Gute Nachricht Bibel - Leseausgabe

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Liste der Söhne und Frauen Jakobs. Isaaks Tod

22bJakob hatte zwölf Söhne. 23Die Söhne, die Lea geboren hatte, waren: Ruben, der Erstgeborene, Simeon, Levi, Juda, Issachar und Sebulon. 24Die Söhne, die Rahel geboren hatte, waren: Josef und Benjamin. 25Die Söhne von Bilha, der Dienerin Rahels, waren Dan und Naftali, 26die von Silpa, der Dienerin Leas, waren Gad und Ascher.

Das sind die Söhne Jakobs, die ihm in Mesopotamien geboren wurden.

27Zuletzt kam Jakob zu seinem Vater Isaak nach Mamre bei Kirjat-Arba, das jetzt Hebron heißt. Dort hatten Abraham und Isaak als Fremde in diesem Land gelebt.

28Isaak wurde 180 Jahre alt. 29Dann starb er, gesättigt von einem langen und erfüllten Leben, und wurde im Tod mit seinen Vorfahren vereint. Seine beiden Söhne Esau und Jakob begruben ihn.

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Esau und seine Frauen. Ihre Nachkommen: die Edomiter

Gen 36

Hier ist die Liste der Nachkommen Esaus, der auch Edom heißt:

2Esau hatte drei Frauen aus dem Land Kanaan geheiratet: die Hetiterin Ada, eine Tochter Elons, die Hiwiterin Oholibama, eine Tochter Anas und Enkelin Zibons, 3sowie Basemat, eine Tochter Ismaëls und Schwester Nebajots. 4Ada gebar Elifas, Basemat gebar Reguël, 5und Oholibama gebar Jëusch, Jalam und Korach. Alle diese Söhne wurden Esau im Land Kanaan geboren.

6Später zog Esau von seinem Bruder Jakob weg in ein anderes Land. Seine Frauen, seine Söhne und Töchter und alle seine Leute nahm er mit, ebenso seine Herden und seinen ganzen Besitz, den er im Land Kanaan erworben hatte. 7Die beiden Brüder waren zu reich, um auf die Dauer zusammenbleiben zu können; es gab im Land nicht genügend Weide für ihre großen Viehherden. 8Deshalb nahm Esau – das ist Edom – seinen Wohnsitz im Bergland Seïr.

9Dies ist die Liste der Nachkommen Esaus, des Stammvaters der Edomiter, die auf dem Bergland Seïr leben: 10Von seinen Frauen Ada und Basemat hatte Esau je einen Sohn: Elifas und Reguël. 11Elifas wurde der Vater von Teman, Omar, Zefo, Gatam und Kenas. 12Seine Nebenfrau Timna gebar ihm außerdem noch Amalek. Diese alle stammen von Esaus Frau Ada ab. 13Reguël wurde der Vater von Nahat, Serach, Schamma und Misa. Sie alle stammen von Esaus Frau Basemat ab. 14Oholibama aber, die Tochter Anas und Enkelin Zibons, gebar Esau die Söhne Jëusch, Jalam und Korach.

15Von Esau leiten sich die Stämme der Edomiter mit ihren Oberhäuptern her. Von Elifas, dem Erstgeborenen Esaus, stammen: Teman, Omar, Zefo, Kenas, 16Gatam und Amalek. Sie alle gehen auf Esaus Frau Ada zurück. 17Von Esaus zweitem Sohn Reguël stammen: Nahat, Serach, Schamma und Misa. Sie gehen auf Esaus Frau Basemat zurück. 18Von Esaus Frau Oholibama, der Tochter Anas, stammen: Jëusch, Jalam und Korach. 19Alle diese Stämme und ihre Oberhäupter sind Nachkommen Esaus. Sie bilden zusammen das Volk der Edomiter.

Die Nachkommen Seïrs

20-21Die ursprünglichen Bewohner des Landes Edom sind Nachkommen des Horiters Seïr. Dessen Söhne waren: Lotan, Schobal, Zibon, Ana, Dischon, Ezer und Dischan. Von ihnen leiten sich die Stämme der Horiter ab.

22Der Stamm Lotan verzweigt sich in die Sippen Hori und Hemam; auch die Stadt Timna gehört zu diesem Stamm.

23Der Stamm Schobal verzweigt sich in die Sippen Alwan, Manahat, Ebal, Schefi und Onam.

24Der Stamm Zibon verzweigt sich in die Sippen Aja und Ana. Ana war es, der in der Wüste eine Quelle fand, als er die Esel seines Vaters Zibon hütete.

25Der Stamm Ana verzweigt sich in die Sippen Dischon und Oholibama. Oholibama war eine Tochter von Ana.

26Der Stamm Dischon verzweigt sich in die Sippen Hemdan, Eschban, Jitran und Keran.

27Der Stamm Ezer verzweigt sich in die Sippen Bilhan, Saawan und Akan.

28Der Stamm Dischan verzweigt sich in die Sippen Uz und Aran.

29-30Dies also sind die Stämme der Horiter im Land Seïr nach der Reihenfolge ihrer Stammväter: Lotan, Schobal, Zibon, Ana, Dischon, Ezer, Dischan.

Die Könige der Edomiter

31In der Zeit, bevor es in Israel einen König gab, herrschten über das Land Edom nacheinander die folgenden Könige:

32Bela, der Sohn Beors, in der Stadt Dinhaba;

33Jobab, der Sohn Serachs, aus der Stadt Bozra;

34Huscham aus dem Gebiet des Stammes Teman;

35Hadad, der Sohn Bedads, in der Stadt Awit; er besiegte die Midianiter in einer Schlacht auf dem Gebiet von Moab;

36Samla aus der Stadt Masreka;

37Schaul aus der Stadt Rehobot am Fluss;

38Baal-Hanan, der Sohn Achbors;

39Hadad in der Stadt Pagu; seine Frau Mehetabel war eine Tochter Matreds und Enkelin Me-Sahabs.

Noch eine Stammesliste der Edomiter

40Dies sind die Oberhäupter der Nachkommen Esaus, die auch ihren Stämmen und Städten den Namen gegeben haben: Timna, Alwa, Jetet, 41Oholibama, Ela, Pinon, 42Kenas, Teman, Mibzar, 43Magdiël und Iram. Dies sind die Stämme Edoms und ihre Wohnsitze in dem Land, das sie in Besitz genommen haben.

Dies ist die Nachkommenschaft Esaus, von dem die Edomiter abstammen.

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JOSEF UND SEINE BRÜDER (Kapitel 37–50)
Josef hat prophetische Träume

Gen 37

Jakob nahm seinen Wohnsitz im Land Kanaan, dem Land, in dem schon sein Vater als Fremder gelebt hatte. 2Dies ist die Familiengeschichte Jakobs:

Jakobs Sohn Josef war noch ein junger Bursche von siebzehn Jahren. Er half seinen Brüdern, den Söhnen von Bilha und Silpa, beim Hüten der Schafe und Ziegen. Er hinterbrachte seinem Vater immer, was die Leute sich von dem Treiben seiner Brüder erzählten.

3Jakob hatte Josef von allen seinen Söhnen am liebsten, weil er ihm erst im Alter geboren worden war. Deshalb ließ er ihm ein prächtiges Gewand machen. 4Als seine Brüder sahen, dass der Vater ihn mehr liebte als sie alle, begannen sie ihn zu hassen und konnten kein freundliches Wort mehr mit ihm reden.

5Einmal hatte Josef einen Traum. Als er ihn seinen Brüdern erzählte, wurde ihr Hass noch größer. 6»Ich will euch sagen, was ich geträumt habe«, fing Josef an. 7»Wir waren miteinander auf dem Feld, schnitten Getreide und banden es in Garben. Auf einmal stellt sich meine Garbe auf und bleibt stehen. Und eure Garben, die stellen sich im Kreis um sie herum und verneigen sich vor meiner.«

8Seine Brüder sagten zu ihm: »Du willst wohl noch König werden und über uns herrschen?« Wegen seiner Träume und weil er sie so offen erzählte, hassten ihn seine Brüder noch mehr.

9Er hatte nämlich noch einen anderen Traum, und auch den erzählte er ihnen. »Ich habe noch einmal geträumt«, sagte er. »Ich sah die Sonne, den Mond und elf Sterne. Stellt euch vor: Die alle verneigten sich vor mir.«

10Als er das seinem Vater und seinen Brüdern erzählte, fuhr sein Vater ihn an und sagte: »Was ist das für ein dummer Traum, den du da geträumt hast? Ich und deine Mutter und deine Brüder, wir alle sollen uns vor dir niederwerfen?«

11Die Brüder waren eifersüchtig auf Josef; aber sein Vater behielt die Sache im Gedächtnis.

Die Brüder verkaufen Josef nach Ägypten

12Einmal waren Josefs Brüder unterwegs; sie weideten die Schafe und Ziegen ihres Vaters in der Nähe von Sichem. 13Da sagte Jakob zu Josef: »Du weißt, deine Brüder sind mit den Herden bei Sichem. Ich will dich zu ihnen schicken.«

»Ich bin bereit«, antwortete Josef.

14Sein Vater gab ihm den Auftrag: »Geh hin und sieh, ob es deinen Brüdern gut geht und ob auch bei den Herden alles in Ordnung ist. Dann komm wieder und bring mir Nachricht!«

So schickte Jakob ihn aus dem Tal von Hebron nach Sichem.

15Dort traf ihn ein Mann, wie er auf dem Feld umherirrte, und fragte ihn: »Was suchst du?«

16»Ich suche meine Brüder«, sagte Josef, »kannst du mir sagen, wo sie ihre Herden weiden?«

17Der Mann antwortete: »Sie sind nicht mehr hier. Ich hörte, wie sie sagten: ›Wir wollen nach Dotan gehen!‹«

Da ging Josef ihnen nach und fand sie in Dotan.

18Die Brüder sahen Josef schon von weitem. Noch bevor er herangekommen war, stand ihr Entschluss fest, ihn umzubringen. 19Sie sagten zueinander: »Da kommt der Kerl, dem seine Träume zu Kopf gestiegen sind! 20Schlagen wir ihn doch tot und werfen ihn in die nächste Zisterne! Wir sagen einfach: Ein Raubtier hat ihn gefressen. Dann wird man schon sehen, was aus seinen Träumen wird!«

21Als Ruben das hörte, wollte er Josef retten. »Lasst ihn am Leben!«, sagte er. 22»Vergießt kein Blut! Werft ihn in die Zisterne da drüben in der Steppe, aber vergreift euch nicht an ihm!« Er hatte die Absicht, Josef heimlich herauszuziehen und zu seinem Vater zurückzubringen.

23Als Josef bei ihnen ankam, zogen sie ihm sein Obergewand aus, das Prachtgewand, das er anhatte. 24Dann packten sie ihn und warfen ihn in die Zisterne. Die Zisterne war leer; es war kein Wasser darin. 25Dann setzten sie sich zum Essen.

Auf einmal sahen sie eine Karawane von ismaëlitischen Kaufleuten aus der Richtung von Gilead herankommen. Die Ismaëliter waren auf dem Weg nach Ägypten; ihre Kamele waren mit den kostbaren Harzen Tragakant, Mastix und Ladanum beladen.

 

26Da sagte Juda zu seinen Brüdern: »Was nützt es uns, wenn wir unseren Bruder umbringen? Wir werden nur schwere Blutschuld auf uns laden. 27Lassen wir ihn leben und verkaufen ihn den Ismaëlitern; er ist doch unser Bruder, unser eigen Fleisch und Blut!«

Die anderen waren einverstanden. 28Als die reisenden Kaufleute herankamen, zogen sie Josef aus der Zisterne. Sie verkauften ihn für 20 Silberstücke an die Ismaëliter, die ihn nach Ägypten mitnahmen.

29Als nun Ruben wieder zur Zisterne kam, war Josef verschwunden. Entsetzt zerriss er seine Kleider, 30ging zu seinen Brüdern und rief: »Der Junge ist nicht mehr da! Was mache ich nur? Wo bleibe ich jetzt?«

31Die Brüder schlachteten einen Ziegenbock und tauchten Josefs Prachtgewand in das Blut. 32Sie brachten das blutbefleckte Gewand zu ihrem Vater und sagten: »Das haben wir gefunden! Ist es vielleicht das Gewand deines Sohnes?«

33Jakob erkannte es sogleich und schrie auf: »Mein Sohn! Es ist von meinem Sohn! Ein Raubtier hat ihn gefressen! Zerfleischt ist Josef, zerfleischt!«

34Er zerriss seine Kleider, band den Sack um seine Hüften und betrauerte Josef lange Zeit. 35Alle seine Söhne und Töchter kamen zu ihm, um ihn zu trösten, aber er wollte sich nicht trösten lassen. »Nein«, beharrte er, »voll Kummer und Gram gehe ich zu meinem Sohn in die Totenwelt hinunter!« So sehr hatte ihn der Verlust getroffen.

36Die Kaufleute aber brachten Josef nach Ägypten und verkauften ihn dort an Potifar, einen Hofbeamten des Pharaos, den Befehlshaber der königlichen Leibwache.

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Die mutige Tamar holt sich ihr Recht

Gen 38

Um diese Zeit trennte sich Juda von seinen Brüdern und zog hinunter ins Hügelland. Er wohnte in Adullam bei einem Mann namens Hira. 2Dort sah er die Tochter des Kanaaniters Schua und heiratete sie. 3Sie wurde schwanger und gebar einen Sohn, dem er den Namen Er gab. 4Dann wurde sie wieder schwanger und gebar einen zweiten Sohn; den nannte sie Onan. 5Und den dritten Sohn nannte sie Schela. Als dieser geboren wurde, war Juda gerade in Kesib.

6Juda verheiratete Er, seinen erstgeborenen Sohn, mit einer Frau namens Tamar. 7Aber sein Erstgeborener tat, was dem HERRN missfällt, und der HERR ließ ihn sterben. 8Da sagte Juda zu Onan: »Dein Bruder hat deine Schwägerin kinderlos hinterlassen. Du bist verpflichtet, für deinen Bruder einen Sohn zu zeugen, damit sein Geschlecht nicht ausstirbt.«

9Onan war es klar, dass das Kind nicht ihm gehören würde. Deshalb ließ er jedes Mal, wenn er mit Tamar schlief, seinen Samen auf die Erde fallen, um seinem Bruder keine Nachkommen zu verschaffen. 10Das missfiel dem HERRN und er ließ auch Onan sterben.

11Da sagte Juda zu seiner Schwiegertochter Tamar: »Bleib jetzt als Witwe im Haus deines Vaters, bis mein Sohn Schela alt genug ist.« In Wahrheit aber dachte er: »Ich will nicht auch noch den letzten Sohn verlieren.« So kehrte Tamar ins Haus ihres Vaters zurück und blieb dort.

12Nach einiger Zeit starb Judas Frau, die Tochter Schuas. Als die Trauerzeit vorüber war, ging Juda mit seinem Freund Hira auf die Berge nach Timna, um nach den Männern zu sehen, die gerade seine Schafe schoren.

13Als Tamar hörte, dass ihr Schwiegervater auf dem Weg nach Timna war, 14legte sie ihre Witwenkleider ab, verhüllte ihr Gesicht mit einem Schleier und setzte sich an die Straße nach Timna, dort, wo der Weg nach Enajim abzweigt. Sie hatte genau gemerkt, dass Schela inzwischen erwachsen war und Juda nicht von ferne daran dachte, sie nun seinem Sohn zur Frau zu geben.

15Als Juda sie verschleiert am Wegrand sitzen sah, hielt er sie für eine Prostituierte. 16Er ging zu ihr hin und sagte: »Lass mich mit dir schlafen.« Er wusste ja nicht, dass es seine Schwiegertochter war.

»Was gibst du mir dafür?«, fragte sie.

17Er sagte: »Ich schicke dir ein Ziegenböckchen von meiner Herde.«

»Gut, aber du musst mir ein Pfand dalassen.«

18»Was soll es sein?«

»Das Band mit deinem Siegelring und der geschnitzte Stock in deiner Hand.«

Juda gab ihr, was sie wollte. Dann schlief er mit ihr und sie wurde schwanger. 19Sie ging wieder weg, legte den Schleier ab und zog ihre Witwenkleider an.

20Juda schickte seinen Freund aus Adullam mit dem Ziegenböckchen, um die Pfänder einzulösen. Aber die Frau war nicht mehr zu finden. 21Der Freund fragte die Leute aus Enajim: »Wo ist denn die geweihte Frau, die hier an der Straße saß?«

Sie sagten: »Hier gibt es keine geweihte Frau.«

22Er kehrte zu Juda zurück und berichtete ihm: »Ich habe sie nicht gefunden, und auch die Leute dort erinnern sich nicht an eine solche Frau.«

23»Soll sie die Sachen behalten«, sagte Juda. »Wenn wir weiter nachforschen, komme ich noch ins Gerede. Ich habe mein Versprechen gehalten, aber du hast sie nicht gefunden.«

24Nach etwa drei Monaten bekam Juda die Nachricht: »Deine Schwiegertochter Tamar hat Hurerei getrieben und ist davon schwanger geworden!«

»Führt sie vor das Dorf!«, befahl Juda. »Sie muss verbrannt werden.«

25Als man sie hinausführen wollte, schickte Tamar ihrem Schwiegervater die Pfänder und ließ ihm sagen: »Sieh dir einmal den Siegelring und den Stock da an! Von dem Mann, dem das gehört, bin ich schwanger.«

26Juda sah sich die Sachen genau an und sagte dann: »Sie ist im Recht, die Schuld liegt bei mir. Ich hätte sie meinem Sohn Schela zur Frau geben müssen.«

Er nahm sie in sein Haus, schlief aber nicht wieder mit ihr.

27Als für Tamar die Zeit der Entbindung kam, zeigte es sich, dass sie Zwillinge hatte. 28Während der Geburt streckte der eine seine Hand heraus. Die Hebamme band einen roten Faden um das Handgelenk und sagte: »Der ist der Erstgeborene.«

29Er zog seine Hand aber wieder zurück und sein Bruder kam zuerst heraus. Die Hebamme sagte: »Mit was für einem Riss hast du dir den Vortritt erzwungen!« Deshalb nannte man ihn Perez.

30Erst dann kam der mit dem roten Faden heraus; ihn nannte man Serach.

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Josef bei Potifar. Konflikt mit dessen Frau

Gen 39

Josef war von den ismaëlitischen Kaufleuten nach Ägypten gebracht worden. Ein Mann namens Potifar, ein Hofbeamter des Pharaos, der Befehlshaber der königlichen Leibwache, kaufte ihn den Ismaëlitern ab. 2Josef wurde in seinem Haus beschäftigt. Gott aber half ihm, sodass ihm alles glückte, was er tat.

3Weil der Ägypter sah, dass Gott Josef beistand und ihm alles gelingen ließ, 4fand Josef seine Gunst. Er machte ihn zu seinem persönlichen Diener, übergab ihm sogar die Aufsicht über sein Hauswesen und vertraute ihm die Verwaltung seines ganzen Besitzes an.

5Von diesem Zeitpunkt an lag der Segen Gottes auf Potifar; Josef zuliebe ließ Gott im Haus und auf den Feldern alles gedeihen. 6Sein Herr überließ Josef alles und kümmerte sich zu Hause um nichts mehr außer um sein eigenes Essen.

Josef war ein ausnehmend schöner Mann. 7So kam es, dass Potifars Frau ein Auge auf ihn warf. Eines Tages forderte sie ihn auf: »Komm mit mir ins Bett!«

8Josef wies sie ab: »Mein Herr hat mir seinen ganzen Besitz anvertraut und kümmert sich selbst um nichts mehr in seinem Haus. 9Er gilt hier nicht mehr als ich. Nichts hat er mir vorenthalten außer dich, seine Frau! Wie könnte ich da ein so großes Unrecht begehen und mich gegen Gott versündigen?«

10Tag für Tag redete sie auf Josef ein, aber er gab ihr nicht nach. 11Einmal hatte Josef im Haus zu tun; niemand von der Dienerschaft war gerade in der Nähe. 12Da hielt sie ihn an seinem Gewand fest und sagte: »Komm jetzt mit ins Bett!« Er riss sich los und lief hinaus; das Gewand blieb in ihrer Hand zurück.

13Als sie merkte, dass Josef fort war und sie sein Gewand in der Hand hielt, 14rief sie die Dienerschaft herbei und sagte: »Seht euch das an! Mein Mann hat uns diesen Hebräer ins Haus gebracht, der nun seinen Mutwillen mit uns treibt. Er drang bei mir ein und wollte mit mir ins Bett. Da habe ich laut geschrien. 15Und als er mich schreien hörte, ließ er sein Gewand neben mir liegen und rannte davon.«

16Sie legte Josefs Gewand neben sich und wartete, bis ihr Mann nach Hause kam. 17Auch zu ihm sagte sie: »Dein hebräischer Knecht, den du ins Haus gebracht hast, drang bei mir ein und wollte sein Spiel mit mir treiben; 18und als ich laut zu schreien anfing, ließ er sein Gewand neben mir liegen und rannte davon.«

19Als Potifar das hörte, packte ihn der Zorn. 20a Er ließ Josef festnehmen und in das königliche Gefängnis bringen.

Im Gefängnis deutet Josef Träume

20bJosef war nun also im Gefängnis. 21Aber der HERR in seiner Treue stand ihm bei. Er verschaffte ihm die Gunst des Gefängnisverwalters.

22Der Verwalter übertrug Josef die Aufsicht über alle anderen Gefangenen, und alle Arbeiten im Gefängnis geschahen unter Josefs Leitung. 23Der Verwalter vertraute ihm völlig und gab ihm freie Hand; denn er sah, dass der HERR ihm beistand und alles gelingen ließ, was er tat.

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Gen 40

1-2Bald danach ließen sich zwei höhere Beamte des Pharaos etwas gegen den Pharao zuschulden kommen, der oberste Mundschenk und der oberste Bäcker. Ihr Herr, der Pharao, wurde zornig auf sie 3und ließ sie im Haus des Befehlshabers seiner Leibwache in Haft halten, in dem Gefängnis, in dem auch Josef war. 4Der Befehlshaber der Leibwache teilte ihnen Josef als Diener zu.

Nach einiger Zeit 5hatte jeder der beiden in der Nacht einen Traum, der für ihn von Bedeutung war. 6Als Josef am Morgen bei ihnen eintrat, sah er gleich, dass sie in schlechter Stimmung waren. 7»Warum lasst ihr heute den Kopf hängen?«, fragte er sie.

8»Wir haben geträumt«, antworteten sie, »und hier im Gefängnis haben wir keinen Traumdeuter, der uns sagen kann, was es bedeutet.«

Josef sagte: »Träume zu deuten ist Gottes Sache. Erzählt mir doch einmal, was ihr geträumt habt!«

9Zuerst erzählte der oberste Mundschenk seinen Traum: »Ich sah vor mir einen Weinstock, 10und an dem Weinstock waren drei Ranken. Der Saft stieg in die Knospen, sie blühten auf, und schon reiften die Trauben. 11Ich hatte den Becher des Pharaos in der Hand. Ich nahm die Trauben, presste sie über dem Becher aus und reichte den Becher dem Pharao.«

12Josef sagte: »Hier ist die Deutung: Die drei Ranken sind drei Tage. 13Heute in drei Tagen wird der Pharao dich erhöhen und dich wieder in dein Amt einsetzen. Dann wirst du wieder wie früher sein Mundschenk sein und ihm den Becher reichen. 14Aber vergiss mich nicht, wenn es dir gut geht! Tu mir den Gefallen und empfiehl mich dem Pharao! Bring mich aus diesem Kerker heraus! 15Man hat mich aus dem Land der Hebräer entführt, und auch hier in Ägypten habe ich nichts Unrechtes getan. Ich bin ohne jede Schuld in diesem Loch.«

16Als der oberste Bäcker sah, dass Josef dem Traum eine günstige Deutung gegeben hatte, sagte er: »Auch ich hatte einen Traum, in dem ich selber vorkam! Auf dem Kopf trug ich drei Körbe mit Gebäck, einen über dem andern. 17Im obersten lagen Backwaren für die Tafel des Pharaos. Da kamen Vögel und fraßen den Korb leer.«

18Josef sagte: »Hier ist die Deutung: Die drei Körbe sind drei Tage. 19Heute in drei Tagen wird der Pharao dich erhöhen und an einen Baum hängen. Dann werden die Vögel dein Fleisch fressen.«

20Drei Tage später feierte der Pharao seinen Geburtstag. Er lud alle seine Hofbeamten zu einem Festmahl ein. Da erhöhte er den obersten Mundschenk und den obersten Bäcker vor ihnen allen: 21Den einen setzte er wieder in sein Amt ein und er durfte ihm den Becher reichen, 22den andern ließ er hängen, genau wie Josef es vorausgesagt hatte.

23Aber der oberste Mundschenk dachte nicht an Josef; er hatte ihn schon vergessen.