Infinite

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Aus der Reihe: Infinite #1
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Aufbruch

Wie viel Zeit vergangen war wusste er nicht, aber er lag wieder nah am Feuer während die Vampirin ihn ansah. Doch als er sich aufsetzte stellte er fest, dass die Wölfin sowie der Dämon fehlten. Er wartete noch eine Weile, weil er keinerlei Zeitgefühl mehr hatte. Doch sie kamen nicht wieder. Er kämpfte sich auf die Füße. Draußen angekommen erleuchtete der Mond die Nacht. Vorsichtig begab er sich zum Bach, trank und wusch die neue Wunde aus. Er sah sich um, konnte die Beiden jedoch nirgends entdecken. Auch als er weiter den Bach entlanglief fand er die Beiden nicht. Er drehte sich ruckartig um, als er die Präsenz einer weiteren Person spürte. Die Vampirin war ihm lautlos gefolgt und stand hinter ihm. Sie sah zu Boden. Ihrem Blick folgend waren dort Hufspuren wie auch die von Rädern. Noch einen kurzen Moment zögerte er, dann folgte er den Spuren. In einiger Entfernung waren Kampfspuren, überall war Blut. Entschlossen lief er weiter. Sie mussten die Wölfin und den Dämon erwischt haben. Die Vampirin griff nach seinem Arm. Sie wollte ihn aufhalten, doch er schüttelte sie ab. „Du musst mich nicht begleiten!“, meinte er entschieden. Sie funkelte ihn wütend an während sie knurrte. Dies ignorierte er. Es fiel ihm immer schwerer den Spuren zu folgen, er war zu langsam. Er hielt sich gerade an einem Baum fest, da übernahm die Vampirin die Führung. Sie trieb ihn zum Rennen, wartete ab und an auf ihn, bis die Geräusche lauter wurden. Pferde, Wagen die gezogen wurden, sowie Stimmen. Da sahen sie das Ende des Zuges. Die Vampirin beschleunigte ihre Schritte wodurch Aramis etwas weiter zurück blieb. Sie begann mit dem letzten Soldaten. Sie packte diesen, tötete ihn lautlos und lies ihn liegen. Während sie sich den nächsten holte zog Aramis die Leiche beiseite, nahm ihm seine Sachen ab, packte alles in dessen Rucksack und hing diesen an einen Ast. So ging er auch mit den nächsten drei Leichen vor. Die Vampirin war um einiges Schneller, also musste er sich beeilen. Ab dem vierten Soldaten räumte er die Leichen nur aus dem Weg, immer noch weit hinter ihr zurück geblieben. Er fragte sich gerade wie viele sie noch ungesehen beseitigen konnten, da hatte er sie aus den Augen verloren. Im nächsten Moment wurde er hinter einen Baum gezogen. Sie hatten das Lager erreicht. Tatsächlich saßen in einem der Wagen die Wölfin und der Dämon. Einer der Soldaten verkündete gerade seinen Fang. Der Kommandant wäre hierüber sicherlich sehr erfreut. Ein Grund zum Feiern. Die Vampirin wollte los, doch er hielt sie auf. „Warte! Lass sie ihren Triumph feiern, dann trinken sie und wir haben vielleicht bessere Chancen!“ Für diese Pause war Aramis dankbar. Also warteten sie eine Weile, bis die Ersten zu lallen begannen. „Jetzt oder nie!“, entschied Aramis. Die Vampirin tötete die Wachen genauso lautlos wie die Soldaten auf dem Weg. Ihm hingegen fiel es unglaublich schwer den Käfig zu öffnen, seine Zauberkräfte wollten ihm nicht richtig gehorchen. Sie hatte ihn schon angezischt während die Wölfin und der Dämon ihn verzweifelt ansahen. Daraufhin schloss er die Augen um sich besser zu konzentrieren. Endlich klappte es. Sie verloren keine Sekunde, die Beiden hatten einiges einstecken müssen, dennoch liefen sie so schnell sie konnten davon. Die Vampirin deutlich voraus, gefolgt von dem Dämon und der Wölfin. Aramis blieb am weitesten zurück. Er musterte die Bäume auf der Suche nach den dort positionierten Rucksäcken. Die Wölfin sagte immer wieder er solle sich beeilen. Doch er hielt weiterhin Ausschau. Schließlich tauchte der erste Rucksack am Baum auf. Er holte ihn herunter und nahm ihn mit sich. In einiger Entfernung hing eine Tasche an einem weiteren Baum, auch diese nahm er mit sich. Ebenso bei der nächsten Tasche. Inzwischen war er weit hinter den Anderen zurück geblieben. Man hörte ihre Verfolger näher kommen. „Verdammt Zauberer was tust du? Warum beeilst du dich nicht?“, fauchte der Dämon, der zu ihm zurück gekommen war. Vollkommen überrascht musterte er den schwer beladenen Aramis. Nun kam die Vampirin zurück gerannt. Sie zischte, offenbar stink sauer. Doch auch ihre Augen weiteten sich. Sofort nahmen sie ihm etwas ab, so dass er noch den letzten Rucksack einsammeln konnte. Die Wölfin wartete auf sie. Auch sie wirkte überrascht, doch die Verfolger wurden noch lauter also rannten sie so gut und so schnell sie konnten. Eine Pause gönnten sie sich erst wieder als sie in der Höhle angekommen waren. Das Feuer war aus. Sie lauschten den Geräuschen außerhalb. Eine Weile gab keiner einen Mucks von sich. Wie lange sie so hier saßen wussten sie nicht. Es war die Vampirin, die langsam zum Höhlenausgang schlich. Etwas später kam sie wieder. Sie warf Holzstücke auf das alte Lagerfeuer. Die Wölfin begann erneut Feuer zu machen. Aramis fragte wo man sie gefangen hatte. Die Beiden waren zum Glück ein gutes Stück von der Höhle entfernt entdeckt worden, auch hatten sie versucht in die entgegengesetzte Richtung zu fliehen. Die Soldaten hatten hier die Umgebung durchsucht, aber schließlich die Suche abgebrochen. Aramis lobte diese Taktik. Doch die Beiden schwiegen. Kaum brannte das Feuer entleerten sie die Taschen sowie die Rucksäcke. Vorräte, Wasserflaschen, Seile, Messer, Decken, Kleidung. Alle musterten Aramis. „Ich dachte wir könnten das alles gut gebrauchen und riskant war es ja so oder so!“, erklärte er ruhig. Dem wurde zugestimmt. Alle außer der Vampirin aßen von den Vorräten. Doch sie alle zogen sich andere Kleidung an. „Wir sollten die Wasserflaschen auffüllen“, entschied Aramis, doch als er aufstand wurde ihm schwindlig. Er musste sich wieder setzen. Der Dämon entschied die Flaschen aufzufüllen. Bereits kurze Zeit später war er wieder bei ihnen. Daraufhin verließ jedoch die Vampirin die Höhle ohne wiederzukehren. Die Wölfin war merkwürdig still, doch Aramis sah, dass sie, wie auch der Dämon, starke Verletzungen hatte. Der Dämon widersprach jedoch: „Zauberer, deine Wunden haben sich entzündet! Dir geht es schlecht!“ Er blieb liegen und schlief ein. Zu seiner Überraschung war die Vampirin zurück als er aufwachte. „Danke!“, begann die Wölfin, „Danke, dass ihr mich gerettet habt!“ Es war ihr schwer gefallen. Erst recht gegenüber der Vampirin. Diese beäugte Aramis skeptisch. „Hast du Hunger?“, fragte er vorsichtig. Der Dämon wies ihn auf ihre satte Augenfarbe hin. „Sie hat bereits gegessen. Dank dir wohl wieder fit genug zum Jagen!“, erklärte er. Ein Schauer lief der Wölfin über den Rücken. Sie fühlte sich unwohl. Sie wirkte außerdem ängstlicher als zuvor. Erneut war es der Dämon der die Wölfin ruhig ansprach: „Ich weiß du hast Schmerzen ebenso Angst, aber wenn sie uns essen wollte, hätte sie das längst getan.“ Die darauf folgende Stille wurde von Aramis Husten durchbrochen. Bei jedem Husten krümmte er sich vor Schmerzen. Dies entging den Anderen nicht. Der Dämon war besorgt. Er wich nur widerwillig mit tiefem grollen von ihm weg, um die Vampirin an ihn heran zu lassen. Diese musterte ihn und tastete nach den Wunden. Die ganze Zeit knirschte sie mit den Zähnen während sie bei ihm war. Die Wölfin war beunruhigt, der Dämon hingegen schien kampfbereit. Doch die Vampirin wich zunächst von ihm weg, dann verließ sie die Höhle. Wenig später trat sie erneut an ihn heran, zog ihn auf die Füße und mit sich. Die beiden Anderen folgten ihnen. Unsanft warf sie ihn in den Bach. Nach kurzem Zögern beförderte sie auch die Wölfin in das Wasser, was zum Knurren des Dämons führte. Doch sie ließ sich davon nicht beirren. Entschlossen trat sie auf Aramis zu und zog ihn bis auf die Short aus. Eigentlich hatte sich dieser dagegen wehren wollen, aber er war zu schwach. Der Wölfin warf sie lediglich einen kurzen Blick zu. „Was zum Geier soll das?“, fauchte der Dämon. Vollkommen fassungslos starrten alle ihr nach, denn sie war einfach im Wald verschwunden. Der Dämon trat näher. Er wollte ihnen gerade aus dem Wasser helfen, da zischte es. Sie hielt einige Wurzeln und Blätter in den Händen. Erneut trat sie zu Aramis. Sie glitt zu ihm ins Wasser. Ein paar der Wurzeln wie auch Blätter reichte sie der Wölfin, doch diese nahm sie nicht. Also legte sie diese an den Rand. Anschließend rieb sie mit den Blättern über Aramis Wunden. Der biss die Zähne aufeinander. Die Schmerzen waren ihm anzusehen, was zu weiterem Grollen des Dämons führte, doch die Vampirin machte einfach weiter, bis sie jede Wunde so versorgt hatte. Anschließend zog sie ihn mit sich aus dem Wasser. Er war nicht mehr in der Lage sich zu bewegen. In die breiten Wurzeln biss sie, da trat eine Flüssigkeit heraus. Diese zerrieb sie zwischen den Fingern. Hiermit strich sie über die Wunden. Nachdem sie dies erledigt hatte lief sie ruhig in Richtung Höhle zurück. Aramis sah, wie auch die Wölfin und der Dämon ihre Wunden so behandelten. Er half Aramis in die Kleider zurück. Anschließend trug er ihn zur Höhle. „Wie geht’s dir Zauberer?“, war die erste Frage des Dämons, als Aramis wach wurde. „Gut“, erwiderte er. Die Wölfin fragte, wie es weitergehen würde. Sie waren sich jedoch einig noch eine Weile hier zu bleiben, bis sie alle sich etwas erholt hatten. „Verstehst du uns eigentlich?“, wollte die Wölfin von der Vampirin erfahren, erhielt jedoch keine Antwort. Die Vampirin verschwand in den nächsten paar Tagen immer mal wieder und kam daraufhin immer mit weinroten Augen zurück. Die anderen Drei hielten sich an die Vorräte. Sie sprachen nur das Nötigste miteinander. Bis Aramis an diesem Abend anfing aus einem Holzstück etwas zu schnitzen. „Was wird das?“, fragte der Dämon. Aramis erwiderte es selbst noch nicht genau zu wissen. Daraufhin sahen sie ihm alle dabei zu. Schließlich wurde eine Eule daraus. Er half magisch noch etwas bei den Feinheiten nach. „Sehr schön“, begann die Wölfin ruhig, „woher kannst du das?“ „Hat meine Mutter mir gezeigt!“ Sie schwiegen wieder eine Weile. „Vielleicht sollten wir es der Vampirin gleich tun und uns mal was richtiges zu Essen besorgen?“, schlug der Dämon vor. Dem konnten alle nur zustimmen also gingen sie im Schutz der Nacht los. Die Vampirin lief voraus. Es war weit genug von der Höhle entfernt, da war ein Reh auf einer Lichtung. Doch gerade als sie entschieden dies zu ihrem Essen zu machen wurde es von zwei Wölfen gejagt. Die Vampirin war zurück in Deckung gewichen. Doch die Wölfin rannte ihnen nach. Auf der Lichtung war sie stehen geblieben, da hatten Aramis und der Dämon sie eingeholt. „Das waren Werwölfe! Es gibt noch welche die nicht gefangen wurden.“ Eine Weile blieben sie dort stehen, bis die Wölfin den Rückweg antrat. Von der Vampirin fehlte jedoch jede Spur. Zurück in der Höhle lief die Wölfin auf und ab. Aramis überlegte gerade was er sagen sollte, da trat die Vampirin näher und warf ihnen zwei tote Kaninchen hin. Dies lenkte auch die Wölfin ab. Jedoch nur bis sie sich satt gegessen hatten. Sie hatte jetzt schon dreimal angesetzt, dann doch geschwiegen. „Du willst ihnen folgen?“, schlussfolgerte Aramis. „Es sind meinesgleichen. Ich gehöre zu ihnen“, begann sie überzeugt, doch dann sprach sie unsicher weiter, „Wölfe sind schnell. Ich hab also keine Ahnung wie schnell ich sie erreichen kann. Bisher kann ich mich noch nicht verwandeln, ich bin zu jung.“ Daraufhin erkundigte sich der Dämon nach ihrem Alter. Nach kurzem Zögern gab sie an, am Tag des Angriffes 13 Jahre alt geworden zu sein. „Es war dein Geburtstag?“, fragte Aramis fassungslos. Dem stimmte sie zu während ihr Tränen über die Wangen liefen. Nachdem sie sich wieder etwas beruhigt hatte begann sie erneut: „Ich habe an einem Tag meine ganze Familie verloren und ihnen beim Sterben zusehen müssen. Ich möchte wenigstens wieder Teil eines Rudels sein, dass hätte mein Vater sicher so gewollt!“ „Das ist verständlich. Was du erleben musstest war sehr hart, junge Wölfin“, erwiderte der Dämon. „Wie ist das bei dir? Würdest du nicht gerne deinesgleichen finden?“, erwiderte sie an den Dämon. Die Antwort war kühl, er glaubte nicht daran seinesgleichen zu finden. Die Dämonen lebten in Clans nah beieinander. Diese waren alle angegriffen worden. Die Wölfin gab an, dass es bei ihnen auch so gewesen wäre. Dennoch hätten sie vorher die zwei Werwölfe gesehen. „Bei mir ist das etwas anderes!“ „Warum?“, fragte sie weiter. „Weil ich und meinesgleichen es nicht verdient haben am Leben zu bleiben!“ Diese Antwort schockte sie. Doch die Vampirin hob den Blick. Auf die weitere Rückfrage wie er zu dieser Aussage kam, erklärte er schreckliches getan zu haben. „Ach komm, wie alt bist du, dass du schon so schreckliche Dinge getan hast?“, meinte sie. „Ich bin 16 Jahre alt und wenn du wissen willst was ich getan habe“, nun legte er eine Pause ein, ehe er fortfuhr, „frag sie!“ Bei dieser Ausführung war die Vampirin aufgesprungen. Sie stürzte auf ihn zu. Doch Aramis hatte sich dazwischen gestellt. Er fauchte: „Genug!“ Äußerst widerwillig wich die Vampirin zurück, auch der Dämon schien angespannt. „Ich weiß wie das gelaufen ist!“, begann Aramis energisch. Dies brachte ihm fragende Blicke ein. So begann er von den Angriffen zu erzählen. Zuerst von dem auf die Werwölfe, seinem sinnlosen Versuch zu helfen, weiter von der Drohung und die Zwangslage der Dämonen, der zum Angriff auf die Vampire geführt hatte, bis hin zum Hinterhalt für die Dämonen. Nachdem Aramis geendet hatte herrschte eine Weile Stille. „Wie alt bist du Zauberer?“, der Dämon sah ihn abschätzend an. „15 Jahre“, „Verdammt jung für eine so selbstlose Tat mit der Gewissheit des eigenen Todes“, erklärte der Dämon ehe er fort fuhr, „dennoch hast du uns alle gerettet, mich gleich mehrmals und keinen zurück gelassen. Warum? Ich meine warum hast du dich nicht lieber um deine Zauberer Freunde gekümmert?“ Es fiel ihm schwer, aber er sagte: „Weil ich in euch mehr Freunde sehe, als ich es jemals bei einem meinesgleichen empfunden habe!“ Nach dieser Aussage verließ er die Höhle. Er brauchte frische Luft. Die Sonne würde bald aufgehen. Er sammelte noch etwas Holz, dann kehrte er zurück. Ruhig sahen sie ihn an, doch keiner sagte etwas. Erst nachdem sie etwas gegessen hatten begann die Wölfin: „Warum hast du unter deinesgleichen keine Freunde? Was für eine Position hattest du als Zauberer?“ Erneut berichtete er davon wie sie gefangen sowie zu diesem Krieg gezwungen wurden. Er hatte sich kurz gefasst und erklärt, dass sich viele eben selbst die Nächsten wären, wenn es um ihr eigenes Leben gehen würde. „Sag mal Zauberer, wie heißt du eigentlich?“, fragte der Dämon. Daraufhin mussten sie lachen. „Aramis, und ihr?“, „Rebecca“, erwiderte die Wölfin und der Dämon: „Drago!“ Sie sahen zwar die Vampirin an, doch diese hatte die Augen geschlossen. Sie reagierte nicht. „Du bist also die Tochter eines Alphawolfes?“, erkundigte sich der Dämon. „Ja, dem Rudelführer!“ „Dann stehen die Chancen ja gut in einem anderen Rudel aufgenommen zu werden richtig?“ Auch diese Frage von Drago bestätigte sie. Im Gegenzug wollte sie wissen, wie dies bei ihm und Aramis aussah. Drago überließ es Aramis zuerst zu antworten. Der erklärte ein niemand zu sein. „Das bist du definitiv nicht!“, widersprach Drago entschieden. Doch Aramis zuckte mit den Schultern. „Drago?“, erinnerte ihn Rebecca an die Frage. Er lachte ehe er antwortete, wie Aramis ein niemand zu sein. Darüber mussten sie alle drei lächeln. Die Vampirin bewegte keinen Muskel. Doch die Wölfin erinnerte sich, wie sie auf diese Diskussion gekommen waren, dann wurde sie traurig. „Lasst uns morgen aufbrechen und sehen ob wir die Werwölfe finden. Wir begleiten dich bis wir sie gefunden haben!“ Fassungslos starrte sie Aramis an. Sie wollte erfahren, ob dies sein ernst war. Dies bestätigte er entschlossen, er fügte an er könne natürlich nur für sich sprechen. „Wo du hingehst, gehe ich mit!“, entschied Drago. Er schlug vor, dass sie sich alle noch etwas ausruhen sollten. Eine Weile hatte er sich von einer auf die andere Seite gedreht. Er konnte nicht schlafen. Also schnappte er sich ein paar Holzstücke ebenso Seil. Er trat etwas von den Anderen weg um sie nicht zu wecken um zu beginnen. Die Vampirin setzte sich irgendwann zu ihm während sie interessiert auf die Holzstücke in seiner Hand sah. Als das Erste fertig war reichte er es ihr. Sie drehte es in der Hand hin und her. Er machte einfach weiter bis alle vier fertig waren. Die Vampirin wollte ihm das Stück zurückgeben doch er erklärte: „Nein, das ist deins!“ Irritiert sah sie ihn an. „Alles okay?“, fragte Drago der gerade wach geworden war. Aramis stand mit den Drei übrigen Schnitzereien auf und kam zu ihnen. Die Vampirin folgte ihm. Auch Rebecca war auf den Füßen. „Die sind für euch!“ Er reichte jedem eine Schnitzerei mit einem durchgefädeltem Teil des Seils. Alle begutachteten die Stücke. „Wir machen uns jetzt auf den Weg uns zu trennen. Wer weiß wann und unter welchen Umständen wir uns vielleicht wieder treffen. Mit diesen Ketten werden wir uns immer wieder erkennen können! Kitschig ich weiß!“, endete Aramis schließlich. „Das ist ein unendlich Zeichen“, begann Drago ruhig, da ergänzte Rebecca, „ihr helft mir bei meinem Traum zu meinesgleichen zurück zu kehren, da ist es ja das mindeste, dass wir etwas haben um uns an all das zu erinnern!“ Jeder von ihnen trug die provisorische Kette, mit dem geschnitzten Unendlich-Zeichen als Anhänger, um den Hals. Sie packten alles zusammen ehe sie aufbrachen. Drago übernahm die Führung, da sich die Vampirin eher im Schatten der Bäume statt in der Sonne aufhielt. Aramis wusste, dass sie zwar in der Sonne nicht verbrannte, aber es sehr unangenehm wie auch schmerzhaft für sie war. Ab der Lichtung versuchten sie die Wolfsspuren wieder zu finden um diesen zu folgen. Leider gestaltete sich dies eher schwierig. Eine ganze Weile waren sie hin und her gegangen. Die Wölfin hatte immer wieder den Kopf gehoben um zu versuchen eine Fährte zu riechen, aber das blieb ohne Erfolg. Wirklich weiter gekommen waren sie nicht. Es dämmerte bereits. Da zischte plötzlich die Vampirin. Sie drehten die Köpfe in ihre Richtung, doch sie sah sie nicht an. Es verging noch ein Moment, dann rannte sie los, auf sie zu und schließlich an ihnen vorbei. „Soldaten“, wisperte Rebecca, nachdem sie erneut tief durch die Nase eingeatmet hatte. Sie folgten der Vampirin. Aramis hatte hiermit Schwierigkeiten. Die anderen Drei waren einfach schneller als er. Doch die Soldaten schienen sie weiterhin zu verfolgen während sie immer weiter und tiefer in den Wald rannten. Aramis war sich sicher hier nie wieder heraus zu finden. Der Wald wurde dichter sowie dunkler. Plötzlich blieb er abrupt stehen, denn die Anderen hatten angehalten. „Wohin jetzt?“, meinte Rebecca. Doch keiner sagte etwas. Die Vampirin trat vor sie. Sie blickte in die Richtung aus der sie gekommen waren und wartete. Entweder hatten die Soldaten ihre Spur verloren oder sie waren ihnen aus einem anderen Grund nicht gefolgt. Rebecca schien ebenfalls ein mulmiges Gefühl zu beschleichen. Nach weiteren Minuten, die Aramis wie eine Ewigkeit vorgekommen waren, wandte sich die Vampirin zum Gehen. Sie übernahm die Führung. Einen Weg gab es nicht mehr also zogen sie sich bei dem dichten Geäst immer wieder Kratzer zu. Da gab Drago zu bedenken sie würden zu viele Spuren hinterlassen. Doch dies schien die Vampirin nicht im Geringsten zu interessieren. Den ganzen Tag hatten sie keine wirkliche Pause gemacht. Bis Aramis beschloss zu rasten, etwas zu essen sowie zu schlafen. Der Vampirin missfiel dies offenbar. Widerwillig setzte sie sich zu ihnen. Rebecca wollte ein Feuer machen doch die Vampirin schlug ihr die Stöcke aus der Hand, Drago war kampfbereit. Dies ließ sie sich nicht zweimal sagen und griff ihn an. „Nein“, schrie Rebecca, „lass ihn in Ruhe!“ Sie griff ihrerseits die Vampirin an. Alles war viel zu schnell gegangen. Die Drei konnten kämpfen. Während Aramis noch dazwischen rief sie sollten damit aufhören fühlte er sich beobachtet. Langsam drehte er den Kopf. Tatsächlich war dort ein Augenpaar. „Leute“, meldete er sich sichtlich beunruhigt. Da tauchte das nächste Augenpaar auf gefolgt von einem tiefen Knurren. Doch die Drei kämpften immer noch miteinander. „Verdammt wir sind hier nicht allein!“, blaffte er sie an. Es dauerte einen Moment bis sie Aramis Aussage folgen konnten, doch keine Sekunde zu früh. Die Augenpaare wurden mehr und griffen sie ohne Vorwarnung an, Werwölfe. Zur Verwunderung aller griffen sie auch Rebecca an. Drago stürzte dazwischen um sie zu beschützen. Alle Erklärungsversuche seitens Rebecca blieben erfolglos. Ohne die Hilfe seiner drei neuen Freunde wäre Aramis in diesem Kampf gestorben. Er konnte einfach nicht kämpfen, außerdem war er kein besonders guter Zauberer. Doch als einer der Wölfe Rebecca zu Boden riss und auf sie springen wollte, warf Aramis ihn mit einem Zauber gegen den nächsten Baum. Drago war inzwischen ebenfalls in Schwierigkeiten. Die Wölfe brachten ihn in eine Position, damit ihm ein weiterer an die Kehle springen konnte. Aramis stürzte auf die Szenerie zu, bewegte die Hände, um so auch hier die Wölfe von Drago weg zu befördern. Die Wölfe traten zusammen. Sie schienen sich für den Rückzug entschieden zu haben. Rebecca lief ihnen einige Schritte nach, aber nach einem wütenden Knurren der Wölfe blieb sie stehen. Ihr liefen Tränen über die Wangen. „Seid ihr schwer verletzt?“, fragte Aramis besorgt. Überall war Blut, sie sahen alle ziemlich schlimm aus. Doch Drago meinte es sei nicht weiter tragisch. Die Vampirin antwortete nicht während Rebecca weinend zu Boden sank. „Wir sollten hier weg!“, entschied Aramis. Keine Sekunde zögerte die Vampirin und lief los. Doch Rebecca konnte sich in ihrem Schmerz nicht bewegen. Da hob Drago sie sanft hoch, um mit ihr der Vampirin zu folgen. Aramis schnappte sich Rebeccas Tasche. Sie führte sie auf einen schmalen Pfad doch es war weiterhin sehr dunkel. Immer wieder stolperten Drago oder er. Sie schien damit keine Probleme zu haben. Sie liefen wortlos weiter bis man die Sonne aufgehen sah. Eine schmale Lichtung erstreckte sich vor ihnen, umsäumt von tiefem dunklem Wald. Es wirkte wie der einzige helle Punkt. Hier legten sie eine Pause ein und genossen die Sonnenstrahlen. Außer der Vampirin, die war prompt verschwunden. Rebecca schlief irgendwann ein.