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Wohin geht die Reise für Deutschland?

Die Frage lautet also: Wohin geht die Reise für Deutschland, und damit auch für Europa? Diese Frage stellt sich so drängend wie nie seit 1945.

Angesichts all der gegenwärtigen Unsicherheiten und globalen Trends (globale Schuldenkrise, Krise im Euro-Raum, Nahostkrise, Donald Trump und die Spaltung der USA, Klimaerwärmung, Nordkorea, die Spannungen mit Russland und mit der Türkei etc.) kann man sich eine Fülle von Katastrophenszenarien ausmalen.

Ich selbst habe mich in den zurückliegenden Jahren intensiv mit solchen Katastrophenszenarien beschäftigt, und zwar aus Sicht der traditionellen übersinnlich inspirierten europäischen Prophetie, oder einfacher formuliert: das, was Hellseher und Prophezeiungen in den letzten Jahrhunderten über die Zukunft Europas vorausgesagt haben. Die schlechte Nachricht dabei ist, dass wir uns – wenigstens bisher – allem Anschein nach mehr und mehr einem prophezeiten allumfassenden Katastrophenszenario nähern (Finanzcrash, Unruhen, Krieg – auch in Mitteleuropa – und Naturkatastrophen, siehe ab „Sie werden euer Geld töten.“ ). Die gute Nachricht ist, dass es nach den Katastrophen in Europa eine lange Zeit des Friedens und einer kulturellen und geistigen Blüte geben soll.

Hinweis zu dem Begriff traditionelle europäische Prophetie:

In diesem Buch verwende ich immer wieder den Begriff traditionelle europäische Prophetie. Damit bezeichne ich das, was von tatsächlichen oder vermeintlichen europäischen Hellsehern seit etwa dem Jahre 1000 bis etwa 1990 überliefert ist.

Der Begriff traditionelle europäische Prophetie ist im Wesentlichen eine Abgrenzung gegenüber der maßgeblich aus den USA bzw. dem angelsächsischen Raum inspirierten New-Age-Prophetie, deren Vertreter behaupten, die „alten Prophezeiungen“ – also die traditionelle europäische Prophetie – sei überholt, da inzwischen Dinge eingetreten sind, die die alten Seher nicht hätten voraussehen können.

Licht am Ende des Tunnels

Eben weil sich derzeit geopolitische Gefahren immer deutlicher abzuzeichnen scheinen, scheint es wichtiger zu werden, eine Vision vom Licht am Ende des Tunnels zu haben. Um eine solche Vision geht es in diesem Buch.

Mir als deutschsprachigem Autor geht es dabei vor allem um das Licht am Ende des Tunnels aus der Perspektive der Deutschen. Es geht mir um ein überzeugendes Bild einer deutschen (und österreichischen) Zukunft.

Die in diesem Buch umrissene Vision muss keiner glauben; es geht mir auch um keine Glaubensmission; es reicht mir, wenn die Vision in sich schlüssig ist.

Der eigentliche Schwerpunkt dieses Buches besteht zudem nicht darin, eine eigene Zukunftsvision zu entwerfen oder zu erfinden, sondern darin, eine bereits in der traditionellen europäischen Prophetie vorhandene Zukunftsvision freizulegen und (besser) sichtbar zu machen.

Natürlich kann ich keine Garantie darauf geben, dass die seit langer Zeit prophezeite bevorstehende „goldene Zukunft“ in Europa Wirklichkeit wird.

Ich beschäftige mich zwar seit rund 30 Jahren mit der traditionellen europäischen Prophetie, und dieses Buch ist inzwischen mein neuntes Buch zu dem Thema, doch ich bin mir durchaus bewusst, dass ein himmelweiter Unterschied besteht zwischen „die Prophezeiungen kennen“ und „die Zukunft kennen“.

Theoretisch könnte meine ganze jahrzehntelange Arbeit an dem Thema hellseherisch inspirierte prophezeite Zukunft Europas von einem Moment auf den anderen zu Staub zerfallen; nämlich dann, wenn ein folgenreiches Ereignis einträte, das sich nicht mehr vereinbaren ließe mit dem, was seit langer Zeit prophezeit wird.

Diese Gefahr einer mich ereilenden beruflichen Instant-Katastrophe ist mir sehr wohl bewusst, und das seit langer Zeit. Deshalb habe ich seit langer Zeit einen Blick auf den Lauf der Welt, den Lauf Europas und auf den Lauf Deutschlands. Und dieser Blick scheint mich mehr und mehr zu lehren: Wir befinden uns tatsächlich auf Kurs in die prophezeite ganz große Katastrophe – aber auch auf Kurs auf ein danach wieder aufblühendes Europa in echtem Frieden und in echter Freiheit.

Nahezu alle uns derzeit beschäftigenden großen Problemfelder in der Welt – die Spannungen mit Russland, die wirtschaftliche Schieflage Europas, die weltweite Überschuldung, das Rumoren und die Kriege im Nahen Osten – sind in der einen oder anderen Form von Hellsehern vorausgesehen worden (Zum Thema Vorzeichen des „dritten Weltkrieges“ siehe mein Buch ›Countdown Weltkrieg 3.0‹).

Die gute Botschaft ist wie gesagt: Je näher die große Katastrophe rückt, desto näher rückt auch die prophezeite europäische Friedensepoche. Und je klarer und stärker die Vision vom neuen Europa ist, desto leichter dürfte es fallen, die prophezeiten dunklen Tage zu durchstehen.

Nochmals: Ich weiß nicht, ob es so kommt, wie seit vielen Generationen prophezeit und wie im vorliegenden Buch skizziert. Fakt aber ist – und dies wird von Tag zu Tag deutlicher –, dass Deutschland und Europa eine echte Zukunftsvision brauchen. Heute mehr denn je: Deutschland und Europa brauchen eine echte und kraftvolle Vision, keine Tagträumerei, keine Augenwischerei, keinen süßlichen Selbstbetrug, kein Blabla hier, kein Blabla da. Nein.

Wir brauchen eine echte Vision.

Berchtesgaden, im April 2018

Stephan Berndt

Zum Geleit

In diesem Buch geht es um die Vision eines neuen Deutschlands (und Österreichs) und eines neuen Europas nach dem vorherigen totalen Zusammenbruch.

Grundlage dieser Vision sind zwei Typen von Quellen:

1.Tatsächlich oder angeblichI hellseherisch inspirierte Prophezeiungen über die Zukunft Europas, Deutschlands und teilweise auch Österreichs aus den letzten Jahrhunderten

2.Aussagen aus den letzten Jahrhunderten über das deutsche Wesen von Kennern der deutschen Kultur. Die entsprechende Abhandlung zum deutschen Wesen im zweiten Teil des Buches soll ein Gespür für das deutsche Wesen wecken. Kerngedanke und These sind hier, dass sich die Zukunft Deutschlands naturbedingt auch aus dem deutschen Wesen ergibt und die Zukunft Deutschlands gewissermaßen schon im Wesen der Deutschen angelegt ist.

In frühen Versionen dieses Manuskriptes hatte ich „deutsches Wesen“ immer in Anführungszeichen gesetzt, da sich das deutsche Wesen (bisher) einer präzisen wissenschaftlichen Definition entzieht und von daher durchaus behauptet werden kann, ein deutsches Wesen existiere gar nicht und es sei rein fiktiv.

Irgendwann habe ich aber auf die Anführungszeichen verzichtet, da sie mir zu sehr den Zweifel an der Existenz des deutschen Wesens betonen. Kurzum: Dieses Buch geht ganz klar davon aus, dass es ein deutsches Wesen gibt!

Insgesamt ergibt sich aus den obigen zwei Quellentypen das Bild einer zukünftigen Renaissance der deutschen und europäischen Kultur und ihres Wertesystems, allerdings erst nach großen Katastrophen. In dieser kulturellen Renaissance würde Europa zu sich selbst zurückfinden.

Der Untergang des „alten“ Europas würde sich gemäß der europäischen Prophetie in vier Schritten vollziehen:

1.zunächst käme ein globaler Finanzcrash,

2.dann käme es zu bürgerkriegsähnlichen Unruhen in vielen Regionen Westeuropas,

3.dann käme ein großer Krieg in Mitteleuropa zwischen NATO und Russland, der aber nur wenige Monate dauern und nicht zum großen Atomkrieg ausufern soll.

4.Zum Ende dieses Krieges käme dann noch eine globale Naturkatastrophe, die bekannte dreitägige Finsternis.

Diese Ereignisabfolge habe ich mir nicht aus den Fingern gesogen, sondern sie ist das Ergebnis einer umfassenden Analyse der traditionellen europäischen Prophetie, die ich 1993 erstmals veröffentlich habe und die ich in weiteren Buchveröffentlichungen in den Jahren 1997, 2001, 2007, 2009, 2015, 2016 und 2017 weiter ausgearbeitet und verfeinert habe (siehe Bibliographie). Eine Reihe von Autoren vor und nach mir ist zudem in vielen Punkten zu sehr ähnlichen Ergebnissen gekommen.

Systemkritische Prophetie

Dem öffentlichen Sprachgebrauch zu Beginn des dritten Jahrtausends nach ist die traditionelle europäische Prophetie wegen ihrer fundamentalen, vernichtenden Kritik am post-nationalen, zentralistischen „Europa“-Europa in höchstem Maße „politisch inkorrekt“. Die traditionelle europäische Prophetie untergräbt den derzeit vorherrschenden Glauben der meisten Bürger an das bestehende politische System in Europa, als auch deren Glauben an das bestehende Wertesystem; ein Wertesystem, das neudeutsch gesprochen um den Markenkern Demokratie herum konstruiert ist.

Solange eine Gesellschaft in sich selbst ruht, kann sie negative Prophezeiungen über ihr zukünftiges Schicksal als alberne Unkenrufe abtun. Wehe aber, in der realen Welt mehren sich negative Trends und ungute Aussichten: Im Zuge tiefer Krisen können dann zuvor verlachte Prophezeiungen auf einmal ziemlich politisch werden. Das liegt auch daran, dass seit Jahrtausenden – ich wiederhole: seit Jahrtausenden – ein gewisser Teil der Bevölkerung stets an diesen „Quatsch“ glaubt, geglaubt hat und glauben wird.

Für diesen „unausrottbaren Irrglauben“ gibt es viele historische Beispiele, wobei manches Beispiel gar nicht so weit zurückliegt:

 

So ist quellenmäßig gut belegt, dass in der Frühphase des Nationalsozialismus der Okkultismus (zu dem die Hellseherei zählt) bei zentralen Figuren der NSDAP recht beliebt war. Das betraf unter anderem Adolf Hitler, SS-Chef Heinrich Himmler und Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß. In den 1920er und 1930er Jahren entstand um diese Personen herum ein vertrauliches Milieu, in dem das Interesse an gewissen Themen des Okkultismus auch nicht weiter geheim gehalten wurde. An entsprechende Begebenheiten erinnern sich recht viele Personen aus dem engeren Kreis um Adolf Hitler, z. B. NS-Geheimdienstchef Walter Schellenberg10, Hitlers Leibfotograf Heinrich Hoffmann11 und Henriette von Schirach, eine Freundin Eva Brauns und Ehefrau Baldur von Schirachs, dem sogenannten „Reichsjugendführer“12.

Nach bekannter Quellenlage ging es bei diesem Okkultismus immer wieder um Astrologie und Hellseherei. Man war gespannt, wohin die Reise mit dem neuen „Dritten Reich“ geht. Als die Wehrmacht im Frühsommer 1940 auch noch ganz Frankreich im Handstreich erobert hatte, war die Spitze der NSDAP völlig aus dem Häuschen, und in Berlin entschloss sich ein harter Kern von NS-Okkultisten zu einem größer angelegten Nostradamus-Forschungsprojekt. Dazu wurde im Herbst 1940 eine 1568er Originalausgabe der Nostradamus-Prophezeiungen aus der Berliner Staatsbibliothek13 fotokopiert, nachgedruckt und rund 300 Exemplare des Nostradamus-Nachdrucks auf der »obersten Parteiebene« verteilt.14

Die Information zum Nostradamus-Nachdruck verdanken wir u. a. Alfred Rosenberg, dem Chefideologen der NSDAP, Mitglied der obersten Parteiprominenz und ein eingefleischter Anti-Okkultist.15 Als Alfred Rosenberg Wind von dem Nostradamus-Nachdruck bekam, sammelte er Belastungsmaterial, um es Hitler vorzulegen. Dazu kam es jedoch nicht mehr. Denn als Hitler sich zum Angriff auf die UdSSR entschlossen hatte – dieser begann am 22. Juni 1941 –, wurde am 9. Juni 1941 im Deutschen Reich eine Säuberungswelle gegen alles Okkultistische durchgeführt. Unter anderem wurden im gesamten Reichsgebiet Astrologen und Hellseher verhaftet, Buchläden von entsprechender Literatur gesäubert usw.

Der okkultistische Blick in die Zukunft wurde deshalb ins Visier genommen, weil er in besonderer Weise geeignet war, den Glauben an Hitler und den „Endsieg“ zu untergraben. Schließlich war jetzt allen klar: Der Angriff auf die UdSSR war extrem riskant, eine völlig neue Dimension des Krieges, und es war zu befürchten, dass das deutsche Volk am Sieg zu zweifeln beginnt. Tatsächlich gab es Astrologen und Hellseher, die das dicke Ende von Hitler-Deutschland schon längst vorausgesehen hatten, was vor 1933 auch stellenweise publiziert worden war. Zudem gab es auch ältere Prophezeiungen, aus denen man den Untergang des Nazi-Reiches herauslesen konnte (siehe Hepidannus von St. Gallen (1081–1084) und hier:16).

Die 1941er Säuberungsaktion der NS-Polizei gegen die okkultistische Subkultur steht exemplarisch für ein bedrohtes politisches System, das in einer Krise versucht, den Glauben der Bürger an den Sieg und Fortbestand des Systems aufrechtzuerhalten. Mit entsprechenden repressiven und manipulativen Maßnahmen wäre heutzutage genauso zu rechnen, sollte das „Projekt Europa“ in eine noch tiefere Glaubenskrise geraten als schon jetzt (April 2018).

***

Die traditionelle europäische Prophetie sagt dem aktuellen politisch-gesellschaftlichen System in Europa also einen krachenden Untergang voraus, der den Untergängen

 des Deutschen Kaiserreiches von 1918

 des Hitler-Reiches von 1945

 und des DDR-Systems von 1989

in vielerlei Hinsicht ähneln und in manchen Punkten sogar übertreffen soll.

Glaubt man den betreffenden Prophezeiungen, so soll unsere Demokratie in eine so tiefe Krise geraten, dass die braven Bürger vom Glauben an die Demokratie abfallen, und das nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft – mit dem Ergebnis, dass nach der großen Krise in Mitteleuropa wieder die Monarchie eingeführt werden soll. Ja: die Monarchie! Da biste’ platt.

Da mag man lachen oder weinen, hysterisch werden oder zornig. Die Wiedereinführung der Monarchie ist eine Quintessenz der traditionellen europäischen Prophetie, und jeder Forscher und Rechercheur, der sich mit diesen Prophezeiungen befasst, wird zum selben Ergebnis kommen.

Glaubt man den betreffenden Quellen, so begänne der System-Crash mit einem Finanzcrash. Zum selben Ergebnisse kommen zahlreiche „weltliche“ Analysten.

„Sie werden euer Geld töten.“

Um einen Finanzcrash voraussehen zu können, muss man wahrlich kein „Prophet“ sein. Vor einem Finanzcrash warnt seit geraumer Zeit ein ziemlich breites und kompetentes Spektrum bekannter Fachleute, wie der Fondmanager, Professor und Bestsellerautor Max Otte; der aus dem Börsen-Fernsehen und Talkshows bekannte Börsenprofi Dirk Müller, auch „Mr. Dax“ genannt; Heiner Flassbeck, von 1998 bis 1999 Staatssekretär im Bundesfinanzministerium; Hans Werner Sinn, der langjährige Chef des Münchener IFO-Instituts für Wirtschaftsforschung17; die Ökonomen und Bestsellerautoren Matthias Weik und Marc Friedrich (Buch ›Der Crash ist die Lösung‹); oder Florian Homm, der schillernde und einst äußerst erfolgreiche Fondmanager … um ein paar Namen zu nennen.

Die oben Genannten (und andere) sind die klassischen Warner in einer Zeit großer Gefahr und großer kollektiver Ignoranz; einer Zeit vorsätzlichen Wegsehens, mitunter dreisten Lügens bis hin zur Diffamierung der Warner.

Der große Crash ist also angesagt und die Ansager verdienen Gehör. Die breite Öffentlichkeit jedoch ignoriert die Warnung. Die westliche Gesellschaft insgesamt steht einem drohenden totalen Finanzcrash so ohnmächtig und schicksalsergeben gegenüber wie ein Sammler-und-Jäger-Volk einem Vulkanausbruch oder einer großen Dürre.

Was die hellseherisch inspirierten traditionellen europäischen Prophezeiungen betrifft, so finden sich dort ein paar Hellseher und Hellseherinnen, die einen großen Crash voraussagen.18

Eine Hellseherin mit Crash-Voraussage ist die im Jahre 1986 verstorbene bekannte rheinische Wahrsagerin Buchela, mit bürgerlichem Namen Margarethe Goussanthier. In ihren 1983 erschienenen Memoiren ›Ich aber sage euch‹ sagt Buchela wiederholt etwas über einem zukünftigen Crash der Wirtschaft in Deutschland.

Von 1953 bis zu ihrem Tode im Jahre 1986 genoss Buchela im Rheinland einen hervorragenden Ruf als Hellseherin. Sie selbst schreibt in ihren Memoiren, Bundeskanzler Konrad Adenauer habe zu ihren Kunden gezählt. Tatsache ist, dass Konrad Adenauer am Sonntag, den 6. September 1953 anlässlich seiner Stimmenabgabe im örtlichen Wahllokal in Rhöndorf Reportern gegenüber gesagt hat, er sei kürzlich bei einer Hellseherin gewesen, um sich nach dem Wahlergebnis der Bundestagswahl zu erkundigen.


Abb.2: Buchela

(1899–1986)

Die Sache mit dem Besuch bei der Hellseherin konnte man am 7. September 1953 auf Seite 1 der Zeitung Die Welt und auf Seite 1 der Bonner Rundschau – Ausgabe Kölnische Rundschau nachlesen.

Entgegen der veröffentlichten Wahlprognosen soll Buchela einen haushohen Sieg der CDU/CSU vorausgesagt haben. Tatsächlich kam die CDU/CSU statt auf prognostizierte 36,5 % auf reale 45,2 %.

Nach diesem Treffer avancierte Buchela zum Liebling der Bonner Politiker und wurde 1971 sogar zu einem Staatsbesuch von US-Senator Edward Kennedy in den Kanzlerbungalow eingeladen (siehe Foto rechts).


Abb.3: Buchela am 16. April 1971 mit dem damaligen rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Helmut Kohl und US-Senator Edward Kennedy.19

Als Wahrsagerin muss Buchela also durchaus einiges „auf dem Kasten“ gehabt haben. Das übliche Betrüger-Klischee jedenfalls läuft in ihrem Fall voll ins Leere.

Zur Euro-Krise heißt es in ihren 1983er Memoiren:

In sechs bis acht Jahren [1989 bis 1991, also eine falsche Zeitangabe°] wird es mit dem Geld böse. Es wird zu einer Inflation kommen, die nicht so schlimm ist wie die in den zwanziger oder dreißiger Jahren, aber dennoch so, dass man für das Geld nicht mehr viel kaufen kann. [Mit „man“ dürften vor allem die „kleinen“ Leute gemeint sein, denen Buchela sich zugehörig fühlte.°]

Das bedeutet aber nicht, dass die Regierenden in Deutschland das Geld ruiniert haben. Vom Ausland her wird alles kaputtgemacht werden. […] Sie [die ausländischen Mächte°] werden euch in den Abgrund ihrer Unfähigkeit hinabziehen. 20

Hinweis: Mit ° innerhalb der eckigen Klammern kennzeichne ich Anmerkungen, die von mir, Stephan Berndt, stammen.

Natürlich ist die Zeitangabe (1989–1991) falsch. Wer sich aber eingehender mit Hellseherei und Prophetie befasst, wird recht schnell die Erfahrung machen, dass sich auch sehr gute Hellseher immer wieder mit genauen Zeitpunkten vertun. Das lässt sich recht einfach erklären: Im Fall optischer Visionen ist es zwar leicht zu sagen, was man sieht, jedoch schwer, einen genauen Zeitpunkt zu nennen, vor allem im Hinblick auf eine Jahreszahl.

An anderer Stelle heißt es in Buchelas Memoiren:

Die inneren Unruhen in Europa werden zunehmen. Ihr werdet es mit Leuten zu tun bekommen, die, ohne auf das Allgemeinwohl zu achten, ihren Willen durchsetzen. Dies sind zwar nur wenige, aber sie werden die großen Gruppen [wohl die politischen Parteien°] führen. Und die Großen [die regierenden Politiker°] werden aus Feigheit stillhalten. 21

oder:

Eine Macht, der ihr nicht auf die Finger schauen könnt, will euch um die Früchte eures Schweißes bringen. Denkt nicht, dass ihr für tausend Mark Rente in zwanzig Jahren [2003°] das Gleiche kaufen könnt wie am heutigen Tag. […]

Sie werden euer Geld töten und euren Glauben missbrauchen. Zeiten werden kommen, in denen die, die vertraut haben, nicht das tägliche Brot beißen können – weil es ihnen fehlt. Habt Acht auf die, die euch mit dem Gesetz verführen wollen, sie sind nicht ehrlich.22

»Geld töten« – das ist der Crash! Sollten brave CDU/CSU-Wähler und Wähler der SPD, FDP und Grünen nach einem Finanzcrash am eigenen Leibe Hunger erfahren, dürfte es innerhalb weniger Tage zu landesweiten Unruhen kommen.

Der Zeitpunkt des Crashs

Soweit mir bekannt, weiß niemand, wann der Finanzcrash kommt; weder das Jahr noch der Monat; weder Hellseher noch irgendwelche Wirtschaftsexperten.II

Aber der Crash ist an einer bestimmten Stelle in die prophezeite Ereignisabfolge eingefügt: Der Crash müsste (auch rein logisch gesehen) vor Ausbruch der Unruhen in Europa stattfinden, und die Unruhen wiederum würden laut Prophetie nur wenige Monate vor Kriegsausbruch beginnen, vielleicht nur wenige Wochen davor. Der traditionellen europäischen Prophetie nach würde der Krieg in Europa im Hochsommer eines Jahres X Ende Juli/Anfang August ausbrechen (siehe Vorzeichen des Krieges).