Kräuterkosmetik für natürliche Schönheit

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Bade- und Massageöle

Duftende Bade- und Massageöle aus wohlausgesuchten Kräutern, in Öl mazeriert, lassen sich leicht selbst herstellen.

Das Mazerieren von Kräutern in Flüssigkeit

Unter Mazerieren verstehen wir den Vorgang, wenn Kräutern ihre aromatischen oder heilsamen Inhaltsstoffe entzogen, das heißt: extrahiert werden (lat. extrahere = herausziehen und macerare = einweichen). Das fertige Endprodukt wird als Mazerat bezeichnet. Mit dieser Methode können Wasserauszüge (Tees), Ölauszüge (in fettem Öl) oder Tinkturen (in Alkohol) hergestellt werden.

Das für Kräuter-Öl-Auszüge verwendete Öl sollte immer von bester Qualität sein. Das am ehesten erschwingliche fette Öl ist ein gutes, natives und kaltgepresstes Olivenöl bzw. aus erster Pressung. Aber auch Sonnenblumenöl, süßes Mandelöl, Weizenkeimöl und Avocadoöl sind gut geeignet und können ganz nach unseren persönlichen Vorlieben gewählt werden.

Um einen öligen Kräuterauszug herzustellen, füllst du in 125 ml Öl nach deiner Wahl so viele Kräuter ein, bis das Öl die Kräuter bedeckt. Auf diese Ölmenge sind das etwa 50 Gramm Kräuter, wobei sich das Verhältnis von Kraut zu Kraut ändern kann, da jedes ein anderes Volumen einnimmt. Es empfiehlt sich aus praktischen Gründen, dafür ein weithalsiges Glasgefäß mit Schraubdeckel zu verwenden, das sich gut verschließen lässt.

Das Sammeln von Kräutern

Am besten sammelst du die Kräuter selbst, dann ist immer die Gewähr der Frische gegeben, denn nach spätestens einem Jahr haben die daraus hergestellten Produkte einen Großteil ihrer Wirkstoffe eingebüßt; das wird als „überjährig” bezeichnet. Ein weiterer Vorteil ist, dass du den Sammelort genau bestimmen kannst. Dieser sollte abseits von Straßen, Wegen, nicht auf konventionell bewirtschafteten oder durch Dünung und Schädlingsbekämpfung belasteten Feldern liegen, und natürlich fern von Großstädten, Kohle- und Atomkraftwerken. Man wird dann leider auch sehr schnell feststellen müssen, dass es gar nicht so leicht ist, einen geeigneten Sammelort zu finden. Doch es ist auch heute zum Glück immer noch möglich und deshalb auch sehr lohnenswert und unbedingt zu empfehlen.

Darüber hinaus muss jeder, der Kräuter sammeln und weiterverarbeiten will, vorab klären, ob er die Pflanzen eindeutig selbst bestimmen, also richtig identifizieren kann. In Naturschutzgebieten darf nicht gesammelt werden, und auch außerhalb davon gibt es gerade unter Heilpflanzen solche, die besonders geschützt sind. In diesem Fall müssen wir auf gekaufte Ware zurückgreifen. Generell sind frische, hochwertige Kräuter heute Standard in Bioläden und besonderen Biogärtnereien. Das ist eine gute Alternative zum Selbersammeln.

Falls möglich, ist selbst gesammelten Kräutern aber stets der Vorzug zu geben, denn auf einer feinstofflichen Ebene verstärkt sich die Wirkung eines Heilmittels, wenn wir es von Anfang an selbst herstellen und damit auch den unmittelbaren Kontakt zur Natur halten. Denn viele feine Schwingungen werden schon allein durch die Berührung mit dem Kraut übermittelt und verbreiten so ihre heilenden Kräfte.

Der Gebrauch des Kräuteröls

Lass das Öl-Kräuter-Gemisch nun etwa 30 Tage lang stehen. Seihe das Öl dann ab, drück die Kräuter gründlich aus und bewahre das Öl kühl und gut verschlossen auf. Damit hast du ein einfaches Kräuteröl hergestellt, das sich unverdünnt verwenden lässt.

Im gleichen Zeitraum kannst du auch einen sehr komprimierten Kräuter-Öl-Auszug herstellen. Dazu erhöhst du die Ölmenge um 20 % auf 150 ml und nimmst die 5- bis 10-fache Menge an Kräutern. Im Laufe von 30 Tagen werden die Kräuter nun in regelmäßigen Abständen ersetzt. Damit bekommst du ein intensiv duftendes Öl, das du mit Pflanzenöl wieder zurück auf die gewünschte Stärke verdünnen kannst.

Dem auf diese Weise gewonnenen Öl kannst du dann noch ein ätherisches Öl des gleichen oder eines anderen Krautes zusetzen. Mit dem Öl des gleichen Krautes lässt sich dessen Wirkung aromatherapeutisch verstärken, und mit anderen intensiv duftenden Kräutern kannst du das Massage- oder Badeöl sehr schön parfümieren oder weitere Wohlfühl-Akzente setzen. Zum „Parfümieren” eignen sich besonders die ätherischen Öle von Sandelholz, Rose, Jasmin, Ylang-Ylang, Lavandin, Pfefferminze, Ysop und Zitrone, die alle einen starken, lang anhaltenden Duft haben. Gib dazu auf etwa 125 ml Pflanzen- oder Kräuteröl 15 bis 30 Tropfen des ätherischen Öls und schüttle alles gut und ausgiebig durch.

Duftende Massageöle

Ganz auf die eigene Nase können wir uns bei der Zusammenstellung wohlriechender und pflegender Öle zur Massage des Körpers verlassen. Die Ölgrundlage bildet dabei immer ein Pflanzenöl oder ein Gemisch aus mehreren Pflanzenölen. Wenig Eigengeruch haben Avocado- oder Distelöl, süßlich duften Traubenkern- und süßes Mandelöl. Erdnuss- und Haselnussöl haben einen süßlichherben Duft, und Weizenkeim- und Olivenöl können ihre Herkunft am wenigsten verbergen. Jedes dieser Öle, durch Kaltpressung gewonnen, hat hervorragende hautpflegende Eigenschaften und wird von jedem Hauttyp gut aufgenommen.

Besonders die weitgehend geruchsneutralen Öle lassen sich gut mit ätherischen Ölen verbinden, wodurch sich betörende Duftkompositionen herstellen lassen.

Weizenkeimöl ist am längsten haltbar. Schon eine kleine Menge davon erhöht die Haltbarkeit einer Ölmischung. Denn ist ein Massageöl erst einmal in Gebrauch, kommt es mit Sauerstoff in Kontakt und wird dadurch ranzig (das heißt, es oxidiert), so verliert es seine Haltbarkeit. Dann darf es auf keinen Fall mehr verwendet werden. Diese Zeitspanne bezieht sich natürlich nur auf frische Öle aus der letztjährigen Ernteperiode.

JOHANNISKRAUTÖL

5 Handvoll Johanniskrautblüten und junge -blätter

½ Liter Olivenöl

2 Esslöffel Weizenkeimöl

Am besten wird am 24. Juni, dem Johannistag, mit dem Sammeln und Mazerieren begonnen. Das Johanniskraut blüht an verschiedenen Standorten über einen längeren Zeitraum während des Sommers.

Fülle für dieses Mazerat 1 Handvoll Johanniskraut zusammen mit dem Öl in ein weithalsiges Glasgefäß, verschließe es fest und stell es 14 Tage an einen warmen Platz in die Sonne. Dann seihe das Öl in ein neues weithalsiges Gefäß ab, drück die Kräuterrückstände gut aus, füll eine weitere Handvoll des Krautes ein und wiederhol diesen Vorgang mehrere Male nach Lust und Laune. Auf diese Weise hast du nach 2½ Monaten Anfang September ein herrlich duftendes, dunkelrot gefärbtes Öl. Zur besseren Konservierung fügst du noch das Weizenkeimöl hinzu und bewahrst das fertige Öl an einem dunklen Ort auf.

Johanniskrautöl ist als Hautpflegemittel seit Jahrhunderten beliebt und bewährt.

KAMILLENÖL

125 ml reines Pflanzenöl aus erster Pressung

25–50 g frische Blüten von Echter Kamille3 (Matricaria recutita, auch M. chamomilla; volkstümlich auch „Deutsche Kamille“)

Lass die Kamillenblüten nach dem Sammeln einen Tag lang antrocknen. Dann werden sie zusammen mit dem Öl in ein Glasgefäß gegeben, das Glas wird fest verschlossen und 30 Tage in die Sonne gestellt. Verwende pro Bad 1–2 Esslöffel der Blüten.

Die Kamille enthält ein sehr wirksames ätherisches Öl, das sich besonders durch seine entzündungshemmenden Eigenschaften auszeichnet. Der Hauptwirkstoff des Öls ist das Azulen, das sich erst beim Antrocknen der Pflanze in größerer Menge bildet und für die blaue Farbe des Kamillenöls verantwortlich ist. Vor allem diesem Wirkstoff kommt die entzündungshemmende Kraft zu. Die auf biologisch angebauten Getreidefeldern gesammelten Kamillenblüten haben den höchsten Gehalt an Azulen.

Bevor wir Kamillenblüten sammeln, sollten wir uns aber genau darüber erkundigen, ob es sich um das Feld eines Biobauern handelt, und außerdem kein Feld betreten, ohne die vorherige Erlaubnis des Bauern einzuholen.

MALVENÖL (BEI TROCKENER, SPRÖDER HAUT)

250 ml Olivenöl

4 Esslöffel Malvenblüten und -blätter

2 Tropfen ätherisches Jasminöl

Gib die Malvenblüten und -blätter mit dem Olivenöl in ein weithalsiges helles Glasgefäß und stell es gut verschlossen 30 Tage lang an einem warmen Platz in die Sonne. Nach dieser Zeitspanne wird das Öl durch ein feines Leinentuch in ein dunkles Glas abgeseiht, die Kräuterrückstände werden dabei gut ausgepresst. Jetzt kommt das Jasminöl hinzu, und dann wird alles gut verschüttelt.

Massagen mit diesem Öl wirken durchblutungsfördernd und gleichzeitig beruhigend. Die in der Malve enthaltenen Schleimstoffe haben eine pflegende und entspannende Wirkung auf trockene und spröde Haut. Das gilt ebenso für das Jasminöl, das auch bei geröteter Haut hilft, nicht aber bei Sonnenbrand, weil geschädigte Haut nicht mit ätherischem Öl in Kontakt kommen sollte. Malvenöl ist sowohl für die Körper- als auch für die Gesichtsmassage geeignet.

1Für die therapeutische Nutzung wird generell der Echte Lavendel (Lavandula officinalis) verwendet.

 

2wahlweise aus Echtem Lavendel oder Lavandin (Lavandula x intermedia), einer natürlichen Kreuzung aus Echtem Lavendel (Lavandula officinalis) und Speiklavendel (Lavandula latifolia oder L. spica)

3Echte Kamille und Römische Kamille (Chamaemelum nobile) haben sehr ähnliche Eigenschaften. Da die traditionellen Quellen bei der Echten Kamille ihre besondere Affinität zu Haut und Schleimhaut hervorheben, ist bei diesem Rezept die Wahl auf sie gefallen.


Füße und Fußpflege

Wie das Gesicht der Spiegel aller vergangenen und gegenwärtigen Erfahrungen ist, so spiegelt sich in unseren Füßen die Art und Weise wider, wie wir im Leben stehen und durchs Leben gehen. Deshalb sollten wir ihrer Pflege mindestens genauso viel Beachtung schenken wie der Gesichtshaut. Die Füße gehören, obwohl sie die ganze Last des Körpers tragen müssen, mit zu den empfindungsreichsten Körperteilen. Dort liegen die Reflexzonen dicht an der Hautoberfläche, nehmen Signale auf und geben diese an die inneren Organe weiter. Mit aus diesem Grund ist es auch so wichtig, ihnen die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken. Ein unausgewogenes Gehverhalten kann zum Beispiel einen starken Anreiz auf bestimmte Körperzonen ausüben, während andere von der Stimulanz her völlig vernachlässigt werden, denn mit jedem Schritt werden Reflexzonen berührt. Fußpflege ist also auch Organpflege, das heißt, dadurch gewinnen wir an Gesundheit und somit auch an Schönheit.


Barfußlaufen ist das Einfachste und Gesündeste, was wir für unsere Füße tun können. Die Füße erhalten dadurch eine natürliche Massage, Licht, Luft, Regen oder Morgentau – also alles, was auch sonst der Schönheit zugute kommt.

Eine Fußmassage entspannt und fördert zugleich die Durchblutung, ebenso ein Fußbad, mit dem sich außerdem noch angenehme pflegende Wirkungen erzielen lassen.

Müde Füße erfrischen

Der Breitwegerich (Plantago major) ist eine sehr widerstandsfähige Pflanze. In Europa gilt er seit dem Mittelalter als verbreitetes Volksheilmittel. Vor allem der Saft aus den zerquetschten Blättern wirkt entzündungshemmend und fördert die Wundheilung. Als der Breitwegerich später mit den europäischen Siedlern nach Nordamerika kam, wurde er von der indianischen Urbevölkerung als „Fußstapfen des weißen Mannes” bezeichnet.

HINWEIS: Der Wegerich darf allerdings nicht mit der Wegwarte verwechselt werden, wie dies gar nicht so selten geschieht. Die Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus), auch Zichorie genannt, wächst in Mitteleuropa häufig an Wegrändern und wird mit ihren blauen Blüten gerne mit der alten Sage in Verbindung gebracht, wonach ein Mädchen so lange vergeblich auf die Rückkehr ihres Liebsten wartet, bis sie schließlich in die Pflanze dieses Namens verwandelt wird.

Die folgende Rezeptempfehlung für müde Füße vom Wandern ist zweifellos von den oben erwähnten „Fußstapfen” abgeleitet:

WEGERICHSAFT BEI MÜDEN FÜSSEN VOM WANDERN

1 Handvoll Breitwegerichblätter (Plantago major)

1 Teelöffel Weizenkeimöl

Die Breitwegerichblätter werden im Mörser zerstoßen. Dann wird der Saft herausgedrückt und unter kräftigem Schlagen das Weizenkeimöl untergerührt. Bevor du nun die Beine mit diesem Saft einreibst, nimmst du Wechselbäder und gehst wie folgt vor: Stell deine Füße zunächst fünf Minuten in angenehm warmes Wasser (ca. 35–38 °C), tauche sie danach für 10–15 Sekunden in kaltes Wasser (bis 18 °C), wechsle wieder zu warmem Wasser und beende das Fußbad mit kaltem Wasser.

Erfrischungsbäder für die Füße

Kräuterfreunde werden niemals müde, uns zu versichern, dass jedes Kraut, das die Natur uns im Überfluss schenkt, mit Sicherheit über besondere Qualitäten verfügen muss. Diese Wahrheit wird von vielen sogenannten „Unkräutern” bezeugt, darunter auch ganz besonders vom Huflattich, der selbst in großen Städten auf jedem unbebauten Fleckchen Erde zu finden ist.

Um eine so weit verbreitete Pflanze ranken sich viele alte Bräuche ebenso wie auch überlieferte Anwendungsmöglichkeiten aus der Volksheilkunde. Der seidenartige Huflattich-„Flaum” wurde als Füllung für Bettzeug verwendet und sorgte für herrlich weiche Ruhekissen. Auch die medizinische Verwendung ist recht vielseitig. Seit den Tagen des Hippokrates gilt ein Teeaufguss aus Huflattichblüten als ausgezeichnetes Heilmittel bei allen Brust- und Atemproblemen und wird auch für Inhalationen genutzt. Selbst die Verwendung der getrockneten und kleingeschnittenen Blätter als Tabak scheint einen ähnlichen Zweck zu erfüllen.

Der bereits seit einiger Zeit kursierende Verdacht, dieses uralte Heilkraut löse Vergiftungen aus, und das damit einhergehende teilweise Verbot wegen seiner vermeintlich Halluzinationen auslösenden Wirkung bezieht sich in erster Linie wohl auf seine innerliche Anwendung als Schleimlöser in Hustensaft.

Nach der Volksmedizin wurden die frischen Blätter auch auf Wunden aufgelegt. Von seinen wohltuenden Eigenschaften für die Füße zeugt folgendes Rezept:

HUFLATTICH-ERFRISCHUNGSFUSSBAD

1 Handvoll getrocknete Huflattichblätter

1 Handvoll frische grüne Huflattichblätter

Koche aus den getrockneten Huflattichblättern in 1 Liter Wasser einen Absud. Füll diesen dann mit warmem Wasser auf und nimm darin ein ausgiebiges Fußbad. Die grünen Huflattichblätter werden nach dem Bad auf die Füße gelegt und mit einem Umschlag fixiert. Die Auflage sollte ein bis zwei Stunden auf den Füßen bleiben. Diese Kur ist besonders geeignet, wenn die Füße durch langes Stehen angeschwollen sind.

FUSS-FIT-BAD

2 Handvoll Zinnkraut (= Ackerschachtelhalm, Equisetum arvense)

10 Tropfen Arnikatinktur

2 Teelöffel Olivenöl

Koche das Zinnkraut in 2 Liter Wasser 20 Minuten lang auf kleiner Flamme. Dann verlängere die Flüssigkeit auf die Menge, die für ein Fußbad nötig ist, und bade die Füße 20 Minuten darin. Danach werden die Füße kurz in kaltem Wasser erfrischt und anschließend abfrottiert. Durch eine ausgiebige Massage mit der Mischung aus Olivenöl und Arnikatinktur bekommt dieses Bad den krönenden Abschluss.

Dies ist ein herrliches Mittel zur Rekonvaleszenz bei müden und leicht entzündlichen Füßen.

FUSSBAD BEI SCHWITZENDEN FÜSSEN

1–2 Tropfen ätherisches Muskatellersalbeiöl

1–2 Tropfen ätherisches Zypressenöl (Cupressus sempervirens)

1–2 Tropfen ätherisches Lavendelöl (Echter Lavendel oder Lavandin)

1–2 Tropfen ätherisches Wacholderöl 2 Esslöffel Olivenöl

1–2 Esslöffel Jojobaöl

Vermische die ätherischen Öle, das Olivenöl und das Jojobaöl mit 5 Liter Wasser, am besten mit aufgefangenem Regenwasser. Erwärme dies auf 40 °C und nimm darin ein ausgiebiges Fußbad. Auch die Nase kannst du, wenn möglich, in einem gewissen Abstand über das Wasser halten, damit du in den Genuss der aufsteigenden wohltuenden Dämpfe kommst.

Dieses Fußbad wird sehr erfolgreich gegen Schweißfüße eingesetzt. Du solltest es etwa 3 Wochen lang täglich einmal wiederholen und während dieser Zeit auch täglich zweimal die Strümpfe und Schuhe wechseln. Nach jedem Wechsel werden die Strümpfe zur Wäsche gegeben und die Schuhe mit ätherischem Bergamotteöl desinfiziert, das zu diesem Zweck mit destilliertem Wasser in eine Sprühflasche gefüllt wird: 15 Tropfen auf ½ Liter destilliertes Wasser. Da hier kein Emulgator verwendet wird, muss vor jeder Anwendung kräftig geschüttelt werden, damit sich das Öl nicht vom Wasser entmischt. Die Schuhe werden dabei leicht feucht und müssen anschließend gut trocknen.

KAMPFERÖL

125 ml Olivenöl

1 Messerspitze Kampfer

1 Esslöffel 90 %-iger Ethanol (Weingeist)

Löse den Kampfer im Alkohol und gib diese Mischung mit dem Olivenöl in eine dunkle Glasflasche.

Dieses Öl wärmt, wenn die Füße kalt sind, und soll, wie es heißt, obendrein auch die Schweißfüße vertreiben.

ROSMARINESSIG BEI MÜDEN FÜSSEN

1 Esslöffel Rosmarinblüten und -blätter

500 ml Obstessig

2 Esslöffel 70 %-iger Alkohol (Weingeist)

5 Tropfen ätherisches Zitronenöl

Gib den Rosmarin mit dem Obstessig in eine helle Glasflasche und stell die Mischung gut verschlossen 30 Tage an einem warmen Platz in die Sonne. Dann seih den Kräuteressig durch ein feines Leinentuch in eine dunkle Flasche ab und füge den Weingeist und das Zitronenöl hinzu.

Dieser Essig wirkt durchblutungsfördernd und belebend. Werden die müden Füße und Beine damit eingerieben, so wirst du bald wieder auf die Beine kommen und fit und munter sein.

MAIENTAU

Gibt es ein Schönheitsmittel mit wohlklingenderem Namen? Nein – und es gibt auch sicher niemanden, der es verschmähen würde, mit bloßen Füßen einen Morgenspaziergang durch Maientau zu unternehmen, wenn er oder sie nur Gelegenheit dazu hätte. Es ist schwer, eine genaue Wirkung des Maientaus zu beschreiben, weshalb wir bei derartigen Unternehmungen vielleicht einfach nur auf die wohltuenden Begleiterscheinungen wie das Laufen mit bloßen Füßen und die Stimulierung der Fußreflexzonen achten sollten.

Die alten Kräuterkundigen konnten uns dagegen ganz andere Empfehlungen geben:

Wie man Maientau sammelt und reinigt

An einem schönen Morgen, wenn in der Nacht zuvor kein Regen gefallen ist, soll man den Maientau mit einem großen und ganz sauberen Schwamm von Gewürzkräutern, Gras und Getreide absammeln. Zu Hause wird er dann sauber durchgefiltert und in Gläsern, die man mit durchlöchertem Papier oder Pergament zudeckt, in die Sonne gestellt. Das Filtrieren sollte mehrmals wiederholt werden. Der Tau wird an einen sehr warmen Platz in die Sonne gestellt, bis er ganz weiß und durchsichtig geworden ist. Dieser Vorgang wird vermutlich den größten Teil des Sommers in Anspruch nehmen.

Von einigen Kräuterkundigen wurde früher empfohlen, dass sich Maientau, von Fenchel und Schöllkraut abgesammelt, ganz ausgezeichnet für die Behandlung von entzündeten Augen bewährt hat. Andere empfahlen ihn, nach genau der gleichen Zubereitung, anstelle von Rosenhydrolat sowie für die Konservierung von Früchten und Blüten, wofür er sogar noch besser geeignet sein soll.


Ein Streifzug durch natürliche Seifenvorkommen

Die Seifenherstellung hat eine lange Geschichte. Erste seifenähnliche Erzeugnisse gab es schon im Altertum, und Seifensieder arbeiteten bereits im 9. Jahrhundert in Marseille, dann in Genua, und verbreiteten sich wegen der dort wachsenden Olivenbäume rund um das Mittelmeer.

 

Neben der manuellen oder industriellen Seifenfertigung bietet die Natur einige Seifenstoffe, die in Pflanzen oder der Erde vorkommen und, in Wasser eingelegt, eine seifige Lösung bilden.

Am bekanntesten ist wohl das Echte oder Gewöhnliche Seifenkraut (Saponaria officinalis) aus der Familie der Nelkengewächse. In Deutschland ist es mit seinen weißen bis rosafarbenen Blüten am meisten verbreitet. Es enthält seifenartige, giftige Substanzen, die in Wasser stark schäumen, die Saponine. Nicht nur wegen der Giftigkeit, auch wegen der Laugenwirkung wird von einer Verwendung in Do-it-yourself-Methode abgeraten.

Besonders zu erwähnen unter den Seifenbäumen ist der Waschnussbaum (Sapindus saponaria), der in Süd- und Mittelamerika heimisch ist. Wertvollster Bestandteil sind die Früchte oder Nüsse, die seit vielen hundert Jahren zum Waschen verwendet werden.

Ein anderer tropischer Baum, der Seifenrindenbaum (Quillaja saponaria), hat eine saponinhaltige Rinde („Panamarinde”), die zu feinen Spänen gehobelt wird. Ein daraus gewonnener Extrakt wird als Waschmittel für feines Gewebe verwendet, vor allem aber als Haarwaschmittel. Auch die Rosskastanie enthält ein Saponin-Gemisch, ebenso der Gewöhnliche Efeu (der jedoch giftig ist).

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