Final Game

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Aus der Reihe: Five Dogs #5
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Elegant, leichtfüßig und unfassbar erotisch geht Sam an Neve vorbei, der bei dem Anblick ihrer Frau das Kinn herunterklappt.

Bei der Kaffeemaschine angekommen, schenkt sich Sam einen Kaffee ein, dreht sich um und lehnt sich gegen die Arbeitsplatte.

Weil sie nicht glauben kann was sie sieht, starrt Neve sie mit offenem Mund an und kippt fast vom Stuhl.

Schelmisch grinsend schaut Sam ihre Frau spitzbübisch über den Tassenrand an. Ihre Augen sprühen vor Frechheit. Sie weiß ganz genau wie sie aussieht und welche Wirkung sie auf ihre Frau hat. Dass sie das jetzt aber nach der Nummer von gestern so ausnutzt, ist an Dreistigkeit und Unverfrorenheit kaum zu übertreffen.

Sam stellt den Kaffee ab und wandert mit quälend langsamen Schritten auf ihre Frau zu. Bei ihr angekommen, blickt sie überheblich zu ihr hinunter. Diese Frau weiß verdammt nochmal ganz genau wie sie sich zu bewegen und zu präsentieren hat.

Die junge Frau nimmt eine Hand von Neve und haucht ihr einen Kuss auf den Handrücken, wobei ihre Augen ununterbrochen auf ihrer Frau liegen. Sie beugt sich hinab und gleitet an Neves Ohr.

»Danke für den gestrigen Arschtritt. Der war tatsächlich nötig«, flüstert sie leise. Als Neve antworten will, bemerkt sie, dass Sam unauffällig zu Precious blinzelt. Weil die aber mit ihrem Frühstück beschäftigt ist, bekommt sie nicht mit, dass Sam Neves Hand über ihre Hüfte nach hinten schiebt und diese direkt auf ihren Arsch legt. Ehe Neve überhaupt nachdenkt was Sam damit bezwecken will, krallen sich ihre Finger auch schon in dieses straffe Stück Fleisch. Sam zuckt kurz, grinst aber siegessicher. Neve ist ihr also wieder einmal auf den Leim gegangen und tat genau das was Sam von ihr erwartet hat. Wie durchtrieben diese Frau doch in Wirklichkeit ist.

»Du verdammtes Biest«, zischt Neve flüsternd, weil sie diese erneute Niederlage kaum ertragen kann. Sam grinst bis zu den Ohren, blickt noch einmal flüchtig zu Precious und umgreift gleich darauf Neves Kinn.

»Ich habe mich lange genug versteckt. Du hast mir gestern bewiesen, dass ich mich trotz meines Alters und der Schwangerschaft noch immer zeigen kann. Du bist also die Erste die davon kosten darf.«

»Und die Einzige«, wispert die ältere Frau besitzergreifend.

»Natürlich«, lächelt Sam und nimmt sich Neves Lippen für einen Kuss, der zu leidenschaftlich für einen Guten-Morgen-Kuss ist. Er reißt Neve so sehr mit, dass es in ihrem Schoß schlagartig zu kribbeln beginnt. Meine Güte, es ist sieben Uhr morgens, sie sitzt mit ihren Kindern am Frühstückstisch und ihr Körper will Sex? Tickt der noch ganz richtig?

***

Als wenn sie es kaum erwarten könnte den Truthahn zu Thanksgiving anzuschneiden, sammelt sich Speichel in Neves Mundhöhle. Ihre großen Augen blinzeln durch den Türspalt in Sams Büro.

Die Empfangsdame wollte Neve bei Sam eigentlich anmelden, aber das lehnte die Agentin ab. Sie wollte Sam überraschen. Bei dem Anblick der ihr angeboten wird, ist sie allerdings diejenige die überrascht wird.

Sie hat sich für die Mittagspause von Jill losgeeist und steht nun bei R&R vor Sams Bürotür, die sie einen kleinen Spalt offen hält.

Manchmal gibt es tatsächlich Tage an denen sie die Arbeit im Büro vermisst. Die ganzen geschwollenen Verkaufsgespräche führen und die Kunden mit ihrem Charme und etwas Augenklimpern um den kleinen Finger zu wickeln, hatte schon etwas für sich. Aber wenn sie es sich richtig überlegt, ist es ihr schon lieber über irgendwelchen Leichen gebeugt zu stehen und deren Mörder zu finden. Die Immobilienfirma war ein interessanter Ausflug in eine andere Branche und sie hat dort sehr viele Erfahrungen gesammelt. Aber bis an ihr Lebensende könnte sie das nicht machen. Selbst als FBI Agentin sieht sie sich nicht bis ins Rentenalter. Sie hat sich in den letzten zwei Jahren schon weiter eingeschränkt, so dass Jill teilweise neben ihr im Auto einschläft, weil deren Observation über unzählige Stunden ging. Wenn sie dann aber wach war und einem Tatverdächtigen hinterher rennen konnte, war sie immer Feuer und Flamme. Jill rannte sich die Schuhsohlen bröckelig, während Neve mit dem Wagen einfach eine Querstraße weiterfuhr und den Blindgänger über die Motorhaube ihres Wagens stürzen ließ. Die Verbrecherjagd beim FBI ist auch nicht mehr das was es mal war - was es zur Zeit als Detective war. Allerdings weiß Neve auch, dass sie nicht mehr ins Department zurückkehren könnte und auch nicht will. Nicht weil es dann ein beruflicher Rückschritt wäre, sondern weil sie dann wieder zu wenig Zeit für ihre Familie hätte. Und genau das war der Grund, weshalb sie bei ihrem Vorgesetzten den Antrag stellte, einige Stunden kürzen zu dürfen. Neve wollte mehr bei ihrer Familie sein, aber dennoch Verbrecher jagen.

Angestrengt atmet sie durch die Nase. Ihre Augen verweilen auf ihrer Frau, die mit gesenktem Kopf an ihrem Schreibtisch sitzt und über irgendwelchen Papieren brütet. Mit der einen Hand hält sie einen Bleistift auf dem sie nachdenklich herum beißt, während die andere im gleichmäßigen Rhythmus auf der Maus des Computers herum klopft. Selbst wenn sie hochkonzentriert ist, ist diese Frau der absolute Wahnsinn. Wie kann man von Natur aus nur so schön und hinreißend sein? So wundervoll, so elegant und so überwältigend bezaubernd?

Neve neigt den Kopf etwas, als Sam nach ihren Haaren greift und diese von einer Seite zur anderen schiebt. Dass sie damit ihren Hals freilegt, in den Neve auf der Stelle beißen will, ist ihr nicht bewusst. Sie konzentriert sich weiter auf die Unterlagen die vor ihr liegen. Hin und wieder wechselt sie den Blick zwischen den Unterlagen und dem Computerbildschirm.

»Verflucht«, murmelt sie. Dann klemmt sie sich den Bleistift zwischen die Zähne, greift nach den Haaren und zwirbelt störrisch an ihnen herum. Als sie einen einigermaßen vernünftigen Dutt gebastelt hat, nimmt sie den Bleistift und sticht ihn in diesen Haufen Haare.

Neve grinst, als sich eine Strähne löst und an der Seite hinunterfällt. Sofort schiebt Sam diese hinter das Ohr, lehnt sich zum Bildschirm und drückt dort ihre Nase fast platt.

»Mist.« Hektisch zieht sie sich einen Taschenrechner heran, tippt wie eine Wilde darauf herum und blickt wieder zum Computer zurück.

»Verdammt.« Sams Stimmung wird von Sekunde zu Sekunde mieser. Bevor ihre Frau also ganz platzt, sollte Neve noch den letzten Funken gute Laune aufgreifen und ihren kleinen Plan in die Tat umsetzen.

Von daher klopft sie kurz gegen die Glasscheibe, öffnet aber im selben Atemzug die Tür. Überrascht schaut Sam hoch. Sie lächelt, als sie ihre Frau sieht.

»Hey, was machst du denn hier? Hast du keinen Dienst?«

»Doch, aber ich wollte … .« Abrupt bleibt sie stehen, als sie Jeans leere Spielecke sieht.

»Sie ist zu Laura gerobbt«, erklärt Sam unaufgefordert. Sie steht vom Platz auf, geht auf ihre Frau zu und klaut sich einen Kuss zur Begrüßung. Aber anstatt Sam danach an den Schreibtisch zurückzulassen, hält Neve sie fest und schlingt die Arme um sie. Der eigentlich harmlose Kuss wird schnell stürmischer, bis Sam sich grinsend von Neve wegdrückt.

»Hey, nicht so gierig«, lacht sie luftholend.

»Und warum nicht?« Neves Stimme verstummt fast unter den Küssen, die sie auf Sams Hals verteilt. Sie atmet ihr Parfüm ein und kann sich kaum halten. Bis heute hat sie nicht herausfinden können, welchen Duft ihre Frau auf der Haut trägt. Zwar stehen drei verschiedene Parfümflaschen auf Sams Seite der Badezimmer Armatur, aber keine dieser Flaschen riecht auch nur annähernd nach ihrer Frau.

»Was machst du hier?« Gekonnt lenkt die junge Frau von den verlockenden Küssen ihrer Frau ab.

»Ich wollte mit dir Mittagessen gehen.«

»Wird Jill da nicht eifersüchtig?«, gluckst Sam zurückhaltend. Neve lehnt sich zurück und schaut ihre Frau mit zusammengekniffenen Augen an. Die fängt im selben Augenblick zu lachen an.

»Dir wird das Lachen schon noch vergehen«, droht Neve grummelnd und schiebt Sam vor sich her, bis die Glasfront beide ausbremst. Zielsicher dirigiert sie beide Hände unter Sams Rock, schiebt diesen hoch und umgreift den String.

»Neve, lass das. Was ist wenn uns jemand erwischt?« Sam weiß natürlich sofort was Neve mit ihrer Aktion vorhat. Und eigentlich hätte sie nach Monaten der Abstinenz auch mal wieder Lust auf so einen kleinen Quickie der ihr einen schönen Mittagspausen-Orgasmus beschert. Dennoch bleibt sie professionell und versucht Neve von sich zu drücken.

»Schatz, du weißt dass hier viele Schlipsträger herumlaufen. Wenn die uns sehen, kann ich den Laden dicht machen.«

»Um die würde ich mir im Augenblick keine Gedanken machen. Sondern eher um die Passanten unten auf der Straße, die in diesem Augenblick deinen zuckersüßen und äußerst blanken Arsch betrachten können.«

»Was?« Sam kreischt vor Schreck laut auf. Hektisch blickt sie über ihre Schulter nach unten zur Straße. Sie wusste, dass es keine gute Idee war ein Gebäude mit einer vollständigen Glaskuppel zu skizzieren. Sie konnte damals ja nicht wissen, dass dieses Gebäude irgendwann tatsächlich gebaut wird.

Gekonnt windet sie sich aus Neves Armen und flüchtet hinter den Schreibtisch. Belustigt schaut Neve ihr dabei zu, bis sie ihr folgt. Das rote Gesicht ihrer Frau ist tatsächlich äußerst amüsant.

»Was ist los? Ist dir die Lust vergangen irgendwelchen Menschen deinen sexy Körper zu zeigen?«, gluckst sie hinterhältig. Sam schaut sie scharf an und will sich erklären, als Neve ihr den Atem nimmt und sie fast besinnungslos küsst.

Neve spürt in ihren Armen, wie Sam dort weicher und willenloser wird. Die Lippen ihrer Frau tasten jeden Millimeter ihrer eigenen ab. Sams Zunge spielt wild mit ihrer. Neves Hände gehen auf Wanderschaft und nehmen den ersten Stop an der Knopfleiste von Sams Bluse. Sams Atmung wird rasch schneller und schwerer. Etwas was Neve unter allen Umständen erreichen wollte. Und genau aus dem Grund packt sie Sam, dreht sie um, nimmt ihre Arme und streckt sie weit nach vorne aus, während sie ihre Frau mit ihrem ganzen Körper auf den Schreibtisch legt. Kaum lässt sie Sams Arme los, krallen sich deren Hände in die Tischkante. Neve hätte es fast nicht gewagt zu glauben, aber Sam gibt sich ihr tatsächlich hin. Hier und jetzt. Welch ein Erfolg, den sie unter allen Umständen auskosten muss.

 

Ihre Hände wandern zuerst durch Sams Haare. Danach über ihren Rücken, bis hinunter zum Arsch. Neve greift nach dem Rock, schiebt ihn hoch und betrachtet das gebotene Bild. Ein nackter Hintern mit einem Stückchen Stoff zwischen den Pobacken, der dort auf der Stelle herausgeholt werden will. Bevor das allerdings passiert, muss Neve ihre Frau noch ein klein wenig ärgern. Von daher umgreift sie den String und zieht ihn ein winziges Stück hoch. Sofort reagiert Sam mit einem Zucken und einem tiefen Stöhnen darauf. Gleich darauf umgreift Neve mit beiden Händen Sams Arsch und beugt sich über sie, um ein klein wenig an ihrem Ohr zu knabbern. Zuvor fällt ihr Blick allerdings zur Bürotür. Sie grinst, stützt sich auf dem Tisch ab und gleitet an Sams Ohr.

»Da ist die gute Frau Mitte vierzig, verhält sich aber noch immer wie eine junge Göre«, flüstert sie rauchig. Sam keucht hingegen nur ein kurzes »Wer?«. Neve blickt hoch und grinst.

»Laura«, lacht sie leise.

»Was? Wo?« Panisch schreckt Sam hoch und schlägt mit dem Hinterkopf gegen etwas Hartes. Ein Schmerzensschrei ertönt.

»Laura!«, kreischt Sam, als sie tatsächlich ihre Freundin grinsend in der halboffenen Tür stehen sieht. Dann registriert sie aber den Schlag auf den Hinterkopf und den darauffolgenden Schrei. Wild dreht sie sich um.

»Neve!« Ihre Stimme quiekt grell, als sie ihre Frau mit den Händen an der Nase einige Schritte rückwärts taumelnd sieht.

»Fuck«, stöhnt Neve und krümmt sich vor Schmerzen.

»Es tut mir leid!« Wimmernd eilt Sam zu ihrer Frau, wendet sich unterwegs nach hinten, zischt ein wütendes »Verdammt Laura« in Richtung Tür und dreht sich dann wieder zu ihrer Frau. Ihre Hände fuchteln besorgt vor Neves Gesicht herum.

»Verzeih mir, das wollte ich nicht«, jammert sie aufgelöst.

»Scheiße hast du einen harten Schädel«, stöhnt Neve in ihre Hände.

»Lass mich mal sehen.« Hektisch greift Sam nach Neves Gesicht und hebt es etwas an. Die ältere Frau legt den Kopf in den Nacken. Besorgt schaut sich Sam Neves Nase von allen Seiten an. Als sie aber kein Blut laufen sieht, wird sie etwas ruhiger. Vorsichtig tastet sie die Nase ab, aber bis auf einen kleinen Schmerz kann Neve sich nicht weiter beklagen.

»Meine Güte, mir wurde echt für einen kleinen Moment schwarz vor Augen«, schüttelt Neve den Kopf und schaut ihre Frau mit großen Augen verwirrt an.

»Entschuldige, das war wirklich keine Absicht.« Sam scheint kurz davor zu sein zu weinen. Zu wissen, dass sie ihrer Frau erneut körperliche Schmerzen bereitet hat, scheint ihr mehr wehzutun, als Neve.

»Also, eigentlich wollte ich dich nur zum Mittagessen abholen. Aber wie ich gesehen habe, hast du schon gegessen«, lacht Laura hinterhältig.

»Man Laura, werde endlich erwachsen«, schimpft Sam wie ein Rohrspatz und eilt mit wuchtigen Schritten auf ihre Freundin zu. Wie einen Sack rupft sie ihr Jean aus dem Arm und wirft ihr noch einen missmutigen Blick zu.

»Ach komm, du kannst ruhig zugeben, dass du genau diese Seite von mir abgöttisch liebst«, gluckst Laura frech. Anstatt zu antworten, schnaubt Sam bockig.

Round 3

»Hey Schatz. Wie geht es deiner Nase?« Auf den Lippen herum beißend streckt Neve den Hals etwas.

»Gut, alles gut. Keine Probleme«, antwortet sie flüchtig und starrt konzentriert auf den Fernseher. Wenn sie sich jetzt ablenken lässt, baut sie einen Unfall und das kann sie sich nicht leisten. Sie hat sich die Führung in dem Spiel hart erkämpft.

»Jean ist bei Matt. Wo ist Precious?« Neve blinzelt flüchtig Richtung Haustür, als sie hört, wie Sam am Abend ihren Schlüsselbund in die Schale auf der Kommode schmeißt.

»Oben im Zimmer, Hausaufgaben machen.« Ihre Augen kleben am Fernseher. Konzentriert beobachtet sie das silberne Fahrzeug, das sie durch die Straßen lenkt. Als wenn sie selbst in dem Auto sitzen würde, lehnt sie sich sogar zu beiden Seiten hin und her.

»Wieso ist Jean bei Matt?«, fragt sie blind durch das Haus.

»Das wirst du gleich wissen.« Sams Stimme ertönt so nah, dass Neve den Blick tatsächlich vom Spiel nimmt und zur Seite schaut. Als Sam das Wohnzimmer betritt, reißt Neve erstaunt die Augenbrauen fast bis zum Haaransatz hoch. Mit einer schnellen Bewegung greift sich Sam unter den Rock, zieht den Slip herunter und kickt ihn durch den Raum.

»Äh.« Verdattert schaut Neve dabei zu, wie Sam mit schnellen und sicheren Schritten auf sie zukommt. Bei ihr angekommen nimmt Sam ihrer Frau den Controller aus der Hand und schleudert ihn achtlos zur Seite. Dann hebt sie den Rock etwas an, steigt auf die Couch und setzt sich breitbeinig auf Neves Schoß. Hastig greift sie nach Neves Hand, schiebt sie zwischen ihre Beine und dirigiert ihre Frau genau dorthin, wo sie sie haben will.

»Heilige Scheiße«, japst Neve überfordert, kaum dass sie Sams Feuchtigkeit spüren kann. Was hat Sam während der Fahrt hierher im Auto gemacht, dass sie tatsächlich so feucht ist?

Im nächsten Augenblick schiebt Sam Neves Finger so fordernd und tief in sich hinein, dass sich Neve keineswegs dagegen wehren kann. Falls sie das überhaupt will.

»Sam ….« Neve beginnt tatsächlich zu stammeln, schmeißt den Rest aber über Bord, kaum dass Sam beginnt sie zu reiten.

Fassungslos und völlig überrannt, starrt Neve ihre Frau an, die sie zuerst ruhig und besonnen reitet und mit einem Mal so ungestüm wird, als wenn sie von irgendjemand verfolgt werden würde. Die Augen hat Sam fest verschlossen, ebenso die Lippen. Sie atmet angestrengt durch die Nase, nur um nicht zu laut zu werden. Es scheint fast, als wenn sie sich in sich selbst verloren hätte und um sich herum nichts mehr wahrnimmt.

Neve beobachtet sie gefesselt, bis sich Sam nach hinten lehnt und auf ihren Knien abstützt.

»Mehr«, stöhnt sie. Nicht fähig über diese Worte auch nur im Entferntesten nachzudenken, geht Neve dieser Aufforderung nach, was von Sam mit einem unkontrolliert lauten Stöhnen quittiert wird.

»Schschtt.« Panisch blickt Neve zur Treppe. Wenn Precious irgendetwas hört und ihre Mütter in flagranti erwischt, wird Neve sie nie wieder anschauen können, ohne vor lauter Scham im Boden zu versinken. Dennoch ist sie von Sams direkter und fordernder Art so mitgerissen, dass sie die Gefahr fast vollständig ausblendet. Es ist ewig her, dass Sam so eine Aktion gemacht hat. Dass sie sich einfach genommen hat was sie wollte, ohne über die Folgen nachzudenken oder überhaupt zu fragen. Der Arschtritt von gestern scheint wahrhaftig geholfen zu haben.

Neugierig schiebt Neve den Rock hoch und schaut auf ihre Hand, die so unfassbar schön mit Sam verbunden ist, dass ihr alleine bei dem Anblick schwindelig wird.

Sam reißt sie allerdings aus ihrem Gefühl heraus, als sie sich wieder aufsetzt und die Arme um ihren Hals schlingt. Ihr Ritt wird langsamer aber härter. Ihre Muskeln schlingen sich so eng um Neves Finger, dass sie nicht mehr fähig ist sich zu bewegen. Gleich darauf ertönt ein schweres Stöhnen. Sams Zähne beißen sich in Neves Hals, die Hände krallen sich in die Seiten. Heißer Atem benetzt stoßweise Neves Haut.

Als wenn sie sich dafür bedanken würde, verteilt Sam nach einiger Zeit ein paar Küsse auf Neves Hals, bis sie schwer atmend »Ich konnte seit heute Mittag an nichts anderes mehr denken« flüstert. Ein verhaltenes Lächeln huscht über Neves Lippen.

»Das hast du mir auch deutlich genug gezeigt. Du warst schon lange nicht mehr so fordernd.« Langsam lehnt sich Sam zurück. Erschöpft lächelt sie ihre Frau an.

»Eigentlich ist es geplant, dass sich das ab heute wieder ändern wird. Natürlich nur, wenn du nichts dagegen hast.«

»Ganz bestimmt nicht.« Neves Grinsen zieht sich von einem Ohr zum anderen. Sam nickt.

»Das ist gut.« Als wenn sie die Erschöpfung wie einen Mantel mit einem Mal abgestreift hätte, steht sie auf und schiebt sich den Rock zurecht.

»Ich werde dann mal mit kochen anfangen«, lacht sie und zwinkert ihrer Frau frech zu.

Auf dem Weg zur Küche, schnappt sie sich vom Tresen ein Haargummi und bändigt ihre Haare in einem Pferdeschwanz.

»Ich habe später im Übrigen noch eine Überraschung für dich. Ich hoffe sie gefällt dir.« Etwas verwundert über Sams schnelle Erholung, folgt Neve ihr in die Küche, auch wenn zwischen ihren eigenen Beinen unüberhörbar nach Aufmerksamkeit gebrüllt wird. Unterwegs hebt sie noch den Slip ihrer Frau vom Boden auf. Als sie bei ihr am Herd ankommt, tritt sie hinter sie und hält ihr den Slip vor die Augen.

»Du hast da was vergessen.« Sam blickt zu ihr zurück und grinst geheimnisvoll.

»Nein, habe ich nicht.« Verwundert zieht Neve eine Augenbraue hoch. Was ist mit Sam los? Zuerst geht sie verboten sexy zur Arbeit, dann überfällt sie ihre Frau und holt sich im vorbeigehen einen Orgasmus bei ihr ab und wandert dann ohne Slip durch das Haus? Hat der Arschtritt tatsächlich so prägend geholfen?

»Und was ist das für eine Überraschung, wenn ich … .«

»Hallo Mum«, unterbricht Precious ihre Mutter, kaum dass sie die Küche betritt. Mit einer schnellen Bewegung versteckt Neve Sams Slip in der Hosentasche.

»Hey.« Sam drückt ihrer Tochter einen Kuss auf den Kopf und schaut sie erwartungsvoll an.

»Erzähl, wie war die Schule heute?« Sofort verdreht Precious die Augen.

»Sarah hat keine Lust mehr mit mir zu spielen, Amber hat mitten in die Klasse gespuckt und Steven ärgert mich die ganze Zeit. Wenn der das morgen nochmal macht, haue ich ihm auf die Nase«, schnaubt die kleine Maus wütend.

»Na das war ja ein richtig aufregender Tag heute, nicht wahr?« Sam begibt sich in die Hocke, nimmt Precious' Hände in ihre und schaut sie ernst an.

»Weißt du weshalb Steven dich ärgert?« Precious verneint.

»Schatz, egal was er für einen Grund hat dich zu ärgern, man haut niemandem gleich auf die Nase. Versuch zuerst mit ihm zu reden. Vielleicht sagt er dir ja, weshalb er dich immer ärgert und vielleicht schafft ihr beide das Problem mit einem Gespräch gemeinsam aus der Welt. Was hältst du davon?« Neve prustet kurz, räuspert sich allerdings, als Sam ihr einen flüchtigen aber eindeutigen Blick zuwirft. Sam will ihrer Tochter also beibringen nicht jedem gleich die Fresse zu polieren? Sam? Der Inbegriff von unkontrollierter Gewalt? Die Frau, die wegen ihren Gewalttaten zehn Jahre im Knast verbracht hat? Die Frau, die wegen ihren Tötungsabsichten selbst gestorben ist und nur durch ein Wunder zurückkehrte? Was hat der Orgasmus von eben bei ihr ausgelöst? Ein Mutter-Theresa-Syndrom?

»Und warum will Sarah nicht mehr mit dir spielen?« Jetzt schnaubt Precious verächtlich durch die Nase.

»Weil ich zwei Mamis habe.« Wenn Sam sich in der Hocke nicht so sicher auf den Pumps halten könnte, würden die Worte sie jetzt wie eine Abrissbirne umhauen. Dennoch weiten sich ihre Augen erschrocken. Hektisch schaut sie zu Neve hoch, danach wieder zu Precious.

»Aber … aber du hast doch auch einen Vater. Hast du ihr das denn nicht gesagt?«

»Doch natürlich. Aber er wohnt nicht bei uns und deshalb, sagt Sarah, wären wir keine richtige Familie. Mum, Sarah hat damit doch nicht Recht, oder? Wir sind doch eine Familie, oder?« Sam schluckt. Sie weiß nicht ob sie wütend, enttäuscht oder verletzt sein soll. Sie wusste, dass dieser Tag irgendwann kommen würde. Dennoch hatte sie Hoffnung, dass es niemals geschehen würde und sie mit solchen Verurteilungen nicht kämpfen müssten.

Sie blickt noch einmal zu Neve hoch, die ihre Tochter genauso erschrocken anschaut. Dann blickt sie Precious tief in die Augen.

»Precious, lass dir niemals von irgendjemandem sagen, dass wir keine Familie sind, ok? Wir sind mehr Familie, als alle deine Schulkameradinnen zusammen. Und damit meine ich nicht nur dich, Mummy, Jean und mich. Sondern auch deinen Vater, deine Brüder, Laura und Jessica. Jill und alle anderen die du kennst. Wir sind eine Familie und werden es immer bleiben. Verstehst du das?«

 

»Natürlich verstehe ich das, aber Sarah versteht das nicht. Sie ist einfach total doof. Wenn sie sowas nochmal sagt, dann haue ich … .« Der eindeutige Blick den Sam ihr zuwirft, bremst Precious in ihrer weiteren Aussage aus. Sie schnaubt.

»Dann rede ich mit ihr.«

»Fein,« lächelt Sam stolz und gibt Precious einen Kuss auf die Stirn.

»Mum?«

»Ja?« Precious dreht sich suchend um.

»Wo ist Jean?«

»Bei Daddy.«

»Warum?«

»Wie weit bist du denn mit den Hausaufgaben? Das Essen dauert heute nicht lange und danach wollen wir ins Kino.«

»Kino?«, quiekt Precious begeistert.

»Wollen wir?«, fragt Neve perplex weil sie davon nichts weiß.

»Wollen wir«, nickt Sam bestätigend, während Precious auf dem Absatz kehrt macht und voller Tatendrang die Treppe hinauftrampelt.

»Wenn du heute noch etwas vorhast, dann gehe ich mich mal besser umziehen.« Kaum dreht sich Neve um und folgt ihrer Tochter, hört sie Sam hinter sich gackern.

»Ich habe heute noch so einiges vor. Vor allem mit dir.« Abrupt bleibt Neve stehen. Langsam dreht sie sich um. Ihre großen Augen richtet sie auf ihre Frau. Sie schluckt kräftig.

»Muss ich Angst kriegen?«, erkundigt sie sich vorsichtshalber. Sam lacht, dreht sich um, bückt sich und öffnet die Schublade mit den Töpfen.

»Weiß nicht. Werden wir sehen«, murmelt sie in die Kücheneinrichtung, während sie ihren Arsch äußerst provokant in Neves Richtung streckt. Der älteren Frau entgeht dies natürlich nicht. Ihre Augen gleiten von den Oberschenkeln langsam hinunter bis zu den straffen Waden und den zierlichen Füßen.

Schnaubend, weil Sam alleine mit dieser Körperhaltung Neves Libido zum Leben erweckt, dreht sie sich um und stampft ebenso lautstark die Treppe hinauf, wie zuvor ihre Maus. Sam beginnt hingegen laut zu lachen.

***

Während der Fahrt zum Kino, schnappt sich Sam Neves Hand, die wie immer ruhig und gelassen auf dem Schaltknauf liegt und legt sie auf ihrem Oberschenkel ab. Gleichzeitig blickt sie in den Seitenspiegel. Sie stellt diesen soweit ein, dass sie Precious hinter sich deutlich sehen kann. Nachdenklich betrachtet sie ihre Tochter.

»Sie ist in letzter Zeit ruhiger geworden«, murmelt sie. Neve schaut aus dem Augenwinkel zu Precious nach hinten. Als wenn sie vollkommen in ihren Gedanken versunken wäre, sitzt die Maus auf dem Rücksitz und schaut regungslos aus dem Fenster hinaus.

»Glaubst du, dass es etwas mit der Schule zu tun hat?« Sam stellt den Spiegel noch einmal direkter ein, schüttelt dann aber den Kopf.

»Nein, ich denke, dass sie in der Vorpubertät ist.«

»Hä? Vor was?« Wirr blickt Neve zwischen ihrer Tochter und Sam hin und her, die grinsend den Kopf schüttelt.

»Du bist ja eine tolle Mutter. Hast noch nie was von Vorpubertät gehört«, lacht sie gehässig. Sie schaut in den Spiegel zurück.

»Ich erkläre dir später was es damit auf sich hat. Jetzt hast du erstmal was zu tun.« Fragend schaut Neve zu ihr hinüber. Gerade als sie fragen will, was Sam damit meint, breitet die plötzlich die Beine aus und schiebt Neves Hand fordernd unter ihren Rock. Deswegen sagte sie vorhin in der Küche, dass sie nicht vergessen hätte den Slip anzuziehen. Sie wusste da also schon was sie Neve antun wird.

»Sam«, quiekt Neve gedämpft. Erschrocken blickt sie zu Precious zurück, die sich in ihren Gedanken nicht stören lässt.

»Lass das«, zischt sie leise. Ihr Kopf schnellt in sämtliche Richtungen nur um sicher zu gehen, dass niemand den Platz ihrer Hand sehen kann.

»Mit Sicherheit nicht«, wispert Sam, hält Neves Hand fester und drängt sie tiefer zwischen ihre Beine. Hektisch schaut Neve ein weiteres Mal um sich, bis Sams direkter Blick sie ungewollt fesselt. Ihre braunen Augen halten sie wie ein unsichtbares Band fest und lassen sie zu Wachs werden. Zu einer willenlosen Puppe, die nur nach den Vorgaben ihrer Erschafferin agiert. Von daher beginnen ihre Finger von ganz alleine sich zu bewegen und Sam vorsichtig zu massieren. Das überhebliche Grinsen auf Sams Lippen übersieht sie gekonnt. Es ist im Augenblick auch nicht wichtig. Sie verliert sich lediglich in dem Gefühl, welches Sam ihr in diesem Moment auf so gefährliche, spannende und aufregende Weise vermittelt.

Ihre Finger tanzen sanft und behutsam durch Sams Haare. Hin und wieder üben sie einen leichten Druck auf Sam Klitoris aus, massieren diese aber vorrangig.

Neve beißt sich auf die Lippen, weil sie weiß und auch sehen kann, wie schwer es Sam fällt so regungslos zu bleiben. Die junge Frau konnte noch nie ruhig sein. Das hier ist tatsächlich ihre größte sexuelle Herausforderung, in die sie sich katapultiert hat. Selbst schuld.

»Mommy?« Precious' Stimme reißt beide Frauen aus der trauten Zweisamkeit. Blitzschnell schiebt Neve ihre Hand zu Sams Knie hoch, während ihre Frau, aus dem Gefühl gerissen, tief Luft holt.

»Ja Schatz?«, japst sie schwer. Precious' Hände umgreifen die Kopfstütze von Sam und ziehen sie nach vorne, damit sie ihre Mutter besser sehen kann. Neve räuspert sich kurz und konzentriert sich auf die Straße.

»Kann ich am Wochenende zu Daddy? Ich möchte zu Daddy und nicht zu Laura und Jessica. Kann ich?« Sam dreht sich im Sitz etwas zu ihrer Tochter um und schaut sie fragend an.

»Natürlich kannst du das, aber warum? Hat das was damit zu tun was Sarah gesagt hat?« Precious lacht.

»Nein, aber Daddy hat mir beim letzten Mal versprochen, dass er mit mir boxen üben will. Ich freue mich da so sehr drauf.« Fragend schaut Sam zu Neve zurück.

»Weißt du was davon? Hat Matt dir irgendwas gesagt?« Als wenn sie auf frischer Tat ertappt worden wäre, schüttelt Neve hektisch den Kopf.

»Nein«, krächzt sie schuldbewusst.

»Neve?« Fordernd bohrt Sam nach. Sie glaubt ihrer Frau im Augenblick kein Wort. Als Neve allerdings blitzschnell zwischen ihren Beinen und Precious hin und her schaut, weiß Sam worauf sie Neves unsicheres Verhalten münzen soll. Grinsend schaut sie zu Precious zurück.

»Wenn du zu Daddy willst, muss dir aber bewusst sein, dass Damon und Dylan nicht da sein werden.«

»Das ist ok. Ich darf also?«

»Natürlich.« Jubelnd schmeißt sich Precious in den Sitz zurück und wird gleich darauf wieder ruhiger, als sie aus dem Fenster schaut.

»Alles ok bei dir?«, erkundigt sich Sam bei ihrer Frau, als sie sich wieder bequemer in den Sitz setzt.

»Nein«, wispert Neve und schaut sie aus dem Augenwinkel giftig an. Mit einem höhnischen Lächeln, legt Sam den Kopf gegen die Stütze und schließt die Augen.

»Hach ja«, trällert sie sarkastisch. Wenn Neve könnte, würde sie Sam auf der Stelle packen, sie übers Knie legen und ihr den Arsch versohlen. Aber wahrscheinlich hätte ihre Frau auch noch Spaß daran.

Mit einem scharfen Blick schaut sie auf die Straße zurück. Hin und wieder fragt sie sich, ob es wirklich so gut war, eine Frau als Partnerin zu haben die über zehn Jahre jünger ist als sie. Oftmals merkt man schon den Altersunterschied und die teilweise anderen Ansichten einiger Dinge.

Neves Blick wandert zu ihrem linken Ringfinger. Als sie das goldene Schmuckstück dort ruhen sieht, weiß sie wieder weshalb Sam an ihrer Seite ist. Dennoch blickt sie zu ihrer Frau zurück und faucht leise »Was habe ich mir mit dir nur aufgehalst?«. Sam lacht, nimmt den Kopf vor, öffnet die Augen und schaut Neve an. Ihr Blick wirkt hypnotisch auf die ältere Frau. Wieder kann sie sich nicht gegen Sams Augen und ihren Blick wehren. Egal was sie versucht, es ist ein unausgesprochenes Gesetz, dem Neve willenlos gehorcht. Eine Magie die von Sam ausgeht, der sie sich keineswegs entziehen kann.

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