Grammatisches Kompendium

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Satzglied, erfragbarErfragbarkeit mit einer Kombination »PräpositionPräposition + FragepronomenFragepronomenPronomenFrage- wen/was/wem …?« oder mit einem Frage-PräpositionaladverbFrage-PräpositionaladverbAdverbFrage-Präpositional- (»wo(r) + Präposition …?«, ▶ Nr. 6.7/16 und Nr. 6.7/17), anaphorisierbarAnaphorisierbarkeit mit einer Kombination aus dieser Präposition + PersonalpronomenPersonalpronomenPronomenPersonal- oder mit einem PräpositionaladverbPräpositionaladverbAdverbPräpositional- (»da(r)/hier + Präposition«); nicht erfragbar mit einem FrageadverbFrageadverbAdverbFrage- ohne Präpositionalteil (wo, wohin u.Ä., ▶ Nr. 6.7/17), nicht anaphorisierbar mit einem ProadverbProadverbAdverbPro- (dort, dorthin u.Ä., ▶ Nr. 6.7/15).

Sie dachte an ihren Mann. – An wen [dachte sie]? – [Sie dachte] an ihren Mann. – [Sie dachte] an ihn.

Er fragte ihn nach dem Thema. – Wonach [fragte er ihn]? – [Er fragte ihn] nach dem Thema. – [Er fragte ihn] danach.

Sie freut sich über das Geschenk. – Worüber [freut sie sich]? – [Sie freut sich] über das Geschenk. – [Sie freut sich] darüber.

Sie freut sich, dich zu sehen. – Worüber [freut sie sich]? – [Sie freut sich] (darüber), dich zu sehen. – [Sie freut sich] darüber.

Die in Präpositionalobjekten verwendeten PräpositionPräpositionen werden nicht in ihrer »eigentlichen« Bedeutung gebraucht. Sie sind eng an ihr VerbVerb gebunden und können nicht gegen andere PräpositionPräpositionen ausgetauscht werden:

Sie dachte an die Mauer (Präpositionalobjekt)

Sie lehnt sich an /auf /gegen /… die Mauer (UmstandsbestimmungUmstandsbestimmungBestimmungUmstands-)

Typische Ausdrucksformen:

 PräpositionalphrasePräpositionalphrase mit SubstantivphraseSubstantivphrasePhraseSubstantiv-Er fragte ihn nach dem Thema.Die Karten sind für deine Frau bestimmt.Sie ist stolz auf ihre Tochter.Sie hielt ihn für einen Aufschneider.

 Präpositionalphrase mit PronominalphrasePronominalphrasePhrasePronominal-[Es war nicht Frau Lusine Schmuck von der Museumsgesellschaft,] an die er dachte[, sondern Tina Rotermund].

 Präpositionalphrase mit AdjektivphraseAdjektivphrasePhraseAdjektiv-Du hältst mich wohl für blöd.

 PräpositionaladverbPräpositionaladverbAdverbPräpositional-Darum hat sich keiner gekümmert.Dazu war ich nicht bereit.

 Teilsatz-PhraseTeilsatz-PhrasePhraseTeilsatz-- in Form eines NebensatzNebensatzTeilsatzNebensatzSatzNeben-esIch freue mich, dass du kommst.Er lacht darüber, dass du traurig bist (bei darüber handelt es sich um ein KorrelatKorrelat, ▶ Nr. 7.2/17)

 Teilsatz-Phrase in Form eines Infinitiv-TeilsatzInfinitiv-TeilsatzTeilsatzInfinitiv--esSie nutzen den Streik, um in dieser Zeit ihr Studium voranzutreiben.Der Kollege hatte ihn (darum) gebeten, das Material für ihn hinüberzubringen.Ich bin nicht (dazu) bereit, jetzt auf alles, was ich mir erarbeitet habe, zu verzichten.

7.2/13a AgensbestimmungAgensbestimmungBestimmungAgens-

PräpositionalphrasePräpositionalphrasePhrasePräpositional- mit von oder durch im PassivsatzPassivsatzSatzPassiv- (persönliches Passivpersönliches PassivPassivpersönliches, ▶ Nr. 6.2/35), dem im AktivsatzAktivsatzSatzAktiv- das SubjektSubjekt entspricht (daher auch logisches Subjektlogisches SubjektSubjektlogisches genannt)Passivsatz.

Ich bin von ihm belogen worden. ← Er [Subjekt] hat mich belogen.

Die Straße ist durch Erdrutsch unpassierbar geworden. ← Ein Erdrutsch [Subjekt] hat die Straße unpassierbar gemacht.

Ich bin belogen worden. ← Jemand [Subjekt]hat mich belogen.

Die Straße ist unpassierbar geworden. ← Etwas [Subjekt]hat die Straße unpassierbar gemacht.

7.2/14 UmstandsbestimmungUmstandsbestimmungBestimmungUmstands- = AdverbialbestimmungAdverbialbestimmungBestimmungAdverbial- = adverbiale Bestimmungadverbiale BestimmungBestimmungadverbiale = AdverbialAdverbial = AdverbialeAdverbiale

Satzglied, das je nach Subklasse (s.u.) mit FrageadverbFrageadverbien erfragbarErfragbarkeit und mit ProadverbAdverbPro-Pro- oder PräpositionaladverbPräpositionaladverbAdverbPräpositional-ien (▶ Nr. 6.7/15 und Nr. 6.7/16) anaphorisierbarAnaphorisierbarkeit ist.

das Adverbial, des Adverbials, die Adverbiale (Betonung auf -bia(l)-)

das Adverbiale, des Adverbiales, die Adverbialen od. Adverbialia od. Adverbialien (Betonung auf -bia(l)-)

Falls die Umstandsbestimmung von der ValenzValenz des Prädikats gefordert wird, spricht man auch von UmstandsergänzungUmstandsergänzungErgänzungUmstands-en, falls sie nicht gefordert wird, von UmstandsangabeUmstandsangabeAngabeUmstands-n:

Er wohnt in Paris (ErgänzungErgänzung, denn*Er wohnt ist ungrammatisch)

Er arbeitet in Paris (AngabeAngabe, dennEr arbeitet ist grammatisch)

Das Unglück ereignet sich heute (Ergänzung:*Das Unglück ereignet sich)

Er arbeitet heute (Angabe:Er arbeitet)

Subklassen der Umstandsbestimmungen:

In den folgenden Rubriken werden in den Beispielen jeweils unterschiedliche Ausdruckstypen von Umstandsbestimmungen berücksichtigt, und zwar nach Möglichkeit 1. AdverbialphraseAdverbialphrasePhraseAdverbial-, 2. PräpositionalphrasePräpositionalphrasePhrasePräpositional- und/oder SubstantivphraseSubstantivphrasePhraseSubstantiv-, 3. Teilsatz-PhraseTeilsatz-PhrasePhraseTeilsatz--.

1. Umstandsbestimmungen des OrtesUmstandsbestimmungOrtTeilsatz-PhraseBestimmungOrts-:

 LokalbestimmungLokalbestimmungBestimmungLokal- = OrtsbestimmungOrtsbestimmungBestimmungOrts-: (Stand-)Ort, RaumBestimmungsfrageBestimmungsfrageFrageBestimmungs-: Wo …? usw. – AnapherAnapher: dort, hier usw.Er wohnt abseits.Er lebt am Rande der Stadt.Er lebt, wo alle Arrivierten seiner Sorte wohnen.

 DirektionalbestimmungDirektionalbestimmungBestimmungDirektional- = RichtungsbestimmungRichtungsbestimmungBestimmungRichtungs-: RichtungBestimmungsfrage: Wohin …?, Woher …? usw. – Anapher: dorthin, dorther, von dort usw.Sie kommt auch dorther.Sie stammt aus der Großstadt.Sie ist (dahin) gegangen, wohin wir eines Tages alle gehen.

2. Umstandsbestimmungen der ZeitUmstandsbestimmungZeitBestimmungZeit-:

 TemporalbestimmungTemporalbestimmungBestimmungTemporal- = ZeitbestimmungZeitbestimmungBestimmungZeit-: Zeitpunkt, ZeitraumBestimmungsfrage: Wann …? usw. – Anapher: dann usw.Er kommt morgens.Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit.Sie kommt, wenn es zu spät ist.

 DurativbestimmungDurativbestimmungBestimmungDurativ-: ZeitdauerBestimmungsfrage: Wie lange …? – Anapher: so langeDie Sitzung wird nicht lange dauern.Das dauert bloß eine halbe Stunde.So was dauert, solange es dauert.

 FrequentativbestimmungFrequentativbestimmungBestimmungFrequentativ-: HäufigkeitBestimmungsfrage: Wie oft …?, Wie häufig …? – Anapher: so oft, so häufigMan trinkt ihn mäßig, aber regelmäßig.Sie bringt die Frage bei jeder Gelegenheit wieder hoch.Er fragt danach, sooft er nur kann.

3. Umstandsbestimmungen der Art und WeiseUmstandsbestimmungArt und WeiseBestimmungArt und Weise:

 ModalbestimmungModalbestimmungBestimmungModal-: Art und Weise, QualitätBestimmungsfrage: Wie …? Auf welche Weise …? usw. – Anapher: so, auf diese Weise usw.Man muss die Kurbel schnell drehen.Sie hat die Probe mit Bravur bestanden.Er legte die Prüfung unter großen Schwierigkeiten ab.Er hat gehandelt, wie es sich gehört.

 InstrumentalbestimmungInstrumentalbestimmungBestimmungInstrumental-: Mittel (zur Ausführung eines Geschehens)Bestimmungsfrage: Womit …? Wodurch …? – Anapher: damitDamit kriegst du den Nagel nie in die Wand.Mit Speck fängt man Mäuse.

 KomitativbestimmungKomitativbestimmungBestimmungKomitativ-: begleitende, fehlende oder stellvertretende GrößeBestimmungsfrageBestimmungsfrage: Wie …? – Anapher: soSie besucht die Aufführung mit/zusammen mit ihrem Freund.Er besucht die Aufführung ohne seine Freundin.Ohne Brille bin ich rettungslos verloren.

4. Umstandsbestimmungen des GrundesUmstandsbestimmungGrundBestimmungGrund:

 KausalbestimmungKausalbestimmungBestimmungKausal-: Grund (Ursache, Motiv)Bestimmungsfrage: Wieso …? Weshalb …? Warum …? Aus welchem Grund …? usw. – Anapher: darum, deshalb usw.Deshalb kann er nicht kommen.Wegen deiner Lärmerei müssen wir hier ausziehen.Weil er Sport treibt, ist er dauernd lädiert.

 

 KonsekutivbestimmungKonsekutivbestimmungBestimmungKonsekutiv-: FolgeBestimmungsfrage: Mit welcher Folge …?Er hat so wenig gegessen, dass er ganz schmächtig aussieht.

 KonditionalbestimmungKonditionalbestimmungBestimmungKonditional-: BedingungBestimmungsfrage: Unter welcher Bedingung …? Wann …? – Anapher: dannDann kommt er halt nicht.Unter diesen Umständen ziehe ich mein Einverständnis zurück.Wenn du so weitermachst, wirst du die Folgen bald spüren.

 KonzessivbestimmungKonzessivbestimmungBestimmungKonzessiv-: unzureichender, wirkungsloser GegengrundBestimmungsfrage: Trotz welchen Umstandes …? – Anapher: trotzdem, dennochTrotz des Sturmes stieg er aufs Dach.Obwohl/Obgleich/Obschon der Sturm toste, stieg er aufs Dach.Ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück. (Psalm 23)

 FinalbestimmungFinalbestimmungBestimmungFinal-: Ziel oder ZweckBestimmungsfrageBestimmungsfrage: Wozu …? Wofür …? Zu welchem Zweck …? Mit welcher Absicht …? – AnapherAnapher: dazu, dafürDer Fluss wird gestaut, damit im Sommer genügend Wasser vorhanden ist.Er fährt an den Moorbach zum Fischen.

5. Sonstige Umstandsbestimmungen:

 MaßbestimmungMaßbestimmungBestimmungMaß-: Quantität (Menge, Maß)Bestimmungsfrage: Wie viel …?, Um wie viel …? – AnapherAnapher: so viel, um so vielDas Buch kostet viel.Das Buch kostet einen Dollar.Er beschleunigte um zwanzig Sachen.Er rutschte zehn Meter weit.Ein Sack Kartoffeln wiegt einen Zentner.

 MaterialbestimmungMaterialbestimmungBestimmungMaterial-: Stoff, MaterialBestimmungsfrage: Woraus …?, Aus was …?, Wie …? – Anapher: daraus, soMehl wird aus Getreide gemacht.[der Stoff,] aus dem die Bäume sind

 VergleichsbestimmungVergleichsbestimmungBestimmungVergleichs-: verglichene GrößeBestimmungsfrage: Wie …? – Anapher: soEr steht da wie ein Fels in der Brandung.Er plustert sich auf, als ob er Napoleon wäre.

 ProportionalbestimmungProportionalbestimmungBestimmungProportional-: kovariierende GrößeJe später der Abend wurde, desto lustiger wurden die Gäste.

 RestriktivbestimmungRestriktivbestimmungBestimmungRestriktiv-: Einschränkung, einschränkende BedingungBestimmungsfrage: Inwiefern …?, In welcher Hinsicht …? – Anapher: insofernSein Rat kann euch nützen, insofern ihr ihn befolgt.

 GradbestimmungGradbestimmungBestimmungGrad- = IntensitätsbestimmungIntensitätsbestimmungBestimmungIntensitäts-: Grad, IntensitätBestimmungsfrageBestimmungsfrageFrageBestimmungs-: Wie …?, In welchem Maße …? – AnapherAnapher: soEr liebt sie sehr.Sie hat sich überschwänglich gefreut.

7.2/15 InfinitivkomplementInfinitivkomplementKomplementInfinitiv-

Ergänzung von InfinitivverbInfinitivverbVerbInfinitiv-en (▶ Nr. 6.2/38) in Form eines Infinitiv-TeilsatzInfinitiv-TeilsatzTeilsatzInfinitiv--es (purer InfinitivInfinitivpurerpurer = bloßer Infinitivbloßer InfinitivInfinitivbloßer oder zu-Infinitiv<i>zu</i>-InfinitivInfinitivzu--), im Gegensatz zu den übrigen SatzgliedSatzgliedern nicht erfragbarErfragbarkeit und nicht anaphorisierbarAnaphorisierbarkeit.

Es gilt, Ruhe und Ordnung zu bewahren.

Ich gehe jetzt Kaffee kochen.

Sie schickte ihn einkaufen.

7.2.3 SatzbestimmungSatzbestimmung

7.2/16 SatzbestimmungSatzbestimmungBestimmungSatz-

SatzteilSatzteilTeilSatz-, der die Einschätzung des im Satz ausgedrückten Sachverhalts oder einer im Satz benannten Größe durch den Sprecher, die Stellung zum Sachverhalt oder die Anteilnahme an ihm wiedergibt.

Einige SatzbestimmungenSatzbestimmung haben die Funktion, die Äußerung zu kommentieren; sie können dementsprechend in Form eines KommentarsatzKommentarsatzSatzKommentar-es umschrieben werden:

Überraschenderweise ist er doch noch eingetroffen – ‘Er ist doch noch eingetroffen, und das ist überraschend’

Andere Satzbestimmungen machen die Einstellung des Sprechers zum Sachverhalt deutlich, beziehen den ausgedrückten Sachverhalt auf andere Sachverhalte, messen ihn an Normen, Zielvorstellungen usw. Im Anschluss an Engel (2002, S. 46–50) lassen sich die folgenden inhaltlichen Untergruppen feststellen (▶ Übersicht 12):

 Kautive Satzbestimmungenkautive SatzbestimmungSatzbestimmungkautive – machen einen Vorbehalt gegenüber der Geltung, dem Zutreffen eines Sachverhalts, beziehen sich auf den ganzen Satz oder auf eine spezielle Komponente des Satzes – Mittel: PartikelphrasePartikelphrasePhrasePartikel-n wie fast, geradezu, einfach, PräpositionalphrasePräpositionalphrasePhrasePräpositional-n wie in gewisser Weise, Teilsatz-PhraseTeilsatz-PhrasePhraseTeilsatz--n als ParentheseParenthesen (▶ Nr. 7.2/18)Er wäre fast gestorben.Der Saal vibrierte geradezu vor Spannung.Er ist – wie soll ich sagen? – auf intelligente Weise dumm.

Übersicht 12 – Satzbestimmungkautive SatzbestimmungSatzbestimmungkautiveselektive SatzbestimmungSatzbestimmungselektiveordinative SatzbestimmungSatzbestimmungordinativejudikative SatzbestimmungSatzbestimmungjudikativeverifikative SatzbestimmungSatzbestimmungverifikativeabtönende SatzbestimmungSatzbestimmungabtönendenegative SatzbestimmungSatzbestimmungnegativeDativus ethicusSatzbestimmungDativus ethicus


 Selektive Satzbestimmungenselektive SatzbestimmungSatzbestimmungselektive – heben eine Größe oder deren Eigenschaften hervor und weisen ihnen einen bestimmten Wert zu, oder sie setzen den im Satz ausgedrückten Sachverhalt in Beziehung zu anderen möglichen Sachverhalten – Mittel: PartikelphrasePartikelphrasePhrasePartikel-n wie allein, bereits, besonders, (nicht) einmal, gerade, sogar, PräpositionalphrasePräpositionalphrasePhrasePräpositional-n wie vor allemSogar dir hat sie das gesagt.Nicht einmal dir hat sie das gesagt.

 Ordinative Satzbestimmungenordinative SatzbestimmungSatzbestimmungordinative – bewirken eine Ordnung unter Sachverhalten oder Komponenten von Sachverhalten, indem sie ihn (oder eine seiner Komponenten) in Beziehung zu anderen Sachverhalten oder Komponenten von ihnen setzen – Mittel: PartikelphrasePartikelphrasen wie allenfalls, allerdings, doch, einerseits … andererseits, gewiss, immerhin, nämlich, nur (in Spitzenstellung), sicher, zudem, zumindest, zwar … aber/doch, PräpositionalphrasePräpositionalphrasen wie auf der einen/anderen Seite, in erster Linie, zum BeispielSie ist immerhin deine Frau.Nur war er damals noch gar nicht hier.Zwar weiß ich alles, doch möchte ich es von dir noch einmal hören.

 Judikative Satzbestimmungenjudikative SatzbestimmungSatzbestimmungjudikative – bringen zum Ausdruck, wie der Sachverhalt bewertet wird – Mittel: PartikelphrasePartikelphrasen wie ärgerlicherweise, begreiflicherweise, leider, sonderbarerweise, Präpositionalphrasen wie zum Glück, zu meinem Bedauern, Teilsatz-PhraseTeilsatz-PhrasePhraseTeilsatz--n wie was mir sehr leid tut, was ich bedauerlich finde, auch als ParentheseParenthesenBlöderweise habe ich die Sachen zu Hause liegen lassen.Wir müssen Sie zu unserem größten Bedauern erneut mahnen.

 Verifikative Satzbestimmungenverifikative SatzbestimmungSatzbestimmungverifikative – stufen den Realitätsgrad einer Aussage ein – Mittel: Partikel- oder AdjektivphraseAdjektivphrasePhraseAdjektiv-Partikelphrasen wie anscheinend, angeblich, hoffentlich, nachweislich, vielleicht, wirklich, PräpositionalphrasePräpositionalphrasen wie an sich, mit Sicherheit, ohne Zweifel, Teilsatz-PhraseTeilsatz-Phrasen wie was sich leicht nachweisen lässt, auch als ParentheseParenthesenDas ist nachweislich falsch.Er ist wirklich nicht gekommen.

 Abtönende Satzbestimmungenabtönende SatzbestimmungSatzbestimmungabtönende – modifizieren die Redeabsicht, verstärken oder mildern sie – Mittel: AbtönungspartikelAbtönungspartikelPartikelAbtönungs-n (▶ Nr. 6.8/1)Das ist ja die Höhe.Was willst du eigentlich?Komm ruhig her.

 Negative Satzbestimmungennegative SatzbestimmungSatzbestimmungnegative – »stellen Sachverhalte oder deren Komponenten (Geschehen, Größen, Umstände, Eigenschaften) in Abrede« (Engel 2002, S. 50)Er kommt nicht.Nicht einer hat sich um dich gekümmert.Steh nicht so blöd rum!

 Dativus ethicusDativus ethicusSatzbestimmungDativus ethicus – PersonalpronominaPersonalpronomen, meist der 1. oder 2.PersonPerson im DativDativ, die Anteilnahme des Sprechers an einem Sachverhalt oder den Einbezug des Hörers ausdrücken (keine DativobjektDativobjektObjektDativ-e)Du wirst mir noch untergehen.Da kommt der dir doch ins Zimmer gerast und fängt gleich an zu brüllen.

der Dativus ethicus, des Dativus ethicus, die Dativi (Betonung auf Da- oder -ti-) ethici (Betonung auf e-, Aussprache: [-kUs], [-tsi<])

7.2.4 KorrelatKorrelat

7.2/17 KorrelateKorrelat

PronominalphrasenPronominalphrasePhrasePronominal- mit den PronominaPronomen es, das und AdverbialphrasenAdverbialphrasePhraseAdverbial- mit PräpositionaladverbPräpositionaladverbAdverbPräpositional-ien (▶ Nr. 6.7/16) als PlatzhalterPlatzhalter oder VerweiselementVerweiselementElementVerweis-e für Satzglieder, die im selben Satz auftreten. Korrelate zählen nicht als SatzgliedSatzglieder.

Hauptfälle:

 Korrelate, die bei Umstellung der Satzglieder wegfallenEs ist noch Suppe da – Suppe ist noch daEs stinkt mir, dass ich dich so selten sehe – Dass ich dich so selten sehe, stinkt mir

 Korrelate, die wegfallen könnenDass ich dich so selten sehe, das stinkt mir – Dass ich dich so selten sehe, stinkt mirIch hoffe darauf, dich bald zu sehen – Ich hoffe, dich bald zu sehen

 Korrelate, die bei bestimmter Anordnung der Satzglieder nicht wegfallen könnenDich bald zu sehen, darauf hoffe ich – *Dich bald zu sehen, hoffe ich

 KorrelatKorrelate, die unter allen Umständen stehenIch vertraue darauf, dass du mich nicht hinters Licht führst.

7.2.5 Parenthese

7.2/18 Parenthese = EinschubEinschubParenthese

Phrase (Einzelwort oder Wortgruppe) oder Satzkonstruktion, die in einen Satz eingeschoben ist, ohne eine engere syntaktische Verbindung mit ihm einzugehen, nicht erfragbarErfragbarkeit und nicht ersetzbarErsetzbarkeit.

Hauptfälle:

 InterjektionalphrasenInterjektionalphrasePhraseInterjektional-InterjektionAch, wenn es doch schon Frühling wäre!

 SubstantivphraseSubstantivphrasePhraseSubstantiv-n als AnredeAnredenHier wird, meine Damen und Herren, nicht die Wahrheit gesagt.

 Substantivphrasen in anderer FunktionIch hab halt mal in diesem komischen Institut – Institut für Experimentelle Physik, ja – angeläutet und nach einem Lothar gefragt.

 PartikelphrasePartikelphrasePhrasePartikel-nWürden Sie bitte Ihre Schuhe ausziehen?

 Satz oder SatzfragmentSatzfragmentFragmentSatz- als SchaltsatzSchaltsatzSatzSchalt-Dann würde er sie – was für ein perfider Gedanke – verlassen.Bald hatte er – das Jahr war rasch vergangen – seinen Aufenthalt beendet.

die Parenthese, der Parenthese, die Parenthesen (Betonung auf -the-)

7.2.6 Absolutelement

7.2/19 AbsolutelementAbsolutelementElementAbsolut-

Phrase, die mit dem Restsatz syntaktisch nur locker verbunden ist; nicht erfragbarErfragbarkeit und nicht ersetzbarErsetzbarkeit.

 

Jahrgang 1928, studierte er von 1948 ab an seiner Heimatuniversität.

Fetter alter Mann, der er war, wollte er von Ernährungsumstellung nichts hören.

Neben ihm saß seine Freundin, den Kopf im Nacken.

Seit mehreren Jahren kränklich, hatte er sich in ein Sanatorium zurückgezogen.

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