Die Hormonkur

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Auswertung

Sie haben drei oder mehr Fragen in einer Kategorie mit Ja beantwortet? Dann dürfte dies keine Überraschung sein: Sie haben eine Hormonschwankung. Aber keine Sorge, Sie sind in bester Gesellschaft. Ich habe nach der Beantwortung der Fragen Frauen buchstäblich herumhüpfen sehen, weil endlich einmal jemand ihre täglichen Kämpfe ernst genommen und anders bezeichnet hat als mit „verrückt“ oder „PMS“. Es gibt Hilfe. Ich habe diesen Test erstellt, um aus den neuesten medizinischen Forschungsergebnissen einen umsetzbaren Plan zu destillieren, der Ihnen Ihr hormonelles Gleichgewicht zurückgeben soll. Jeder Fragebogen ist so konzipiert, dass er Ihre Gedanken, Gefühle und Erfahrungen spiegelt, ganz egal wie alt Sie sind. Tausenden von Frauen in meiner Praxis haben diese Fragebögen geholfen, um herauszufinden, was sie als Nächstes tun müssen, um ihren Hormonspiegel wieder ins Lot zu bringen.

Wenn Sie in einer Sektion mehr als drei Punkte angekreuzt haben (z. B. in Teil A und Teil C), lesen Sie im Anschluss hieran bitte in den angegebenen Kapiteln weiter. Haben Sie mehr als fünf Übereinstimmungen pro Sektion gefunden, die sich möglicherweise immer weiter verschlechtern, oder sind Sie völlig verzweifelt, dann sollten Sie zusammen mit dem Arzt oder der Ärztin Ihres Vertrauens vor Ort eine auf Sie abgestimmte Behandlung ausarbeiten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Fragebögen lediglich Wegweiser sind, ein Handwerkszeug, das hilfreiche Hinweise darauf liefert, wie Sie Ihre Hormone am besten wieder ins Gleichgewicht bringen können. Die Fragebögen sind erst der Anfang des in diesem Buch beschriebenen Prozesses und keineswegs der Weisheit letzter Schluss. Wenn Sie über entsprechende Englischkenntnisse verfügen, können Sie sich auch die neueste Version auf meiner Website (http://thehormonecurebook.com/quiz) ansehen. Ihre nächste Aufgabe besteht in jedem Fall darin, umgehend mit der Suche nach Lösungen zu beginnen, und mein Programm hilft Ihnen dabei.

Teil A: Cortisolüberschuss

Das ist die bei Weitem häufigste Hormonschwankung, von der moderne Frauen betroffen sind.

Fünf oder mehr Symptome: Alarmstufe Rot! Es besteht die Gefahr, dass Sie Ihr Cortisolspiegel erhöht ist. Lesen Sie bitte Kapitel 4, um mithilfe dieser Informationen Ihre Werte wieder in den Normbereich zu bringen – nicht zu hoch und nicht zu niedrig.

Drei oder vier Symptome: Sie sollten sich um diese Hormonschwankung kümmern.

Weniger als drei Symptome oder nicht sicher: Ich empfehle einen Arztbesuch, um den Cortisolspiegel im Serum testen zu lassen, und zwar vor 9 Uhr morgens. Der ideale Spiegel sollte zwischen 10 und 15 µg/dl liegen. Sie können den Test auch zu Hause machen, indem Sie den Cortisolspiegel viermal über den Tag verteilt aus dem Speichel bestimmen, man bezeichnet dies als „Cortisol-Tagesprofil“. (Tagesprofil heißt, dass sich der Zustand über den Tag und in der Nacht periodisch verändert; stellen Sie sich Blüten vor, die sich am Tag öffnen und nachts schließen). (Entsprechende Speicheltests lassen sich über das Internet bestellen, als Einzeltest und auch als Tagesprofil. Es lohnt sich aber, in der Apotheke nachzufragen; Anm. d. Übers.) Oft ist ein Cortisol-Tagesprofil hilfreicher, denn dann können Sie Ihren Cortisolspiegel über einen ganzen Tag hinweg beobachten und haben nicht nur die Aussage eines einzelnen Wertes aus dem Bluttest (oder dem Speichel). Bitte lesen Sie hierzu auch den Anhang.

Weiterführende Informationen: Lesen Sie bitte Teil A in Kapitel 4 (S. 103).

Teil B: Cortisolmangel

Sie erinnern sich, Sie können sowohl einen hohen als auch einen niedrigen Cortisolspiegel haben – sogar am selben Tag, innerhalb von 24 Stunden.

Fünf oder mehr Symptome: Sie haben wahrscheinlich einen niedrigen Cortisolspiegel.

Weniger als fünf Symptome: Sie sollten Ihren Cortisolspiegel bestimmen lassen, entweder aus dem Blut oder aus dem Speichel. Die meisten Schulmediziner suchen bei Problemen der Nebennieren allerdings nicht nach graduellen Hinweisen, doch darum geht es bei einem niedrigen Cortisolspiegel. Wie in Teil A beschrieben, sollte der Cortisolspiegel morgens höher als 10 µg/dl liegen, doch wie bereits erwähnt, ist ein 24-Stunden-Profil sinnvoller als ein einzelner Wert, der nichts über die Entwicklung im Laufe des Tages aussagt. Mehr Informationen entnehmen Sie bitte dem Anhang.

Unabhängig von der Anzahl der Übereinstimmungen: Lesen Sie bitte Teil B in Kapitel 4 (S. 116).

Teil C: Progesteronmangel und Progesteronresistenz

Niedrige Progesteronwerte stehen an zweiter Stelle in der Häufigkeit der Hormonschwankungen bei Frauen über 35 Jahre.

Fünf oder mehr Symptome: Sie haben wahrscheinlich einen niedrigen Progesteronspiegel.

Drei oder vier Symptome: Sie sollten sich um diese Hormonschwankung kümmern.

Weniger als drei Symptome oder unsicher: Ich empfehle, am 21. Zyklustag von Ihrem Arzt den Progesteronspiegel aus dem Serum testen lassen. Der ideale Spiegel sollte mehr als 10 ng/ml betragen; optimal wären 15 bis 25 ng/ml.

Sofortmaßnahme: Lesen Sie bitte Kapitel 5.

Teil D: Östrogenüberschuss

Unter welche Kategorie Sie hier auch fallen mögen, bitte bedenken Sie auch, dass Sie möglicherweise Fremdöstrogenen ausgesetzt sind, die an anderer Stelle in diesem Buch besprochen werden.

Fünf oder mehr Symptome: Sie haben wahrscheinlich einen hohen Östrogenspiegel. 80 % der Frauen über 35 sind von einer Östrogendominanz betroffen.

Drei oder mehr Symptome: Ein hoher Östrogenspiegel ist eine nicht von der Hand zu weisende Möglichkeit.

Weiterführende Informationen: Lesen Sie bitte Kapitel 6.

Teil E: Östrogenmangel

Die meisten Frauen bemerken einen deutlichen Rückgang des Östrogenspiegels gar nicht, bis sie die Vierzig oder sogar die Fünfzig überschritten haben.

Fünf oder mehr Symptome: Sie haben wahrscheinlich einen niedrigen Östrogenspiegel.

Drei oder vier: Ein Östrogenmangel ist möglich.

Weiterführende Informationen: Lesen Sie bitte Kapitel 7.

Teil F: Androgenüberschuss

Dies ist die häufigste hormonelle Ursache für die Unfruchtbarkeit bei Frauen.

Fünf oder mehr Symptome: Sie haben sehr wahrscheinlich einen hohen Spiegel an männlichen Hormonen (Androgenen).

Drei oder vier: Sie könnten einen Androgenüberschuss haben; hierum sollten Sie sich kümmern, denn es besteht ein deutliches Risiko unfruchtbar zu sein und möglicherweise an Diabetes zu erkranken.

Weniger als drei Symptome oder unsicher: Ich empfehle Ihnen, beim Arzt freies Testosterin aus dem Serum oder den freien Androgenindex (FAI) bestimmen zu lassen.

Weiterführende Informationen: Lesen Sie bitte Kapitel 8.

Teil G: Schilddrüsenunterfunktion

Viele Ärzte halten die Sorgen, die sich Frauen um ihre Schilddrüse machen, für übertrieben. Lassen Sie sich nicht abwimmeln!

Fünf oder mehr Symptome: Sie haben wahrscheinlich eine Schilddrüsenstörung. Ich empfehle Ihnen, beim Arzt diese drei Schilddrüsenwerte bestimmen zu lassen: TSH (Thyreoidea-stimulierenden Hormon, fT3 (freies Trijodthyronin) und rT3 (reverses T3).

Drei bis fünf Symptome: Bei Ihnen könnte eine Funktionsstörung vorliegen.

Weiterführende Informationen: Lesen Sie bitte Kapitel 9.

Symptome in mehr als einer Kategorie

Hormone existieren nicht im luftleeren Raum. So gerne ich auch die Dinge nach Zugehörigkeit ordne (Sie sollten meine Gewürzschublade sehen!), bei den komplizierten und miteinander verzahnten Körpersystemen funktioniert das nicht. Manche Symptome verdecken andere: Probleme mit den Nebennieren- und Geschlechtshormonen können Schilddrüsensymptome verdecken und umgekehrt. Manchmal spielt auch das Alter eine Rolle: Die Schilddrüsenprobleme Gewichtszunahme, Übellaunigkeit und Müdigkeit kommen nach dem 35. Lebensjahr häufiger vor, ein Trend, dem – in Analogie zur Menopause – das Etikett „Thyreopause“ verpasst wurde. Bisweilen verändern sich die Symptome mit der Zeit, manchmal sogar von einer Stunde zur nächsten: Manche Frauen haben Symptome eines zu hohen und eines zu niedrigen Cortisolspiegels innerhalb eines Tages. Haben Sie weniger als fünf Symptome, sehen aber, dass sich einige Symptome mit denen aus anderen Bereichen überschneiden – wie die Östrogendominanz oder ein hoher oder niedriger Cortisolspiegel –, sollten Sie über die häufigsten Kombinationen hormoneller Schwankungen in Kapitel 10 nachlesen. In den Kapiteln 2 und 10 beschreibe ich ausführlicher die Kettenreaktionen zwischen diesen Hormonen und wie man damit umgeht.

Die Auswahl der Nahrungsergänzungen

Viele von uns sind dort bereits Kunde. Mit der Vorstellung, natürliche Mittel gegen Beschwerden einzusetzen, gehen wir im Naturkostladen zu den Regalen, wo die Nahrungsergänzungen stehen. Stehen wir dann in den Gängen, haben wir eine dichte Wand mit Auswahlmöglichkeiten, Marken und Portionsgrößen vor uns. Selbst den Experten kann das überfordern. Was also sollte ein Kunde tun? Wie Sie vielleicht wissen, gibt es in den USA für Nahrungsergänzungen nur wenige verpflichtende Regulierungen, das bedeutet, Sie kaufen „auf eigenes Risiko.“ Die Qualität eines Produkts obliegt dem Hersteller, Sie müssen Ihre Nahrungsergänzungen also mit großer Vorsicht auswählen, am besten zusammen mit einem auf diesem Gebiet kompetenten Arzt oder Ernährungswissenschaftler.

 

Anmerkung der Übersetzerin in Bezug auf Deutschland: Zitat des Bundesinstituts für Risikobewertung von 2013 aus dem Internet: „(…) Sie dürfen nicht dazu bestimmt sein, Krankheiten zu heilen oder zu verhüten. Anders als Arzneimittel, die ein Zulassungsverfahren durchlaufen, unterliegen Nahrungsergänzungsmittel nur einer Registrierungspflicht beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Für die Sicherheit sind die Hersteller verantwortlich. Die Überwachung der auf dem Markt angebotenen Nahrungsergänzungsmittel und der Herstellerbetriebe ist Aufgabe der Lebensmittelüberwachungsbehörden der Länder.“

Nebenbei bemerkt, wenn Ihr Arzt (oder Heilpraktiker) nach einem Nachweis für die von mir im Gottfried-Programm empfohlenen Nahrungsergänzungen fragt, möge er – entsprechende Englischkenntnisse vorausgesetzt – die wissenschaftliche Literatur (mit Hunderten von Belegen) auf meiner Website unter http://thehormonecurebook.com/practitioners lesen.

Trotz der fehlenden Regulierung und Kontrolle gibt es verschiedene Strategien, die als „Navigationshilfe“ durch die überwältigende Menge der Nahrungsergänzungen zweckdienlich sind, von denen viele weder Geld noch Zeit wert sind.

Bitte bedenken Sie, dass nicht jeder Nahrungsergänzungen braucht. Jedoch entsteht bei vielen Menschen im mittleren Lebensalter (das ist, je nach Blickwinkel, mit 40 oder 50 Jahren der Fall), allmählich ein Mangel an wichtigen Nährstoffen, zum Beispiel an Vitamin B12. Doch Nahrungsergänzungen, auch Therapien mit Pflanzen und Kräutern, der sogenannten Phytotherapie, fehlt oft die wissenschaftliche genaue Überprüfung, die die amerikanische Zulassungsbehörde FDA für rezeptpflichtige Arzneimittel vorschreibt. Sie haben also keine Wahl – Sie müssen eine kompetente Verbraucherin werden. Als ich als Kind meine Urgroßmutter Fischöl einnehmen sah, hatte ich keine Ahnung, dass ich Jahrzehnte brauchen würde, um zu lernen, welche Nahrungsergänzungen bei meinen Patientinnen (und bei mir selbst) wirklich etwas bewirken. (Beachten Sie bitte auch die Informationen zur Phytotherapie auf S. 65, wenn Sie sich weiter informieren wollen.) So berate ich meine Patientinnen bei der Auswahl einer guten Nahrungsergänzung:

– Beginnen Sie mit einer Recherche. Tragen Sie möglichst viele Informationen aus verschiedenen Quellen zusammen und vergleichen Sie sie. Hier bietet sich in erster Linie das Internet an, z. B. die Datenbank für Arzneimittelinformationen der Bayerischen Landesapothekerkammer (AMINO-Datenbank). Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, sofern er für dieses Thema aufgeschlossen und sachkundig ist. Nehmen Sie Kontakt zu einer Ernährungsberatung auf. Es gibt viele Bücher zu diesem Thema, auch solche, die über den Rahmen eines allgemeinen Gesundheitsratgebers hinausgehen; lassen Sie sich in Ihrer Buchhandlung beraten. Lassen Sie sich vom Fachpersonal in den Reformhäusern beraten, auch in Apotheken können Sie Rat einholen. Der Supermarkt ist in der Regel keine geeignete Quelle für gute Nahrungsergänzungsmittel (Sie kaufen Ihre Schuhe ja auch nicht im Wäschegeschäft). Machen Sie eine Liste verschiedener Marken, vergleichen Sie deren Angebote in Bezug auf Art und Mengen der Inhaltsstoffe sowie Dosierungen. Fragen Sie Freunde und Bekannte nach ihren Erfahrungen. Vor allem die Präparate, die intensiv in den Medien beworben werden, sollten Sie kritisch unter die Lupe nehmen. Achten Sie auf natürliche Inhaltsstoffe und eventuell vorhandene Zusatzstoffe. Wenn Sie empfindlich sind, sollten Ihre Nahrungsergänzungsmittel hypoallergen sein, also ein möglichst geringes Allergierisiko haben. Ganz ausschließen kann man es allerdings nie.

• Informieren Sie sich über Nachweise. Wenn möglich, wählen Sie ein Präparat, das in einer randomisierten Studie überprüft wurde. Im Allgemeinen steht diese Information auf dem Etikett, zumindest in den USA. In Deutschland fragen Sie bitte in der Apotheke oder im Reformhaus nach oder schauen im Internet (z. B. bei Pub-Med).

• Seien Sie sich im Klaren darüber, dass auf den Etiketten oft nur begrenzt über spezifische Indikationen Auskunft gegeben werden darf. Gemäß den Vorschriften der FDA dürfen die Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln keine vorbeugenden oder therapeutischen Wirkungen aufdrucken lassen. Zum Beispiel helfen Magnesium, Vitamin B6 und das Phytotherapeutikum Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) nachweislich bei prämenstruellem Syndrom, doch das darf auf dem Etikett nicht angegeben werden. Stattdessen könnte bei Magnesium „unterstützt die Nerven- und Muskelfunktion“ stehen, PMS aber nicht erwähnt werden, auch wenn Sie es aus diesem Grund kaufen.

• Manche Nahrungsergänzungen werden durch eine unabhängige Instanz, wie die International Fishoil Standards (IFOS), gründlich geprüft, die Fischöl-Nahrungsergänzungen auf ihren Gehalt an Quecksilber und anderen Giftstoffen untersucht und eine Liste im Internet veröffentlicht. IFOS untersucht Omega-3-Präparate nach den internationalen Standards der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Council for Responsible Nutrition (zu Deutsch etwa: „Gremium für verantwortungsbewusste Ernährungsweise“) im Hinblick auf Reinheit und die Konzentration von Toxinen, die für ihre Wirkung auf das Hormonsystem bekannt sind. In den USA gibt es noch einen Qualitätssicherungsstandard, die Zertifizierung durch GMP (Good Manufacturing Practices, zu Deutsch etwa: „Gute Herstellungspraxis“), die Mindeststandards bei der Qualität, Schadstofffreiheit und korrekte Angaben auf dem Etikett gewährleisten. Die GMP kümmert sich jedoch nicht darum, ob die Inhaltsstoffe sicher sind oder um die Auswirkungen auf die Gesundheit, wenn an der Herstellung nichts auszusetzen ist. Eine strengere Art der Regulierung bietet die Australia Therapeutic Goods Administration (TGA, zu Deutsch etwa: „Amt für therapeutisch genutzte Artikel in Australien“), die als gründlichste Regulierungsbehörde weltweit gilt. Nur einige wenige Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln in den USA sind TGA-zertifiziert.

– Überprüfen Sie die Bestimmungen. Nahrungsergänzungsmittel, deren Hersteller sie freiwillig bei der FDA registrieren lassen, unterliegen strengeren Bestimmungen. Suchen Sie auch nach Angaben wie „USP“ (United States Pharmacopeia, zu Deutsch „Arzneibuch der Vereinigten Staaten“) und „NF“ (National Formulary, zu Deutsch „Nationales Formelbuch“) sowie einer Chargennummer und einem Verfallsdatum als Hinweis darauf, dass die Nahrungsergänzung den Qualitätsstandards des US-Arzneibuches entspricht. (Da viele Nahrungsergänzungen aus den USA kommen, ist dieser Hinweis nicht unwichtig. Zudem gibt es das sogenannte USP Dietary Supplements Compendium, also das speziell auf Nahrungsergänzungen ausgerichtete Kompendium für Hersteller auch bei uns. Weiterhin gibt es natürlich das Deutsche Arzneibuch, das Deutsche Homöopathische Arzneibuch und das Europäische Arzneibuch sowie die Arzneibücher außereuropäischer Länder, zum Beispiel das japanische; Anm. d. Übers.)

– Wie steht es um die Reinheit? Lesen sie die Etiketten. Vergewissern Sie sich, dass Ihr Supplement frei von Konservierungs-, Füll- und Farbstoffen, Gluten, Hefe und anderen häufigen Allergenen ist. Die Etiketten – meist sind sie sehr klein und eng bedruckt – enthalten wertvolle Informationen über all die Dinge, die Sie in Ihrer Nahrungsergänzung gar nicht haben wollen. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie unter einer der häufig vorkommenden Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien leiden, zum Beispiel auf Gluten oder Milchprodukte.

– Der Preis ist nur ein Faktor. Teurer heißt nicht qualitativ hochwertiger. Lassen Sie sich nicht von dem Gedanken täuschen, dass die teureren Nahrungsergänzungen besser sind. Manchmal stimmt das, aber genauso oft bezahlen Sie nur für Verpackung oder Werbung.

– Fragen Sie die Experten. Manche Verkäufer wissen über die verschiedenen Marken und die Qualität sehr gut Bescheid Wenden Sie sich mit Ihren speziellen Fragen an diese oder fragen Sie, ob Sie mit den Einkäufern sprechen können, die direkt mit den Firmen zusammenarbeiten. Bei Angestellten kann das jedoch zu einem Interessenkonflikt führen, daher halte ich Informationsquellen, zum Beispiel Internet-Datenbanken für qualitativ beständiger und objektiver.

Achten Sie bitte auch darauf, welche Nahrungsergänzungsmittel Sie auf nüchternen Magen einnehmen sollten (wie Aminosäuren), und welche zu einer Mahlzeit (wie Vitamine und Fischöl).

Phytotherapie

Laut WHO werden in vielen Teilen der Welt pflanzliche Präparate im Krankheitsfall häufig verschrieben. In Deutschland, wo auch Ärzte lernen, Phytotherapeutika zu verschreiben und die alternative Medizin in die Schulmedizin zu integrieren, wird eines von drei Rezepten für ein Phytotherapeutikum ausgestellt. (Phytotherapeutika dürfen, von ganz wenigen Ausnahmeregelungen abgesehen, auch in Deutschland nicht mehr auf Kassenrezept verordnet werden, sie werden von der GKV schon seit 2004 vorbehaltlich der Ausnahmen nicht mehr erstattet. Privatpatienten sollten bei Ihrer Versicherung nachfragen; Anm. d. Übers.) Phytotherapeutika sind eine sichere und wirksame Methode zur Behebung vieler neuroendokriner (hormoneller) Probleme, von Schlafstörungen über Angstzustände bis hin zu PMS.

Doch genauso wie Sie sich über die Risiken, Nutzen und Wechselwirkungen von Verordnungen in der Schulmedizin im Klaren sein müssen, müssen Sie das auch beim Einsatz von pflanzlichen Arzneimitteln. Zusätzlich zu den Überlegungen, die bei der Auswahl der Supplemente angebracht sind, empfehle ich bei der Anwendung der Phytotherapie die Beachtung folgender Richtlinien:

Qualifizierter Rat steht an erster Stelle: Beginnen Sie mit der Planung Ihrer (neuen) Lebensweise und sprechen Sie mit Ihrem Arzt (oder Heilpraktiker) und Apotheker, bevor Sie mit einer Phytotherapie beginnen, damit eventuelle Wechselwirkungen von Medikamenten, pflanzlichen Präparaten oder Nahrungsergänzungen beurteilt werden können. Die hier vorgestellten Fragebögen helfen Ihnen bei der Beurteilung der Ihren Symptomen zugrunde liegenden Ursachen, und die einzelnen Schritte des hier vorgestellten Programms unterstützen Sie in Ihrer Behandlung. Trotzdem ist es sehr sinnvoll, Ihren Arzt oder Heilpraktiker zu konsultieren. Die sicherste Vorgehensweise ist, eine medizinische Diagnose erstellen zu lassen, bevor Sie ein pflanzliches Präparat einnehmen. Je genauer die Diagnose ist, desto genauer kann das Präparat hinsichtlich seiner Wirksamkeit ausgewählt werden. Ein Buch kann keine Diagnose erstellen; hierfür bedarf es einer sorgfältigen Anamnese und Untersuchung, um andere Ursachen für Ihre Symptome auszuschließen. Ich bin mir vollkommen darüber im Klaren, dass so mancher Schulmediziner nicht sehr viel von Kräutern hält, und glaubt, nur ein verschreibungspflichtiges Medikament könne etwas bewirken, doch die auf meiner Website zitierten Studien belegen das Gegenteil.

Eines nach dem anderen: Beginnen Sie mit der Einnahme eines einzelnen Pflanzenpräparats. Im Gottfried-Programm mögen durchaus mehrere verschiedene vorgeschlagen werden. Nehmen Sie aber nur eines ein, mindestens sechs Wochen lang, damit es die nötige Zeit hat, um seine Wirkung zu entfalten. Wenn es das ist, was Sie brauchen, wird es Ihnen helfen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen, und dieser Prozess nimmt meist zwischen sechs und zwölf Wochen in Anspruch. Hat es nicht die gewünschte Wirkung, versuchen Sie es mit einem anderen Präparat.

Machen Sie sich Notizen zu Nebenwirkungen. Informieren Sie Ihren Arzt unverzüglich über alle Probleme mit den Phytotherapeutika.

Nur für Erwachsene: Ich gebe keine Ratschläge für die Anwendung von Phytotherapeutika bei Kindern und bin auch nicht dafür ausgebildet. Die Informationen und das Wissen in diesem Buch richten sich nur an erwachsene Frauen, die nicht schwanger sind und nicht stillen.

Bitte betrachten Sie meine Fragebögen als Einladung zur Einleitung einer hormonellen Kehrtwende. Ich weiß, wie sehr einem Hormone Angst machen können, insbesondere, wenn eines aus dem Gleichgewicht geraten ist. Ist das der Fall, kann es bei Ihnen zu einem Gefühl der Überforderung kommen, insbesondere dann, wenn Sie schon wieder eine neue Anstrengung auf sich nehmen sollen.