Schritt für Schritt: Installation von Windows 10 im Netzwerk

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1.2 Best Practices für WDS

 Es müssen auch isolierte Netzwerke berücksichtigt werden, sofern Sie dort eine (teil-) automatisierte Bereitstellung von Computern wünschen.

 Stellen Sie sicher, dass mindestens eine WDS-Instanz in jedem Standort zur Verfügung steht, wenn dort Images an Clients verteilt werden müssen.

 Prüfen Sie, ob eine virtuelle oder ob eine physische Bereitstellung des WDS besser wäre.

2. Windows Deployment Server einrichten

Einige verwendete Kürzel:

- WAIK = Windows Automated Installation Kit. Das WAIK bietet die Möglichkeit, Windows automatisch installieren zu lassen. Es werden dazu die Abfragen, die üblicherweise bei einer Installation von einem Installationsmedium abgefragt werden, mit vorher festgelegten Antworten automatisch „beantwortet“.

- ADK = Windows Assessment and Deployment Kit. Das ADK enthält Tools, die eine Vorbereitung und Anpassung einer automatischen Betriebssysteminstallation ermöglichen.

Der WDS benötigt einige aktive Dienste im Netzwerk. Das sind ein DNS, ein DHCP und ein Active Directory Domänencontroller.

Weitere Voraussetzungen sind das „WAIK“ für die Antwortdateien der Clientinstallation. WAIK ist seit Windows Vista (November 2006) nutzbar. Ab Windows 8 ist es durch das ADK ersetzt. Das ADK kann bei Microsoft heruntergeladen werden.

2.1 Vorbereitung des zukünftigen Windows Deployment Servers

Folgende Schritte müssen Sie durchführen, die im weiteren Verlauf beschrieben werden:

 Den Rollendienst des Windows Deployment Servers installieren und einen Servernamen vergeben.

 Den WDS konfigurieren und den Server In die Domäne aufnehmen.

 Die Start- und Installationsabbilder hinzufügen.

2.2 Rolle WDS installieren

Vermutlich ist Ihnen die Installation von Serverrollen vertraut. Die Installation des WDS wird Ihnen also keine Schwierigkeiten bereiten. Die folgenden Bilder zeigen die Installation der Rolle WDS.

So werden Rollen und Features hinzugefügt.


Der Assistent startet.


Gehen Sie den Assistenten Schritt für Schritt durch.











2.3 Rolle WDS konfigurieren

Nach der Installation muss der Server konfiguriert werden.

Starten Sie den WDS.


Der WDS ist noch nicht konfiguriert. Der Server ist auch noch nicht in der gewünschten Domäne. Das muss nun durchgeführt werden.


Starten Sie den Konfigurationsvorgang durch Rechtsklick auf den Server.


Der Konfigurationsassistent listet die Voraussetzungen auf, die zum Betrieb des Dienstes erforderlich sind. Spätestens jetzt muss das Gerät in die Domäne aufgenommen werden.


Im Konfigurationsassistenten können Sie entscheiden, ob Sie den Server im Active Directory registrieren oder als eigenständigen Server betreiben. Unabhängig davon, muss die Maschine in die Domäne aufgenommen werden.


Bestimmen Sie nun den Ablageort für die Abbilder. Verwenden Sie dabei möglichst nicht die Systemplatte. Images können groß werden und eventuell benötigen Sie mehrere mit unterschiedlichen Inhalten für unterschiedliche Anforderungen. Die Systemplatte könnte sich füllen und einen sicheren Systembetrieb gefährden. Vorgeschlagen wird sie Ihnen allerdings. Das können Sie selbstverständlich ändern. In den folgenden Bildern wird das demonstriert.

Die Ausgangssituation.


Wechseln Sie auf einen anderen Speicherort.


Wählen Sie aus, welchen Clients der WDS antworten soll. Hier werden erste Überlegungen zur Sicherheit und zur Fehlerbehandlung notwendig. Eventuell soll nicht jeder PXE-Client mit Software versorgt werden. Möglicherweise ist der PXE-Start eines Clients durch einen Fehler oder Manipulation verursacht worden. Es könnte sich auch ein fremder Rechner in Ihrem Netzwerk befinden. Durch das Aktvieren der Option „Administratorgenehmigung für unbekannte Computer erforderlich machen“ können Sie verhindern, dass Clients ohne Ihre Genehmigung das Installationsimage herunterladen und installieren. Die Genehmigung erteilen Sie in der WDS-Konsole unter „Ausstehende Geräte“.

Der Einfachheit halber wird im folgenden Bild eingestellt, dass allen anfragenden Clients geantwortet wird. Passen Sie dies auf Ihre Anforderungen an. Das ist auch jederzeit nachträglich möglich.


Die Konfiguration ist nun abgeschlossen. Abbilder werden später hinzugefügt.


Nach erfolgreicher Konfiguration ist der WDS betriebsbereit.


2.4 Startabbild hinzufügen

Damit anfragende PXE-Clients starten können, muss der WDS ein Startimage bereitstellen, das Sie einfach erstellen können. Dazu benötigen Sie eine Windows 10 Installations-DVD bzw. die ISO-Datei.

Um das Startabbild hinzufügen zu können, starten Sie mit Rechtsklick auf „Startabbilder“ den „Assistent zum Hinzufügen von Abbildern.“


Durchsuchen Sie im Assistenten den entsprechenden Dateipfad.


Lokalisieren Sie auf der Installations-DVD bzw. der ISO-Datei die „Boot.wim“ Datei im Ordner „sources“.



Eventuell noch Abbildname und Beschreibung ändern, sofern erforderlich.

 

Die Zusammenfassung im Assistenten.


Mit einem Klick auf „Weiter“ wird das Startabbild hinzugefügt. Geben Sie diesem Vorgang etwas Zeit. Danach finden Sie das Abbild im Ordner „Startabbilder. Eventuell müssen Sie die Ansicht aktualisieren, damit das neu hinzugefügte Abbild angezeigt wird.



2.5 Installationsabbild hinzufügen

Mit dem oben hinzugefügten Startabbild können die PXE-Clients starten und den Installationsvorgang beginnen. Dafür wird allerdings auch ein Installationsabbild für den Installationsvorgang benötigt.

Es empfiehlt sich, eine Abbildgruppe anzulegen. Eventuell sollen verschiedene PCs mit verschiedenen Installationsabbildern versorgt werden. So ist eine Gruppierung möglich, die später die Übersicht verbessert.



Nun können Sie der erstellten Gruppe ein Installationsabbild hinzufügen. Mit Rechtsklick auf die erstellte Gruppe wird der Assistent gestartet.


Der Vorgang erfolgt analog zum Hinzufügen des Startimages weiter oben. Das benötigte „install.wim“ Image befindet sich ebenfalls im Ordner „Sources“ des Datenträgers.



In der „Install.wim“ befinden sich möglicherweise mehrere Installations-Abbilder, wenn mit diesem Datenträger verschiedene Editionen wie beispielsweise „Professional“ oder „Enterprise“ installiert werden können. Es können also je nach Windows-Version mehrere Abbilder sein, aus denen Sie wählen können.

Wählen Sie das gewünschte Abbild aus. In diesem Beispiel gibt es nur eine installierbare Edition.


Nach der Auswahl erfolgt die Integritätsprüfung des Abbilds. Das kann etwas Zeit benötigen


Das Installationsabbild ist jetzt der weiter oben erstellten Gruppe hinzugefügt worden. Sie können selbstverständlich auch beispielsweise mit DISM oder Sysprep bearbeitete Installationsabbilder hinzufügen. Im weiteren Verlauf dieses Buches wird ein Installationsimage mit Sysprep erstellt und verwendet.


2.6 Start eines Clients über PXE

Der WDS ist nun so konfiguriert, dass ein Client mit Windows 10 versorgt werden kann.

Der Client startet über PXE die PE Umgebung und verwendet dazu das Startabbild.


Das PE-Betriebssystem wird geladen.


Nun startet das Setup. Es wird Ihnen von einer manuellen Installation mit DVD bekannt vorkommen.

Die von einer manuellen Installation bekannten Abfragen werden angezeigt, hier Gebietsschema und Tastaturauswahl.


Die Verbindung zum WDS wird hergestellt und autorisiert, denn die Quelle für die Installation ist das Installationsimage, dass Sie oben hinzugefügt haben.


Das zu installierende Betriebssystem wird ausgewählt, so wie es im Bereich der Installationsabbilder auf dem WDS bereitgestellt wurde. Es können hier auch mehrere zur Auswahl stehen.


Die Auswahl der Festplatte, auf der das System installiert werden soll. Sind hier bereits aktive Partitionen mit installiertem System vorhanden, wird eine Warnmeldung ausgegeben


Die Installation startet.


Windows 10 ist fertig installiert. Sowohl das Start- wie auch das Installationsimage sind funktionsfähig und erfolgreich vom WDS bereitgestellt worden. Sie haben also den ersten Computer erfolgreich eingerichtet.


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