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Zwei Schicksalswege

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Zwei Schicksalswege (EPUB)
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»War es nachts?«

»Nein, es war am Tage – nachmittags.«

»Spät am Nachmittag?«

»Ja – nach dem Abend.«

In meiner Erinnerung stieg die Geschichte des Doktors von dem schiffbrüchigen Manne auf, dessen Doppelgänger ja auch auf dem reisenden Schiffe erschienen war, das er selbst im Traume gesehen.

»Erinnern Sie ich des Datums und der Stunde?« fragte ich.

Sie nannte mir beides und es war genau derselbe Tag, wo meine Mutter und ich die Fahrt nach dem Wasserfall gemacht hatten, dieselbe Stunde, in der ich die Erscheinung im Lusthause vor meinem Buche schreibend fand!

Ich stand still und konnte mein Erstaunen kaum unterdrücken. Währenddessen waren wir auf unserem Rückwege zur Stadt bis an den Palast von Holyrood gekommen und nachdem sie einen Blick auf mich geworfen hatte, wendete sich meine Gefährtin dem düsteren, alten Bauwerk zu, das eben der liebliche Mond mit sanfter Schönheit übergoss.

»Seit ich in Edinburgh bin,« sagte sie einfach, »ist dieses mein Lieblingsspaziergang. Die Einsamkeit schreckt mich nicht, weil ich die tiefe Stille der Nacht so sehr liebe.« Wiederum sah sie mich an. »Was ist Ihnen,« fragte sie, »dass Sie nicht sprechen und mich nur ansehen?«

»Ich möchte mehr von Ihren Träumen hören,« sagte ich. »Wie kam es, dass Sie bei Tage schliefen?«

Im Weitergehen sagte sie: »Was ich eigentlich tat, weiß ich selbst nicht, dazu war ich zu bedrückt und krank und fühlte meine hilflose Lage an jenem Tage grade so tief. Dass es um die Mittagszeit war, weiß ich noch und dass ich nicht essen mochte, sondern hier im Gasthause, wo ich wohne, hinauf in mein Zimmer ging und mich aufs Bett legte. Ich war sehr erschöpft und weiß nicht, ob ich ohnmächtig war oder nur schlief – ich hatte das Bewusstsein für Alles was mich umgab verloren und dafür ein anderes Bewusstsein; ob das nun Traum war, kann ich nicht sagen, jedenfalls war es der lebhafteste Traum, den ich je hatte.

»Fing er damit an, dass Sie mich sahen?« fragte ich.

»Nein, ich sah Ihr Skizzenbuch auf dem Tische in einem Lusthause liegen.«

»Können Sie mir das Lusthaus beschreiben, wie Sie es sahen?«

Sie beschrieb nicht nur das Lusthaus, sondern auch die Aussicht auf den Wasserfall, den man durch die geöffnete Tür hatte. Sie kannte die Größe und den Einband meines Skizzenbuches, das in diesem Augenblick in meinem Schreibtisch eingeschlossen lag.

»Und erinnern Sie sich, dass Sie etwas in jenes Buch hinein schrieben und was Sie schrieben?« fuhr ich fort.

Als schäme sie sich dieses Teiles ihres Traumes, wendete sie sich verwirrt von mir ab.

»Sie sagten es ja schon selbst,« sagte sie, »wozu soll ich Ihnen die Worte wiederholen. Aber beantworten Sie mir nun eine Frage, standen Sie auf dem Wege zu dem Lusthause einen Augenblick still ehe Sie eintraten?«

Es war ja richtig, ich hatte im Erstaunen über die Frau, die vor meinem Buche saß, stillgestanden. Ich bejahte also ihre Frage und bat sie mir zu sagen, was sie da getan, als ich in das Lusthaus eingetreten war.

»Ich tat das Ungewöhnlichste,« antwortete sie in leisem, erregten Tone. »Wenn Sie mein Bruder gewesen wären, hätte ich Sie nicht mit mehr Vertraulichkeit behandeln können, denn ich winkte Sie zu mir heran und legte Ihnen meine Hand auf die Brust. Ich sprach ja zu Ihnen, wie ich nur zu einem alten, treuen Freunde sprechen würde. »Gedenke mein und komme zu mir!« sagte ich. O ich war so tief beschämt über das Alles, als ich wieder zu mir kam und mich dessen erinnerte! Ist zwischen einer Frau und einem vollkommen fremden Manne, den sie nur einmal im Leben sah, eine solche Vertraulichkeit – selbst im —Traume denkbar?«

»Wie viel Zeit verging ungefähr von da, wo sie sich zu Bett legten, bis Sie wieder erwachten?«

»Ich kann es ungefähr berechnen,« erwiderte sie, »denn es war Mittagszeit als ich mich niederlegte, wie ich Ihnen schon sagte, und als ich wieder zum Bewusstsein gekommen war hörte ich eine Turmuhr schlagen. Danach waren drei Stunden zwischen der Zeit wo ich mich legte und wieder aufstand verflossen.«

Konnte ich darin den Schlüssel zu dem Verschwinden der geheimnisvollen Schrift suchen?

Nach später gemachten Entdeckungen bin ich fast geneigt es zu glauben, denn grade nach drei Stunden waren jene Zeilen, die die Erscheinung niederschrieb unsichtbar geworden und nach eben drei Stunden, als sie erwachte, schämte sie sich der vertraulichen Weise in der sie mit mir verkehrt hatte. So lange sie mir in jenem wunderbaren Schlafe vertraut hatte, – vertraut weil ihr Geist fessellos den meinen zu erkennen vermochte – so lange war die Schrift sichtbar gewesen, nun aber im wachen Zustande ihr Wille, den Willen der Träumenden vernichtete, verschwand die Schrift. Vielleicht ist das die Erklärung und wo soll ich sie suchen, wenn sie es nicht ist?

Wir erreichten so den Teil der Canongatestraße, in der sie wohnte und standen vor der Tür still.

Elftes Kapitel
Der Empfehlungsbrief

Ich betrachtete das Haus. Es war ein kleines Gasthaus von anständigem Aussehn. Endlich war es nun aber Zeit, das Gespräch über die Träume abzubrechen, wenn ich ihr noch in dieser Nacht von Nutzen sein wollte.

»Nach Allem, was Sie mir gesagt haben, will ich nicht weiter in Sie dringen, mir Ihr Vertrauen zu schenken, bis wir uns wiedersehn; nur das Eine sagen Sie mir, wie ich Sie von Ihren drückendsten Sorgen zu befreien vermag. Kann ich irgend etwas tun, um Ihre Pläne, welche sie auch sein mögen, zu fördern, bevor sie heut zur Ruhe gehn?«

Sie dankte mir herzlich, zögerte dann aber und sah verlegen die Straße auf und ab.

»Beabsichtigen Sie in Edinburgh zu bleiben ?« fragte ich.

»O nein! Ich möchte nicht in Schottland bleiben, sondern viel weiter fortgehn, vielleicht nach London. Dort könnte ich ein besseres Unterkommen bei einer geachteten Modistin finden, wenn ich nur irgend eine Empfehlung hätte. Ich bin recht gewandt mit der Nadel, verstehe auch das Zuschneiden, selbst die Bücher könnte ich führen, wenn man mir das anvertrauen wollte.«

Die arme Seele hielt inne und blickte mich zweifelnd an, als wäre sie nicht einmal sicher mein Vertrauen zu gewinnen und das bewog mich mit der unüberlegten Raschheit eines Verliebten zu handeln.

»Ich kann Ihnen, wann Sie es wünschen die nötigen Empfehlungen geben,« sagte ich. »Auf der Stelle, wenn Sie es wollen.«

Ihre reizenden Züge wurden hell und freudig. »Ja, Sie sind mir wirklich ein Freund!« sagte sie herzlich, aber schon verdüsterte sich ihr Gesicht wiederum – sie sah meinen Vorschlag in einem andren Lichte. »Aber welches Recht habe ich denn,« fragte sie traurig, »Ihr Anerbieten anzunehmen.«

»Ich werde Ihnen den Brief gehen,« antwortete ich, »und es steht dann bei Ihnen ihn zu benutzen oder nicht.«

Ich zog ihren Arm wieder in den meinen und so betraten wir das Gasthaus.

Sie weigerte sich ängstlich. Was würde die Wirtin denken, wenn ihre Mieterin nachts mit einem fremden Herrn nach Hause käme. Aber die Wirtin stand schon vor uns. Unbekümmert um das was ich sagte oder tat, führte ich mich als einen Verwandten ein und erbat mir ein ruhiges Zimmer, um einen Brief schreiben zu können. Ein prüfender Blick schien die Wirtin davon überzeugt zu haben, dass sie es wirklich mit einem anständigen Herrn zu tun habe und so führte sie mich in eine Art von Wohnzimmer, das hinter der Schänkstube lag, setzte Schreibutensilien vor mich hin und verließ uns, indem sie meine Begleiterin mit einem Blicke maß, den eben nur eine Frau der andern zuwerfen kann.

Zum ersten Male war ich allein mit ihr in einem Zimmer. Das Bewusstsein ihrer peinlichen Lage hatte ihre Farbe erhöht, und ihren Augen stärkeren Glanz verliehen. So stand sie, die Hand auf den Tisch gestützt, verwirrt und unentschlossen da, während ich in dem Anblick ihrer schlanken, biegsamen Gestalt, die in ungesuchter Anmut vor mir stand, wahrhaft schwelgte. Ich schwieg, aber meine Augen sprachen ihr von meiner Bewunderung, die Schreibutensilien blieben unberührt stehen. Sie brach plötzlich das Schweigen, das eine Zeit lang gedauert haben mochte, weil in unsrer Lage ihr Instinkt sie wohl vor den Gefahren dieses Schweigens warnen mochte. Mit einiger Anstrengung wendete sie sich zu mir und sagte erregt: »Aber Sie brauchen den Brief doch nicht bei Nacht zu schreiben, mein Herr!«

»Warum nicht?«

»Weil Sie mich nicht kennen und sicher nicht eine Person empfehlen werden, die Ihnen ganz fremd ist und schlimmer als fremd. Ich bin in Ihren Augen nichts als eine elende Sünderin, die ein großes Verbrechen begehen wollte, indem sie versuchte sich das Leben zu nehmen. Wenn Sie wüssten, in welchem Elend ich mich damals befand, so würden Sie darin vielleicht eine Entschuldigung für mich finden und Sie sollen es erfahren. Für heute Abend ist es aber zu spät, da ich obenein sehr angegriffen bin und Ihnen Dinge zu sagen habe, mein Herr, die einem Mann gegenüber, für eine Frau schwer auszusprechen sind.«

Sie sagte nichts weiter und ließ den Kopf auf die Brust sinken, ihre Lippen bebten. Das Mittel sie zu beruhigen und zu trösten, war mir in die Hand gelegt, wenn ich mich seiner bedienen wollte und ohne Zögern ergriff ich es.

Sie hatte mir vor wenigen Stunden selbst angeboten mir zu schreiben, daran erinnerte ich sie jetzt und schlug ihr vor, mir, wenn sie sich dazu aufgelegt fühlen würde, die Geschichte ihrer Leiden in Form eines Briefes zu senden. »Inzwischen vertraue ich Ihnen vollständig und erbitte es mir als eine Gunst, dass ich Ihnen einen Beweis dafür geben darf. Noch ehe ich Sie heute Abend verlasse will ich Sie einer Modistin in London empfehlen, die an der Spitze eines großen Geschäftes steht.«

Bei diesen Worten tauchte ich meine Feder in das Tintenfass und gestehe ehrlich wie weit mich meine Verzauberung führte. Die Modistin von der ich sprach, war eine frühere Kammerjungfer meiner Mutter, die Mr. Germaine, mein Stiefvater mit einer Summe, die er ihr lieh, etabliert hatte. Ich benutzte ohne Bedenken die Namen meiner Eltern und schrieb meine Empfehlung in Ausdrücken, die zu verdienen die beste aller lebenden Frauen und die geschickteste aller vorhandenen Modistinnen, nicht erhoffen konnte. Wird man mich entschuldigen? Die wenigen Menschen, die es nicht ganz vergessen haben, dass sie auch einmal liebten, werden eine Entschuldigung für mich finden; was kommt auch darauf an, dass ich sie im Grunde nicht verdiene.

 

Ich gab ihr den offenen Brief zu lesen.

Ihr Erröten war reizend – ein dankbarer Blick war mein Lohn und für so manchen Augenblick in späterer Zeit eine süße Erinnerung. Zu meinem Erstaunen änderte dieses immer veränderliche Wesen wiederum sein Benehmen in einem Augenblick. Irgend ein neues Bedenken musste ihr aufgestiegen sein, denn sie erblasste, der sanfte Zug der Freude erstarrte allmälig auf ihrem Gesicht und sie sah mich mit einem unendlich traurigen Blick voll Verwirrung und Verzweiflung an. Indem sie den Brief vor mir auf den Tisch hinlegte, sagte sie schüchtern:

»Macht es Ihnen Mühe noch eine Nachschrift hinzuzufügen, mein Herr?«

Ich unterdrückte jeden Ausruf des Erstaunens so gut ich konnte und nahm die Feder zur Hand.

»Fügen Sie gütigst hinzu,« fuhr sie fort, »dass ich zuerst nur versuchsweise angestellt sein möchte. Ich wünsche nicht auf länger als —« ihre Stimme wurde leiser und leiser, so dass ich die letzten Worte kaum verstehen konnte – »als auf drei Monate gefesselt zu sein.«

Einige Wissbegierde über den Grund, weshalb sie meinem Empfehlungsbriefe diese eigentümliche Nachschrift zuzufügen wünschte, hätte wohl jeder empfunden, wenigstens jeder, der sich in meiner Lage befand.

»Haben Sie denn irgend eine andere Beschäftigung in Aussicht?« fragte ich.

»Nein,« antwortete sie, mit gesenktem Kopf, meinem Blicke ausweichend. Die niedrige Eifersucht erweckte in mir für einen Augenblick unwürdige Zweifel an ihr.

»Haben Sie einen entfernten Freund,« fuhr ich fort, »der Ihnen, wenn er Zeit gewinnt, bessere Dienste leisten kann, als ich?«

Sie erhob ihren edlen Kopf und ihre großen, schuldlosen, grauen Augen hefteten sich mit einem Blicke ruhigen Vorwurfs auf mich.

»Ich habe außer Ihnen keinen Freund in der Welt,« sprach sie, »aber um Gottes willen fragen Sie mich heute Abend nichts mehr.«

Ich erhob mich und gab ihr den Brief zurück, dem ich die Nachschrift in ihren eigenen Worten hinzugefügt hatte.

Wir standen beide an dem Tische und sahen einander einen Augenblick schweigend an.

»Wie soll ich Ihnen danken,« flüsterte sie weich, »o, mein Herr, ich will mich wahrlich des Vertrauen wert machen, das Sie in mich setzen!« Ihre Augen wurden feucht, die Farben wechselten lebhaft und das Gewand bewegte sich leicht über ihrem schön geformten Busen. In diesem Augenblick hätte ihr wohl kein Mensch von Fleisch und Blut widerstanden, wenigstens verlor ich jede Kraft mich zu beherrschen, ich schloss sie in meine Arme und flüsterte: »Ich liebe Dich!« indem ich sie leidenschaftlich küsste. Einen Augenblick lang, lag sie hilflos und zitternd an meiner Brust und ihre duftigen Lippen erwiderten meine Küsse – einen Augenblick später war Alles vorbei! Mit einem Schauder, der ihren ganzen Körper durchrieselte, riss sie sich von mir los und warf mir den Brief, den ich ihr eben gegeben, verächtlich vor die Füße.

»Wie können Sie es wagen meine schutzlose Lage so zu benutzen! Wie können Sie es wagen mich anzurühren!« rief sie aus. »Nehmen Sie Ihren Brief zurück mein Herr, ich will ihn nicht, wir werden uns nie wieder sprechen. O, wenn Sie wüssten, was Sie getan und wie tief Sie mich verwundet haben! Wie soll ich je meine Selbstachtung wiedergewinnen? Nie kann ich mir vergeben, was ich diesen Abend tat!« sagte sie und warf sich verzweifelt auf ein Sofa, das in ihrer Nähe stand. Aus tiefstem Herzensgrunde erbat ich ihre Verzeihung und versicherte sie meines Bedauerns und meiner Reue. Die Heftigkeit ihrer Erregung machte mich ernstlich besorgt für sie.

Nach einer Weile beruhigte sie sich und reichte mir als Zeichen ihrer Vergebung die Hand, indem sie sich mit bescheidener Würde erhob.

»Wollen Sie mir Zeit geben mein Unrecht zu sühnen,« bat ich, »und nicht gleich alles Vertrauen zu mir verlieren? Gestatten Sie mir Sie wiederzusehn, um Ihnen wenigstens beweisen zu können, dass ich Ihrer Verzeihung nicht unwert bin. Bestimmen Sie mir selbst die Zeit und lassen Sie, wenn es Ihnen wünschenswert erscheint, eine dritte Person dabei zugegen sein.«

»Ich werde Ihnen schreiben,« sagte sie.

»Morgen?«

»Ja, morgen.«

Ich hob den Empfehlungsbrief vom Boden auf.

»Machen Sie das Maß Ihrer Güte ganz voll,« sagte ich, »und nehmen Sie meinen Brief wiederum an.«

»Ich will es tun,« antwortete sie ruhig, »und ich danke Ihnen, dass Sie ihn schrieben. Nun aber verlassen Sie mich, bitte. Gute Nacht.«

Ich verließ sie mit meinem Briefe in der Hand, bleich und traurig und befand mich selbst in einem Gewirr widerstreitender Gefühle, die sich schließlich zu zwei herrschenden Regungen gestalteten: zur Liebe, die sie inbrünstiger denn je anbetete und zur Hoffnung, sie am andern Tage wiederzusehn.

Zwölftes Kapitel
Frau van Brands Missgeschick

Wenn jemand seinen Abend so verlebt hat, wie ich, mag er sich ruhig nachher zu Bett legen im Falle er nichts andres zu tun hat, aber er kann vernünftiger Weise nicht erwarten, dass »zu Bett gehn« dann auch »schlafen und Ruhe finden« heißt. Als es längst Morgen war und das Gasthaus sich wieder in vollster Unruhe befand, begannen sich meine Augen erst zum Schlafe zu schließen, als ich erwachte, war es auf meiner Uhr nah an der Mittagsstunde.

Ich klingelte. Mein Diener erschien mit einem Briefe in der Hand, der vor drei Stunden von einer Dame, die beim Hotel vorfuhr, und dann weiter fuhr, abgegeben worden war. Da ich schlief, als mein Diener in das Schlafzimmer gekommen war und ich ihm nicht befohlen hatte mich in dem Fall zu wecken, hatte er den Brief auf einen Tisch in meinem Wohnzimmer gelegt, bis ich klingelte.

Wohl wissend von wem der Brief war, öffnete ich ihn sogleich und bemerkte im ersten Augenblick kaum, dass dabei eine Einlage heraus fiel. Der Brief versetzte mich in die größte Spannung und ich las gierig die ersten Zeilen, die mich benachrichtigten, dass die Schreiberin mir zum zweiten Male entflohen war – sie hatte frühmorgens Edinburgh verlassen! Die Einlage war mein Empfehlungsbrief an die Modistin, den sie mir zurückschickte.

Ich war im höchsten Grade empört, denn ich sah diese zweite Flucht als eine schwere Beleidigung für mich an. Fünf Minuten später befand ich mich angekleidet auf dem Wege nach dem Gasthause in Canongate, wohin ich so schnell gelangte, als ein Pferd irgend laufen konnte.

Die Dienerschaft konnte mir gar keine Auskunft geben, da sie nichts von ihrer Flucht wusste.

Als ich mich darauf an die Wirtin wendete, verweigerte mir diese geflissentlich jeden Beistand in dieser Angelegenheit. »Ich habe der Dame versprochen,« sagte mir die widerspenstige Person, »kein Wort auf irgend eine Ihrer Fragen zu antworten und nach meiner Ansicht ist sie im vollen Recht, und handelt, wie es einer ehrbaren Frau geziemt, wenn sie jede Beziehung zu Ihnen abbricht. Ich habe Sie gestern Abend durch das Schlüsselloch beobachtet, mein Herr, und wünsche Ihnen jetzt einen Guten Morgen.«

Ich versuchte, nachdem ich in mein Hotel zurückgekehrt war, Alles, um sie aufzufinden, es gelang mir auch den Fuhrmann, der sie fuhr zu entdecken, er hatte sie aber nur an einem Laden abgesetzt und war dann entlassen. Ich erkundigte mich in dem Laden, wo ich aber nichts weiter erfuhr, als dass eine verschleierte Dame, die in der Hand eine Reisetasche trug, Leinenzeug gekauft habe. Darauf sendete ich an die verschiedenen Reisebüreaus eine Beschreibung ihrer Person, der denn auch drei junge Damen »die verschleiert waren und Reisetaschen trugen,« entsprachen, welche aber die Fliehende war, die ich suchte, war unmöglich zu entscheiden. Zur Zeit der Eisenbahnen und elektrischen Telegraphen, würde es mir wohl gelungen sein, sie aufzufinden, in jenen Tagen aber von denen ich schreibe, konnte sie jeder Verfolgung trotzen.

In der Hoffnung, dass irgend ein Federstrich in ihrem Briefe, mir die Auskunft geben konnte, die ich sonst vergeblich suchte, las ich ihn wieder und wieder. Ich lasse hier die wörtlich von dem Original abgeschriebene Erzählung folgen, die sie mir übersendet hatte:

»Mein Herr! Verzeihen Sie mir, wenn ich Sie wiederum in der Weise verlasse, wie ich es in Pertshire tat, aber, meiner Schwäche und des Einflusses, den Sie auf mich auszuüben scheinen, wohl eingedenk, bleibt mir nach den Ereignissen des gestrigen Abends keine Wahl, als Ihnen für alle Ihre Güte herzlich zu danken und Ihnen Lebwohl zu sagen. Dass ich in so unfreundlicher Weise von Ihnen scheide und es wage Ihnen Ihren Empfehlungsbrief zurückzuschicken, kann nur meine traurige Lage entschuldigen, da ich durch Benutzung desselben Ihnen ja den Weg zu mir offen lassen würde und das darf um Ihret- wie um meinetwillen nicht geschehn. Zum zweiten Male in meinem Leben dürfen Sie die Gelegenheit mir Ihre Liebe zu gestehn, nicht finden und darum muss ich verschwinden ohne dass Sie je meine Spur auffinden können.«

Dass ich mein armseliges Leben Ihrem Mute und Ihrem Mitleid verdanke, werde ich nie vergessen und räume Ihnen als meinem Erretter, das Recht ein zu erfahren, was mich zu jenem verzweifelten Schritt trieb und in welcher Lage ich mich jetzt befinde, um darin, dank Ihnen, weiter zu leben. Sie sollen meine düstere Geschichte also hören, mein Herr, und ich will möglichst kurz damit sein:

Ich heiratete vor nicht langer Zeit einen Holländer namens van Brandt. Verzeihen Sie mir wenn ich einzelne Familienverhältnisse berühre. Gerne hätte ich Ihnen über meinen teuren verstorbenen Vater und meine Heimat geschrieben, aber ich sehe nicht die Linien auf dem Papier, so trüben Tränen meine Augen, wenn ich der glücklichen Vergangenheit gedenke.

Herr van Brandt, um nur das anzuführen, war, ehe ich ihn heiratete, meinem Vater warm empfohlen und erst jetzt habe ich erfahren, dass er unter falschen Vorspiegelungen seinen Freunden diese Empfehlungen entlockte, das Nähere darüber will ich Ihnen ersparen. Ahnungslos über seine Handlungsweise, lebte ich glücklich mit ihm. Wenn er auch, aufrichtig gestanden, nicht der erste Gegenstand meiner Neigung war, so war er doch nach meines Vaters Tode der einzige Mensch, dem ich angehörte. Ich achtete und bewunderte ihn und glaube ohne Überhebung sagen zu können, dass ich ihn auch beglückte.«

So, mein Herr, verging die Zeit leidlich gut bis zu jenem Abende, wo Sie mich auf der Brücke sahen.

Ich war allein im Garten und beschäftigte mich mit dem Verschneiden einiger Hecken, als mein Mädchen mir meldete, dass eine fremde Dame vorgefahren sei, die mich auf einige Augenblicke zu sprechen wünsche. Das Mädchen musste voraus laufen, um die Dame in mein Wohnzimmer zu führen, wohin ich ihr, sowie ich meine Toilette geordnet hatte, folgte, um meinen Besuch zu empfangen. Sie war eine entsetzliche Erscheinung mit erhitztem, lebhaftem Gesicht und großen, unverschämten Augen. »Sind Sie Frau van Brandt?« fragte sie, was ich bejahte. »Sind Sie wirklich mit ihm verheiratet?« fragte sie weiter. Natürlicherweise beleidigte mich diese Frage tief und ich sagte: »Wie können Sie wagen daran zu zweifeln?« Sie lachte mir ins Gesicht. »Lassen Sie van Brandt rufen,« fuhr sie fort, worauf ich selbst auf den Flur ging, um ihn aus den oberen Zimmern herunterzurufen, wo er sich beim Schreiben befand. »Ernst« rief ich, »komm sofort herunter, hier ist eine Person, die mich beleidigt hat!« Sowie er mich hörte, trat er aus seinem Zimmer. Die Frau war mir auf den Flur gefolgt. Als sie ihn sah, machte sie eine kleine Verbeugung. Er erblasste, als er sie erblickte. Das erschreckte mich und ich fragte ihn: »Um Gotteswillen, was bedeutet das?« Er erfasste meinen Arm und sprach: »Ich werde es Dir sogleich sagen, aber erst geh’ in den Garten zurück und betritt das Haus nicht eher bis ich Dich rufen lasse.« Ich war wahrhaft entsetzt über sein verändertes Aussehen und seine unheimlichen Blicke und ließ mich ruhig von ihm bis zur Gartentür führen. Da drückte er mir die Hand und flüsterte: »Tu’ um meinetwillen um was ich Dich bitte, mein Liebling.« Ich ging in den Garten und setzte mich auf die nächste Bank, wo ich zitternd wartete was kommen würde.

Wie lange Zeit verging, weiß ich nicht, aber zuletzt konnte ich die namenlose Angst nicht länger ertragen und ging ins Haus zurück.

»Dort lauschte ich auf dem Flur, hörte aber nichts, auch im Wohnzimmer, dessen Tür ich mich näherte, war Alles still, da fasste ich Mut und öffnete die Tür.

 

»Das Zimmer war leer, nur ein Brief lag auf dem Tisch. Da ich meines Mannes Handschrift erkannte und der Brief meine Adresse trug, so öffnete ich ihn und las. Er sagte mir, dass ich verlassen, entehrt und zu Grunde gerichtet sei. Die Frau mit dem unruhigen Gesicht und den unverschämten Augen war van Brandts gesetzliche Gattin. Sie hatte ihm die Wahl gestellt, ob er ihr sofort folgen oder wegen Bigamie angeklagt sein wollte, er hatte das Erstere gewählt und – mich verlassen.

»Erinnern Sie sich, mein Herr, dass meine beiden Eltern tot waren und ich keine Verwandten hatte. Ich stand ganz allein in der Welt, ohne ein Wesen, das mich trösten oder mir raten konnte und dazu kommt, dass ich, wie Sie selbst wissen, sehr empfindlich gegen die geringste Schmähung oder Beleidigung bin, die man mir zufügt. Ist es ein Wunder, dass ich mich da zu dem Schritte entschloss, den ich an jenem Abende auf der Brücke ausführen wollte?

Glauben Sie mir, ich hätte vielleicht nie daran gedacht mir das Leben zu nehmen, wären mir in jenen Stunden Tränen vergönnt gewesen, aber es kam keine Träne. Ein banges, dumpfes Gefühl umklammerte mir Kopf und Herz und ich ging ohne Nachdenken an den Fluss. Auf dem Wege sagte ich mir ganz ruhig: »Dort kannst Du Allem ein Ende machen und je eher je lieber. Den andern Verlauf wissen Sie so gut, wie ich selbst und so kann ich gleich vom nächsten Morgen reden – dem Morgen, wo ich Sie so undankbar in dem Gasthause am Flussufer verließ.

Die Furcht, dass van Brandt mich wiederfinden könnte, wenn ich in Portshire blieb, war der einzige Grund, der mich veranlasste, die erste Gelegenheit zu benutzen, um weiter zu reisen. Der Brief, den er mir auf dem Tisch zurückließ, war voll Beteuerungen seiner Liebe und seiner Gewissensbisse, abgesehen von allen Entschuldigungen über seine nichtswürdige Handlungsweise gegen mich. Er schrieb mir, dass er halb noch als Knabe zu einer geheimen Ehe mit einer verworfenen Frau verleitet worden sei, die aber durch gegenseitiges Übereinkommen längst getrennt war. Als er sich zuerst um mich bewarb, hätte er mit Bestimmtheit annehmen müssen, dass sie tot war, wodurch dieser Irrtum entstanden und wie sie erfahren habe, dass er mit mir verheiratet sei, müsse er erst noch ergründen. Um eine Einmischung der Gerichte und eine Bloßstellung vor der ganzen Nachbarschaft zu vermeiden, sei er mit ihr gegangen, da er ihren wütenden Charakter wohl kenne, hoffe aber in wenigen Tagen zu mir zurückzukehren. Wenn er sich durch eine Erhöhung ihres Jahrgeldes von ihr losgekauft haben würde, dann wollte er mit mir ins Ausland gehen, wo mir jeder neue Kummer fern bleiben sollte, denn ich wäre vor Gott sein Weib und die Einzige, die er je geliebt. So ging es weiter und weiter.

Jetzt werden Sie einsehen, mein Herr, wie gewagt es für mich war in Ihrer Nachbarschaft zu bleiben, der bloße Gedanke daran macht mich schaudern. Ich war entschlossen, den Mann, der mich so schmählich hintergangen hatte, nie wieder zu sehen und das ist auch noch mein Wille, nur mit dem Vorbehalt, dass ich meinen Vorsatz ändern würde, wenn ich sichere Kunde von dem Tode seiner Frau hätte und das ist nicht wahrscheinlich. Lassen Sie mich fortfahren und Ihnen erzählen, was ich tat, als ich in Edinburgh ankam. Der Fuhrmann empfahl mir das Gasthaus in Canongate, wo Sie mich fanden und von dort schrieb ich gleich am andern Tage an die Verwandten meines Vaters in Glasgow über meinen Aufenthalt hier und über die verlassene Lage, in der ich mich befand.

Mit der nächsten Post schon erhielt ich eine Antwort. Das Oberhaupt unserer Familie und dessen Frau schrieben mir, dass ich sie augenblicklich nicht in Glasgow besuchen könne. Da sie Geschäfte hätten, die sie nach Edinburgh führen würden, könnte ich sie hier sobald als irgend möglich erwarten.

Ihrem Versprechen gemäß suchten sie mich auch auf und begegneten mir mit aller Rücksicht, liehen mir auch eine kleine Summe Geldes, als sie hörten, wie bedenklich es mit meiner Kasse stand, aber ich glaube nicht, dass Einer von ihnen wahrhafte Teilnahme für mich fühlte. Bei ihrer Abreise verwiesen sie mich an meines Vaters andere Verwandte in England. Vielleicht tue ich ihnen mit meiner Vermutung Unrecht, aber ich glaube sie wünschten mich sobald als möglich los zu sein, wie man so zu sagen pflegt.

Der Tag der Abreise meiner Verwandten, mein Herr, an dem ich ganz verlassen zurückblieb, war eben der Tag, an dem ich jenen wunderbaren Traum von Ihnen hatte, über den wir schon sprachen. Ich blieb immer noch in dem Hause in Canongate, teils weil die Wirtin freundlich gegen mich war, teils weil ich mich so niedergedrückt fühlte, das ich keine neuen Pläne machen mochte.

In dieser elenden Lage befand ich mich, als Sie mich auf meinem Lieblingsspaziergange von Holyrood nach St. Antonios Brunnen, trafen. Sein Sie versichert, dass Ihre freundliche Teilnahme an meinem Schicksal nicht an eine Unwürdige verschwendet ist, denn welchen größeren Segen konnte ich vom Himmel erstehen, als einen Bruder und Freund zu finden. Leider haben Sie diese Hoffnung selbst durch unser Beisammensein in dem Gasthauszimmer zerstört, aber ich tadle Sie darum nicht, denn ich fürchte, dass ich Sie unbewusst zu dem was Sie taten, ermutigte. Ich bin nur unendlich traurig, dass mir keine andere Wahl bleibt, als Sie nie wiederzusehen.

Ich bin nun zu dem Entschluss gekommen, nachdem ich viel nachgedacht habe, dass ich mich an jene andern Verwandten meines Vaters wenden will, denen ich noch nichts über meine Lage mitteilte. Mir bleibt als einzige Hoffnung nur der Gedanke, dass sie mir zu irgendeinem ehrenwerten Broterwerb verhelfen werden. Gott segne Sie, Mr. Germaine. Von ganzem Herzen wünsche ich Ihnen Wohlfahrt und Glück und verbleibe immer Ihre ergebene

Dienerin

M. van Brandt.

Nachschrift. Um Ihnen zu beweisen, dass ich Ihnen von Anfang bis zum Ende der Wahrheit gemäß getreu berichtet, unterzeichne ich meinen Namen oder den Namen, den ich einst mit Recht zu tragen glaubte. In Zukunft muss ich um meiner Sicherheit willen unter einem andern Namen leben und möchte am Liebsten den Namen wieder annehmen, den ich als glückliches Kind trug, aber van Brandt kennt ihn und ich habe ihn, wenn auch ohne mein Verschulden, befleckt. Leben Sie wohl, mein Herr, und gestatten Sie mir meinen wiederholten Dank.«

Dieses war der Inhalt des Briefes.

Ich las ihn in einer ganz gedrückten und unvernünftigen Stimmung und fand Alles unrecht was die arme Frau van Brandt getan hatte. Erstens war es unrecht von ihr, dass sie überhaupt geheiratet hatte, dann war es ebenfalls unrecht, dass sie daran dachte Herrn van Brandt jemals wieder zu sehen, selbst, wenn seine rechtmäßige Gattin inzwischen gestorben sein sollte. Es war unrecht von ihr, dass sie mir meinen Empfehlungsbrief zurückschickte, den ich mir obenein die Mühe gemacht hatte nach ihrer wandelbaren Laune zu ändern. Es war unrecht, über einen gestohlenen Kuss und eine Liebeserklärung so übertrieben spröde Ansichten zu haben, als hätte ich einen ebenso großen Schurkenstreich begangen, wie Herr van Brandt und schließlich war das das schwerste Unrecht von allen, dass sie nur den Anfangsbuchstaben ihres Taufnamens unterzeichnet hatte. Ich liebte nun diese Frau leidenschaftlich und wusste nicht einmal mit welchem süßen Namen ich sie in Gedanken nennen konnte. »M. van Brandt!« Nun konnte ich sie Maria, Margarethe, Mabel, Magdalene, Mary nennen, nein, Mary doch nicht. War auch die alte kindliche Liebe erstorben, ihr Andenken war mir doch noch wert. Wenn die »Mary« aus jenen Tagen noch lebte, würde sie mich so behandelt haben wie diese Frau? Niemals! Ich tat schon Unrecht unter ihrem teuren Namen an dieses herzlose Wesen zu denken, hatte ich denn allen Stolz, alle Selbstachtung verloren? Wie musste ich jetzt handeln, wo ich in der Blüte meiner Jahre stand, ein schönes Vermögen besaß und vor mir die Welt voll angenehmer Frauengesichter und reizender Frauengestalten lag? Sollte ich auf meinen Landsitz zurückkehren und über den Verlust eines Weibes trauern, das mich vorsätzlich verlassen hatte, oder mir einen Kurier und einen Reisewagen bestellen, um sie leicht unter fremden Menschen und Umgebungen zu vergessen? Der Gedanke an eine Vergnügungsreise durch Europa reizte meine Einbildungskraft in der Stimmung, in der ich mich augenblicklich befand. Zuerst erregte ich in meinem Hotel durch das plötzliche Einstellen aller Nachforschungen nach Frau van Brandt Erstaunen, dann öffnete ich meine Schreibmappe, um meiner Mutter meine neuen Pläne rückhaltlos mitzuteilen. Die Antwort erfolgte umgebend. Meine gute Mutter stimmte meinen neuen Entschlüssen zu meinem freudigsten Erstaunen nicht allein vollkommen bei, sondern hatte mit einer Energie, die ich ihr gar nicht zutraute, eiligst alle Einrichtungen für ihre Abwesenheit von Hause getroffen und war bereits auf dem Wege nach Edinburgh, um mich auf meiner Reise zu begleiten. »So lange ich Kraft und Lust habe Dich zu begleiten, George,« schrieb sie, »sollst Du nicht allein reisen.«