Forschungsmethoden in der Fremdsprachendidaktik

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

Empirische Studien aus anderen Fachbereichen (Aufsätze und Monographien)

Da der Gegenstandsbereich der Fremdsprachenforschung sich häufig überlappt mit anderen Fachbereichen, ist es notwendig, auch weitere empirische Arbeiten zu berücksichtigen, die den gewählten Gegenstandsbereich zu erhellen vermögen (z.B. Arbeiten aus anderen Fachdidaktiken, der Psychologie, Soziologie, Pädagogik). Diese stellen zwar in Bezug auf ihre unmittelbare empirische Evidenz ebenfalls Primärtexte dar, sind jedoch meist von denen der Fremdsprachenforschung zu unterscheiden, insofern sie sich nicht unmittelbar dem Lernen und Lehren von neuen Sprachen widmen. Sie können deshalb als affine primäre Texte verstanden werden. Man trifft hier mitunter auf andere forschungsgeschichtliche und wissenschaftssoziologische Gegebenheiten, die das Lesen solcher Publikationen mitunter erschweren bzw. die eine eingehende Beschäftigung mit den jeweiligen fachspezifischen Voraussetzungen erfordern, damit man den entsprechenden Beitrag in seinem Entstehungskontext nachvollziehen und einordnen kann. Viele Arbeiten in der Psychologie etwa basieren auf Daten, die in experimentellen Forschungsdesigns gewonnen wurden und die nicht ohne weiteres auf den Gegenstandsbereich Fremdsprachenlernen und -lehren übertragen werden können. Eine Beschäftigung mit experimentellen Designs, Datengewinnung und Interpretation ist dabei oft unabdingbar (z.B. Bierhoff/Petermann 2014). Bei der Verwendung affiner primärer TexteTexteaffine primäre aus anderen Fachbereichen ist immer auch Vorsicht und Augenmaß geraten, im Idealfall auch Austausch mit Forschenden der betreffenden Disziplinen, wenn man im Rahmen einer Textsichtung für ein Projekt in der Fremdsprachenforschung auf dergleichen Forschungsergebnisse stößt. Wer eine Arbeit verfasst, die sich auf Modelle und Studien anderer Fächer bezieht, ist wahrscheinlich gut beraten, direkten Kontakt mit Fachvertreter*innen zu suchen (z.B. durch den Besuch von Vorträgen auf Konferenzen, Seminarbesuche, schriftlichen Kontakt).

ÜberblicksdarstellungenÜberblicksdarstellung in der Fremdsprachenforschung und in affinen Fachbereichen

Von Darstellungen empirischer Studien sind solche zu unterscheiden, die sich zwar auf empirische Arbeiten beziehen, diese jedoch in einem Überblick zusammenfassen mit dem Ziel, den Forschungsstand in einem bestimmten Gegenstandsbereich darzustellen. Das Spektrum der Texte reicht von der kompakten Darstellung in Handbüchern und Lexika (wie Burwitz-Melzer et al. 2016; Surkamp 2017) bis hin zu differenzierten Forschungsüberblicken in Monographien (z.B. Ellis 2008). Dabei wird häufig auch auf einige der oben als „affine primäre Texte“ bezeichneten Publikationen Bezug genommen, so dass diese Gruppe von Texten bereits eine interdisziplinäre Tendenz aufweist. Sie stellen insofern sekundäre Texte dar und können sowohl ihren Schwerpunkt im Bereich der Fremdsprachenforschung als auch in anderen Fachbereichen haben. Von besonderer Bedeutung für diese sekundären Texte (und deshalb für Forschende immer bei der Lektüre und Arbeit mit ihnen zu bedenken) ist, dass hier eine zusätzliche interpretatorische Dimension zu berücksichtigen ist, da die jeweiligen Autorinnen und Autoren ihrerseits primäre Texte zusammenfassen, gruppieren, auswerten und in einem Zusammenhang darstellen. Zu bedenken ist außerdem, dass zahlreiche primäre Texte auch Anteile aufweisen, die in die Gruppe der sekundären Texte fallen können. Dies verhilft einerseits zu einer strukturierten Darstellung und vermittelt einen konzisen Überblick über einen bestimmten Forschungsbereich aus einem bestimmten Zeitraum, die man als Leser*in sicherlich zu schätzen weiß. Andererseits handelt es sich bei der Strukturierung aber natürlich um eine Form der Interpretation, die ggf. für die eigene Arbeit überdacht werden muss.

Forschungsüberblicke finden sich nicht nur in Handbüchern, Lexika oder sonstigen übergreifenden Darstellungen, sondern auch in jeder Veröffentlichung empirischer Befunde; und häufig finden wir hier eindeutige interpretatorische Tendenzen, die die jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser aufgrund der eigenen Sichtweisen und Forschungsinteressen entsprechend zusammengestellt und dargelegt haben. Solche ForschungsüberblickeForschungsüberblick in primären Texten erfordern deshalb dieselbe Lesehaltung wie sekundäre Texte, insofern hier zwischen primären Textanteilen (Darstellung und Auswertung eigener empirischer Forschung) einerseits und sekundären Teilen (der Interpretation anderer primärer Texte durch die jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser) andererseits unterschieden werden muss (s. Kap. 6.3).

Theoretische Arbeitentheoretische Arbeiten

Zu unterscheiden von primären und sekundären Texten sind solche, die sich eher beiläufig und z.T. auch nicht systematisch auf empirische Forschung beziehen, sondern die den Anspruch erheben, theoretische Fragestellungen und Zusammenhänge zu erkunden und zu entwickeln, indem sie beispielsweise Diskurse bündeln, kritisch hinterfragen und neu perspektivieren. Theoretische Arbeiten in der Fremdsprachenforschung basieren zudem ihrerseits meist auch auf theoretischen Schriften aus anderen Fachbereichen. So wurde z.B. bei der Arbeit von Hu (2003) auf kulturwissenschaftliche Schriften (z.B. Bhabha 1994), in der Arbeit von Schmenk (2002) auf Titel aus dem Bereich der Gender Studies zurück gegriffen (z.B. Butler 2000), während Wills (2018) Studie zu Authentizitätsbegriffen im Bereich Englisch als Fremdsprache u.a. auf wissenssoziologische Modelle und Theorien zurückgreift (z.B. Keller 2008). Für die Arbeiten von Küster (2003), Breidbach (2007) und Schmenk (2008) wurden bildungstheoretische Schriften herangezogen (z.B. Humboldt 1995; Meyer-Drawe 1990).

2 Auswahl und Zusammenstellung von Auswahl und Zusammenstellung von TextenTextenTexteAuswahl und Zusammenstellung

Theoretische Arbeiten erfordern eine breite Rezeption von primären und sekundären Texten sowie eingehende Lektüren theoretischer Arbeiten, um sowohl den Gegenstandsbereich zugleich möglichst weiträumig und intensiv zu ‚erlesen‘, als auch um den Blickwinkel auf bestimmte Themen und Fragestellungen zu erweitern und theoretisch zu fundieren. Theoretische Forschungsprojekte in der Fremdsprachenforschung nehmen i.d.R. ihren Anfang in Studien zu einem bestimmten Gegenstandsbereich in der Erforschung des Lehrens und Lernens von Sprachen. Bei dem Thema „Didaktik des bilingualen Unterrichts“ (Breidbach 2007) sind das entsprechend Studien aus dem Bereich CLIL oder dem bilingualen Lernen und Lehren, bei gender (Schmenk 2002) Studien zur Rolle und Bedeutung des Geschlechts beim Fremdsprachenlernen und -lehren, bei „pluraler Bildung“ (Küster 2003) Studien zum interkulturellen Lernen sowie zum fremdsprachlichen Literaturunterricht.

Da es inzwischen eine kaum noch überblickbare Fülle wissenschaftlicher Publikationen zu allen erdenklichen Themen und Problemstellungen der Fremdsprachenforschung gibt, ist eine VorauswahlVorauswahl unumgänglich und stellt eine entscheidende Weichenstellung dar. Das erste Kriterium ist hier normalerweise die Sprache bzw. Herkunft der jeweiligen Publikationen. Aus welchen Sprach- und Kulturräumen kann und will man Forschungsergebnisse für die eigene Arbeit nutzen? Hier gilt es abzuwägen zwischen der Tatsache, dass die deutschsprachige Bildungs- und Sprachenlandschaft zwar in gewisser Weise singulär ist (vor allem aufgrund der spezifischen Bildungssysteme und Institutionen), dass jedoch zahlreiche vergleichbare Forschungs- und Anwendungsbereiche in anderen europäischen Regionen wie auch außerhalb des europäischen Raums vorliegen. Dennoch kann man nicht alles lesen, was thematisch in den eigenen Interessensbereich zu fallen scheint (zeitliche wie auch sprachliche Grenzen besitzt nun einmal jede/r). Ein gangbarer (wenn auch nicht gänzlich befriedigender) Weg ist es, eine möglichst umfangreiche Sammlung deutschsprachiger Publikationen zusammenzustellen und dann die englischsprachige Literatur gezielt zu sichten (s.u.). Da mittlerweile auch im deutschen Sprachraum zunehmend englischsprachige Texte rezipiert und veröffentlicht werden, scheint eine Sichtung und Sammlung von primären und sekundären Texten, die auf Englisch verfasst wurden, unumgänglich. Hinzu kommt, dass auch Forschungsarbeiten anderer Herkunft oft auf Englisch publiziert werden (z.B. aus den skandinavischen Ländern), so dass man mit den Wissenschaftssprachen Deutsch und Englisch durchaus viele verschiedene Herkunftsorte von Forschungsergebnissen berücksichtigen kann. Daneben ist nicht nur bei Arbeiten im Bereich der romanischen Sprachen eine Sichtung von Publikationen in französischer und/oder spanischer Sprache sinnvoll. In der Sprachenwahl der Texte liegt einerseits immer ein limitierendes Moment, das man letztlich nicht aufheben kann, zum anderen ermöglicht sie u.U. ein größere Differenziertheit und Breite der Diskussion.

Eine zweite Entscheidung betrifft dann die Auswahl derjenigen Arbeiten, die man für das eigene Forschungsprojekt tatsächlich berücksichtigen möchte. Aufgrund der oben erwähnten Publikationsmenge in vielen Bereichen der Fremdsprachenforschung gilt es hier, mindestens drei Kriterien systematisch zu berücksichtigen.

Qualitative Merkmale der AuswahlAuswahlqualitative Merkmale der: Variation von Forschungsdesigns und -ergebnissen

Um einen spezifischen Forschungsdiskurs überblicken und erfassen zu können, also die Voraussetzungen für die Abfassung einer theoretischen Arbeit zu schaffen, sollten bei der Textzusammenstellung möglichst verschiedenartige primäre Texte ausgewählt werden. Das gilt sowohl für die Forschungsmethodologie und das Design der Studien (qualitative wie auch quantitative Designs, Daten von unterschiedlichen Populationen und ggf. aus unterschiedlichen Lern- und Lehrkontexten und Regionen) als auch für die Ergebnisse (um die Bandbreite der Forschungsresultate zu erfassen). Bei Schmenk (2002) wurden Studien aus dem englisch- und deutschsprachigen Raum berücksichtigt, die sich mit dem Geschlecht von Fremdsprachenlernenden und -lehrenden beschäftigen. Hier war zu beobachten, dass bereits diese erste Sichtung zeigte, dass verbreitete und in sekundären Texten übereinstimmend attestierte ‚Wahrheiten‘ über das Geschlecht nicht haltbar sind. Die Fülle der unterschiedlichen und bisweilen inkonsistenten Resultate empirischer Forschungsarbeiten zum Geschlecht wird in sekundären Texten zugunsten konsistenter Aussagen etwa über das bessere Lernergeschlecht nicht kenntlich gemacht bzw. nicht erwähnt.

 

Quantitative Entscheidungen zur TextzusammenstellungTextzusammenstellungquantitative Entscheidungen zur: Wie viele Texte sind nötig, wie viele hinreichend?

Hat man nach dem ersten Kriterium eine Liste von Texten zusammengestellt, gilt es nach dem zweiten Kriterium zu entscheiden, mit wie vielen Texten man sich für das jeweilige Arbeitsvorhaben tatsächlich genauer beschäftigen sollte bzw. kann. Für den bzw. die Forschende ist es schon nach einer ersten Sichtung nach Kriterium 1 der qualitativen Variation möglich, Tendenzen der Forschung zu erkennen und einen Überblick über die Forschungslage zu geben. Damit lässt sich ein spezifischer Forschungsdiskurs zumindest oberflächlich beschreiben (im Falle von Will [2018] ist das ein Überblick über Authentizitätsbegriffe in wissenschaftlichen Publikationen speziell im Bereich TESL/TEFL, die sich seit den 1960er Jahren unterscheiden lassen).

Um einen Forschungsdiskurs genauer zu durchdringen, bedarf es jedoch einer weit intensiveren Beschäftigung mit einzelnen primären (auch sekundären) Texten. Hier geht es nun um das Kriterium der Quantität: Wie viele Arbeiten kann man tatsächlich im Detail untersuchen? Diese Frage lässt sich letztlich nur im Einzelfall beantworten, jedoch ist zumindest zu bedenken, dass man für bestimmte Argumentationsmuster jeweils verschiedene Texte untersuchen muss, damit man Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie die Muster selbst exakter bestimmen kann, die in Forschungsarbeiten erkennbar sind. Schmenk (2002) unterscheidet verschiedene Faktoren, die im Zusammenhang mit dem Lernergeschlecht untersucht und mit diesem korreliert worden sind, wie etwa Motivation und Lernstile. Für jeden dieser Faktoren wurden verschiedene Einzelstudien herangezogen, um anhand von deren Ergebnissen sowie den Argumentationen ihrer Verfasser*innen nachzuzeichnen, welche Rolle bzw. welcher Effekt jeweils dem Geschlecht der Lernenden attestiert wird und inwiefern es mit den jeweils untersuchten Faktoren korreliert bzw. in welchen argumentativen Zusammenhang die Verfasser*innen das Geschlecht stellen, wenn sie davon ausgehen, dass es mit anderen Faktoren korreliert. Da es in diesem Fall eine deutliche Tendenz gab, Argumentationen nach demselben Muster aufzubauen, wurden nur wenige Arbeiten knapp skizziert. Generell ist eine Beschränkung auf wenige Texte bei eingehenderen Untersuchungen von Texten dann möglich, wenn sich eine Tendenz zu gleichförmigen Argumentationsfiguren abzeichnet. Im Fall von gender war das die Neigung, bestimmte Einflussfaktoren als binär zu konzipieren (z.B. holistische vs. analytische kognitive Stile oder integrative vs. instrumentelle Motivation) und diese dann unmittelbar mit einem Geschlecht zu assoziieren (männlich-weiblich), was zu einerseits stark polarisierten geschlechtsspezifischen Lerner- und Lernbildern führt, sich andererseits jedoch in Bezug auf die zugrunde liegende Lerntheorie als problematisch erweist (da z.B. Motivation eher als Kontinuum zu verstehen ist und zudem nicht als statisches Merkmal von Lernenden angesehen werden kann; vgl. Schmenk 2002: 48–61).

Qualitative Entscheidungen zur TextzusammenstellungTextzusammenstellungqualitative Entscheidungen zur: Welche Texte warum?

Das letztlich entscheidende Kriterium zur Textauswahl ist bedingt durch den ausgewählten theoretischen Rahmen der Arbeit. Da Fremdsprachenforschende in der Regel nicht bereits über umfangreiche Kenntnisse etwa philosophischer Debatten verfügen, ist neben der Lektüre und Arbeit mit primären und sekundären Texten auch eine vertiefte Lektüre theoretischer Arbeiten notwendig. Selbst wenn man von Beginn an eine theoretische Frage- oder Problemstellung im Kopf hat, die man gern im Rahmen der Fremdsprachenforschung genauer verfolgen oder anwenden möchte, wird man im Laufe der Lektüre von primären und sekundären Texten meist feststellen, dass weitere Aspekte zu bedenken, die theoretischen Hintergründe zu differenzieren und ggf. auch zu modifizieren sind. Diese theoretischen Überlegungen sind schließlich ausschlaggebend sowohl für die Untersuchung von primären und sekundären Texten als auch für weitere Überlegungen, Vorschläge und Kritik im Rahmen des spezifischen Forschungsdiskurses der Fremdsprachenforschung. Theoretische Arbeiten weisen deshalb immer auch den Charakter von Diskursanalysen auf, wenn es um die möglichst präzise Erfassung eines spezifischen Forschungsgegenstands geht. Dies stellt die Voraussetzung dar für das Entwickeln eigener Theorien und Modelle wie auch für andere theoretische Studien zu Aspekten des Fremdsprachenlehrens und -lernens.

So entwickelt Breidbach (2007) anhand seiner differenzierten Untersuchung von Überlegungen zur Begründung und Praxis des bilingualen Unterrichts sowie von Bildungsdiskursen unter postmodernen Bedingungen eine reflexive Didaktik für den bilingualen Sachfachunterricht, die sowohl fachwissenschaftliche als auch allgemeinpädagogische und bildungstheoretische Dimensionen berücksichtigt. Schmenk (2002) verhilft die Orientierung an den Gender Studies u.a. zu einer Klassifikation von Geschlechtsbegriffen in der Fremdsprachenforschung (sex versus gender, gender als Substantiv vs. gender als Verb), die für die Auswahl von primären Texten zur eingehenden Analyse herangezogen wird (vgl. Referenzarbeit Schmenk 2002). Will (2018) greift zur Zusammenstellung und Analyse seines Korpus primärer Texte zu Authentitizitätskonzepten in der Fremdsprachenforschung auf wissenssoziologische und historische Diskursbegriffe sowie auf systemisch funktionale Grammatik zurück. Die größte Herausforderung besteht für VerfasserInnen von theoretischen Arbeiten sicherlich darin, sich Einblick in Theorien zu verschaffen, die nicht aus der Fremdsprachenforschung stammen. Um in der Lage zu sein, Kerntexte zu identifizieren, zentrale Diskussionspunkte zu kennen und sich selbst auch kritisch damit auseinander setzen zu können, ist häufig ein Selbststudium in entsprechenden Fachbereichen und deren Theoriebildung unvermeidlich, ebenso wie sehr viel Lesen und Wiederlesen sowie Kommunizieren mit FachvertreterInnen. Im Laufe der Lektüre kommt man dann an den Punkt, an dem man Kerntitel kennt und wiedererkennt, weil auf diese immer wieder in verschiedenen Arbeiten verwiesen wird. (Für die Heuristik und Korpuserstellung vgl. außerdem die Hinweise in Kap. 5.1.2).

3 RessourcenRessourcen und DatenbankenDatenbanken

Deutschsprachige Publikationen der Fremdsprachenforschung sind inzwischen in verschiedenen Apparaten erfasst und deshalb vergleichsweise gut zugänglich (vgl. 5.2.1). Für den Bereich der englischsprachigen Forschungslandschaft ist die Suche von Texten aufgrund der hohen Anzahl von Publikationen sowie der unterschiedlichen Orte und Kontinente der Publikationen schwieriger. Die folgenden Datenbanken können dabei sehr hilfreich sein (vgl. auch Angaben zu Datenbanken Kap. 5.2.1):

 Linguistics and Language Behavior Abstracts (LLBA), abrufbar über viele Bibliotheksserver. Datenbasis mit verschiedenen Suchfunktionen für Zeitschriften. Die Einträge erfassen zahlreiche englischsprachige Publikationen aus den Bereichen Sprache und Linguistik.

 RIC (Educational Resources Information Center), kostenloser Zugriff über http://eric.ed.gov/. Datenbasis mit zahlreichen Suchfunktionen für Zeitschriften und andere Pulikationen (Sammelbände, Monographien etc.) mit den Themenschwerpunkten Erziehung und Bildung.

 MLA International Bibliography, abrufbar über viele Bibliotheksserver. Datenbasis mit zahlreichen Suchfunktionen für Zeitschriften. Die Einträge erfassen zahlreiche englischsprachige Publikationen aus den Bereichen Literatur, Film, Linguistik, angewandte Linguistik und Didaktik.

 IFS (Informationszentrum Fremdsprachenforschung), kostenloser Zugriff über http://www.uni-marburg.de/ifs.

Neben diesen Datenbasen gibt es auch die Möglichkeit, Bibliographien über folgende Ressourcen zusammenzustellen:

 USA: Library of Congress (http://www.loc.gov), ca. 14 Millionen Einträge, nicht nur in englischer Sprache.

 Kanada: Canadian National Catalogue (Amicus) (http://amicus.collectionscanada.ca/aaweb/aalogine.htm).

 Australien: National Library of Australia (http://catalogue.nla.gov.au/).

 Großbritannien: British Library Public Catalogue (http://catalogue.bl.uk/primo_library/libweb/action/search.do?dscnt=1&dstmp=1394914136152&vid=BLVU1&fromLogin=true).

› Literatur

Forschungsarbeiten, in denen die hier erläuterten Verfahren angewendet werden, sind mit einem Sternchen versehen.

Burwitz-Melzer, Eva/Mehlhorn, Grit/Riemer, Claudia/Bausch, Karl-Richard/Krumm, Hans-Jürgen (Hg.) (2016). Handbuch Fremdsprachenunterricht, 6. Auflage. Tübingen: Francke.

Bierhoff, Hans-Werner/Petermann, Franz (2014). Forschungsmethoden der Psychologie. Göttingen: Hogrefe.

Bhabha, Homi (1994). The Location of Culture. New York: Routledge.

*Breidbach, Stephan (2007). Bildung, Kultur, Wissenschaft. Reflexive Didaktik für den bilingualen Sachfachunterricht. Münster: Waxmann.

Butler, Judith (2000). Gender Trouble. Feminism and the Subversion of Identity. 3. Aufl. 2007. New York: Routledge.

Ellis, Rod (2008). The Study of Second Language Acquisition. Oxford: Oxford University Press.

Grotjahn, Rüdiger (1999). Thesen zur empirischen Forschungsmethodologie. In: Zeitschrift für Fremdsprachenforschung 10 [H. 1], 133–158.

*Hu, Adelheid (2003). Schulischer Fremdsprachenunterrichts und migrationsbedingte Mehrsprachigkeit. Tübingen: Narr.

Humboldt, Wilhelm von (1995). Schriften zur Sprache. Hrsg. V. Michael Böhler. Stuttgart: Reclam.

Keller, Reiner (2008). Wissenssoziologische Diskursanalyse. Grundlegung eines Forschungsprogramms. 2. Aufl. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

*Küster, Lutz (2003). Plurale Bildung im Fremdsprachenunterricht. Interkulturelle und ästhetische Aspekte von Bildung an Beispielen romanistischer Fachdidaktik. Frankfurt/M.: Lang.

Meyer-Drawe, Käte (1990). Illusionen von Autonomie. Diesseits von Ohmacht und Allmacht des Ich. München: Kirchheim.

*Schmenk, Barbara (2002). Geschlechtsspezifisches Fremdsprachenlernen? Zur Konstruktion geschlechtstypischer Lerner- und Lernbilder in der Fremdsprachenforschung. Tübingen: Stauffenburg. [Referenzarbeit, s. Kap. 7]

*Schmenk, Barbara (2008). Lernerautonomie. Karriere und Sloganisierung des Autonomiebegriffs. Tübingen: Narr.

Surkamp, Carola (2017). Metzler Lexikon Fremdsprachendidaktik. 2., überarb. Aufl., Stuttgart: Metzler.

*Will, Leo (2018). Authenticity in English Language Teaching. An Analysis of Academic Discourse. Münster/New York: Waxmann.

» Zur Vertiefung empfohlen

Gee, James Paul/Handford, Michael (Hg.) (2012). The Routledge Handbook of Discourse Analysis. London: Routledge.

In diesem Band werden Formen und Aufgaben von Diskursanalysen dargestellt. Zahlreiche Beispiele und verschiedene Formen von Diskursanalysen werden detailliert erläutert. Für theoretische Arbeiten bietet der Band eine Reihe von methodischen Ideen zum Umgang mit Texten mit dem Zweck, Diskurse zu analysieren.

 

Jorgensen, Marianne & Phillips. Louise J. (2002). Discourse Analysis as Theory and Method. London: Sage.

In diesem Band geben die Verfasserinnen einen Überblick über Theorien und Methoden von Diskursanalysen, die sich hauptsächlich auf neuere poststrukturalistische Theorien stützen. Wer eine theoretische Arbeit verfassen will, die sich zur Aufgabe macht, Forschungsdiskurse in ihrer Entstehung zu begreifen sowie Tendenzen in bestimmten Diskursen darzustellen, findet in diesem Band wertvolle Tipps und Hintergründe für den Umgang mit Texten.

Sie haben die kostenlose Leseprobe beendet. Möchten Sie mehr lesen?