Kleine Sünden

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Aus der Reihe: Kleine Sünden #4
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  Die Praktikantin

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Die Praktikantin

Es war bereits nach neun, als Baumann endlich seinen Bildschirm abschaltete. Jetzt musste er nur noch sein Notebook und das Flugticket einpacken und könnte sich auf den Weg nach Hause machen. Am nächsten Tag ging es für drei Tage nach New York zu einer Vorstandssitzung in die Firmenzentrale. Er hatte den ganzen Tag damit verbracht, die Präsentationen, die ihm von seinen Mitarbeitern vorbereitet worden waren, durchzuschauen, zu korrigieren und zusammenzufügen. Immerhin hatte er nicht jeden einzeln einbestellen müssen, sonst wäre er noch längst nicht fertig. Trotzdem drehten sich in seinem Kopf noch immer die Zahlen und Bilanzen des letzten Jahres.

Er streckte seinen Rücken durch und dehnte die Schultern nach hinten. Langsam fiel der Stress des Tages von ihm ab, sein Kopf wurde wieder etwas klarer. Durch seine geöffnete Bürotür hatte er den Gang, der bis zum Ende der Etage führte, vollständig im Blick. Alles lag im Dunklen. Nur unter einer der hinteren Türen schien noch etwas Licht hindurch.

Seine Sekretärin hatte er vor einer Stunde nach Hause geschickt, als er gemerkt hatte, er würde den Rest auch alleine schaffen. Also war er bei den letzten Schritten auf sich alleine gestellt. Wo hatte sie noch gleich die Flugtickets abgelegt? Hätte er doch mal mit mehr als einem halben Ohr zugehört. So musste er alle Ablagen in seinem Schreibtisch durchsuchen, bis er endlich unter Zweien seiner Ordner fündig wurde. Schnell steckte er die Tickets in seinen Aktenkoffer, das Notebook noch dazu, und nahm sein Sakko von der Garderobe in der Ecke des Büro.

Inzwischen hörte er, wie auf dem Gang eine Tür abgeschlossen wurde, und die Absätze von Frauenschuhen über den harten Boden stöckelten. Auch er schloss nun ab und machte sich ebenfalls auf den Weg zum Fahrstuhl, neugierig, wer um diese Zeit noch mit ihm im Haus sein konnte.

Schon von Weitem erkannte er sie. Christina Becker, eine junge Studentin, die seit zwei Wochen im Haus ein Praktikum absolvierte, und ihm schon mehrfach positiv aufgefallen war. Nicht aufgrund ihrer Leistung, die konnte er nicht beurteilen. Auch wenn er sie eingestellt hatte, hatte sie bisher noch nicht in seinem persönlichen Umfeld gearbeitet. Über ihr Aussehen hingegen traute er sich schon eine Beurteilung zu.

Schon im Bewerbungsgespräch hatte sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ihren Noten zufolge gehörte sie zu den Besten ihres Jahrgangs und das hatte sie ihn spüren lassen. Ihr Auftreten war sehr selbstbewusst gewesen, aber trotzdem nicht respektlos. Das war einer der Gründe gewesen, warum er sie eingestellt hatte. Ihr zweifelsfrei anregendes Äußeres hatte bei dieser Entscheidung keine große Rolle gespielt, auch wenn sie während des Gesprächs des öfteren den Versuch unternommen hatte, mit ihm zu flirten. Das jedoch war ein Grund für ihn gewesen, die junge Frau einzustellen. Sie war sich nicht zu schade, ihre Ziele mit vollem Körpereinsatz zu erreichen.

Letzteres war ihm auch im Arbeitsalltag aufgefallen. Jeden Tag kam sie in schicken Kostümen ins Büro, die ihren Körper zwar vollständig verdeckten, aber trotzdem sehr viel Raum für Fantasien ließen. Natürlich hatte er bemerkt, dass die männlichen Kollegen ihr ständig hinterher schauten. Und nicht nur das. Ihre Arbeit wurde ihr, wo es nur ging, leichter gemacht, was viele weibliche Kolleginnen bereits eifersüchtig machte.

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