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Geschichte von England seit der Thronbesteigung Jakob's des Zweiten. Siebenter Band: enthaltend Kapitel 13 und 14.

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Unzufriedenheit der Covenanters

Als König von Schottland sah er sich bald bei jedem Schritte von allen den Schwierigkeiten, mit denen er als König von England zu kämpfen gehabt, und auch noch von anderen Schwierigkeiten umringt, die in England glücklicherweise unbekannt waren. Im Norden der Insel war keine Klasse unzufriedener mit der Revolution als die Klasse, die der Revolution am meisten verdankte. Die Art und Weise, wie die Convention die Frage der Kirchenverfassung entschieden, hatte den Bischöfen selbst nicht mehr mißfallen als den heftigen Convenanters, welche trotz Schwert und Carabiner, trotz Folter und Galgen ihren Schöpfer lange nach ihrer Art in Höhlen und auf Bergspitzen verehrt hatten. Habe man jemals, riefen diese Zeloten aus, ein solches Schwanken zwischen zwei Meinungen, eine solche Annäherung zwischen dem Herrn und Baal gesehen? Die Stände hätten sagen sollen, das Episkopat sei in den Augen Gottes ein Greuel und sie seien aus Gehorsam gegen sein Wort und aus Furcht vor seiner gerechten Strafe entschlossen, gegen diese große nationale Sünde und Schmach so aufzutreten wie die heiligen Regenten, welche die Haine und Altäre Chamos’ und Astarte’s zerstörten. Leider werde Schottland nicht durch fromme Josias, sondern durch sorglose Gallios regiert. Die antichristliche Hierarchie müsse abgeschafft werden, nicht weil sie eine Beleidigung des Himmels sei, sondern weil sie auf Erden als eine drückende Last gefühlt werde, nicht weil sie dem großen Oberhaupte der Kirche, sondern weil sie dem Volke verhaßt sei. Sei denn die öffentliche Meinung der Prüfstein für Recht und Unrecht in der Religion? Müsse nicht die Ordnung, welche Christus in seinem eigenen Hause eingeführt, in allen Ländern und durch alle Zeiten heilig gehalten werden? Und sei für die Festhaltung dieser Ordnung in Schottland kein andrer Grund vorhanden als der, welcher mit gleichem Gewicht für die Aufrechthaltung der Prälatur in England, des Papstthums in Spanien und des Muhamedanismus in der Türkei geltend gemacht werden könne? Warum erwähne man nichts von den Convenants, welche die Nation so allgemein unterschrieben und so allgemein verletzt habe? Warum erkläre man nicht deutlich und bestimmt, daß die in diesen Urkunden niedergelegten Versprechungen noch immer für das Königreich bindend seien und bis ans Ende aller Zeiten bindend bleiben würden? Sollten diese Wahrheiten aus Rücksicht gegen die Gefühle und Interessen eines Fürsten unterdrückt werden, der Alles für Alle sei, ein Bundesgenosse des götzendienerischen Spaniers und des lutherischen Dänen, ein Presbyterianer im Haag und ein Prälatist in Whitehall? Er habe allerdings, wie einst Jehu, in soweit gut gethan, daß er die Geißel des götzendienerischen Hauses Ahab’s geworden sei. Aber auch er sei, wie Jehu, nicht darauf bedacht gewesen, von ganzem Herzen den Pfad des göttlichen Gesetzes zu wandeln, sondern habe Gottlosigkeiten geduldet und verübt, die sich nur der Größe nach von denen unterschieden, zu deren Feinde er sich erklärt habe. Es würde gottesfürchtigen Senatoren besser geziemt haben, ihm Vorstellungen zu machen über die Sünde, die er begehe, indem er sich dem anglikanischen Ritus anschließe und die anglikanische Kirchenverfassung aufrechterhalte, anstatt ihm durch Anwendung von Phrasen zu schmeicheln, welche verriethen, daß sie eben so sehr vom Erastianismus angesteckt seien wie er. Viele von Denen, welche diese Sprache führten, weigerten sich irgend einen Schritt zu thun, der als eine Anerkennung der neuen Souveraine ausgelegt werden konnte, und sie hätten lieber ganze Glieder von Musketieren auf sich feuern oder sich über dem Niveau der Ebbe an Pfähle anbinden lassen, als daß sie Gott gebeten hätten, Wilhelm und Marien zu segnen.

Ministerielle Einrichtungen in Schottland

Indessen hatte der König von dem hartnäckigen Festhalten dieser Leute an ihren abgeschmackten Grundsätzen weniger zu fürchten als von dem Ehrgeiz und der Habsucht einer andren Sorte von Menschen, welche gar keine Grundsätze hatten. Es war nothwendig, daß er unverzüglich Minister ernannte, welche die Regierung Schottland’s leiteten, und er mochte dazu ernennen wen er wollte, so mußte er nothwendig eine Menge von Expectanten in ihren Erwartungen täuschen und sie dadurch erbittern. Schottland war eines der ärmsten Länder Europa’s; dennoch aber besaß kein Land in Europa eine größere Anzahl gewandter und selbstsüchtiger Politiker. Die Krone hatte nicht genug Stellen zu vergeben, um nur ein Zwanzigstel der Stellenjäger zu befriedigen, von denen jeder glaubte, daß er hervorragende Dienste geleistet habe und daß man sich seiner vorzugsweise erinnern müsse. Wilhelm that sein Möglichstes, um diese zahllosen und unersättlichen Aspiranten zu befriedigen, indem er viele Aemter Commissionen übertrug. Einige wichtige Posten konnte er jedoch nicht theilen.

Hamilton

Hamilton wurde zum Lord Obercommissar ernannt, in der Hoffnung, daß ein enormer Gehalt, eine Wohnung in Holyrood Palace und eine fast königliche Pracht und Würde ihn zufriedenstellen würden.

Crawford

Der Earl von Crawford ward zum Präsidenten des Parlaments ernannt, und man glaubte, daß diese Ernennung die strengen Presbyterianer befriedigen werde, denn Crawford war was sie einen Bekenner nannten. Seine Briefe und Reden sind, um sich seines eignen Ausdrucks zu bedienen, ungemein lieblich. Unter den hervorragenden Politikern der damaligen Zeit hatte er allein, oder doch fast allein, den Styl beibehalten, der unter der vorhergehenden Generation im Schwunge gewesen war. Er hatte für jede Gelegenheit eine Stelle aus dem Alten Testament bereit. Er füllte seine Depeschen mit Anspielungen auf Ismael und Hagar, Hanna und Eli, Elisa, Nehemia und Zerubabel und schmückte seine Reden mit Citaten aus Esra und Haggai. Ein Umstand, der den Mann und die Schule, in der er gebildet war, auffallend characterisirt, ist der, daß in der ganzen Masse seiner auf uns gekommenen Schriften nicht ein einziges Wort vorkommt, welches darauf hindeutete, daß er je in seinem Leben vom Neuen Testament etwas gehört hätte. Selbst noch in unsrer Zeit sind Leute von eigenthümlicher Geschmacksrichtung durch seine salbungsvolle Sprache so entzückt worden, daß sie ihn allen Ernstes für einen Heiligen erklärt haben. In den Augen Derer, welche die Menschen mehr nach ihren Thaten als nach ihren Worten zu beurtheilen pflegen, wird Crawford als ein egoistischer und grausamer Politiker erscheinen, der sich durch sein Gewinsel keineswegs dupiren ließ und dessen Eifer gegen die bischöfliche Kirchenverfassung nicht wenig durch das Verlangen nach bischöflichen Gütern angespornt wurde. Zur Entschuldigung seiner Habgier muß man sagen, daß er der ärmste Adelige eines armen Adels war und daß er vor der Revolution zuweilen nicht wußte, wo er eine Mahlzeit und einen Anzug hernehmen sollte.51

Die Dalrymple. – Lockhart

Der befähigtste der schottischen Politiker und Wettkämpfer, Sir Johann Dalrymple, wurde zum Lord Advokaten ernannt. Sein Vater, Sir Jakob, der größte schottische Jurist, wurde an die Spitze des Court of Session gestellt. Sir Wilhelm Lockhart, ein Mann, dessen Briefe beweisen, daß er ein bedeutendes Talent besaß, wurde Generalprokurator.

Montgomery

Sir Jakob Montgomery hatte sich mit der Hoffnung geschmeichelt, erster Minister zu werden. Er hatte sich in der Convention sehr ausgezeichnet und war einer der Commissare gewesen, welche den neuen Souverainen die Krone überreicht und den Eid abgenommen hatten. An parlamentarischer Geschicklichkeit und Beredtsamkeit stand unter seinen Landsleuten Keiner über ihm, außer dem neuen Lord Advokaten. Das Staatssekretariat war, wenn auch nicht in Ansehen, so doch dem wirklichen Einflusse nach das höchste Amt bei der schottischen Regierung, und dieses Amt war der Lohn, auf welchen Montgomery gerechten Anspruch zu haben glaubte. Aber die Episkopalen und die gemäßigten Presbyterianer fürchteten ihn als einen Mann von extremen Ansichten und rachsüchtigem Character. Er war ein Oberhaupt der Covenanters gewesen, war einmal wegen Conventikelhaltens, ein andermal wegen Beherbergung von Rebellen zur Untersuchung gezogen worden, war mit Geldbußen und Gefängniß bestraft und fast dazu getrieben worden, jenseit des atlantischen Meeres in der jungen Colonie New Jersey eine Zuflucht vor seinen Feinden zu suchen. Man fürchtete daher, daß, wenn er jetzt die ganze Gewalt der Krone in seine Hände bekäme, er furchtbare Wiedervergeltung für die erduldeten Leiden üben würde.52

 

Melville

Wilhelm zog deshalb Melville vor, der zwar kein Mann von ausgezeichneten Talenten, aber von den Presbyterianern als ein entschiedener Freund und doch von den Episkopalen nicht als ein unversöhnlicher Feind betrachtet wurde. Melville nahm seinen Wohnsitz am englischen Hofe und wurde das ordentliche Communicationsorgan zwischen Kensington und den Autoritäten von Edinburg.

Carstairs

Wilhelm hatte jedoch einen schottischen Rathgeber, der mehr Einfluß verdiente und besaß als irgend einer der ostensiblen Minister. Dies war Carstairs, einer der bedeutendsten Männer der damaligen Zeit. Er verband eine umfassende wissenschaftliche Bildung, eine große Befähigung für Staatsgeschäfte, und den festen Glauben und glühenden Eifer eines Märtyrers mit der Klugheit und Geschmeidigkeit eines vollendeten Staatsmannes. In Bezug auf Muth und Treue glich er Burnet, aber er besaß das was Burnet fehlte: Urtheilsgabe, Selbstbeherrschung und eine seltene Verschwiegenheit. Es gab keinen Posten, den er nicht hätte erreichen können, wenn er ein Laie oder ein Priester der englischen Kirche gewesen wäre. Aber ein presbyterianischer Geistlicher durfte nicht hoffen, weder im Norden noch im Süden der Insel zu einer hohen Würde zu gelangen. Carstairs mußte sich mit der factischen Macht begnügen und den Anschein derselben Anderen überlassen. Er wurde zum Kaplan Ihrer Majestäten für Schottland ernannt; wo sich aber der König aufhalten mochte, ob in England, oder in Irland, oder in den Niederlanden, da war auch dieser zuverlässigste und klügste aller Höflinge. Des Königs Güte gewährte ihm ein bescheidenes Auskommen, und mehr verlangte er nicht. Aber es war wohl bekannt, daß er ein eben so nützlicher Freund und ein eben so furchtbarer Feind sein konnte als irgend ein Mitglied des Cabinets, und man hatte ihm in den Bureaux und in den Vorzimmern des Palastes den sehr bezeichnenden Beinamen des Cardinals gegeben.53

Bildung des Clubs; Annandale, Roß

Montgomery wurde das Amt des Lord Justice Clerk angeboten. Aber dieser obgleich hohe und ehrenvolle Posten schien ihm seiner Verdienste und seiner Talente unwürdig und er kehrte von London nach Schottland zurück, das Herz von Haß gegen seinen undankbaren Gebieter und gegen seine glücklichen Nebenbuhler erfüllt. In Edinburg unterwarf sich ein Häuflein Whigs, welche durch die neuen Einrichtungen eben so schmerzlich in ihren Erwartungen getäuscht worden waren wie er selbst, bereitwillig der Leitung eines so kühnen und geschickten Führers. Unter seiner Direction bildeten diese Männer, unter denen der Earl von Annandale und Lord Roß die bedeutendsten waren, einen Verein, der Club genannt, wählten einen Schriftführer und kamen täglich in einer Taverne zusammen, um Oppositionspläne zu berathen. Um diesen Kern schaarte sich bald eine große Anzahl ehrsüchtiger und erbitterter Politiker.54 Mit diesen unredlichen Unzufriedenen, die keinen andren Zweck hatten, als der Regierung zu schaden und Stellen zu erhaschen, verbanden sich andere Mißvergnügte, welche im Laufe eines langen Widerstandes gegen Tyrannei so verderbt und reizbar geworden waren, daß sie selbst unter der mildesten und constitutionellsten Regierung nicht zufrieden leben konnten.

Hume

Ein solcher Mann war Sir Patrick Hume. Er war aus dem Exil ebenso streitsüchtig, ebenso unlenksam, ebenso neidisch auf jede höhere Autorität und als ein ebenso leidenschaftlicher Redner zurückgekehrt, wie er vier Jahre früher gewesen, und er wünschte eben so sehr Wilhelm zu einem bloß nominellen Souverain zu machen, als er früher gewünscht hatte, Argyle zu einem bloß nominellen Anführer zu machen.55

Fletcher von Saltoun

Ein in moralischer und geistiger Hinsicht hoch über Hume stehender Mann, Fletcher von Saltoun, gehörte ebenfalls zu dieser Partei. Obwohl nicht Mitglied der Convention, war er doch ein sehr thätiges Mitglied des Clubs.56 Er haßte die Monarchie und auch die Demokratie; sein Lieblingsplan war, Schottland zu einer oligarchischen Republik zu machen. Der König, wenn nun einmal ein König sein müsse, sollte eine bloße Puppe sein. Die niederste Klasse des Volks sollte leibeigen und die ganze legislative wie executive Gewalt in den Händen des Parlaments sein. Mit anderen Worten: das Land sollte durch einen Erbadel, den ärmsten, stolzesten und streitsüchtigsten in Europa, unumschränkt regiert werden. Unter einer solchen Regierung konnte weder von Freiheit noch von Ruhe die Rede sein. Handel, Industrie und Wissenschaft würden eingegangen und Schottland ein kleines Polen geworden sein mit einer Puppe als Souverain, einem stürmischen Reichstage und einem geknechteten Volke. Mit unglücklichen Amtscandidaten und mit ehrlichen aber verkehrten Republikanern waren Politiker vermischt, deren Haltung nur durch die Furcht bestimmt wurde. Viele Schmarotzer, die sich bewußt waren, in der schlimmen Zeit Strafwürdiges gethan zu haben, wollten sich gern mit dem mächtigen und rachsüchtigen Club aussöhnen und waren froh, daß sie ihrer Servilität gegen Jakob durch ihre Opposition gegen Wilhelm wieder gut machen durften.57 Die große Masse der Jakobiten hielt sich inzwischen entfernt, sah mit Wohlbehagen die Feinde des Hauses Stuart uneinig unter einander und gab sich der Hoffnung hin, daß die Verwirrung mit der Wiedereinsetzung des verbannten Königs enden werde.58

In den Hochlanden bricht Krieg aus

Während Montgomery sich anstrengte, aus verschiedenen Elementen eine Partei zu bilden, welche beim Wiederzusammentritt der Convention mächtig genug sein konnte, um dem Throne Vorschriften zu machen, hatte ein noch furchtbarerer Feind als Montgomery die Fahne des Bürgerkriegs in einer Gegend aufgesteckt, von der die Politiker von Westminster und selbst die meisten Politiker von Edinburg nicht mehr wußten als von Abyssinien oder Japan.

Zustand der Hochlande

Ein moderner Engländer, der in einem Tage aus seinem Club in St. James Street auf sein Jagdschloß in den Grampians gelangen kann und der in seinem Jagdschlosse alle Bequemlichkeiten und Luxusgegenstände seines Clubs findet, wird kaum glauben können, daß zur Zeit seiner Urgroßväter St. James Street mit den Grampians eben so wenig in Verbindung stand wie mit den Anden. Und doch war dem so. Im Süden unsrer Insel wußte man fast gar nichts von dem celtischen Theile Schottland’s, und was man etwa wußte, erweckte kein andres Gefühl als Verachtung und Widerwillen. Die Klippen und Schluchten, die Wälder und Gewässer waren zwar die nämlichen, welche gegenwärtig jeden Herbst von entzückten Beschauern und Landschaftszeichnern wimmeln. Der Trosachs schlängelte sich wie heute zwischen gigantischen, mit Ginster und wilden Rosen bewachsenen Felswänden hin, der Foyers kam mit demselben Hüpfen und demselben Rauschen, mit dem er noch heute dem Neßsee zueilt, durch den Birkenwald herab, und der schneegekrönte Scheitel des Ben Cruachan erhob sich, der Junisonne spottend, wie heute, über die mit Weiden bedeckten Inselchen des Awesees. Aber keine dieser Landschaften vermochte bis in die neuere Zeit einen einzigen Dichter oder Maler aus wohlhabenderen und ruhigeren Gegenden herbeizulocken. Gesetz und Polizei, Handel und Industrie haben in der That viel mehr, als Leute von romantischen Ansichten bereitwillig zugeben werden, dazu beigetragen, den Sinn für die wilderen Naturschönheiten in uns zu wecken. Ein Reisender muß frei von jeder Besorgniß sein, ermordet zu werden, oder vor Hunger umzukommen, ehe er sich an den kühnen Umrissen und an der Farbenpracht der Berge erfreuen kann. Er wird so leicht nicht über den Anblick eines steilen Abgrundes entzückt sein, wenn er in Gefahr schwebt, zweitausend Fuß tief in denselben hinabzustürzen; ebenso wenig über den Anblick kochender Fluthen eines Waldstroms, der plötzlich sein Gepäck mit fort schwemmt und ihn zwingt, sein Heil in der Flucht zu suchen; oder über den Anblick der schauerlichen Majestät eines Gebirgspasses, wo er einen Leichnam findet, den Räuber eben ausgeplündert und verstümmelt haben; oder über das Gekrächz der Adler, deren nächste Mahlzeit vielleicht eines seiner eigenen Augen sein kann. Um’s Jahr 1730 schrieb Capitain Burt, der erste Engländer, der die Gegenden besuchte, welche jetzt Vergnügungsreisende aus allen Theilen der gebildeten Welt herbeiziehen, ein Buch über seine Wanderungen. Er war unverkennbar ein Mann von umsichtigem, beobachtendem und gebildetem Geiste und würde, wenn er in unsrer Zeit gelebt hätte, ohne Zweifel mit einem Gemisch von Ehrfurcht und Wonne die Berge von Inverneßshire betrachtet haben. Da er aber mit den zu seiner Zeit allgemein vorherrschenden Ansichten schrieb, so erklärte er diese Gebirge für monströse Auswüchse. Er sagte, sie seien dermaßen mißgestaltet, daß die nacktesten Ebenen im Vergleich mit ihnen lieblich erscheinen müßten. Schönes Wetter, meinte er, mache den traurigen Anblick nur noch trauriger, denn je heller der Tag, um so unangenehmer berührten diese formlosen Massen von düstrem Braun und schmutzigem Roth das Auge. Welch’ ein Contrast, rief er aus, zwischen diesen grauenhaften Gegenden und den Schönheiten von Richmond Hill!59 Manche Leute werden glauben, Burt sei ein Mann von alltäglichem und prosaischem Geiste gewesen; aber sie werden es wohl schwerlich wagen, eine ähnliche Ansicht über Oliver Goldsmith auszusprechen. Goldsmith war einer der wenigen Sachsen, welche vor mehr als einem Jahrhunderte den Muth hatten, die schottischen Hochlande zu bereisen. Die abschreckende Wildheit der Gegenden machte einen widerlichen Eindruck auf ihn, und er erklärte, daß er die reizende Umgebung von Leyden, die weite Fläche grüner Wiesen und die Landhäuser mit ihren Statuen und Grotten, ihren sauberen Blumenbeeten und geradlinigen Alleen bei weitem vorziehe. Es ist indessen schwer zu glauben, daß der Verfasser des Traveller und des Deserted Village den Tausenden von Handlungsdienern und Putzmacherinnen, welche jetzt beim Anblick des Katrinesees und des Lomondsees in Entzücken gerathen, an natürlichem Geschmack und Sinn für Naturschönheiten nachgestanden haben sollte. Seine Empfindungen sind leicht zu erklären. Erst nachdem Straßen durch die Felsen gehauen, nachdem Brücken über die Gießbäche geschlagen, nachdem Gasthäuser an die Stelle der Räuberhöhlen getreten, nachdem man in den wildesten Pässen von Badenoch oder Lochaber eben so wenig Gefahr lief ermordet zu werden wie in Cornhill, konnten die blauen Gewässer der Seen und die über den Wasserfällen hängenden Regenbogen den Fremden bezaubern und ihn selbst an den auf den Bergspitzen lauernden Wolken und Stürmen ein feierliches Vergnügen finden lassen.

 

Die veränderten Empfindungen, mit denen die Bewohner des Niederlandes die Scenerie des Hochlandes betrachteten, war eng verbunden mit einer nicht minder auffallenden Veränderung der Gesinnungen, mit denen sie den hochländischen Menschenschlag betrachteten. Es ist kein Wunder, wenn die wilden Schotten, wie man sie zuweilen nannte, im 17. Jahrhunderte von den Sachsen als bloße Wilde angesehen wurden. Sonderbar aber ist es gewiß, daß sie, obgleich sie als Wilde betrachtet wurden, nicht Gegenstände des Interesses und der Neugierde waren. Die Engländer studirten damals mit übergroßem Eifer die Sitten roher, durch große Continente und Meere von unsrer Insel getrennter Nationen. Es erschienen zahlreiche Bücher, welche die Gesetze, den Aberglauben, die Hütten, die Mahlzeiten, die Trachten, die Hochzeiten und Bestattungsgebräuche der Lappländer und Hottentotten, der Mohawks und Malayen beschrieben. Die Theaterstücke und Gedichte aus jener Zeit sind reich an Anspielungen auf die Gebräuche der afrikanischen Schwarzen und der amerikanischen Rothhäute. Der einzige Barbar, nach dessen näherer Kenntniß Niemanden verlangte, war der Hochländer. Fünf oder sechs Jahre nach der Revolution veröffentlichte ein unermüdlicher Angler ein Werk über Schottland. Er rühmte sich, im Laufe seiner Wanderungen von See zu See und von Bach zu Bach kaum einen Winkel des Königreichs unerforscht gelassen zu haben. Wenn wir aber seine Erzählung näher prüfen, so finden wir, daß er sich nicht über die äußersten Grenzen der celtischen Region hinausgewagt hat. Er sagt uns, daß er selbst von den Leuten, welche dicht bei den Gebirgspässen wohnten, über die gälische Bevölkerung nichts habe erfahren können. Wenige Engländer, schreibt er, hätten Inverary je gesehen, und jenseit Inverary sei Alles ein Chaos.60 Unter der Regierung Georg’s I. erschien ein Werk, welches einen sehr genauen Bericht über Schottland zu geben behauptete und in diesem über dreihundert Seiten starken Werke waren zwei geringschätzende Paragraphen als für die Hochlande und die Hochländer genügend erachtet.61 Wir dürfen wohl zweifeln, ob im Jahre 1689 ein einziger von den zwanzig der wohlbelesenen Gentlemen, welche Will’s Kaffeehaus besuchten, wußte, daß es innerhalb des Bereichs der vier Meere und in einer Entfernung von weniger als fünfhundert Meilen von London viele Miniaturhöfe gab, in deren jedem ein kleiner Fürst, umgeben von Leibgarden, Waffenträgern, Musikern, einem erblichen Redner und einem erblichen Hofpoeten, einen rohen Hofstaat unterhielt, eine rohe Justiz ausübte, Krieg führte und Verträge schloß. So lange die alten gälischen Institutionen in voller Kraft bestanden, war kein Bericht über sie von einem zur richtigen Beurtheilung derselben befähigten Beobachter erschienen. Hätte ein solcher Beobachter die Hochländer studirt, so würde er ohne Zweifel darin ein inniges Gemisch der guten und schlechten Eigenschaften einer uncivilisirten Nation gefunden haben. Er würde gefunden haben, daß das Volk weder sein Vaterland noch seinen König liebte, daß es keine Anhänglichkeit an ein größeres Gemeinwesen als den Clan, oder an eine höhere Behörde als den Häuptling hatte. Er würde gefunden haben, daß das dortige Leben durch ein Gesetzbuch der Moral und Ehre geregelt wurde, welches himmelweit verschieden war von dem in friedlichen und prosperirenden Gesellschaften geltenden. Er würde gelernt haben, daß ein Messerstich in den Rücken oder ein Schuß hinter einem Felsblocke hervor gebilligte Wege waren, um sich für Beleidigungen Satisfaction zu verschaffen. Er würde Leute mit Stolz haben erzählen hören, wie sie oder ihre Väter an Erbfeinden in einem benachbarten Thale eine Rache ausgeübt, über welche alte Soldaten des dreißigjährigen Kriegs geschaudert haben würden. Er würde gefunden haben, daß das Räuberhandwerk für einen nicht nur unschuldigen, sondern sogar ehrenvollen Beruf galt. Er würde allenthalben, wohin er den Blick wendete, die allen Wilden characteristische Abneigung gegen eine geregelte Thätigkeit, und die Geneigtheit, den schwersten Theil der Handarbeit auf das schwächere Geschlecht zu wälzen, gesehen haben. Er würde erstaunt sein über den Anblick athletischer Männer, die sich in der Sonne wärmten, Lachse angelten oder Birkhühner schossen, während ihre greisen Mütter, ihre schwangeren Frauen und ihre zarten Töchter die dürftige Haferernte einbrachten. Und die Weiber beklagten sich nicht über ihr hartes Loos. In ihren Augen war es ganz schicklich, daß ein Mann, besonders wenn er den aristokratischen Titel Duinhe Wassel führte und seine Mütze mit einer Adlerfeder schmückte, der Ruhe pflog, wenn er nicht focht, jagte oder plünderte. Den Namen eines solchen Mannes in Verbindung mit dem Handel oder mit einer mechanischen Beschäftigung zu nennen, war eine Beleidigung. Der Landbau war zwar minder verachtet, aber es war doch für einen hochgebornen Krieger eine viel angemessenere Beschäftigung, fremdes Land zu plündern, als sein eignes zu bestellen. Die Religion des größeren Theils der Hochlande war ein rohes Gemisch von Papismus und Heidenthum. Das Symbol der Erlösung war mit heidnischen Opfern und Beschwörungsformeln verbunden. Getaufte Menschen brachten dem einen Dämon Libationen von Ale und setzten für einen andren Trankopfer von Milch aus. Seher wickelten sich in Ochsenhäute und erwarteten so die Inspiration, welche die Zukunft enthüllen sollte. Selbst unter den Minstrels und Genealogen, deren erblicher Beruf es war, die Erinnerung vergangener Ereignisse zu bewahren, würde ein Forscher nur sehr wenige gefunden haben, welche lesen konnten. Er hätte in der That von einer Küste zur andren reisen können, ohne eine Seite gedrucktes oder geschriebenes Gälisch zu entdecken. Er würde seine Kenntniß des Landes theuer haben bezahlen müssen. Er würde eben so große Beschwerden zu ertragen gehabt haben, als wenn er sich unter den Eskimos oder Samojeden befunden hätte. Hier und da im Schlosse eines vornehmen Lords, der einen Sitz im Parlamente und im Geheimen Rathe hatte und der einen großen Theil seines Lebens in den Städten des Südens zuzubringen pflegte, würde er wohl Perrücken und gestickte Leibröcke, Silbergeschirr und feines Leinzeug, Spitzen und Juwelen, französische Speisen und französische Weine gefunden haben. In der Regel aber hätte er sich mit ganz anderen Quartieren begnügen müssen. In vielen Wohnungen würden die Möbeln, die Kost, die Kleidung, ja selbst das Haar und die Haut seiner Wirthe seine Philosophie auf eine harte Probe gestellt haben. Er würde sich zuweilen mit einer Hütte haben begnügen müssen, in der jeder Winkel von Ungeziefer wimmelte. Er würde eine mit Torfrauch geschwängerte und durch hunderterlei ekelhafte Dünste verpestete Luft eingeathmet haben. Zum Abendessen würde ihm Korn, das nur zu Pferdefutter taugte, nebst einem Napfe voll Blut von einer lebenden Kuh vorgesetzt worden sein. Einige seiner Tischgenossen würden mit Hautausschlägen bedeckt, andere mit Theer beschmiert gewesen sein wie die Schafe. Sein Lager würde der nackte Erdboden gewesen sein, trocken oder naß, je nach dem Wetter, und er würde sich von diesem Lager halb vergiftet durch den Gestank, halb blind vom Torfrauch und halb wahnsinnig vor Jucken erhoben haben.62

Dies ist gewiß kein anziehendes Bild. Und doch würde ein einsichtsvoller und vorurtheilsfreier Beobachter in dem Character und den Sitten dieses rohen Volks etwas gefunden haben, was wohl Bewunderung und gute Hoffnungen erwecken konnte. Sie besaßen einen Muth, der sich seitdem durch Heldenthaten in allen vier Welttheilen erprobt hat. Ihre treue Anhänglichkeit an ihren Stamm und an ihren Patriarchen war zwar vom politischen Gesichtspunkte ein großes Uebel, hatte aber doch etwas von dem Character einer Tugend. Das Gefühl war irregeleitet und regellos, aber es war dennoch heroisch. Es muß eine gewisse Seelengröße in einem Menschen wohnen, der die Gesellschaft, welcher er angehört und den Führer, dem er folgt, mit einer Zuneigung liebt, welche stärker ist als die Liebe zum Leben. Es ist wahr, der Hochländer machte sich kein Gewissen daraus, das Blut eines Feindes zu vergießen, aber nicht minder wahr ist es, daß er hohe Begriffe von der Pflicht der Treue gegen Bundesgenossen und der Gastfreundschaft gegen Gäste hatte. Seine räuberischen Gewohnheiten waren allerdings für das Gemeinwesen von großem Nachtheil; aber Diejenigen irrten sehr, die da glaubten, daß er irgend eine Aehnlichkeit mit den Schurken hatte, welche in reichen und wohlgeordneten Staaten vom Diebstahle leben. Wenn er die Heerden von Niederlandsfarmern vor sich her den Paß hinauf trieb, der in seine heimathliche Schlucht führte, hielt er sich eben so wenig für einen Dieb, wie ein Raleigh oder Drake sich für einen Dieb hielt, wenn er die Ladungen der spanischen Galeonen theilte. Er war ein Krieger, der die rechtmäßige Beute des Kriegs in Besitz nahm, eines Kriegs, der während der fünfunddreißig Generationen, welche vorübergegangen waren, seitdem die teutonischen Eroberer die Kinder des Bodens in die Gebirge getrieben hatten, niemals unterbrochen worden war. Daß er zum Schutze des friedlichen Gewerbfleißes mit der ganzen Strenge des Gesetzes bestraft wurde, wenn man ihn bei einem Raube nach solchen Grundsätzen ergriff, war vollkommen gerecht. Ungerecht aber war es, ihn in moralischer Beziehung in eine Kategorie mit den Taschendieben, welche im Drurylanetheater ihr Unwesen trieben, oder mit den Straßenräubern zu werfen, welche auf Blackheath die Reisewagen anfielen. Sein maßloser Geburtsstolz und seine Verachtung der Arbeit und des Handels waren zwar große Schwächen und hatten weit mehr als die Rauhheit des Klima’s und die Unfruchtbarkeit des Bodens dazu beigetragen sein Vaterland arm und uncultivirt zu erhalten. Doch auch dafür gab es einen Ersatz. Um gerecht zu sein, muß man anerkennen, daß die patrizischen Tugenden unter der Bevölkerung der Hochlande nicht minder weit verbreitet waren als die patrizischen Fehler. Wie es keinen andren Theil der Insel gab, wo die Leute trotz dürftiger Kleidung, Wohnung und Nahrung den müßigen Schlaraffengewohnheiten einer Aristokratie in einem so hohen Grade fröhnten, so gab es auch keinen Theil der Insel, wo diese Leute in einem so hohen Grade die besseren Eigenschaften einer Aristokratie, Anmuth und Würde des Benehmens, Selbstachtung und jenes edle Zartgefühl besaßen, welches die Entehrung mehr fürchtet als den Tod. Ein Gentleman dieser Art, dessen Kleider von jahrelangem Schmutze besudelt waren und in dessen Hütte es ärger roch als in einem englischen Schweinestall, machte häufig die Honneurs dieser Hütte mit einem vornehmen Anstande, welcher des glänzenden Hofzirkels von Versailles würdig gewesen wäre. Obwohl er eben so wenig Büchergelehrsamkeit besaß, wie der einfältigste Ackerknecht England’s, so würde es doch ein grober Irrthum gewesen sein, hätte man ihn auf eine Stufe der Intelligenz mit diesen Ackerknechten stellen wollen. Mit einer Wissenschaft kann der Mensch allerdings nur durch Lesen genau bekannt werden. Aber die Künste der Poesie und der Beredtsamkeit können in einem Zeitalter wo Bücher gänzlich oder doch fast gänzlich unbekannt sind, der absoluten Vollkommenheit nahe gebracht werden und einen großen Einfluß auf den Volksgeist ausüben. Der erste große Lebens- und Sittenmaler hat mit einer Lebendigkeit, welche keinen Zweifel zuließ, daß er die Natur treu copirte, den Eindruck geschildert, den Beredtsamkeit und Gesang auf Zuhörer machten, die nicht einmal das Alphabet kannten. Es ist wahrscheinlich, daß bei den Berathungen der Hochländer Männer, welche dem Amte eines Dorfgerichtsschreibers nicht gewachsen gewesen waren, Fragen über Krieg und Frieden, über Tribut und Huldigung mit einem eines Halifax und Caermarthen würdigen Scharfsinn erörterten, und daß bei den Banketen der Hochländer Minstrels, die nicht lesen konnten, zuweilen Rhapsodien vortrugen, in denen ein verständiger Kritiker Stellen gefunden haben würde, die ihn an die lieblichen Verse Otway’s oder an die kräftigen Strophen Dryden’s erinnert hätten.

51Siehe Crawford’s Briefe und Reden an verschiedenen Stellen. Seine Art und Weise, um eine Stelle anzusuchen, war eigenthümlich. Nachdem er, nicht ohne Grund, zugegeben hatte, daß sein Herz voller Arglist und verzweifelt sündig sei, fuhr er fort: „Das nämliche allmächtige Wesen, welches gesagt hat: Wenn die Armen und Bedürftigen Wasser suchen und es ist keins da und ihre Zunge verschmachtet vor Durst, wird Er sie nicht verlassen, – kann mir trotz meiner jetzigen dürftigen Umstände ein Haus bauen, wenn es dies für gut findet.“ – Brief an Melville vom 28. Mai 1689. Ueber Crawford’s Armuth und sein Verlangen nach bischöflichen Ländereien sehe man seinen Brief an Melville vom 4. December 1690. Ueber seine Humanität siehe seine Briefe an Melville vom 11. December 1690. Alle diese Briefe findet man in den Leven and Melville Papers. Der Verfasser von: An Account of the Late Establishment of Presbyterian Government sagt von Jemandem, der sich mit zehn oder zwölf Pfund Sterling hatte bestechen lassen: „Wäre er so arm gewesen wie Mylord Crawford, so würde er vielleicht eher zu entschuldigen gewesen sein.“ Siehe auch die Dedication der berühmten Schrift: Scotch Presbyterian Eloquence Displayed.
52Burnet II. 23. 24; Fountainhall Papers, 13. Aug. 1684, 14., 15. Oct. 1684, 3. Mai 1685; Montgomery an Melville, 23. Juni 1689 in den Leven and Melville Papers; Pretences of the French Invasion Examined, licensed May 25. 1692.
53Siehe The Life and Correspondence of Carstairs und die interessanten Abhandlungen über ihn in den 1854 gedruckten Caldwell Papers. Ferner seine Characteristik von Mackay und Swift’s Note. Swift’s Wort kann gegen einen Schotten und Presbyterianer kein Gewicht haben. Ich glaube jedoch, daß Carstairs, obgleich im Wesentlichen ein rechtschaffener und frommer Mann, sein gutes Theil von der Klugheit der Schlange besaß.
54Sir Johann Dalrymple an Lord Melville, 18., 20., 25. Juni 1689; Leven and Melville Papers.
55In dem 1704 geschriebenen und in den Carstairs Papers abgedruckten Hyndford-Manuscripte kommt eine ergötzliche Beschreibung Sir Patrick’s vor: „Er liebt wohleinstudirte Reden und kann selbst Privatfreunden ohne solche kaum Audienz geben.“
56„Niemand ist thätiger als Saltoun, obgleich nicht Mitglied.“ Lockhart an Melville, 11. Juli 1689; Leven and Melville Papers. Siehe Fletcher’s eigene Werke und die Beschreibungen von ihm in Lockhart’s und Mackay’s Memoiren.
57Dalrymple sagt in einem Briefe vom 5. Juni: „Alle Uebelgesinnten sind aus Furcht in den Club gekommen, und sie stimmen Alle gleich.“
58Balcarras.
59„Soll ich Sie mit einer Schilderung dieses unfruchtbaren Landes langweilen, wo ich Sie über Berge, ganz braun von Haidekraut, oder durch Thäler führen muß, welche kaum Futter genug für ein Kaninchen enthalten? … Jeder Punkt des Landes bietet die nämliche reizlose Landschaft dar. Kein Gehölz oder Bach erfreut den Fremden durch seine trauliche Musik.“ – Goldsmith an Bryanton, Edinburg, 26. September 1753. In einem bald nachher aus Leyden an den ehrwürdigen Thomas Contarine geschriebenen Briefe sagt Goldsmith: „Ich war ganz versunken in das Anschauen der Gegend. Nichts kann der Schönheit derselben gleichkommen. Wohin ich den Blick wendete, überall zeigten sich schöne Häuser, anmuthige Gärten, Statuen, Grotten und Fernsichten. Schottland bildet mit diesem Lande den grellsten Contrast: dort versperren Hügel und Felsen jede Aussicht; hier ist Alles eine ununterbrochene Ebene.“ Siehe den Anhang C. zum ersten Bande von Mr. Forster’s Life of Goldsmith.
60Northern Memoirs, by R. Franck Philanthropus, 1694. Der Verfasser hatte etwas von der Scenerie der Hochlande gesehen, und er spricht davon fast ganz so wie Burt unter der folgenden Generation: „Es ist ein verwahrloster Theil der Schöpfung, Schutt, der beim Prachtbau der Welt bei Seite geworfen wurde, und eben so arm an Form und Gestalt wie die Eingebornen an Moral und guten Sitten.“
61Journey through Scotland, by the author of the Journey through England, 1723.
62Fast alle diese Umstände sind Burt’s Briefen entlehnt. Bezüglich des Theers ist meine Quelle Cleland’s Poesie. In seinen Versen über den „Highland Host“ sagt er: „Dieweil sie sind beschmiert mit Theer,Der ihren Kopf und Hals beschützt,Ganz wie bei ihren Schafen.“