-Foto, während er weiter ausführt. »Heute schaffen drei Mann mit Hilfe der Technik einen Meter Gleis pro Minute. Damals dauerte es wesentlich länger.« Manche Ideen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts erscheinen heute abwegig. So wurde etwa eine Zahnradbahn über den Semmering angedacht, andere wollten die Waggons von Arbeitern nach oben ziehen lassen. »Damals hat niemand geglaubt, dass eine Eisenbahn aus eigener Kraft über einen Berg fahren kann.«

Die Sammlung rund um Ghega und den Bau der Semmeringbahn ist Zwickls kostbarster Schatz, den er mit viel Liebe hegt und pflegt. Sie umfasst Originalstücke aus dem Baubüro und der Baustelle, Dokumente und Fotos. Unter anderem ist auch ein Modell der Kalten Rinne ausgestellt, auf dem auch Zwickls Bahnwärter-Häuschen verewigt ist. Besonders stolz ist er auf den originalen Zeichentisch aus Ghegas Baubüro, daneben hat er einen Schreibtisch aus jener Zeit mit passenden Utensilien aufgestellt. »Ich habe ein Büro für den Herrn Ingenieur eingerichtet, weil ich hoffe, dass er wieder mal vorbeischaut.« Er spüre noch immer die Anwesenheit des Genies und halte sein Vermächtnis in Ehren. Ghegas Geburtstag wird jedes Jahr am 10. Jänner im Museum gefeiert. »2018 haben wir ihm diese Biedermeier-Uhr geschenkt, die hier an der Wand hängt«, sagt Zwickl. Dieses Fest sei immer ein besonderer Spaß. »Helene bäckt eine Geburtstagstorte, wir laden ein paar Freunde ein, und dann rufen wir laut: ›Lang lebe Ghega!‹«

Nicht nur der Techniker, auch der Mensch Ghega imponiert dem Museumsdirektor. »Die Sicherheit der Arbeiter war ihm sehr wichtig, zum Beispiel hat er den Beruf des Schulungsbeamten eingeführt. Mit seinesgleichen, den hohen Herren, zerstritt er sich hingegen oft.«

Noch eine Schlüsselfigur aus den Anfängen der Semmeringbahn wird in der Ausstellung gewürdigt. Der heute fast vergessene Wilhelm Freiherr von Engerth konstruierte die erste praxistaugliche Gebirgslokomotive, erst durch seine Leistung wurde die Fahrt über den Semmering möglich. »An den Techniker Engerth erinnert genau nichts«, ärgert sich Zwickl. »Selbst sein Grab in Baden wollte man schleifen. Das konnte ich verhindern. Nun pflege ich das halt auch noch.«

Ob ihm die selbstauferlegte Verantwortung nicht doch manchmal über den Kopf wachse? »Wenn ich etwas bereue, dann nur, dass ich nicht schon vor 30 Jahren hierhergezogen bin.« Er sei gekommen um zu bleiben, und zwar für immer. »Ich habe bereits veranlasst, dass meine Urne an diesem Ort versenkt wird«, erzählt Zwickl. »Ich bin der ewige Wächter der Kalten Rinne.«

Info
Ghega-Museum

Kalte-Rinne-Straße 45, 2673 Breitenstein

An den Wochenenden und an Feiertagen geöffnet, an Wochentagen wird um telefonische Voranmeldung gebeten.

www.ghega-museum.at


Tipp
Bahnfahren für Romantiker

Der Gumpoldskirchner Tunnel auf der Südbahnstrecke zwischen Gumpoldskirchen und Pfaffstätten wurde 1841 fertiggestellt und ist der älteste Bahntunnel Österreichs. Bekannt ist er unter dem Namen »Busserltunnel«, weil die Durchfahrt durch den Katzenbühel früher so lang wie ein kurzer Kuss gedauert haben soll. Bei einer Geschwindigkeit von 60 km/h und eine Länge von 165 m war es etwa für 10 Sekunden dunkel. Der Name »Busserltunnel« tauchte bereits 1857 in einem Reiseführer auf.

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Altersbeschränkung:
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Veröffentlichungsdatum auf Litres:
22 Dezember 2023
Umfang:
228 S. 98 Illustrationen
ISBN:
9783990405369
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