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Gesetz und Frau

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Fünftes Capitel.
Die Entdeckung der Wirthin

Ich setzte mich und versuchte, mein Gemüth zu beruhigen. Nun oder nimmer war es an der Zeit, mich zu entscheiden welche Pflichten ich gegen meinen Gatten und welche ich gegen mich selbst zu erfüllen hatte.

Die Anstrengung war vergebens. Ich vermochte nicht einen klaren Gedanken zu fassen. Mich drückte nur das Gefühl zu Boden daß es mir unmöglich sein würde, die Schatten zu zerstreuen die sich auf unser so heiter begonnenes Eheleben gebreitet hatten. Um dem Schein zu genügen konnten wir ja weiter mit einander leben aber das Geschehene zu vergessen mich in meiner Lage glücklich zu fühlen, ging über die Grenzen meiner Willenskraft hinaus. Meine Ruhe hing einzig und allein davon ab, den Schlüssel zu dem Betragen meiner Schwiegermutter und zu der Erklärung jener wilden Worte der Reue und des Selbstvorwurfes zu finden die ich aus dem Munde meines Gatten gehört.

In vollständiger Rathlosigkeit, wie ich zunächst handeln sollte, warf ich mich auf mein Bett und fiel in einen unruhigen Schlaf.

Ein Klopfen an der Thür erweckte mich. War es mein Gatte? Bei dem Gedanken sprang ich sofort auf. Sollten meine Geduld und meine Kraft aufs Neue einer Prüfung unterworfen werden? Mit zitternder Stimme fragte ich, wer dort sei.

»Kann ich Sie einen Augenblick sprechen?« antwortete mir die Stimme der Wirthin.

Ich öffnete die Thüre Obgleich ich meinen Gatten innigst liebte, muß ich dennoch gestehen daß in dieser schrecklichen Stunde die Enttäuschung eine angenehme war. Ein tröstliches Gefühl beschlich mich, daß Eustace nicht nach Hause gekommen.

Die Wirthin trat ein, nahm ohne daß er ihr angeboten wurde, einen Stuhl und setzte sich dicht neben mich. Sie begann mich als Ihresgleichen zu betrachten. Noch einen Schritt auf der socialen Leiter herabsteigend, stellte sie sich auf den Standpunkt der Beschützerin und blickte auf mich, wie auf einen Gegenstand des Mitleids. »Ich bin eben von Broadstairs zurückgekehrt,« begann sie. »Ich hoffe, Sie werden nicht daran zweifeln daß ich aufrichtig das Geschehene bedaure.«

Ich machte eine Verbeugung und erwiderte nichts.

»Als anständige Frau,« fuhr die Wirthin fort, »und nur durch Familienunglück genöthigt Zimmer zu vermiethen, trotzdem aber immer eine anständige Frau, habe ich aufrichtiges Mitgefühl für Sie. Ich will noch weiter gehen und sagen daß ich Sie selbst nicht tadle. Nein nein! Ich bemerkte recht gut, wie Sie bei dem Betragen Ihrer Schwiegermutter stutzten und erschracken. Sie erschracken beinahe ebenso sehr als ich, und das will viel sagen. Dennoch habe ich eine Pflicht gegen Sie zu erfüllen. Eine unangenehme, aber dennoch unerläßliche Pflicht. Ich bin unverheirathet; nicht etwa, daß es mir an Gelegenheiten gefehlt hatte, meine Lage zu verändern sondern aus freier Wahl. In dieser meiner Stellung wird es Ihnen begreiflich sein, daß ich nur achtbare Personen in meinem Hause empfangen kann. Geheimnißvolle Personen sind nichts für mich. Ein Geheimniß auf einer Person läßt immer, ich weiß nicht, wie ich mich ausdrücken soll – ich möchte Sie auch nicht gern beleidigen – einen gewissen Flecken zurück. Das ist der Ausdruck. Nun bedenken Sie doch selbst: darf eine Person in meiner Lebensstellung sich selbst beflecken, indem sie eine Befleckte aufnimmt? Ich mache diese Bemerkungen aus der reinsten Menschen- und Christenliebe. Da Sie doch eine Lady vorstellen wollen oder da Sie. . . . «

Hier konnte ich es nicht länger ertragen und unterbrach sie deshalb.

»Ich verstehe,« sagte ich, »daß Sie uns die Wohnung kündigen wollen, wann wünschen Sie, daß wir dieselbe verlassen.«

»Oh!« sagte die Wirthin wieder mit ihrer Protectormiene. »Nicht diesen Ton nicht diese Blicke! Ich verstehe ja vollkommen daß Sie Sich gekränkt fühlen müssen. Versuchen Sie doch Sich wieder zu beruhigen. Sie meinen, wann Sie die Wohnung räumen sollen? Wir wollen sagen in einer Woche. Ich will ja als Freundin an Ihnen handeln obgleich Sie nicht wissen, welch’ ein grausames Opfer ich Ihnen bringe.«

»Sie!« rief ich aus. »Und welches Opfer bringen Sie mir denn?«

»Welches Opfer?« wiederholte die Wirthin. Ich habe mich als anständige Frau herabgesetzt. Ich habe meine Selbstachtung verwirkt.« Sie schwieg einen Augenblick, dann ergriff sie mit einem förmlichen Freundschaftsenthusiasmus meine Hand. »O, Sie armes unglückliches Geschöpf! rief die unleidliche Person, »ich habe Alles entdeckt! Ein Schurke hat Sie betrogen. Sie sind nicht mehr verheirathet als ich es bin!«

Ich zog meine Hand aus der ihren und stand auf.

»Sind Sie wahnsinnig?« fragte ich.

Die Wirthin erhob ihre Augen zur Decke, mit dem Ausdruck, als wenn sie ein wohlverdientes Märtyrerthum erlitte.

»Ja,« sagte sie. »Ich beginne allerdings wahnsinnig zu werden, bei dem Gedanken, daß ich mein hartes Opfer, meine schwesterliche und christliche Liebe an eine Frau wegwarf, die es nicht verdient. Ich werde es aber auch nicht wieder thun. Der Himmel vergebe mir; ich werde es nicht wieder thun!«

»Was wollen Sie nicht wieder thun?« fragte ich.

»Ihrer Schwiegermutter nachgehen,« schrie die Wirthin. »Ich erröthe, wenn ich daran denke. Ich folgte dieser höchst achtbaren Frau auf Schritt und Tritt bis zu ihrer Thür.

Bis hierher hatte mich mein Stolz aufrecht erhalten, jetzt ertrug ich es nicht länger. Ich sank auf meinen Stuhl zurück, in erwartungsvoller Furcht, was nun noch kommen werde.

»Ich warf Ihnen einen Blick zu, als ich Sie am Strande verließ,« fuhr die Wirthin fort, indem sie lauter und lauter, röther und röther wurde. »Eine dankbare Frau würde jenen Blick verstanden haben. In fünf Minuten hatte ich Ihre Schwiegermutter eingeholt. Ich folgte ihr – O, wie ich mich jetzt dadurch gedemüthigt fühle – ich folgte ihr bis zum Bahnhof in Broadstairs. Sie kehrte mit der Bahn nach Ramsgate zurück. Ich ging auch mit der Bahn nach Ramsgate. Sie begab sich zu Fuß nach ihrer Wohnung. Ich begab mich auch nach ihrer Wohnung. Hinter ihr her – wie ein Hund! O, wie ich mich dadurch gedemüthigt fühle! Der Wirth des Gasthofes war zufällig mein Freund und zufällig zu Hause. Was Gäste anbetrifft, haben wir kein Geheimnis vor einander. Deshalb befinde ich mich in der Lage, Madame, Ihnen den wahren Namen Ihrer Schwiegermutter zu nennen. Sie heißt nicht Woodville. Ihr Name, und folglich auch ihres Sohnes Name ist Macallan. Mrs Macallan, Wittwe des verstorbenen Generals Macallan. Ihr Gatte ist also nicht Ihr Gatte! Sie sind weder Mädchen, Frau noch Wittwe. Sie sind schlechter als Nichts, Madame – und Sie müssen mein Haus meiden.«

Ich hielt sie zurück, als sie die Thür öffnete, um das Zimmer zu verlassen. Der Zweifel, den sie auf meine Verheirathung geworfen hatte, war mehr, als menschliche Resignation ertragen konnte.

»Geben Sie mir Mrs. Macallan’s Adresse,« sagte ich.

»Sie wollen doch nicht zu der alten Dame?« entgegnete die Wirthin, vom Zorn zum Staunen übergehend.

»Nur die alte Dame kann mir erzählen, was ich wissen muß,« antwortete ich. »Ihre Entdeckung mag genug sein für Sie; für mich ist sie es nicht. Woher können Sie wissen, daß Mrs. Macallan nicht zweimal verheirathen und daß der Name ihres ersten Gatten nicht Woodville war?«

Das Staunen der Wirthin ging jetzt in Neugier über. Der Grundcharacter der Frau war eigentlich Gutmüthigkeit, und ihre zornigen Aufwallungen besaßen jene Kurzlebigkeit, wie sie bei alten gutmüthigen Menschen vorkommt; schnell erregt und schnell verflogen.

»Daran dachte ich nicht,« sagte sie. »Wenn ich Ihnen die Adresse gebe, wollen Sie mir denn auch Alles erzählen, wenn Sie zurückkommen?«

Ich gab ihr das Versprechen und empfing die Adresse.

»Nichts für ungut,« sagte die Wirthin, plötzlich zu ihrer alten Gutmüthigkeit zurückkehrend.

»Nichts für ungut,« entgegnete ich, so gelassen, wie es mir in diesem Augenblicke möglich war.

Zehn Minuten weiter und ich befand mich vor dem Hause meiner Schwiegermutter.

Sechstes Capitel.
Meine eigene Entdeckung

Glücklicher Weise für mich öffnete mir nicht der Wirth, als ich klingelte. Ein dumm aussehendes Mädchen für Alles, das gar nicht daran dachte, nach meinem Namen zu fragen, ließ mich ein. Mrs. Macallan war zu Hause und allein. Nach diesem Bescheid führte mich das Mädchen eine Treppe hinan und wies mich in das Zimmer, ohne mich vorher angemeldet zu haben.

Meine Schwiegermutter saß am Fenster und häkelte. Als ich in das Zimmer trat, legte sie ihre Arbeit fort, stand auf und deutete mir mit einer gebieterischen Bewegung au, daß sie zuerst zu sprechen wünsche.

»Ich weiß, weshalb Sie zu mir gekommen sind,« sagte sie.

»Sie wollen mir Fragen vorlegen Schonen Sie mich und Sich selbst. Ich sage es Ihnen im Voraus, daß ich keine, Frage in Betreff meines Sohnes beantworten werde.«

Das war fest, aber ohne Härte gesprochen. Ich antwortete in derselben Weise.

»Ich bin nicht hierher gekommen, Madame, um Sie in Betreff Ihres Sohnes zu befragen, sondern in Betreff Ihrer selbst.« Sie stutzte und blickte mich scharf über ihre Brillengläser an; ich hatte sie offenbar in Erstaunen gesetzt.

»Was wünschen Sie zu wissen?« fragte sie.

»Ich höre heute zum ersten Male, Madame, daß Ihr Name Macallan ist,« sagte ich.

»Ihr Sohn hat mich unter dem Namen Woodville geheirathet, die einzige Erklärung dieses Umstandes ist die, daß mein Gatte Ihr Sohn erster Ehe sein könnte. Das Glück meines Lebens hängt davon ab. Wollen Sie gütigst meine Lage in Betracht ziehen. Wollen Sie mir die Frage gestatten, ob Sie zweimal verheirathet waren, und ob Ihr erster Gemahl Woodville hieß?«

Sie überlegte ein wenig, ehe sie antwortete.

»Die Frage ist in Ihrer Stellung eine ganz natürliche,« sagte sie. »Aber ich halte es für besser, sie nicht zu beantworten.«

 

»Und weshalb nicht?«

»Wenn ich diese Frage beantwortete, würde sie zu anderen führen, über die ich die Antwort verweigern müßte. Es thut mir leid, daß ich Sie enttäuschen muß. Ich wiederhole Ihnen, was ich bereits am Strande gesagt, ich habe kein anderes Gefühl als das der Sympathie für Sie. Hatten Sie mich vor Ihrer Heirath um Rath gefragt, würde ich Ihnen mein volles Vertrauen geschenkt haben. Nun ist es zu spät. Sie sind verheirathet. Ich rathe Ihnen, der Sache die beste Seite abzugewinnen und sich mit der Lage der Dinge zu begnügen, wie sie ist.«

»Verzeihen Sie mir, Madame,« entgegnete ich. »Wie kann ich mich damit begnügen, da ich nicht einmal weiß, ob ich verheirathet bin. Ich weiß nur, daß er mich unter falschem Namen geehelicht. Auf welche Weise kann ich erfahren, ob ich seine rechtmäßige Frau bin?«

»Ich halte es für außer allem Zweifel, daß Sie ihm rechtmäßig angetraut sind,« antwortete Mrs. Macallan. »Uebrigens dürfte es nicht, schwer sein, sachverständige Auskunft darüber zu erhalten. Welches auch die Fehler meines Sohnes sein mögen, so ist er dennoch unfähig, wissentlich ein Mädchen zu betrügen, das ihm liebend vertraute, und wenn er es unwissentlich gethan, wird er den Fehler wieder gut machen. Wenn die sachverständige Auskunft Ihren rechtlichen Ansprüchen zuwider ist, verspreche ich, Ihnen jede Frage zu beantworten, die Sie an mich richten werden. Ich bin überzeugt, daß Sie meines Sohnes rechtmäßige Frau sind. Folgen Sie meinem Rath und begnügen Sie Sich mit Ihres Gatten Liebe. Wenn Seelenfriede und Lebensglück Ihnen etwas werth sind, so stehen Sie davon ab, mehr erfahren zu wollen, als Sie bis jetzt wissen.«

Sie setzte sich mit einer Miene, als hätte sie ihr letztes Wort gesagt.

Da ferneres Fragen mir nutzlos erschien, wandte ich mich zum Gehen.

»Sie sind hart gegen mich, Madame,« sagte ich beim Scheiden. »Ich hänge von Ihrer Barmherzigkeit ab und muß mich fügen.« Sie blickte plötzlich empor und antwortete mir mit seinem Aufleuchten ihres gütigen, hübschen, alten Gesichtes.

»So wahr Gott mein Zeuge, Kind, ich bemitleide Sie aus dem Grunde meines Herzens!«

Nach diesem seltsamen Gefühlsausbruch nahm sie mit der einen Hand ihre Arbeit wieder auf und winkte mir mit der anderen, sie zu verlassen.

Ich verbeugte mich schweigend und ging.

Als ich das Haus betrat, war ich mir völlig im Unklaren, was ich in Zukunft zu thun hätte. Als ich das Haus verließ, hatte ich den festen Entschluß gefaßt, es möge kosten, was es wolle, das Geheimniß zu entdecken, welches Mutter und Sohn vor mir verbargen. Was den Namen anbetrifft, so hatte ich jetzt dieselbe Ansicht darüber, als ich sie das erste Mal gehabt. Wäre Mrs. Macallan zweimal verheirathet gewesen, so würde sie es ohne Zweifel markirt haben, wenn sie mich bei dem Namen ihres ersten Gatten anreden hörte. Soviel stand jedenfalls fest, Eustace hatte mich unter einem angenommenen Namen geheirathet.

Als ich mich der Thür unseres Gasthauses näherte, sah ich meinen Gatten, augenscheinlich in Erwartung meiner Rückkehr, vor derselben auf- und niedergehen.

Als er mich erblickte, trat er mir schnell und aufgeregt entgegen.

»Ich habe eine Gunst von Dir zu erbittert, Valeria,« sagte er. »Willst Du mich mit dem nächsten Zuge nach London begleiten?«

Ich blickte ihn fragend an.

»Es betrifft eine Geschäftsangelegenheit,« fuhr er fort, »die nur mich interessirt und die meine sofortige Gegenwart in London erheischt.«

Ich hatte nichts dagegen einzuwenden; im Gegentheil, die Fahrt war mir angenehm. In London konnte ich die gewünschte Auskunft über die Rechtmäßigkeit meiner Ehe einziehen. In London standen mir Rath und Hilfe des alten Benjamin zur Seite, dem ich vertrauen konnte wie keinem Andern. So sehr ich meinen Onkel Starkweather liebte, widerstrebte es meinem Gefühl, mich jetzt an ihn zu wenden. Seine Frau hatte es für ein schlechtes Beginnen erklärt, als ich den unrichtigen Namen unter die Trauacte gesetzt. Mein Stolz empörte sich dagegen, ihr Recht zu geben, ehe die Flitterwochen vorüber waren.

In zwei Stunden befanden wir uns auf der Eisenbahn. Welcher Contrast zwischen dieser Reise und der vorigen!

Wir begaben uns in ein Privathotel in der Nähe Portland Plato. Nachdem wir am anderen Tage gefrühstückt, kündigte mir Eustace an, daß er mich verlassen müsse, um seinem Geschäft nachzugehen. Ich hatte ihm schon vorher gesagt, daß ich Einkaufe zu machen wünschte. Er bestellte mir den Hotelwagen.

Mein Herz war schwer an jenem Morgen.

Als Eustace bereits die Thür geöffnet hatte, um zu gehen, kehrte er noch einmal zurück und küßte mich. Der kleine Beweis von Zärtlichkeit ließ eine Thräne in mein Auge treten. Der Eingebung des Augenblicks folgend, schlang ich den Arm um seinen Nacken und zog ihn näher an mich.

»Schenke mir Dein Vertrauen, Eustace,« sagte ich.

»Ich weiß, daß Du mich liebst, zeige mir auch, daß Du mir vertraust.« Er seufzte bitterlich und entzog sich meiner Umarmung; nicht zornig, sondern sorgenvoll.

»Ich dachte, wir wären übereingekommen, Valeria, den Gegenstand nicht mehr zu berühren,« sagte er. »Weshalb neue Wolken zwischen uns herauf beschwören?«

Er verließ schnell das Zimmer, und ich ließ den Wagen verfahren, um meinen Gedanken eine andere Richtung zu geben.«

Nachdem ich meine Einkäufe gemacht, fuhr ich nach Benjamins Villa in einer der Nebenstraßen von St. Johns Wood.

Nach dem ersten Erstaunen, mich so unerwartet zu sehen, bemerkte er mein blasses, angegriffenes Antlitz. Wir setzten uns an den Kamin der kleinen Bibliothek und dort erzählte ich dem alten Freunde auf das Genaueste meinen Kummer und dessen Ursachen.

Er drückte in warmer Theilnahme meine Hand und dankte Gott, daß mein Vater nicht gehört, was seine Ohren jetzt vernommen.

»Macallan?« sagte er dann leise vor sich hin. »Macallan? Wo habe ich denn den Namen schon gehört?«

Dann gab er das vergebliche Forschen auf und fragte, was er für mich thun könne. Ich bat ihn zunächst, mir den schrecklichen Zweifel aufklären zu helfen, ob ich rechtmäßig verheirathet sei oder nicht. Er war sofort zu meinem Dienst bereit.

»Ihr Wagen steht vor der Thür, liebes Kind,« sagte er. »Lassen Sie uns sogleich zu meinem Notar fahren.«

Wir fuhren nach Lincoln's Inn Fields.

Benjamin trug dem Notar die Frage vor, als die Sache meiner Freundin, für die ich mich interessirte. Die Antwort erfolgte unverzüglich. Ich hatte im guten Glauben, daß der angegebene Name der richtige sei, meinen Mann geheirathet, und die Zeugen hattest in demselben Glauben gehandelt. Unter diesen Umständen war meine Ehe eine zweifellos gültige. Macallan oder Woodville, ich war seine Frau.

Diese entschiedene Antwort hob eine Centnerlast von meiner Seele. Ich nahm die Einladung meines alten Freundes an, zu seiner frühen Stunde bei ihm zu speisen. Unterwegs theilte ich ihm meinen Entschluß mit, entdecken zu wollen, weshalb Eustace mich nicht unter seinem wahren Namen geheirathet.

Benjamin schüttelte den Kopf und gab mir seltsamer Weise, fast Wort für Wort, denselben Rath, den ich bereits von meiner Schwiegermutter empfangen: »Lassen Sie die Dinge gehen, wie sie sind. Im Interesse Ihres Seelenfriedens und Ihrer Ruhe begnügen Sie Sich mit der Liebe Ihres Gatten. Sie wissen jetzt, daß Sie sein rechtmäßiges Weib sind, und daß er Sie liebt. Ist das genug?«

Ich hatte nur eine Antwort hierauf: daß das Leben unter solchen Umständen mir geradezu unerträglich sei. Nichts konnte in dieser Beziehung meinen Entschluß ändern. Es handelte sich nur darum, ob Benjamin, auch wenn ich gegen seine Ansicht handelte, mir Rath und Hilfe gewähren wolle.

»Sagen Sie, was Sie von mir begehren,« war Alles, was er darauf erwiderte.

Wir fuhren gerade durch eine Straße in der Gegend von Portman Square. Ich wollte eben wieder zu reden beginnen, als die Worte auf meinen Lippen erstarben. Ich sah meinen Gatten.

Er trat aus einem Hause; seine Blicke waren zu Boden gerichtet, er schenkte dem vorüberfahrenden Wagen keine Aufmerksamkeit. Ich bemerkte, daß die Nummer des Hauses 16 sei. An der nächsten Ecke las ich auch den Namen der Straße. Es war Vivian Place.

»Wissen Sie vielleicht zufällig, wer Vivian Place Nr. 16 wohnt?« fragte ich meinen Begleiter.

»Nein,« entgegnete er erstaunt.

»Weshalb die Frage?«

»Ich sah Eustace eben das Haus verlassen.«

»Und was ist daran Wunderbares?«

»Alles, was mein Mann thut, erregt mein Mißtrauen, Benjamin.«

Benjamin hob seine welken Hände wie zum Gebet und ließ sie dann wieder still in den Schooß sinken.

»Ich wiederhole Ihnen,« fuhr ich fort, »ich kann mit diesem Zweifel gegen den Mann meiner Liebe das Leben nicht länger ertragen. Setzen Sie Sich in meine Lage, was würden Sie thun?«

»Ich würde versuchen, einen intimen Freund Ihres Gatten aufzufinden,« sagte er, »nur ihm einige discrete Fragen vorzulegen.«

Sofort fiel mir der Major Fitz-David ein.

Was konnte es mir schaden, wenn ich den Versuch machte?

Ich wollte mich sofort um seine Adresse bemühen und fragte Benjamin, ob er einen Wohnungsanzeiger zu Hause habe.

Er verneinte, fügte aber hinzu, daß er sofort darnach schicken wolle.

Wir kehrten nach der Villa zurück, und als wir bei Tische saßen, langte auch das Buch an.

Indem ich unter 'F' nach des Majors Namen suchte, wurde ich durch eine neue Entdeckung stutzig gemacht. »Sehen Sie hier,« sagte ich zu Benjamin; »welch’ seltsames Zusammentreffen.«

Major Fitz-David’s Adresse war Nr. 16, Vivian Place. Dasselbe Haus, aus dem ich meinen Gatten hatte kommen sehen, als wir vorüber fuhren.

Siebentes Capitel.
Auf dem Wege zum Major

»Ja,« sagte Benjamin, »das ist allerdings ein seltsames Zusammentreffen Aber ich sehe durchaus nichts Verdächtiges darin, wenn Ihr Gemahl während seiner Anwesenheit in London einen seiner Freunde besucht, und es ist ebenso natürlich, daß wir auf unserm Rückwege vom Notar Vivian Place passieren mußten.«

»Das mag ja sein. Mir sagt aber eine unabweisliche innere Stimme, daß der Besuch beim Major kein zufälliger, sondern ernstlich vorgenommener, war.«

»Lassen wir uns nicht bei unserem Diner stören,« sagte Benjamin.

»Hier ist eine Schnitte Hammelbraten. Darf ich sie Ihnen auf den Teller legen? Oder sehen Sie etwas Verdächtiges darin? Bitte, zeigen Sie mir, daß Sie kein Mißtrauen in den Hammelbraten haben. Und der Wein ist auch ganz offen und ehrlich. Ihr Wohlsein, mein Kind!«

Ich nahm den Humor des alten Mannes an, so gut ich konnte, und wir aßen und tranken und sprachen von vergangenen Zeiten. Für eine kleine Weile fühlte ich mich beinahe glücklich in der Gesellschaft meines väterlichen Freundes, »Weshalb war ich nicht ebenfalls alt? Weshalb hatte ich nicht die Liebe hinter mir, mit ihrem gewissen Elend, ihren vorübergehenden Wonnen und grausamen Verlusten? Die letzten Herbstblumen am Fenster erglänzten matt im herbstlichen Sonnenlicht. Benjamins kleiner Hund verzehrte mit vollkommener Seelenruhe sein Diner unter dem Ofen. Der Papagei im Nebenhanse ließ seine mistönende Stimme erschallen. Ich setze keinen Zweifel darin, daß es ein großes Vorrecht ist, ein menschliches Wesen zu sein. Aber wären wir nicht vielleicht glücklicher als Pflanze oder als Thier? Das kurze Wohlbehagen ging schnell vorüber, und meine früheren Beängstigungen kehrten zurück. Als ich aufstand, um mich zu empfehlen, war ich wieder dasselbe zweifelnde, verzagende unglückliche Geschöpf wie zuvor.

»Versprechen Sie mir, Sich nicht zu übereilen, mein Kind,« sagte Benjamin, als er mir die Thür öffnete.

»Ist es eine Uebereilung, zum Major Fitz-David zu gehen?« fragte ich.

»Wenn Sie allein gehen, ja; Sie können nicht wissen, was für ein Mann es ist, und wie Sie von ihm empfangen werden. Lassen Sie mich jetzt versuchen, Ihnen den Weg zu bahnen.«

Ich überlegte einen Augenblick. Dann faßte ich aber einen entscheidenden Entschluß. Ich wollte die ganze Verantwortung auf meine eigenen Schultern nehmen. Gut oder schlecht, theilnehmend oder grausam, der Major konnte sich immerhin gegen eine Frau nicht vergessen.

Es war nicht leicht, Benjamin dies mitzutheilen, weil es ihn kränken konnte. Ich bat deshalb den alten Mann, am andern Morgen zu mir in’s Hotel zu kommen, damit wir die Angelegenheit noch einmal durchsprächen. Ich muß aber zu meiner Schande gestehen, daß ich bereits mit mir einig war, vorher dem Major meinen Besuch abzustatten.

»Noch einmal, keine Uebereilung, mein Kind,« sagte Benjamin, mir die Hand drückend. »In Ihrem eigenen Interesse, keine Uebereilung.«

Als ich zu Hause kam, wartete Eustace bereits auf mich. Er schien bedeutend besserer Laune, als er bei unserem Scheiden gewesen. Er trat mir freundlich mit einem offenen Bogen Papier in der Hand entgegen.

 

»Mein Geschäft ist abgethan Valeria,« begann er heiter. »Kannst Du dasselbe von Deinen Einkäufen sagen?«

Ich hatte bereits seiner heiteren Laune mißtrauen gelernt und war deshalb vorsichtig geworden. »Ich bin mit Allem fertig,« entgegnete ich.

»Dann steht unserer Abreise nichts entgegen,« rief er, seinen Arm um meine Taille schlingend, und mir das Blatt Papier zum Lesen vor die Augen haltend. Es war ein Telegramm an den Steuermann der Yacht des Inhalts, daß wir diesen Abend nach Ramsgate zurückkehren und mit Eintritt der nächsten Fluth nach dem mittelländischen Meer absegeln wollten.

»Es thut mir leid, ich kann heute Abend nicht nach Ramsgate zurückgehen,« sagte ich.

»Und weshalb nicht?« fragte er, plötzlich seinen Ton ändernd.

Als er darauf einen Kuß aus meine Stirn drückte, machte er den Entschluß wankend in meiner Seele, zu Major Fitz-David zu gehen. Es bedurfte nur einer einzigen Liebkosung seinerseits, ihm mein Herz wieder ohne Rückhalt zuzuwenden. Als ich aber die Augen zu ihm emporwandte, bemerkte ich ein ungeduldiges Lauern in seinem Blick. Ich wurde sofort wieder eine Andere. Ich fühlte deutlich, daß ich nicht stillstehen dürfe sondern auf meinem Wege vorwärts schreiten müsse.

»Ich sagte Dir ja schon in Ramsgate daß ich noch einer Frist bedürfe, bis wir absegelten,« entgegnete ich ihm.

»Zu welchem Zweck?«

Nicht allein der Ton, sondern auch der Blick, indem er diese Frage an mich that, ließen jeden Nerv in mir erzittern. Die ganze nächste Vergangenheit kam mir wieder frisch ins Gedächtniß. Um aber nichts Uebereiltes zu sagen, schwieg ich lieber. Frauen allein können verstehen, was mich dieses Schweigen kostete, und Männer allein können verstehen, wie dieses Schweigen meinen Gatten irritiren mußte.

»Du brauchst Frist?« wiederholte er.

»Ich frage Dich noch einmal, zu welchem Zweck?«

Meine Selbstbeherrschung bis an die äußerste Grenze getrieben, verließ mich hier. »Ich bedarf der Frist,« sagte ich, »um mich an meinen wahren Namen zu gewöhnen.«

Er trat mit finsterem Blick auf mich zu.

»Was verstehst Du unter Deinem wahren Namen?«

»Das weißt Du ja,« antwortete ich.

»Erst dachte ich, daß ich Mrs. Woodville wäre, jetzt habe ich erfahren, daß ich Mrs. Macallan bin.«

Er schreckte vor seinem eigenen Namen zurück, als wenn ich ihn geschlagen hätte – er wurde so tödtlich bleich, daß ich glaubte, er werde ohnmächtig zu meinen Füßen sinken. – O, meine Zunge, meine Zunge! Weshalb hatte ich meine unglückselige Zunge nicht bemeistert?«

»Ich wollte Dich nicht verletzen, Eustace,« sagte ich. »Verzeihe mir.«

Er winkte ungeduldig mit der Hand, als wenn meine Worte glühende Käfer wären, die er verjagen wollte.

»Was hast Du noch mehr entdeckt?« fragte er mit leiser, ernster Stimme.

»Nichts, Eustace?«

»Nichts?« wiederholte er, indem er seine Hand vor die Stirn preßte, wie um einen Schmerz zu betäuben. »Natürlich nichts,« fügte er noch leiser, wie zu sich selbst sprechend, hinzu, »sonst würde sie ja nicht hier sein.« Er warf einen langen forschenden Blick auf mich.

»Sage das nie wieder, was Du soeben gesagt,« fuhr er dann fort. »Um Deinet- und meinetwillen, Valeria; nie ein Wort mehr darüber.«

Dann sank er in den nächsten Stuhl und sprach nicht mehr.

Ich hatte die Warnung vollständig gehört; aber die einzigen Worte, welche einen wirklichen Eindruck auf mich machten, waren die vorhergehenden, die er zu sich selbst gesprochen hatte: »Natürlich nichts, sonst würde sie ja nicht hier sein.«

Wenn ich also noch etwas Anderes, außer dem falschen Namen, entdeckt hätte, würde es mich verhindert haben, zu meinem Gatten zurückzukehren? Was konnte das Schreckliche sein, das uns auf immer geschieden hätte? Ich stand schweigend an seinem Stuhl und suchte vergebens die Antwort auf meine Fragen in seinem Antlitz. Sonst war es so beredt wenn es mir von Liebe sprach; jetzt sagte es mir Nichts.

Er saß einige Zeit, ohne mich anzublicken, und in tiefe Gedanken versunken.

Dann stand er plötzlich auf und nahm seinen Hut »Der Freund, der mir die Yacht lieh, befindet sich in London,« sagte er, »ich will zu ihm gehen und ihm sagen, daß wir unseren Plan geändert haben.« Er zerriß das Blatt mit einer Art dumpfer Resignation. »Du suchst keinen Aufschub, Du willst überhaupt nicht mit mir zur See gehen,« fügte er hinzu, »es ist also besser, wenn wir es aufgeben.«

»Bestimme darüber, wie Du willst, Eustace,« entgegnete ich traurig. »Jeder Weg durch meine Zukunft scheint mir ein- trostloser. So lange ich von Deinem Vertrauen ausgeschlossen bin, ist es ganz gleich, ob wir auf dem Lande oder der See leben; glücklich werden wir nirgends sein.«

»Wenn Du im Stande wärst, Deine Neugier zu mäßigen,« entgegnete er ernst, »könnten wir glücklich genug leben. Ich glaubte ein Weib geheirathet zu haben, das über den Schwachheiten seines Geschlechtes erhaben wäre. Eine gute Frau sollte etwas Besseres thun, als sich in die Angelegenheiten ihres Gatten drängen, die sie nichts angehen.«

Das war gewiß schwer zu ertragen, aber ich ertrug es.

»Es geht mich also nichts an,« fragte ich freundlich, »wenn ich entdecke, daß mein Gatte mich unter falschem Namen geheirathet? Es geht mich nichts an, wenn ich Deine Mutter sagen höre, daß sie mich bemitleidete? Es ist hart, mich der Neugier zeihen zu hören, weil ich die unerträgliche Stellung nicht annehmen kann, in die Du mich versetzest. Dein grausames Schweigen vergiftet unser Glück und trennt uns von einander, nachdem wir kaum angefangen haben, gemeinsam zu leben. Und dieser Gefühle wegen tadelst Du mich? Du sagst, ich dränge mich in Deine Angelegenheiten? Bedenke daß Deine Angelegenheiten auch die meinen sind. O, Eustace, weshalb läßt Du mich im Dunkeln?«

»Um Deines eigenen Besten willen,« antwortete er mit mitleidsloser Kürze.

Ich wandte mich schweigend von ihm ab. Er behandelte mich wie ein Kind.

Nach einer Weile legte er die Hand auf meine Schulter und zwang mich, ihn wieder anzublicken.

»Höre mich an,« sagte er. »Was ich Dir jetzt mittheilen werde, sage ich Dir zum ersten und zum letzten Male Valeria! Wenn Du jemals entdeckst was ich Deinem Wissen vorenthalte, dann lebst Du von diesem Augenblick an auf der Folter; Deine Ruhe ist dahin für immer. Deine Tage werden Tage des Schreckens sein; Deine Nächte voller entsetzlicher Träume! »Und ohne meine Schuld – bedenke das wohl – ohne meine Schuld! Jeder Tag Deines Lebens wird Dir neuen Kummer bringen, neue Furcht vor mir – und dennoch wirst Du mir fortwährend Unrecht thun. Bei meinem Glauben als Christ, bei meiner Ehre als Mann, wenn Du noch einen Schritt weiter thust in dieser Sache, dann ist unser Glück gemordet bis an unsern Tod! Ziehe ernstlich in Betracht, was ich Dir gesagt habe, und lasse Dir Zeit dazu. Ich gehe nun zu meinem Freunde um ihm zu sagen, daß wir unsern Plan aufgegeben. Ich werde vor Abend nicht zurück sein.« Er seufzte und blickte mich mit unbeschreiblicher Trauer an. »Ich liebe Dich, Valeria,« sagte er. »Trotz Allem, was vorgekommen ist, so wahr Gott mir helfe, ich liebe Dich mehr denn je.«

Mit diesen Worten verließ er mich.

Ich muß die vollständige Wahrheit über mich schreiben. Ich glaube kaum, daß ein anderes Weib in meiner Stelle ebenso gehandelt hätte, wie ich es that. Die entsetzlichen Worte die mein Mann zu mir gesprochen, übten keinen niederschmetternden Einfluß auf mich, im Gegentheil, sie bestärkten mich nur in meinem Entschloß, zu entdecken, was mir verborgen ward. Eustace war noch nicht zwei Minuten fort, als ich den Wagen bestellte, um zu Major Fitz-David zu fahren.

Während ich noch wartete und unruhig auf- und niederging, warf ich zufällig einen Blick in den Spiegel.

Ich erschrak vor meinem eigenen Antlitz, so wild und verstört sah es aus. Konnte ich hoffen, in diesem Zustande den nothwendig günstigen Eindruck auf einen Fremden zu machen? Meine ganze Zukunft hing vielleicht davon ab, wie ich von dem Major Fitz-David aufgenommen wurde.

Ich klingelte nachdem Stubenmädchen und dieses erschien. Ich kann keine bessere Erklärung von der verzweifelten Stimmung geben, in der ich mich befand, als durch das Geständniß, daß ich diese vollständig fremde Person über meine äußere Erscheinung befragte Sie war bereits in mittleren Jahren, und eine lange Lebenserfahrung mit all’ ihrem Elend, allen ihren Täuschungen war deutlich auf ihrem Antlitz geschrieben. Ich gab ihr soviel Geld, daß es ihr Erstaunen erweckte. Sie dankte mir mit cynischem Lächeln indem sie sichtlich meiner Annäherung an sie eine übliche Bedeutung gab.