Aggression und Wut bewältigen

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Aggression und Wut bewältigen
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Alexander Arlandt

Aggression und Wut bewältigen

Effektive Lösungen

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Rechtliche Hinweise

Warum Sie Wutanfälle und Aggressionen stoppen sollten!

Körperliche Symptome

Kampf oder Flucht

Gewalt heute

Wut, Stress, Aggression und Ihre körperliche Gesundheit

Die Ursachen von Wut und Aggressionen

Bewältigen der Wut

Mit Menschen umgehen, die Sie wütend machen

Wut mit Verständnis und Akzeptanz entgegnen

Schritte zu mehr Gelassenheit und einer positiveren Einstellung

Die 7 häufigsten Fehler

Impressum neobooks

Rechtliche Hinweise

Aggression und Wut bewältigen

Effektive Lösungen

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Copyright 2017 – Alexander Arlandt

Als Leserin und Leser dieses eBooks, möchten wir Sie ausdrücklich darauf hinweisen, dass keine Erfolgsgarantie oder Ähnliches gewährleistet werden kann. Der Leser ist für die aus diesem Buch resultierenden Ideen und Aktionen selbst verantwortlich.

Warum Sie Wutanfälle und Aggressionen stoppen sollten!

Sind Sie oft zornig und wütend? In der heutigen Zeit haben viele Menschen einen Grund, wütend und aufgebracht zu sein. Man hat hart für eine gute Ausbildung gearbeitet und danach einen großen Teil seines Lebens für ein bestimmtes Unternehmen geopfert, nur um in dem Moment, wo die Unternehmensgewinne zurückgehen, seine Arbeit zu verlieren. Oder Sie sind selbständig und haben ein Unternehmen aufgebaut, das Ihnen systematisch von einem Großunternehmen kaputt gemacht wird, und es vorn und hinten nicht mehr reicht, um Ihre Familie zu ernähren. Auch wenn man sehr gut auf seine Gesundheit achtet, können jetzt noch schreckliche Krankheiten hinzukommen, und man sieht sich der Situation gegenüber, dass die Versicherung ganz einfach die Deckungszusage verweigert. Daran können Familien zerbrechen, Freunde sind nicht mehr so loyal wie früher und die allgemein herrschenden Ungerechtigkeiten, wenn sie sich immer wiederholen, können auch den vernünftigsten Menschen zur Weißglut treiben.

Es gibt doch tatsächlich einen beliebten Autoaufkleber mit den Worten: "Wenn Sie nicht wütend sind, sind Sie unaufmerksam." Es scheint so zu sein, dass wir Wut heutzutage als etwas Allgemeines akzeptieren. Unschuldige Menschen werden vermehrt zu Opfern - sie werden terrorisiert und von ihrer Umgebung meist im Stich gelassen. Auch wenn man selbst noch nicht zum Opfer geworden ist, so ist es selbstverständlich gerechtfertigt, deswegen wütend zu werden!

Manche Leute scheinen jedoch, unabhängig von dem, was geschieht, zu Wutanfällen und Zornausbrüchen zu neigen. Der kleinste Anlass genügt und schon verlieren sie ihre Fassung. Täglicher Ärger und Unannehmlichkeiten sind Grund für größere Auseinandersetzungen oder Übergriffe. Meinungsverschiedenheiten wegen Kleinigkeiten enden in großen Auseinandersetzungen und sogar in Schlägereien großen Stils. Eine kleine Verspätung wegen des Verkehrs, etwas zuviel Arbeit im Büro, ein paar extra Minuten Warten in der Schlange im Supermarkt, ein Abendessen, das fünf Minuten zu spät auf den Tisch gebracht wird, und Leute reagieren, als ob man ihnen den Krieg erklärt hätte.

Dafür können auch körperliche Ursachen in Betracht kommen, wie zum Beispiel ein erhöhter Testosteronspiegel, was normalerweise beim Menschen zu gesteigerter Aggressivität führt. Auch Übermüdung und körperliche Schmerzen können dazu führen, dass man Schwierigkeiten hat, mit bestimmten Situationen und Stressoren rational umzugehen. Viele stellen fest, dass auch der Genuss von Alkohol ihre Hemmschwelle herabsetzt, das heißt, die Hemmschwelle ihrer eigenen Reaktionen. Mit anderen Worten, sie mögen in nüchternem Zustand zwar über ein gewisses Maß an Selbstkontrolle verfügen, sobald sie aber getrunken haben, achten sie weder auf ihre eigenen Reaktionen, noch beherrschen sie ihre Aggressionen.

Manche sind auch in einem Zuhause aufgewachsen, wo Wutausbrüche die Regel waren - ein Verhalten, das sie mit der Zeit übernommen haben. Sie sind daran gewöhnt, dass Menschen schreien, aus der Haut fahren und sich ganz schnell und plötzlich einer Auseinandersetzung gegenübersehen. Es ist leicht, solch ein Verhalten anzunehmen, jedoch sehr schwer, es wieder abzulegen. Es bedarf keiner großen Anstrengung seine Fassung zu verlieren, jedoch viel Arbeit, um Selbstbeherrschung zu erlernen.

Was immer die Ursache auch sein mag, die Bewältigung von Aggressionen ist in der heutigen Zeit ein großes und häufig auftretendes Problem. Es scheint, dass sich ganz normale Menschen mit Wutproblemen herumschlagen; leider werden dabei meist auch viele Personen in ihrer direkten Umgebung in Mitleidenschaft gezogen – Ehepartner, kleine Kinder, Arbeitskollegen, Nachbarn, usw. Jeder kann Ziel ihrer Aggression werden, und wenn dagegen nichts unternommen wird, kann dies in einer Katastrophe enden.

Wenn Sie ein Aggressionsproblem haben, dann haben Sie vielleicht noch nie in Betracht gezogen, dass es da noch ein weiteres Opfer gibt. Und das Opfer sind Sie selbst. Vielen ist nicht bewusst, wie sehr Sie sich durch ihre Wutprobleme selbst verletzen, genau wie die Menschen in ihrer Nähe. Es ist sehr schwierig, in einer Beziehung mit jemandem zusammenzuleben, der ständig in schlechter Stimmung ist. Wenn man Probleme mit der Bewältigung seiner Wut hat, zieht man sich von Freunden und Familie zurück, was wiederum die Ursache dafür sein kann, dass Ehen zerfallen und Kinder sich immer mehr von ihren Eltern entfremden. Diese Vereinsamung kann sehr beängstigend und deprimierend sein und ist oft die Ursache dafür , dass sich Menschen in Alkohol oder Drogen flüchten oder sogar dazu, dass sich das Aggressionsproblem noch weiter verstärkt, da auf Isolation mit noch intensiverer Wut reagiert wird.

Dies kann auch zum Verlust des Arbeitsplatzes führen oder dazu, dass man Schwierigkeiten hat, mit anderen zurechtzukommen. Arbeitgeber sind nicht dazu verpflichtet jemanden zu behalten, der herumbrüllt, flucht und andere Symptome gewalttätigen Verhaltens aufweist. Um sich selbst zu schützen, ist es Arbeitgebern vom Gesetz her sogar gestattet, solch einer Person zu kündigen. Wenn Sie in einem Mehrfamilienhaus wohnen, kann ein Wutanfall sogar dazu führen, dass Sie Ihre Wohnung verlieren. In Ihrem eigenen Haus kann ein Wutanfall zur Strafanzeige bei der Polizei und möglicher Festnahme oder Vorladung führen, auch wenn keine körperliche Gewalt damit verbunden ist. Viele Städte haben Gesetze und Satzungen wegen Ruhestörung, so dass gegenseitiges Anbrüllen oder andere laute Auseinandersetzungen zu deftigen Strafen und manchmal auch zu Gefängnisaufenthalt führen können.

Das sind sicher ganz ernsthafte Probleme, denen Sie gegenüberstehen, wenn Sie derjenige sind, der Probleme bei der Bewältigung seiner Aggressionen hat. Ein wichtiger Teil davon, erwachsen und ein gesetzestreues Mitglied der Gesellschaft zu sein, besteht darin, die Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen. Abgesehen von dem Schaden, den Sie anderen zugefügt haben, müssen Sie auch noch den Schaden berücksichtigen, den Sie sich selbst zufügen, wenn Sie sich weigern, Ihre Aggressionen zu beherrschen. Wutausbrüche stellen nicht nur eine Gefahr für Ihre emotionale Gesundheit dar, sie gefährden vielmehr auch Ihre körperliche Gesundheit, da länger andauernde Zornausbrüche zu irreparablen Schäden und Problemen führen können.

Lassen Sie uns auf dieses Thema näher eingehen, um zu sehen, ob einige Probleme bei bei Ihnen schon vorliegen. Hoffentlich denken Sie über diese Ausführungen gut nach, damit Sie solche Probleme zukünftig vermeiden können.

Körperliche Symptome

Viele Menschen, die Wutprobleme oder Probleme mit der Bewältigung von Aggressionen haben, leiden oft unter:

 Schlafstörungen; dazu zählen nicht nur die Schwierigkeiten beim Einschlafen, sondern auch das nächtliche Aufwachen, quälend lange wach zu liegen und nicht mehr einschlafen zu können, oder auch ein frühzeitiges Erwachen.

 

 Hautproblemen, wie Hautausschläge, Nesselsucht einschließlich Gürtelrose, Ekzeme und allergische Reaktionen auf ansonsten unbedenkliche Produkte. Möglicherweise leiden sie auch unter übermäßig trockener Haut oder häufig auftretender Akne.

 Haarverlust sowie brüchigem und glanzlosem Haar.

 Übelkeit, gereiztem Darm, Magenkrämpfen, Verdauungsproblemen, Sodbrennen und allgemeinen Störungen des Verdauungssystems.

 Schwindelanfällen, Ohnmachtsanfällen und Benommenheit.

 Gewichtsschwankungen sowohl durch übermäßige Gewichtszunahme als auch durch bedenkliche Gewichtsabnahme.

 Erschöpfung, Unwohlsein und einem allgemeinen Energiemangel.

 Rückenschmerzen, Schmerzen in weiteren Gelenken wie Knöcheln und Fingern sowie Muskelschmerzen und Muskelkater.

 Verschwommener Sicht und lallender Sprache.

Viele, die ein Wutproblem und Probleme mit der Bewältigung ihrer Aggressionen haben, stellen diese Symptome bei sich fest, sehen dabei jedoch keine Verbindung zwischen den beiden Aspekten. Sie nehmen an, dass sie Grippe oder eine Erkältung oder eine noch viel schlimmere Krankheit haben. Manche lassen bei ihren Ärzten alle Arten von kostspieligen Untersuchungen vornehmen und begeben sich auf die Suche nach einem Gehirntumor oder einer Krebserkrankung oder auch anderen ernsthaften Erkrankungen, während in Wirklichkeit ihre Wut die körperlichen Probleme verursacht.

Manche werden auch deshalb eine Verbindung nicht in Betracht ziehen, da sie nicht daran glauben, dass zwischen dem, was wir emotional empfinden, geistig denken und körperlich fühlen, ein enger Zusammenhang besteht. Denken Sie doch einmal darüber nach, wie gut Sie sich körperlich fühlen, wenn Sie Spaß und Freude haben.

Wenn Sie mit Freunden zusammen ein paar schöne Stunden verbringen - auch bei geistig entspannenden Tätigkeiten, werden Sie sich auch körperlich gut fühlen. Entspannende Musik kann Ihren Blutdruck senken, genauso wie das Streicheln einer Katze oder die Beschäftigung mit einem Hobby wie Töpfern oder Teppichknüpfen. Diese geistig und emotional entspannenden Tätigkeiten entspannen auch Ihren Körper. Flotte Musik kann Sie körperlich in Schwung bringen. Stellen Sie sich vor, dass Sie bei einer Hochzeit oder auf einer Party sind – beim Betreten des Raumes ist Ihnen vielleicht nicht nach Tanzen zumute, sobald Sie jedoch die Musik hören und sehen, wie sich jeder vergnügt, fühlen auch Sie sich plötzlich energiegeladen und voller Begeisterung. Es ist tatsächlich so, dass das, was wir denken und emotional fühlen, auf unser körperliches Befinden, ob nun gut oder schlecht, Einfluss haben kann und es dies auch tut. Es ist kurzsichtig zu glauben, dass hierbei kein Zusammenhang besteht.

Um diesen Zusammenhang besser zu verstehen, lassen Sie uns an Hand einiger spezifischer Beispiele darlegen, welchen körperlichen Einfluss ein Wutproblem auf Sie hat.

Kampf oder Flucht

Haben Sie jemals von der "Kampf-oder-Flucht" Reaktion beim Menschen gehört? Wenn wir einem Problem oder einem Konflikt gegenüberstehen, werden wir uns entweder der Situation stellen oder dieser Situation entfliehen. Dies mag zwar eine Urreaktion darstellen, sie scheint jedoch in uns Menschen tief verankert zu sein. Um mit einer Kampf-oder-Flucht Reaktion reagieren zu können, muss der Körper verstärkt Blut in die großen Bein- und Oberschenkelmuskeln pumpen, da diese entweder zum Kampf oder zum Weglaufen benötigt werden.

Was läuft dabei im Körper ab? Viele Abläufe sind dabei erforderlich, damit dies geleistet werden kann.

Erhöhte Herzfrequenz.

Das Herz pumpt schneller, um verstärkt Blut für die Beine und auch die anderen Organe bereitzustellen. Eine erhöhte Herzfrequenz macht die Erhöhung des Blutdrucks erforderlich. Erhöhter Blutdruck kann Kopfschmerzen auslösen sowie das Herz- und Kreislaufsystem selbst schädigen. Das Herz ist nicht dafür geschaffen, derartige Mehrbelastungen zu bewältigen, jedenfalls nicht über einen längeren Zeitraum hinweg. Erhöhter Blutdruck verursacht ebenfalls erhöhten Venen- und Arteriendruck. Auch das ist destruktiv und gesundheitsschädlich.

Erhöhter Adrenalinspiegel.

Während sich der Körper auf einen Kampf oder eine Flucht vorbereitet, produziert er verstärkt Adrenalin oder Epinephrin. Dieses Hormon wird von den Nebennieren ausgeschieden, strömt durch die Blutbahn und stellt den Körper auf eine Reaktion ein. Es wird vermehrt Sauerstoff und Glukose in die Muskeln transportiert, damit sich diese auf Einsatzbereitschaft vorbereiten, ob es sich nun um eine Konfrontation oder um eine Flucht handelt. Adrenalin bewirkt ebenfalls eine Erhöhung der Herzfrequenz, sowie arterielle Gefäßveränderungen der Haut und des Magen-Darm-Traktes, was Taubheitsgefühl und Übelkeit verursacht. Zudem führt es zu Erweiterungen der Muskelarterien, um den verstärkten Blut- und Sauerstoffzufluss bewältigen zu können und sich auf den Einsatz vorzubereiten.

Leider verhält es sich bei Adrenalin so wie beim Zucker – ein bisschen davon kann der Körper gut verarbeiten, wenn Sie jedoch zu oft über einen längeren Zeitraum eine zu große Menge davon haben, dann hat dies schädliche Auswirkungen.

Erhöhte Alarmbereitschaft.

Sowohl während einer Kampfreaktion, als auch bei einer Fluchtreaktion befindet sich der Körper in erhöhter Alarmbereitschaft. Die Pupillen weiten sich, um mehr Licht aufzunehmen und besser fokussieren zu können. Das Hören wird sensibler, da der Körper auf Geräusche und Laute reagieren muss.

Diese Alarmbereitschaft hat zur Folge, dass viele Muskeln in der Vorbereitung zu einem Einsatz angespannt sind. Ohne dies wahrzunehmen, sind während dieser Kampf-oder-Flucht Reaktion Ihr Rücken, die Arme, Hände, Beine und andere Körperregionen verkrampft und steif. Noch einmal: Ihr Körper erholt sich problemlos davon, wenn Sie dies nur für kurze Zeit tun - ständige Alarmbereitschaft und Anspannung jedoch können sich schädigend auf Muskeln und Arterien auswirken.

Wenn der Körper in Alarmbereitschaft ist, dann ist auch Ihr Hirn in Alarmbereitschaft. Das Hirn filtert und registriert ständig auch nur den kleinsten Sinneseindruck auf jeden der fünf Sinne, blendet jedoch harmlose Bilder und Geräusche schnell aus. Bestimmte Geräusche nehmen wir überhaupt nicht mehr bewusst wahr, wie den Motor des Kühlschranks oder das plötzliche Anschalten der Heizung oder auch das Geräusch eines Nachbarn, der sein Auto in die Auffahrt fährt. Unser Hirn nimmt meist diese Geräusche wahr, ordnet diese als unwichtig ein und blendet sie aus. Wenn Sie jedoch in Alarmbereitschaft sind, muss der Verstand diese Geräusche sorgfältiger filtern, was dazu führt, dass der Verstand Mehrarbeit leisten muss, um all dies erkennen zu können. Aus diesem Grund kommt es verstärkt zu Müdigkeit und Erschöpfung. Auch der Verstand muss sich hin und wieder ausruhen, wie jedes andere Körperteil auch.

Die Kampf-oder-Flucht Reaktion ist ein Teil der Wut. Wenn man in Wut gerät, ist man bereit, sich der Situation zu stellen, in Vorbereitung zum Einsatz, beginnt das Adrenalin zusammen mit dem Herzen zu pumpen, während die Muskeln steif werden und sich verkrampfen. Diese für den Körper erdrückenden Reaktionen finden normalerweise auch während eines Wutausbruchs statt. Wenn Sie ständig wütend sind, können Sie sich sicher vorstellen, welchen Schaden Sie damit Ihrem Körper zufügen.

Mangel an Schlaf

Wenn Sie Probleme mit Ihren Aggressionen haben, werden Sie auch unter Schlaflosigkeit und Durchschlafproblemen leiden. Es sind in vielen Fällen Probleme, mit denen wir uns intensiv beschäftigen und die uns den Schlaf rauben, die dann einen Wutanfall auslösen. Manche Leute werden wegen nichtiger Anlässe wütend. Es gibt jedoch auch viele Leute mit Wutproblemen, die bestimmten Problemen oder Situationen gegenüberstehen oder aber in der Vergangenheit gegenüberstanden, über die sie wütend sind, wobei sie diese Probleme oder Situationen immer wieder durchleben. Trifft dies in Ihrem Fall zu?

Während des Tages wird man möglicherweise durch viele andere Dinge davon abgelenkt, über seine Probleme und Angelegenheiten ernsthaft nachzudenken. Nachts jedoch, wenn es still ist und man im Bett liegt, kreisen die Gedanken sich um die eigenen Sorgen und Anliegen. Die Gedanken, wenn sie nicht anderweitig abgelenkt oder gefordert werden, wandern frei und enden dann oft bei den Problemen und Sorgen. Vor dem Schlafengehen machen wir uns oft Gedanken über den nächsten Tag, was bedeutet, dass wir nach dem Aufstehen den gleichen Problemen schon wieder gegenüberstehen. Auch das kann sich störend auf den Schlaf auswirken, da uns unser Unterbewusstsein zu verstehen gibt, dass je früher wir einschlafen, desto früher werden wir aufwachen und diesen Problemen erneut wieder gegenüberstehen. Ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, der Körper weicht dem Schlaf aus, weil er den Problemen von morgen entrinnen möchte.

Wenn man unter Stress steht, ist nicht ungewöhnlich, nachts aufzuwachen. Der Geist wandert frei im Schlaf, die Probleme manifestieren sich oft in Form schlechter Träume, die dazu führen, dass man nachts aufwacht. Da man sich meistens an seine eigenen Träume nicht erinnert, sieht man hier auch keine Verbindung. Die Probleme können sich körperlich auch so auswirken, dass man sogar während des Schlafs Kampf-oder-Flucht Reaktionen durchläuft. Oftmals wacht man in Panik mit Herzrasen und schweißgebadet auf, wenn man unter starker Belastung steht.

Wie wirkt sich Mangel an erholsamem Schlaf aus? Am nächsten Tag fühlt man sich etwas müde und angeschlagen, wenn Sie dies jedoch Nacht für Nacht wiederholt, dann ist das mehr als eine kurzfristige Störung. Nicht zu schlafen ist genauso ungesund, wie nicht zu essen – Sie können vielleicht einmal eine Mahlzeit auslassen, gleichen das dann aber mit regelmäßigem Essen wieder aus. Ein Magersüchtiger jedoch, der jeden Tag nicht vernünftig isst, wird schwere gesundheitliche Folgen davontragen. Genauso verhält es sich mit dem Schlaf. Eine gelegentliche schlaflose Nacht hat noch keinen schädlichen Effekt auf Ihre Gesundheit, ansonsten braucht der Körper jedoch nachts eine gewisse Menge an tiefem, ungestörtem Schlaf. Wenn dies nicht sichergestellt ist, kommt es zu einer Reihe gesundheitlicher Störungen.

Das Fehlen erholsamen Schlafs kann die Ursache sein für:

 Schläfrigkeit und Übermüdung am nächsten Tag und Einnicken zu unpassenden Zeiten, wie während Besprechungen oder am Steuer des Autos.

 Muskelerschöpfung und Muskelschwäche. Dies hat seinen Grund darin, dass die Muskeln während des Schlafes repariert werden und sich von der täglichen Arbeit regenerieren müssen. Manchmal erleiden Muskeln durch die Belastung am Tage mikroskopisch kleine Risse, die der Körper dann während des Schlafes repariert. Bei Schlafunterbrechung werden die Muskeln nicht repariert, was sich am nächsten Tag in Form von Schmerzen und Muskelkater zeigt.

 Schlechtes Erscheinungsbild der Haut. Auch die Haut erneuert sich während des Schlafs. Abgestorbene Hautzellen lösen sich und neue Zellen dringen von unten zur Hautoberfläche hoch. Auch Feuchtigkeit wird während dieses Prozesses ersetzt. Da die Haut Sie ebenfalls vor äußeren Einflüssen schützt, ist dies die Zeit, wo sie sich im Schlaf erholen kann, ohne von Staubpartikeln und anderen Reizstoffen in der Luft bombardiert zu werden.

 Mangelnder erholsamer Schlaf ist auch eng mit vielen mentalen und emotionalen Erkrankungen wie Depression, Angst und Panikattacken verbunden.

 Auch das Hirn ist überstrapaziert, wenn es sich wegen der erhöhten Alarmbereitschaft nicht erholen kann.

Schlafmangel kann auch jeden Versuch verhindern, die Wut zu kontrollieren. Wenn man müde ist, dann fühlt man sich körperlich schlecht und dadurch fehlt die erforderliche Energie, Selbstbeherrschung zu üben. Man kann sich körperlich und mental derart schlecht fühlen, dass dies alleine schon genügt, um in Wut zu geraten.

Hautprobleme

Bemerken Sie, dass Ihre Akne zunimmt wenn Sie aufgebracht sind? Oder dass Sie zu trockener Haut oder Ekzemen neigen? Haben Sie Hautausschläge, Gürtelrose, Nesselsucht oder haben Sie verstärkt allergische Reaktionen auf Nahrungsmittel oder Hautpflegeprodukte?

 

Wenn ja, dann bilden Sie sich dies nicht ein. Zwischen Wutanfällen und Hautproblemen besteht eine direkte Verbindung. Durch die Kampf-oder-Flucht Reaktion wird Adrenalin produziert, was zu einer Schwächung des Immunsystems führt. Nesselsucht, Gürtelrose, Hautausschläge sowie allergische Reaktionen sind Ausdruck eines geschwächten Immunsystems, das sich gegen Reizstoffe nicht so zu Wehr setzen kann, wie es dies üblicherweise sollte.

Um sich zu schützen, reagiert der Körper auf Stress durch eine erhöhte Fettproduktion der Haut, was dann zu Akne führen kann. Die Haut ist ständig mit der Bildung von Fett und Schweiß beschäftigt, um sich sauber, weich und geschmeidig zu halten und vor äußeren Einflüssen zu schützen. Staub, Schmutz und andere Schadstoffe können die Hautoberfläche wegen des feinen Säureschutzmantel nicht durchdringen. Der Körper schützt sich durch eine verstärkte Fettproduktion vor Angriffen von außen. Auch dies ist Teil einer Kampf-oder-Flucht Reaktion, die dann auftritt, wenn wir uns einer Konfrontation oder einem Stressor gegenübersehen. Akne kann auch dann entstehen, wenn Poren durch zu viel Talg verstopft sind, sich nicht öffnen und das überschüssige Fett nicht abtransportiert werden kann.

Trockene Haut ist die entgegen gesetzte Reaktion. Wenn der Körper Blut in die großen Muskelgruppen der Oberschenkel und Beine umleitet bedeutet dies, dass er das Blut der Haut entnehmen muss. Da Blut für Feuchtigkeit sorgt, wird die Haut mit weniger Feuchtigkeit versorgt, zeigt ein trockeneres Erscheinungsbild und fühlt sich auch trockener an.

In manchen Fällen kann das, was eine Person tut, auch Einfluss auf das Erscheinungsbild der Haut haben. Wenn man zu Wut neigt und die Herzfrequenz steigt, schwitzt man mehr, da dieser Blutdruckanstieg eine Erhöhung der Körpertemperatur zur Folge hat. Man wird versuchen, dem Schwitzen mit übermäßigem Waschen des Gesichtes entgegenzuwirken, was die Haut austrocknet. Auch zahlreiche der handelsüblichen Produkte wird man ausprobieren, wobei die Haut durch die verschiedenen Chemikalien gereizt wird, denen sie hier ausgesetzt ist. Manche vernachlässigen gänzlich, ihrem persönlichen Hygieneprogramm nachzukommen, indem sie ihr Gesicht abends nicht reinigen, da sie ja so erschöpft sind, dass sie am liebsten gleich ins Bett fallen würden. Wenn man es versäumt, das Gesicht mit Feuchtigkeitscreme zu pflegen, führt dies zur Austrocknung und übermäßigen Talgproduktion der Haut, was Akne auslösen kann.

All dies zeigt sich, wenn der Körper in ständiger Alarmbereitschaft ist, wie dies bei Wutanfällen und Kampf-oder-Flucht Reaktionen der Fall ist. Bedenken Sie, Ihre Wutprobleme werden Ihre Hautprobleme nur verschlechtern

Schmerzen

Spüren Sie immer dann starke Schmerzen, wenn Sie angespannt sind und unter Stress stehen? Nehmen Sie noch nicht einmal wahr, dass Ihre Hände und Ihr Rücken bei Bewegung völlig verkrampft sind? Tut Ihnen oft überall alles weh?

Alle Muskeln verkrampfen im wahrsten Sinne des Wortes, wenn man mental oder emotional angespannt ist. Muskeln und Gelenke in angespannter und gekrampfter Haltung, vermindern einen ungestörten Blutfluss, der zur Blut- und Sauerstoffversorgung notwendig ist. Dies hat zur Folge, dass Muskeln und Gelenke verspannt sind und schmerzen. Die heilenden Eigenschaften des Blutes auf die Muskeln bewirken, dass diese weich und geschmeidig sind. Bei Anspannung und Verkrampfung jedoch –Ihrer Hände, Ihres Kiefers, Ihres Rückens und sogar Ihrer Füße – wird der Blutfluss herabgesetzt.

Eine Verkrampfung der Muskeln verursacht Schmerzen, da sie für eine derartige Belastung über einen längeren Zeitraum hinweg nicht geschaffen sind. Muskeln können zwar zum Einsatz angespannt werden, in der Erwartung dann aber sofort wieder losgelassen zu werden. Denken Sie dabei an das Heben von Gewichten – zum Anspannen des Muskels bringen Sie das Gewicht nach oben, um es danach nach unten loszulassen und zu entspannen. Wenn Muskeln verkrampft sind, ist es, als ob man ein Gewicht nur nach oben drückt. Stellen Sie sich ein Training mit Drücken und Stoßen ohne Entspannungsphase vor! Selbstverständlich wird man bereits nach ein paar Augenblicken Schmerzen verspüren.

Oftmals ist man sich gar nicht bewusst, dass man so hochgradig verkrampft und verspannt ist. Erst nach dem Eintritt von Schmerzen, stellt man fest, dass der Kiefer angespannt und der Rücken unbeweglich ist und unter Druck steht.

Weitere Körperliche Risiken

Weitere körperliche Probleme, die häufig bei Leuten anzutreffen sind, die Probleme bei der Bewältigung ihrer Aggressionen haben:

 Hoher Blutdruck, da sich die Herzfrequenz erhöht, um die Konfrontation oder die Flucht zu bewältigen. Dies kann die Fähigkeit, den Blutdruck zu regulieren dauerhaft schädigen, was dann wiederum zu einem chronischen Schaden führen kann.

 Herzerkrankung und Herzinfarkte. Der ständige Druck auf das Herz, den Blutfluss auf eine derart unnatürliche Art zu verstärken, kann das Herz langfristig schädigen, genauso wie ständiger Druck auf jeden anderen Teil des Körpers dazu führt, dass dieser ermüdet und sich vorzeitig verbraucht.

 Magengeschwüre und Magenbluten. Der Körper muss für Entleerung des Magens sorgen, damit er während eines Kampfes nicht niedergedrückt wird. Aus diesem Grund leiden Menschen, die zu Verspannungen neigen, auch häufig unter zuviel Magensäure. Dies kann zu Fissuren der Magenschleimhaut und dann zu Magenbluten führen.

 Schlaganfall, Aneurysma, Blutgerinnsel und weitere Schwächezustände und Notsignale des Herz- und Kreislaufsystems.

 Essstörungen, die wiederum eine starke Gewichtszunahme oder Gewichtsabnahme zu Folge haben und die für Ihre Gesundheit eine große Gefahr darstellen.

Ja, es gibt tatsächlich viele Opfer und Menschen, die leiden, wenn man die Kontrolle über seine Emotionen verliert. Dabei muss man sicherlich auch seine Gesundheit, die eigene Sicherheit und sein Wohlbefinden mit einbeziehen. Wenn es um die Bewältigung von Aggressionen geht, muss man seiner eigenen Gesundheit noch größere Aufmerksamkeit zumessen. Jeder verdient es, vor den Wutausbrüchen anderer geschützt zu werden. Sie jedoch verdienen ebenfalls ein glückliches, ruhiges und vor allem gesundes Leben – in mentaler, emotionaler und körperlicher Hinsicht.

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